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Vorrichtung zum Aromatisieren und Karamelisieren von Malz oder zum
Herstellen von Farbmalz Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aromatisieren
und Karamelisieren von Malz oder zum Herstellen von Farbmalz durch Erhitzen.
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Zum Auffrischen von Malz ist es schon vorgeschlagen worden, dieses
durch eine kurze und starke Erhitzung einer Nachbehandlung zu unterziehen. Auch
wurde schon erkannt, daß es nicht unbedingt notwendig ist, jeweils die ganze Menge
des Malzes der Nachhehandlung auszusetzen; es genügt vielmehr, die Erhitzung an
einem kleinen, oft nur 15 bis 30 0/0
betragenden Teil vorzunehmen,
um die volle Wirkung zu erzielen. Zum Aromatisieren des Malzes wird dieser Teil
des Malzes etwa. 20 Minuten lang auf etwa 13o° C erhitzt, während die Erhitzung
beim Karamelisieren oder Färben gesteigert wird. Farbmalz und Karamehnalz werden
aus Grünmalz oder angefeuchtetem Dammalz hergestellt und während des Behandlungsvorganges
angefeuchtet, und zwar beim Herstellen des Farbmalzes in erhöhtem Maße.
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Beim Herstellen von Karamelmalz werden etwa 70/0 der Gesamtmenge
behandelt und beim Herstellen von Farbmalz etwa i bis 20/0 der Gesamtmenge.
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Da eine Behandlung des Malzes in der geschilderten Weise in bekannten
Vorrichtungen zum Erhitzen oder Trocknen von körnigem Gut nicht oder doch nur in
sehr umständlicher Weise möglich ist, ist es der Zweck der Erfindung, eine Vorrichtung
zum Aromatisieren und Karamelisieren von Malz oder zum Herstellen von Farbmalz zu
schaffen, durch die ein bestimmter Teil des Gutes in einem bestimmten Verhältnis
von der Gesamtmenge abgeleitet, in der gewünschten Weise erhitzt und schließlich
im ursprünglichen Trennungsverhältnis dem nicht behandelten Teil wieder beigefügt
werden kann. Für eine Vorrichtung dieser Art ist es Voraussetzung, daß eine Stauung
auch kleinster Teile des zu behandelnden Gutes an keiner Stelle des Erhitzungsb:ehälters
eintreten kann, weil diese Teile sonst verbrennen oder angesengt werden, wodurch
das Aroma nicht verbessert, sondern so sehr verschlechtert würde, daß unter Umständen
die ganze Malzmenge unbrauchbar wird. Erfindungsgemäß wird dies erreicht durch einen
Erhitzungsbehälter zur Aufnahme der von der Gesamtmenge des Malzes abgeleiteten,
besonders zu behandelnden Teilmenge, in dessen Ein- und Auslaß Staueinrichtungen
vorgesehen sind, die eine Regelung der Erhitzungsdauer und eine Beimengung
des
behandelten Teiles zum inzwischen weitergeleiteten unbehandelten Teil des Malzes
im ursprünglichen Verhältnis statten, ohne daß der gleichmäßige Du#-faul> des zti
behandelnden Teiles unterbroclx#n wird, und in dessen Innerem parallel ttnd itt.
Abständen von 2o bis 2 j mm sich annähernd über die ganze Höhe und Breite des Erhitzungsbehälters
erztreckende, mit Dampf beheizbare Hohlheizplatten bekannter Bauart angeordnet sind.
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Durch eine Vorrichtung dieser Art wird es vermieden, daß Teile der
zu behandelnden Teilmenge sich an einer Stelle des Erhitzungsbehälters festsetzen
können. Der Abstand der Hohlheizplatten gestattet einerseits einen stetigen Durchflug,
des zu behandelnden Teiles und andererseits eine völlig gleichmäßige Durchwärmung.
Würde der Abstand größer gewählt werden, so würde die Erhitzung beeinträchtigt;
würde der Abstand der Hohlheizplatten aber verkleinert, dann würde die Gefahr bestehen,
daß der zu behandelnde Teil des Malzes an der einen oder anderen Stelle gehemmt
wird.
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Im Zusammenhang mit der Vorrichtung zum Aromatisieren von Malz hat
auch die Einrichtung zum Regeln des Ein- und Auslasses eine besondere Bedeutung,
weil eine solche bei den bekannten Vorrichtungen nicht vorhanden ist. Es handelt
sich in diesem Falle um eine Durchlaufregelung, die dazu bestimmt ist, den zu behandelnden
Teil des Malzes in der Weise durch den Erhitzungsbehälter hindurchzuleiten, daß
er im ursprünglichen Verhältnis dem nicht behandelten Teil wieder beigefügt werden
kann. Gleichzeitig wird durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ein stetiges Arbeiten
erreicht, da es nicht erforderlich ist, den Erhitzungsbehälter von Zeit zu Zeit
zu füllen bzw. zu entleeren. Die Bearbeitung des zu behandelnden Teiles geschieht
vielmehr in stetigem Durchfluß. Für das Erhitzen des zu behandelnden Teiles steht
also die Zeit zur Verfügung, die erforderlich ist, um den Hauptteil des Gutes zu
sammeln. Es wird also ein vorausbestimmter Teil des Gutes aus dem Vorratsbehälter
oder aus einer vorhergehenden Verarbeitungsstelle dem Erhitzungsbehälter zugeleitet,
wo dieser während einer bestimmbaren Zeitdauer gleichmäßig erhitzt wird, indessen
der übrige, größere Teil der jeweiligen Gesaintinenge einem Zwischenbehälter zugeleitet
wird, aus dem er während des Einlaufes des abzusondernden Teiles in einem den Erhitzungsbehälter
vorgelagerten Behälter zusammen mit dem im Erhitzungsbehälter erhitzten Gut abgeleitet
wird, und zwar in der Weise, daß das ursprüngliche Zusammensetzungsverhältnis des
Gutes wiederhergestellt wird. In der Zeichnung ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt Abb. t eine schematische
Darstellung der Vorrichtung, Abb.2 einen Querschnitt und Abb.3 einen Längsschnitt
durch den Erhitzungsbehälter.
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Die Gesamtanlage besteht im wesentlichen aus einer Schrotmühle a,
einer Förderschnecke b, den Zwischenbehältern d und f, dein Erhitzungsbehälter
c und einer Pfanne e. Das Malz gelangt in ununterbrochener Förderung aus der Schrotmühle
a über die Förderschnecke b an der zunächst geschlossenen Einlaßöffnung
n des Zwischenbehälters d vorbei zur Einlaßöifnung o des kleineren
Zwischenbehälters f, der durch einen Schieber l vom Erhitzungsbehälter c
getrennt ist. Während der Zwischenbehälter/ sich füllt, wird das .Malz der vorangegangenen
Füllung aus dem Erhitzungsbehälter c und dem Zwischenbehälter d in der später beschriebenen
Weise in die Pfanne e entleert. Sobald der Zwischenbehälter fgefüllt und der darunterliegende
Erliitzungsbehälter c entleert ist, wird die Einlaßöffnung o des Zwischenbehälters
f geschlossen und die Einlaßöffnungn des Zwischenbehälters d geöffnet. Gleichzeitig
wird der Schieber 1, der den Zwischenbehälter f gegenüber dem Erhitzungsbehälter
c abschließt, geöffnet, so daß der abgesonderte, im Zwischenbehälter f befindliche
Teil des Malzes in den darunterliegenden Erhitzungsbehälter c gelangen kann.
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Während der Erhitzung des Inhalts des Erhitzungsbehälters c füllt
sich der Zwischenbehälter d mit dem Teil des Malzes, das nicht behandelt werden
soll. Dieser Vorgang dauert eine bestimmte Zeit, deren Dauer durch die den Zufluß
regelnde Förderschnecke b bestimmt wird. Die Regelung wird nach der Behandlungsdauer
des abgesonderten zu behandelnden Teiles des Malzes getroffen.
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Sobald der Zwischenbehälter d entsprechend gefüllt, d. 1i. sobald
die Erhitzung ,des abgesonderten Teiles beendigt ist, wird der Inhalt des Erhitzungsbehälters
c und des Zwischenbehälters d in die Pfanne e entleert; die Beimischung des
erhitzten Gutes zu dem unbehandelten Teil des Gutes kann dabei durch ein Förderband,
beispielsweise durch eine Schnecke oder ein Zellenrad m, geregelt werden, das in
geeigneter Weise in die Auslauföffnung des Erhitzungsbehälters c eingebaut ist und
auf diese Weise gleichzeitig einen Verschluß des Erhitzungsbehälters c bildet. Die
Auslauföffnung des Zwischenbehälters d kann ebenfalls in geeigneter Weise, beispielsweise
durch einen Schieber g, der vor oder nach der Einmündung der Auslaßöffnung des Erhitzungsbehälters
c
angeordnet ist, verschlossen werden. Während der Entleerung der beiden Behälter
beginnt bereits wieder die Füllung des Zwischenbehälters f, der gegenüber dem Erhitzungsbehälter
c schon vorherverschlossen wurde. Auf diese Weise wiederholt sich der bereits geschilderte
Vorgang.
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Der Erhitzungsbehälter c ist ein allseitig geschlossener Behälter,
der von oben gefüllt kund nach unten entleert wird. In ihm sind parallel nebeneinander
in Abständen von 2o bis 25 mm Hohlheizplatten h angeordnet, durch die zum Erhitzender
Platten bzw. des in dem Behälter angefüllten Gutes Dampf geleitet wird. In Abb.
3 ist die Dampfzuleitung mit i und die Dampfableitung mit k bezeichnet.
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Da die Erhitzung des im Erhitzungsbehälter c eingefüllten Gutes innerhalb
einer bestimmten, auf alle Fälle ,aber kurzen Zeit durchgeführt sein muß, muß die
Vorrichtung so eingerichtet sein, daß- sich die Wärmeverteilung möglichst günstig
auswirkt. Die Abstände ,der Hohlheizplatten h voneinander müssen daher möglichst
genau bestimmt werden. Bei Abständen unter 20 mm rutscht das Gut vielfach nicht
mehr zwischen den Hohlheizplatten h hindurch, bei Abständen von über 25 mm. dauert
die Durchwärmung des Gutes zu lange.
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Zur Betätigung der verschiedenen Durchlaßverschlüsse können geeignete,
an sich bekannte Steuereinrichtungen vorgesehen sein, die selbsttätig den Ein- und
Auslaß des Gutes regeln und auf diese Weise einen ununterbrochenen Arbeitsgang aufeinanderfolgender
Bearbeitungsvorgänge bewirken. Ferner können in die Zuleitung i der Hohlheizplatten
h g r eignete Sicherheitseinrichtungen eingesetzt e werden, die bewirken,
daß die Dampftemperatur die jeweils höchstzulässige Temperatur nicht überschreibet.