-
Anstrichfarbenbindemittel Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung
einer Emulsion eines polymeren Vinyläthers, der weder in Wasser löslich ist, noch
ohne Zuhilfenahme eines Emulgators mit Wasser emulsionsartige Systeme bildet, in
der wäßrigen Lösung eines vorzugsweise irreversibel auftrocknenden Emulgators als
Anstrichfarbenbindemitfiel. Gegebenenfalls können die Emulsionen auch bekannte natürliche
und künstliche Harze, Lacke oder andere bekannte filmbildende Stoffe enthalten.
-
Als für diese Erfindung geeignete wasserunlösliche Polyvinyläther
kommen die Polymeren des Vinyläthyl-, -propyl-, -isopropyl-, -butyl-, -isobutyläthers
so-,vie der Vinyläther der bei der Kohlenoxydhydrierung (Methanolsynthese) erhältlichen
Alkohole mit 5 bis 9 Kohlenstoffatomen, z. B. Isohexyl- und Isoheptylalkohole, ferner
Polymerisate aus Gemischen dieser Vinyläther untereinander und mit Vinyläthern der
höheren aliphatischen, aromatischen oder alicyclischen Alkohole mit bis zu 35 C-Atomen
in Frage.
-
Als Emulgatoren seien genannt die Salze von Sulfonsäuren mehrfach
alkylierter aromatischer Kohlenwasserstoffe, z. B. Diisopropylnaphthalinsulfonsäure
oder Dibutylnaphthalinsulfonsäure, Salze von kahölsulfonsäuren oder von sulfierten
Fettsäuren, ferner die durch Einwirkung von Äthylenoxyd auf Hydroxylderivate von
Verbindungen mit längeren aliphatischen Ketten, z. B. Ricinusöl oder höhere aliphatischeAlkohole,
z. B. Oleylalkohol, erhaltenen Produkte nach Art der Polyglykoläther, namentlich
aber die Salze des Ammoniaks oder anderer leicht flüchtiger schwacher organischer
Basen mit höhermolekularen Carbonsäuren, wie Fettsäuren, Wachssäuren
oder
Harzsäuren, insbesondere aber Eiweißstoff, wie namentlich Casein in Form seiner
ammoniakalischen-Lösung.
-
Als Körperfal=ben für das Farbenbinde-
mittel kommen z. B. Eisenoxyd, Chroniox. , |
Litliopone, Titanweiß, Ocker und andere |
kannte Erdfarben sowie organische, zwec |
mäßig auf einem anorganischen Träger nie-. dergeschlagene Farbstoffe in Frage. Das
Bindevermögen ist überraschend groß.
-
Die mit solchen pigmenthaltigen Anstrichmitteln aufUntergründen derverschiedensten
Art, z. B. Holz, Mörtel, Zement, Kunststoffen, Metallen, Papier, ausgeführten Anstriche
zeigen gegenüber den auf Grundlage von Emulsionen anderer hochpolymerer Vinylverbindungen
hergestellten eine Reilie überrächender Vorzüge, namentlich eine außerordentliche
Widerstandsfähigkeit gegen Wasser, Seifenlösungen und atmosphärische Einwirkungen,
sowie ausgezeichnete physikalischL Eigenschaften (Filmfestigkeit, Elastizität).
Die Trockengeschwindigkeit entspricht allen Anforderungen.
-
In solchen Fällen, in denen der verwendete Pol_yvinyläther oder ein
zusätzliches bekanntes Bindeiiiittel Bestandteile enthält, die eine Trocknung unter
Sauerstoffaufnahme ermöglichen, ist die Mitverwendung von bekannten, trocknungsfördernd
wirkenden Schwermetallverbindungen empfehlenswert.
-
Es ist bekannt, Cberzüge auf 'Materialien aller Art dadurch herzustellen,
daß eine Lösung von Polynierisationsprodukten von Polyvinylverbindungen, insbesondere
von Polyvinvlacetat, unter Zusatz von Substraten und emulgierenden Schutzkolloiden
in Wasser emtilgiert und die Emulsion auf die zu überziehenden Materialien aufgetragen
wird. Vergleichsversuche unter sonst gleichen Bedingungen mit gleichprozentigen
Emulsionen von Polvvinvlacetat und Polvvinvlisobutvläther gemäß dein folgenden Beispiel'
i als Farbenbindemittel haben ergeben, daß mit der erfindungsgemäßenEmulsion hergestellte
pigmenthaltige Anstriche den bekannten hinsichtlich Seifen- und Reibfestigkeit sowie
Elastizität durchaus überlegen sind.
-
Ferner ist bekannt, für Wasserfarbenanstriche Bindemittel auf Basis
von solchen Polyviiiylätliern zu verwenden, die wa.3serlöslich sind oder mit Wasser
aus eigener Fähigkeit Emulsionen geben. Demgegenüber «-erden vorliegend wasserunlösliche
Polyvinylä tlier herangezogen, die aus eigener Fähigkeit keine Emulsionen. deren
Emulgator i;id Pigment enthaltenden Emulsionen aber tt@e-tterbeständige, waschbare
Cberzüge ergebet.
-
Schließlich ist die Verwendung von mittels @@'a;ch elfen oder anderer
bekannter Emulgatoren erhaltenen Emulsionen von Polyvinyläthern als Imprägnier-,
Appretier-, Polier-und Reinigungsmittel bekannt. Hieraus konnte nicht auf die vorzügliche
Brauchbarkeit der vorliegenden Emulsion als Anstrichfarbenbindemittel geschlossen
werden. Beispiel i Zu 5o Gewichtsteilen einer Emulsion, welche durch Einkneten von
5o Gewichtsteilen Polyvinvlisobutvliitlier bei Zimmertemperatur oder mäßig erhöhter
Temperatur in eitler Lösung voll 5 Gewichtsteilen Casein in 2o Teilen Wasser und
o,5 Gewichtsteilen einer 25°/oigen Aninioniaklösung und anschließendem Zusatz von
23,3 Teilen Wasser erhalten ist, werden 8o Gewichtsteile Lithopone, 2o Gewichtsteile
Chronioxydgrün und das für die Streichfähigkeit erforderliche Wasser unter Rühren
gegeben. Das pigmenthaltige Anstrichmittel gestattet die'Erzielung waschbarer und
wetterfester Anstriche.
-
Beispiel 2 An Stelle der in Beispiel I angewandten 5o Gewichtsteile
Polvvinylisobutylätlier sind hier in sonst gleicher Weise 5o Gewichtsteile
eines Mischpolvmerisats aus 7o Gewichtstei- |
len Polyvinyrätlier und 3o Gewichtsteilen |
Wachsalkoholvinvläther verarbeitet. |
lUe |