-
Verfahren zur inneren Auskleidung von Hohlkörpern Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur inneren Auskleidung von Hohlkörpern und bezieht sich auf die Auskleidung
von Hohlkörpern mit biegsamer Wandung, insbesondere von Gewebeschläuchen, mit Polyvinylalkohol
oder ähnlichen, bei Einwirkung eines Lösungsmittels ihre chemische Natur nicht ändernden
Polyvinylverbindungen weichgummiartigen Charakters.
-
Gemäß der Erfindung wird zunächst eine zugfeste und dem auszukleidenden
Hohlkörper möglichst angepaßte. selbständige Haut hergestellt. Diese Haut wird mit
glatter, trockner Oberfläche in den Hohlkörper unter Überwindung der ÄVandreibung
von einem Ende her eingezogen und dann durch Einwirlrung eines geeigneten Lösungsmittels
zutii Erweichen und Quellen gebracht.
-
Durch das Ouellen wird erreicht, daß die Afasse nach außcn in die
Poren oder das Gefüge des Hohlkörpers eindringt und sich nach Verdunsten des Lösungsmittels
fest mit diesem verbindet.
-
Es sind schon Verfahren bekannt, bei denen Hohlkörper mit einer Innenauskleidung
aus Polyvinylverbindungen versehen wurden.
-
Dies geschah, indem man die Auskleidungsmasse in flüssiger Form in
den Hohlkörper einbrachte und daraus in wiederholten Behandlungsschritten schichtweise
allmählich eine genügend dicke Auskleidung aufbaute.
-
Diese Verfahren sind nicht nur umständlich, sondern auch im Ergebnis
unbefriedigend, weil derartige Auskleidungen keine gleichmäßige Dicke aufweisen.
Im Gegensatz hierzu verwendet man für die Auskleidung erfindungsgemäß eine vorgeformte
zugfeste Haut, die den Ausmaßen des Hohlkörpers möglichst angepaßt ist und eine
trockene, glatte Oberfläche aufweist. Eine so beschaffene Haut läßt sich wegen ihrer
Zugfestigkeit und der glatten Oberfläche ohne Schwierigkeit selbst in lange dünne
Schläuche einbringen, atich wenn der Außendurchmesser der Haut nur verschwindend
kleiner ist als der Innendurchmesser des auszukleidenden Schlauches.
-
Es ist schon vorgeschlagen worden, für die Auskleidung eine vorgeformte
Haut aus Polyvinylverbindungen zu benutzen. doch war die betreffende Haut einer
Zugbeanspruchung nicht gewachsen, sondern wurde erst durch Erhitzung über eine bestimmte
Temperatur hinaus formbcställdig. dann aber vollständig hart. Solche Häute sind
für die vorliegend zu lösende Aufgabe der Auskleidung biegsamer Hohlkörper also
wlbraucllbar, und auch das Verfahren nach der Erfindung läßt sich mit derartigen
Häuten nicht durchführen. Da man nämlich die früher verwendeten Häute einer wesentlichen
Zugbeanspruchung nicht aussetzen kann. konnte man nicht, wie dies nach dem vorliegenden
Verfahren geschieht, von vornherein die Haut in dem Hohlkörper möglichst angepaßter
Größe verwenden, sondern mußte den Durchmesser der Auskleidungshaut erheblich kleiner
wählen als den Innendurchmesser des auszukleidenden Hohlkörpers. und die Auskleidungshaut
dann nachträglich stark aufblähen. Durch eine dann gemäß dem bekannten Verfahren
anzuwendende Erhitzung wurde die Haut mit dem Hohlkörper vereinigt, dabei aber vollständig
erhärtet, so daß also jede Biegsamkeit verlorenging.
-
Auch bei der bekannten Verwendung von Gummiseelen zur Auskleidung
von Hohlkörperu mußte man Auskleidungshäute von zunächst wesentlich geringerem Durchmesser
als demjenigen des auszukleidenden Hohlkörpers benutzen. Um eine gute Haftfähigkeit
der Gummiseele an dem Hohlkörper zu erreichen, muß diese nämlich vor dem Einbringen
mit einer flüssigen, klebrigen Gummilösung bestrichen werden. Eine solche mit einer
klebrigen Außenschicht versehene Gummiseele kann man in einen Schlauch nur einbringen.
wenn sie einen wesentlich kleineren Durchmesser hat als der Schlauch.
-
Das wesentliche Anwendungsgebiet für das neue Verfahren ist die Auskleidung
von Gewebeschläuchen, insbesondere Tankschläuchen zur Förderung flüssiger Breonstone,
doch sind die nach der Erfindung ausgekleideten Schläuche und sonstigen Hohlkörper
auch für viele andere Zwecke geeignet. Handelt es sich um die Auskleidung von Gewebekörpern,
z. B. gewickelten oder gewebten Schläuchen, oder von sonstigen Hohlkörpern mit durchlässiger
Wandung, so geht man zweckmäßig so vor, daß man das Lösungsmittel für den zur Ausfütterung
dienenden Stoff von außen her durch die Wandung an die Oberfläche der eingefügten
Haut herantreten läßt, beispielsweise indem man den Gegenstand für einige Zeit in
ein üad des Lösungsmittels einlegt oder durch dieses hindurchzieht. Verwendet man
Polyvinylalkohol, so verwendet man als Lösungsmittel vorzugsweise Wasser oder Wasserdampf.
-
Es s empfiehlt sich außerdem, den auszukleidenden Gegenstand schon
vor dem Einbringen der Hauf mit dem Lösungsmittel anzufeuchten, also bei der Herstellung
von Gewebeschläuchen mit einer aus Polyvinylalkohol bestehenden Auskleidung den
Gewebeschlauch schon vorher in ein Wasserbad zu legen. Dadurch wird die Zeitdauer
der Nachbehandlung wesentlich abgekürzt, weil die herangeffihrte Flüssigkeit im
Lösungs- oder Dampfbad nunmehr sofort in das Innere eindringt; infolgedessen läßt
sich auch der Grad der Einwirkung auf die innere Masse leichter beobachten und richtig
abstimmen.
-
In n manchen Fällen kann es zweckmäßig sein, nach Einliringen der
Haut einen Innendruck anzuwenden, durch den der Auskleidungskörper noch besser an
die auszukleidende Innenwandung angedrückt wird. I)ie empfiehlt sich insbesondere
dann, wenn die Innenfläche des auszukleidenden Körpers nicht glatt ist, wenn es
sich beispielsweise um einen Gewebeschlauch mit innell alleebrachter Metallspirale
handelt.
-
Das Einbringen der vorher fertiggestellten Haut macht bei Schliiudien
und Röhren nicht die geringsten Schwierigkeiten, insbesondere wenn der Außendurchmesser
der Einlage ein wenig kleiner als der Innendurchmesser de; Hohlkörpers ausgeführt
wird. Man bedar@ nur eines genügend laugen Zugmittels mit vzldiclcteinn Ende. über
welches das eine Ende der schlauchförmigen Haut übergestreift und durch Einschnürung
befestigt wird; die Haut läßt sich dann anstandslos nachträglich in Schläuche beliebiger
Länge einziehen. Sacii dem Einziehen können an den Schlauchendeit die für die Dichtheitsprüfung
üblichen Verschlußstücke angebracht werden, woraufhin, fälls in dem betreffenden
Einzelfall erforderlich oder falls das Herstellungsverfahren gleich mit der Druckprüfung
verbunden werden soll, ein Druckmittel eingeführt wird.
-
Der Schlauch braucht dann im Falle der Verwendung von Polyvinylalkohol
oder einem sonstigen, durch Dampf erweichenden Werkstoff nur noch durch ein Dampfbad
hindurchgezogen zu werden.
-
Die an die Dehnbarkeit der Haut zu stc' lenden Anforderungen sind
bei gewöhnlichen Schläuchen und Röhren äußerst gering. Bei Tankschläuchen, die außen
oder innen oder im Inneren der Gewebeschicht eine schraubenförmig gewundene Drahteinlage
zu ent halten pliegen, ist die Innenfläche d@ Schlauches gewöhnlich entsprechend
der Drahtwindung gewellt; aber auch i,l dies Falle bereitet es keine Schwierigkeiten,
d@@
eingezogene Haut mit der Wandung innig zu verbinden, da die
betreffenden Polyvinylverbindungen genügend elastisch S lld, um sich unter der Wirliung
des Innendrucks an alle Stellen der Wandung dicht anschmiegen zu können. Die Nachbehandlung
ist zweckmäßig bei dcrartigen Schläuchen so weit zu verstärken, daß nicht nur die
Oberfläche der Haut etwas angelöst, sondern diese im ganzen erweicht wird. Älan
erreicht dadurch, daß die Auskleidung gleichfalls die gewellte Form annimmt, d.
h. daß sie auch im spannungslosen Zustand und ohne Anhaften an die Gewebeschicht
in eine der Drahtwendel entsprechend Gestalt übergeht. Das hat den Vorteil, daß
die Innenhaut bei starker Biegung des Schlauches weniger beansprucht wird, in ähnlicher
Weise wie ein Faltenbalg Biegungsbeanspruchungen weniger Widerstand entgegensetzt.
-
Bei bauchigen Gefäßen mit elastischer Wandung, insbesondere solchen
mit verhältnismäßig enger Öffnung, wird man die tSberzugsmasse in Form eines Beutels
nur mehr oder weniger angenähert dem vorhandenen Hohlraum anpassen können, um die
Eihbringung des zusammengelegten Beutels und des ltier erforderlichen Einschiebgerätes
zu erleichtern. In diesem Falle wird man auf genügende Dehnbarkeit und richtig bemessene
Wandstärke der Haut besonders zu achten haben. Selbstverständlich ist es auch hier
empfehlenswert, die nachträgliche Erweichung so weit zu treiben, daß die Haut die
endgültige Form spannungslos beibehält.
-
Das neue Verfahren bietet gegenüber den bisher üblichen große Vorteile.
Die Ilerstellung wird wesentlich vereinfacht, die Handarbeit kommt zum größten Teil
in Fortfall, die Arbeitszeit wird entsprechend erheblich verkürzt. Sowohl der Hohlkörper,
z. B.
-
Schlauch, als auch die Überzugsschicht lassen sich unabhängig voneinander
mittels Alaschinenarbeit erzeugen; auch das Zusammenfügen kann mit Hilfe maschineller
Einrichtungen, die wenig Bedienung benötigen, in kurzer Zeit erfolgen. Für das Aufblähen
sind keine besonderen Einrichtungen und Arbeiten aufzuwenden, da sie mit der auf
jeden Fall nötigen Druckprüfung vereinigt werden.
-
Schließlich fällt auch der Erweichungsvorgang in die Zeitspanne der
Dichtungsprüfung und ist mit einfachen Einrichtungen und Handgriffen durchführbar.
Dazu kommt die Gewähr, daß der so hergestellte Überzug fehlerfrei ist und an allen
5 tellern die gewünschte Schichtstärke hat, was an der Überzugshaut vor dem Einbringen
leicht nachgeprüft werden kann. Auch bei der Auslileidung von Gefäßen kommen das
wiederholte Einfüllen und Ausgießen der Überzugsmasse sowie die damit verbundenen
Zufälligkeiten und Fehlermöglichkeiten in Fortfall; die Herstellung des Hautkörpers
ist zwar etwas schwieriger als bei Röhren und Schläuchen, kann aber ebenfalls in
einem oder zwei Arbeitsgängen mit Hilfe maschineller Vorrichtungen, z. B. Formen,
geschehen, in denen beispielsweise ein Schlauchstück durch Erweichen und Umpressen
der Masse in die Form eines Beutels übergeführt wird.