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Hohler Glasbaustein und Verfahren zu seiner Herstellung Man hat schon
vorgeschlagen, die Innenflächen von Glasbausteinen als Prismen auszubilden bzw.
mit derartigen Flächen zu belegen oder spiegelnde Flächen im Inneren der Steine
anzuordnen. Die einfallenden Lichtstrahfl;n sollen hierdurch in eine bestimmte Richtung
abgelenkt werden. Die vorliegende Erfindung betrifft dagegen einen hohlen Glasbaustein,
der eine besondere Farbwirkung aufweist, und ein Verfahren zu seiner Herstellung.
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Erfindungsgemäß wird die besondere Farbwirkung dadurch erreicht, daß
im Innern des aus durchscheinendem oder durchsichtigem Glas bestehenden Glasbausteines
farbige Platten angeordnet werden, die vorteilhaft durchscheinend sind. Man kann
durch Anordnung einer beliebigen Anzahl Platten die Farbwirkung abstufen und durch
abweichend-gefärbte Platten die verschiedensten Wirkungen erzielen. Die Glasbausteine
können aber gemäß der Erfindung selbst aus farbigem Glas bestehen, und die Farbwirkung
kann durch Anordnung spiegelnder Flächen erhöht werden. Die spiegelnden Flächen
sollen also nicht wie bei dem bekannten Glasbaustein die einfallenden Lichtstrahlen
nach einer bestimmten Richtung, sondern in die Richtung, in der sie einfallen, zurückwerfen
und so die Farbwirkung verstärken.
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Beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigen: Fig. r einen Schnitt durch den Hohlstein mit einer einzelnen
farbigen Platte, Fig. 2-einen Schnitt durch eine Steinhälfte, aus welcher das- -
Einbringen der- farbigen Platte während der Herstellung ersichtliclx ist,
Fig.
3 einen Schnitt ähnlich der Fig. i mit zwei Platten, die dieselbe Farbe oder verschiedene
Farben besitzen können, Fig. :I einen Teilschnitt, aus dem die sogenannte Punktschweißung
ersichtlich ist, Fig. 5 einen Schnitt, der die Übereinanderanordnung von zwei Steinen
zwecks Bildung von Steinwänden zeigt, Fig. 6 eine Vorderansicht des Steines, aus
der die tiefgefärbte Fläche ersichtlich ist, die in diesem Falle liniiert ist, um
blau anzudeuten.
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-Nach Fig. i besteht der Stein io aus zwei im wesentlichen rechteckigen
schalenförmigen Teilen i i, von denen jeder eine senkrechte Vorderfläche 12, eine
waagerechte obere und untere Fläche 13 und 1q. und senkrechte Endflächen 15
aufweist. Vorzugsweise besteht jede Steinhälfte aus einem klaren durchsichtigen
Glas (obschon das Glas auch durchscheinend sein kann) und wird in irgendeiner bekannten
Weise aus einer abgemessenen Glasmenge geformt. Unmittelbar nachdem die Steinhälften
aus den Formen entfernt sind und bevor sie in der in Fig. i gezeigten Weise zusammengesetzt
werden, wird eine farbige durchscheinende Platte 16 in eine der Steinhälften gebracht,
wie dies in Fig. z gezeigt ist. Die Platte wird bis zu einem gewissen Grade vorgewärmt;
da das die Steinhälfte bildende Glas noch heiß ist und sich in einem mehr oder weniger
plastischen Zustand befindet, erfolgt eine dauerhafte Verbindung zwischen den Randteilen
der Platte und den Innenflächen der Wandteile 13, 14 und 15 in der Nähe der Vorderwand
12. Da das die Steinhälfte bildende Glas verhältnismäßig weich ist, können die Randteile
der Platte in die Innenflächen der bereits genannten Wandteile 13, 14 und
15 eingebettet werden. Vorzugsweise ist die Platte parallel zur Vorderwand ia angeordnet.
Demzufolge kann eine Verschiedenheit der Ausdehnungskoeffizienten der beiden Elemente
keine nachteiligen Wirkungen auf den Gesamtstein ausüben.
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Aus Fig. 2 geht das Einbringen der farbigen Platte in eine der Steinhälften
vor dem Zusammensetzen dieser Hälften hervor. Wie bereits erwähnt worden ist, befindet
sich die Steinhälfte in einem mehr oder weniger halbplastischen Zustand, während
die Platte auf eine verhältnismäßig hohe Temperatur vorgewärmt wird.
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Bei der vorbeschriebenen Anordnung wird die Vorderwand 12 infolge
der nahe an ihr angeordneten farbigen Platte gefärbt; die Färbung ist in dem durch
die Wände 13, 14 und 15 begrenzten Raum verhältnismäßig stark, während die Randteile
17 (Fig. i und 6) schwächer als die übrigen Flächen gefärbt sind. Nach Fig.
3 sind zwei gefärbte Platten 18 innerhalb des aus den Hälften i i bestehenden Steines
io angeordnet. Diese Platten können aus zwei verschiedenen Farben bestehen, um zusammen
eine dritte Farbe zu ergeben; sie können aber auch von derselben Farbe sein und
zu mehreren angeordnet werden, um eine verhältnismäßig tiefe Färbung zu ergeben.
Diese Platten werden in der mit Bezug auf die Fig. i und 2 bereits beschriebenen
Weise befestigt.
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In Fig..I ist die sogenannte Punktschweißung dargestellt, bei welcher
auf der Innenfläche der Wand 12 einige Tropfen i9 von leicht schmelzbarem Glas sich
befinden, in die unmittelbar nach ihrem Aufbringen die farbige Platte eingedrückt
wird. Auf diese Weise stellen die Glastropfen eine dauerhafte Verbindung zwischen
den einzelnen Teilen her und halten auch die Platte wenigstens zum Teil in gegebenem
Abstand von der Innenfläche der Wand 12. Auch in diesem Falle befindet sich die
Steinhälfte in einem mehr oder weniger plastischen Zustand, und die Platte 20 wird
auf eine verhältnismäßig hohe Temperatur vorgewärmt.
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Fig. 5 zeigt übereinander angeordnete Steine io, die mit farbigen
Platten 21 versehen und durch Mörtel 22 miteinander verbunden sind. Dieser Mörtel
enthält einen Farbstoff, der die Randteile 17 (Fig. 6) tiefer färbt, damit
sie hinsichtlich der Färbung den übrigen Teilen entsprechen.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in den Fig. 7 und 8 dargestellt.
Gemäß diesem Ausführungsbeispiel soll der Glanz und die allgemeine Wirksamkeit der
Färbung erhöht werden, so daß die Steine auch schon aus einer größeren Entfernung
gut sichtbar sind.
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Es zeigen: Fig. 7 einen senkrechten Schnitt durch einen Stein mit
gebogenem Reflektor, Fig. 8 einen Schnitt ähnlich der Fig. 7 mit wellenförmigem
oder zickzackförmigem Reflektor.
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Nach Fig. 7 ist der Stein B aus geschmolzenem Glas, das einen geeigneten
Farbstoff enthält, hergestellt. Der Stein besteht aus zwei im wesentlichen rechteckigen
Hälften, die in der üblichen Weise zusammengefügt werden, und weist eine senkrechte
Vorderwand 105, eine rückwärtige Wand io6 und Randwände 107 auf, die im wesentlichen
im rechten Winkel zu der Vorder- und Hinterwand stehen. Auf diese Weise entsteht
ein Hohlstein von bestimmter Farbe. Um den Glanz und die Wirksamkeit der Vorderwand
io5 zu erhöhen, ist ein gebogener Reflektor oder Spiegel io8 innerhalb der Steinhälfte
befestigt, von welcher die Vorderwand einen Teil bildet. Dieser Reflektor kann aus
einem Kupferstreifen
oder einem anderen geeigneten Material bestehen;
er kann versilbert oder in ähnlicher Weise behandelt und poliert sein. Da sich der
Reflektor innerhalb des dicht verschlossenen Steines befindet, können seine spiegelnden
Eigenschaften nicht schädlich beeinflußt werden durch das Wetter oder die atmosphärischen
Bedingungen.