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Vorrichtung an Geschwindigkeitsmessern mit während der Fahrt sich
drehender Schreibplatte zum Aufzeichnen der Geschwindigkeit Nach einem Verkehrsunfall
des Fahrzeuges ist es zur Beurteilung der dabei beteiligten Vorgänge wichtig, feststellen
zu können, bei welcher Geschwindigkeit und wie lange die Bremsen eingesetzt wurden.
Es ist bei Gescbwindigkeitsmessem mit fortlaufendem oder endlosem Schreibband wohl
schon itorgeschlagen worden, ebensoviel Schreibvorrichtungen mit elektromagnetisch
betätigtem Schreibstiftträger einzubauen, wie zum Aufzeichnen verschiedener Vorgänge
bei Kraftfahrzeugen notwendig sind. Bei Geschwindigkeitsmessern mit Schreibband
sind jedoch die Raumverhältnisse zur Unterbringung mehrerer Schreibvorrichtungen
erheblich günstiger als bei Geräten mit sich drehender Farbscheibe, Farbauftrag-
und Löschvorrichtung für die Aufzeichnungen.
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Anderseits ist es schon bekannt, bei Registnervorrichtungen mit kreisrundem
und gleichförmig sich drehendern Registrierblatt für nicht auslöschbare Aufzeichnung
mehrere Aufzeichnungsvorrichtungen gleichzeitig arbeiten zu lassen, so daß mehrere
Vorgänge winkeigleich aufgezeichnet werden. Auch hier sind die V;erhältnisse für
die Unterbringung der einzelnen Geräte günstiger.
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Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, trotz der sehr beschränkten
Raumverhältnisse in einem Gerät mit kreisrunder, eine Farbschicht tragender Schreibplatte,
auf welcher die Aufzeichnungen nach einer gewissen Wegstrecke ausgelöscht werden,
dem Gleschwindigkeitsschreiber einen lelektromagnetischen Bremsschreiber beizuordnen,
und zwar in der Weise, daß radial zu dem in bekannter Weise durch eine Zahnstange
radial bewegten Geschwindigkeitsschreibstift versetzt am Hebelanker eines beim Bremsen
erregten, neben der genannten Zahnstange auf der der Löschwalze entgegengesetzten
Seite liegenden Elektromagneten ein Schreib stift angeordnet ist der zeitlich übereinstimmend
mit den Geschwindigkeitsaufzeichnungen die Bremstätigkeit winkelgleich aufzeichnet.
Dadurch wird das Ablesen zweier miteinander zu vergleichender Aufzeichnungen wesentlich
erleichtert.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Fig. I einen senkrechten Schnitt und Fig. 2 eine Draufsicht
hierzu.
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Im unteren Teil eines Gehäuses 1, das ain oberen Teil eine ilanschenartige.
d. h. :flache Erweiterung I' aufweist, ist ein Geschwindigkeitsmesser 2 an sich
bekannter und hier nicht näher beschriebener Art eingelassen. Aus dem Geschwindigkeitsmesser
2 ragen oben die Zeigerachse, und eine vom Fahrzeug angetriebene Welle 4 heraus.
Auf die Zeigerachse ist eine Hülse 5 mit Zahnrad 6 und einem Zeiger 7 gesteckt.
Bei der Drehung der Zeigerachse verschiebt das Zahnrad 6 eine mit ihm in Eingriff
stehende horizontale Zahnstange 8, die am einen Ende unterhalb einer kreisringförmigen
Glas- oder Celluloidscheibe (Schreihplatte) g an einem seitwärtsabstehellden.Nchszapfen
lo einen Blattfederarm i 1 trägt. von dem ein Schreibstift 12 nach oben ragt, der
unter Spannung des Armes 11 in der durch ihn und die Zeigerachse gehenden, parallel
zur Zahnstange S liegenden senkrechten Ebene an der Unterseite der Scheibe 9 anliegt.
Die in üblicher Weise mit einer Teilung versehene Scheibe g ist am äußeren Rand
voll einem auf Rollen 13 abgestützten Ring 14 getragen und trägt am inneren Umfang
einen unterhalb des Zifferblattes i 5 mit Innenverzahnung versehenen Ring 16. Mit
demselben steht ein Zahnrad 17 in Eingriff. das über ein Zwischenrad 18 von einem
auf der Wdle 4 festsitzenden Rad 19 angetrieben wird. Unter der Scheibe g ist eine
in nicht gezeichneter Weise auf einem Zwischenhogen 20 abgestützte, also feststehende
Ringscheibe 21 angeordnet, die an der oberen Seite schwarz gefärbt ist und an drei
Stellen des Umfanges für den durch tritt von Schreibstift und Löschwalze Ausschnitte
(nicht gezeichnet) aufweist. Die Löschwalze 22 wird durch eine Blattfeder 25 ständig
nach oben an die Seheibe g gedrückt.
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Der Mantel der Walze 22 ist aus einem flüssigkeitsaufsaugfähigen Stoff,
z. B. Filz. gebildet und mit einer flüssigen, hellen Deckfarbe getränkt, so daß
in die Farbschicht eingezeichnete Linien dunkel auf hellem Grunde erscheinen.
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Der Ring 14 liegt oben an Kugeln 26 an, die in den auf dem Gehäuseteil
1' aufgeschraubten Fassungsring 27 der Gehäuseabschlußscheibe 28 eingelassen sind,
so daß die Scheibe g dem Druck der Stifte 12 und 3I und der Walze 22 nach oben nicht
nachgibt.
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Alle bisher genannten Merkmale des Ausführungsbeispiels bilden nicht
den Gegenstand der Erfindung.
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Radial außerhalb des Schreibstiftes I2 trägt nun erfindungsgemäß
ein Elektromagnetanker 30 einen zweiten Schreibstift 3 1. welcher zur Aufzeichnung
der Bremswege dient. Die auf der Platte 20 also im Apparatgehäuse I unterhalb der
Schreibplatte 9 angebrachte Spule 32 des Elektromagneten ist beispielsweise parallel
zum Stopplicht des Kraftfahrzeuges geschaltet, so daß sie beim Bremsen erregt wird
und die Anziehung des Ankers 30 bewirkt.
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Beim Bremsen bzw. bei der Erregung des Elektromagneten 32 macht der
Schreibstift 31, wie in Fig. 2 an den Stellen 33 beispielsweise angedeutet, eine
Einwärtsbewegung, die den Beginn des Bremsens anzeigt. Während des Bremsens bleibt
der Stift 3I in seiner inneren Endstellung. Am Ende des Bremsvorganges wird die
Elektromagnetspule 32 stromlos, und der Anker 30 wird durch die auf diesen wirkende
Feder 34 mit dem Stift 31 wieder nach außen bewegt. Beginn und Ende des Bremsvorganges
können in Verbindung mit der vom Stift 12 aufgezeichneten Geschwindigkeits. linie
abgelesen werden. Da die Bremsaufzeichnungen am äußeren Rand der Schreibplatte 9
erfolgen, ist diese Ablesung genau möglich, was bei der Feststellung der Schuld
an Unglücksfällen unter Umständen wichtig sein kann.