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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Kabelhalter aus Kunststoff für Fahrzeuge.
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Bekanntlich
ist bei Automobilen eine Reihe von Kabeln einzubauen, die die verschiedensten
Anzeigen und Betätigungen
mit Energie versorgen und zur Signalübertragung eingesetzt werden.
Die Kabel, Kabelbündel
oder Kabelbäume
müssen
in geeigneter Weise an den zugeordneten Karosserieteilen befestigt
werden. Die Befestigung muss derart sein, dass sie einen minimalen
Montageaufwand verursacht. Die hierfür einzusetzenden Mittel müssen mit
geringem Aufwand herstellbar sein. Ferner ist es wichtig, dass die
Befestigung derart ist, dass die Kabel oder Kabelbündel sicher
angebracht und durch Vibrationen nicht gelöst werden, wobei eine Geräuschbildung
in jedem Fall zu vermeiden ist. Die Anbringung der Kabel soll auch
derart sein, dass sie auch bei längerem
Betrieb keine Beschädigung
erleiden.
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Es
ist bekannt, mit Hilfe von sogenannten Kabelbändern mehrere Kabel zu einem
Bündel
zusammenzuhalten. Die Kabelbündel
bestehen üblicherweise
aus einem gezahnten Band, das in ein am anderen Ende des Bandes
angeordnetes Schloss einsteckbar ist, wodurch es aufgrund der Zahnung
in gestuften Abschnitten verriegelt werden kann. Es ist auch bekannt,
derartige Kabelbänder
mit einem Spreizniet oder einem anderen Befestigungselement zu verbinden,
um das Kabel an dem zugeordneten Karosserieteil zu befestigen. Zu
diesem Zweck wird der Spreizniet oder ein ähnliches Befestigungselement
in ein an der vorgegebenen Stelle angebrachtes Loch verriegelnd
eingesteckt.
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Es
sind Kabelhalter bekannt, die eine ähnliche Befestigungsmöglichkeit
an der Fahrzeugkarosserie bereitstellen und die einen hülsenartigen
Abschnitt zum Einschließen
eines oder mehrerer Kabel aufweisen.
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Alternativ
zu einem Befestigungsloch in der Karosserie eines Fahrzeugs ist
auch bekannt, sogenannte Stehbolzen anzubringen. Die Stehbolzen
weisen eine gewindeartige oder ringförmige Rillung auf. Befestigungselemente
aus Kunststoff werden hülsenartig
auf den Stehbolzen aufgesteckt, wobei eine Verrastung mit der Rillung
des Stehbolzens erfolgt, um das Befestigungselement fest an der
Karosserie anzubringen.
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Aus
der
DE 37 41 921 A ist
ein Kabelhalter bekannt, der aus Kunststoff hergestellt und für Fahrzeuge
verwendbar ist, mit einem hohlen Schaftabschnitt, der dazu ausgelegt
ist, in ein Loch in der Fahrzeugkarosserie eingesetzt zu werden.
Der Schaftabschnitt weist radial verformbare äußere Eingriffsabschnitte auf,
die den Rand des Lochs hintergreifen, wenn der Schaft in das Loch
eingesetzt wird. Der hohle Schaft ist dazu ausgelegt, einen Stehbolzen
unterzubringen, der mit einem Abschnitt mit Kabelhalteelementen
verbunden ist, die sich quer zur Schaftachse erstrecken.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kabelhalter zu schaffen,
der sowohl für
die Anbringung in Befestigungslöchern
als auch an Stehbolzen geeignet ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Der
erfindungsgemäße Kabelhalter
weist einen hohlen Schaft auf, der an der Außenseite mindestens einen radial
verformbaren äußeren Eingriffsabschnitt
aufweist, der den Rand eines Lochs der Fahrzeugkarosserie hintergreift,
wenn der Schaft in das Loch eingesetzt wird. Der Schaft weist ferner innen
mindestens einen radial verformbaren inneren Eingriffsabschnitt
auf, der in die Gewinde- oder andere Rillung eines Stehbolzens einer
Fahrzeugkarosserie eingreift, wenn der Schaft auf den Stehbolzen
aufgeschoben ist. Die Befestigungslöcher in Karosserien weisen üblicherweise
einen vorgegebenen Durchmesser auf. Es ist daher ohne Schwierigkeiten
zu realisieren, die Abmessungen des Schaftes innen und außen so zu
wählen,
dass der Schaft sowohl in ein vorgegebenes Befestigungsloch als
auch auf einen vorgegebenen Stehbolzen ein- bzw. aufgebracht und
dort sicher befestigt werden kann.
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Der
Schaft ist an einem Ende mit einem sich quer zu diesem erstreckenden
länglichen
Halteabschnitt verbunden, um den ein Kabelband herumgeschlungen
werden kann. Hierbei kann es sich um ein bekanntes bereits oben
beschriebenes Kabelband handeln. Alternativ kann auch ein Tape vorgesehen werden,
das um das Kabel bzw. Kabelbündel
herumgelegt wird bei gleichzeitiger Umschlingung des Halteelements.
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Der
erfindungsgemäße Kabelhalter
hat den Vorteil, dass er für
zwei unterschiedliche Befestigungsmöglichkeiten ausgelegt ist.
Dies führt
zu einer Reduzierung der Varianten von Befestigungsmitteln beim
Automobilhersteller.
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Nach
einer Ausgestaltung der Erfindung weist der Halteabschnitt an mindestens
einem Ende einen sich annähernd
parallel zum Schaft erstreckenden Ansatz auf. Ein solcher Ansatz
verhindert ein Verrutschen des Bandes über das freie Ende des Halteabschnitts
hinaus und damit ein Lösen
des Bandes von dem Kabelhalter.
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Der
Halteabschnitt kann plattenförmig
oder konkav geformt sein zur Bildung eines Kanals oder einer Rinne
zur gesicherten Aufnahme des Kabels bzw. des Kabelbündels.
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Damit
das um den Halteabschnitt herumgeschlungene Kabelband eine Vorspannung
erhält,
ist nach einer Ausführungsform
der Erfindung vorgesehen, dass der Halteabschnitt auf der gleichen
Seite wie der Schaft einen fe dernd nachgebenden Vorspannabschnitt
aufweist, über
den sich das Band hinweg erstreckt, wobei der Vorspannabschnitt
eine Vorspannkraft auf das Band ausübt. Der Vorspannabschnitt kann
als U-förmiger
Abschnitt gebildet werden, der einteilig an der Unterseite des Halteabschnitts
geformt ist, wobei das Band sich gegen den Steg des U-förmigen Vorspannabschnitts
anlegt. Der Steg lässt
sich in Grenzen verformen und von dem Band beim Herumschlingen auf
Vorspannung bringen, so dass das Band ständig unter Vorspannung gehalten
ist. Dies ist vor allen Dingen dann wichtig, wenn es nicht möglich ist,
das Band so stramm um den Halteabschnitt herumzuziehen, dass eine
unbewegliche Befestigung des Kabels erreicht ist. Der Steg des U-förmigen Vorspannabschnitts
ist nach einer anderen Ausführungsform
der Erfindung in Richtung Halteabschnitt gewölbt. Dadurch wird zugleich eine
seitliche Sicherung geschaffen.
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Für die Ausbildung
des Schaftes sind verschiedene konstruktive Möglichkeiten vorhanden. Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung weist der Schaft auf gegenüberliegenden Seiten zungenförmige Rastabschnitte
auf, die mit ihrem vom Halteabschnitt abgewandten Ende am Schaft
angebunden sind und mit ihrem dem Halteabschnitt zugekehrten freien
Ende etwas über
die Außenkontur
des Schaftes überstehen,
um den Rand des Lochs zu hintergreifen. Auf der Innenseite weist
der Schaft nahe der Anbindung jeweils gegenüberliegende Rastzähne auf
mit konkaver Eingriffskante, die sich radial nach innen erstrecken
und beim Aufstecken des Schaftes auf den Stehbolzen so weit verformen,
dass die Zähne über die
Rillung des Stehbolzens rutschen können, bis sie an einer vorgegebenen
Stelle in die Rillung einrasten. Die Rastzungen oder Rastfinger
weisen am freien Ende vorzugsweise eine Schulter auf, die mit dem
Lochrand in Eingriff tritt, wenn der Schaft in ein Loch eingesetzt
wird. Der Rastzahn an der Innenseite des Schaftes erstreckt sich
vorzugsweise schräg
nach oben in das Innere des Schaftes hinein, so dass sie widerhakenartig wirken
in der Weise, dass sie beim Aufstecken auf einen Stehbolzen relativ
leicht verformt werden können,
jedoch dem Abziehen des Schaftes vom Stehbolzen einen hohen Widerstand
entgegensetzen.
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Eine
andere Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass der Schaft außen auf gegenüberliegenden
Seiten eine sich parallel zur Schaftachse erstreckende Reihe von
annähernd
radialen flexiblen Rastzungen aufweist. Eine derartige Ausgestaltung eines
Befestigungselements ist an sich bekannt. Ein derartiges Befestigungselement
wird zum Beispiel als Igel- oder Tannenbaumclip bezeichnet. Es hat den
Vorteil, dass die Eingriffstiefe des Schaftes im Befestigungsloch über einen
großen
Bereich variabel gestaltet ist. Es hat den weiteren Vorteil, dass
beim Ausziehen nicht nur der Widerstand einer Rastzunge, sondern
aller Rastzungen zu überwinden
ist, die oberhalb der in Eingriff befindlichen Rastzunge liegen.
Auf der Innenseite des Schaftes können ebenfalls diametral gegenüberliegende
Rastzähne
vorgesehen werden, die vorzugsweise flexibel geformt sind, um beim
Aufstecken auf einen Stehbolzen vorübergehend nachzugeben. Vorzugsweise
ist jeweils ein Rastzahn radial zu einer Reihe von Rastzungen ausgerichtet.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 perspektivisch
eine erste Ausführungsform
eines Kabelhalters nach der Erfindung,
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2 einen
Schnitt durch die Darstellung nach 1 entlang
der Linie 2-2,
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3 eine
Druntersicht des Kabelhalters nach 2 in Richtung
Pfeil 4,
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4 eine
Seitenansicht des Kabelhalters nach 2 in Richtung
Pfeil 4,
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5 eine
Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform
eines Kabelhalters nach der Erfindung,
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6 einen
Schnitt durch den Kabelhalter nach 5 entlang
der Linie 6-6,
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7 einen
Schnitt durch den Kabelhalter nach 5 entlang
der Linie 7-7,
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8 eine
Druntersicht des Kabelhalters nach 5 in Richtung
Pfeil.
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Ein
Kabelhalter nach 1 bis 4 weist einen
Schaft 12 und einen Halteabschnitt 14 auf. Der Schaft
ist zylindrisch bzw. hülsenartig
geformt mit einem konischen Einführabschnitt 16 am
unteren Ende. Auf gegenüberliegenden
Seiten des Schaftes 12 sind Rastzungen oder -finger 18, 20 geformt,
die am unteren Ende an den Schaft 12 angebunden sind, sich
jedoch schräg
nach oben und außen
erstrecken. Dies betrifft jedoch die äußere Kontur der Zungen 18, 20,
die entsprechend konisch ist. An den freien Enden weisen die Rastzungen 18, 20 eine
Schulter 22 bzw. 24 auf, die den Rand eines nicht
gezeigten Befestigungslochs ergreift, wenn der Schaft 12 in
das Befestigungsloch eingeführt
wird.
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Im
Inneren weist der Schaft 12 gegenüberliegend konkav gewölbte Führungsabschnitte 26, 28 auf,
die dem Außendurchmesser
eines nicht gezeigten Stehbolzens angepasst sind. Auf gegenüberliegenden
Seiten um 90° gedreht
zu den Führungsabschnitten 26, 28 sind
zwei diametral gegenüberliegende
Rastzähne 30, 32 geformt.
Wie sich aus 2 ergibt, erstrecken sich die
Rastzähne 30, 32 widerhakenartig
nach innen und oben. Sie haben am freien Ende eine kreisbogenförmige Eingriffskante 36.
Der Abstand der Eingriffskanten 36 ist etwas geringer als der
Durchmesser des Stehbolzens, so dass beim Aufstecken des Schaftes 12 auf
den nicht gezeigten Steh bolzen die Rastzähne 30, 32 nach
oben ausgelenkt werden und die Eingriffskanten 36 über die
Rillung des Stehbolzens rutschen. Nach Beendigung der Aufsteckbewegung
rasten die Eingriffskanten 36 dann in ein entsprechendes
Teil der Rillung ein, um den Schaft 12 sicher auf dem Bolzen
zu halten. Aufgrund der widerhakenartigen Ausbildung der Zähne 30, 32 wird
einem Abziehen des Schaftes vom Stehbolzen ein erheblicher Widerstand
entgegengesetzt.
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Der
mit dem oberen Ende des Schaftes 12 einteilig aus Kunststoff
geformte Halteabschnitt 14 weist einen sich zu beiden Seiten
des Schaftes 12 erstreckenden rinnenartigen Abschnitt 40 auf,
der zur Aufnahme eines Kabels oder eines Kabelbündels dient. Er hat an den
Enden nach unten weisende Ansätze 42, 44.
Um das Kabelbündel
oder das Kabel (nicht gezeigt) wird ein Kabelband oder ein Tape
herumgeschlungen, das zugleich auch um den Halteabschnitt 14 herumgelegt
wird. Dadurch ist das Kabel bzw. das Kabelbündel am Halter 10 befestigt.
Die Ansätze 42, 44 verhindern
ein seitliches Abrutschen der Anbringung.
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Ein
Kabelhalter 50 nach den 5 bis 8 weist
einen Schaft 52 und einen Halteabschnitt 54 auf.
Der vom Grundaufbau hülsenförmige oder
zylindrische Schaft 52, der ein konisches freies Einführende 56 aufweist,
ist mit vier Reihen von flexiblen Rastzungen 58 versehen,
die sich radial nach außen
und ein wenig schräg
nach oben erstrecken. Es können auch
nur zwei Reihen von Rastzungen vorgesehen werden, was hier nicht
gezeigt ist. Die Reihen der Rastzungen 58 sind in Umfangsrichtung
um jeweils 90° zueinander
versetzt und verlaufen annähernd
parallel zur Achse des Schaftes 52. Eine derartige Außenkontur
eines Schaftes eines Befestigungselements ist an sich bekannt. Es
ist unter der Bezeichnung Igel- oder Tannenbaumclip bekannt. Mit
einer derartigen Ausbildung kann der Schaft 52 über eine va riable
Tiefe in einem Befestigungsloch angebracht werden.
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Innerhalb
des Schaftes 52 sind im Umfangsabstand von 90° angeordnete
Rastzähne 60 angeordnet,
zwischen denen Aussparungen 62 liegen, so dass die Rastzähne beim
Aufsetzen des Schaftes auf einen nicht gezeigten Stehbolzen nachgeben
und in eine vorgegebene Rille einrasten. Zu diesem Zweck ist die
konkave Eingriffskante 66 der Rastzähne 60 in einem Abstand
zur gegenüberliegenden
Eingriffskante 66, der geringer ist als der Außendurchmesser des
Stehbolzens, angeordnet.
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Am
oberen Ende ist der Schaft 52 über stegartige Anbindeabschnitte 68, 70 mit
dem sich zu beiden Seiten des Schaftes 52 quer dazu erstreckenden Halteabschnitt 54 verbunden.
Sie dienen als Verdrehsicherung bei der Montage des Halters in einem quadratischen
Loch. Eine Öffnung 80 im
Schaft unterhalb des Halteabschnitts kann dazu dienen, ein Kabelband
(nicht gezeigt) aufzunehmen oder den Kabelhalter seitlich auf einen
Gewindebolzen aufzuschlagen. Der Halteabschnitt 54 besteht
im Wesentlichen aus einer länglichen
rechteckigen Platte, die an der Unterseite U-förmige Vorspannabschnitte 72, 74 aufweist.
Die einteilig mit dem Halteabschnitt 54 verbundenen Vorspannabschnitte 72, 74 an
der Unterseite der Platte an den Enden weisen einen zur Platte hin
konkav gewölbten
Steg 76 auf. Wird das Kabelband oder Tape außen über den
Steg 76 geführt,
dann ist es durch die Wölbung
sicher gehalten. Die Verformung des Steges 76 bzw. der
Schenkel, die bei einer gewissen Spannung auftritt, erzeugt eine
auf das Kabelband oder das Tape wirkende Vorspannung. Es ist jedoch
auch möglich,
ein Kabelband oder ein Tape durch die Öse hindurchzuführen, die durch
den Vorspannabschnitt 72, 74 gebildet ist. In diesem
Fall kann der Steg 76 dazu dienen, sich unter Spannung
gegen das Band oder das Tape anzulegen, um dadurch ein Verrutschen
zu vermeiden.