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Vorrichtung an Schreib-, Rechen- und ähnlichen Maschinen zum Bremsen
des Papierwagens Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung der im Patent 646771
beschriebenen Vorrichtung an Schreibmaschinen, Rechenmaschinen und ähnlichen Maschinen
zum Bremsen des Papierwagens durch Bremsglieder, die bei dem Freigeben des Papierwagens
zum Anliegen gegeneinander gebracht werden, wobei zum Regeln der Geschwindigkeit
des Papierwagens mit Rücksicht auf die abnehmende Kraft der Wagenzugfeder die auf
mindestens eines der Bremsglieder vorzugsweise durch eine Feder ausgeübte Bremskraft
während des Wagenlaufes selbsttätig verringert wird.
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Der Zweck der Erfindung ist, die Vorrichtung nach dem Hauptpatent
zu verbessern und eine solche Vorrichtung zu schaffen, bei der die selbsttätige
Verringerung der Bremskraft in Abhängigkeit davon erfolgt, ob der Papierwagen einen
größeren oder kleineren Weg zurückzulegen hat. Ein weiterer Zweck der Erfindung
besteht in der Vereinfachung der-Bauart und des Einbaues sowie in möglichster Entlastung
des Papierwagens von den Bremsdrücken, wobei die Bremskraft wirkungsvoller und zuverlässiger
ohne starken Verschleiß der Bremsmittel ausgeübt wird. _ Erfindungsgemäß werden
diese Vorteile im wesentlichen dadurch erzielt, daB bei dem Freigeben des Papierwagens
in einer seiner Endstellung genäherten Stellung die auf mindestens eines der Bremsglieder
vorzugsweise durch eine Feder ausgeübte Bremskraft durch von dem Papierwagen mittels
Anschlagglieder beeinflußte Stellglieder verringert bzw. ausgeschaltet wird.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
veranschaulicht; es zeigen Fig. i die an dem zum Teil dargestellten Maschinengestell
angebrachte Wagenbremse nebst Papierwagen im Schnitt nach Linie i-i der Fig.2. Fig.2
die Wagenbremse nebst Papierwagen in verkleinertem Maßstabe in Richtung von links
in der Fig.i gesehen.
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Auf einer am Maschinengestell i i gelagerten Welle 27 ist mittels
einer Stellschraube 28 ein Arm 29 befestigt. An dem Arm 29 greift ein Zwischenhebel
3o an, der durch die in der Zeichnung nicht dargestellten Übertragungsmittel mit
der Freigabetaste in Verbindung gebracht ist. Auf der gleichen Welle 27 ist ein
Doppelarm 37 lose angebracht. Der Doppelarm 37 ist mit einem Arm 3 i verbunden,
der mit einer winklig zu ihm verlaufenden Platte 32 versehen ist. Die Platte 32
nimmt ein verstellbares Tragglied 33 auf, das in Form eines von unten mittels
einer
Mutter 3.1 einstellbaren Gewindebolzens ausgebildet ist und an dem die zum Hervorrufen
der Bremskraft dienende Feder 9 angebracht ist. Die Feder 9 greift mit ihrem ciagebeiigesetzteli
Ende an einem Hilfsarm 5 an, der zu diesem Zweck hakenförmig ausgebildet bzw. init
einer Aussparung 36 versehen ist; der Hilfsarm 35 ist mittels einer Sehraube 6.1
auf der Welle 27 fest angebracht. Die Befestigung der genannten Feder o erfolgt
somit ohne Benutzung besonderer @efestig-ungsmitrel durch einfaches Einhaken derselben.
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Der erwähnte Doppelarm 37 ist in seinem mittleren, eine Brücke zwischen
seinen Armen bildenden Teil ;8 erweitert, derart, daß er eine zweifache Lagerung
auf der Welle 27 crbält. Der Doppelarm 37 trägt an seinen -lrineli Bremsklötze,
die zusammen ein Bremsglied ; . 7' bilden. Das Bremsglied ;, 7' ist in seinem unteren
Teil von metallischen Fassun-(#e n -11, 4 2 umgeben, die an dem Doppel-7
111 geeigneter Weise, z. B. mittels Nieten, befestigt sind. Das Bremsglied;,
7' bestelit aus einem zum Hervorrufen der Reihung beeignc:ten Werkstoff, beispielsweise
Leder oder Filz. Die Zahl sowie die Anordnung der Bremsglieder, die auch auswechselbar
an--eliraclit sei,) können, kann eine ixlielrige sein uitd 1-iclitec sich im wesentlichen
nach der Kraft, die beim Bewegen des Papierwagens hervorgerufen wird bzw. nach der
Ausführung der Maschine. Die Arme des Doppelarmes 37 sind bei dem geschilderten
Beispiel verschieden lang ausgeführt, während die Bremsglieder trotzdem im gleichen
Abstand@@ vorn -Mittelpunkt des als Gegenstück für das Bremsglied 7, 7' dienenden
beweglichen Bremsgliedes i 2c angreifen. Der eine der Arme des Doppelarmes 37 ist
dabei mit einen vo; stehenden Ansitz .i @aisgeris,et. der mit der Sperrvorrichtung
der Bremse zusamnienwirkt, deren Wirkungsweise nachstehend näher beschrieben ist.
Als bewegliches Bremsglied 12« dient eine auf einem Wellenstumpf oder einem Schraubenbolzen
drehbar gelagerte Bremstrommel, gegen die das Brems-Z, gepreßt wird. Als Bremstrommel
wird vorzugsweise das eine Wagenzugfeder auftiehnleiide Gehäuse oder eine Bremsscheibe
benutzt. Die Wagenzugfeder steht mittels einer Saite bzw. eines Fadens oder Bandes
aus Därmen oder lIetalldraht mit dem Papierwagen i in Verbindung.
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Auf der den schwenkbar gelagerten Doppelarne 37 mit dein Bremsglied
7, 7' tragenden Welle 27 ist ein weiterer Arm 45 fest angebracht, der einen Zapfen
.46 aufweist. Der Zapfen .16 liegt ine Ausschnitt 47 des Hebelarmes 178, der von
einer Welle 13 getragen wird und der mit einem weiteren auf der Welle 13 vorgesehenen
Arm 14 zusanime nwirkt. Der Arm r 4 ist mittels zweier Schrauben 65, 66 auf der
Welle 13 befestigt und umfaßt einen Stift 15. Beim Drehen der Welle 2-7 wird
mittels der Arme :15, 48 und 14 der Stift 15 und die mit diesem verbundene in der
Zeichnung nicht dargestellte Randstellerstange angehoben und somit die durch das
jeweilige sich an einen Gegenanschlag legei?cle Setzgli<,d der 12si-dstellerstange
hervorgerufene Sperrung derselben ausgelöst.
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An dein auf der Welle 27 angebrachten Aren 45 greift mit ihrem einen
Endteil eine Feder 4.9 an, die mit ihrem entgegengesetzten Endteil an einem Ansatz
5o eines Hilfsgestells 51 befestigt ist. An demselben Ansatz 5o des Hilfsgestells
51, und zwar z. B. am gleichen Anlenkpunkt mit der Feder 49, ist mit ihrem einen
Endteil eine Feder 52 befestigt, die mit ihrem anderen Endteil an einem Stift 53
eines ain Hilfsgestell 51 um einen Bolzen 63 nach beiden Richtungen schwenkbaren
doppelarmigere Anschlaggliedes 54 angreift. Das Anschlagglied 5:1 wird mittels der
Feder 52 in der lotrechten bzw. nahezu lotrechten Lage gehalten und ist derart angeordnet,
daß sein oberer Endteil in den Bereich eines an der Rückseite des Papierwagens i
angebrachten mit dem Anschlagglied 54 zusammenwirkenden Anschlaggliedes 5 5 ragt.
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Die Feder 52 ist dabei so bemessen, daß sie die Bewegungsrichtung
des Anschlaggliedes 54 bestimmt; zu diesem Zweck ist diese Feder vorzugsweise stärker
ausgeführt als die Feder 49, so daß beim Einwirken des ankommenden Anschlaggliedes
55 auf das Anschlagglied 54 unter Vermeidung eines besonderere Anschlages, der sonst
erforderlich wäre, auch das das Anschlagglied 54 tragende Hilfsgestell 51' in Richtung
nach dem Bremsglied 12<= zu mit verschwenkt wird.
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Die zwischen Papierwagen i und Maschinengestell i i angeordneten Anschlagglieder
5.1, 55 wirken auf das Bremsglied 7, 7' ein, indem sie das letztgenannte verriegeln,
vorzugs@veise derart, daß das Bremsglied 7, 7' beim Freigeben des Papierwagens i
in seiner Bewegung gegenüber dem mit ihm zusammenwirkenden Bremsglied 12a gehemmt
ist. Anderseits ist die Anordnung so getroffen,. daß die Anschlagglieder 54, 55
durch das in der Bremsstellung befindliche Bremsglied 7,7' außer Wirkung
gesetzt werden. Die Anschlagglieder 54, 55 sind verstellbar angeordnet, derart,
daß ihr Anschlag gegeneinander an einer bestimmten Wagenstellung erfolgt. Das Anschlagglied
55 ist bei der dargestellten Konstruktion in Form einer verstellbaren, an dem Papierwagen
i mittels Schrauben festgehaltenen Schiene ausgebildet
und trägt
einen an sich bekannten Anschlaglappen 56. Das Anschlagglied 55 ist genügend lang
ausgeführt und ist bei dem beschriebenen Beispiel so eingestellt, daß beim Betätigen
der Freigabetaste bei der Stellung des Wagens in. dem Bereich bis zur Teilung 6o
der an der Papierhalteschiene vorgesehenen Skala das Bremsglied 7, 7' verriegelt
wird, so daß der Papierwagen den verhältnismäßig kurzen Weg ohne Einwirkung der
Bremse zurücklegen kann.
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Das Hilfsgestell 51 ist schwenkbar um einen- Zapfen 57 gelagert, der
am Maschinengestell i i abgestützt ist. Dabei ist das Hilfsgeste1151 in seinem unteren
Teil so ausgebildet, daß es z. B. durch mehrfaches Krümmen eine Doppellagerung auf
dem Zapfen 57 und außerdem zwei vorstehende Ansätze 58,59 entstehen läßt.
Beim Verschwenken des Hilfsgestells 5i wird zur Zeit einer der Ansätze 58, 59 als
Begrenzung für die jeweilige Endstellunj des Hilfsgestells 51 benutzt, indem der
Ansatz 58 oder 59 sich gegen die entsprechende Begrenzungskante 67 bzw. 68 einer
der in dem Maschinengestell1 zwecks Gewichtsersparnisse vorgesehenen Ausnehmungen
legt. Als eine weitere Führung beim Schwenken des Hilfsgestells 5 i wird ein dem
Maschinengestell i i zugekehrter Vorsprung 6o des Hilfsgestells 51 benutzt, der
das Maschinengestell berührt bzw. in der Nähe desselben bewegt wird.
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Das Hilfsgeste1151 ist mit einem weiteren Vorsprung 61 versehen, der
bei einem genügenden Verschwenken des Hilfsgestells 51 dem Ansatz 44 des das Bremsglied
7, 7' tragenden Doppelarmes 37 vorgeschoben werden kann, um dadurch die Verriegelung
der Wagenbremse zu bewirken, d. h. um sie in ihre unwirksame Lage zu bringen. Zu
diesem Zweck ist der Vorsprung 61 und die Form der Ansätze 58, 59 sowie die Anordnung
derselben in bezug auf den Drehpunkt, in diesem Fall auf den Zapfen 57, derart gewählt,
daß der Ansatz 58 einen genügend großen Hub ausführen kann, bevor er zum Anlegen
an die Begrenzungskante 67 - kommt, so daß während. der Zeitspanne, die für die
Zurücklegung des Hubes des Ansatzes 58 notwendig ist, der Vorsprimg 61 dem Ansatz
44 des Doppelarmes 37 vorgeschoben T;nrd.
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Der Hub zwischen dem das Bremsglied 7,7' tragenden Arm 37 und
dem Vorsprung 61 des Hilfsgestells 51 ist dabei so gewählt, daß auch bei der im
verriegelten Zustande befindlichen Bremse die Betätigung der Randstellerstange und
der Übertragungsglieder zwecks Einleitung der Papierwagenbewegung erfolgen kann.
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Statt, wie angegeben, nur eine vorher bestimmte Stellung vorzusehen,
in der die Wagenbremse in ihre unwirksame Stellung gebracht wird, kann die Anordnung
bzw. die Ausführung des Anschlaggliedes 55 sinngemäß auch so erfolgen, daß mehrere
Stellungen vorher bestimmt werden können, in denen die 'Wagenbremse. verriegelt
wird, welche Anordnung beispielsweise für lange Papierwagen zweckmäßig ist.
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Um die Bremswirkung vorzugsweise gegen das Ende der Wagenbewegung
statt selbsttätig vollständig auszuschalten nur abzuschwächen, kann auf die Feder
9, ohne die Spannung derselben durch die Verstellung des Traggliedes 33 zu beeinflussen,
eingewirkt werden, was auf verschiedenen Wegen geschehen . kann. Man kann durch
besondere zusätzliche Mittel, z. B. eine entgegen der Feder 9 wirkende Feder, den
Vorsprung 61 abfedern oder aber ohne Verwendung der zusätzlichen Mittel beispielsweise
die als Bremsglied 1 2a dienende Bremstrommel auf dem sie tragenden Wellenstumpf
in axialer Richtung verschiebbar anordnen, um dadurch den Hub des Bremsgliedes 7,
7' und somit die Wirkung der Feder 9 zu ändern. Eine weitere Möglichkeit, die Bremswirkung
zu verändern, besteht darin, daß statt einer Feder 9 mehrere Federn am gemeinsamen
Tragglied 37 abnehmbar angebracht werden, oder daß die Zahl der zum Anpressen an
die Bremstrommel anzubringenden Bremsgliede geändert wird, zu welchem Zweck dieselben
z. B. leicht auswechselbar am Doppelarm anzubringen wären.
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Wird die ,übliche nicht dargestellte Freigabetaste in einer Stellung
des Papierwagens 1, in der die Anschlagglieder 54, 55 zum gegenseitigen Anschlag
gekommen sind, also nahe seiner Endstellung, betätigt, so wird durch die am Zwischenhebe13o
angreifenden nicht dargestellten tbertragungsglieder der Arm 29 sowie die Welle
27 in Richtung des Pfeiles 62 gemäß Fig. 1 gedreht. Durch die dabei
erfolgende Schwenkung des mit der Welle 27 festverbundenen hakenförmigen
Armes 35 wird die Feder 9 gezogen. Durch die auseinandergezogene Feder g wird der
lose auf der Welle 27 angebrachte Dioppelarm 37 mit seinem Bremsglied 7,
7' nach der Bremstrommel zu und mittels des fest auf der Welle z7 angebrachten Armes
45 durch den Zapfen 46 desselben der Arm 48 in Richtung entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn
nach Fig. i bewegt, wodurch die Welle 13 gedreht und der auf dieser Welle sich befindliche
Arm 14 entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn bewegt wird, so daß der Stift 15 sowie
die an ihm mittels der zwischengeschalteten nicht dargestellten übertragungsglieder
angeschlossene Randstellerstange angehoben wird. Durch die erwähnte Schwenkung
des
Doppelarmes 37 kann dabei die aus den Bremsgliedern 7, 7', 12a bestehende Bremse
nicht in ihre Bremsstellung gebracht werden, da der Ansatz 44 des das Bremsglied
7, 7' tragenden Doppelarmes 37 durch den Vorsprung 61 des mittels der Anschlagglieder
54,55 vorgeschwenkten Hilfsgestells 51 gesperrt ist. Beim Loslassen der Freigabetaste
wird das Bremsglied 7, 7' unter Einfluß der Feder g in seine ursprüngliche Lage
gebracht und die Randstellerstange in ihre normale, die nächstfolgende Bewegung
des Papierwagens 1 zulassende gesenkte Lage geführt. Nachdem das als Schiene ausgebildete
Anschlagglied 55 beim Rückführen des Papierwagens 1 das Anschlagglied 54 verlassen
hat, kommt das zusammen mit dem Anschlagglied 54 um ein weniges verschwenkte Hilfsgestell
51 unter Einwirkung der sich entspannenden Feder 49 in seine Ursprungslage zurück,
in der die Feder 52 nahezu senkrecht steht.
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Wird die Freigabetaste dagegen in einer Stellung des Papierwagens
1 betätigt, bevor die Anschlagglieder 54, 55 zum gegenseitigen Anschlag gekommen
sind, so wird der Doppelarm 37 mit seinem Bremsglied 7, 7' mittels der Feder g ungehindert
gegen die Bremstrommel gepreßt und somit der Papierwagen 1 abgebremst. Das Anschlagglied
55 des herankommenden Papierwagens 1 kann jedoch trotz des Verschwenkens des abgefederten
Anschlages 5.1 in Richtung entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn nach Fig.2 nicht die
Bremswirkung verhindern, da der Ansatz 44 des Doppelarmes 37 verhindert, daß das
Hilfsgestell 51 mit seinem Vorsprung 61 genügend weit verschwenkt wird.
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Durch die ausreichende Drehung der Welle 27 werden daher drei Vorgänge
eingeleitet: Der Papierwagen 1 zum freien Lauf ausgelöst, die Randstellerstange
mittels der nicht dargestellten Übertragungsglieder, auf die der Stift 15 einwirkt,
angehoben, wodurch die durch den jeweiligen Randsteller hergestellte Sperrung aufgehoben
wird und das Bremsglied 7, 7' gegen das als Bremstrommel ausgebildete Bremsglied
12a bewegt bzw. beim Betätigen der Freigabetaste in einer Stellung des Papierwagens
1, in der die Anschlagglieder 54, 55 zum gegenseitigen Anschlag gekommen sind, gegen
dieses gedrückt.