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Mehrfach-Drahtziehmaschine mit Ziehflüssigkeitsbehälter Die Erfindung
bezieht sich auf eine Mehrfach-Drahtziehmaschine mit Ziehflüssigkeitsbehälter mit
heb- und senkbarem Flüssigkeitsspiegel und einer Mehrzahl von Ziehrollen.
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Bei bekannten Ziehmaschinen werden die von einer gemeinsamen Antriebswelle
gedrehten Ziehrollen paarweise auf eine entsprechende Anzahl von Ziehbehältern verteilt.
Um hierbei die Ziehsteine und Ziehrollen gut kühlen zu können, wird die Ziehflüssigkeit
durch eine Pumpe in ein Rohrnetz geleitet, von dem aus je eine Abzweigung nach den
einzelnen Ziehbehältern führt, so daß die letzteren parallel zueinander von der
Ziehflüssigkeit durchströmt werden, also in jeden Behälter nur ein Teil der von
der Pumpe angelieferten Ziehflüssigkeit eintritt und diese dann durch eine Rückführleitung
in den gemeinsamen Sammelbehälter zurückfließt. Da nun die von der Pumpenleitung
zu den einzelnen Flüssigkeitsbehältern führenden Ltitungszweige regelbare Drosseleinrichtungen
haben, um eine annähernd gleichmäßige Verteilung der angeförderten Flüssigkeit auf
alle Leitungszweige zu ermöglichen, so besteht die Gefahr, daß sich die Leitungen
im Lauf der Zeit bei Verwendung der üblichen fetthaltigen Ziehflüssigkeit verstopfen,
da sich. Fett leicht an deri Wänden der Leitungen absetzt. Wenn auf solche Weise
der Zulauf der Ziehflüssigkeit zu dem einen oder anderen Ziehbehälter behindert
ist, so erwärmt sich die Ziehflüssigkeit in dem letzteren übermäßig, und es sind
dann Störungen im Ziehvorgang unvermeidlich. Um dieser Gefahr zu begegnen, muß bei
den bekannten Ziehmaschinen eine Ziehlösung verwendet werden, bei der kein Fettansatz
in den Leitungen zu befürchten ist, oder es muß laufend der einwandfreie Zulauf
der Ziehflüssigkeit zu jedem einzelnen Behälter überwacht werden, was den Bedienungsmann
in unerwünschter Weise belastet.
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Bei den bekannten Ziehmaschinen anderer Art, bei denen alle Ziehrollen
in einem gemeinsamen Ziehflüssigkeitsbehälter angeordnet sind, muß beim Einziehen
eines neuen oder eines gebrochenen Drahtes der Flüssigkeitsspiegel im Ziehbehälter
gesenkt werden, so daß dann ausnahmslos alle Ziehrollen und Ziehsteine trocken liegen.
Dies gilt auch dann, wenn der Draht um mehrere Ziehrollen ordnungsgemäß herumgelegt
ist und nur noch in der letzten Ziehstufe eingezogen werden muß, ein Fall, der eine
besondere Bedeutung hat, weil gerade in der letzten Stufe der Draht öfter als in
den vorhergehenden reißt und dann jedesmal alle Ziehrollen und Ziehsteine trockenzulegen
sind. Wollte man hierbei den Draht entsprechend dem Fortgang des Einziehens absatzweise
trocken nachziehen, so würden die Ziehsteine und der Draht leiden, und in die Ziehrollen
würden nach einiger Zeit Rillen eingearbeitet werden. Man müßte sogar ein Verlaufen
des Drahtes
befürchten. Um diese Nachteile aus7uschließen, war man
gezwungen, den Draht von Zeit zu Zeit mit der Ziehflüssigkeit zu begießen. Dies
lenkte aber die Aufmerksamkeit des Bedienungsmannes übermäßig ab und verzögerte
dessen Arbeit, ohne aber die oben besprochenen Schäden zuverlässig für alle Zeit
auszuschließen.
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Um die Mängel der vorbekannten Anordnungen zu vermeiden, werden erfindungsgemäß
die Ziehrollen, die hierbei sämtlich in an sich bekannter Weise in einem gemeinsamen
Behälter vereint sind, einzeln oder paarweise durch im Behälter vorgesehene Überlaufwände
voneinander getrennt, so daß die Ziehflüssigkeit über diese tlberlaufwände hinweg
von Behälterabteil zu Behälterabteil fließen kann, ohne daß dieser Weg der Flüssigkeit
der Gefahr einer Verstopfung ausgesetzt ist. Die Überwachung der Maschinenkühlung
kann sich somit darauf beschränken, den Abfluß der Ziehflüssigkeit aus dem letzten
Behälterabteil zu beobachten. Hierzu kommt noch der weitere Vorteil, daß die gesamte
von der Pumpe angelieferte Flüssigkeit alle Ziehbehälterabteile nacheinander durchfließt
und dadurch in den letzteren bei gleicher Pumpenleistung eine wesentlich größere
Flüssigkeitsbewegung vorhanden ist als bei der vorbekannten Anordnung. Nach dem
Entleeren der Behälterabteile erfolgt auch deren dem Fortgang des Einziehvorganges
angepaßte absatzweise Füllung rascher, als es früher geschah, wo für jeden Ziehbehälter
nur ein Teilstrom der angeförderten Ziehlösung zur Verfügung stand. Es ist daher
leicht so einzurichten, daß der Draht unmittelbar nach dem Einziehen in einen Ziehstein
bzw. nach dem Herumlegen einer Schlinge um eine Ziehtrommel auch bei raschem Arbeiten
von der Ziehflüssigkeit umspült und naß gehalten wird. Da außerdem die einzelnen
Behälterabteile nur durch die dünnen überlaufwände voneinander getrennt sind, so
läßt sich ferner die Führung des Drahtes von Behälterabteil zu Behälterabteil erheblich
vereinfachen, indem man den Draht nicht mehr über die Behälterwände hinwegzuleiten
braucht, sondern ihn einfach bei Durchlochungen der überlaufwände hindurchführt
und somit die bei der vorbekannten Anordnung unvermeidlich große Anzahl von Führungsrollen
und die entsprechende Anzahl von Biegungsstellen für den Draht vermeidet. Hierdurch
wird nicht nur der Draht selbst in merkbarer Weise geschont, sondern auch die für
den Betrieb der Ziehmaschine er-
forderliche Antriebsenergie herabgesetzt.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Abb. i zeigt eine Drahtziehmaschine teils in Vorderansicht, teils
in einem senkrechten Schnitt durch den Ziehflüssigkeitsbehälter; Abb. 2 ist ein
Grundriß zu Abb. i und Abb.3 eine teils im Schnitt dargestellte Seitenansicht dazu.
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Auf dem Maschinengestell i ist der Ziehflüssigkeitsbehälter bzw. das
Kühlbecken 2 abgestützt. In dem letzteren befinden sich die Ziehrollen 3, deren
Antriebsteile im Maschinengestell i gelagert sind. Die Ziehrollen 3 können als Einzel-
oder Mehrfachrollen in an sich bekannter Weise ausgeführt sein. Im letzteren Falle
werden die Rollen zweckmäßig paarweise angeordnet, wobei die Ziehsteine 4 zwischen
den Rollen in geeigneter Weise angebracht sind.
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Der Behälter 2 ist durch überlaufwände 5 in mehrere Teile unterteilt.
Bei der gezeichneten Anordnung sind in jedem Teilbehälter zwei Ziehrollen 3 angeordnet,
die als ein Doppelkonuspaar ausgebildet sind.
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Die Ziehflüssigkeit, die durch eine in der Zeichnung nicht dargestellte
Pumpe dauernd dem ersten Abteil des Ziehbehälters zugeführt wird, fließt über die
überlaufwände 5 hinweg von Abteil zu Abteil weiter, um schließlich vom letzten Abteil
wieder in den Vorratsbehälter zu gelangen, aus dem sie dann erneut der Pumpe zugeleitet
wird. Dadurch entsteht ein ständiger Umlauf der Ziehflüssigkeit.
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Zum Zwecke des Einziehens eines neuen Drahtes kann der Ziehflüssigkeitsspiegel
in den einzelnen Behälterabteilen, soweit dies erforderlich ist, in an sich bekannter
Weise gesenkt werden, wobei gleichzeitig der Zufluß der Ziehflüssigkeit eingeschränkt
oder abgestellt wird.