DE705683C

DE705683C - Regeleinrichtung fuer schnell laufende, mehrzylindrige, doppelt wirkende Kolbendampfmaschinen

Info

Publication number: DE705683C
Application number: DER99634D
Authority: DE
Inventors: Walter Boehm
Original assignee: Rheinmetall Borsig AG
Current assignee: Rheinmetall AG
Priority date: 1937-06-19
Filing date: 1937-06-19
Publication date: 1941-05-07

Description

Regeleinrichtung für schnell laufende, mehrzylindrige, doppelt wirkende Kolbendampfmaschinen Im Dampfmaschinenbau drängt die Entwicklung nach schnell laufenden, stehenden Maschinen. Bei hohen Drehzahlen bereitet es Schwierigkeiten, mit den bisher bekannten Bauarten der doppelt wirkenden Kolbendampfmaschinen die Massenkräfte zu beherrschen, so daß man auf Mehrzylindermaschinen übergehen muß. Bei diesen ist aber die Regelung schwierig, denn die übliche Steuerung der Einlaßventile erfordert ein sehr umfangreiches und verwickeltes Gestänge, so, daß die Füllungsregelung, die im Laufe der Entwicklung so ausgebaut war, daß sie der Drosselregelung gegenüber wirtschaftlicher erschien -und diese daher verdrängt hat, nunmehr auch nicht voll befriedigte.
Gemäß der Erfindung wird eine allen Ansprüchen genügende Regelung für mehrzylindrige, doppelt wirkende Kolbendampfmaschinen auch bei hohen Drehzahlen dadurch erreicht, daß in jeder der zu den einzelnen Zyli.nderseitei, führenden Dampfeintrittsleitungen vor den auf stets gle=chbleibende öffnirngszeit-"ii eingestellten Ventilen Drosselvorrichtungen angeordnet sind, die von einem Impulsgeher in Abhängigkeit von einer Betriebsgröße, z. B. der Maschinenbelastung, nacheinander geöffnet bzw. geschlossen werden. Jeder doppelt w:rkende Dampfzylinder erhält demnach für die Frischdampfzuführung der Deckel- und Kurbelseite getrennte Einlaßrohre. in welch-, die Drosselvenule eingebaut werden. Als Impulsgeber kommt d-:e Drehzahl, der Dampfdruck oder eine andere Betriebsgröße in Frage.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung im Schnitt bzw. teilweise sinnbildlich dargestellt. Die z. B. als Zweizylindermaschine ausgebildete Dampfmaschine hat die beiden ZylinderA und B, deren --\rbcitsräume a, und a_ bzw. b, und b#> mit clcr

Frischdampfleitung t i durch die Rohre 12, 1@'

14,15 in Verbindung stehen. In diesen Eitel.

laßrohren sind Drosselventile ; , S, 9, 1o angm

ordnet, die durch die Verbindungen 3, 4.. 5, 6 mit einem Steuersystem 2 gekuppelt sind. Diese Verbindung kann unmittelbar mechanisch oder mittelbar, z. B. durch i ildruck usw., erfolgen. Das Steuersystem 2 wird durch einen Fliehkraftregler i betätigt. Zwischen den Zylindern A, B und den Drosselventilen 7 , 8, 9, 1o sind die Einlahventile 18, 19, 2o, 21 angeordnet, die fest eingestellt sind, so daß die beiden Zylinder A und B mit unveränderter Füllung arbeiten. Die Auslaßventile 22, 23, 2.1., 25 der beiden Zylinder sind in der üblichen Weise ausgebildet.
Wenn die Zylinder A und B ihre volle Leistung hergeben müssen, so sind die Drosselventile ; , S, 9, 1 o vollständig geöffnet. Wird die Belastung verringert, so wird infolge des Aitsprecliens des Geschwindigkeitsreglers i Über de Steuereinrichtung 2 und die Verbindung 3 zunächst das Drosselventil 7 so weit geschlossen, bis die richtigen Betriebs@edingungen erreicht sind. Bei weiterer Unterbelastung schließt das Drosselventil ,- ganz, und die weitere Regelung wird durch das Drosselt-etitil 8 über die Verbindung .4 be-@i-irkt. Wenn nach einer weiteren Entlastung das Ventil '8 vollst:indig geschlossen ist, st, ,v:rd das @-entil9 Und schließlich bei ganz geringer Belastung da-, Ventil to betätigt.
Während des ganzen Regelvorganges wird u-egen der fest eingestellten Einlaßventik 18, ic).2o.21 d:11 Füllang der beiden Zylinder nicht ge:iiidert. --Xus S;clierlicitsgrün(len ist in der Dampfzuführungsleitung i i ein Schnellschlußventil 17 angeordnet, das über die Verbindung 16 von dem Geschwindigkeitsregler i

" 4@.etätigt wird. Hierdurch wird der Frisch-

e tk%Impf abgesperrt, wenn die höchst zulässige

i.relizahl aus irgendeinem ('wunde über-

#-ssi`hritten wird.

Wie die Zeichnung erkennen läßt, ist die ganze Regeleinrichtung sehr einfach und übersichtlich und kann daher ohne weiteres auch bei Maschinen mit einer größeren Anzahl von Zylindern Anwendung finden. Sie kann auch bei den höchsten Maschinendrehzahlen von etwa t ooo bis i 5oo U/min angewendet werden, da die zur Betätigung der Drosselventile dienende Einrichtung nur wenig bewegte Teile hat und die Steuereinrichtung 2 nicht mit der Maschinendrehzahl umläuft, sondern nur die geringen, durch den Fliehkraftregler i bewirkten Bewegungen ausführt. Außerdem hat die Maschine infolge der unveränderten Füllungen der Arbeitszylinder einen sehr günstigen Dampfverbrauch und infolgedessen einen hohen Wirkungsgrad.

Claims

1>A iExTANsi#ict:C1i Regeleinrichtung für schnell laufende, mehrzylindrige, doppelt wirkende Kolben- dampfmasc h:nen, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder der zu den einzelnen Zylinder- seiten ( a,, a_, b" h_ ) führenden Dampfein- trittsleitttngen ( 12, 13, 1.1, 15) vor den auf stets gle:chbl('ll)en(l(' Öffnungszeiten ein- gestellten Ventilen i 18. 10.20, 21) Drossel- vorrichtungcn (7. 8, 9, 1 o ) angeordnet sind, d:c von c^inem Impulsgeber ( t ) in Ab- hängigkeit von einer lietriebsgröl3e, z. B. c1111- Maschinenbelastung, nacheinander ge- öi-fnet lins. geschlossen werden.