DE7023909U - Biopsie-entnahmegeraet - Google Patents
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Description
P 124
Dr.Hubert Reinisch in Graz (Österreich) Biopsie-^ntnahmegerät
Für eine histologische Untersuchung eines Gewebestückes, insbesondere für eine elektronenoptische Untersuchung, muß
die entnommene Gewebeprobe möglichst lebendfrisch und daher sehr schnell in eine Fixierflüssigkeit, z.B. Formalin,Alkohol
usw, eingebracht werden, damit nicht durch autolytische Vorgänge die Gewebestruktur verändert wird und die Diagnosestellung
erschwert oder unmöglich ist· Ferner darf die Gewebeprobe bei diesen Vorgängen nicht gequetscht werden«
Die Neuerung setzt sich zur Aufgabe, ein Gerät der eingangs geschilderten Art zu schaffen, das den an es gestellten
Anforderungen völlig genüge· Die Neuerung geht aus von einer
Konstruktion mit einem rotierenden zylindrischen ^esser und besteht im wesentlichen darin, daß zum Abschneiden des vom
zylindrischen Messer ausgeschnittenen Gewebezylinders innerhalb des zylindrischen Messers einschwenkbare, um die Achse
des zylindrischen Messers umlaufende Messer vorgesehen sind. Durch diese einschwenkbaren Messer ist in einfacher und zuverlässiger
Weise ein Abschneiden des Gewebezylinders möglich, ohne daß derselbe hiebei gequetscht wird, so daß dor erhaltene
Gewebezylinder in seiner ursprünglichen Gewebestruktur vollkommen unverändert bleibt·
7O239G9-i.io.7n
Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Neuerung sind die
einschwenkbaren Messer von sichelförmigen Lamellen gebildet, die nach Art der Lamellen einer Irisblende einschwenkbar sind·
Solche Lamellen berühren bzw« überschneiden sich bei ihrer Betätigung in der Mitte des Querschnittes des ausgeschnittenen
Gewebezylinders, so daß derselbe einwandfrei von der umliegenden Gewebepartie getrennt wird. Um die gesamte Länge des vös
zylindrischen Messer ausgeschnittenen Gewebezylinders auszunutzen, sina/der Neuerung die einschwenkbaren Messer am vorderen Ende des zylindrischen Messers angeordnet·
Eine bevorzugte Ausführungsform der Neuerung besteht darin, daß zum Antrieb der Messer zwei koaxiale hohle Wellen
vorgesehen sind, welche gemeinsam drehbar gekuppelt, relativ zueinander jedoch um einen kleinen Winkel verdrehbar sind,
wobei die äußere Welle einen Flansch trägt, der mit dem zylindrischen Messer bzw· einem Messerkopf desselben, z.B. mittels eines
Bajonettverschlusses, verbunden ist und die innere Welle einen Stellkopf trägt, der bei Verdrehung relativ zur äußeren Welle
das Einschwenken der sichelförmigen Messer bewirkt· Dadurch
ergibt sich eine einfache, zuverlässige Konstruktion· Die Messerköpfe können im Hahmen der Neuerung auswechselbar sein und
Messer verschiedener Kaliber tragen.
Um die ausgeschnittene Gewebeprobe möglichst unmittelbar in die Fixierflüssigkeit einzuführen, ist neueriuigsgemäß der
vom zylindrischen Messer eingeschlossene Raum an einen Behälter zum Ausstoß einer Fixierflüssigkeit, z.B. eine übliche Injektionsspritze, anschließbar, wobei vorzugsweise eine Hohlnadel
vorhanden ist, die in den von den Messern umschlossenen Hohlsaum mündet und gegenüber der inneren Hohlwelle abgedichtet ist·
Auf diese Weise wird der von den Messern ausgeschnittene Gewebezylinder sofort fixiert, wobei die Fixierflüssigkeit zugleich
dazu ausgenützt werden kann, den Gewebezylinder aus den Messern wieder auszustoßen·
Durch einen einstellbaren Begrenzungsanschlag für die pa nririniftiefe des Gerätes 2eJJ"£ sich such die Lunge des vos
Gerät ausgeschnittenen Gewebezylinders nach Wunsch einstellen«
Weitere Kennzeichen und Vorteile des neuerungsgemäßen Gerätes ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles, welches in der Zeichnung im Längsschnitt schematisch dargestellt ist»
Ein Elektromotor 1, der in einem pistolengriffähnlichen
Handgriff 3 des Gerätes eingeschlossen ist, der zugleich das ■iöt or gehäuse bildet, überträgt seine Drehbewegung über Kegel—
Zahnräder 4, 4a auf eine Antriebshohlwelle 5· Mit dem Vorderende dieser Antriebshohlwelle 5 ist ein Flansch 33 verbunden,
Bit dem mittels eines Bajonettverschlusses 36 od.dgl· ein auswechselbarer Messerkopf 6 verbunden ist, in den mittels eines
Gewindes 37 ein zylindrisches Messer 7 auswechselbar eingeschraubt ist· Die einzelnen Messer 7 bzw« ihre Messerköpfe ö
haben verschiedene Kaliber, so daß aus dem Gewebe 38 Gewebezylinder 71 beliebigen Durchmessers ausgeschnitten werden
können· Zweckmäßig sind auch für Gewebeentnahme aus einem Knochen besonders konstruierte Messer 7 vorgesehen· Die Tourenzahl des Elektromotors 1 und das Übersetzungsverhältnis der
Kegelzahnräder 4. 4a ist so zu wählen, daß die Umdrehungszahl
des Messers 7 unter der Verbrennungegrenze des jeweiligen Gewebe— Zylinders 7* liegt. Die Einschaltung des Elektromotors 1 erfolgt durch einen Schaltstift 8 nach kurzem Zurückziehen eines
als Abzug 9 ausgebildeten Schalters am Griffende des Gerätes,
wobei der Abzug 9 durch eine Druckfeder 10 in seiner vordersten Stellung gehalten wird. Mit dem Abzug 9 ist ein einen Führungskolben bildender Ansatz 11 fest verbunden, dei somit bei der
Betätigung des Abzuges 9 nach hinten mitgenommen wird und hiebei eine mit ihm beweglich verbundene Führungsscheibe 12
mitnimmt« Diese Führungsscheibe 12 besitzt eine mittige Öffnung, die von der Antriebshohlwelle 5 durchsetzt wird und in
der ein radialer Stift 13 angeordnet ist, welcher in einem Langloch 14 der Antriebshohlwelle 5 gleitet, so daß die
Führungsscheibe 12 und der Stift 13 die Drehbewegung der An— triebshohlwelle 5 mitmachen. Der Stift 13 ist aber auch in
eiucH Lang loch 15 einer zur Antriebshohlwelle 5 koaxial in
dieser angeordneten weiteren Hohlwelle 16 verschiebbar geführt,
7023309-1,10. το
welches Langloch an seinem hinteren Ende einen schraubenförmig gewundenen Abschnitt 15' besitzt· Dadurch wird die innere
hohlwelle 16 gegenüber de? Anirtiebshohlwelle 5 entsprechend
verdreht, wenn der Abzug 9 dtircn den Finger des Benutzers
zurückgezogen und dadurch der Ansatz 11 samt der Führvngsscheibe 12 nach hinten verschoben wird. Die strichlie^.' ^n
Linien zeigen den Schalthahn 9 mit dem Ansatz H9 die Führungs—
scheibe 12 mit dem Stift 13 sowie den schraubenförmig gewundenen Abschnitt 15' des Langloches 15 in der hintersten Stellung.
Die innere Hohlwelle 16 trägt vorne eine Kupplungsscheibe 17 mit Ausnehmungen 17', in welche Stifte 18' einer Kupplungs—
gegenscheibe 18 eingreifen, die im abnehmbaren Messerkopf 6 untergebracht ist«, Die Kupplungsgegenscheibe 18 macht somit
die Verdrehung der Hohlwelle 16 gegenüber der Antriebshohlwelle 5 mit, wobei sich bei dieser Relatiwerdrehung über in
die Kupplungsgegenscheibe 18 locker eingerastete, winkelig abgebogene achsen 19 eine Einschwenkung von ejn Vorderende des
Gerätes rechtwinkelig auf die Achsen 19 aufgesetzten inneren Schneidmessern 20 ergibt« Diese Schneidmesser 20 liegen im
geöffneten Zustand innen an der Wand des äußeren zylindrischen Messers 7 an und gehen bei Betätigung des Abzuges 9 nach Art
einer Irisblende eines photographischen Verschlusses so zusammen, daß sie sich in der Achse des zylinderförmigen Messers
7 berühren bzw· überschneiden· Die Achsen 19 der Messer 20 sind hiebei in Längsrillen 21 des zylinderförmigen Messers 7
geführt·
Zur Einstellung der Eindringtiefe des Messers 7 in das Gewebe 38 dient ein das Vorderende des Gerätes umgebender
Zylinder 23, der vorne einen Begrenzungsanschlag 34 trägt· Der Zylinder 23 ist mit seinem röhrenförmigen Teil auf dem Vorderende
des Gerätes verschiebbar und hat ein Fenster 24, durch das eine am Gehäuse 22 markierte Millimeterskala 25 abgelesen
werden kann· Dadurch ist eine Vorbestimmung der Länge dar zu gewinnenden Gewebeproben möglich· Ein Klemmring 26 hält diese
Einstellung fest.
I ■ · I Il
Um die Gewebeprobe ?' sofort nach ihrem Ausschneiden in ein
Fixiermittel einbringen zu kJ -^ an, ist ein Behälter 30 für eine
Fixier flüssigkeit, z.B. eine ä>-\-'.one Injektionsspritze od. dgl.,
in eine Ansatzöffnung 27 des hinteren Gehäuseteiles 31 einführbar und dort in belliebdger Weise festhaltbar. An diese Ansatzöffnung
27 ist eine Einspritznadel 28 angeschlossen, die sich in den beiden Hohlwellen 5} 16 bis in den Bereich des zylindrische:
Messers 7 nach vorne erstreckt und durch die die Fixierflüssigkeit in den vom zylindrischen Messer 7 umschlossenen Raum gespritzt
wird, Dichtungsringe 29 dichten die Einspritznadel 28 gegenüber dem Innenmantel der inneren Hohlwelle 16 ab und verhindern
ein Zurückfließen der Fixierflüssigkeito
Das zylindrische Messer 7 hat an seinem Vorderende Schneiden 32, die an einer nach einwärts springenden Stufe 35 sitzen,
wobeidie Formgebung so getroffen ist, daß der ausgeschnittene
Gewebezylinder 71 einen kleineren Querschnitt als die innere
lichte Weite des zylinderförmigen Messers 7 hat, so daß noch Raum für die Fixierflüssigkeit freigelassen ist und diese daher
den gesamten ausgeschnittenen Gewebezylinder 7' umspülen kann·
Die Fixierflüssigkeit, die durch die Einspritznadel 28 zugeführt
wird, kann auch dazu benutzt werden, den Gewbezylinder aus dem zylindrischen Messer 7 wieder auszustoßen·
Schutzansprüche:
Claims (1)
- • ■ti > I 1Schutzansprüche :►•iopsie-Entnahmegerät für nicht traumatisierende Gewebe;, lähme züt histologisehen, insbesondere auch elektronen— optismen Untersuchung, mit einem rotierenden zylindrischen Messer, dadurch gekennzeichnet, daß zum Abschneiden des vom zylindrischen Messer (7) ausgeschnittenen Gewebezylinders (71) innerhalb des zylindrischen Messers einschwenkbare, u» die Achse des zylindrischen Messers (7) umlaufende Messer (20) vorgesehen sind·2« Biopsie-Entnahmegerät nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, daß die einschwenkbaren Messer (20) von sichelförmigen Lamellen gebildet sind, die nach Art der Lamellen einer Irisblende einschwenkbar sind.3o Biopsie-Entnahmegerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einschwenkbaren Messer (20) am vorderen Ende des zylindrischen Messers (7) angeordnet sind.4. Biopsie-Entnahmegerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Antrieb der ^esser (7, 20) zwei koaxiale hohle Wellen (5, 16) vorgesehen sind, welche gemeinsam drehbar gekuppelt, relativ zueinander jedoch um einen kleinen Winkel verdrehbar sind, wobei die äußere Welle (5) einen Flansch (33) trägt, der mit dem zylindrischen Messer (7) bzw. einem Messerkopf (6) desselben, z.B. mittels eines Bajonettverschlusses (36), verbunden ist und die innere Welle einen Stellkopf (17) trägt, der bei Verdrehung relativ zur äußeren Welle (5) das Einschwenken der sichelförmigen Messer (20) bewirkt«5· Biopsie-Entnahmegerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Wellen (5, 16) mittels eines in axialer Richtung zu den Wellen verschiebbaren Stiftes (13) verbunden sind, der durch Langlöcher (14, 15) hindurchgeführt ist, wobei das Langloch (15) der inneren Welle (16) an seinem hinteren Ende einen schraubenförmig gewundenen Abschnitt (15') besitzt.6. Biopsie-Entnahmegerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Stift (13) in einer Führnngsscheibe (12) gehalten ist·7. Biopsie-Entnahmegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der vom zylindrischen Messer (7) eingeschlossene Raus an einan Behälter (30) zub Ausstoß einer Fixierflüssigkeit, z.B. .ine übliche Injektionsspritze anschließbar ist, wo'^ei vorzugsweise eine Hohlnadel (28) vorhanden ist, die in den von den Messern (7, 20) umschlossenen Hohlraum Bändet und gegenüber der inneren Hohlwelle (16) abgedichtet ist·8. Biopsie-Entnahmegerät nach einem der Ansprüche1 bis 7, gekennzeichnet durch einen pistolenartigen Handgriff (3) mit einem als entgegen der Wirkung einer Feder (10) verschiebbaren Abzug (9) ausgebildeten Schalter für den Antriebsmotor, der vorzugsweise im Handgriff angeordnet ist und über Kegelzahnräder (4, 4a) die äußere Hohlwelle (5) antreibt·9. Biopsie-Entnahmegerät nach des Ansprüchen 6 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Abzir;- (9) einen Ansatz zur Mitnahme der Führungsscheibe (12) trägt·10. Biopsie-Entnahmegerät nach einem der Ansprüche1 bis 9, gekennzeichnet durch auswechselbare Messerköpfe (6) mit Messern (7, 20) verschiedener Kaliber.11. Biopsie-Entnahmegerät nach den Ansprüchen 4 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß das vordere Ende der inneren Hohlwelle (16) eine Kupplungsscheibe (17) m? + Ausnehmungen trägt, in welche Stifte einer Kupplungsgegenscheibe (18) ragen, an der die einschwenkbaren Messer (20) befestigt sind·12. Biopsie-Entnahmegerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß in die Kupplungsgegenscheibe (18) winkelig abgebogene Achsen (19) der einschwenkbaren Messer (20) einrasten·13· Biopsie-Entnahmegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch einen einstellbaren Begrenzungsanschlag (34) für die Eindringtiefe des Gerätes«14. Biop s ie-*-nt nähme gerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Begrenzungsanschlag (34) von einem das Gerät umgebenden Zylinder (23) getragen ist.15« Diopsie-Entnahmegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneide (32) des zylindrischen Messers (7) an einer nach einwärts springenden Stufe (35) sitzt.
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