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Rundfunkempfangsgerät mit wahlweiser Stationseinstellung durch mit
Drucktasten einschaltbare feste oder stetig veränderbare Kreise Es sind Rundfiinkempfangsgeräte
gebräuchlich geworden, die wahlweise mit fest eingestellten Abstimmkreisen betrieben
werden können, um bestimmte Sender zu empfangen oder in der üblichen Weise stetig
abstimmbar sind. Beim Übergang von einer Betriebsart zur anderen werden die festen
Abstimmkreise gegen veränderbare ausgetauscht oder umgekehrt. Zu diesem Zweck sind
Umschalteinrichtungen vorgesehen, die eine völlige Abschaltung der nichtbenutzten
Abstimmkreise bewirken. Eine derartige Maßnahme ist für erforderlich gehalten worden,
um eine gegenseitige Beeinflussung der Kreise auszuschalten. Nachteilig ist hierbei
allerdings, - daß beispielsweise im Eingang des Geräts zahlreiche Leitungen zur
Umschalteinrichtung führen, die wegen der gleichzeitigen Betätigung aller Umschalter
für sämtliche Kreise nahe benachbart angeordnet sind, so daß beispielsweise zwischen
der Antenne und dem Gitter der Eingangsröhre unerwünschte kapazitive Kopplungen
entstehen, die zu Störungen, insbesondere bei nach dem überlagerungsprinzip arbeitenden
Empfangsgeräten, führen. Über derartige Kopplungen kann nämlich von Senderfrequenzen,
die um die doppelte Zwischenfrequenz von dem aufzunehmenden Sender entfernt sind,
noch eine so große Eingangsspannung an das Gitter der Vorröhre gelangen, daß derartige
Frequenzen zusammen mit der Oszillatorfrequenz ebenfalls die Zwischenfrequenz bilden.
Es handelt sich hierbei um Störungen durch sog. Spiegelfrequenzen, die sich durch
unangenehmes Pfeifen im Empfang bemerkbar machen.
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Eine Anordnung, die die vorgenannten Nachteile nicht aufweist, besteht
gemäß der Erfindung bei Rundfunkempfangsgeräten mit wählweisser Stationseinstellung
entweder durch mit Drucktasten einschaltbare, verschieden bemessene feste Abstimmkreise
oder mittels stetig veränderbarer, z. B. durch Drehkondensatoren verstellbarer Kreise,
deren .erster Kreis
induktiv an die Antenne angekoppelt ist, darin,
daß die fest abgestimmten Kreise kapazitiv und parallel zu dem induktiv angekoppelten
Eingang des stetig veränderbaren Ab -stimmkreises an die gemeinsame Antenne angeschlossen
und beide Ankopplungen derart lose ausgebildet sind, daß die Kreise z. B. bei Schaltvorgängen
u. dgl. ohne gegenseitige Rückwirkung bleiben. Als Kopplung der festen Abstimmkreise
dient ein kapazitiver Spannungsteiler, der parallel zum induktiven Eingang des stetig
veränderbaren Kreises geschaltet ist. Während beim Betrieb des Geräts mit festen
Abstimmkreisen eine Rückwirkung vom stetig veränderbaren Kreis durch eine weitgehende
lose Kopplung, wie sie bei induktiv gekoppelten Eingangsschaltungen schon üblich
ist, des in diesem Fall kurzgeschlossenen Kreises auf die Antenne erzielt wird,
läßt sich eine gleiche Wirkung bei stetiger Abstimmung des Geräts dadurch erzielen,
daß der entsprechend der erforderlichen Eingangs-EMK bemessene Ankopplungskondensator
für die festen Abstimmkreise mehrfach größer ist als der damit in Reihe liegende,
die lose Kopplung bewirkende Kondensator, dessen Wert dem üblicherweise bei induktiven
Eingängen ohnehin vorhandenen Kondensator zum Ausgleich von Antennenschwankungen
gleicht. Auf diese Weise lassen sich sämtliche bei den bisher gebräuchlichen Schaltungen
üblichen Umschaltkontakte am Eingang der Geräte vermeiden, was bei der Empfindlichkeit
der benutzten Schaltungsart von außerordentlichem Wert ist. Die Spulen der festen
Abstimmkreise sind derart an den einseitig mit der Erde verbundenen Ankopplungskondensator
des kapazitiven Spannungsteilers angeschlossen, daß sie beim Kurzschluß des Kondensators
mittels eines einseitig geerdeten Kontaktes an Erde liegen. Die für den Kurzschluß
des stetig veränderbaren Abstimmkreises oder die Erdung der festen Abstimmkreise
vorgesehenen Kontakte verursachen keinerlei Störungen beim Betrieb, da sie weder
am Gitter noch am Antennenkreis liegen, sich außerdem als Erdungskontakte durch
kürzeste Leitungsführung auszeichnen und gleichzeitig bei Erdung der Kontaktfedern
zu Abschirmzwecken herangezogen werden können: Die Erfindung wird nachstehend an
Hand der in der Figur gezeigten Schaltungsanordnung im einzelnen erläutert.
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Mit i ist die Antenne bezeichnet, die mittels der Spule 2 an den aus
der Spule 3 und dem Drehkondensator 4 bestehenden stetig veränderbaren Abstimmkreis
angekoppelt ist. Dieser Kreis steht über einen Kondensator 5 sowie eine weitere
Kapazität 6 der üblichen Bemessung mit dein Gitter 7 der Eingangsröhre $ in Verbindung.
Über den Widerstand 9 wird dein Gitter die erforderliche Vorspannung beispielsweise
auch von einem Regelgleichrichter aus zugeführt.
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Parallel zur Spule 2 liegt an der Antenne eine Reihenschaltung aus
zwei Kondensatoren i o und i i, von denen der letztere entsprechend der an Abstimmkreisen
geforderten Eingangs-EMK bemessen ist und zur Ankopplung der Antenne an die Spulen
12 dient, die mittels der Kontakte 13 abwechselnd einschaltbar und zum Betrieb des
Geräts mit fest eingestellten Stationen vorgesehen sind. Beim Schließen eines der
Kontakte 13 wird eine der Spulen 12 eingeschaltet und bildet mit dem Kondiensator
5 den Eingangsschwingkreis. In diesem Fall ist gleichzeitig der Kontakt 14 geschlossen,
so daß der Kondensator 5 unmittelbar geerdet und eine Saugwirkung des Schwingungskreises
3, 4 vermieden wird. Der Kurzschluß dieses Schwingungskreises bleibt- dadurch ohne
Rückwirkung auf den eingeschalfeten, fest abgestimmten Kreis, da die Kopplung zwischen
den Spulen 2 und 3 genügend lose gewählt ist.
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Beim Betrieb des Geräts mit stetig veränderbaren Abstimmkreisen sind
sowohl die Kontakte i_3 als auch der Kontakt 14 geöffnet, während lediglich mittels
des Kontaktes 15 ein Kurzschluß für den Kondensator i i gebildet wird. Dieser Kurzschluß
bleibt dadurch ohne Rückwirkung auf den stetig veränderbaren Abstimmkreis 3, 4,
daß in Reihe mit dem Kondensator i i der Kondensator i o kleinerer Kapazität an
der Antenne i liegt. Wichtig ist noch, daß durch den Kurzschluß die Spulen 12 und
letzten Endes auch Teile der Kontakte 13 unmittelbar an Erde gelegt werden, so daß
unmöglich auf diesem Weg an das Gitter 7 der Eingangsröhre ä Eingangsspannungen
solcher Sendefrequenzen gelangen können, die mit der jeweiligen Oszillatorfrequenz
auch die Zwischenfrequenz bilden und damit zu Störungen Anlaß geben.
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Zwischen den Kontakten 13, 14 und 15 besteht eine entsprechende Abhängigkeit,
und zwar derart, daß neben den üblichen Drucktasten zur Betätigung der Kontakte
13 eine weitere Taste für die Auslösung der Kontakte 1 4. und 15 vorgesehen ist.
Soll das Gerät mit stetig veränderbaren Abstimmkreisen betrieben werden, so wird
die letztere Taste betätigt, beispielsweise niedergedrückt, wobei der Kontakt 14
geöffnet und der Kontakt 15 geschlossen wird, wie es die Figur zeigt. Wird hingegen
einer der Kontakte 13 durch Drücken der zugehörigen Taste geschlossen, so wird gleichzeitig
infolge der mechanischen Kupplung aller Tasten untereinander die eben gedrückte
Taste der Kontakte 14, 15 ausgelöst, so daß der Kontakt 1 q
geschlossen
und der Kontakt 15 geöffnet wird. Es handelt sich also um sog. Ruhe- bzw.
Arbeitskontakte. Die Saugwirkung des Abstimmkreises 3, 4 wird demnach beseitigt,
während der Kurzschluß der Antenne im Eingang der festen Abstimmkreise aufgehoben
wird. In gleicher Weise wird umgekehrt bei erneuter Betätigung der Taste für die
Kontakte 14, 15 der -zuvor eingeschaltete Kontakt 13 ausgelöst, d.
h. wieder geöffnet.
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Der Oszillatorteil 16 ist entsprechend der Arbeitsweise des Geräts
ebenfalls mit umschaltbaren festen und stetig veränderbaren Abstimmkreisen versehen,
jedoch wird auf eine genaue Beschreibung dieses Teiles verzichtet, da er für das
Wesen der Erfindung nicht unmittelbar wichtig ist. Bei 17 schließt sich an den Anodenkreis
der Röhre 8 in üblicher Weise der Zwischenfrequenzverstärker mit den erforderlichen
Bandfilterkreisen an.