DE69935522T2 - Kosmetische oder dermopharmazeutische verwendung von peptiden zur wundheilung, hydratisierung, verbesserung des hautaussehens bei der natürlichen oder beschleunigten alterung (heliodermie, umweltverschmutzung) - Google Patents
Kosmetische oder dermopharmazeutische verwendung von peptiden zur wundheilung, hydratisierung, verbesserung des hautaussehens bei der natürlichen oder beschleunigten alterung (heliodermie, umweltverschmutzung) Download PDFInfo
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Description
- Die Alterung, insbesondere die der Haut, führt zu größeren biochemischen Störungen im Gewebeinnern, die sich durch makroskopische Veränderungen konkretisieren, die für gewöhnlich als unschön erachtet werden und Frauen wie Männern unvermindert Sorge bereiten.
- Das Bemühen um Bräune durch natürliche UV-Sonnenstrahlen oder durch künstliche UV-Strahlen von Schönheitssalons ist verantwortlich für einen Hautalterungsprozess, der unter Dermatologen unter dem Namen Heliodermie bekannt ist (Dr. C. Musy-Preault, (1994) Les Maladies de la peau, Albin Michel ed., Paris).
- Weitere Elemente unserer derzeitigen Lebensweise, wie beispielsweise physikalische und chemische Einwirkungen, Konsum von Alkohol und Tabak, begünstigen und verstärken den Alterungsprozess.
- Außerdem wird die Unversehrtheit der Haut – erstes Schutzschild des Organismus gegenüber der Außenwelt – im Laufe des privaten oder beruflichen Lebens durch zahlreiche punktuelle Einwirkungen bedroht, wie beispielsweise Schnittverletzungen, Verbrennungen, Entzündungsreaktionen. Um die Schäden zu mildern, hat der Organismus eine Reihe von komplexen und ineinander greifenden Reaktionen entwickelt, zu denen die Wundheilung zählt.
- Die Kosmetikindustrie ist ständig auf der Suche nach neuen Inhaltsstoffen, die imstande sind, die Auswirkungen der Alterung im Allgemeinen zu bekämpfen und/oder die Wundheilung der Haut zu fördern.
- Einer der möglichen Ansätze hierfür besteht darin, die Geweberestrukturierung durch die Neosynthese von verschiedenen Elementen, aus denen die Haut besteht, zu fördern. Ganz wie Zement, der den Zusammenhalt von Ziegelsteinen in einer Mauer bewirkt und ihr Festigkeit verleiht, sind die verschiedenen Kollagentypen und andere Mukopolysaccharide Bestandteile des Hautgewebes.
- Die Synthese und die Einlagerung dieser Moleküle zu fördern, ist mit Sicherheit zwingend erforderlich, jedoch für sich nicht ausreichend. Ebenso muss der Boden bereitet werden, indem ihm eine gute Grundlage gegeben wird, auf dem die Wundheilungsmechanismen dauerhafte Reparaturen vornehmen können. In den oben beschriebenen Situationen ist diese Grundlage die extrazelluläre Matrix, die als Basalmembran bezeichnet wird, wenn sie sich an der Schnittstelle von Epithel und Bindegewebe befindet. Die Verbesserung oder Wiederherstellung der extrazellulären Matrix ist von wesentlicher Bedeutung, zumal nunmehr bekannt ist, dass diese Struktur nicht nur „die Rolle eines Tragwerks zur Stabilisierung der physikalischen Struktur des Gewebes", sondern auch „eine Rolle. ... bei der Regulierung des Verhaltens derjenigen Zellen, die sich mit ihr in Kontakt befinden – indem sie sich auf ihre Entwicklung, ihre Wanderung, ihre Wucherung, ihre Form und ihre Funktionen auswirkt" spielt (Biologie Moléculaire de la Cellule, 3°ème éd. Médecine-Sciences, Flammarion, Paris, Seite 972).
- Unser Interesse gilt somit insbesondere zwei Hauptbestandteilen dieser extrazellulären Matrix: den Kollagenen und den Glykosaminoglykanen (auch bekannt unter dem Namen GAG).
- Die Auswirkungen der Alterung auf die Kollagene und Glykosaminoglykane lassen sich im Rahmen dieses Patents folgendermaßen zusammenfassen:
- – Die Verringerung der Synthese dieser Moleküle durch die Fibroblaste, die auf dem Zusammenspiel zweier Ursachen beruht: einerseits nimmt die Erneuerungsrate dieser Produktionszellen mit dem Alter ab und andererseits verringert sich auch die Anzahl an von diesen Zellen abgeschiedenen Molekülen.
- Da Kollagen bekanntlich etwa 80 % der Hautproteine darstellt, lässt sich leicht verstehen, dass die geringste Abnahme seiner Konzentration im Gewebe größere Auswirkungen auf die mechanischen und physiologischen Eigenschaften der Haut haben kann.
- Glykosaminoglykane sind imstande, große Wassermengen zu binden. Eine Abnahme ihrer Konzentration im Gewebe führt somit zu einem Feuchtigkeitsverlust der Haut.
- – Das Auftreten von strukturellen Veränderungen der neosynthetisierten Moleküle, die zur Vernetzung der Fasern und somit zu ihrer Verhärtung führen.
- Beim Kollagen ändern die Veränderungen der α-Ketten die Verteilung seiner unterschiedlichen Formen. Beispielsweise nimmt das Gehalt an Kollagen vom Typ III in der Epidermis zu, wenn sich das Kollagen vom Typ IV in der Basalmembran ansammelt. Auch lässt sich das Auftreten von enzymatischen oder nicht-enzymatischen Reaktionen (vom Typ Maillard-Reaktion) feststellen, die Verbindungen, sogenannte gekreuzte Verbindungen, entweder zwischen zwei Kollagenfasern oder zwischen dem Kollagen selbst und Glukosemolekülen bilden, wodurch die Kollagenfasernetze verhärtet werden.
- Die Alterung spiegelt sich bei den Glykosaminoglykanen in einer unvollständigen Synthese ihrer Polysaccharidketten und in einer Verminderung ihrer Sulfatierung wider. Umso mehr, als beim Kollagen die radikalischen Formen des Sauerstoffs die GAG auf irreversible Weise beschädigen.
- Die Haut verliert durch die Verringerung der Anzahl ihrer Bestandteile somit an Substanz und verhärtet sich durch den Elastizitätsverlust der Kollagenfasern und dadurch, dass sie an Feuchtigkeit verliert.
- All dies trägt dazu bei, der Altershaut ihre charakteristischen Merkmale zu verleihen: Trockenheit, mangelnde Geschmeidigkeit, Dünne, Sprödigkeit, mehr oder weniger zahlreiche Falten und mehr oder weniger tiefe Falten.
- Die Wundheilung ihrerseits nimmt zumindest teilweise ähnliche Bedürfnisse in Anspruch, da sie Gewebemasse wiederherstellen und somit produzieren muss, was lokal eine verstärkte Synthese der unterschiedlichen Bestandteile der Haut bedeutet.
- Somit lässt sich mit jedem Produkt, das in der Lage ist, einen oder mehrere Prozesse zu induzieren, die lokal die Synthese der Kollagene und der Glykosaminoglykane verstärken, der Effekt erzielen, der sowohl von all jenen Personen, welche die Zeichen der Hautalterung mindern wollen, als auch von jenen, welche die Wundheilung verbessern wollen, gewünscht wird, und zwar sowohl im Hinblick auf die Zeit als auch die Ästhetik und die Qualität des Ergebnisses.
- Die Erfindung, die Gegenstand dieser Anmeldung ist, beruht auf der Tatsache, dass wir ein Produkt entwickelt haben, das den vorstehenden Kriterien Rechnung trägt und dessen Wirksamkeit wir durch hochentwickelte Tests in vitro und in vivo nachgewiesen haben.
- Bekanntlich lässt sich die Synthese von Kollagen in Zellkulturen (in vitro) durch das C-terminale Fragment von Kollagen I anregen, welches das Peptid Lys-Thr-Thr-Lys-Ser bildet (Katayama K. et al., Journal of Biological Chemistry (1993), 259: 9941–9944 bildet.
- Ferner ist es möglich, die Synthese der Glykosaminoglykane der Haut durch Pflanzenextrakte zu erhöhen (zum Beispiel bei der Ratte: Chithra P. et al., Journal of Ethnopharmacology (1998), 59: 179–186).
- Unsere Patentanmeldung beruht auf der Entdeckung, dass die Peptide der allgemeinen Formel R1-X-Thr-Thr-Lys-(AA)n-Y und ihre Salze, wobei
- – X eine basische Aminosäure der Form D oder L (Lysin, Arginin, Histidin, Ornithin, Zitrullin, Sarcosin, Statin) repräsentiert,
- – (AA)n eine Verkettung von n natürlichen oder nichtnatürlichen Aminosäuren darstellt, wobei n von 0 bis 5 variiert,
- – R1 für H steht oder für eine Fettsäurekette mit 2 bis 22 Kohlenstoffatomen, die hydroxyliert ist oder nicht, gesättigt ist oder nicht, linear oder verzweigt ist, geschwefelt ist oder nicht, zyklisch ist oder nicht, oder für eine Biotinylgruppe, oder für eine Schutzgruppe vom Urethantyp, die in der Peptidsynthese verwendet wird, wie z.B. die Gruppen Benzyloxycarbonyl (Z), Terbutyloxycarbonyl (tBoc), Fluorenylmethyloxycarbonyl (Fmoc), Allyloxycarbonyl (Alloc),
- – Y = OR2 oder NR2R3, wobei R2 und/oder R3 ein Wasserstoffatom oder eine aliphatische oder aromatische Kette mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen ist, die hydroxyliert ist oder nicht, gesättigt ist oder nicht, linear oder verzweigt ist, geschwefelt ist oder nicht, zyklisch ist oder nicht, mit Ausnahme der Peptide, bei denen R1 = H et X = Lys et Y = OH und n = 0 oder (AA)n = Ser, wenn n = 1, wenn sie allein oder in Verbindung miteinander auf topischem Wege in vivo und somit in einem der Kosmetik zugehörigen Ansatz verabreicht werden, imstande sind, die begleitende Synthese von Kollagen und diejenige von Glykosaminoglykanen erheblich zu erhöhen, und dass sich aufgrund dieser Tatsache ein Synergieeffekt erzielen lässt, da dann das festgestellte Ergebnis besser ist, als dasjenige, das aus der Addition jedes einzelnen dieser Effekte zu erwarten war.
- Die neugebildeten Kollagenfasern verschachteln sich in dem Geflecht aus Glykosaminoglykanen der neu synthetisierten Basalmembran, wodurch sie ferner den Prozess der Regeneration der Haut sowie das durchschnittliche Hydratisierungsniveau im Gewebe beschleunigen.
- Die unter diesem Gesichtspunkt vorteilhafterweise genutzten Peptide können dadurch gekennzeichnet sein, dass n = 1, R1 eine Fettsäurekette mit 2 bis 22 Kohlenstoffatomen ist und Y für OH oder NH2 steht, und insbesondere mit X = das Lysin, (AA)n = das Serin, R1 = die Palmitoylgruppe und Y = OH.
- Die Peptide, die Gegenstand dieser Patentanmeldung sind, lassen sich entweder durch klassische chemische Synthese (in heterogener Phase oder in homogener Phase) oder durch enzymatische Synthese (Kullman et al., J. Biol. Chem. 1980, 255, 8234) ausgehend von den Bestandteils-Aminosäuren oder ihren Derivaten erhalten.
- Dank der geringen Größe dieser Peptide lässt sich deren industrielle Synthese zu geringen Kosten realisieren. Ihre nachweislich hohe Aktivität gestattet ihre kommerzielle Verwendung in einer großen Anzahl von kosmetischen oder dermopharmazeutischen Erzeugnissen, die in finanzieller Hinsicht akzeptabel sind.
- Die Peptide lassen sich auch durch Fermentierung eines Stamms von Bakterien erhalten, die gentechnisch verändert wurden oder unverändert sind, um die gesuchten Sequenzen oder deren unterschiedliche Fragmente zu erzeugen.
- Schließlich können die Peptide durch Extraktion von Proteinen tierischen oder pflanzlichen Ursprungs, vorzugsweise pflanzlichen Ursprungs, die diese Sequenzen im Innern ihrer Struktur enthalten können, gefolgt von einer kontrollierten enzymatischen oder nichtenzymatischen Hydrolyse erhalten werden, welche die fraglichen Peptidfragmente (mit der Sequenz X-Thr-Thr-Lys-(AA), vorzugsweise Lys-Thr-Thr-Lys-Ser) von einer mittleren Größe zwischen 300 und 2000 Daltons freisetzt unter der Bedingung, dass die freigesetzten Fragmente der vorherigen Peptidsequenz in den Pflanzen entsprechen, die diese Sequenzen im Innern ihrer Struktur enthalten können. Die herbeigeführte Hydrolyse ermöglicht die Freisetzung dieser Peptidfragmente.
- Zur Umsetzung der Erfindung ist es möglich, jedoch nicht notwendig, entweder die betreffenden Proteine zunächst zu extrahieren und sie dann zu hydrolysieren, oder die Hydrolyse zunächst an einem Rohextrakt durchzuführen und die Peptidfragmente anschließend zu purifizieren. Auch kann das Hydrolysat ohne Extraktion der fraglichen Peptidfragmente verwendet werden, wobei allerdings sichergestellt wird, dass die enzymatische Hydrolysereaktion rechtzeitig angehalten wird und das Beisein der fraglichen Peptide durch geeignete analytische Mittel dosiert wird (Radioaktivitätsmessung, Immunofluoreszenz oder Immunopräzipitation mit spezifischen Antikörpern usw.).
- Für den Fachmann, der mit der Extraktion und Purifizierung von Proteinen und Peptiden vertraut ist, sind weitere einfachere oder komplexere Verfahren leicht vorstellbar, die zu weniger kostspieligen oder reineren Erzeugnissen führen.
- Zur Veranschaulichung der Erfindung werden beispielhaft einige kosmetische Formeln genannt, die repräsentativ für die Erfindung sind, diese jedoch nicht einschränken: Beispiel Nr. 1: Gel
Carbopol 1342R 0,3 Propylen-Glykol 2,0 Glycerin 1,0 weiße Vaseline 1,5 Cylomethicon 6,0 Cetylalkohol 0,5 LubrajelR MS 10 Triethanolamin 0,3 N-Palmitoyl-Sarcosin-Lys-Thr-Thr-Lys-Ser 0,0005 Wasser, Konservierungsstoffe, Duftstoffe ad 100 g. Volpo S20 2.4 Volpo S2 2.6 Prostearyl 15 8.0 Bienenwachs 0.5 AbiIR ZP 2434 3.0 Propylen-Glykol 3.0 CarbopoIR 941 0.25 Triethanolamin 0.25 N-Palmitoyl-Lys-Thr-Thr-Lys-Ser 0,005 Wasser, Konservierungsstoffe, Duftstoffe ad 100 g - Die am Anfang dieser Anmeldung beschriebenen Aktivitäten werden anhand der folgenden Beispiele veranschaulicht.
- Beispiel Nr. 3: Zunahme der Kollagensynthese: in vitro
- Die gewählte Methode stellt eine Variante zu der von Augustin C. et al. (Skin Pharmacol. (1997); 10: 63–70) beschriebenen dar, indem wir statt humaner Lungenfibroblaste Explantate humaner Haut verwendet haben, um unsere Ergebnisse direkt in der Kosmetologie nutzbar zu machen.
- Diese Explantate, die aus der Mammaplastik oder Abdominalplastik stammen, werden 72 Stunden lang im Beisein von 3H-Prolin mit dem Peptid, N-Palmitoyl-Sarcosin-Thr-Thr-Lys-Ser, in drei endgültigen Konzentrationen in dem Kulturmedium inkubiert (2,10 %, 4,10 und 8,10 %; d. h. 2, 4 und 8 ppm). Die Explantate werden dann gespült, die Dermis und Epidermis jedes Explantats werden getrennt, homogenisiert und lysiert. Dann wird in jedem einzelnen Lysat die 3H-Prolin-Einlagerung gemessen. Die Versuche werden als Triplikat durchgeführt.
- Parallel dazu werden unter den gleichen Bedingungen, allerdings ohne Peptid, negative Kontrollen durchgeführt. Positive Kontrollen werden ihrerseits durchgeführt, indem das getestete Peptid durch Vitamin C ersetzt wird.
- Im Beisein von 2, 4 oder 8 ppm Peptid ist die Einlagerung von 3H-Prolin, das die Kollagensynthese umsetzt, um 30,2 (± 2) %, 54,7 (± 5) % bzw. 90,9 (± 5) % erhöht gegenüber derjenigen Einlagerung, die bei den Beweisversuchen (ohne Peptid) festgestellt wurde.
- Unter den gleichen Bedingungen erhöht das Referenzprodukt, Ascorbinsäure, bei einer Konzentration von 0,5 mM die Kollagensynthese um 61,4 (± 5) %.
- Beispiel Nr. 4: Steigerung der Glykosaminoglykanensynthese: in vitro
- Es wird das gleiche Protokoll wie das in Beispiel Nr. 3 verwendet, mit der Ausnahme, dass einerseits die Inkubation im Beisein von 3H-Glukosamin anstelle von 3H-Prolin erfolgt und andererseits anstelle von Vitamin C als Referenzprodukt Vitamin A-Säure verwendet wird.
- Im Beisein von 2, 4 oder 8 ppm des Peptids Lys-Thr-Thr-Lys-Ser-Ala ist die Einlagerung von 3H-Prolin, das die GAG-Synthese umsetzt, um 24,5 (± 3) %, 48,8 (± 5) % bzw. 67,9 (± 5) % erhöht gegenüber derjenigen Einlagerung, die bei den Beweisversuchen (ohne Peptid) festgestellt wurde.
- Unter den gleichen Bedingungen erhöht das Referenzprodukt, Vitamin-A-Säure, bei einer Konzentration von 100 mM die GAG-Synthese um 45,3 (± 2) %.
- Die bei diesen beiden Beispielen erzielten Ergebnisse belegen deutlich eine konzentrationsabhängige Wirkung des Peptids auf die Synthese von zwei Bestandteilen der extrazellulären Matrix.
- Beispiel Nr. 5: Hautstraffende Aktivität: in vitro
- Aus derselben Zellkultur stammende humane Fibroblaste werden über eine Dauer von 24 Stunden im Beisein von zusätzlichem bzw. bei den Kontrollen ohne zusätzliches Standardkulturmedium in unterschiedlichen Peptidkonzentrationen (2, 4 et 8 ppm) vermischt.
- Die Anregung der Proteinsynthese wird kalometrisch ausgewertet (sogenannte Biuret-Reaktion).
- Um die Resultate zu standardisieren, wird die gemessene Proteinmenge pro 1000 bei dem Test vorhandenen Zellen ausgedrückt.
- Im Vergleich zu den Kontrollexperimenten im Beisein von 2, 4 bzw. 8 ppm des Peptids N-Palmytoyl-Lys-Thr-Thr-Lys-Ser betrugt die Erhöhung der Proteinkonzentration 14,7 (± 1,0) %, 21,0 (± 2,4) % bzw. 44,8 (± 1,0) %.
- Dieser in vitro-Versuch belegt somit das konzentrationsabhängige Anregungspotential im Hautbereich des Peptids, ein Effekt, der direkt mit einer Straffung und einer Verdickung von zu dünner Haut verbunden ist.
- Beispiel Nr. 6: Antifaltenaktivität: in vivo
- Dieses Beispiel zeigt die Antifaltenwirkung, die in vivo bei einem Panel bestehend aus 15 erwachsenen Freiwilligen weiblichen Geschlechts im Alter zwischen 35 und 63 Jahren erzielt wurde. Die Antifaltenwirkung der Creme aus Beispiel Nr. 2, die das N-Palmitoyl-Lys-Thr-Thr-Lys-Ser in einer Konzentration von 0,005 % (d. h. 50 ppm) enthält, wird mit derjenigen einer Placebo-Creme (gleiche Creme, jedoch ohne den Wirkstoff) verglichen. Die Cremes werden auf genau gekennzeichneten Stellen, die sich im Winkel des rechten oder linken Auges befinden, gemäß einer Zufallsverteilung zwei Mal täglich über eine Dauer von 28 Tagen aufgetragen. Der betrachtete Parameter ist das Hautrelief im Bereich der Augenkontur (als Krähenfüße bezeichnete Falten). Die Quantifizierungen der verschiedenen Reliefvariablen werden anhand einer Video-EDV-Analyse von Silikonabdrücken vorgenommen, die an der Oberfläche der Haut entsprechend den von Corcuff et al. (1985, Int. J. Cosm. Sci.7: 117–126) und Corcuff et al. (1995, in Handbook of non-invasive methods and the skin, Serup & Jemec eds., CRC Press: 89–96) beschriebenen Protokollen genommen werden.
- Die untenstehende Tabelle zeigt den prozentualen Unterschied der zwischen T + 28 Tagen und T0 ermittelten Werte für die mittlere Tiefe der Hauptfalte (Spalte A) oder für die Gesamtheit der Falten (Spalte B); für die Dichte der Hauptfalten (Spalte C) sowie für die Messung der Unebenheit (Spalte D).
- Die das zuvor beschriebene N-Palmitoyl-Lys-Thr-Thr-Lys-Ser enthaltene Creme zeigt deutlich eine starke Antifaltenwirkung, da sich bei allen vier bei dieser Indikation klassischerweise verwendeten Parametern ein großer Unterschied zwischen dem Beginn und dem Ende der in vivo-Studie feststellen lässt.
- Es ist zu beachten, dass die Placebo-Creme unter den gleichen Untersuchungsbedingungen keine Wirkung zeigt, wenn das N-Palmitoyl-Lys-Thr-Thr-Lys-Ser darin nicht enthalten ist, was deutlich zeigt, dass lediglich dem patentgegenständlichen Peptid die festgestellte günstige Wirkung zugesprochen werden kann.
- Es ist insbesondere vorteilhaft, diese Peptide in Kombination miteinander zu verwenden.
- Die Peptide dieses Patents lassen sich erhalten durch chemische Synthese auf enzymatischem Wege, durch Fermentierung, durch Extraktion von Proteinen pflanzlichen Ursprungs, durch klassische Peptidsynthese in homogener oder heterogener Phase oder durch enzymatische Synthese ausgehend von den Bestandteils-Aminosäuren.
- Die Peptide dieses Patents können durch Extraktion von pflanzlichen Proteinen, gefolgt von enzymatischer oder nichtenzymatischer Hydrolyse erhalten werden, derart, dass Peptidfragmente von einer mittleren Größe zwischen 300 und 2000 Daltons erhalten werden, wobei ein Teil der freigesetzten Fragmente die Sequenz X-Thr-Thr-Lys-(AA)n, vorzugsweise die Sequenz Lys-Thr-Thr-Lys-Ser, enthalten muss.
- Die Peptide dieses Patents können allein oder in Verbindung miteinander in dem kosmetischen oder dermopharmazeutischen Enderzeugnis in Konzentrationen verwendet werden, die zwischen 0,1 und 1.000 ppm (p/p), vorzugsweise zwischen 1 und 100 ppm (p/p) variieren können.
- Die Peptide dieses Patents können allein oder in Verbindung miteinander verwendet werden in Form einer Lösung, einer Dispersion, einer Emulsion oder verkapselt in Trägern wie Makro-, Mikro- oder Nanokapseln, Liposomen oder Chylomikrons, oder enthalten in Makro-, Mikro oder Nanopartikeln, oder in Mikroschwämmen, oder adsorbiert auf organischen pulverförmigen Polymeren, Talk oder Bentoniten oder anderen mineralischen Trägern.
- Die Peptide dieses Patents können allein oder in Verbindung miteinander in jeglicher galenischen Form verwendet werden: O/W- und W/O-Emulsionen, Milche, Lotionen, gelbildende und zähflüssigmachende Polymere, Tenside und Emulgatoren, Pomaden, Kappilarlotionen, Shampoos, Seifen, Puder, Stifte, Sprays, Körperöle.
- Die Peptide dieses Patents können allein oder in Verbindung miteinander mit jedem anderen Inhaltsstoff verwendet werden, der üblicherweise verwendet wird: Extraktions- und/oder Syntheselipide, gelbildende und zähflüssigmachende Polymere, Tenside und Emulgatoren, wasser- oder fettlösliche Wirkstoffe, Pflanzenextrakte, Gewebeextrakte, Meeresextrakte, Sonnenfilter, Antioxidanzien.
- Die Peptide dieses Patents werden allein oder in Verbindung miteinander verwendet für die Zubereitung von kosmetischen und dermopharmazeutischen Zusammensetzungen oder für die Zubereitung von Medikamenten im Hinblick auf die begleitende Synthese von Kollagen und von Glykosaminoglykanen.
- Die Peptide dieses Patents werden allein oder in Verbindung miteinander verwendet zur Begünstigung der Feuchtigkeitszufuhr und für alle Hautpflegeanwendungen, insbesondere gegen die Bildung und Verschlimmerung von Falten sowie gegen alle Folgen der natürlichen oder beschleunigten Hautalterung (Heliodermie, Umweltverschmutzung).
- Die Peptide dieses Patents werden allein oder in Verbindung miteinander verwendet für die Zubereitung eines Medikaments zur Förderung der Hautregeneration und der Wundheilung.
Claims (16)
- Peptide der allgemeinen Formel R1-X-Thr-Thr-Lys-(AA)n-Y und ihre Salze, wobei: – X eine basische Aminosäure der Form D oder L (Lysin, Arginin, Histidin, Ornithin, Zitrullin, Sarcosin, Statin) repräsentiert, – (AA)n eine Verkettung von n natürlichen oder nichtnatürlichen Aminosäuren darstellt, wobei n von 0 bis 5 variiert, – R1 für H steht oder für eine Fettsäurekette mit 2 bis 22 Kohlenstoffatomen, die hydroxyliert ist oder nicht, gesättigt ist oder nicht, linear oder verzweigt ist, geschwefelt ist oder nicht, zyklisch ist oder nicht, oder für eine Biotinylgruppe, oder für eine Schutzgruppe vom Urethantyp, die in der Peptidsynthese verwendet wird, wie z.B. die Gruppen Benzyloxycarbonyl (Z), Terbutyloxycarbonyl (tBoc), Fluorenylmethyloxycarbonyl (Fmoc), Allyloxycarbonyl (Alloc), – Y = OR2 oder NR2R3, wobei R2 und/oder R3 ein Wasserstoffatom oder eine aliphatische oder aromatische Kette mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen ist, die hydroxyliert ist oder nicht, gesättigt ist oder nicht, linear oder verzweigt ist, geschwefelt ist oder nicht, zyklisch ist oder nicht, mit Ausnahme der Peptide mit R1 = H und X = Lys und Y = OH sowie mit n = 0 oder (AA)n = Ser n = 1.
- Peptide nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass n = 1, R1 eine Fettsäurekette mit 2 bis 22 Kohlenstoffatomen ist und Y für OH oder NH2 steht.
- Peptide nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass X das Lysin, (AA)n das Serin, R1 die Palmitoylgruppe und Y die Gruppe OH ist.
- Kosmetische oder dermopharmazeutische Zusammensetzungen, die ein Peptid oder Peptide gemäß den Ansprüchen 1 bis 3 enthalten.
- Kosmetische oder dermopharmazeutische Zusammensetzungen gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Peptid oder die Peptide durch chemische Synthese, auf enzymatischen Weg, durch Fermentierung oder Extraktion von Proteinen pflanzlichen Ursprungs erhalten wird (werden).
- Kosmetische oder dermopharmazeutische Zusammensetzungen gemäß den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Peptid oder die Peptide durch klassische Peptidsynthese in homogener oder heterogener Phase oder durch enzymatische Synthese, ausgehend von den Bestandteils-Aminosäuren oder ihren Derivaten, erhalten wird (werden).
- Kosmetische oder dermopharmazeutische Zusammensetzungen nach den Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Peptid oder die Peptide durch Extraktion von pflanzlichen Proteinen, gefolgt von enzymatischer oder nichtenzymatischer Hydrolyse erhalten werden, derart, dass Peptidfragmente von einer mittleren Größe zwischen 300 und 2000 Daltons erhalten werden, wobei ein Teil der freigesetzten Fragmente die Sequenz X-Thr-Thr-Lys-(AA)n, vorzugsweise die Sequenz Lys-Thr-Thr-Lys-Ser, enthalten muss, mit Ausnahme von freigesetzten Fragmenten, die ausschließlich das Peptid mit R1 = H und X = Lys sowie Y = OH und mit n = 0 oder (AA)n = Ser, wenn n = 1 ist, enthalten.
- Kosmetische oder dermopharmazeutische Zusammensetzungen gemäß den Ansprüchen 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Peptid oder die Peptide in dem Fertigprodukt in Konzentrationen verwendet wird (werden), die zwischen 0,1 und 1000 ppm (p/p) liegen, vorzugsweise zwischen 1 und 100 ppm (p/p).
- Kosmetische oder dermopharmazeutische Zusammensetzungen gemäß den Ansprüchen 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Peptid oder die Peptide verwendet werden in Form einer Lösung, einer Dispersion, einer Emulsion oder verkapselt in Trägern wie Makro-, Mikro- oder Nanokapseln, Liposomen oder Chylomikrons, oder enthalten in Makro-, Mikro oder Nanopartikeln, oder in Mikroschwämmen, oder adsorbiert auf organischen pulverförmigen Polymeren, Talk oder Bentoniten oder anderen mineralischen Trägern.
- Kosmetische oder dermopharmazeutische Zusammensetzungen gemäß den Ansprüchen 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Peptid oder die Peptide in beliebiger galenischer Form verwendet wird (werden): H/E- und E/H-Emulsionen, Milche, Lotionen, gelbildende und viskose Polymere, Tensid und Emulgatoren, Pomaden, Kappilarlotionen, Shampoos, Seifen, Puder, Stifte, Sprays, Körperölen.
- Kosmetische oder dermopharmazeutische Zusammensetzungen gemäß den Ansprüchen 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Peptid oder die Peptide verwendet wird (werden) mit beliebigen anderen üblicherweise verwendeten Ingredienzien: Extraktions- und/oder Syntheselipide, gelbildende und viskose Polymere, Tenside und Emulgatoren, wasser- oder fettlöslichen Wirkstoffen, Pflanzenextrakten, Gewebeextrakten, Meeresextrakten, Sonnenfiltern, Antioxidanzien.
- Kosmetische oder dermopharmazeutische Zusammensetzungen gemäß den Ansprüchen 4 bis 11, die verwendet werden in kosmetischen Anwendungen zur Begünstigung der Narbenbildung, der Feuchtigkeitszufuhr und für alle Hautpflegeanwendungen, insbesondere gegen die Bildung und Verschlimmerung von Falten sowie gegen alle Folgen der natürlichen oder beschleunigten Hautalterung (Heliodermie, Umweltverschmutzung).
- Verwendung des Peptids (der Peptide) gemäß den Ansprüchen 1 bis 3 für die Zubereitung von kosmetischen oder dermopharmazeutischen Zusammensetzungen im Hinblick auf die begleitende Synthese von Kollagen und von Glykosaminoglykanen.
- Verwendung von Peptiden gemäß den Ansprüchen 1 bis 3 für die Zubereitung von Medikamenten im Hinblick auf die begleitende Synthese von Kollagen und von Glykosaminoglykanen.
- Verwendung des Peptids (der Peptide) gemäß den Ansprüchen 1 bis 3 für die Zubereitung von kosmetischen Zusammensetzungen zur Begünstigung der Feuchtigkeitszufuhr, und für alle Hautpflegeanwendungen, insbesondere gegen die Bildung und Verschlimmerung von Falten sowie gegen alle Folgen der natürlichen oder beschleunigten Hautalterung (Heliodermie, Umweltverschmutzung).
- Verwendung des Peptids (der Peptide) gemäß den Ansprüchen 1 bis 3 für die Zubereitung eines Medikaments zum Fördern der Hautregeneration und der Narbenbildung.
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