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Die Erfindung betrifft eine Befestigung mit stirnseitiger Leitungsführung für Bauteile mit geringer Dicke.
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Stand der Technik
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Bekanntlich ist bei Automobilen eine Reihe von Kabeln einzubauen, die die verschiedensten Anzeigen und Betätigungen mit Energie versorgen und zur Signalübertragung eingesetzt werden. Die Kabel, Kabelbündel oder Kabelbäume müssen in geeigneter Weise an den zugeordneten Karosserieteilen befestigt werden. Die Befestigung muss derart sein, dass sie einen minimalen Montageaufwand verursacht. Die hierfür einzusetzenden Mittel müssen mit geringem Aufwand herstellbar sein. Ferner ist wichtig, dass die Befestigung derart ist, dass die Kabel oder Kabelbündel sicher angebracht und durch Vibrationen nicht gelöst werden, wobei eine Geräuschbildung in jedem Fall zu vermeiden ist. Die Anbringung der Kabel soll auch derart sein, dass sie auch bei längerem Betrieb keine Beschädigung erleiden.
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Es ist bekannt, mit Hilfe von sogenannten Kabelbändern mehrere Kabel zu einem Bündel zusammenzuhalten. Die Kabelbänder bestehen üblicherweise aus einem gezahnten Band, das in ein an einem Ende des Bandes angeordnetes Schloss einsteckbar ist, wodurch es aufgrund der Zahnung in gestuften Abschnitten verriegelt werden kann. Es ist auch bekannt, derartige Kabelbänder mit einem Spreizniet oder einem anderen Befestigungselement zu verbinden, um die Kabel an dem zugeordneten Karosserieteil zu befestigen. Zu diesem Zweck wird der Spreizniet oder ein ähnliches Befestigungselement in ein an der vorgegebenen Stelle angebrachtes Loch verriegelnd eingesteckt.
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Alternativ zu einem Befestigungsloch in der Karosserie eines Fahrzeugs ist auch bekannt, sogenannte Stehbolzen anzubringen. Die Stehbolzen weisen eine gewindeartige oder ringförmige Rillung auf. Befestigungselemente aus Kunststoff werden hülsenartig auf den Stehbolzen aufgesteckt, wobei eine Verrastung mit der Rillung des Stehbolzens erfolgt, um das Befestigungselement fest an der Karosserie anzubringen. Aus der
DE19828073C1 ist ein Kabelhalter mit einem hohlen Schaft bekannt, der an der Aussenseite mindestens einen radial verformbaren äusseren Eingriffsabschnitt aufweist, der den Rand eines Loches der Fahrzeugkarosserie hintergreift, wenn der Schaft in das Loch eingesetzt wird. Der Schaft weist ferner innen mindestens einen radial verformbaren inneren Eingriffsabschnitt auf, der in die Gewinde- oder andere Rillung eines Stehbolzens einer Fahrzeugkarosserie eingreift, wenn der Schaft auf den Stehbolzen aufgeschoben ist. Die Befestigungslöcher in Karosserien weisen üblicherweise einen vorgegebenen Durchmesser auf. Es ist daher ohne Schwierigkeiten zu realisieren, die Abmessungen des Schaftes innen und aussen mit den flexiblen bzw. verformbaren Abschnitten so zu wählen, dass der Schaft sowohl in ein vorgegebenes Befestigungsloch als auch auf einen vorgegebenen Stehbolzen ein- bzw. aufgebracht und dort sicher befestigt werden kann. Der Schaft ist an einem Ende mit einem sich quer zu diesem erstreckenden länglichen Halteabschnitt verbunden, um den ein Kabelband herumgeschlungen werden kann. Hierbei kann es sich um ein bekanntes bereits oben beschriebenes Kabelband handeln. Diese Lösung ist allerdings nicht für Bauteile geeignet, die geringe Dicken aufweisen und an denen die Kabel stirnseitig angebracht werden müssen wie bei einem Verdeckgestänge in einem Fahrzeugfaltdach.
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Es ist daher Aufgabe Erfindung eine Befestigung für ein Kabel vorzuschlagen, die einfach und sicher in einem Bauteil geringer Dicke einsetzbar ist und das Kabel stirnseitig führt.
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Die Aufgabe wird gelöst mit einer Befestigung eines Kabels an einen Fahrzeugbauteil mit geringer Dicke, bestehend aus einem Clip mit einem Spreizniet, wobei der Clip einen Ausleger senkrecht zu einem Wickelbalken aufweist, an dem der Spreizniet senkrecht zum Ausleger angebracht ist.
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Durch die geometrische Anordnung des Spreizniets ist die Befestigung des Kabels an Bauteile möglich, die eine geringe Dicke aufweisen, und an denen die Kabel nicht störend über Oberflächen, sondern platzsparend an der Stirnseite verlaufen sollen.
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Es ist von Vorteil, dass der Spreizniet hohl ist und mindestens zwei Zungen aufweist und so mit dem Bauteil zu verbinden ist.
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Vorteilhafterweise ist ein Dorn senkrecht zum Ausleger gegenüber dem Spreizniet angebracht. Die Befestigung erfolgt dabei dadurch, dass der Dorn in den hohlen Innenbereich des Spreizniets einbringbar ist und so die Zungen in eine Verrastungsposition aufbiegt. Dadurch dass der gesamte Clip als ein Bauteil ausgestaltet ist, wird die Installation einfach und die die Gefahr, dass der Dorn verloren geht, ist sehr gering.
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Vorteilhafterweise zeigen die mindestens zwei Zungen einen ersten und einen zweiten Absatz, so dass der erste oder der zweite Absatz in der Verbindungsstellung mit einem Fahrzeugbauteil mit zwei unterschiedlichen Dicken verankert werden kann. Damit ist der Einsatz an einem Verdeckgestänge, dessen Lenker in zwei unterschiedlichen Dicken vorliegen, einfach, da keine unterschiedlichen Clipse bereitgehalten werden müssen Damit kann man kompensieren, dass das Fahrzeugbauteil eine Dicke von beispielsweise 4 oder 6 mm besitzt.
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Es ist weiterhin von Vorteil, dass der Wickelbalken Laschen als Verdrehschutz besitzt. Vorteilhafterweise besteht der Clip aus Kunststoff bevorzugt aus PA66. Das Material PA 66 ist ein Werkstoff mit hoher Dehnung und erlaubt, dass sich der Spreizniet beim Eindrücken des Dorns an das Befestigungsloch anformt, wodurch ein sicherer und spielfreier Sitz erreicht wird. Es ist sehr vorteilhaft, dass das Kabel mit Bindern oder Klebestreifen am Wickelbalken befestigt ist. Vorteilhafterweise kommt das Kabel auf der Stirnseite des Fahrzeugbauteils zu liegen.
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Beschreibung der Erfindung
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Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Verdeckgestänges,
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2 Schnitte durch den erfindungsgemäßen Clip entlang der Richtung y,
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3 Schnitte des Clips durch die Ebene x-y.
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In 1 ist schematisch ein Fahrzeugbauteil 1 dargestellt. Es handelt sich dabei beispielsweise um Gestänge oder Lenker eines faltbaren Verdecks für ein Cabrio. Gerade bei den Gestängen für ein faltbares Verdeck ist kaum Raum für die Montage der Kabel oder Kabelgebinde oder Antriebswellen vorhanden. Es ist daher sinnvoll, die Kabel auf den Stirnflächen 1a zu führen und dort anzubinden. Das geschieht mithilfe des erfindungsgemäßen Clips 3. In der nachfolgend Beschreibung wird unter dem Begriff Kabel auch mehrere Kabel und/oder Antriebswellen verstanden.
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Der erfindungsgemäße Clip ist dabei im Beispiel auf der rechten Seite der 1 in der Ausführungsform dargestellt, die von der sichtbaren Seite montiert ist. Der Clip auf der linken Seite der 1 ist dabei von der nicht sichtbaren Rückseite des Lenkers montiert. Ein Kabel 2 ist über Verbinder 8 mit dem Clip 3 verbunden.
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In 2 sind Schnittbilder des erfindungsgemäßen Clips dargestellt. Die 2a zeigt einen Schnitt in Y Richtung des rechten Clips mit einer Aufsicht in minus-X-Richtung, 2b zeigt denselben Schnitt mit Aufsicht in X-Richtung.
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Man erkennt einen Wickelbalken 4, an dem sich ein Ausleger 5 senkrecht nach oben erstreckt. Von diesem Ausleger 5 steht senkrecht zum Ausleger in die minus-X-Richtung ein Dorn 7 ab. Der Dorn 7 befindet sich gegenüber in der Verlängerung der x-Achse zu einem Spreizniet 6, der sich ebenfalls senkrecht vom Ausleger 5 weg erstreckt. Dieser Dorn 7 ist dabei wie aus den 3 zu erkennen nur in seinem äußeren Randbereich mit dem Wickelbalken und dem Speizniet verbunden.
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In der 2b ist das Kabel 2 zu erkennen, das über einen Verbinder 8 mit dem Wickelbalken 4 verbunden ist. Gestrichelt angedeutet ist die Stirnseite 1a des Fahrzeugteils, beispielsweise des Lenkers, das in dieser Darstellung auf dem Kabel zu liegen kommt. Bei der Montage des erfindungsgemäßen Clips geht man in mehreren Schritten vor.
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3 zeigt einen Schnitt durch die Schnittlinie S in der 1, so dass die X-Y-Ebene aufgespannt wird. Zu erkennen ist das Fahrzeugbauteil 1 mit einem Loch 9, das beabstandet von der Stirnfläche im Bauteil für die Montage vorgesehen ist. Der Wickelbalken 4 trägt dem Spreizniet 6 und den Dorn 7. Das Kabel ist in dieser Sicht nicht dargestellt, liegt aber entlang des Wickelbalken 4. Der Spreizniet weist mindestens zwei Zungen 11 auf, wobei eine vorteilhafte Ausführungsform mit vier Zungen vorgesehen ist. Der Spreizniet wird in das Loch 9 wie in 3b dargestellt, eingesteckt. Anschließend wird mit einem Werkzeug der Dorn 7 in den von dem Zungen 11 umfassten Hohlraum eingedrückt und so wie Zungen des Spreizniets im aufnehmenden Bauteil fixiert. Die Zungen weisen dabei, wie in 3c und 3d dargestellt, zwei Absätze auf. Der erste Absatz 12 ist für die Verbindung in einem Bauteil mit einer ersten Dicke D1 vorgesehen, der zweite Absatz 13 für die Verwendung in einem Bauteil mit der Dicke D2. D2 ist dabei größer als D1.
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Die Absätze dienen dazu, nach dem Eindrücken des Dorns 7 einen Kraft- und Formschluss zu der Kante des Loches 9 des aufnehmenden Fahrzeugbauteils 1 herzustellen. Der erste Absatz 12 greift, wenn das aufnehmende Bauteil eine geringere Wandstärke, beispielsweise eine Wandstärke von 4 mm aufweist. Der zweite Absatz 13 wird für ein Bauteil mit einer Wandstärke von 6 mm verwendet. Der Dorn 7 wird in beiden Fällen vollständig in den Hohlraum zwischen den Zungen 11 eingepresst, so dass eine ebene Oberfläche am Ausleger 5 entsteht.
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Im Fall der größeren Wandstärke D2 wird der erste Absatz 12 an das Loch 9 durch das Einpressen des Dorns 7angeformt.
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Das Kabel oder das Leitungsbündel wird beispielsweise mittels zweier Klebstoffstreifen am Wickelbalken 4 befestigt. Das kann bereits vor der eigentlichen Montage geschehen. Es kann auch jede andre Befestigung, die dem Fachmann geläufig ist, gewählt werden.
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Der Wickelbalken ist mit zwei kleinen Laschen 10 als Verdrehschutz versehen, welche eine verdrehsichere Ausrichtung an der Stirnseite 1a des Fahrzeugbauteils sicherstellen.
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Durch die geometrische Anordnung des Spreizniet am Ausleger und am Wickelbalken wird das Leitungsbündel, die Kabel 2 nicht seitlich auf dem aufzunehmenden Fahrzeugteile geführt, sondern platzsparend auf der Stirnseite 1a abgelegt.
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Der erfindungsgemäße Clip wird mit dem Werkstoff PA66 hergestellt. Dieser Werkstoff besitzt eine hohe Dehnung und erlaubt dem Spreizniet beim Eindrücken des Dorns eine gute Anpassung an das Befestigungsloch 9. Toleranzen des Befestigungsloch es werden dadurch aufgefangen und der Clip erhält einen sicheren und spielfreien Sitz.
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Durch die Absätze 12 und 13 erhält der Spreizniet einen Formschluss zu den Loch könnten des Fahrzeugbauteils 1 bei unterschiedlichen Wandstärken, beispielsweise von 4 mm oder 6 mm.
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Wird die größere Wanddicke verwendet erreicht man durch das Anpressen des ersten Absatzes 12 durch den Dorn 7 an das Loch 9 eine zusätzliche Erhöhung der Kontaktfläche und einen besseren Sitz.
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Der erfindungsgemäße Clip ist einteilig hergestellt, das bedeutet, dass der Spreizniet als auch der Dorn bereits angespritzt vorhanden sind. Dadurch können keine Bauteile in der Montage oder der Montagevorbereitung verloren gehen. Der Clip wird bereits mit dem Kabel über den Wickelträger verbunden und so direkt zum Montage geliefert. Die Montage selbst erfordert keine komplizierten Werkzeuge, je nach Auslegung des Clips kann sowohl der Spreizniet als auch der Dorn manuell in das Loch 9 bzw. der Dorn in den Spreizniet gedrückt werden. Durch die beiden Absätze 12 und 13 ist der Spreizniet mit einem klar definierten Formschluss an der Lochkante versehen.
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Für die Bauteile eines faltbaren Verdecks ist dabei nur noch der Lochdurchmesser und der Abstand des Loches 9 zur Stirnseite 1a zu beachten, um die Kabel im kompletten Verdeck zu verlegen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugbauteil, Verdeckgestänge, Lenker
- 1a
- Stirnseite
- 2
- Kabel
- 3
- Clip
- 4
- Wickelbalken
- 5
- Ausleger
- 6
- Spreizniet
- 7
- Dorn
- 8
- Wicklung
- 9
- Loch
- 10
- Laschen
- 11
- Zungen
- 12
- erster Absatz
- 13
- zweiter Absatz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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