DE19729683A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Beseitigen von Wildkraut - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Beseitigen von WildkrautInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Beseitigen von Wildkraut und Vernichten seiner Samen mit
Besprühen des Wildkrautes und der Oberfläche des von ihm be
wachsenen Bodens mit aus mindestens einer Düse mit einer Tem
peratur von mindestens 115°C und einem Druck von mindestens
7 bar austretendem Heißdampf.
Bekannt ist eine Vorrichtung (DE-Gbm 89 11 869) zum Beseiti
gen von Wildkraut mit einem Fahrgestell mit einem an diesem
in einer vorgegebenen Höhe über dem Boden gehaltenen Rahmen
mit einem an diesem gehaltenen und auf eine metallische Re
flexionsfläche gerichteten Gasbrenner. Die Reflexionsfläche
wird von dem Gasbrenner bis auf knapp 1000°C erhitzt. Die Re
flexionsfläche reflektiert die Wärme in Form von Infrarot
strahlung nach unten in Richtung auf den Boden und die in
diesem wachsenden Wildkräuter. Durch die Infrarotstrahlung
werden die Pflanzen bis auf etwa maximal 70° erhitzt. Die
Wärme zerstört die Proteine in den Pflanzenzellen. Die Pflan
zen verwelken. Die Zerstörung der Proteine in den Pflanzen
zellen läßt sich nicht sofort mit dem Auge erkennen. Bis zum
Verwelken der Wildkräuter und deren Verfallen können einige
Tage vergehen. Diese bis zum Erkennen des Ergebnisses ver
streichende Zeit ändert nichts an der Tatsache, daß die Wild
kräuter wirksam zerstört und damit an einem weiteren Wachs
tum gehindert sind. Es kommt jedoch vor, daß mit der bekann
ten Vorrichtung arbeitende Hilfskräfte diesen zeitlichen Ab
lauf nicht erkennen. Sie betrachten die Wildkräuter vor und
nach der Behandlung mit der bekannten Vorrichtung und erken
nen keinen wesentlichen Unterschied in ihrem Aussehen. Des
halb stellen sie den oder die Gasbrenner auf eine höhere Lei
stung ein. Dies kann zu einem wirklichen Verbrennen der Wild
kräuter führen. Es stellt aber eine Energieverschwendung
dar. Die verbrannten oder angesengten Wildkräuter verbleiben
mit ihren Wurzeln im Boden. Dies führt dann dazu, daß sie an
Ort und Stelle verfallen und den Boden düngen, was zu einem
neuen und kräftigen Bewuchs mit jungen Wildkräutern führt.
Ein wirksamer Betrieb der bekannten Vorrichtung verlangt
trockenes Wetter. Bei feuchtem Wetter oder sogar Regen wird
die durch die Infrarotstrahlung an der Oberfläche der Wild
kräuter erzeugte Wärme durch die Verdunstungskälte so weit
aufgebraucht, daß die zum Zerstören der Proteine erforderli
che Temperatur von etwa 70° C nicht erreicht wird. Bei einem
Einsatz der bekannten Vorrichtung in Gärten oder Parks, bei
denen dieser Einsatz frühestens am Tag davor geplant wird,
stellen ein solcher Regen und die sich daraus ergebende
Nichtanwendbarkeit der bekannten Vorrichtung keine Schwierig
keit dar. Die Deutsche Bahn verwendet jedoch aus mehreren Wa
gen bestehende Arbeitszüge zum Beseitigen des Wildkrauts von
den Schotterbetten und den angrenzenden Böschungsstreifen.
Auf manchen Strecken können diese Arbeitszüge nur nachts wäh
rend betriebsarmer Stunden eingesetzt werden. Das Ermitteln
oder Einrichten dieser betriebsarmen Stunden und die Perso
naleinteilung für die Nachtarbeit erfordern einen Vorlauf
von einigen Wochen. Es ist nun ein unangenehmes und teures
Unterfangen, wenn ein solcher Arbeitszug wegen feuchten Wet
ters oder Regen nicht eingesetzt werden kann.
Bei Einsatz der bekannten Vorrichtung im Sommer oder in war
men Ländern, wie Südeuropa, besteht weiter die Gefahr von
Gras- und Waldbränden. Beim Befahren von Bahnstrecken mit
dem oben erwähnten Arbeitszug oder beim Bearbeiten von gro
ßen Flächen mit einer an ein Nutzfahrzeug angeschlossenen
Vorrichtung kann die behandelte Fläche kaum und vor allen
Dingen nicht über einen längeren Zeitraum nach einer Behand
lung beobachtet werden. Es kommt dann vor, daß zwischen den
Wildkräutern liegendes trockenes Laub, getrocknete Gräser
oder Papier angezündet wird und zu brennen beginnen.
Bekannt sind ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs
genannten Gattung (WO 94/26 102), bei denen heißes Druckwas
ser mit einer Temperatur zwischen 100°C und 110°C und Über
druck abgegeben wird. In der Praxis haben sich dieses Verfah
ren und diese Vorrichtung nicht bewährt. Beim Auftreffen des
Heißwassers auf der Wildpflanze hat es sich so weit abge
kühlt, daß es sie nicht mehr schädigt und damit beseitigt.
Bekannt sind weiter eine Vorrichtung und ein Verfahren zum
sogenannten Steuern der Vegetation (US-PS 5 366 154), bei de
nen ein flüssiges Sprühmaterial auf Temperaturen bis zu
115°C erwärmt und mit Drücken von etwa 7 bis 280 kg/cm2 abge
strahlt wird. Zu diesem Verfahren wird gesagt, daß es die
Verwendung von Chemikalien zum Abtöten von Pflanzen überflüs
sig macht. Es ist jedoch davon auszugehen, daß sich das soge
nannte flüssige Sprühmaterial bis zum Auftreffen auf die
Pflanzen so weit abgekühlt hat, daß es ihre biologische Exi
stenz und ihren Wuchs nur in geringem Maße beeinträchtigt.
Bekannt ist weiter eine Vorrichtung zur Desinfektion und Sa
nierung von Böden (FR-PS 1 187 477), bei der Wasser aufge
heizt und als Dampf mit einer Temperatur von mehr als 100°C
abgestrahlt wird.
Sämtlichen bekannten Verfahren und Vorrichtungen ist gemein
sam, daß sie Wildkraut und seinen Samen nicht wirksam besei
tigen. Dies liegt einfach daran, daß das Heißwasser oder der
Heißdampf sich bis zum Auftreffen auf die Wildpflanzen, den
Boden und die Samen im Boden so weit abgekühlt hat, daß die
biologische Existenz der Pflanzen und ihr Wuchs nicht oder
nur in geringem Maße beeinträchtigt werden.
Von diesem Stand der Technik ausgehend, liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten
Gattung so auszubilden, daß das Wildkraut wirksam beseitigt
und sein Samen vernichtet wird. Das Verfahren soll sich auch
bei feuchtem Wetter und gegebenenfalls auch bei Regen einset
zen lassen. Eine Brandgefahr soll vollständig ausgeschlossen
werden. Die Lösung für diese Aufgabe ergibt sich nach der Er
findung mit einem Verfahren, bei dem Heißdampf mit einer sol
chen Temperatur und einem solchen Druck aus der Düse aus
tritt, daß er mit einer Temperatur von mindestens 140°C und
einem Druck von mindestens 60 bar auf das Wildkraut oder die
Oberfläche des Bodens auftrifft. Bei einem solchen Besprühen
der Wildkräuter erwärmt sich deren Oberfläche bis zu dem in
den höheren Schichten des Bodens liegenden Vegetationspunkt
der Wildkräuter. Durch die Erwärmung wird das Chlorophyll
zerstört, und das in den Zellen der Wildkräuter oder Pflan
zen enthaltene Eiweiß gerinnt. Die geronnenen Eiweißstoffe
wandern in die Wurzeln und schwächen diese. Bei einer Erwär
mung der Pflanzenzellen auf Temperaturen von 70° oder mehr
hat sich das in den Zellen enthaltene Wasser so weit ausge
dehnt, daß die Zellen platzen. Alles dies führt dann zu ei
nem Verwelken der Pflanzen. Dieses Verwelken wird schnell er
kannt. Die bei der bekannten Vorrichtung bestehende Gefahr
des Verbrennens und einer Energieverschwendung besteht
nicht.
Erfindungsgemäß wird darauf geachtet, daß der Vegetations
punkt der Pflanze durch den Heißdampf auf mindestens 70° er
wärmt wird. Wie ausgeführt, wird dadurch das Chlorophyll zer
stört, und das in den Zellen enthaltene Wasser dehnt sich so
weit aus, daß die Zellen platzen. Entscheidend ist, daß der
auf den Vegetationspunkt der Pflanze auftreffende Heißdampf
sich dort von seiner Temperatur von mindestens 140°C auf et
wa 120 C abkühlt und die dabei frei werdende Wärme in die
Pflanze eindringt. Dadurch gerinnt das Eiweiß, und das Chlo
rophyll wird zerstört. Beim Stand der Technik wurden das
Heißwasser und/oder der Heißdampf lediglich ungezielt in
Richtung auf die Pflanze geblasen.
Zweckmäßig wird der Heißdampf bis in die oberen Schichten
der Oberfläche des Bodens gesprüht. Dabei sollte der Heiß
dampf bis in eine Tiefe von etwa 10 mm in den Boden gesprüht
werden. Dabei werden die Blätter und Stiele der Wildkraut
pflanzen vollständig mit Heißdampf benetzt. Es hat sich ge
zeigt, daß das erfindungsgemäße Verfahren sich im Unter
schied zu der bisherigen Behandlung der Pflanzen mit Infra
rotstrahlung bei niedrigeren Temperaturen anwenden läßt.
Dies erklärt sich dadurch, daß der Heißdampf die Pflanzen
vollständig umschließt oder benetzt und diese dadurch gleich
mäßiger und stärker als durch die Einwirkung der Infrarot
strahlung erwärmt werden. Damit wird auch das Chlorophyll
nachhaltiger zerstört, und das Pflanzeneiweiß gerinnt voll
ständig.
Wasserdampf ist ein besserer Wärmeleiter als Luft. Offen
sichtlich ist dies ein Grund für die bessere Wirksamkeit des
erfindungsgemäßen Verfahrens. Der auf die Pflanzenoberfläche
gesprühte Heißdampf bleibt dort gegebenenfalls als Kondensat
haften. Die in dem Dampf gespeicherte Wärme dringt dann in
die Pflanzen ein, zerstört das Chlorophyll und läßt die Ei
weißstoffe gerinnen. Hierfür steht die Zeit bis zum Abkühlen
auf etwa 70° zur Verfügung. Luft ist ein weit schlechterer
Wärmeleiter. Die bei der Anwendung der bekannten Vorrichtung
erwärmte Luft gibt daher ihre Wärme nur langsam an die Pflan
zen ab.
Es hat sich gezeigt, daß auch die in den Oberflächenschich
ten des Bodens befindlichen Samen durch den Heißdampf zer
stört werden. Damit können Böden vor einer neuen Aussaat un
krautfrei gemacht werden.
Da das erfindungsgemäße Verfahren im Unterschied zu der be
kannten Technik mit Heißdampf und nicht mit Infrarotstrah
lung arbeitet, entfällt jede Brandgefahr. Das erfindungsgemä
ße Verfahren läßt sich damit gefahrlos auch in heißen Som
mern und in südlichen Ländern Europas und anderen heißen Län
dern anwenden.
Die Erfindung sieht auch eine Vorrichtung zum Durchführen
des vorstehend geschilderten Verfahrens vor. Diese Vorrich
tung zeichnet sich aus durch einen Vorratsbehälter für Was
ser, eine an diesen angeschlossene Druckpumpe, eine Heizein
richtung zum Aufheizen von Wasser auf eine Temperatur zwi
schen 90° und 140°, mindestens eine Düse zum Aufsprühen von
Heißdampf auf die Oberfläche des Bodens und eine Leitungsan
ordnung zwischen den vorgenannten Bauteilen.
Zweckmäßig ist die Vorrichtung auf einem Fahrgestell angeord
net. Dabei sollten mehrere Düsen nebeneinander angeordnet,
gemeinsam an einer Halterung befestigt und an eine kurze und
wärmeisolierte Zuleitung für den Heißdampf angeschlossen
sein. Zweckmäßig sind mehrere Düsen nebeneinander an einem
Verteilerrechen angeordnet. Bei der Heizeinrichtung handelt
es sich zweckmäßig um einen Durchlauferhitzer. Bei Anordnung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf einem Fahrgestell läßt
sich dieses an ein kommunales Sprengfahrzeug anhängen. Eben
so läßt sich die Vorrichtung auch an der Fronthydraulik ei
nes Nutzfahrzeuges anbringen. Bei Verwendung von mehreren ne
beneinander an einem Verteilerrechen angebrachten Düsen wer
den diese zweckmäßig von einem elastischen Vorhang umschlos
sen. Dieser bündelt den Heißdampf auf eine begrenzte Fläche.
Dadurch wird die in dem Heißdampf enthaltene Wärme vollstän
dig ausgenutzt.
Am Beispiel der in der Zeichnung gezeigten Ausführungsformen
und Anwendungsbeispiele wird die Erfindung nun weiter erläu
tert. In der Zeichnung ist:
Fig. 1 eine auseinandergezogene schematische Darstellung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine Seitenansicht einer an der Fronthydraulik eines
kommunalen Sprengfahrzeugs angebrachten erfindungsge
mäßen Vorrichtung,
Fig. 3 eine Seitenansicht einer auf einem Fahrgestell ange
ordneten und an ein kommunales Sprengfahrzeug angehäng
ten erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 4 in vergrößertem Maßstab eine Vorderansicht eines Ver
teilerrechens bei Behandlung von bewachsenem Boden,
Fig. 5 in vergrößertem Maßstab eine Vorderansicht eines Ver
teilerrechens bei Behandlung von Bodenbelagplatten
und
Fig. 6 in vergrößertem Maßstab eine Vorderansicht eines Ver
teilerrechens bei Behandlung des Bodens eines teilwei
se abgeernteten Treibhauses.
Gemäß der Darstellung in Fig. 1 besteht die erfindungsgemäße
Vorrichtung aus einem kastenförmigen Teil 12, auch "hot box"
= heißer Kasten genannt, und einem beweglichen Teil 14. Über
einen Wasserzulauf 16 läuft Wasser in den kastenförmigen
Teil 12 ein. Es durchläuft zuerst eine Druckpumpe 18 und ge
langt dann in einen Durchlauferhitzer 20. In diesem ist eine
Leitung 22 hin- und hergehend verlegt. Ein Vorrat an Heizma
terial, sei es Öl oder Gas, ist mit 24 bezeichnet. Der Heiß
dampf verläßt den kastenförmigen Teil 12 über einen Schlauch
26. In Wirklichkeit ist dieser Schlauch 26 besonders kurz
und wärmeisoliert. In den Fig. 1 und 2 ist der Schlauch
26 nicht maßstäblich dargestellt. Wie sich aus obigem ablei
ten läßt, ist der Schlauch 26 kürzer und stärker wärmeiso
liert als die Figuren zeigen. Damit wird sichergestellt, daß
der Heißdampf sich auf dem Weg vom Durchlauferhitzer 20 bis
zum Verlassen der Vorrichtung nicht oder kaum abkühlt und
sie mit maximaler Temperatur und maximalem Druck verläßt.
Der Schlauch 26 mündet in den beweglichen Teil 14 oder den
Verteilerrechen 28. Dieser weist ein Gehäuse 30, in diesem
nebeneinander angeordnete und an den Schlauch 26 angeschlos
sene Düsen 32 und einen Vorhang 34 auf.
Gemäß der Darstellung in Fig. 2 ist der kastenförmige Teil
12 oder die "hot box" am Vorderwagen eines kommunalen Spreng
fahrzeuges 36 angeordnet. Dieses weist einen Wasserkessel 38
und eine sogenannte Fronthydraulik 40 auf. Unter dieser wird
eine hydraulisch schwenkbare Hebelanordnung verstanden. Die
se hebt und senkt eine Hubplatte 42 mit dem auf dieser befe
stigten kastenförmigen Teil 12 bzw. der "hot box". Vor einem
Einsatz wird die Hubplatte 42 soweit abgesenkt, daß sich der
bewegliche Teil 14 mit dem Verteilerrechen 28 in einem kur
zen Abstand über dem zu behandelnden Boden 44 befindet. Das
zum Betreiben der erfindungsgemäßen Vorrichtung benötigte
Wasser wird dem Wasserkessel 38 entnommen. Bei Nichtgebrauch
ist die Hubplatte 42 angehoben.
Gemäß der Darstellung in Fig. 3 ist der kastenförmige Teil
12 oder die "hot box" auf einem Anhänger 46 angeordnet, das
von einem Sprengfahrzeug 36 gezogen wird. Der bewegliche
Teil 14 oder der Verteilerrechen 28 ist mit einem Rohr 26 an
den kastenförmigen Teil 12 angeschlossen. Der behandelte Bo
den ist mit 44 bezeichnet. Fig. 4 zeigt in größerem Maßstab
eine Rückansicht des Beweglichen Teils 14 und des Verteiler
rechens 28 bei Behandlung von Boden 40. Fig. 4 zeigt in grö
ßerem Maßstab den Verteilerrechen 28 bei Behandlung des Bo
dens 44. Fig. 5 zeigt in größerem Maßstab das bewegliche
Teil 14 mit dem Verteilerrechen 28 bei Behandlung von Boden
belagplatten 50. Fig. 6 zeigt in größerem Maßstab das beweg
liche Teil 14 mit dem Verteilerrechen 28 bei Behandlung des
Bodens 44 eines Treibhauses. Fig. 6 zeigt auch noch einige
außerhalb des behandelten Gebietes des Bodens 44 stehende
Pflanzen 52 (Salatköpfe).
Im Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird das über
den Wasserzulauf 16 eintretende Wasser von der Druckpumpe 18
durch den Durchlauferhitzer 20 mit der wendelförmig verlau
fenden Leitung 22 gedrückt, in diesem auf eine Temperatur
zwischen 90° und 140° erwärmt und dann als Heißdampf über
den Schlauch 26 in die einzelnen Düsen 32 gedrückt. Diese
werden über die zu behandelnde Fläche geführt. Der Heißdampf
tritt aus den Düsen 32 aus und wird auf die zu behandelnden
Pflanzen, einen Boden oder Bodenbelagplatten gesprüht. Der
Vorhang 34 verhindert ein nutzloses Abströmen von Heißdampf.
Die Fig. 2 und 3 zeigen Anwendungsbeispiele zum Behandeln
von Straßen, Parkanlagen, Laufbahnen in Stadien, Friedhofswe
gen und dergleichen.
Fig. 4 zeigt im einzelnen, wie das bewegliche Teil 14 mit
dem Verteilerrechen über einen mit Wildkräutern bewachsenen
Boden 44 geführt wird. Fig. 5 zeigt die Behandlung von Boden
belagplatten 50. Moose, Flechten und Algen, die in den Ober
flächenporen und Rissen von und in den Fugen zwischen den Bo
denbelagplatten 50 sitzen, werden vernichtet. Fig. 6 zeigt
die Behandlung des abgeernteten Teiles des Bodens 44 eines
Treibhauses oder einer anderen Kulturfläche. Nach dem Abern
ten von zum Beispiel Salatköpfen 52, Kohl oder einem anderen
Gemüse wird der Boden 44 mit der erfindungsgemäßen Vorrich
tung behandelt. In dem Boden befindliche Samen, Wurzelreste
und Sämlinge werden vernichtet. Diese Behandlung, eine Art
Jäten, läßt sich schneller und kostengünstiger als mit der
Hand durchführen. Weiter ist es schonender als eine Behand
lung mit Herbiziden. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
können auch Kunststofflaufbahnen, allgemein Sportanlagen
usw. behandelt und Moose, Algen und allgemein Bewuchs
schnell, sicher und ohne schädliche Nebenwirkungen beseitigt
werden.
Claims (13)
1. Verfahren zum Beseitigen von Wildkraut und Vernichten
seiner Samen mit Besprühen des Wildkrautes und der Ober
fläche des von ihm bewachsenen Bodens mit aus mindestens
einer Düse mit einer Temperatur von mindestens 115°C und
einem Druck von mindestens 7 bar austretendem Heißwasser
und/oder Heißdampf, dadurch gekennzeichnet, daß Heiß
dampf mit einer solchen Temperatur und einem solchen
Druck aus der Düse austritt, daß er mit einer Temperatur
von mindestens 140° C und einem Druck von mindestens 60
bar auf das Wildkraut oder die Oberfläche des Bodens auf
trifft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Vegetationspunkt der Pflanze durch den auftreffenden
Heißdampf auf mindestens 70°C erwärmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Heißdampf bis in die oberen Schichten der
Oberfläche des Bodens gesprüht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Heißdampf bis in eine Tiefe von 10 mm in
den Boden gesprüht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß Blätter und Stiele der Wildkrautpflan
zen vollständig mit Heißdampf benetzt werden.
6. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet
durch einen Vorratsbehälter für Wasser, eine an diesen
angeschlossene Druckpumpe (18), eine Heizeinrichtung
(20) zum Aufheizen von Wasser auf eine Temperatur über
140° C, mindestens eine Düse (32) zum Aufsprühen von Heiß
dampf auf die Oberfläche des Bodens (44) und eine Lei
tungsanordnung (16, 26) zwischen den vorgenannten Bautei
len.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
sie auf einem Anhänger (46) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Düsen (32) nebeneinander angeordnet, gemeinsam
an einer Halterung befestigt und an eine kurze, wärmeiso
lierte Zuleitung (26) für Heißdampf angeschlossen sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Düsen (32) nebeneinander an einem Verteilerre
chen (28) angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Heizeinrichtung (20) ein Durchlauferhitzer ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß sie an ein kommunales
Sprengfahrzeug (36) angehängt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 8 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie an der Fronthydraulik (40) eines Nutz
fahrzeuges angebracht ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
am Verteilerrechen (28) ein die Düsen (32) umschließen
der elastischer Vorhang (34) angebracht ist.
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