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Verfahren zum Trüben von Emails Die Erfindung bezieht sich auf das
Trüben von Emails unter Verwendung urhaltiger Trübungsmittel, wie Cerdioxyd, cerdioxydreichen
Erzeugnissen, welche frei oder praktisch frei sind von farbigen oder färbenden Erden,
wie Oxyden des Didyms u. dgl., basischen C ersulfaten von der Formel 4Ce0-.#iS03aq
bis 4Ce0s#3S03aq, wie sie durch Versetzen einer Aufschlämmung von Cerihydrat mit
einer entsprechenden Menge von Schwefelsäure, Abtrennen der Lösung und Trocknen
unter mehr oder weniger weiterem Austreiben des Hydratwassers gewonnen werden können.
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Es wurde gefunden, daß man diese verhältnismäßig 'teuren Trübungsmittel
zum Teil durch das sehr viel billigere Aluminiumoxyd ersetzen und trotzdem gleich
gute, gegebenenfalls auch bessere Trübwirkungen, bezogen auf die Gewichtseinheit
Trübungsmittel, erhalten kann. Dieses Ergebnis ist überraschend, da Aluminiumoxyd
allein bekanntlich nur eine sehr geringe Trübwirkung besitzt. Es war daher bei einem
Zusatz von Aluminiumoxyd mit einer Verminderung der Trübwirkung pro Gewichtseinheit
Trübungsmittel zu rechnen.
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Nach der Erfindung wird derart verfahren, daß der Emailmasse Mischungen
trübender Cerverbindungen mit Aluminiumoxyd, deren Gehalt an Aluminiumoxyd etwa
o,5 Mol auf i Mol Cerdioxyd nicht unterschreitet und z. B. o,5 bis 1,2 Mol beträgt,
in üblicher Weise auf der Mühle zugesetzt werden.
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Zwecks Herstellung des Trübungsmittels kann man z. B. derart vorgehen,
daß das cerhaltige Erzeugnis, z. B. Cerdioxyd, mit dem Aluminiumdioxyd innig zweckmäßig
durch feines Naßmahlen vermischt wird. Die so erhaltene Mischung wird in ungeschmol'zenem
Zustand der Emailmasse in üblicher Weise auf der Mühle einverleibt. Bei Zusatz von
nur 20,'o von Trübungsmitteln gemäß Erfindung, welche 0,5 bis i,o Mol A103
auf i Mol Ce0, enthielten, wurden ausgezeichnete
Trübungen sowohl
von Naßeniail als auch von Puderemail erzielt.
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wasserfreies Aluminiumoxyd zu
verwenden, das z. B. durch Erhitzen auf höhere Temperaturen".. z. B. solche über
tooo-, entwässert worden ist @' Beispiel t Einer üblichen Emailmasse wurden, auf
der Mühle 2 0 o Trübungsmittel und 5 0 ö Ton zugesetzt. Das Trübungsmittel hatte
eine molare Zusammensetzung von i,o CcO..,- o,5 A1.0.;.
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Das Einbrennen des mit 2 0 o Trübungsmittel versetzten Emails auf
Eisenbleche erfolgte in üblicher Weise b:i etwa 840- C.
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Beispiel Es wurde genau wie bei Beispiel i gearbeitet, nur mit dem
Unterschied. daß die molare Zusammensetzung des Trübungsmittels i,o ('e0=-- i,o
AI_O,; betrug.
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Vergleichsversuche ergaben, daß bei Anwendung der in vorstehenden
Beispielen angegebenen Trübungsmittel die gleiche Trübungswirkung erreicht wurde
wie hei Anwendung von 20'o Peroxyd.
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Es ist bekannt, daß Peroxyde ausgezeichnete Trübungsmittel darstellen,
die aber in manchen Fällen die Neigung haben, der emaillierten Ware einen gelblichen
Stich zu geben. Um der Gefahr dieser gelben Stichbildung vorzubeugen, hat man vorgeschlagen,
das Peroxyd mit geringen bIengcii, etwa 2 bis i o 0 0, anderer farbloser Oxyde mehrwertiger
Elemente, die im wesentlichen in der 3., 4.. und 5. Gruppe des periodischen Systems
stehen, zu vermischen und die so erhaltenen Mischungen zu glühen. Als Zusatzstolle
für dieses bekannte Verfahren sind u. a. vorgeschlagen worden: Aluminiumoxyd, Kaolin,
Quarz, farblose Oxyde der seltenen Erden, Zinndioxyd. Zirkondioxvd. Antimonoxyd,
Niobpentoxyd, Titandioxyd.
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Aus dem Vorschlag, das Auftreten eines gelblichen Stiches bei Verwendung
von C eroxyden als Trübungsmittel zu vermeiden, gemäf:) welchem eine Vielzahl von
Zusatzstoffen verwendet werden kann und das Gemisch gegliilit werden muß, konnte
kein Fachmann entnehmen, daß man erhebliche Mengen der verhältnismäßig teuren cerhaltigen
Trübungsmittel durch ein ganz bestimmtes billiges Oxyd, nämlich Aluminiumoxyd, ersetzen
kann, ohne Verminderung der Trübungseigenschaften in Kauf zu nehmen. Dieser Erfolg,
der wahrscheinlich auf dc,r Bildung von Mischkristallen beruht, war schon deshalb
nicht zu erwarten. weil bekannt ist, daß Aluminiumoxyd an sich nur geringfügige
trübende Eigenschaften besitzt. Hinzu kommt, daß bei dem #.ekantiten Verfahren Zusätze
von etwa 2 bis o ti o empfohlen worden sind, während der Zusatz an Altuninitnnoxyd
gem;il3 vorliegender Eründung mindestens etwa o,5 Mol auf i Mo1 Ccrdioxyd beträgt,
was einem Gehalt von a<; (l o Aluminiumoxyd entspricht. Ein weiterer Unterschied
besteht darin, daß das bei dem bekannten Verfahren vorgeschriebene Glühen der Mischung
von Peroxyd und Zus<itzstof-cii bei vorliegender Erfindung in We-Lill kommt.
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Es ist weiterhin ein Verfahren zum Trüben von Linail bekannt, gemäß
welchem zwecks Vermeidung des Aufkochens den Trübungsmitteln, z. B. auch C eroxyd.
tonerdehaltige Zitschl:ige gegeben werden, die einer Vorl;lülittng bei mäßigen Temperaturen
(unter i ooo unterworfen worden sind. Die Möglichkeit, daß man durch Zuschlag von
Aluminiumoxyd einen Teil des teuren Peroxyds ersetzen und trotzdem gleiche Trübungswirkungen
erzielen kann, war auch diesem bekannten Verfahren nicht zu entnehmen.
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Schließlich ist noch ein Verfahren zum Trüben von Emails mit Hilfe
der Oxyde der seltenen Erden, z. B. C eroxyd, bekannt, welches darin besteht, daß
den die Trübungsmittel enthaltenden Gemischen außer den üblichen Zuschlagen von
Ton oder Kaolin andere aluminiumoxydhaltige Verbindungen, wie z. B. Feldspat oder
auch Zirkon oder zirkonhaltige Stolle, beigemischt werden. Auch hier erfolgt die
Beimischung zu dem Zwecke, das Aufkochen beim Oberbrennen des Emails zu verhindern.
Zusatzstolle, wie Feldspat u. dg1- kämmen für vorliegende Erfindung nicht in Betracht,
da sie nicht geeignet sind, cerhaltige Trübungsmittel ohne Verminderung der Trübungswirkung
teilweise zti ersetzen.