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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine wässrige Liposomenzusammensetzung
enthaltend aktive Wirkstoffe, die Tyrosinase, ein Enzym, das an
der Melaninsynthese beteiligt ist, hemmen, und die Verwendung dieser
Zusammensetzung zur Depigmentierung (Gleichung) der Haut.
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Hintergrund der Erfindung
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Weltweit
sind Mittel gefragt, die die übermäßige Pigmentierung
der Haut hemmen bzw. unterbinden können. Während im europäischen Markt
die Präparate
eher für
Altersflecken, Leberflecken bzw. Sommersprossen eingesetzt werden,
sollen im asiatischen Markt die Schönheitsideale einer weißen makellosen
Haut erreicht werden.
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Melanin
ist das natürliche
Pigment der Haut, das je nach Hauttyp (genetischer Disposition)
und Umwelteinflüssen
in unterschiedlichen Konzentrationen in den Melanozyten synthetisiert
wird. Melanozyten sind Zellen, die in der Basalmembran der Epidermis
vorkommen und 5–10%
des zellulären
Anteils darstellen (ca 1200–1500
Melanozyten pro cm2). Durch UV-Licht werden
die Zellen der Basalschicht angeregt, sich schneller zu teilen.
Gleichzeitig werden auch die Melanozyten stimuliert und bilden verstärkt Melanin.
Das Melanin wird dann in die Keratinozyten transportiert, wo es
als braune Hautfarbe sichtbar wird.
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Die
Anzahl der Melanozyten in menschlicher Haut ist unabhängig von
der Hautfarbe annähernd
gleich. Die Hautfärbung
hängt stark
von der Menge und vom Typ des gebildeten Melanins ab (schwarzes
Eumelanin oder gelbes bis rotbraunes Pheomelanin). Asiaten und hellhäutige Menschen
haben einen geringeren Anteil an Eumelanin als dunkelhäutige Personen
und sind dementsprechend weniger gegen Strahlungseinflüsse geschützt. Rothaarige Menschen
zeichnen sich durch eine Pigmentation mit Pheomelanin aus und besitzen
keine Photoprotektion. Darüber
hinaus variiert die Verteilung des Melanins in der Haut. Bei hellhäutigen Menschen
liegt der größte Anteil
des Farbstoffs in der Basalschicht während bei dunkelhäutigen Personen
das Melanin bis in die Hornschicht verteilt vorliegt.
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Ein
Enzym dient als Katalysator, um ein Substrat zu einem Produkt umzusetzen.
Bei der kompetitiven Hemmung eines Enzyms durch eine niedermolekulare
Substanz verdrängt
diese das eigentliche Substrat des Enzyms aus der katalytischen
Domäne,
so dass das Substrat nicht mehr mit Hilfe des Enzyms umgesetzt werden
kann. Bei der nichtkompetitiven Hemmung tritt der Inhibitor zwar
ebenfalls direkt mit dem Enzym in Wechselwirkung, jedoch an einer
anderen Stelle, als der für
die Umsetzung des Substrats benötigten.
Die Kombination eines kompetitiven Inhibitors mit einem nichtkompetitiven
Inhibitor ist deswegen besonders vorteilhaft, da die Wirkmechanismen
der kompetitiven und der nichtkompetitiven Hemmung verschieden sind,
was bedeutet, dass die Wirkstoffe unabhängig voneinander auf dasselbe
Enzym einwirken können.
Die Effekte können
sich gegenseitig unterstützen,
dies ist allerdings nicht notwendigerweise der Fall. Die Unterscheidung
zwischen einem kompetivien und einem nichtkompetitiven Inhibitor
kann vom Fachmann ohne weiteres mittles gängiger biochemischer Meßmethoden,
wie z. B. der Anwendung des Lineweaver-Burk-Diagramms, getroffen werden.
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Die
Tyrosinase ist das Schlüsselenzym
der Melaninsynthese. Es wird aktiviert, wenn es UV-Bestrahlung ausgesetzt
wird, und greift induzierend in mehrere Zwischenstufen der Pigmentbildung
ein, wie in Schema 1 dargestellt. Es wurde herausgefunden, dass
die Tyrosinase für
ihre katalytische Aktivität
neben dem Substrat zweiwertige Metallionen benötigt. Die zur Zeit gängigen Verfahren,
die Melaninsynthese zu inhibieren, um eine Aufhellung der Haut zu
erzielen, beruhen auf Substanzen, die direkt mit der Tyrosinase
in Wechselwirkung treten oder indirekt deren Aktivität regulieren,
z. B. durch Komplexierung der benötigten Metallionen. Schema
1
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Der
derzeit bekannteste Wirkstoff für
die Depigmentierung ist das Hydrochinon. Dieses führt allerdings bei
Applikation über
längere
Zeit zu gravierenden Nebenwirkungen und wurde aus diesem Grund in
einigen Ländern
bezüglich
seiner Einsatzkonzentration limitiert oder vollständig für den Einsatz
in kosmetischen Produkten verboten. Außerdem führt das Hydrochinon zu einer
permanenten Entfärbung
und damit verbunden zu einer steigenden Lichtempfindlichkeit der
Haut gegenüber
UV-Strahlung.
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Besser
verträgliche
hautaufhellende Substanzen, die zur Zeit eingesetzt werden, sind
natürlichen
Ursprungs wie z. B. Arbutin (aus Bärentraubenblättern, Uvae ursi),
Licorice-Extrakt (aus der Süßholzwurzel),
Ascorbinsäure
(Vitamin C; aus Zitrusfrüchten)
und deren Derivate und Kojisäure
(aus Kohlenhydratlösungen
unter Einwirkung bestimmter Bakterien). Diese sehr gut wasserlöslichen
Wirkstoffe wirken als kompetitive Inhibitoren an der Tyrosinase,
sind jedoch teilweise in kosmetischen Formulierungen instabil und
haben den Nachteil, nur in sehr geringen Mengen in die tieferen
Hautschichten zu penetrieren, um so zu den Melanozyten in der Basalmembran
zu gelangen. Ein weiterer Nachteil dieser Substanzen ist die geringere
Wirksamkeit, die nur mit dem Einsatz höherer Konzentrationen kompensiert
werden kann. So muss von Ascorbinsäure das 17-fache und von Arbutin
mehr als das 100-fache der Menge von Hydrochinon eingesetzt werden,
um einen vergleichbaren Wirkeffekt zu erreichen.
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Gombert
beschreibt zwei kosmetische Produkte zur Aufhellung der Haut, die
beide auf pflanzlicher Basis hergestellt werden (Gombert (1997)
Cosmetics and Toiletries Manufacture Worlwide, S. 151–157). Beide Produkte
enthalten eine Mischung mehrerer kompetitiver Tyrosinase-Inhihbitoren
in wässriger
Lösung,
emulgiert in Cremes. Hier konnte zwar eine effiziente Hemm-Wirkung
der verwendeten Stoffe in einem in vitro-Enyzymtest gezeigt werden,
jedoch trat eine nachweisliche Depigmentierung der Haut in vivo-Tests
erst bei Verwendung von Creme mit 10% Wirkstoffanteil nach minimal
42 Tagen auf. In einem Test mit 10 Versuchspersonen konnte bei Verwendung
einer Creme mit 3% Wirkstoffanteil nur bei 2 Personen überhaupt
ein positiver Effekt nachgewiesen werden. Der Autor weist ausdrücklich darauf
hin, dass die verwendeten Naturstoffe in der fertigen Formulierung
extrem instabil sind, so dass starke Antioxidantien in die Formulierung
zugegeben werden müssen.
Auch kommt es zur Auskristallisierung der Substanzen bei Lagerung
der fertigen Formulierung unter 15°C.
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Lee
und E. Kim (Cosmetics and Toiletries, 51–56, Vol. 110, Oktober 1995)
beschreiben ein Isolat aus Wurzelrinde des Papiermaulbeerbaums Broussonetia
papyrifera, das als Fänger
freier Radikale wirkt. Da die Bildung von Melanin, bezeichnet als
Melanogenese, durch freie Radikale in der Haut verstärkt wird,
kann diese mit Hilfe eines solchen Radikalfängers reduziert werden. In
diesem Artikel wird nicht auf die Depigmentierung dunkler Flecken
der Haut eingegangen, sondern auf das Unterdrücken der Melanogenense mit
Hilfe eines freien Radikalfängers.
Die beschriebene Wirkung tritt darüber hinaus erst nach mehr als
40 Tagen auf. Auch hier wird auf die Instabilität des Wirkstoffes in der Formulierung
ausdrücklich
hingewiesen.
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Die
Aloe ist eine komplizierte Pflanze, die viele biologisch aktive
Substanzen enthält
(Cohen et al. in Wound Healing/Biochemical and Clinical Aspects,
1. Ausg. WB Saunders, Philadelphia (1992)). Über 300 Arten der Aloe sind
bekannt, die meisten sind in Afrika beheimatet. Studien haben gezeigt,
dass die biologisch aktiven Substanzen in drei unterschiedlichen
Bereichen des Aloeblattes angesiedelt sind – ein Bereich, der klares Gel
enthält,
im Zentrum des Blattes, der Blattrinde oder dem Herzen des Blattes
und eine gelbe Flüssigkeit, die
in den pericyclischen Zellen der vaskulären Bündel enthalten ist, die zwischen
der Blattrinde und dem inneren Gelbereich sitzen, die als das Latex
bezeichnet wird. Historisch wurden Aloe-Produkte in dermatologischen
Anwendungen für
die Behandlung von Verbrennungen, Entzündungen und andere Wunden verwendet. Diese
Nutzungen haben einen großen
Aufwand an Forschungen hervorgerufen, um die Inhaltsstoffe der Aloe zu
identifizieren, die klinische Aktivität besitzen, insbesondere entzündungshemmende
Aktivität.
(Siehe z. B. Grindley u. Reynolds (1986) J. of Ethnopharmacology
16: 117–151;
Hart et al. (1988), J. of Ethnopharmacology, 23: 61–71). Als
ein Ergebnis dieser Untersuchungen gab es viele Berichte über Aloe-Inhaltsstoffe,
die diverse biologische Aktivitäten,
einschließlich
Anti-Tumoraktivität,
Anti-Magengeschwür-,
anti-diabetische und Anti-Tyrosinase-Aktivität (siehe z. B. Yagi et al.
(1977) Z. Naturforsch. 32c: 731–734)
und antioxidantische Wirkung (siehe Internationale Anmeldung Nr.
PCT/US/95/07404 ) aufweisen.
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Yagi
et al. offenbaren eine Gruppe von Inhibitoren, die aus Aloe isoliert
wurden, insbesondere Aloesin und eines seiner Derivatem 2''-O-Feruloylaloesin, die als Inhibitoren
der Tyrosinase wirken (Yagi et al. (1987) Plant Medica, 515–517). Durch
biochemische Untersuchung der Enzymhemmung mittels des Lineweaver-Burk-Diagramms wird
hier gezeigt, dass es sich bei diesem Inhibitor um einen nichtkompetitiven
Inhibitor der Tyrosinase handelt. Es wird keine Applikation der
Inhibitoren in einem in vivo-Versuch beschrieben.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine hautverträgliche Zusammensetzung
bereitzustellen, die bei äußerlicher
Anwendung eine rasche, wirksame und reversible Depigmentierung der
Haut zur Folge hat.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung beinhaltet wässrige Zusammensetzungen, enthaltend
Liposome aus Phospholipiden und wenigstens einen kompetitiven Inhibitor
eines Enzyms der Melaninsynthese in Kombination mit wenigstens einem
nichtkompetitiven Inhibitor eines Enzyms der Melaninsynthese, wobei
dieser nichtkompetitive Inhibitor ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Verbindungen mit den folgenden chemischen Strukturen:
worin
R
1, R
2, R
3, R
4, R
5,
R
6 und R
7 unabhängig voneinander
ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus H, Alkyl, Alkoxy, Acyl, Acyloxy,
Acylamino und Polyalkoholen oder Derivaten davon, einschließlich Zuckerderivativen,
wobei diese Alkyl-, Alkoxy-, Acyl-, Acyloxy-, Acylamino- und Polyalkoholgruppen
und Derivate davon gesättigt
oder ungesättigt
sein können
und 1 und 20 Kohlenstoffatome haben. Die Verkapselung der Inhibitoren in
ein Liposom verbessert die Bioverfügbarkeit der Inhibitoren und
stabilisiert die Verbindungen, die dazu neigen, in wässrigen
Lösungen
zu hydrolysieren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung ausgewählt um das
Enzym Tyrosinase zu hemmen. Die Hemmung der Tyrosinase ist besonders
vorteilhaft, da es sich bei der Tyrosinase um eines der Schlüsselenzyme
des Melaninstoffwechsels handelt. Somit wird nicht nur der initiative
Schritt der Melaninsynthese gehemmt, sondern auch in andere Zwischenstufen
des Melaninstoffwechseln regulativ eingegriffen.
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In
der am meisten bevorzugten Ausführungsform
dieser Erfindung ist der kompetitive Inhibitor Arbutin und der nichtkompetitive
Inhibitor ist Aloesin oder ein Derivat davon. Es wurde herausgefunden,
dass sich die hemmenden Effekte addieren, wenn Arbutin in Kombination
mit Aloesin oder einem Derivat davon verwendet wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die formulierten Inhibitoren pflanzlichen
Ursprungs, was die gewünschte
angenehme Folge einer besonders hohen Hautverträglichkeit hat.
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Die
Erfindung bezieht sich außerdem
auf die Verwendung der Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
zur Depigmentierung der Haut.
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Es
soll so verstanden werden, dass sowohl die obige allgemeine Beschreibung
als auch die folgende detaillierte Beschreibung nur beispielhaft
und erklärend
sind und die Erfindung, wie sie beansprucht wird, nicht einschränken sollen.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung beinhaltet wässrige Zusammensetzungen enthaltend
Liposome aus Phospholipiden und wenigstens einen kompetitiven Inhibitor
eines Enzyms der Melaninsynthese in Kombination mit wenigstens einem
nichtkompetitiven Inhibitor eines Enzyms der Melaninsynthese, wobei
dieser nichtkompetitive Inhibitor ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Verbindungen mit den folgenden chemischen Strukturen:
worin
R
1, R
2, R
3, R
4, R
5,
R
6 und R
7 unabhängig voneinander
ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus H, Alkyl, Alkoxy, Acyl, Acyloxy,
Acylamino und Polyalkoholen oder Derivaten davon, einschließlich Zuckerderivativen,
wobei diese Alkyl-, Alkoxy-, Acyl-, Acyloxy-, Acylamino- und Polyalkoholgruppen
und Derivate davon gesättigt
oder ungesättigt
sein können
und 1 und 20 Kohlenstoffatome haben. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung ausgewählt um das
Enzym Tyrosinase zu hemmen, da es bei der Tyrosinase um eines der
Schlüsselenzyme
des Melaninstoffwechsels handelt. Die Erfindung bezieht sich außerdem auf
die Verwendung der Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung zur
Depigmentierung der Haut.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können auch eine oder mehrere
zusätzliche
aktive Substanzen für
die Depigmentierung beinhalten, die unabhängig von den anderen aktiven
Substanzen, die in der Zusammensetzung enthalten sind, agieren.
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Bestimmte
Begriffe, die verwendet werden um die Erfindung zu beschreiben,
werden wie folgt definiert:
Ein „kompetitiver Inhibitor", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf eine Substanz, die die Aktion eines Enzyms,
das an der Synthese von Melanin beteiligt ist, verhindert, indem
es reversibel mit dem aktiven Zentrum des Enzyms interagiert. Ein
kompetitiver Inhibitor vermindert so die Katalyserate, indem er
die Anteile an Enzymmolekülen
verringert, die an das Substrat gebunden haben. In einer bevorzugten
Ausführungsform
dieser Erfindung ist das Enzym Tyrosinase. Die kompetitiven Inhibitoren
für Tyrosinase,
die in der Zusammensetzung und dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können,
umfassen alle solche Inhibitoren, die den Fachleuten auf diesem
Gebiet bekannt sind. Vorzugsweise umfassen die kompetitiven Inhibitoren,
die in der Zusammensetzung und dem Verfahren dieser Erfindung verwendet
werden können,
sind aber nicht beschränkt
auf, Arbutin, Vitamin C und seine Derivate, Kojisäure, Glutathion,
Licorice-Extrakt und Maulbeerbaum-Extrakt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der kompetitive Inhibitor Arbutin, für den, wie unten beschrieben,
eine additive Hemmwirkung gezeigt worden ist, wenn er in Kombination
mit Aloesin oder einem Derivat davon verwendet wird.
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Ein „nichtkompetitiver
Inhibitor" bezieht
sich auf eine Substanz, die an eine andere Stelle als dem aktiven
Zentruf des Enzyms bindet. So können
ein Enzym und ein nichtkompetitiver Inhibitor gleichzeitig an ein Substrat
binden. Ein nichtkompetitiver Inhibitor wirkt, indem er die Umsatzrate
eines Enzyms herabsetzt.
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Die
nichtkompetitiven Inhibitoren der vorliegenden Erfindung umfassen
Aloesin, das durch folgende chemische Formel veranschaulicht wird,
und Derivate davon, ausgewählt aus
Verbindungen, die die folgenden chemischen Strukturen haben:
worin R
1,
R
2, R
3, R
4 und R
5 unabhängig voneinander
ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus H, Alkyl, Alkoxy, Acyl, Acyloxy,
Acylamino und Polyalkoholen oder Derivaten davon, einschließlich, nicht
jedoch beschränkt
auf, Zuckerderivative, wobei diese Alkyl-, Alkoxy-, Acyl-, Acyloxy-,
Acylamino- und Polyalkoholgruppen und Derivate davon gesättigt oder
ungesättigt
sein können
und 1 und 20 Kohlenstoffatome haben;
worin R
1,
R
2, R
3, R
4, R
5 und R
6 unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus H, Alkyl, Alkoxy, Acyl, Acyloxy,
Acylamino und Polyalkoholen oder Derivaten davon, einschließlich, nicht
jedoch beschränkt
auf, Zuckerderivative, wobei diese Alkyl-, Alkoxy-, Acyl-, Acyloxy-,
Acylamino- und Polyalkoholgruppen und Derivate davon gesättigt oder
ungesättigt
sein können
und 1 und 20 Kohlenstoffatome haben;
worin R
1,
R
2, R
3, R
4, R
5, R
6 und
R
7 unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus H, Alkyl, Alkoxy, Acyl, Acyloxy,
Acylamino und Polyalkoholen oder Derivaten davon, einschließlich, nicht
jedoch beschränkt
auf, Zuckerderivative, wobei diese Alkyl-, Alkoxy-, Acyl-, Acyloxy-,
Acylamino- und Polyalkoholgruppen und Derivate davon gesättigt oder
ungesättigt
sein können
und 1 und 20 Kohlenstoffatome haben; und
worin R
1,
R
2, R
3, R
4, R
5, R
6 und
R
7 unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus H, Alkyl, Alkoxy, Acyl, Acyloxy,
Acylamino und Polyalkoholen oder Derivaten davon, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf, Zuckerderivative, wobei diese Alkyl-, Alkoxy-, Acyl-, Acyloxy-,
Acylamino- und Polyalkoholgruppen und Derivate davon gesättigt oder
ungesättigt
sein können
und 1 und 20 Kohlenstoffatome haben.
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Die
R-Substituenten haben die Aufgabe, die Verbindung in der Formulierung
zu stabilisieren, die Effizienz des Inhibitors zu vergrößern und
die Penetration der Verbindung in die Haut zu verbessern.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Aloesin-Derivat ausgewählt aus der Gruppe der Verbindungen,
die die folgende chemische Struktur haben:
worin R
1,
R
2 und R
3 jeweils
unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus Wasserstoff-; Hydroxyl-, Alkylgruppen mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen,
Alkoxygruppen mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, Acylgruppen mit 1
bis 20 Kohlenstoffatomen, Acylogruppen mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen,
Acylaminogruppen mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen und Polyalkoholgruppen,
wobei jede der genannten Alkyl-, Alkoxy-, Acyl-, Acyloxy- und Acylaminogruppen
gesättigt,
ungesättigt
und substituiert sein kann; und
R
4 ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus aromatischen substituierten Carbonsäuren, die
an den verbrückenden
Sauerstoff über
den Carboxylkohlenstoff gebunden ist wodurch der Ester gebildet
wird, wobei diese Carbonsäuren
ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus, aber nicht beschränkt auf,
Phenylessigsäure,
DOPA, Tyrosin und Zimtsäure
und deren Derivate, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf, Ferulasäure. R
4 kann auch der Rest der Kojisäure sein,
obwohl es sich hierbei nicht um eine Carbonsäure im eigentlichen Sinne handelt
(Kojisäure
weist keine Carboxylgruppe auf).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die genannten Acylgruppen hydroxysubstituiert und die genannten
Acyloxygruppen werden von Fettsäuren
und Dicarbonsäuren
erhalten.
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In
besonders bevorzugten Ausführungsformen
ist der nichtkompetitive Inhibitor Octylaloesin, das die folgende
chemische Struktur hat:
oder das
2''-O-Feruloylaloesin
(R
1 = OH, R
2 und
R
3 = CH
3, R
4 = Rest der Ferulasäure in obiger Formel V). Insbesondere
das Octylaloesin hat gegenüber
dem unsubstituierten Aloesin eine deutlich erhöhte inhibierende Wirkung auf
die Tyrosinase, so dass es in wesentlich geringeren Konzentrationen
eingesetzt werden kann.
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Andere
nichtkompetitive Inhibitoren des Tyrosins, die dem Fachmann bekannt
sind, können
in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verwendet werden.
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„Liposomen" sind kugelförmige Gebilde
(Vesikel), die im Wesentlichen Phospholipidmoleküle umfassen, die zwei hydrophobe
Schwänze
enthalten, welche aus Fettsäureketten
bestehen. Wenn sie mit Wasser in Verbindung kommen, reihen sich
diese Moleküle
spontan auf, um kugelförmige
Doppelschichtmembranen zu bilden, wobei sich die lipophilen Enden
der Moleküle
in jeder Schicht im Zentrum der Membran aneinander anlagern und
die gegenüberliegenden
polaren Enden die innere bzw. äußere Oberfläche der
Doppelschichtmembran(en) bilden. Dadurch weist jede Seite der Membran
ein hydrophile Oberfläche
auf, während
das Innere der Membran ein lipophiles Medium umfasst. Diese Membranen
können
um einen inneren wässrigen Hohlraum
in einer Reihe von konzentrischen, kugelförmigen Hüllen, getrennt durch dünne Wasserfilme,
angeordnet sein, in einer Weise, die den Schichten einer Zwiebel
nicht unähnlich
ist.
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Die
Phospholipide, die in der Zusammensetzung und dem Verfahren der
vorliegenden Erfindung verwendet werden können, umfassen alle Phospholipide,
die den Fachleuten auf diesem Gebiet bekannt sind, die verwendet
werden können,
um Liposome herzustellen, einschließlich, aber nicht beschränkt auf,
Phosphoglyceride. Phosphoglyceride bestehen aus einem Glyceridgrundgerüst, ein
oder zwei Fettsäureketten
und einem Phosphat oder phosphorylisiertem Alkohol. Die Haupt-Phophoglyceride
sind Derivate von Phosphatidat. Beispiele für Phosphatidylgruppen, die
in den Zusammensetzungen dieser Erfindung verwendet werden können, umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf Phosphatidylcholin, Lyso-Phosphatidylcholin, Phosphatidylsäure, Phosphatidylethanolamin
und verschiedene Kombinationen davon. Beispiele für Fettsäurereste,
die in den Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung verwendet
werden können,
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf Linolsäure, Ölsäure, Palmitinsäure und
Stearinsäure.
Hydrierte Phopholipide können
in den Zusammensetzungen dieser Erfindung auch verwendet werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden Liposomen, die aus Sojaphospholipiden hergestellt werden,
verwendet.
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Liposomen
werden verwendet, um Arzneimittel bereitzustellen, die in ihrer
freien Form giftig sind, und um Arzneimittel über einen verlängerten
Zeitraum freizusetzen, um die Häufigkeit
der Gabe zu verringern. Darüber
hinaus können
Liposomen verwendet werden, um wässrige
Dispersionen von hydrophoben oder amphiphilen Arzneimitteln zu bilden.
Da die Vesikel einen amphiphilen Charakter haben, können die
verkapselten Substanzen ihre favorisierte Umgebung auswählen. In
der vorliegenden Erfindung sind sowohl der kompetitive als auch
der nichtkompetitive Inhibitor in Liposomen verkapselt. Die Liposomen
dienen sowohl dazu die Bioverfügbarkeit
der Inhibitoren in Bezug auf die Melanocyten in der Basalschicht
der Haut zu verbessern als auch dazu die Inhibitoren, die dazu neigen
in wässrigen
Lösungen
zu hydrolysieren, zu stabilisieren. Insbesondere die Stabilität der pflanzlichen
hautbleichungsaktiven Substanzen wird durch die Verkapselung in
den Lipidvesikeln bis um das Vierfache erhöht. Darüber hinaus hemmen einige der
Fettsäuren,
die in den Liposomen vorliegen, z. B, die Linolensäure, auch
die Melaninsynthese und unterstützen
so die Depigmentierung. (Maeda und Fukuda (1991) J. Soc. Cosmet.
Chem. 42: 361–368).
Die Vesikelgröße der Liposome
gemäß dieser
Erfindung liegt zwischen 80 bis 400 nm im Durchmesser.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Inhibitoren in einer Konzentration von 0,05 bis 7,5 Gew.-%
des kompetitiven Inhibitors und 0,05 bis 1,5 Gew.-% des nichtkompetititven
Inhibitors eingesetzt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
In der am meisten bevorzugten Ausführungsform werden die Inhibitoren
eingesetzt in einer Konzentration von 3,5 bis 5,5 Gew.-% für den kompetitiven
und 0,75 bis 1,25 Gew.-% für
den nichtkompetititven Inhibitor, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung. Werden Arbutin in Kombination mit Aloesin oder
einem Derivat davon als Inhibitoren eingesetzt, so sind die bevorzugten
Konzentrationen 3,5 bis 5,5 Gew.-% Arbutin und 0,75 bis 1,25 Gew.-%
Aloesin oder Aloesinderivat. Insbesondere bevorzugt ist eine wässrige Zusammensetzung,
die ca. 4 Gew.-% Arbutin und ca. 1 Gew.-% Aloesin oder Aloesinderivat
enthält,
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
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Der
Phospholipidanteil der wässrigen
Zusammensetzung beträgt
vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zusammensetzung. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Phospholipidanteil
von 8 bis 12 Gew.-%. Es kommen vorzugsweise Liposomen aus Phospholipiden
aus Soja mit einem Phosphatidylcholinanteil von mindestens 73 Gew.-%
zum Einsatz; besonders bevorzugt ist ein Phosphatidylcholinanteil
von 73 bis 79 Gew.-%. Beispiele von Phospholipidfraktionen, die
verwendet werden können,
schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf, a) 73 bis 79 Gew.-% Phosphatidylcholin, 0 bis 6 Gew.-% Lyso-Phosphatidylcholin,
etwa 8 Gew.-% Phosphatidsäure,
etwa 4 Gew.-% Phosphatidylethanolamin und etwa 9 Gew.-% andere Lipide;
b) 90 bis 96 Gew.-% Phosphatidylcholin und 0 bis 6 Gew.-% Lyso-Phosphatidylcholin; oder
c) mindestens 95 Gew.-% Phosphatidylcholin und höchstens 2 Gew.-% Lyso-Phosphatidylcholin.
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Die
Fettsäurereste
der Sojaphospholipide stammen größtenteils
von ungesättigten
Fettsäuren,
wobei Linolsäure
den Hauptanteil ausmacht. Die folgende ist eine typische Fettsäurezusammensetzung:
61 bis 71% Linolsäure,
3 bis 7% Linolensäure,
6 bis 13% Ölsäure, 10
bis 15% Palmitinsäure
und 1,5 bis 4% Stearinsäure.
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Es
können
auch hydrierte Phospholipide mit einem Phosphatidylcholinanteil
von mindestens 73 Gew.-%, vorzugsweise 75 bis 95 Gew.-% verwendet
werden.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann neben den bereits genannten Bestandteilen einen oder mehrere
Alkohole in Konzentrationen von insgesamt bis zu 20 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, enthalten. Die Alkohole,
die verwendet werden können,
schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf, Ethanol und Isopropanol. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der verwendete Alkohol Ethanol.
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Neben
einem Alkohol kann die wässrige
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung auch ein Konservierungsmittel
enthalten. Geeignete Konservierungsmittel umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf, Formaldehyd, Paraben und Euxyl® K400.
Ist das Konservierungsmittel zusammen mit dem Alkohol vorhanden,
so beträgt
der Alkoholanteil üblicherweise
1 bis 4 Gew.-%.
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Der
pH-Wert der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
liegt im Allgemeinen in einem Bereich von 5 bis 7,5. Der physiologisch
ideale pH-Wert für
die Haut wird durch die jeweilige Anwendung bestimmt. Zur Einstellung
des pH-Werts kann die wässrige
Zusammensetzung auch ein Puffersystem, wie beispielsweise einen Phosphatpuffer
(KH2PO4/Na2HPO4) enthalten.
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Die
Zusammensetzung kann neben den genannten Stoffen weitere Hilfsstoffe
enthalten, die bei der Formulierung kosmetischer Produkte üblich sind.
Diese Substanzen sind dem Fachmann auf diesem Gebiet bekannt.
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In
der besonders bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung als kompetitiven
Inhibitor Arbutin in einer Menge von ca. 4 Gew.-%, und als nichtkompetitiven
Inhibitor Aloesin oder ein Derivat davon in einer Menge von ca.
1 Gew.-%, einen Alkohol in einer Menge von ca. 16 Gew.-% und Phospholipide
in einer Menge von ca. 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung.
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Die
Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung können
nach jedem dem Fachmann bekannten Verfahren zur Herstellung von
Liposomendispersionen hergestellt werden. (Siehe z. B. "Liposomes – A Practical
Approach", herausgegeben
von R. C. New (Oxford University Press 1990). Alkoholhaltige wässrige Zusammensetzungen
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
beispielsweise hergestellt werden, indem man zunächst die wasserlöslichen
Inhibitoren in destilliertem Wasser und die Phospholipide und gegebenenfalls
wasserunlösliche
Inhibitoren in einem Teil des Alkohols löst. Die entstandene Lipidlösung wird
langsam zu der wässrigen
Lösung
gegeben, während
die Mischung gerührt
wird. Die spontan entstandenen Liposomen, in welchen die Wirkstoffe
eingeschlossen sind, werden dann unter Energiezufuhr zerkleinert,
z. B. durch Rühren
bei hohen Umdrehungszahlen, durch Hochdruckfiltration, Ultraschallbehandlung, Extrudieren
oder Homogenisieren. Der Rest des Alkohols und gegebenenfalls weiteres
Wasser, das z. B. ein Puffersystem enthält, werden dann zugegeben,
und die Mischung wird nochmals gerührt, bis die gewünschte Teilchengröße und Größenverteilung
der Liposomen (Polydispersität
vorzugsweise < 1,0)
erreicht ist.
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Je
nach Verwendungszweck kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung vor einer
Anwendung mit Wasser weiter verdünnt
werden.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
werden zur Depigmentierung der Haut verwendet, indem die Formulierung
gleichmäßig auf
die zu bleichende Hautoberfläche
aufgetragen (topische Verwendung). Auf diese Weise kann die Zusammensetzung
sowohl zur großflächigen Aufhellung
der Haut als auch zur gezielten Gleichung von Bereichen mit starker
Pigmentierung wie etwa Sommersprossen, Alters- und Leberflecken
eingesetzt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Formulierung
in Cremes oder Lotionen verwendet.
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Mit
Hilfe der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
kann eine sehr viel raschere Depigmentierung der Haut (sichtbar
innerhalb von 10 bis 14 Tagen) erreicht werden als es mit bisher
beschriebenen Formulierungen möglich
war. Dies ist ein Ergebnis aus dem additiven Effekt der Kombination
des kompetitiven und der nichtkompetitiven Inhibitioren und der
erhöhten
Bioverfügbarkeit
und der Stabilität
der aktiven Substanzen, resultierend aus der Verkapselung in einem
Liposom. Außerdem
ist die Depigmentierung darüber
hinaus aufgrund der Wirkmechanismen der verwendeten Inhibitoren
reversibel, ohne dass eine Fleckenbildung der Haut zu verzeichnen
ist.
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Der
additive Effekt der Inhibitoren und die gesteigerte Bioverfügbarkeit
der aktiven Substanzen senkt auch die Dosis des Inhibitors, die
nötig ist,
um die Haut zu depigmentieren, auf ein Level, das keinerlei dosisabhängige Nebeneffekte
herbeiführt.
Wenn sie alleine verwendet werden, ist es für die hydrophilen Wirkstoffe schwierig
in die Hautschicht zu penetrieren, was der Grund dafür ist, dass
sie in bisher beschriebenen Formulierungen in relativ hohen Dosen
vorliegen mussten.
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Beispiel
1 beschreibt die Herstellung einer wässrigen Liposomendispersion,
die Arbutin und Aloesin enthält.
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Beispiel
2 beschreibt eine in vivo Untersuchung, in der die Zusammensetzung
gemäß Beispiel
1 verwendet wird. Diese in vivo Untersuchung zeigt, dass ein deutlich
höheres
Level der Depigmentierung der Haut nach UV-Bestrahlung nach Anwendung
von in Liposomen verkapselten aktiven Inhaltsstoffen erreicht werden kann
als mit den gleichen nicht-verkapselten Substanzen in wässrigen
Lösungen.
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Beispiel
3 beschreibt einen in vitro Tyrosininhibierungsassay, in dem die
Inhibitoren Arbutin und Aloesin, sowohl allein als auch in Kombination
verwendet werden. In diesem Beispiel wurde der Umsatz von L-DOPA,
einem Substrat der Tyrosinase, zu Dopachrom durch Absorptionsmessung
von Licht bei 475 nm verfolgt. Dieses Bespiel zeigt, dass die Kombination
von Aloesin und Arbutin einen additiven Effekt hat, und diese somit kombiniert
eine größere Hemmung
der Tyrosinase bewirken als jeder Inhibitor einzeln. Dies ist keineswegs
ein erwartetes Ergebnis, da die Kombination der beiden Wirkungsprinzipien
der kompetitiven und der nichtkompetitiven Hemmung aufeinander nicht
notwendigerweise additiv wirkt.
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Die
folgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung illustrieren,
indem sie die hohe Wirksamkeit der Zusammensetzung veranschaulichen.
Sie werden nur zu Beschreibungszwecken bereitgestellt und sollen den
Bereich der Erfindung nicht einschränken.
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BEISPIELE
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Beispiel 1: Herstellung einer arbutin-
und aloesinhaltigen wässrigen
Liposomendispersion
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Tabelle
1 fasst die Materialien und Mengen zusammen, die für jeden
Schritt der Herstellung einer wässrigen
Liposomendispersion verwendet wurden, die Arbutin und Aloesein enthält. Kurz
zusammengefasst wurden Aloesin und Arbutin in Wasser gelöst (Schritt
A). Die Phospholipide wurden in Alkohol (33 g) gelöst (Schritt
B). Die alkoholische Lipidlösung
aus Schritt B wurde innerhalb von 17 min bei 9°C unter Rühren (2700 U/min) zu der wässrigen
Lösung
aus Schritt A getropft. Es wurden weitere 20 min unter den gleichen
Bedingungen weiter gerührt.
Dann wurde zusätzlicher
Alkohol zugegeben (Schritt C) und die Mischung weitere 10 min gerührt. wurde
Eine Pufferlösung
(KH
2PO
4 und NaOH)
wurde wie in Schritt D beschrieben hergestellt und zu der Dispersion
hinzugegeben und die Mischung wurde für weitere 10 min gerührt. Der
pH-Wert der so hergestellten Liposomendispersion betrug 6,83, der
mittlere Durchmesser der Liposomen 158,6 nm und die Polydispersität war 0,226. Tabelle
1 Zusammenfassung der Herstellung einer Liposomendispersion, enthaltend
Arbutin und Aloesin
Schritt | Menge | Rohstoff |
A | 648,20
g | destilliertes
Wasser |
| 10,00
g | Aloesin |
| 40,00
g | Arbutin |
B | 100,00
g | Phospholipide* |
| 33,30
g | Ethanol
(rein) |
C | 132,00
g | Ethanol
(rein) |
D | 30,00
g | destilliertes
Wasser |
| 5,00
g | KH2PO4 |
| 1,50g | wässrige NaOH-Lösung (30%ig) |
| 1.000,00
g | |
* Phospholipidfraktion
(erhältlich
von Fa. Nattermann, Deutschland) |
| Phosphatidylcholin | (73–76 Gew.-%) |
| Lyso-Phosphatidylcholin | (0–6 Gew.-%) |
| Phosphatidsäure | (< 8 Gew.-%) |
| Phosphatidylethanolamin | (< 4 Gew.-%) |
| andere
Lipide | (ca.
9 Gew.-%) |
| (Gehaltsangaben
bez. auf Trockensubstanz) |
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Beispiel 2: In vivo-Untersuchung der Depigmentierung
der Haut durch die Zusammensetzung gemäß Beispiel 1
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Die
Zusammensetzung aus Beispiel 1 wurde in zwei unterschiedlichen Konzentrationen
getestet: unverdünnt
(100%) und mit Wasser im Verhältnis
1:1 (50%) verdünnt.
Als Vergleichsformulierungen wurden drei wässrige Lösungen hergestellt: Kontrolllösung 1,
die aus einer wässrigen
Lösung
mit den gleichen Wirkstoffgehalten (Arbutin und Aloesin) in der
gleichen Konzentration wie die Zusammensetzung aus Beispiel 1 aber ohne
Phospholipide, oder formuliert als Liposome, als Kontrolllösung 2,
welches ansonsten dieselbe war wie Kontrolllösung 1, und Kontrolllösung 3,
welche aus einer Liposomendispersion analog zu Beispiel 1 aber ohne die
Wirkstoffe (Arbutin und Aloesin) hergestellt wurde. Die insgesamt
5 Formulierungen wurden auf den Unterarmen von 4 hellhäutigen Probanden
(Hauttyp II) in definierten Mengen (20 μl) 2 × täglich, morgens und abends,
aufgetragen. Die Formulierungen wurden 30 Minuten auf der Haut belassen,
dann wurden die Auftragsstellen mit einem Philips UV-Bräunungsstrahler
HB311 (UV-A Strahlung mit geringem Anteil an UV-B) für jeweils
25 Minuten bestrahlt. Innerhalb von 10–14 Tagen Versuchsdauer war
an den Stellen, die mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen behandelt
wurden, ein Depigmentierungseffekt mit bloßem Auge zu erkennen. Dieser
Effekt konnte bei beiden Konzentrationen der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
deutlich beobachtet werden. An den mit den Vergleichslösungen behandelten
Stellen konnte innerhalb der Versuchsdauer kein mit bloßem Auge
sichtbarer Effekt beobachtet werden. Die Depigmentierung bei den
mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
behandelten Probanden war über
14 Tage nach Absetzen der Applikation der Wirkstoffe mit bloßem Auge
sichtbar und schwächte
dann ab. Eine Fleckenbildung konnte nicht ausgemacht werden.
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Beispiel 3: In vitro-Enzymaktivitätsmessung
der Tyrosinase in Gegenwart von Arbutin und Aloesin
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Es
wurde ein in vitro-Tyrosinase-Inhibierungsassay (modifiziert nach
der Methode von Pomerantz, J. Biol. Chem., 238, 2351–2357, 1963)
durchgeführt.
Gemäß dieser
Methode wurde der Umsatz von L-DOPA, einem Substrat von Tyrosinase,
zu Dopachinon und anschließend
zu Dopachrom durch Absorptionsmessung bei 475 nm in einem Spektralphotometer
verfolgt. Da die farbige Substanz Dopachrom Licht der Wellenlänge 475
nm absorbiert, kann eine quantitive Messung des zeitabhängigen Umsatzes,
und somit die Aktivität
der Tyrosinase, erfolgen.
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Alle
Proben hatten ein Endvolumen von 1,5 ml. Jede Probe wurde in einem
auf pH 6,8 eingestellten 50 mM Kaliumphosphat-Puffer angesetzt und
durch Zusatz von 10% DMSO stabilisiert. Je Ansatz wurden 48 u (= "units", stellt die Aktivitätseinheit
eines Enzyms dar, gemessen in mM Substratumsatz pro Minute) Tyrosinase
eingesetzt. Für
jeden Inhibitor wurde eine Doppelbestimmung durchgeführt, wobei
zwei unterschiedliche Ausgangskonzentrationen von L-DOPA verwendet
wurden, einmal 0,4 mM und einmal 0,2 mM. Es wurden auch Kontrollen
durchgeführt,
indem dieselben Konzentrationen an ungehemmter Tyrosinase verwendet
wurden. In den Kontrollproben wurde das Zugabevolumen des Inhibitors
durch 50 mM Kaliumphosphat-Puffer ersetzt. Die zeitabhängige Absorptionsänderung
und somit der Umsatz des L-DOPA wurde jeweils über 2 min verfolgt.
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Die
Umsatzkinetik der Tyrosinase wurde bei Zugabe folgender Inhibitor-Konzentrationen gemessen: Arbutin
0,9 mM; Aloesin 0,0192 mM, 0,0385 mM und 0,0769 mM, und bei der
jeweiligen Kombination beider Inhibitoren. Die Inhibierung des Enzyms
wurde aus der Differenz der gehemmten zur ungehemmten Kinetik bestimmt.
Die Ergebnisse werden in Tabelle 2 gezeigt. Es muss nicht weiter
ausgeführt
werden, dass die hier untersuchte Zusammensetzung keine Liposomen
enthielt, da die Penetrationsfähigkeit
und Bioverfügbarkeit bei
einem in vitro-Test bedeutungslos sind. Der Zweck dieser in vitro
Tests war es die Wirksamkeit der Inhibitoren (Arbutin und Aloesin)
einzeln und in Kombination zu bestimmen. Wie aus Tabelle 2 ersichtlich
ist, kann ein mehr oder weniger additiver Enzyminhibierungseffekt
bei allen gemessenen Konzentrationen erreicht werden.
Tabelle
2. Zusammenfassung dertion des Inhibitors und Konzentra % Hemmung
der Tyrosinase |
Inhibitor | Konzentration
(mM) | %
Hemmung Tyrosinase |
Arbutin | 0,9 | 29% |
Aloesin | 0,0192 | 20 |
Aloesin | 0,0385 | 32% |
Aloesin | 0,0769 | 46% |
Arbutin
Aloesin | 0,9
0,0192 | 53% |
Arbutin
Aloesin | 0,9
0,0385 | 61% |
Arbutin
Aloesin | 0,9
0,0769 | 73% |