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Magnetsystem für Drehspulinstrumente unter Verwendung eineslufeisenförmigen
Dauermagneten hoher Koerzitivkraft Bei der Entwicklung von Drehspulinstrumenten
ist man bisher in überwiegendem Maße unter Verwendung der üblichen Dauermagnetstähle
von der Hufeisenform des Magneten ausgegangen. Beim Übergang zur Verwendung neuartiger
Dauermagnetwerkstoffe, 'die eine Koerzitivkraft von 350 Örsted und mehr aufweisen,
wie beispielsweise die Eisen-Aluminium-Nickel-Magnet-Legierungen, ergeben sich indes
Schwierigkeiten. Es ist zwar schon bekanntgeworden, hochkoerzitivkräftigenWerkstoffen
die Form eines Hufeisenmagneten zu geben, dessen Schenkelenden ungleichnamig polarisiert
werden. Eine solche Anordnung führt jedoch zu derartig hohen Streuverlusten und
zu einer derart schlechten Ausnutzung der magnetischen Energie, daß eine wirtschaftliche
Anwendung hochkoerzitivkräftiger Dauermagnetwerkstoffe etwa von der Art der Eisen-Nickel-Aluminium-Legierungen
nicht mehr gegeben ist. Die Fachwelt hat daher bei Verwendung hochkoerzitivkräftiger
Werkstoffe Anordnungen den Vorzug gegeben, bei welchen ein kurzer gedrungener Magnetstab
Anwendung findet, der mit Weicheisenteilen zur Bildurig der Polschuhe versehen ist.
Diese Magnetausbildung trägt zwar den Eigenschaften des Magnetwerkstoffes Rechnung,
es besteht jedoch der Nachteil, daß verhältnismäßig lange Eisenwege erforderlich
sind und außerdem eine Vergrößerung des Magnetvolumeng nur durch eine Stabv erlängerung
möglich ist. Eine Verlängerung des Stabes würde aber eine Vergrößerung der Breite
des Instrumentes notwendig machen,
für die in den Instruinentenbrettern,in
denen diese Instrumente befestigt «-erden, ausreichender Raum nicht zur Verfügung
steht.: Insbesondere ist es auch erwünscht, die einmal entwickelte äußere Form der
Instrumente beizubehalten.
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Zweck der Erfindung ist es, eine Anordnung zu schaffen, die es gestattet,
die übliche Instrumentenform beizubehalten und andererseits den magnetischen Eigenschaften
des hochkoerzitivkräftigen Werkstoffes von 350 Örsted und mehr derart Rechnung
zu tragen, daß eine volle Ausnutzung der magnetischen Energie stattfindet.
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Gemäß der Erfindung sind die zweckmäßig nach außen auseinanderlaufenden
Schenkel des hufeisenförmigen Dauermagneten gleichpolig magnetisiert und über eine
mit einem Polschuh versehene Weicheisenbrücke verbunden, während der im Hufeisenrücken
liegende Magnetpol über eine Weicheisenbrücke mit einem in dein Schenkelinnenraum
liegenden Gegenpolschuh verbunden ist.
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In den Zeichnungen ist eine Anordnung gemäß der Erfindung dargestellt,
wobei die Abb. i eine Aufsicht und Abb. 2 einen senkrechten 1Iittelschnittzeigt.
Der Magnet i besteht aus einem Gußkörper aus hochkoerzitivkräftigem Werkstoff mit
einer Koerzitivkraft von 356 Örsted und mehr. und zwar zeigt er äußerlich
die Form eines Hufeisens, dessen rückwärtiger Bogen außen abgeflacht ist und dessen
Schenkel nicht parallel zueinander verlaufen, sondern um ein geringes nach außen
abgebogen sind. Die Magnetisierung dieses :Magneten erfolgt, wie auch in den Zeichnungen
angedeutet, derart, daß die Schenkel die eine Polarität (Südpol) und der rückwärtige,
die Schenkel v erbfindende Bogen die andere Polarität (Nordpol) aufweisen. Zur Bildung
der Polschuhe für das in das Innere der Schenkel zu verlegende ' Meßwerk
sind Weicheisenverbindungen angeordnet. Die Schenkel des Magneten sind durch eine
brückenartige Weicheisenplatte 2 verbunden, die in ihrem mittleren Teil zur störungsfreien
Aufnahme des gesamten Kraftflusses verdickt ist. Der eine Polschuh 3 für das 1Meßwerk
ist unmittelbar in diesen brückenartigen Weicheisenteil eingearbeitet. Auf dem zweckmäßig
abgeflachten rückwärtigen Teil .I des die Schenkel verbindenden Magnetrückens ist
eine Weicheisenplatte 5 aufgesetzt, die mit einem Ansatz 7 unter dein Magneten her
in den Schenkelinnenraum hineingeführt ist und an dieser Stelle den Gegenpol 6 trägt.
Zwischen den Polen 6 und 3 ist in an sich bekannter Weise die Spule oder der Anker
des Drehspulinstruinentes angeordnet.
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Diese Anordnung entspricht ihrer äußeren Formgebung nach weitestgehend
den Instrumentformen, die sich unter Anwendung der üblichen Hufeiseninagnete entwickelt
haben. Gleichzeitig trägt sie den Anforderungen des hochkoerzitivkräftigen Werkstoffes
Rechnung und gestattet eine weitestgehende, streuverlustfreie Ausnutzung der magnetischen
Energie des Werkstoffes.
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In dem für die Abbildungen gewählten Beispiel sind die Schenkel als
auseinanderlaufend dargestellt. Hierdurch wird es möglich, den Innenraum des Magnetkörpers
so groß zu gestalten, daß Vorwiderstände für das Meßwerk oder sonstige Teile der
Schaltung noch darin untergebracht «-erden können. An der Erfindung wird nichts
geändert, wenn andere Neigungswinkel der Schenkel zueinander gewählt werden, wobei
indes zu beachten ist, daß stets ein gewisser Abstand zwischen den Polen 6 und 3
und deren Magnetflußzuführungen einerseits und den Teilen des 1-Iagnetkörpers i
andererseits aufrechterhalten wird. Es ist ferner iin Rahmen der Erfindung möglich,
an Stelle der besonders zweckmäßigen Abflachung des 'Magnetrückens diesen rund zu
gestalten und die Platte 5 mit einer entsprechenden Krümmung an diesem Rücken züm
Anliegen zu bringen.