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Vorrichtung für Morsetasten Gegenstand des Hauptpatents
672 915 ist eine Morsetaste mit verstellbarer Hubhöhe und verstellbarem
Federdruck nach Patent 613 176 und mit einer Störschutzeinrichtung, bei der
die Entstörungsmittel zusammen mit einem Schalter für ihre beliebige An- und Abschaltung
.in dem Sockel der Taste eingebaut sind. Das Ein- und Ausschalten des Störschutzes
wird dabei durch einen mittels Schraubenzieners o. dgl. zu betätigenden Schalter
bewirkt, wobei die Schaltschraube mit dem Kontaktflüget durch Drehung mittels des
Schraubenziehers verstellt und somit der den Störschutz enthaltende Stromkreis geschlossen
oder geöffnet wird.
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Man hat nun die Morsetasten so ausgestaltet, daß sie durch eine zur
Taste gehörende Steckerschnur mit einem Sendegerät (Arbeitsgerät oder übungsgerät)
verbunden werden können, so daß sie dann sofort arbeitsberoit sind. Jeder Funker
kann also seine Taste an das jeweilige Sendegerät anschließen und mit ihr arbeiten.
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In der Kriegsmarine besonders werden verschiedentlich technische Nachrichtenmittelgeräte
(nachstehend als Übungsgeräte bezeichnet), deren Ausgangsschaltung eine Taste mit
Entstörung mit eingeschalteter Störschutzeinrichtung nicht zuläßt, was durch ihre
Schaltung, Schaltungselemente und deren Arbeits- und Wirkungsweise bedingt ist.
Weil nun die Morsetaste einerseits beim Tasten eines Arbeitsgerätes (Senders) unbedingt
entstört sein muß, anderseits aber bei Verwendung an übungsgeräteh nicht entstört
sein darf, muß die Störschutzeinrichtung automatisch jeweils ein- bzw. ausgeschaltet
werden können, d. h. nach Gebrauch der nichtentstörten Taste an einem übungsgerät
muß bei Wiederverwendung der gleichen Taste an
einem Arbeitsgerät
die Einschaltung,der Störschutz.einrichtung mit vollkommener Sicherheit vorgenommen
werden. Zu .diesem Zweck ist die blockierte Entstörungsumschaltung erforderlich.
Ohne diese Umschaltung ist es wiederholt vorgekommen, daß beim Senden von Morsezeichen
sehr störende Wirkungen eintraten, woraus die Aufgabe entstand, eine Vorrichtung
zu schaffen, die derartige Fälle der Nichtentstörung unterbindet, -damit eine vollständige
Sicherheit gewährleistet ist. Würde diese Aufgabe nicht gelöst, so müßten Tasten
mit und ohne Entstörung verwendet werden, was erhöhte Kosten bedingt und was außerdem
wegen des beengten Schiffsraumes und der dadurch erforderlichen Platzersparung zu
vermeiden ist. Trotz der Verwendung der doppelten Tasten könnte aber doch noch eine
Verwechslung auftreten, die gerade vermieden werden soll.
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Die zu lösende Aufgabe besteht also darin, eine Vorrichtung zu schaffen,
die es unter allen Umständen erzwingt, die Taste zu entstören, sobald sie für Gebrauchszeichengabe
(am Arbeitsgerät) benutzt werden soll, so daß in jedem Falle bei Übergang von übungszeichen
auf Nachrichtengabe zwangsläufig die Entstörungsmittel an der Taste eingeschaltet
sind und so lange eingeschaltet bleiben, bis die Taste wieder an ein Übungsgerät
geschaltet wird. Dann aber soll der Stecker so in der entsprechenden Steckdose des
Übungsgerätes gesichert werden, daß er erst wieder entfernt werden kann, wenn die
Entstörung der Taste vorgenommen worden ist.
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Gemäß der Erfindung wird nun beim Einführen eines Tastensteckers in
die Anschlußbuchsen eines Übungsgerätes durch einen Steckerstift (durch eine Blockiervorrichtung)
die Sperrung des im Übungsgerät befindlichen Schlüssels, der zum Ein- und Ausschalten
der Entstörungsmittel in der Taste dient,' ausgelöst, worauf nach Herausziehen des
Schlüssels aus dem Übungsgerät der Tastenstecker zwangsläufig in der Buchse des
Übungsgerätes gehalten wird und aus ihr erst dann wieder entfernt werden kann, nachdem
er durch den zum Ein- und Ausschalten der Entstörungsmittel in der Taste dienenden
Schlüssel freigegeben ist; nach erfolgtem Herausziehen des Tastensteckers wird der
Schlüssel selbst im Übungsgerät wieder gesperrt.
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Sowohl der Stecker am Anschlußkabel der Morsetaste als auch die Anschlußbuchsen
des Übungsgerätes sind so ausgebildet, d. h. .gegenüber -sonstigen Gerätesteckern
so besonders geformt, daß der Stecker nach Betätigung der Blockiervorrichtung im
Übungsgerät festgehalten wird. Soll die Taste z. B. an einem Übungsgerät gebraucht
wenden, so wird der zugehörige Stecker in die Steckerbuchsen des entsprechenden
Übungsgerätes gebracht, worauf der Blockierschlüssel in diesem freigegeben wird.
Dieser Schlüssel wird in die bisher entstörte Taste geführt, durch Drehen des Schlüssels
wird die Entstörung der Taste aufgehoben, d. h. die Störschutzmittel werden abgeschaltet.
Bei der Herausnehme des Schlüssels aus dem Übungsgerät wird der Tastenstecker blockiert,
so daß er nicht aus dem Übungsgerät entfernt werden kann. Soll nun die Taste wieder
an einem Arbeitsgerät benutzt werden, wozu sie aber entstört sein muß, so kann zunächst
-,veder der Tastenstecker aus dem Übungsgerät herausgezogen werden noch der Schlüssel
aus der Taste. Erst durch Drehen des Schlüssels wird dieser in der Taste freigegeben;
dabei wird gleichzeitig an der Taste der Schalter für die Einschaltung der Entstörung
betätigt, d. h. es werden die Störschutzmittel wieder eingeschaltet. Der Schlüssel
kann also jetzt aus der Taste gezogen und in das Übungsgerät wieder eingeführt werden;
nach Drehen des Schlüssels in dem Übungsgerät wird die Sperrung des Tastensteckers
aufgehoben, der Tastenstecker kann aus dem Gerät entfernt und die nun wieder sicher
entstörte Taste kann für Sendezwecke an einem Arbeitsgerät verwendet werden. Die
Notwendigkeit zur Aufhebung der Entstörung der Taste beim Gebrauch dieser an Übungsgeräten,
z. B. Röhrensummer, Glimmtongeräten, liegt .darin, daß mit entstörter Taste gegebene
Zeichen von dem betreffenden Übungsgerät unklar, d. h. mit einem schleifenden Nachton
wahrnehmbar gemacht werden, worauf der Funker mittels des in der Blockiervorrichtung
steckenden, durch Einführen des Tastensteckers in das Übungsgerät freigegebenen
Schalterschlüssels die Tastenentstörung aufhebt, was durch Drehen des Schlüssels
in der Taste und die dadurch bewirkte Umschaltung bzw. Abschaltung des Störschutzmittels
in der Taste bewirkt wird. .
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In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in zwei beispielsweisen
Ausführungsformen dargestellt. Es bedeutet Abb. i die Draufsicht auf eine Morsetaste
mit eingeführtem Steckschlüssel, Abb. a die Draufsicht auf eine Steckbuchsenplatte
mit Blockiervorrichtung in einem Übungsgerät, Abb. 3 die Draufsicht auf eine Steckbuohsenplatte
mit einer anderen Blockiereinrichtung, ebenfalls in einem Übungsgerät, Abb. 4 eine
Unteransicht einer Blockiereinrichtun@g gemäß Abb. a, Abb. 5 eine Seitenansicht
der Blockiereinrichtung gemäß Abb. 4, Abb. 6 eine Vorderansicht der Blockiereinrichtung
gemäß Abb. 5,
Abb. 7 eine Unteransicht einer Blockiereinrichtung
gemäß Abb..3. Abb.8 eine Seitenansicht (Schnitt) -einer Blockiervorrichtung gemäß
Abb. 7, Abb. 9 eine Vorderansicht der Blockiervorrichtung gemäß Abb. 7, Abb. io
eine Teilansicht der Schlüsselsperrung in einem Übungsgerät, Abb. i i eine Draufsicht
auf einen Schaltschlüssel.
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Die Morsetaste (Abh.i) hat in ihrem Sockel eine Störschutzeinrichtung,
die durch den nicht näher dargestellten Schalter :2 ein- bz-w. ausgeschaltet werden-kann.
Dieser Schalter hat einen seitlichen Zugang für einen Schaltschlüssel 3. Wird der
Stecker 4 der zu der Taste gehörenden Steckerschnur in die Buchsen 5 der Blockiervorrichtung
eines Übungsgerätes gesteckt, so kann ,der im Übungsgerät steckende Schlüssel 3
nach erfolgter Blockierung des Steckers im Übungsgerät aus der Blockiervorrichtung
entnommen werden, um in der in Abb. i @ dargestellten Weise in die Morsetaste gesteckt
zu werden; durch Drehen des Schlüssels wird dort die Ausschaltung der Störschutzeinrichtung
bewirkt.
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Die Blockierung des Tastensteckers in dem Übungsgerät kann in beliebiger
Form erfolgen. Bei dem einen Ausführungbeispiel (Abb.4 bis 6) wird .die Blockierung
durch einen Schwenkhe#bel6 ausgelöst, dessen isolierter Arm 6a .unter einer der
Buchsen 5 liegt. Durch den in die Buchse eingeführten Stecker wird der Hebelarm
6a von der Buchse 5 fortgedrückt, wodurch sich der andere Hebelarm 6b in entgegengesetzter
Richtung bewegt und einen Sperrstift 7 freigibt. Der in der Blockiervorrichtung
de§ Übungsgerätes stekkende Schlüssel 3 kann nun finit seinem Ansatz 3a (Abb. 5)
den Exzenter 8 um seine Achse 9 bewegen, da der Hebelarm 6 nicht mehr den Stift
7 festhält. Die Umdrehung erfolgt um .etwa 18o°, wodurch die Sperrfeder io mit ihrer
Nase ioa aus der Vertiefung 8a des Exzenters gleitet. Die Vertiefung 8a befindet
sich am Umfang des Exzenters. Durch .die Ex2enterbenvegung wird, der an dem Umfang
anliegende Druckstift i i in. Richtung zur Spreizfeder 12 gedrückt.. Der an dein
Druckstift i z angeordnete Konus i za drückt die sich um die Drehpunkte 13a bewegenden
Schenkel 13 der Spreizeinrichtung i2 auseinander, so daß sich die Arme 13b einander
nähern. Diese Arme 13b sind in j e einem Gehäuse 14 .gelagert und .dienen dazu,
den eingeführten Stecker 4 in geeigneter Weise, z. B. durch Klemmen, Arretierungen
o. dgl., in den Buchsen zu, halten. Hat sich der Exzenter um etwa 18o° .gedreht,
so gleitet der Kopf des Druckstiftes i i in die Vertiefung 8a des Exzenters. In
dieser Stellung ist auch der Weg für den Ansatz 3a .des Schlüssels 3 freigegeben,
so daß der Schlüssel 3 aus .dem Übungsgerät herausgezogen werden kann. Der gleiche
Schlüssel wird nun in den Sockel der Taste i gesteckt und schaltet dort, wenn er
gedreht wird, in der im Hauptpatent beschriebenen, hier nicht dargestellten Weise
die Entstörungsmittel (Störschutzeinrichtung) aus.
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Ist die Sendung am Übungsgerät beendet, so kann der Tastenstecker
4 durch Zurückdrehen .des Schlüssels 3 aus den Buchsen 5 des Übungsgerätes nur entfernt
werden, wenn die Entstörungsmittel der Taste wieder - eingeschaltet sind und wenn
.der dann aus der Taste genommene Schlüssel 3 .in die Blockiervorrichtung.des Übungsgerätes
gesteckt und dort um 1801 gedreht wurde. Hierdurch gibt der Konus i ja des Druckstiftes
i i seine Sperrstellung auf, d. h. der Exzenter läßt .den Stift ii zurückgleiten,
so daß die Hebelarrne 13b wieder auseinandergehen und der Tastenstecker 4 daraufhin
aus der Buchse gezogen werden kann. Durch die Umdrehung des Exzenters 8 ist zugleich
dem Schlüsselansatz 3a der freie Durchgang versperrt worden, so .daß der Schlüssel
nicht aus der Blockiervorrichtung des Übungsgerätes gezogen werden kann. Damit nun,
wenn der Tastenstecker q. aus der Buchse 5 gezogen ist, der Schlüssel 3 nicht nochmals
gedreht werden kann, springt der Sperrstift 7 in eine entsprechende Aussparung des
Hebels 6, wodurch der .Exzenter und mit ihm der Schlüssel 3 an ihrer Drehung gehindert
werden. Der Hebel 6 steht unter Wirkung der Feder 6c, welche den Hebelarm 6b stets
gegen den Exzenter 8 drückt, so daß in jedem Falle der Stift 7.1n die Aussparung,
des Hebels gleiten muß: Anschlußklemmen 15 dienen in an sich bekannter Weise zum
Anschluß der Leitungen an'!die Buchsen. Der Druckstift ri steht unter-Wirkung der
Feder iib und ist in dem Joch; 16 gelagert. Die Hebelarme 13 stehen unter Einwirkung
der Zugfeder 17,
welche die Hebel 13b in die Aufnahmestellung führt. Mit 3b
ist .das Schlüsselloch bezeichnet.
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In dem anderen dargestellten Ausführungsbeispiel (Abb.7 bis 9h) der
Blockiervorrichtung im Übungsgerät befindet sich unter einer der zur Aufnahme des
Tastensteckers ¢ dienenden Buchsen 5 .ein federnder Stift 18, der in einem Gehäuse
i9 untergebracht ist. Sobald der Tastenstecker 4 in die Buchsen 5 geführt wird,
drückt er den Federstift 18 zurück und gibt dadurch den Weg frei für einen Sperrbolzen
2o, der ebenfalls unter Federdruck steht und in dem Gehäuse 21 gelagert ist. Der
Bolzen 2o schnellt vor, sobald der Stift 18 den Weg freigegeben hat, und greift
mit der Bolzenspitze 2oa in eine Einkerbung des Steckerstiftes, so. daß. der Tastenstecker
in
der Buchse festgehalten wird. Dagegen -ist nunmehr der Schlüssel 3 freigegeben:
auf dem Sperrbolzen 2o ist nämlich ein Anschlagring 22 verstellbar angeordnet; außerdem
ist eine Sperrkulisse 23 für den Schlüssel 3 vorgesehen. Die Kulisse weist eine
Schrägkante 24 (Abb. io) und einen Schlitz 25 auf. Der Schlüsselturm 26 ist mit
einem Schlitz 27 und einer Stellschraube 27a versehen, welche als Anschlag
für den Schlüssel 3 dient. Der Schlüssel 3 weist für diese Ausführung die in Abb,
i i gezeigte Form auf. . Der Bart 3a greift in den Schlitz 25. Der Schlüssel 3 kann
also aus dem Übungsgerät herausgenommen und in die Taste gesteckt werden, um dort,
wenn er gedreht wird, die Störschutzeinrichtung auszuschalten.
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Soll der Tastenstecker 4 aus .der Buchse des Übungsgerätes wieder
entfernt werden, so wird, nachdem der Schlüssel 3 aus der Taste genommen und in
das Schlüsselloch 3b des Übungsgerätes gesteckt wurde, eine Umdrehung des Schlüssels
3, vorgenommen. Der Schlüsselbart 3a drückt dabei die Sperrkulisse 23 in Richtung.
des Pfeiles I (Abb. i o) zurück und zieht damit den Sperrbolzen 2o zurück, so daß
der Sperrstift 2oa den Steckerstift freigibt und gleichzetttig auch den Bolzen 18
wieder vorschnellen läßt. Durch dieVerschiebung der Sperrkulisse 23 tritt der Teil
23a mit seiner Spitze 23b in eine Aussparung 29 im Schlüssel 3, so daß dieser nicht
aus dem Schlüsselloch gezogen werden kann, solange sich kein Stecker in der Buchse
befindet; denn die Ecke 23b hält den Schlüssel 3 fest. Eine Abflachung 28 ermöglicht
,die Umdrehung des Schlüssels, ohne daß die Kulisse mit ihrem Teil 230 ihn daran
hindert. Wird ein Stecker erneut in die Buchsen des Übungsgerätes geführt, so wiederholt
sich .der Vorgang, d. h. der Bolzen 18 wird zurückgedrückt, Bolzen 2o wird freigegeben,
schnellt vor und sperrt den Steckerstift und damit den Stecker. Kulisse 23 gleitet
in Richtung zur Buchse, gibt den bis dahin gesperrten Schlüssel frei, der herausgezogen
werden kann, um in der Taste i die Entstörungsmittel ausschalten zu können.
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Selbstverständlich sind .durch die dargestellten Blockiervorrichtungen
die Möglichkeiten zur Durchführung des-Entstörungsverfahrens nicht erschöpft. Vielmehr
kann jede andere Blockiervorrichtung Anwendung finden, welche zwangsläufig das Halten
des Steckers nach Blockierung durch den Schlüssel bzw. das Halten des Schlüssels
nach Herausziehen des Steckers herbeiführt.