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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine kosmetische oder pharmazeutische
Zusammensetzung für
die kutane Anwendung, die eine Verbindung enthält, welche fähig ist,
eine biologisch aktive Substanz im Kontakt mit der Haut durch Wirkung
eines Enzyms der Hautoberfläche:
Glucocerebrosidase, freizusetzen.
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Man
versteht unter "Wirkstoff-Vorstufe" eine konjugierte
Verbindung eines inaktiven Moleküls
mit einer biologisch aktiven Substanz. Eine Wirkstoff-Vorstufe weist
keinerlei eigene biologische Aktivität (oder eine schwache Aktivität) auf und
setzt, wenn sie metabolisiert wird, die aktive Substanz im Stratum
corneum frei. Ein "Wirkstoff-Derivat" unterscheidet sich
von einer "Wirkstoff-Vorstufe" dadurch, dass es
selbst mit einer biologischen Aktivität ausgestattet ist.
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Die
Verwendung von Wirkstoff-Vorstufen in der Kosmetik ist eine geläufige Praxis,
insbesondere um die Stabilität
von Wirkstoffen in den Zusammensetzungen zu verbessern und/oder
um die Penetration der Wirkstoffe in die Epidermis zu erleichtern.
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Die
Vorstufen von Vitaminen werden in großem Umfang für diesen
Zweck verwendet.
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Vitamine
sind nämlich
aufgrund ihrer großen
Instabilität
gegenüber
Luft und Wärme
schwierig zu formulieren.
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Man
hat bereits Derivate von Vitaminen vorgeschlagen, die eine dem aktiven
Molekül
sehr ähnliche Struktur
aufweisen und deren Stabilität
verbessert sein soll. Diese Derivate haben sich jedoch als sehr
wenig aktiv erwiesen.
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Man
zieht ihnen Vorstufen der Vitamine vor, wie Fettsäureester,
Kohlenhydratester, Phosphate oder Sulfate von Vitaminen.
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Die
Wirkstoff-Fettsäureester,
wie Vitamin E-Palmitat (oder alpha-Tocopherolpalmitat), weisen den
Vorteil auf, nicht nur den Wirkstoff zu stabilisieren, sondern auch
die kutane Penetration eines wasserlöslichen Wirkstoffs zu verbessern,
indem dessen Affinität
zum lipophilen Stratum corneum erhöht wird.
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Die
Patentanmeldung
FR-2 715 565 beschreibt
eine Zusammensetzung, die zwei Vorstufen enthält, welche durch einen synergetischen
Mechanismus den gleichen Wirkstoff gemäß zwei verschiedenen Kinetiken
freisetzen. Die Vorstufen sind ausgewählt aus Phosphaten, Sulfaten,
Palmitaten, Propionaten, Acetaten, Ferulaten, Ethern, Amiden und
osidischen Derivaten von Wirkstoffen.
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Die
als Beispiel angegebenen Zusammensetzungen enthalten zwei Vorstufen
von Vitamin C: Vitamin C-Phosphat und glucosyliertes Vitamin C.
Diese zwei Vorstufen wechselwirken mit zwei verschiedenen Enzymen,
einer Phosphatase und einer Glucosidase, um das Vitamin C auf synergistische
Weise freizusetzen.
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Die
Patentanmeldung
EP-487 404 beschreibt
die Verwendung einer glucosylierten Vorstufe von Vitamin C (oder
Ascorbinsäure)
zur Herstellung einer dermatologischen Zusammensetzung, die eine
Vitamin C-Aktivität
im Organismus ausübt.
Diese Anmeldung beschreibt insbesondere alpha-Glucosyl-L-ascorbinsäuren, die
keinerlei eigene Aktivität
aufweisen und die durch ein Hautenzym zu Glucose und L-Ascorbinsäure hydrolysiert
werden.
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Gewisse
osidische Derivate von Wirkstoffen, die selbst eine biologische
Aktivität
aufweisen, sind schon beschrieben worden.
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Im
Rahmen einer Studie über
Tocopherole (
EP-169 716 )
wurde gezeigt, dass die glucosylierten Derivate von delta-Tocopherol
eine antiallergische Aktivität
aufweisen. Das Patent
JP-60 56
994 beschreibt die Antioxidans-Aktivität von dl-alpha-Tocopherylglucose,
dl-alpha-Tocopherylgalactose und d-delta-Tocopherylgalactose. Die Aktivität dieser
glucosylierten Derivate von Tocopherol hat sich jedoch als unzureichend
erwiesen, so dass ihrer Verwendung als biologisch aktive Substanz
wenig Bedeutung zukommt.
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Die
FR 2 577 805 beschreibt
eine Depigmentierungszusammensetzung für die Haut, welche ein Glucosid
von Hydrochinon, insbesondere Albertin, umfasst.
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Ziel
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Zusammensetzung für die kutane
Anwendung bereitzustellen, die einen Wirkstoff gemäß einer
solchen Kinetik freisetzt, dass die Konzentration des Wirkstoffs
in der Epidermis über
der biologisch aktiven Konzentration, aber unter der proinflammatorischen
Konzentration bleibt.
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Die
Anmelderin hat nämlich
gezeigt, dass klassische kosmetische Zusammensetzungen, die einen Wirkstoff
wie Vitamin E enthalten, eine proinflammatorische Wirkung erzeugen.
Diese proinflammatorische Wirkung ist die Folge einer Überaktivität des Wirkstoffs
bei einer praktischen Konzentration. Dies ist umso problematischer,
als die praktische Konzentration erforderlich ist, um die gesuchten
biologischen Wirkungen zu beobachten.
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Um
jegliche Überkonzentration
des Wirkstoffs in den Stunden zu vermeiden, welche der kutanen Anwendung
der Zusammensetzung folgen, schlägt
die Anmelderin vor, eine Wirkstoff-Vorstufe zu verwenden, die durch
ein Enzym hydrolysierbar ist, dessen Kinetik den zwei nachstehend
dargelegten Kriterien entspricht.
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Die
Anmelderin hat gezeigt, dass die Glucocerebrosidase die Lösung des
gestellten Problems ermöglicht.
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Man
weiß,
dass die Inhibierung von Glucocerebrosidase durch topische Behandlung
mit Bromcondutirol-B-epoxid zu akuten Störungen der Barrierefunktion
führt (Holleran
W.M., Elias P.M., "Permeability
barrier requirements regulate epidermal β-glucocerebrosidase", J. Lipid. Res.,
1994, 35, 905-912).
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Diese
Ergebnisse zeigen einerseits, dass dieses Enzym auf topischem Weg
zugänglich
ist, und andererseits, dass es eine wesentliche Rolle beim Gleichgewicht
des kutanen Systems spielt.
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Darüber hinaus
weist Glucocerebrosidase im Stratum corneum eine wichtige Aktivität auf. Die
natürlichen
Substrate dieses Enzyms, die Glucocerebroside, werden zu Ceramiden
hydrolysiert, welche 40 Gew.-% der Lipide des Stratum corneum ausmachen
(Lampe M.A., Williams M.L. und Elias P.M., "Human epidermal lipids: characterization
and modulation during differentiation", J. Lipid. Res., 24, 131-140).
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Die
Anmelderin hat durch klinische Studien, die bei 22 Patienten durchgeführt worden
sind, gezeigt, dass die Aktivität
von Glucocerebrosidase wenig als Funktion der Tiefe der Kornes-Schicht
variiert, wenig als Funktion der Individuen und der Jahreszeit variiert.
Die Glucocerebrosidase ist demgemäß eine Hydrolase mit wichtiger
und konstanter Aktivität.
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Die
Anmelderin hat darüber
hinaus gezeigt, dass es die Hydrolysekinetik von Glucocerebrosidase
ermöglicht,
die Verwendung einer Wirkstoff-Vorstufe in Erwägung zu ziehen, die den Wirkstoff
mit einer Geschwindigkeit freisetzt, welche sowohl ausreichend ist,
um dessen Aktivität
zu garantieren, als auch mäßig genug
ist, um jegliche Unverträglichkeit
aufgrund einer Überkonzentration
des Wirkstoffs zu vermeiden.
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Deshalb
beschreibt die vorliegende Erfindung eine kosmetische oder pharmazeutische
Zusammensetzung für
die kutane Anwendung, die eine Verbindung enthält, welche fähig ist,
durch Einwirkung eines Hautenzyms eine biologisch aktive Substanz
beim Kontakt mit der Haut freizusetzen, dadurch gekennzeichnet, dass
das Enzym Glucocerebrosidase ist.
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Der
Ausdruck "Verbindung,
die fähig
ist, eine biologisch aktive Substanz freizusetzen" versteht sich als eine
Verbindung, die eine Struktur besitzt, welche einem natürlichen
Substrat des Enzyms ähnlich
ist.
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Die
Verbindung, die fähig
ist, die biologisch aktive Substanz freizusetzen, ist eine konjugierte
Verbindung der Substanz mit einem Kohlenhydrat, derart, dass:
- – die
biologisch aktive Substanz einen Phenolrest aufweist, dessen zwei
Kohlenstoffe in alpha-Position zur Phenol-Funktion nicht substituiert
sind, und
- – die
chemische Bindung zwischen der biologisch aktiven Substanz und dem
Kohlenhydrat eine Ether-Funktion zwischen dem Kohlenhydrat und der
Phenol-Funktion der biologisch aktiven Substanz ist.
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Um
die Penetration der Wirkstoff-Vorstufe in das Stratum corneum zu
erleichtern, weist die biologisch aktive Substanz vorteilhaft einen
gewissen liphophilen Charakter auf.
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Das
Kohlenhydrat ist eine (C3-C6)-Ose, wie Glucose, Mannose, Galactose,
vorzugsweise Glucopyranose oder eines ihrer Derivate.
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Die
biologisch aktive Substanz kann eine therapeutisch aktive Substanz
sein, die ausgewählt
ist aus Tioxolon, Paracetamol, Oxyphenylbutazon, Isoxsuprin, Etilefrin,
p-Pentyloxyphenol, delta-Tocopherol, Tocol und Flavonoiden.
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Die
Formel der aufgezählten
Verbindungen ist nachstehend gegeben.
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Paracetamol
entspricht p-Acetamidophenol. In den Formeln von Tocol und delta-Tocopherol
ist C16H33 in der
Position 2 des 3,4-Dihydrobenzopyran-Cyclus ein 4,8,12-Trimethyltridecyl-Substituent.
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Die
biologisch aktive Substanz kann eine Wirkung allein auf der Ebene
der Epidermis aufweisen, insbesondere wenn sie aus Tocol, delta-Tocopherol,
Flavonoiden (die Antioxidantien sind) und Tioxolon (das ein Antiseborrhoeikum
ist) ausgewählt
ist.
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Die
biologisch aktive Substanz kann auch eine Wirkung aufweisen, die
globaler auf der Ebene der Epidermis oder auf einer anderen Ebene
des Organismus wirkt: Paracetamol ist ein Analgetikum, Oxyphenbutazon
ein entzündungshemmendes
Mittel, Isoxsuprin ein Vasodilatator, Etilefrin ein blutdrucksenkendes
Mittel und p-Pentyloxyphenol ein Bakterizid.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt auch konjugierte Verbindungen einer
biologisch aktiven Substanz mit einem Kohlenhydrat, derart, dass:
- – die
biologisch aktive Substanz, die von delta-Tocopherol verschieden
ist, einen Phenolrest aufweist, dessen zwei Kohlenstoffe in alpha-Position
zur Phenol-Funktion nicht substituiert sind, und
- – die
chemische Bindung zwischen der biologisch aktiven Substanz und dem
Kohlenhydrat eine Ether-Funktion zwischen dem Kohlenhydrat und der
Funktion des Phenols der biologisch aktiven Substanz ist.
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Die
bevorzugten Verbindungen im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind
derart, dass das Kohlenhydrat eine (C3-C6)-Ose ist, insbesondere
Glucose.
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Die
beschriebenen Verbindungen sind ausgewählt aus Tioxonylglucopyranosid,
Oxyphenbutazonylglucopyranosid, p-Acetamidophenylglucopyranosid,
Isoxsuprinylglucopyranosid, Etilefrinylglucopyranosid, p-Pentyloxyphenylglucopyranosid
und Tocolglucopyranosid.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist eine konjugierte Verbindung, wie
in Anspruch 4 definiert, sowie eine kosmetische oder pharmazeutische
Zusammensetzung, welche sie enthält,
wie in Anspruch 6 definiert.
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Die
in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Zusammensetzungen, die
eine Verbindung enthalten, welche fähig ist, Tocol, delta-Tocopherol
oder ein Flavonoid freizusetzen, sind gegen die Hautalterung, gegen
das Austrocknen der Haut oder für
die Milderung der Wirkungen aufgrund von Sonneneinwirkung und Einwirkung
von verschmutzenden Substanzen oder gegen die Erzeugung von freien
Radikalen wirksam, welche für
den kutanen oxidativen Stress verantwortlich sind.
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Der
kutane oxidative Stress spiegelt sich in der Erzeugung von verschiedenen
Molekülen
wieder, wie konjugierten Dienen, die aus polyungesättigten
Fettsäuren
erzeugt werden, Malonaldehyd und Tymidinglycol, welches aus dem
oxidativen Angriff auf das Genom hervorgeht. Die natürlichen
Antioxidantien, wie Tocopherol, oder synthetischen Antioxidantien,
wie Tocol, erlauben es, die zerstörerischen Wirkungen von freien
Radikalen und von Peroxiden auf die kutanen supramolekularen Strukturen
zu bekämpfen.
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Die
Anmelderin hat jedoch gezeigt, dass unter milden oxidativen Bedingungen
die direkte Auftragung dieser Antioxidantien auf der Haut proinflammatorische
Wirkungen hervorruft, welche die Folge einer Überaktivität bei derzeit verwendeten Konzentrationen
sind.
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung ermöglichen es auf vorteilhafte
Weise, diese proinflammatorische Wirkung zu beseitigen, indem sie
eine Wirkstoff-Vorstufe liefert, deren biologische Aktivität sehr gering, wenn
nicht null ist und die langsam durch Glucocerebrosidase hydrolysiert
wird, um das aktive Antioxidans nach der Auftragung der Zusammensetzung
auf der Haut zu erzeugen. Die langsame Freisetzung des Wirkstoffs
stellt eine bessere Bioverfügbarkeit
des Wirkstoffs im Hautmilieu und einen wirksameren Schutz bereit.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt auch die Verwendung von Zusammensetzungen,
welche eine Verbindung enthalten, die fähig ist, delta-Tocopherol,
Tocol oder ein Flavonoid freizusetzen, für die Herstellung eines Medikaments,
das zur Behandlung gewisser Krankheiten der Haut, insbesondere von
atopischer Dermatitis, Akne oder Psoriasis, bestimmt ist.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist die kosmetische Verwendung, wie in
Anspruch 2 definiert, oder die Verwendung für die Herstellung eines Medikaments
zur kutanen Anwendung, das zur Behandlung einer Krankheit der Haut
bestimmt ist, wie in Anspruch 1 definiert, einer konjugierten Verbindung
von Tocol oder delta-Tocopherol mit einem Kohlenhydrat.
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Die
Wirkstoff-Vorstufen oder konjugierten Verbindungen gemäß der Erfindung
können
durch ein biochemisches Verfahren oder durch organische Synthese
erhalten werden. Gemäß einem
organischen Syntheseverfahren wird der Wirkstoff mit dem Kohlenhydrat
gekuppelt, welches zuvor tetraacyliert und an der Position 1 (epimerer
Kohlenstoff) durch ein Imidat aktiviert worden ist. Die acetylierten
Gruppen werden anschließend durch
Methanolat-Ionen hydrolysiert.
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Die
Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
enthalten 0,001 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 Gew.-%, der Wirkstoff-Vorstufe,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
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Die
Zusammensetzung gemäß der Erfindung
kann in Form einer Öl-in-Wasser
(Ö/W) oder
Wasser-in-Öl
(W/Ö)-Emulsion
vorliegen. Sie kann auch in Form von Kügelchen wie Liposomen, Nanokapseln
oder Nanokügelchen
vorliegen.
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Wenn
die Zusammensetzung eine Emulsion ist, beträgt der Anteil der Fettphase
5 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung. Die Öle,
die Emulgiermittel und die Coemulgiermittel, die in der Zusammensetzung
in Emulsionsform verwendet werden, sind aus jenen ausgewählt, die
herkömmlich
in der Kosmetik verwendet werden. Das Emulgiermittel und das Coemulgiermittel
liegen in der Zusammensetzung in einem Anteil von 0,3 bis 10 Gew.-%
vor, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
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Die
Zusammensetzung gemäß der Erfindung
kann auch kosmetisch oder dermatologisch annehmbare Zusätze enthalten.
Bei diesen Zusätzen
kann es sich insbesondere um Tenside, Fette, hydratisierende Mittel,
Konservierungsmittel, Parfüme,
Gelbildner, Chelatbildner, Pigmente wie TiO2,
Filter und freie Vitamine, wie Ascorbinsäure, handeln.
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Die
vorliegende Erfindung wird weiter auf nicht beschränkende Weise
durch die folgenden Beispiele erläutert.
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VERGLEICHSBEISPIEL 1: Nachweis der proinflammatorischen
Wirkung eines nicht-konjugierten Wirkstoffs in einer Creme des Standes
der Technik, die reich an polyungesättigter Fettsäure ist.
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Man
misst die Konzentration an freigesetztem Malonaldehyd (MDA), der
in einer Creme freigesetzt wird, die zunehmende Mengen eines Oxidationsmittels,
Vitamin E (oder alpha-Tocopherol) enthält, welche man einem oxidativen
Stress unterzieht. Es sei daran erinnert, dass die Menge an freigesetztem
MDA, einem guten Indikator der Aktivität von freien Radikalen, umgekehrt
proportional zur Wirksamkeit eines Antioxidans-Wirkstoffs ist.
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Die
Creme, die Vitamin E enthält,
enthält
auch Borretschöl,
das natürlich
reich an Linolsäure
ist.
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Der
oxidative Stress besteht in einer zweistündigen Sonneneinwirkung.
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Die
Konzentration an freigesetztem MDA wird durch Komplexierung mit
Thiobarbitursäure
in saurem Medium gemessen. Der gebildete chromogene Komplex absorbiert
bei 532 nm. Seine Quantifizierung wird durch Fluorometrie verfolgt.
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Die
folgende Tabelle zeigt, dass, je mehr die Konzentration an Vitamin
E zunimmt, desto mehr MDA in bedeutender Menge freigesetzt wird.
Ganz offensichtlich erzeugt Vitamin E eine proinflammatorische Wirkung
in einer Creme, die reich an polyungesättigter Fettsäure ist.
Vitamin
E-Konzentration in der Creme (Massen-%) | Konzentration
an freigesetztem MDA (μg
MDA/100 mg Creme) |
0 | 0,7 ± 0,06 |
0,05 | 1,2 ± 0,15 |
0,1 | 1,9 ± 0,20 |
0,15 | 2,0 ± 0,20 |
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BEISPIEL 2: Nachweis der sehr geringen
Aktivität
der Gluco-Konjugate der Erfindung im Vergleich zu jener der freien
Wirkstoffe.
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Man
misst die Antioxidans-Aktivität
von verschiedenen Verbindungen gegen die Peroxidation eines ungesättigten
Lipids, Squalen. Der gewählte
Indikator der Aktivität
ist MDA, wie in Beispiel 1.
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Die
nachstehende Tabelle fasst die erhaltenen Ergebnisse zusammen.
Verbindung | Menge
an freigesetztem MDA (μg
MDA) |
Tocol | 8 ± 1,9 |
delta-Tocopherol | 7,2 ± 1,7 |
Vitamin
E-Palmitat | 182,7 ± 39 |
delta-Tocopherylglucopyranosid | 128 ± 38 |
Tocoiglucopyranosid | 142 ± 28 |
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Die
Wirkstoff-Vorstufen, wie delta-Tocopherylglucopyranosid oder Tocolglucopyranosid,
besitzen ein geringes Oxidationsvermögen, das mit jenem der Ester
von Vitamin E, wie Vitamin E-Palmitat, vergleichbar ist. Im Gegensatz
dazu wird, wenn sie zu delta-Tocopherol bzw. Tocol hydrolysiert
werden, die Antioxidans-Aktivität
enthüllt.
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BEISPIEL 3: Stabilität der Wirkstoff-Vorstufen gemäß der Erfindung
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Man
vergleich die Lichtstabilität
von delta-Tocopherylglucopyranosid und von delta-Tocopherol.
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Proben
einer Creme, die 0,4 % delta-Tocopherylglucopyranosid oder delta-Tocopherol
enthält,
werden mit einem mit 28 J/cm2 einfallenden
Licht von 290 bis 800 nm (5 DEM) bestrahlt.
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Die
folgende Tabelle zeigt, dass die glucosylierten Wirkstoff-Vorstufen
mindestens zweimal so lichtstabil sind wie die Wirkstoffe, welche
sie freisetzen können.
Verbindung | Mikromol |
delta-Tocopherol | bestrahlt
88 ± 15
nicht bestrahlt 310 ± 14 |
delta-Tocopherylglucopyranosid | bestrahlt
208 ± 4
nicht bestrahlt 311 ± 7 |
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BEISPIEL 4: Kinetik der Hydrolyse der
glucosylierten Vorstufen durch Glucocerebrosidase.
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In
ein flüssiges
Medium, das mit einem Phthalat-Puffer bei pH 5,6 gepuffert ist,
gibt man die Vorstufe und die Probe des Stratum corneum in Form
von Pulver. Man lässt
das Ganze 24 Stunden inkubieren und führt eine quantitative Bestimmung
der Menge an freigesetztem Wirkstoff durch Densitometrie auf einer
Dünnschicht-Chromatographieplatte
durch.
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Die
folgende Tabelle gibt für
verschiedene glucosylierte Vorstufen die Menge an Molekül wieder,
die nach dessen Hydrolyse durch Glucocerebrosidase in 24 Stunden
durch einen lyophilisierten Hautextrakt freigesetzt wird, welcher
nach Entnahme von drei aufeinanderfolgende Strippings von 15 cm
2 erhalten wurde.
Glucosylierte
Vorstufen | Freigesetztes
Molekül | Menge
an freigesetztem Molekül (nMol/Stunde) |
4-Methylumbellipheryl-glucopyranosid | 4-Methylumbelliferon
(Bezugssubstrat) | 100 ± 7 |
α-Tocopheryl-glucopyranosid | α-Tocopherol | 0 |
γ-Tocopheryl-glucopyranosid | γ-Tocopherol | 0 |
δ-Tocopheryl-glucopyranosid | δ-Tocopherol | 14,3 ± 1 |
Tocolglucose | Tocol | 14,8 ± 1,2 |
Phenylglucopyranosid | Phenol | 0,2 ± 0,5 |
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Was
die Kinetiken der Freisetzung der δ-Tocopherolderivate und von
Tocol betrifft, sind sie 7-mal geringer als jene des Bezugsderivats
(4-Methylumbelliferylglucopyranosid), das für die quantitative Bestimmung der
Aktivität
von β-Glucocerebrosidase
verwendet wurde und demgemäß gestattet,
die Wirkungen über
die Zeit zu erhalten.
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Man
beobachtet, dass α-Tocopherol
und γ-Tocopherol
aufgrund ihrer sterischen Hinderung in der Nähe der C-1-Bindung nicht freigesetzt
werden und im Vorstufen-Zustand verbleiben.
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In
den folgenden Beispielen sind die Verhältnisse Massenprozentsätze: BEISPIEL
5:
delta-Tocopheryl-beta-diglucopyranosid | |
oder
Tocol-beta-diglucopyranosid | 0,01 |
Vasilineöl | 20 |
Squalan | 5 |
Octylpalmitat | 20 |
PEG-40-Stearat | 2 |
Konservierungsmittel | 0,2 |
Parfüm | 0,15 |
Glycerin | 5 |
Wasser | qsp
100 |
BEISPIEL
6:
delta-Tocopheryl-beta-diglucopyranosid | |
oder
Tocoi-beta-diglucopyranosid | 0,01 |
Natürliches
Borretschöl | 20 |
Vaselineöl | 10 |
PEG-40-Stearat | 4 |
Konservierungsmittel | 0,2 |
Parfüm | 0,15 |
Glycerin | 10 |
Wasser | qsp
100 |