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Die
Erfindung betrifft eine Halterung für Kabel und/oder Leitungen
in einem Fahrzeug, insbesondere in einem Personenkraftwagen.
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Aus
der
DE 41 38 714 A1 ist
ein kanalartiges Trägersystem
aus formstabilen Trägerelementen
und flexiblen Verbindungselementen bekannt, in das ein komplett
vorgefertigter Leitungssatz eines Kraftfahrzeugs eingelegt ist.
Die Trägerelemente
bestehen dabei aus umfangsmäßig vollständig geschlossenen Rohren,
in welche die jeweiligen Leitungen eingezogen werden.
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Die
DE 36 40 226 A1 zeigt
eine Kunststoff-Schutzrohranordnung für Leitungen mit einem ringgewellten,
flexiblen Kunststoff-Schutzrohr,
das einen Längsschlitz
aufweist. Dieser Längsschlitz
ist zur Aufnahme von Leitungen so verbreitert, dass das störungsfreie
Einlegen von Leitungen ohne weiteres möglich ist. Auf dieses Rohr
ist passend ein Außenrohr
aufgeklemmt, das ebenfalls einen breiten Längsschlitz aufweist und am
Innenrohr drehbar gehaltert ist. Zum Einlegen einer Leitung werden
die Rohre relativ zueinander so verdreht, dass ihre Längsschlitze deckungsgleich
sind. Zum Verschließen
der Rohranordnung werden die Rohre zueinander verdreht, bis das
Außenrohr
den Längsschlitz
des Innenrohrs abdeckt.
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Die
DE 39 20 523 C1 beschreibt
eine Anordnung zur Halterung und Verlegung von einer Vielzahl gemeinsam
geführter
Kabel in einem Einbauraum eines Kraftfahrzeugs. Dabei sind die Aggregate
verbindenden Kabel entlang einer vorgegebenen, mindestens eine Krümmung aufweisenden
Linie, einen Montageraum zumindest teilweise verdeckend verlegt und
entlang dieser Linie lösbar
fixiert. Um den Zugang zum Montageraum zu vereinfachen, sind die Kabel
in den Endpunkten der genannten Linie schwenkbeweglich, den darunterliegenden
Montageraum freigebend gelagert. Die Kabel sind dabei in einem Kabelkanal
geführt,
der einen U-förmigen
Querschnitt aufweist und dessen offene Seite mit einem, als separates
Bauteil ausgebildeten Deckel verschließbar ist.
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Aus
der
DE 198 28 073
C1 ist ein Kabelhalter bekannt, der einen Schaft und einen
Halteabschnitt aufweist. Der Schaft ist zur Befestigung des Kabelhalters
im Fahrzeug in eine Bohrung od.dgl. einsteckbar. Auf den Halteabschnitt
kann ein Kabel aufgelegt und mit Hilfe eines Bandes, das sowohl
das Kabel als auch den Halteabschnitt umschlingt, am Halteabschnitt
gehaltert werden.
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Aus
der
US 6 294 736 B1 ist
weiterhin eine Kabelhalterung bekannt, welche einen Träger mit
einem Kanalabschnitt, welcher an beiden Enden sowie an einer Seite
offen ist, sowie Befestigungslaschen aufweist.
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Ferner
zeigt die
US 6 087 593
A eine Kabelhalterung, bei der am Träger mindestens ein Deckel zum
Verschließen
der offenen Seite des Kanalabschnitts schwenkbar gelagert ist.
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Weiterhin
ist aus der
GB 2 125
636 A eine Kabelhalterung bekannt, welche mehrere Kanalabschnitte
und dazugehörige
separate Deckel umfasst.
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Bei
modernen Fahrzeugen müssen
eine Vielzahl von Kabel und Leitungen, insbesondere Pneumatikleitungen,
Hydraulikleitungen und elektrische Leitungen verlegt werden. Dabei
müssen
die einzelnen Leitungen und Kabel im Rahmen ihrer jeweiligen Montage
am Fahrzeug hinreichend fixiert werden, damit sie nachfolgende Montageschritte nicht
behindern. Üblicherweise
werden Pneumatikleitungen, Hydraulikleitungen und elektrische Kabel
unabhängig
voneinander und zeitlich versetzt nacheinander im Fahrzeug verlegt.
Der Aufwand zur Fixierung der Vielzahl an Leitungen ist dabei relativ
groß.
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Die
vorliegende Erfindung beschäftigt
sich mit dem Problem, eine Möglichkeit
aufzuzeigen, die das Verlegen von Kabeln und/oder Leitungen in einem
Fahrzeug vereinfacht.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch
eine Halterung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine Halterung mit
einem Träger
auszustatten, der Befestigungslaschen zur Befestigung der Halterung
am Fahrzeug sowie wenigstens einen Kanalabschnitt aufweist, in den
Kabel und/oder Leitungen einlegbar sind und der mit Hilfe eines
am Träger gelagerten
Deckels verschließbar
ist. Mit der erfindungsgemäßen Halterung
können
im Rahmen der Montage nacheinander verschiedene Kabel und Leitungen
am Fahrzeug fixiert werden, indem die jeweiligen Leitungen bzw.
Kabel in den wenigstens einen Kanalabschnitt eingelegt werden, wobei
zur Sicherung dieser Positionierung stets der Deckel des Kabelkanals
geschlossen werden kann. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Halterung
können
so die sukzessive eingelegten Kabel stets aufgeräumt am Fahrzeug fixiert bzw.
positioniert werden, wodurch nachfolgende Montageschritte nicht
durch lose verlegte Kabel behindert werden. Die Fixierung der einzelnen
Kabel und Leitungen kann dabei besonders einfach durch Einlegen
in den wenigstens einen Kanalabschnitt realisiert werden. Darüber hinaus
ergibt sich ein weiterer wichtiger Vorteil: Die Kabel bzw. Leitungen
sind in oder an der Halterung auch für Wartungs- und Reparaturzwecke
gut zugänglich
untergebracht.
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Bei
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform kann die Halterung
mit Träger,
Kanalabschnitt(en), Deckel und Befestigungslaschen als einstückiges Bauteil,
insbesondere als Spritzgußteil
aus Kunststoff, ausgebildet sein, wobei der wenigstens eine Deckel über ein
Filmscharnier am Träger
gelagert ist. Bei dieser Bauweise kann die erfindungsgemäße Halterung
besonders preiswert hergestellt werden. Ein zusätzlicher Montageaufwand für einen
Zusammenbau der Halterung entfällt.
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Bei
einer Weiterbildung kann der Träger
einen mittleren Kanalabschnitt sowie zwei seitliche Kanalabschnitte
aufweisen, wobei der mittlere Kanalabschnitt bezüglich der Kanallängsrichtung
zwischen den seitlichen Kanalabschnitten angeordnet ist, derart,
dass benachbarte offene Enden der Kanalabschnitte zueinander fluchten,
wobei den Kanalabschnitten separate Deckel zugeordnet sind. Durch diese
Maßnahme
können
beispielsweise die einzelnen Kanalabschnitte hinsichtlich ihrer
Aufnahmekapazität
für Kabel
und/oder Leitungen unterschiedlich ausgestaltet werden. Hierdurch
kann die Halterung an die Kabel- und Leitungssituation des jeweiligen Fahrzeugs
angepaßt
werden.
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Bei
einer besonderen Weiterbildung kann bei wenigstens einem seitlichen
Kanalabschnitt das dem mittleren Kanalabschnitt zugewandte offene
Ende so dimensioniert sein, dass es quer zur Kanallängsrichtung
seitlich über
den mittleren Kanalabschnitt vorsteht. Durch diese Bauweise wird
für den
seitlichen Kanalabschnitt ein zusätzlicher Eingang geschaffen, durch
den Kabel und/oder Leitungen in den Kanalabschnitt herein- bzw.
herausgeführt
werden können.
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Bei
einer zweckmäßigen Ausführungsform kann
der wenigstens eine Deckel zum Verschließen des zugeordneten Kanalabschnitts dessen
offene Seite außen übergreifen,
wobei eine am Deckel ausgebildete, abgewinkelte Lasche auf der Außenseite des
Kanalabschnitts, insbesondere lösbar,
einrastet. Durch diese Maßnahme
ergibt sich eine besonders sichere Fixierung der von der Halterung
aufgenommenen Kabel und/oder Leitungen. Die lösbare Verrastung des Deckels
ermöglicht
dabei ein einfaches Öffnen
und Schließen
des Deckels, um nach und nach Leitungen bzw. Kabel in die jeweiligen
Kanalabschnitte einlegen zu können.
Des weiteren wird dadurch die Wartung bzw. ein Austausch von Kabeln
erleichtert.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus
den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnungen.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird in der
nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert, wobei
sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder funktional gleiche oder ähnliche
Bauteile beziehen.
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Es
zeigen, jeweils schematisch,
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1 eine Frontalansicht auf
eine erfindungsgemäße Halterung,
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2 eine Draufsicht auf die
Halterung gemäß 1 und
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3 eine perspektivische Ansicht
auf eine Einbausituation der Halterung gemäß 1 und 2.
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Entsprechend
den 1 und 2 weist eine erfindungsgemäße Halterung 1 einen
Träger 2 auf,
an dem mehrere Befestigungslaschen 3 ausgebildet sind.
Am Träger 2 sind
außerdem
drei Kanalabschnitte, nämlich
zwei seitliche Kanalabschnitte 4 und 5 und ein
mittlerer Kanalabschnitt 6, ausgebildet. Die Kanalabschnitte 4, 5, 6 besitzen
jeweils einen U-förmigen
Querschnitt, dessen offene Seite bei allen drei Kanalabschnitten 4, 5, 6 an
derselben Seite, entsprechend den Figuren oben, angeordnet ist.
Die Kanalabschnitte 4, 5 und 6 sind außerdem an
ihren Enden 24, 25 (Kanalabschnitt 4)
bzw. 26, 27 (Kanalabschnitt 6) bzw. 28 und 29 (Kanalabschnitt 5)
offen.
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Des
weiteren sind am Träger 2 mehrere,
hier fünf,
Deckel 7, 8, 9, 10 und 11 schwenkbar
gelagert, mit denen die offenen Seiten der Kanalabschnitte 4, 5, 6 zumindest
in einem Kanallängsabschnitt
verschließbar
sind. Zu diesem Zweck übergreifen
die einzelnen Deckel 7 bis 11 den jeweils zugeordneten Bereich
des jeweiligen Kanalabschnitts 4, 5, 6 an dessen
offener Seite.
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An
den Deckeln 7 bis 11 ist jeweils am freien Ende
eine Lasche 12, 13, 14, 15, 16 etwa
um 90° abgewinkelt,
die beim Verschließen
des jeweiligen Kanalabschnitts 4, 5, 6 außen an einer
Außenwand 17, 18, 19 zur
Anlage kommt. An diesen Außenwänden 17 sind
hier nach außen
vorstehende Rastnasen 20 ausgebildet. Komplementär dazu ist
am jeweiligen Deckel 12 bis 16 jeweils eine Rastöffnung 21 ausgebildet.
Beim Verschließen
der Deckel 12 bis 16 rastet die jeweilige Rastnase 20 in
der zugehörigen
Rastöffnung 21 ein.
Durch eine entsprechende Materialauswahl, insbesondere Kunststoff,
sind die Laschen 12 bis 16 im Bereich der Rastöffnung 21 und/oder
die Wände 17, 18, 19 im
Bereich der Rastnasen 20 hinreichend nachgiebig, wodurch
die so gebildete Rastverbindung lösbar wird.
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Im
Bereich der Laschen 12 bis 16 weist jeder Deckel 7 bis 11 Führungselememte 22 auf,
die beim Verschließen
der Deckel 7 bis 11 das Auffinden der Rastposition
erleichtern.
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Die äußeren Laschen 7 und 11 sowie
die mittlere Lasche 9 sind jeweils in solchen Bereichen der
Kanalabschnitte 4, 5, 6 gelagert, in
denen außerdem
jeweils eine (bei den äußeren Deckeln 7 und 11) bzw.
zwei (beim mittleren Deckel 9) Befestigungslaschen 3 angeordnet
sind. Um eine Kollision der Deckel 7, 9, 11 beim
Verschwenken mit diesen Befestigungslaschen 3 zu vermeiden,
besitzt jeder dieser Deckel 7, 9, 11 für die jeweilige
Befestigungslasche 3 eine Aussparung 23. Diese
Aussparungen 23 sind komplementär zu den Befestigungslaschen 3 geformt,
so dass die Befestigungslaschen 3 beim Verschwenken der
Deckel 7, 9, 11 durch die zugehörige Aussparung 23 hindurch
den jeweiligen Deckel 7, 9, 11 durchdringen.
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Der
Träger 2 weist
außerdem
an einer von der offenen Seite des mittleren Kanalabschnitts 6 abgewandten
Außenseite 30 eine
Wand 31 auf, die vom Träger 2,
entsprechend den Figuren nach unten, absteht. Die Funktion dieser
Wand 31 wird weiter unten mit Bezug auf 3 näher
erläutert.
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Zweckmäßig ist
die komplette Halterung 1 mit allen ihren Komponenten,
insbesondere Träger 2, Kanalabschnitte 4, 5, 6,
Deckel 7 bis 11 und Wand 31 als einstückiges Bauteil,
vorzugsweise als Spritzgußteil,
zweckmäßig aus
Kunststoff, ausgebildet. die Lagerung der Deckel 7 bis 11 wird
dabei über
Filmscharniere 32 gewährleistet.
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Die
einzelnen Kanalabschnitte 4, 5, 6 sind dabei
so angeordnet, dass der mittlere Kanalabschnitt 6 bezüglich der
Kanallängsrichtung
zwischen den seitlichen Kanalabschnitten 4 und 5 angeordnet ist.
Dabei fluchten die offenen Enden 26 und 27 des mittleren
Kanalabschnitts 6 mit den benachbarten offenen Enden 25 bzw. 28 der
seitlichen Kanalabschnitte 4 und 5.
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Bei
der hier gezeigten bevorzugten Ausführungsform sind bei den seitlichen
Kanalabschnitten 4 und 5 die dem mittleren Kanalabschnitt 6 zugewandten
offenen Enden 25 und 28 quer zur Kanallängsrichtung
deutlich größer dimensioniert
als die offenen Enden 26 und 27 des mittleren
Kanalabschnitts 6, so dass die Enden 25 und 28 seitlich über den
mittleren Kanalabschnitt 6 vorstehen. Hierdurch kann ein
zusätzlicher
Eingang bzw. Ausgang zum jeweiligen seitlichen Kanalabschnitt 4 bzw. 5 geschaffen
werden.
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Gemäß 1 sind U-Schenkel bzw. Seitenwände 33 und 34 des
mittleren Kanalabschnitts 6 höher bzw. im Querschnitt länger als
U-Schenkel oder Seitenwände 35 und 36 der
seitlichen Kanalabschnitte 4 und 5.
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Entsprechend 3 kann die erfindungsgemäße Halterung 1 entsprechend
einer bevorzugten Anwendungsform in einem nur ausschnittsweise dargestellten
Kofferraum 37 eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines
Personenkraftwagens, angeordnet sein. Die Halterung 1 ist
dazu mit Hilfe ihrer Befestigungslaschen 3 an einer Begrenzungswand 38 sowie
an einem Bodenabschnitt 39 des Kofferraums 37 befestigt.
Bei offenen Deckeln 7 bis 11 können viele Kabel und/oder Leitungen 40 durch
die offenen Seiten der Kanalabschnitte 4, 5, 6 in
diese eingelegt werden. Um die eingelegten Kabel 6 dann
am Fahrzeug zu positionieren, können
die Deckel 7 bis 11 geschlossen werden. Da die
Deckel 7 bis 11 bei der hier gezeigten Ausführungsform
besonders einfach wieder geöffnet
werden können,
kann das Einlegen der Kabel oder Leitungen 40 schrittweise
erfolgen, wobei für
alle Kabel und Leitungen 40 stets eine optimale Positionierung
gewährleistet
werden kann. Aus 3 geht
außerdem
hervor, dass durch die spezielle Formgebung der dem mittleren Kanalabschnitt 6 zugewandten
offenen Enden 25 und 28 der seitlichen Kanalabschnitte 4 und 5 einzelne
Kabel 40 auch so verlegt werden können, dass sie zwischen benachbarten
Kanalabschnitten 4, 5, 6 in die Kanalabschnitte 4, 5, 6 eintreten
bzw. aus diesen austreten.
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Die
Halterung 1 bzw. ihr Träger 2 ist
so gekrümmt,
dass sie bzw. er sich an die Krümmung
der Begrenzungswand 38 anschmiegt. Die Verlegung der Kabel 40 kann
dadurch besonders raumsparend erfolgen.
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Im
Kofferraum 37 kann in der Begrenzungswand 38 eine Öffnung 41 ausgebildet
sein. Diese Öffnungs 41 kann
beispielsweise für
Montagezwecke erforderlich sein. Die am Träger 2 ausgebildete
Wand 31 ist nun so positioniert und dimensioniert, dass
sie bei in den Kofferraum 37 eingebauter Halterung 1 die genannte Öffnung 41 abdeckt.
Hierdurch kann im Crashfall verhindert werden, dass ein Steuergerät 42 die Öffnung 41 zumindest
teilweise durchdringt.
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Durch
die erfindungsgemäße Halterung 1 vereinfacht
sich die Montage des Fahrzeugs, insbesondere die Verlegung der Kabel
und Leitungen 40. Insbesondere kann auf einzelne Kabelverbinder
verzichtet werden.