-
Gebiet der
Erfindung
-
Die
Erfindung betrifft Desaturase-Enzyme, die zur Produktion mehrfachungesättigter
Fettsäuren
mit wichtigen diätischen
Anwendungen verwendet werden können.
-
Hintergrund
-
Fettsäuren sind
fundamentale Komponenten lebender Systeme. Sie bilden den größten Anteil
zytoplasmatischer Membranen, wie sie in Pflanzen, Tieren und Protisten
gleichermaßen
vorkommen. Fettsäuren mit
zwanzig Kohlenstoffatomen mit mehr als einer ungesättigten
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung entlang der Kohlenwasserstoffkette
sind für
ihre besondere Bedeutung bekannt. Arachidonat (20:4) (Heinz, Lipid
Metabolism in Plants, S. 33-89,
1993; Yamazaki et al. Biochim. Biophys. Acta 1123: 18-26, 1992;
Ulsamer et al., J. Cell Biol. 43: 105-114, 1969; and Albert et al.
Lipids 14: 498-500, 1979) und Eikosapentaensäure (20:5) (Heinz, Lipid Metabolism
in Plants, S. 3389, 1993; Yamazaki et al., Biochim. Biophys. Acta
1123: 18-26, 1992; Ulsamer et al., J. Cell Biol. 43: 105-114, 1969;
Albert et al. Lipids 14: 498-500, 1979; and Cook et al., J. Lipid
Res. 32: 1265-1273, 1991), gemeinhin auch als EPA bekannt, sind
bedeutsame Komponenten der Säugetierzellmembran
und gleichfalls Vorläufer
von Signalmolekülen
einschließlich
der Prostaglandine. Bestimmte spezialisierte Säugetiergewebe wie das Gehirn
(Naughton, J. Biochem. 13: 21-32, 1981), Hoden (Wilder and Coniglio,
Proc. Soc. Exp. Biol. Med. 177: 399405, 1984), und die Netzhaut
(Aveldano de Caldironi et al., Prog. Lipid Res. 20: 49-57, 1981)
sind besonders reich an ungesättigten
Fettsäuren.
-
Arachidonate
und Eikosapentaensäure
fungieren beide als Vorläufer
für die
Synthese von 22-Kohlenstoff-mehrfachungesättigten-Fettsäuren und,
mit Di-homo-γ-linolensäure (20:3)
(Yamazaki et al., Biochim. Biophys. Acta 1123: 18-26, 1992; Ulsamer
et al., J. Cell Biol. 43: 105-114, 1969; and Albert et al., Lipids
14: 498-500, 1979), als Vorläufer
für die
Synthese von Eikosanoid-metabolischen Regulatoren (Hwang, Fatty Acids
in Foods and Their Health Implications, 545-557, 1992). Schlüsselenzyme
in der Synthese von 20- Kohlenstoff-Fettsäuren sind
Desaturasen, die durch Entfernung zweier Wasserstoffatome in bestimmten
Positionen längs
der aliphatischen Kohlenwasserstoffkette cis-Doppelbindungen einführen. Desaturase-Enzyme sind bezüglich der
Position, Anzahl und Stereochemie der bereits in der Zielfettsäure enthaltenen
Doppelbindungen spezifisch (Heinz, Lipid Metabolism in Plants, 33-89,
1993).
-
Um
20-Kohlenstoff-mehrfachungesättigte-Fettsäuren synthetisieren
zu können,
müssen
Säugetiere die
essentielle Fettsäure
18:2 (Brenner, The Role of Fats in Human Nutrition, S. 45-79, 1989)
und 18:3 (Nelson, Fatty Acids in Foods and Their Health Implications,
S. 437-471, 1992; Brenner, The Role of Fats in Human Nutrition,
S. 45-79, 1989; and Hulanicka et al. J. Biol. Chem. 239: 2778-2787,
1964) aus ihrer Nahrung aufnehmen (Nelson, Fatty Acids in Foods
and Their Health Implications, 437-471, 1992). Diese diätischen
mehrfachungesättigten
Fettsäuren
werden im endoplasmatischen Retikulum durch eine Reihe von positionsspezifischen
Desaturase- und Malonyl-CoA-abhängigen
Kettenverlängerungsschritten
(1A) metabolisiert, wodurch das charakteristische
Methylenunterbrochene Doppelbindungsmuster entsteht. In der Leber,
die das primäre
Organ des menschlichen Lipidmetabolismus darstellt, wird der erste
Schritt in der Biosynthese von 20-Kohlenstoff-Fettsäuren durchgeführt, nämlich die
Desaturierung der essentiellen Fettsäuren in der Δ6-Position.
Die Desaturierungsprodukte werden zum 20:3 und 20:4 verlängert (Cook
et al., J. Lipid Res. 32: 1265-1273, 1991). Diese 20-Kohlenstoffprodukte
werden wiederum von einer Δ5-Desaturase denaturiert, um Arachidonsäure und
Eikosapentaensäure
zu produzieren. Dieser Δ6-Desaturierungsschritt ist in diesem metabolischen
Reaktionsweg geschwindigkeitsbestimmend (Bernet and Sprecher, Biochim.
Biophys. Acta 398: 354-363, 1975; and Yamazaki et al., Biochim.
Biophys. Acta 1123: 18-26, 1992) und wird nicht überraschender Weise durch die
Nahrung und hormonelle Änderungen
reguliert (Brenner, The Role of Fats in Human Nutrition, S. 45-79,
1989).
-
Im
Gegensatz zur Leber wurde in einigen Organismen und Geweben ein
alternativer Reaktionsweg für
die Biosynthese von 20-Kohlenstoff-mehrfachungesättigten-Fettsäuren nachgewiesen
(1B). An Stelle der Desaturierung ist der erste
Schritt im alternativen Reaktionsweg die Verlängerung der essentiellen 18-Kohlenstoff-Fettsäure zu einer
20-Kohlenstoffkettenlänge, wodurch
20:2 (Ulsamer et al., J. Cell Biol. 43: 105-114, 1969; and Albert
et al. Lipids 14: 498-500, 1979) und 20:3 hergestellt werden. Die
nachfolgende Desaturierung erfolgt über eine Δ8-Desaturase
(1). Die Produkte dieser Verlängerungs- Desaturierung, 20:3
und 20:4 sind die gleichen wie beim häufigeren Desaturierungs-Verlängerungsreaktionsweg.
Der Δ8-Reaktionsweg kommt in der Erdamöbe Acanthamoeba
sp. (Ulsamer et al, J. Cell Biol. 43: 105-114, 1969), und in euglenoiden
Spezies vor, wo es den überwiegenden
Reaktionsweg für
die Bildung von 20-Kohlenstoff-mehrfachungesättigten-Fettsäuren darstellt
(Hulanicka et al., Journal of Biological Chemistry 239: 2778-2787,
1964). Dieser Δ8-Desaturierungsreaktionsweg findet in Säugetieren
statt, und zwar sowohl in Rattenhoden (Albert and Coniglio, Biochem. Biophys.
Acta 489: 390-396, 1977) und in menschlichen Hoden (Albert et al.,
Lipids 14: 498-500, 1979). Während Δ8-Aktivität in Brustkrebszelllinien
(Grammatikos et al., Br. J. Cancer 70: 219-227, 1994; and Bardon et al., Cancer
Lett. 99: 5158, 1996) and in Gliomen (Cook et al., J. Lipid Res.
32: 1265-1273, 1991) beobachtet wurde, konnte keine Δ8-Aktivität in einer
korrespondierenden, nicht kanzerösen
Zelllinie (Grammatikos et al., Br. J. Cancer 70: 219-227, 1994) oder im
Gehirn (Dhopeshwarkar and Subramanian, J. Neurochem. 36: 1175-1179, 1976) nachgewiesen
werden. Die Bedeutung der Δ8-Desaturierung im normalen oder Krebszell-Metabolismus
ist unklar, weil die Analyse von Desaturase-Aktivitäten in Säugetiersystemen
häufig
vom Vorhandensein kompetitiver Δ6-Reaktionen und kettenverkürzenden
Retrokonversionen von Fettsäuresubstraten
im Gewebe verkompliziert wird (Sprecher and Lee, Biochim. Biophys.
Acta 388: 113-125, 1975; Geiger et al., Biochim. Biophys. Acta 1170:
137-142, 1993).
-
Mehrfachungesättigte 20-Kohlenstoff-Fettsäuren sind
aus den oben genannten Gründen
für die menschliche
Ernährung
wichtig und es konnte kürzlich
ein bemerkenswertes Interesse daran beobachtet werden, derartige
Fettsäuren
Säuglingsnahrung,
Kleinkindernahrung, diätischen
Ergänzungsmitteln
und nutrizeutischen Formulierungen beizugeben.
-
Aus
diesem Grund wäre
es wünschenswert,
neue transgene Pflanzen und Tiere mit einer gesteigerten Fähigkeit
zur Produktion von mehrfachungesättigten
20-Kohlenstoff-Fettsäuren zu
produzieren. Spychalla et al, PNAS, 94, p1142-1147, 1997, und Sagarova
et al, PNAS, 94, p 4211-4216, 1997, beziehen sich beide auf die
Klonierung und Charakterisierung eines Genes, das für eine Desaturase
kodiert.
-
Zusammenfassung
der Offenbarung
-
Die
Erfindung stellt neue Desaturase-Enzyme gemäß den Patentansprüchen bereit,
die kloniert und in Zellen von verschiedenen Organismen, einschließlich Pflanzen,
exprimiert werden können,
um 20-Kohlenstoff-mehrfachungesättigte-Fettsäuren zu
produzieren. Die Expression derartiger Fettsäuren erhöht die Nährstoffqualität derartiger
Organismen. Beispielsweise können Ölsaatpflanzen
so gestaltet werden, daß sie Δ5- und Δ8-Desaturasen
gemäß der vorliegenden
Erfindung aufweisen. Derartige Ölsaatpflanzen
würden
Samenölproduzieren,
das reich an mehrfachungesättigten
20:3, 20:4, 20:5, 22:4 und 22:5 Fettsäuren wäre. Solchen Fettsäuren könnten nützlicher
Weise in Säuglingsnahrung,
Nahrung aller Arten, diätischer
Zusatzstoffe, sowie nutrizeutischer und pharmazeutischer Zusammensetzungen
aufgenommen werden.
-
Die
Erfindung stellt weiterhin beanspruchte Proteine bereit, die sich
von den Proteinen der 6A und 7A durch
Substitution einer oder mehrerer konservierter Aminosäuren unterscheiden.
Ebenso werden Proteine bereitgestellt, die zu den Proteinen der 6A und 7A „wesentliche Ähnlichkeit" (definiert in Abschnitt „Definitionen") aufweisen.
-
Die
Erfindung stellte beanspruchte isolierte neue Nukleinsäuren bereits,
die für
die oben genannten Proteine kodieren, rekombinante Nukleinsäuren, die
derartige Nukleinsäuren
aufweisen, sowie Zellen und Pflanzen und Organismen, die solche
rekombinanten Nukleinsäuren
enthalten.
-
Die
neuartigen Desaturase-Enzyme können
einzeln oder gemeinsam, beispielsweise in einem metabolischen Reaktionsweg,
verwendet werden, um mehrfachungesättigte Fettsäuren, wie
20:3, 20:4, 20:5, 22:4 und 22:5 Fettsäuren, zu produzieren.
-
Die
vorliegende Erfindung umfaßt
auch Abschnitte von Nukleinsäuren,
die für
die neuartigen Enzyme kodieren, Abschnitte von Nukleinsäuren, die
für Polypeptide
kodieren, die im Wesentlichen zu diesen neuen Enzymen ähnlich sind
und Abschnitte von Nukleinsäuren,
die für
Polypeptide kodieren, die sich durch Substitution einer oder mehrerer
konservierter Aminosäuren
von den Proteinen gemäß 6A und 7A unterscheiden.
Solche Abschnitte von Nukleinsäuren
können
beispielsweise als Primer und Sonden für wissenschaftliche und diagnostische
Zwecke verwendet werden. Die wissenschaftlichen Verwendungen für derartigen
Sonden und Primer schließt
die Identifikation und Klonierung von ähnlichen Δ5- und Δ8-Desaturasen
in anderen Organismen, einschließlich Menschen mit ein.
-
Die
Erfindung umfaßt
weiterhin Verfahren, die die Desaturase-Enzyme der Erfindung verwenden.
Ein Beispiel für
diese Ausgestaltung der Erfindung ist eine Hefe- oder Pflanzenzelle,
die Gene für
eine oder beide Desaturasen der vorliegenden Erfindung aufweist
und die, unter Mitwirkung weiterer Desaturasen, zur Produktion von
Arachidonsäure
und/oder EPA in der Lage ist.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
1A zeigt
einen häufig
vorkommenden Weg zur Synthese von 20-Kohlenstoff-mehrfachungesättigte-Fettsäuren, der
mit der Δ6-Desaturasen von 18-Kohlenstoff-Fettsäuren beginnt,
gefolgt von einer 2-Kohlenstoff-Verlängerung sowie weiterer Desaturierung
und Verlängerung.
-
1B zeigt
einen alternativen Reaktionsweg, der mit der Verlängerung
von 18-Kohlenstoff-Fettsäuren zu
20-Kohlenstoff-Fettsäuren
beginnt, gefolgt von einer Δ8-Desaturierung
und einer zweiten Desaturierung an der Δ5-Position.
-
1C zeigt
einen alternativen Reaktionsweg für die Synthese von mehrfachungesättigten
Fettsäuren
unter Verwendung von Δ5-, Δ6- und Δ8-Desaturasen zur Produktion von Arachidonsäure und
EPA.
-
2 zeigt
eine gaschromatographische (GC) Analyse von Fettsäuremethylester
aus E. gracilis, der im Dunkeln mit Saccharose als Kohlenstoffquelle
gezüchtet
(heterotroph) wurde. Die Fettsäuren
wurden Vergleich der Retentionszeiten mit bekannten Standards identifiziert.
Signifikante Peaks sind numeriert und mit ihren Retentionszeiten
und Verhältnissen
der Gesamtfettsäure
verzeichnet.
-
3 zeigt Ähnlichkeiten
der Aminosäuresequenz
zwischen dem Euglena Δ8-Desaturase-Protein (EFD1)
und den Desaturase-Enzymen von C. elegans. Die abgeleitete Aminosäuresequenz
des EFD1-Gens zeigt Ähnlichkeit
mit der C. elegans Δ6-(FAT3) und Δ5-(FAT4)
Desaturasen (Napier et al., Biochem. J. 330: 611-614, 1998). Die Ähnlichkeit ist
in Regionen konservierter Funktion am größten. Aminosäuren, die
eine Zytochrom b5-ähnliche
Domäne
im N-terminalen Bereich darstellen (Lederer, Biochemie 76: 674-692, 1994), sind angegeben.
Die durch unterstrichene Buchstaben angegebenen His-Box-Motive sind auch
in anderen identifizierten Membran-Desaturasen vorhanden (Napier
et al., Biochem. J. 330: 611-614, 1998; Michaelson et al., J. Biol.
Chem. 273: 19055-19059,
1998; and Shanklin and Cahoon, Annu. Rev. Plant Physiol. Plant Mol.
Biol. 48: 611-641, 1998).
-
4 zeigt
das Ergebnis einer gaschromatographischen Untersuchung von Fettsäure-Methylestern aus
rekombinanter Hefe. Hefekulturen enthaltend entweder Kontroll-pYES2
oder pYES2-541 von dem das Euglena Δ8-Desaturase
(EFD1) Gen exprimiert wird, wurden mit den angegebenen Kohlenstoff-Fettsäuren ergänzt. Der
Kontrollstamm desaturiert exogene Fettsäuren nicht. Für den experimentellen
Stamm zeigt ein Pfeil den Desaturierungs-Peak an.
-
5 zeigt die Ergebnisse einer Massenspektroskopie
(MS) von Desaturierungs-Produkten.
DMOX Derivate von EFD1 Desaturierungs-Produkten wurden durch GC-Massenspektroskopie
analysiert. Das Molekül-Ion
jeder Fettsäure
ist 2 a.m.u. (Atomare Massen Einheiten) geringer als das Substrat,
wie es für
das Einfügen
einer Doppelbindung auch zu erwarten ist. Die Desaturierung an der Δ8-Position
wird durch charakteristische m/z Peaks von 182 und 194 für jedes
Produkt bewiesen, angezeigt durch die eckige Klammer.
-
6A zeigt
die primäre
Aminosäuresequenz
der Fettsäure Δ5-Desaturase
von Caenorhabditis elegans.
-
6B zeigt
eine Nukleotidsequenz einschließlich
des ORF (offenen Leserahmens), der für die Fettsäure Δ5-Desaturase
von Caenorhabditis elegans kodiert.
-
7A zeigt
die primäre
Aminosäuresequenz
der Fettsäure Δ8-Desaturase
des Protisten Euglena gracilis.
-
7B zeigt
eine Nukleotidsequenz einschließlich
des ORF, der für
die Δ8-Desaturase des Protisten Euglena gracilis
kodiert.
-
8 zeigt
bestimmte Strukturmerkmale der C. elegans Δ5- und Δ6-Desaturasegene.
Die relative Position der Genprodukte T13F2.1 und W08D2.4 auf ihrem
jeweiligen Kosmid sind oben gezeigt. Die Exon-Struktur von T13F2.1
( FAT4) und W08D2.4 ( FAT3), die die Stelle der Sequenzen der SL1
Spleißstelle,
des Häm-Bindungsmotives
von Zytochrom b5 (cyt b5)
und den drei konservierten Histidin-Box-Motiven (HBX) zeigen, sind
darunter angegeben.
-
9 zeigt
einen Vergleich der vorhergesagten Aminosäuresequenzen der Borretsch Δ6-Desaturase (bord6),
der C. elegans FAT3 (fat3), C. elegans FAT4 (fat4) und der Mortirella
alpina Δ5-(mord5) Desaturase. Identische und/oder
konservierte Positionen sind schattiert und die konservierte HPGG
Häm-Bindungsdomäne und die
konservierten Histidin-Boxes sind unterstrichen.
-
Abkürzungen:
bord6 = Borago officinalis Δ6-Desaturase (Gen-Bank Zugangsnummer U79010);
fat4 = C. elegans FAT4 Desaturase; fat3 = C. elegans Δ6-Desaturasesequenz
von W08D2.4 (Gen-Bank Zugangsnummer Z70271), ediert auf der Basis
der cDNA Sequenz, um die Aminosäuren
38-67 zu entfernen; mord5 = Mortierella alpina Δ5-Desaturase
(Gen-Bank Zugangsnummer AF054824).
-
Die 10A-10C zeigen die Identifizierung
von Arachidonsäure
in transgener Hefe durch Gaschromatographie – Massenspektroskopie (GC-MS).
Fettsäuremethylester
von Gesamtfetten von S. cerevisiae, die für 16 Stunden unter induzierenden
Bedingungen (2% Galactose) unter Zusatz von 0,2 mmol/l Di-homo-γ-linolensäure gezüchtet wurde,
wurde durch GC-MS analysiert. (A) Mit dem (leeren) Vektor pYES2
transformierte Hefe. (B) Mit dem pYES2 Vektor, enthaltend fat4,
transformierte Hefe. Die gemeinsamen Peaks wurden identifiziert
als: 16:0 (11.19-11.12 min.), 16:1 (11.38 min.), 18:0 (13.07-13.08
min.), 18:1 (13.29 min.), 20:3 (11.64-11.65 min.). Die neuen Peaks
sind Arachidonsäure
(14.49 min.) und 18:2 (12.91 min.). (C) Das Massenspektrum des Peaks,
der bei 14.49 min. eluiert. Dieses Spektrum ist von dem der authentischen
Methyl-Arachidonsäure
nicht unterscheidbar.
-
11A und 11B zeigen
die neuen Desaturierungsprodukte von Substraten ohne eine Δ8-Doppelbindung.
(A) Partielle GC-Spur von Fettsäuremethylestern,
abgeleitet aus Hefen, die die fat4 Δ5-Dasaturase ergänzt mit
20:2 Δ11,14 (14.81 min.) exprimieren. Das Desa turierungsprodukt
dieses Substrates eluiert bei 14.62 min. und wurde identifiziert
als 20:3 Δ5,11,14. (B) Partielle GC-Spur von Hefe exprimierend
die fat4 Δ5-Desaturase ergänzt mit 20:3 Δ11,14,17 14.87
min.). Das Desaturierungsprodukt dieses Subtrates eluiert bei 14.69
min. und wurde als 20:4 Δ5,11,14,17 identifiziert.
-
12 ist
eine Tabelle, in der die Substratspezifitäten von C. elegans Δ5-
und Δ6-Desaturase
verglichen werden.
-
13 ist
eine Tabelle, in der die Aufnahme und Desaturierung von Fettsäuren durch
Hefestämme, die
mit entweder einem Kontrollkonstrukt pYES oder mit pYES-541, einem
Klon enthaltend das E. gracilis Δ8-Desaturasegen EGD1 transformiert wurden.
S. cervisiae-Stämme
enthalten einen Kontrollvektor (pYES) oder exprimierend EFD1 (pYES-541)
wurden in Gegenwart der genannten Fettsäure kultiviert. Die Kulturen wurden
geerntet, gewaschen und Methylester wurden von der Gesamtzahl der
Zellen hergestellt und durch GC analysiert. Die Gewichts-% der Gesamtfettsäuremethylester
ist angegeben.
-
Auflistung
der Sequenzen
-
Die
aufgelisteten Nukleinsäure-
und Aminosäuresequenzen
sind unter Verwendung der standardmäßigen Buchstabenabkürzungen
für Nukleotidbasen
und des Drei-Buchstabencodes
für Aminosäuren in
der beigefügten
Auflistung der Sequenzen gezeigt. Es ist jeweils nur ein Strang
der Nukleinsäuresequenz
gezeigt, aber der jeweils komplementäre Strang soll eingeschlossen
sein durch Verweis auf den gezeigten Strang.
- SEQ ID NO:
1 ist die Nukleotidsequenz, die zum offenen Leserahmen der Fettsäure Δ5-Desaturase
von Caenorhabditis elegans korrespondiert.
- SEQ ID NO: 2 ist die primäre
Aminosäuresequenz
der Fettsäure Δ5-Desaturase
von Caenorhabditis elegans.
- SEQ ID NO: 3 ist die Nukleotidsequenz, die zum offenen Lesenrahmen
der Fettsäure Δ8-Desaturase
des Protisten Euglena gracilis korrespondiert.
- SEQ ID NO: 4 ist die primäre
Aminosäuresequenz
der Fettsäure Δ8-Desaturase
des Protisten Euglena gracilis.
- SEQ ID NOs: 5-8 sind Primer, die zur Amplifizierung und Klonierung
der die Δ8-Desaturase
kodierenden Nukleinsäuresequenz
verwendet wurden.
- SEQ ID NO: 9 ist ein Polyadenylierungssignal.
- SEQ ID NO: 10 ist ein Primer, der zur Amplifizierung und Klonierung
der für
die Δ5-Desaturase
kodierenden Nukleinsäuresequenz
verwendet wurde.
- SEQ ID NO: 11 ist eine kurze RNA „leader" Sequenz.
- SEQ ID NO: 12 ist die Aminosäuresequenz
eines Histidin-Box-Motivs.
- SEQ ID NO: 13 ist die Aminosäuresequenz
eines Histidin-Box-Motivs.
-
Beschreibung
der Erfindung
-
Die
folgenden Definitionen und Verfahren werden bereitgestellt, um die
vorliegende Erfindung besser zu definieren und dem Fachmann für die Ausführung der
vorliegenden Erfindung Hilfestellung zu geben.
-
Sofern
nicht anders beschrieben, sollen die Begriffe gemäß der von
Fachmann verwendeten gewöhnlichen
Verwendung verstanden werden. Definitionen von gewöhnlichen
Begriffen der Molekularbiologie können auch gefunden werden in
Rieger et al., Glossary of Genetics : Classical and Molecular, Sth
edition, Springer-Verlag: New York, 1991; and Lewin, Genes VI, Oxford
University Press: New York, 1997. Die Nomenklatur für DNA-Basen gemäß 37 C.
F. R. 1.822 wird vorliegend verwendet. Die standardmäßige Ein-
und Drei-Buchstabennomenklatur für
Aminosäuren
wird verwendet.
-
Definitionen
-
Abschnitt:
Ein Abschnitt eines Nukleinsäuremoleküls ist ein
Bereich benachbarter Nukleinsäuren,
der zu einer Sequenz dieses Moleküls korrespondiert, das etwa
15, 20, 30, 40, 50 oder 60 Nukleinsäuren lang ist. Solche Nukleotid-Abschnitte
können
als Sonden oder Primer verwendet werden.
-
Ein
Abschnitt eines Proteins ist ein Bereich benachbarter Aminosäuren, die
zur Aminosäuresequenz des
Proteins korrespondieren, das ungefähr 5, 10, 20, 30, 40 oder 50
Reste lang ist. Gemäß der hierin
praktizierten Verwendung kann solch ein Abschnitt zu jedem Segment
eines Nukleinsäuremoleküls korrespondieren,
beispielsweise kann solch ein Abschnitt zu einem Segment bestehend
aus Nukleotiden 1 bis 500, 501 bis 1000 oder 10001 bis 1451 der
in 6D gezeigten Sequenz oder Nukleotiden
1 bis 400, 401 bis 800, 801 bis 1251 der in 7B gezeigten
Sequenz korrespondieren.
-
Desaturase:
Eine Desaturase ist ein Enzym, das die Bildung von Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen
in einem Kohlenwasserstoffmolekül
begünstigt.
-
Desaturase-Aktivität kann in
Versuchen dadurch demonstriert werden, daß eine Präparation enthaltend ein Enzym
mit einem Fettsäuresubstrat
in tauglicher Form inkubiert wird und bezüglich der Umwandlung dieses
Substrates zum vorausgesagten Fettsäureprodukt analysiert wird.
Alternativ dazu kann eine DNA-Sequenz, die vermutlich für ein Desaturase-Protein
kodiert, in ein entsprechendes Vektor-Konstrukt eingebaut werden
und dadurch in Zellen, die normalerweise nicht über die Fähigkeit zur Desaturierung eines
bestimmten Fettsäuresubstrates
verfügen,
exprimiert werden. Die Aktivität
des Desaturase-Enzyms, das von der DNA-Sequenz kodiert wird, kann
dann durch Bereitstellung eines Fettsäuresubstrates in geeigneter
Form für
solche Zellen demonstriert werden, die mit einem Vektor enthaltend
die Desaturase-kodierende DNA-Sequenz im Vergleich zu geeigneten
Kontrollzellen (beispielsweise, solchen, die mit dem leeren Vektor
transformiert worden sind). In solch einem Experiment belegt die
Detektion des vorhergesagten Fettsäureproduktes in Zellen mit
der Desaturase-kodierenden DNA-Sequenz und nicht in den Kontrollzellen
die Desaturase-Aktivität.
Beispiele für
diesen Versuchstyp sind beispielsweise beschrieben worden in Lee
et al., Science 280: 915-918, 1998; Napier et al., Biochem. J. 330:
611-614, 1998; and
Michaelson et al., J. Biol. Chem. 273: 19055-19059, 1998, die hierdurch
unter Bezugnahme inkorporiert werden.
-
Die Δ5-Desaturase-Aktivität kann durch
diese Techniken beispielsweise unter Verwendung von 20:3 Δ8,11,14 als
Substrat und Nachweis von 20:4 Δ5,8,11,14 als Produkt (Michaelson et al.,
J. Biol. Chem. 273: 19005-19059, 1998) nachgewiesen werden. Andere
potentielle Substrate für
die Verwendung in Δ5-Aktivitätsversuchen
beinhalten, sind jedoch nicht darauf beschänkt, 10:2 Δ11,14 (mit
20:5 Δ5,11,14 als Produkt) und 20:3 Δ11,14,12 (mit
20:4 Δ5,11,14,17 als Produkt).
-
Die Δ8-Desaturase
kann mittels ähnlicher
Techniken nachgewiesen werden, beispielsweise von 20:3 Δ11,14,17 als
Substrat und Nachweis von 20:4 Δ8,11,14,17 als Produkt.
-
ORF:
Offener Leserahmen. Ein ORF ist eine zusammenhängende Serie von Nukleotidtriplets,
die für eine
Aminosäure
kodieren. Diese Sequenzen sind normalerweise in ein Peptid transferierbar.
-
Homologe:
Zwei Nukleotid- oder Aminosäuresequenzen,
die eine gemeinsame Vorläufersequenz
aufweisen und divergierten, als eine Spezies mit dieser Vorläufersequenz
sich in zwei Spezies aufteilte. Homologe zeigen häufig einen
substantiellen Grad an Sequenzidentität.
-
Transformiert:
Eine transformierte Zelle ist eine Zelle, in die mittels molekularbiologischer
Techniken ein Nukleinsäuremolekül eingeführt worden
ist. Der Begriff umfaßt
alle Techniken, durch die ein Nukleinsäuremolekül in eine derartige Zelle eingeführt werden
kann, einschließlich
der Transfektion mit viralen Vektoren, der Transformation mit Plasmid-Vektoren
und die Einführung
nackter DNA durch Elektroporation, Lipofektion und sogenannter „particle
gun acceleration".
-
Gereinigt:
Der Begriff „gereinigt" bezieht sich nicht
notwendigerweise auf absolute Reinheit; stattdessen hat der Begriff
relative Bedeutung. So ist beispielsweise eine gereinigte Proteinpräparation
eine Präparation,
in der das interessierende Protein oder eine andere Substanz in
reinerer Form vorliegt, als in seiner natürlichen Umgebung in einer Zelle.
Gewöhnlicherweise
wird eine Proteinpräparation
so gereinigt, daß das
Protein mindestens 50 % des Gesamtproteingehaltes der Präparation
ausmacht.
-
Operativ
Verbunden: Eine erste Nukleinsäuresequenz
ist operativ mit einer zweiten Nukleinsäuresequenz verbunden, wenn
die erste Nukleinsäuresequenz
in einer funktionalen Beziehung mit der zweiten Nukleinsäuresequenz
steht. So ist beispielsweise ein Promotor mit einer kodierenden
Sequenz operativ verbunden, wenn der Promotor die Transkription
oder Expression des kodierenden Gens beeinflußt. Gewöhnlicherweise sind operativ
verbundene DNA-Sequenzen benachbart und sofern notwendig, so angeordnet,
daß zwei proteinkodierende
Regionen im selben Leserahmen verbunden werden. Sofern Introns vorhanden
sind, können
die operativ verbundenen DNA-Sequenzen auch nicht-kontinuierlich
sein.
-
Zelle:
Eine Pflanzen-, Tier-, Protisten-, Bakterien- oder Pilzzelle.
-
Sequenz-Ähnlichkeit:
Die Ähnlichkeit
zwischen zwei Nukleinsäuren
oder zwei Aminosäuresequenzen wird
in %-Sequenz-Identität
ausgedrückt.
Je höher
die Sequenzidentität
zwischen zwei Sequenzen ist, desto ähnlicher sind diese zwei Sequenzen.
-
Im
Fall von Sequenzvergleichen von Proteinen wird Ähnlichkeit nicht nur in %-Identität, sondern
es werden auch Substitutionen konservierter Aminosäuren mit
einbezogen. Derartige konservative Substitutionen behalten gewöhnlicher
Weise die Hydrophobizität
and Acidität
der substituierten Rest bei, wodurch die Struktur (und damit die
Funktion) des gefalteten Proteins beibehalten wird. Die Computerprogramme,
die zur Berechnung der Proteinähnlichkeit
verwendet werden, verwenden standardisierte Algorithmen, die, wenn
sie mit standardisierten Einstellungen verwendet werden, den Vergleich
von Ähnlichkeit
zwischen verschiedenen Paaren von Proteinen erlauben.
-
Sequenzen
werden mit zugewiesenen Werten für
Lücken
gegenübergestellt
(„aligned") und Identitätsregionen
werden mittels eines computerisierten Algorithmus quantifiziert.
Vorgegebene Parameter des Computerprogramms werden gewöhnlicher
Weise verwendet, um Werte für
Lücken
und andere Variablen vorzugeben.
-
Verfahren
zur Gegenüberstellung
von Sequenzen für
deren Vergleich sind bereits weit verbreitet. Verschiedene Programme
und Gegenüberstellungsalgorithmen
werden von Pearson et al., Methods in Molecular Biology 24: 307-331,
1994, und in Altschul et al., Nature Genet. 6: 119-129, 1994 beschrieben.
Altschul et al. stellt eine detailierte Beurteilung von Sequenzgegenüberstellungsverfahren
und Homologieberechnungen vor.
-
Das
NCBI Basic Local Alignment Search Tool(BLAST TM) (Altschul et al.,
J. Mol. Biol. 215: 403-410, 1990) ist vor verschiedenen Quellen
verfügbar,
einschließlich
des National Center for Biotechnology Information (NBCI, Bethesda,
MD) und dem Internet zur Verwendung im Zusammenhang mit den Sequenzanalyseprogrammen
blastp, blastn, blastx, tbiastn and tblastx. BLASTTM kann
unter der Adresse http://www.ncbi.nlm.nih.gov/BLAST/aufgerufen werden.
Eine Beschreibung, wie die Sequenzidentität zu bestimmen ist, ist im
Internet erhältlich.
Sequenzidentität,
wie hierin beschreiben, wurde mit der BLASTTM-Software
unter Verwendung der voreingestellten Parameter bestimmt. So kann
beispielsweise die blastn (Version 2.0) Software zur Bestim mung
der Sequenzidentität
zwischen zwei Nukleinsäuresequenzen
unter Verwendung der voreingestellten Parameter (expect = 10, Matrix
= BLOSUM62, Filter = DUST (Tatusov and Lipmann, in Vorbereitung für 1. Dezember
1999; und Hancock and Armstrong, Comput. Appl. Biosci. 10: 67-70,
1994) Lücken
(gap existence cost) = 11, gap cost pro Rest = 1, und Lambda Koeffizient
= 0.85) verwendet werden. Für
den Vergleich zweier Polypeptide kann die blastp (Version 2.0) Software
mit den voreingestellten Parametern (expect 10, Filter = SEG (Wootton
and Federhen, Computers in Chemistry 17: 149-163, 1993), Matrix
= BLOSUM62, Lücken (gap
existence cost) = 11, gap cost pro Rest = 1, Lambda = 0.85) verwendet
werden.
-
Wenn
kurze Peptide gegenübergestellt
werden (weniger als ca. 30 Aminosäuren) sollte die Gegenüberstellung
unter Verwendung der BLAST-2-Sequenzfunktion vorgenommen werden,
wobei das PAM30 Matrixset dem voreingestellten Parametern (open
gap 9, extension gap 1 penalties) verwendet wird.
-
Ein
alternatives Gegenüberstellungswerkzeug
ist das ALIGN Global Optimal Alignment tool (Version 3.0), erhältlich von
Biology Workbench unter der Adresse http://biology.ncsa.uiuc.edu.
Dieses Werkzeug kann unter Verwendung der voreingestellten Parameter
zur Gegenüberstellung
zweier bekannter Sequenzen verwendet werden. Referenzen für dieses
Werkzeug schließt
Meyers and Miller, CABIOS 4: 11-17, 1989 ein.
-
Konservative
Aminosäuresubstitutionen
sind solche Substitutionen, die am wenigsten mit den Eigenschaften
des ursprünglichen
Proteins interferieren, das heißt,
die Struktur und im Besonderen die Funktion des Proteins wird beibehalten
und nicht durch derartige Substitutionen signifikant verändert. Die
Tabelle zeigt Aminosäuren,
die für
eine ursprüngliche
Aminosäure
im Protein und die als konservative Substitutionen angesehen werden. Tabelle
1
-
Durch
konservative Substitutionen werden im Allgemeinen (a) die Struktur
des Polypeptidrückgrats
in der Gegend der Substitution, beispielsweise als „Sheet" oder „Helikaler
Konformation", (b)
die Ladung oder Hydrophobizität
des Moleküls
an der Zielstelle oder (c) der Raumbedarf der Seitenketten beibehalten.
-
Die
Substitutionen, von denen man im Allgemeinen erwarten kann, daß es sie
die größten Veränderungen
in den Proteineigenschaften hervorrufen, sind nicht-konservative Änderungen,
beispielsweise Änderungen,
in denen (a) ein hydrophiler Rest, beispielsweise Seryl oder Threonyl
durch einen hydrophoben Rest substituiert wird, beispielsweise Leuzyl,
Isoleuzyl, Phenylalanyl, Valyl oder Alanyl; (b) ein Cystein oder
Prolin von jedem anderen Rest substituiert wird; (c) ein Rest mit
einer elektropositiven Seitenkette, beispielsweise Lysyl, Arginyl,
oder Histadyl, durch einen elektronegativen Rest, beispielsweise
Glutamyl oder Aspartyl subsituiert wird; oder (d) ein Rest mit einer
raumgreifenden Seitenkette, beispielsweise Phenylalanin, durch einen Rest
ohne Seitenkette, beispielsweise Glycin substituiert wird.
-
Sonde:
Eine isolierte Nukleinsäure,
die mit einer detektierbaren Markierung oder einem Reportermolekül verbunden
ist. Typische Markierungen umfassen radioaktive Isotopen, Liganten,
chemilumineszente Agenzien und Enzyme.
-
Primer:
Kurze Nukleinsäuren
bevorzugt DNA-oligonukleotide mit zehn oder weniger Nukleotiden,
die zu einem komplimentären
Ziel-DNA-Strang durch Nukleinsäure-Hybridisierung hybridisierbar
sind, um ein Hybrid zwischen Primer und Ziel-DNA-Strang herzustellen,
und dann entlang des Ziel-DNA-Stranges von einem DNA-Polymeraseenzym
verlängert
werden kann. Primerpaare können
zur Amplifikation von Nukleinsäuresequenzen
verwendet werden, beispielsweise durch die polymerase Kettenreaktion
(PCR) oder andere Nukleinsäure-Amplifikationsverfahren,
die im Stand der Technik bekannt sind.
-
Die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten Sonden und Primer umfassen
typischerweise mindestens 15 kontinuierliche Nukleotide. Um die
Spezifität
zu erhöhen,
können
auch längere
Sonden und Primer verwendet, so wie Sonden und Primer, die mindestens,
20, 30, 40, 50, 60, 70, 80, 90, 100 oder 150 fortlaufende Nukleotide
umfassen, die ein definiertes Level an Sequenzidentität mit einem
der offenbarten Sequenzen zeigen, beispielsweise mindestens 50 %ige,
60 %ige, 70 %ige, 80 %ige, 90 %ige, oder 95 %ige Sequenzidentität.
-
Derartige
Sonden und Primer können
alternativer Weise auch solche Nukleotid-Moleküle sein, die unter spezifischen
Bedingungen hybridisieren und unter spezifischen Waschbedingungen,
wie den weiter unten angegebenen, auch hybridisiert bleiben. Diese
Bedingungen können
zur Identifizierung von Varianten der Desaturasen verwendet werden.
Nukleinsäure-Moleküle, die
von der Desaturase cDNA und Gensequenzen abgeleitet sind, schließen Moleküle ein,
die unter verschiedenen Bedingungen zu den offenbarten Desaturase-Nukleinsäure-Molekülen oder
deren Fragmenten hybridisieren. Allgemein werden Hybridisierungsbedingungen
in Kategorien klassifiziert, beispielsweise sehr hohe Stringenz,
hohe Stringenz und geringe Stringenz. Die Bedingungen für Sonden
von ungefähr
600 Basenpaaren oder mehr in Länge
sind unten in drei korrespondierenden Kategorien angegeben. Sehr
hohe Stringenz (Detektierte Sequenzen mit 90 % Sequenzidentität)
Hohe
Stringenz (Detektierte Sequenzen mit 80 % Sequenzidentität)
Geringe
Stringenz (Detektiert Sequenzen mit mehr als 50 % Sequenzidentität)
-
Verfahren
zur Herstellung und Verwendung von Sonden und Primern sind in Referenzen
angegeben, beispielsweise in Sambrook et al. Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, 2nd ed., Cold Spring Harbor Laboratory Press,
NY, 1989; Ausubel et al. Current Protocols in Molecular Biology,
Greene Publishing Associates and Wiley-Intersciences, 1987; und
Innis et al., PCR Protocols, A Guide to Methods and Applications,
Academic Press, Inc., San Diego, California. 1990. PCR-Primer können von
einer bekannten Sequenz abgeleitet werden, beispielsweise unter
Verwendung von Computerprogrammen für solche Zwecke, wie beispielsweise Primer
(Version 0.5, 1991, Whitehead Institute for Biomedical Research,
Cambridge, MA).
-
Rekombinante
Nukleinsäure:
Eine Sequenz, die natürlicherweise
nicht vorkommt oder mit einer Sequenz, die durch künstliche
Verbindung zweier sonst getrennter Sequenzsegmente generiert wurde.
Diese künstliche
Kombination wird häufig
durch chemische Synthese erreicht, beziehungsweise häufiger durch
die künstliche
Manipulation von isolierten Segment von Nukleinsäuren, beispielsweise durch
Techniken des Genetic Engeneering, wie die beschrieben in Sambrook
et al. Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2nd ed., Cold Spring
Harbor Laboratory Press, NY, 1989. Der Begriff „Rekombinant" schließt Nu kleinsäuren ein,
die lediglich durch Addition, Substitution oder Deletion eines Nukleinsäureabschnitts
verändert
wurden.
-
Nativ:
Der Begriff Nativ bezieht sich auf eine natürlicher Weise vorkommende („Wildtyp") Nukleinsäure oder
Polypeptid. Die native Nukleinsäure
oder das native Protein kann von einem bestimmten Organismus abgeleitet
sein in dem es natürlich
vorkommt oder in dem es als ein synthetisch konstruiertes Protein
oder eine synthetisch konstruierte Nukleinsäure vorkommt, die zur natürlich vorkommenden
Nukleinsäure
oder zum natürlich
vorkommenden Protein identisch ist.
-
Isoliert:
Eine isolierte Nukleinsäure
ist eine Nukleinsäure,
die im Wesentlichen von anderen Nukleinsäuresequenzen der Zelle des
Organismus, in der die Nukleinsäure
natürlicher
Weise vorkommt, beispielsweise andere chromosomaler und extrachromosomaler
DNA und RNA, unter Verwendung konventioneller Nukleinsäure-Aufreinigungsmethoden
im Wesentlichen getrennt oder weggereinigt wurde. Der Begriff umfasst
auch rekombinante Nukleinsäuren
und chemisch synthetisierte Nukleinsäuren.
-
Pflanze:
Der Begriff Pflanze umfaßt
jede höhere
Pflanze und Vorläufer
davon, einschließlich
Monokotyledone (beispielsweise Mais, Reis, Weizen, Gerste, Raps,
Soja, Sonnenblumen, etc.), Dikotyledone (beispielsweise Kartoffel,
Tomate, etc.) und schließt
Teile von Pflanzen, einschließlich
Samen, Früchte,
Knollen, etc. ein.
-
Die
Erfindung wird durch Verweis auf die hierin befindlichen Beispiele
besser verstanden werden. Der Umfang der Erfindung ist jedoch nicht
dadurch beschränkt.
-
Beschreibung
und allgemeine Verfahren der Offenbarung
-
Die
vorliegende Erfindung verwendet Standardlaborverfahren für die Klonierung,
Manipulation und Sequenzierung von Nukleinsäuren, die Reinigung und Analyse
von Proteinen und anderen molekularbiologischen und biochemischen
Verfahren, soweit nicht anderweitig angegeben. Solche Verfahren
sind detailliert in Standardlaborbüchern, wie Sambrook et al.,
Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2nd ed., Cold Spring Harbor
Laboratory Press, NY, 1989; und Ausubel et al., Current Protocols
in Molecular Biology, Green and Wiley Interscience, NY, 1987 beschrieben.
-
Die
Erfinder haben eine neuartige Fettsäure Δ8-Desaturase
des Protisten Euglena gracilis und eine neue Fettsäure Δ5-Desaturase
von Caenorhabditis elegans identifiziert, kloniert und exprimiert,
die zusammen zur Herstellung mehrfach ungesättigter Fettsäuren verwendet
werden können.
-
Die
Erfindung stellt neue gereinigte Proteine bereit (7A).
Ebenso stellt die Erfindung Proteine bereit, die vom Protein der 7A durch
eine oder mehrere konservative Aminosäuresubstitutionen differieren sowie
Proteine, die zu dem Protein der 7A „im Wesentlichen ähnlich" sind. Der Begriff „im Wesentlichen ähnlich" ist im Abschnitt „Definitionen" definiert. Proteine
gemäß der vorliegenden
Erfindung schließen
Proteine mit ein, die mindestens 50 % Aminosäureidentität mit dem Protein gemäß 7A aufweisen.
Der Begriff „50
% Aminosäureähnlichkeit" ist durch die Verwendung
der blastp-Sequenzanylyse
Software unter Benutzung der voreingestellten Parameter objektiv
und konsistent definiert. Die Proteine gemäß der vorliegenden Erfindung
umfassen auch Proteine mit mindestens 60 %, mindestens 70 %, mindestens
80 %, mindestens 90 % und mindestens 95 % Ähnlichkeit (zur Sequenz der 7A)
unter Verwendung von blastp mit den voreingestellten Parametern.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt bereit:
Isolierte Nukleinsäuren, die
für die
oben genannten Proteine kodieren, rekombinante Nukleinsäuren, einschließlich derartiger
Nukleinsäuren
und Zellen, enthaltend derartige rekombinante Nukleinsäuren. Demgemäß umfassen
Nukleinsäuren
der Erfindung Nukleinsäuren,
die kodieren: (1) für
Aminosäuresequenzen
wie in 7A gezeigt; (2) für Aminosäuresequenzen,
die sich von der in 7A gezeigten Sequenz durch eine oder
mehrere konservativer Aminosäuresubstitutionen
unterscheiden; und (3) für
Aminosäuresequenzen,
die gemäß Messung
durch blastp mit den voreingestellten Parametern mindestens 60 % Ähnlichkeit
mit der Sequenz der 7A aufweisen.
-
Nukleinsäuren der
Erfindung schließen
auch Nukleinsäuren
ein, die mindestens den Begriff „60 % Ähnlichkeit" mit den Nukleinsäuren gemäß 7B zeigen.
Der Begriff „60
% Ähnlichkeit" ist durch die Verwendung
der blastn Software mit den voreingestellten Parametern objektiv
definiert. Die Nukleinsäuren
der Erfindung schließen
auch Nukleinsäuren
ein, die mindestens 70 %, mindestens 80 %, mindestens 90 % und mindestens
95 % Ähnlichkeit
zur Sequenz der 7B unter Verwendung von blastn
mit den voreingestellten Parametern zeigen.
-
Die
neuen Δ8-Desaturase-Enzyme können entweder einzeln oder
zusammen, beispielsweise innerhalb eines metabolischen Reaktionsweges,
verwendet werden, um mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie 20:3
und 20:4 Fettsäuren
zu produzieren. 1B zeigt ein Beispiel für einen
derartigen metabolischen Reaktionsweg. Derartige Reaktionswegen
können
durch Verwendung entsprechender Expressionssysteme in jede Zelle
eingeführt
werden. Wie unten detaillierter beschrieben werden wird, besteht
ein einfacher Weg zur Bereitstellung solcher Elemente in der Verwendung
von kommerziell erhältlichen
Expressionssystemen.
-
Der
Umfang der vorliegenden Erfindungen umfaßt nicht nur die Nukleinsäuren in
ihrer Gesamtheit, die für
die neuen Δ8-Desaturase-Enzyme kodieren (und im Wesentlichen ähnliche
Derivate solcher Enzyme), sondern umfaßt auch „Abschnitte" derartiger Nukleinsäuren (wie
im Abschnitt „Definitionen" definiert). Solche
beanspruchten Abschnitte werden dadurch identifiziert, daß sie einen
bestimmten Grad an Ähnlichkeit
mit Abschnitten ähnlicher
Größe der Nukleotide
gemäß 7B aufweisen
und können
eine Länge
von ungefähr
15, 20, 30, 40 oder 50 benachbarten Nukleotiden haben. Die Ähnlichkeit
wird mittels einer Sequenzvergleichssoftware wie „blastn" und „blastp" Software gemessen,
die vom National Center for Biotechnology Information (NBCI, Bethesda,
MD) und im Internet unter http://www.ncbi.nlm nih.gov/BLAST/ erhältlich ist.
Die Ähnlichkeit zwischen
den beanspruchten Abschnitten von Nukleinsäuren und Abschnitten ähnlicher
Größe der Nukleinsequenzen
gemäß 7B kann
mindestens 50 %, 60 %, 70 %, 80 %, 90 %, 95 % oder sogar 98% betragen. Solche
Abschnitte von Nukleinsäuren
können
beispielsweise als Primer oder Sonden für die Forschung und diagnostische
Zwecke verwendet werden. Abschnitte von Nukleinsäuren können aus jedem Bereich der
Sequenz wie in 7B gezeigt ausgesucht sein,
wie beispielsweise der ersten, zweiten, dritten etc. Gruppe von hundert
Nukleinsäuren
gemäß der Numerierung
in den Figuren.
-
Die
oben erwähnten
rekombinanten Nukleinsäuren
können
beispielsweise die gesamte oder einen Abschnitt einer offenbarten
Nukleinsäure
operativ verbunden mit einem weiterem Nukleinsäureelement enthalten, so wie
beispielsweise einem Promotor als Teil eines Klons, der zur Expression
eines Proteins entworfen wurde. Klonierungs- und Expressionssysteme
für derartige
Zwecke sind kommerziell erhältlich.
-
Verschiedene
Hefestämme
und von Hefen abgeleitete Vektoren werden gewöhnlicher Weise zur Expression
und Reinigung von Proteinen verwendet, so sind beispielsweise Pichia
pastoris Expressionssysteme von Invitrogen (Carlsbad, CA) erhältlich.
Solche Systeme umfassen geeignete Pichia pastoris Stämme, Vektoren,
Reagenzien, Sequenzprimer und Medien. Ebenfalls von Invitrogen erhältlich ist
ein ähnliches
System zur Expression von Proteinen in Saccharomyces cerevisiae,
das Vektoren, Reagenzien und Medien beinhaltet. Eine Nukleotidsequenz
(beispielsweise ein Gen, das für
die Δ5- oder Δ8-Desaturase-Enzyme der Erfindung kodiert) kann beispielsweise
in den Hefeexpressionsvektor pYES2 kloniert werden und unter der
Kontrolle eines induzierbaren Promotors, wie dem Galactose-induzierbaren
Promotor (GAL 1) exprimiert werden.
-
Es
können
auch solche eukaryontischen Vektoren für die Expression der Desaturasen
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, die nicht für Hefen geeignet sind. Beispiele
derartiger Systeme sind das gut bekannte Baculovirus System, das
ecdysoninduzierbare Säugetier-Expressionssystem,
das regulatorische Elemente aus Drosophila melanogaster zur Kontrolle
der Genexpression verwendet und das Sindbis virale Expressionssystem,
das Überexpression
in einer Vielzahl von Säugetierzelllinien
ermöglicht.
Diese Expressionssysteme sind ebenfalls von Invitrogen erhältlich.
-
Es
können
standardmäßige prokaryontische
Klonierungsvektoren verwendet werden, beispielsweise pBR322, pUC18
oder pUC19 wie in Sambook et al., 1989, beschrieben. Die für Desaturasen
der vorliegenden Erfindung kodierenden Nukleinsäuren können in derartige Vektoren
kloniert werden, die dann in Bakterien, wie Escherischia coli (E.
coli) transformiert werden können
und dann so kultiviert werden können,
daß sie
das interessierende Protein exprimieren. Andere prokaryontische
Expressionssysteme beinhalten beispielsweise das Arabinose-induzierte
pBAD Expressionssystem, das eine eng kontrollierte Regulation der
Expression ermöglicht,
das IPTG-induzierte pRSET System, das die schnelle Reinigung von
rekombinanten Proteinen ermöglicht
und das IPTG-induzierte pSE402 System, das zur optimalen Translation
von eukaryontischen Genen konstruiert worden ist. Diese drei Systeme
sind von Invitrogen kommerziell erhältlich und ermöglichen
eine routinemä ßige Expression
und Reinigung von Proteinen, sofern sie gemäß den Herstellerangaben verwendet werden.
-
Alternative
und für
die vorliegende Erfindung besonders wichtiger Weise kann auch ein
Pflanzenexpressionssystem verwendet werden. Pflanzenexpressionssysteme
sind kommerziell erhältlich.
Das interessierende Gen gemäß der Erfindung
kann in einem Vektor kloniert werden und das Konstrukt kann dazu
verwendet werden, eine Pflanzenzelle zu transformieren. Jeder gute
bekannte Vektor, der zur stabilen Transformation von Pflanzenzellen
und/oder zur Herstellung von transgenen Pflanzen geeignet ist, kann
hierzu verwendet werden, einschließlich derer, die beispielsweise
in Pouwels et al., Cloning Vectors : A Laboratory Manual, 1985,
supp. 1987; Weissbach and Weissbach, Methods for Plant Molecular
Biology, Academic Press, 1989; und Gelvin et al., Plant Molecular
Biology Manual, Kluwer Academic Publishers, 1990 beschrieben sind.
Solche Pflanzenexpressionsvektoren können Expressionskontrollsequenzen
enthalten (beispielsweise induzierbare oder konstitutive, von der
Umwelt oder Entwicklung regulierte, oder zell- oder gewebespezifische
Expressions-Kontrollsequenzen).
-
Beispiele
von konstitutiven Pflanzenpromotoren, die für die Expression von Dasaturase-Enzymen in Pflanzen
nützlich
sind, umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt, den Blumenkohlmosaikvirus
(CaMV) 35S Promoter (siehe beispielsweise Odel et al., Nature 313:
810, 1985; Dekeyser et al., Plant Cell 2: 591, 1990; und Terada
and Shimamoto, Mol. Gen. Genet. 220: 389, 1990); den Opaline-Synthase-Promoter
(An et al., Plant Physiol. 88: 547, 1988) und den Octopin-Synthase-Promoter
(Fromm et al., Plant Cell 1: 977, 1989).
-
Eine
Vielzahl von Pflanzengenpromotoren, die als Antwort auf Umwelt-,
Hormon-, chemische und/oder Entwicklungssignale reguliert werden,
können
auch für
die Proteinexpression in Pflanzenzellen verwendet werden, einschließlich der
Promotoren, die reguliert werden durch (1) Hitze (Callis et al.,
Plant Physiol. 88: 965, 1988), (2) Licht, beispielsweise Erbsen
rbcS-3A Promoter, Kuhlemeier et al., Plant Cell 1: 471, 1989; Mais
rbcS Promoter, Schaffner and Sheen, Plant Cell 3: 997, 1991; oder
Chlorophyll a/b-bindendes Protein Promoter, Simpson et al., EMBO
J. 4: 2723, 1985), (3) Hormone, wie Abscisinsäure (Marcotte et al., Plant
Cell 1: 969, 1989), (4) Verwundung (beispielsweise, wunl, Siebertz
et al., Plant Cell 1: 961, 1989); oder (5) Chemikalien wie Methyljasmonat,
Salizylsäure
oder einen „safener". Es kann auch vorteilhaft
sein (6) Organ-spezifische Pomotoren zu verwenden (bei spielsweise
Roshal et al., EMBO J. 6: 1155, 1987; Schernthaner et al., EMBO
J. 7: 1249, 1988; Bustos et al., Plant Cell 1: 839, 1989; Zheng
et al., Plant J. 4: 357-366, 1993). Eine gewebespezifische Expression
kann durch Verwendung bestimmter Arten von Promotoren ermöglicht werden,
zum Beispiel ist der Napin Promotor ein Sameneinlagerungsproteinpromotor
von Brassica iund spezifisch für
sich entwickelnde Samen. Die β-Conglycinin Promotoren
steuern die Expression von rekombinanten Nukleinsäuren und
erlauben daher die Expression der Δ5- oder Δ8-Proteine
gemäß der vorliegenden
Erfindung ausschließlich in
spezifischen Geweben, zum Beispiel Samengewebe.
-
Pflanzenexpressionsvektoren
können
regulatorische Sequenzen aus dem 3'-untranslatierten Bereich von Pflanzengenen
enthalten (Thornburg et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84: 744,
1987; An et al., Plant Cell 1: 115, 1989), beispielsweise eine 3'-Terminierungsregion,
um die mRNA Stabilität
der mRNA zu erhöhen,
wie beispielsweise die PI-II Terminatorregion von Kartoffeln oder
die Octopin- oder Opylin-Syntase 3'-Terminatorregion.
-
Die
Gruppe der nützlichen
dominanten selektierbaren Markergene für die Expression in Pflanzenzellen
schließt
ein, ist aber nicht daraufbeschränkt:
Gene kodierend für
Antibiotikaresistenzgene (beispielsweise Resistenz gegenüber Hygromycin,
Kanamycin, Bleomycin, G418, Streptomycin, oder Spektinomycin); und Herbizidresistenzgene
(beispielsweise Phosphinothricin Acetyltransferase). Geeigenete
screenbare Marker schließen
ein, sind jedoch nicht darauf beschränkt, β-Glukuronidase und das grün-fluoreszierende
Protein.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch Zellen oder Pflanzen oder Organismen
bereit, die mit rekombinanten Nukleinsäurekonstrukten transformiert
wurden, die das gesamte oder einen Abschnitt der neu entdeckten
Polynukleotide umfassen, die für
die neuartigen Δ8-Desaturase-Enzyme
kodieren. Ein Beispiel für
derartige transformierte Pflanzen oder Organismen wäre eine
Kartoffel, Tomate, Rapssamen, Sonnenblume, Soja, Weizen oder Maispflanze.
Mulizelluläre
Pilze, so wie der eßbare
Pilz können
auch transformiert werden. Transformierte Ölsamenpflanzen sind von besonderem
Interesse, da 20-Kohlenstoff-mehrfachungesättigte-Fettsäuren sich
im Samenöl
anreichern würden.
-
Nukleinsäurekonstrukte,
die eine Nukleinsäure
gemäß der vorliegenden
Erfindung exprimieren, können
in eine Vielzahl von Wirtszellen oder Organismen eingeführt werden,
um deren Fettsäure-Biosynthese
zu verändern.
Höhere
Pflanzenzell-, eukariontische und pro karyonitische Wirtszellen können alle
mit einem geeigneten Expressionssystem wie oben beschrieben transformiert
werden.
-
Nachdem
eine cDNA (oder ein Gen) kodierend für eine Desaturase isoliert
worden ist, können
standardmäßige Techniken
verwendet werden, um die cDNA in transgenen Pflanzen zu exprimieren,
um die jeweiligen Pflanzeneigenschaften zu modifizieren. Die grundlegende
Herangehensweise besteht in der Klonierung der cDNA in einen Transformationsvektor,
so daß die
cDNA mit einer Kontrollsequenz (beispielsweise einem Promotor) operativ
verbunden ist, wodurch die Expression der cDNA in den Pflanzenzellen
gesteuert wird. Der Transformationsvektor wird dann durch einen
von verschiedenen Techniken, wie beispielsweise durch Agrobakterium
vermittelte Transformation von Pflanzen oder Pflanzengeweben oder
durch Elektroporation von Protoplasten in Pflanzenzellen eingeführt und
Abkömmlingspflanzen
enthaltend die eingeführte
cDNA werden selektiert. Der gesamte oder Teile des Transformationsvektors
werden stabil in das Genom der Pflanzenzelle integriert. Der Teil
des Transformationsvektors, der in die Pflanzenzelle integriert
und die eingeführte
cDNA und assoziierte Sequenzen zur Kontrolle der Expression enthält (das
eingeführte „Transgen") kann als „rekombinante
Expressionskassette" bezeichnet
werden.
-
Die
Selektion von Abkömmlingen
enthaltend das eingeführte
Transgen kann auf der Grundlage der Feststellung eines veränderten
Phänotyps
erfolgen. Solch ein Phänotyp
kann direkt aus der in den Transformationsvektor klonierten cDNA
resultieren oder kann sich auch als erhöhte Resistenz gegenüber einem
chemischen Agenz (beispielsweise einem Antibiotika) als Folge des
Einschlusses eines dominanten selektierbaren Markergens, das in
den Transformationsvektor eingeführt
wurde, manifestieren.
-
Erfolgreiche
Beispiele für
die Modifikation von Pflanzeneigenschaften durch Transformation
mit klonierten cDNA Sequenzen sind in der technischen und wissenschaftlichen
Literatur mannigfaltig. Ausgewählte Beispiele,
die das Wissen in diesem Technologiefeld illustrieren sollen, schließen ein:
- U.S. Patent Nr. 5,571,706 ("Plant
Virus Resistance Gene and Methods")
- U.S. Patent Nr. 5,677,175 ("Plant
Pathogen Induced Proteins")
- U. S. Patent Nr. 5,510,471 ("Chimeric
Gene for the Transformation of Plants")
- U. S. Patent Nr. 5,750,386 ("Pathogen-Resistant
Transgenic Plants")
- U.S. Patent Nr. 5,597,945 ("Plants
Genetically Enhanced for Disease Resistance")
- U.S. Patent Nr. 5,589,615 ("Process
for the Production of Transgenic Plants with Increased Nutritional
Value Via the Expression of Modified 2S Storage Albumins")
- U.S. Patent Nr. 5,750,871 ("Transformation
and Foreign Gene Expression in Brassica Species")
- U.S. Patent Nr. 5,268,526 ("Overexpression
of Phytochrome in Transgenic Plants")
- U.S. Patent Nr. 5,262,316 ("Genetically
Transformed Pepper Plants and Methods for their Production")
- U.S. Patent Nr. 5,569,831 ("Transgenic
Tomato Plants with Altered Polygalacturonase Isoforms")
-
Diese
Beispiele schließen
die Beschreibung der Auswahl von Transformationsvektoren, von Transformationstechniken
und der Konstruktion von Konstrukten zur Überexpression der eingeführten cDNA
ein. Im Licht des vorhergesagten und der hiermit erfolgten Bereitstellung
der Desaturase-Aminosäuresequenzen
und Nukleinsäuresequenzen
ist es offensichtlich, daß ein
Fachmann auf den vorliegenden Gebiet zur Einführung von cDNAs oder homologen
oder abgeleiteten Formen dieser Moleküle in Pflanzen in der Lage
ist, um Pflanzen mit erhöhter
Desaturase-Aktivität
zu erzeugen. Die Expression von einer oder mehrerer Desaturasen
in Pflanzen könnte
weiterhin Pflanzen mit erhöhter
Produktion von mehrfach ungesättigten
Fettsäuren
zur Folge haben.
-
Die
Erfindung betrifft weiterhin Antikörper gegen die Desaturase-Enzyme
und deren Fragmente, wobei diese Antikörper zur Reinigung und Detektion
der Desaturasen nützlich
sein können.
Die Bereitstellung der Desaturase-Sequenzen ermöglicht die Produktion von spezifischen
Antikörper-basierten
Bindungsagenzien für diese
Enzyme.
-
Zu
diesen Desaturasen, zu Teilen dieser Desaturasen oder Varianten
davon können
monoklonale oder polyklonale Antikörper produziert werden. Optimaler
Weise werden die gegen Epitope dieses Antigens hergestellten Antikörper das
Enzym spezifisch nachweisen. Mit anderen Worten, die Antikörper, die
gegen die Desaturasen erzeugt wurden, würden nur diese Desaturasen
erkennen und binden und würden
nicht in substantieller Weise andere Proteine erkennen und diese
binden. Die Feststellung, daß ein
Antikörper
ein Antigen spezifisch bindet, kann auf der Grundlage eines beliebigen
Essays aus einer Reihe von standardisierten Immunoassaymethoden
erfolgen; beispielsweise durch „Western blotting", Sambrook et al.
(ed.), Molecular Cloning : A Laboratory Manual, 2nd ed. Vols. 1-3,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY, 1989.
-
Um
zu bestimmen, daß eine
gegebene Antikörperpräparation
(wie eine in einer Maus gegen die Δ5-Desaturase
produzierte Präparation)
die Desaturase durch „Western
blotting" spezifisch
detektiert, wird das gesamt zelluläre Protein aus Zellen extrahiert
und auf einem SDS-Polyakrylamidgel elektrophoretisch getrennt. Die
Proteine werden dann durch „Western
blotting" auf eine
Membran (beispielsweise aus Nitrozellulose) transferiert und die
Antikörperpräparation
wird mit der Membran inkubiert. Nach dem Waschen der Membran, um
nicht spezifisch gebundene Antikörper
zu entfernen, wird das Vorhandensein von spezifisch gebundenen Antikörpern durch
Verwendung eines Antimausantikörpers
detektiert, der zu einem Enzym wie beispielsweise alkalische Phosphatase
konjugiert ist, detektiert; die Applikation von 5-Brom-4-Chlor-3-Indolylphosphat/Nitroblautetrazolium
führt zur
Produktion einer tiefblau gefärbten
Verbindung durch die immunolokalisierte alkalische Phosphatase.
-
Mittels
dieser Technik kann gezeigt werden, daß Antikörper, die eine Desaturase spezifisch
detektieren im Wesentlichen nur an die Desaturase Bande binden (mit
einer Position auf dem Gel, die mittels des Molekulargewichtes der
Desaturase bestimmt wird). Eine nicht spezifische Bindung des Antikörpers an
andere Proteine kann vorkommen und kann auf dem „Western blot" als schwächeres Signal
detektierbar sein (das mittels automatischer Radiographie quantifizierbar
sein kann). Die unspezifische Natur dieser Bindung wird vom Fachmann
anhand des schwachen Signals auf dem „Western blot" relativ zum starken
primären
Signal der spezifischen Antidesaturasebindung erkannt werden. Antikörper, die
Desaturasen spezifisch binden, gehören zu einer Molekülklasse,
die im Folgenden als „spezifische
Bindungsagenzien" angesprochen
werden. Spezifische Bindungsagenzien, die zur spezifischen Bindung
an Desaturasen der vorliegenden Erfindung fähig sind, können polyklonale Antikörper, monoklonale
Antikörper
und Fragmente von monoklonalen Antikörpern, wie Fab, F(ab')2 und Fv Fragmente,
als auch andere Agenzien, die zur spezifischen Bindung an eines
oder mehrerer Epitope des Proteins fähig sind, einschließen.
-
Im
Wesentlichen reine Desaturasen, die zur Verwendung als Immunogen
verwendbar sind, können aus
transfizierten Zellen, transformierten Zellen oder Wildtyp Zellen
isoliert werden. Die Protein Konzentration in der Endpräparation
wird beispielsweise durch Konzentration an einem Amicon Filter eingestellt,
so daß die Konzentration
einige mg/ml beträgt.
Alternativ dazu können
Peptidfragmente einer Desaturase als Immunogene verwendet werden.
Solche Fragmente können
unter Verwendung von Standardmethoden chemisch synthetisiert werden
oder durch Verdau des gesamten Desaturase-Enzyms gefolgt von der
Reinigung der gewünschten
Peptidfragmente erhalten werden. Selbst Peptide mit einer Länge von
3 oder 4 Aminosäuren
sind immunogen, wenn sie dem Immunsystem im Kontext eines Major
Histocompatibility Complex (MHC) Moleküls, wie MHC Klasse I oder MHC
Klasse II präsentiert
werden. Demgemäß können Peptide
umfassend mindestens drei und bevorzugt mindestens 4, 5, 6 oder
mehr aufeinanderfolgende Aminosäuren
der offenbarten Desaturase Aminosäuresequenz als Immunogene für die Produktion
von Antikörpern
verwendet werden.
-
Monoklonale
Antikörper
zu jeder von diversen Epitopen der Desaturase-Enzyme, die gemäß dieser Beschreibung
identifiziert und isoliert werden, können von Mäusehybridomen gemäß der klassischen
Methode von Köhler & Milstein, Nature
256: 495, 1975 oder einer davon abgeleiteten Methode produziert
werden. Kurzgefaßt
wird eine Maus wiederholt mit einigen Mikrogramm des gewählten Proteins über einen
Zeitraum von einigen Wochen inokuliert. Die Maus wird dann geopfert
und die Antikörper-produzierenden
Zellen der Milz isoliert. Die Milzzellen werden mittels Polyethylenglykol
mit Mausmyelomzellen fusioniert und die überzähligen unfusionierten Zellen
werden durch Züchtung
des Systems auf selektiven Medium enthaltend Aminopterin (HAT Medium)
zerstört.
Die erfolgreich fusionierten Zellen werden verdünnt und Aliquods der Verdünnung werden
in Vertiefungen einer Mikrotiterplatte plaziert, in den die Züchtung der
Kultur fortgeführt
wird. Antikörperproduzierende
Klone werden durch Nachweis von Antikörpern in der überstehenden
Flüssigkeit
der Vertiefungen durch Immunoassayverfahren wie dem ELISA identifiziert,
wie ursprünglich
beschrieben von Engvall, Enzymol. 70: 419, 1980 oder einer davon
abgeleiteten Methode. Selektierte positive Klone können expandiert werden
und ihr monoklonales Antiköperprodukt
kann zur Verwendung geerntet werden. Detaillierte Anweisungen zur
Produktion von monoklonalen Antikörpern sind in Harlow & Lane, Antibodies,
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, New York, 1988
beschrieben.
-
Polyklonales
Antiserum enthaltend Antikörper
gegen heterogene Epitope eines einzelnen Proteins können durch
Immunisierung geeigneter Tiere mit dem exprimierten Protein hergestellt
werden, wobei das Protein unmodifiziert oder modifiziert sein kann
um die Immunogenität
zu erhöhen.
Die effektive polyklonale Antikörperproduktion
wird von vielen Faktoren beeinflußt, die sowohl das Antigen
als auch die Wirtsart betreffen. Beispielsweise tendieren kleine
Moleküle
dazu, weniger immunogen zu sein als andere Moleküle und dies kann die Verwendung
von Trägern
und einem Adjuvants nötig
machen. Auch variieren Wirtstiere bezüglich ihrer Immunantwort zu
dem Inokulationsort und der Dosis, wobei sowohl inadäquate als
auch übermäßige Antigendosen
Seren mit kleinen Titern hervorrufen. Kleine Antigendosen (ng-Bereich),
die an verschiedenen intradermalen Orten appliziert werden, erscheinen
am zuverlässigsten.
Ein effektives Immunisationsprotokoll für Hasen kann in Vaitukaitis
et al., J. Clin. Endocrinol. Metab. 33: 988-991, 1971 gefunden werden.
-
Boosterinjektionen
können
in regelmäßigen Intervallen
gegeben werden und das Antiserum wird geerntet, wenn dessen Antikörpertiter
zu fallen beginnt, bestimmt durch semiquantive Methoden, beispielsweise durch
Doppelimmunodiffusion in Agar gegen bekannte Antigenkonzentrationen.
Vergleiche beispielsweise Ouchterlony et al., Handbook of Experimental
Immunology, Wier, D. (ed.), Chapter 19, Blackwell, 1973. Eine Plateau-Antikörperkonzentration
liegt gewöhnlicher
Weise im Bereich von 0,1 bis 0,2 mg/ml Serum (ungefähr 12 μmol/l). Die
Affinität
der Antiseren für
das Antigen wird durch Aufnahme kompetitiver Bindungskurven unter Verwendung
konventioneller Methoden bestimmt.
-
Antikörper können gegen
die Desaturasen der vorliegenden Erfindung durch subkutane Injektion
eines die Enzyme exprimierenden DNA-Vektors in Labortiere wie Mäuse produziert
werden. Die Einführung
des rekombinanten Vektors in die Tiere kann mittels einer tragbaren
Form des Biolistik-Systems (Sanford et al., Particulate Sci. Technol.
5: 27-37, 1987, gemäß der Beschreibung
von Tang et al., Nature (London) 356: 153-154, 1992) erfolgen. Die
für diesen
Zweck geeigneten Expressionsvektoren schließen die Vektoren ein, die die cDNA
des Enzyms unter der transkriptionellen Kontrolle entweder des menschlichen β-Aktinpromotors
oder des Zytomegalovirus (CMV) Promotors exprimieren. Verfahren
zur Gabe nackter DNA an Tiere in einer Weise, die in der Expression
der DNA im Körper
des Tieres resultiert, sind bekannt und beschrieben worden, beispielsweise
in den US-Patenten Nr. 5,620,896 ("DNA Vaccines Against Rotavirus Infections") ; 5,643,578 ("Immunization by Inoculation
of DNA Transcription Unit");
und 5,593,972 ("Genetic
Immunization") und
den darin aufgeführten
Literaturangaben.
-
Anstelle
von ganzen Antikörpern
können
auch Antikörperfragment
verwendet werden, wobei diese in prokaryontischen Wirtszellen exprimiert
werden können.
Verfahren zur Herstellung und Verwendung immunologisch effektiver
Teile von monoklonalen Antikörpern,
die auch als „Antikörperfragmente" bezeichnet werden, sind
bekannt, einschließlich
der in Better & Horowitz,
Methods Enzymol. 178: 476-496, 1989; Glockshuber et al. Biochemistry
29: 1362-1367, 1990; und U. S. Patent Nos. 5,648,237 ("Expression of Functional
Antibody Fragments");
No. 4,946,778 ("Single
Polypeptide Chain Binding Molecules"); und No. 5,455,030 ("Immunotherapy Using
Single Chain Polypeptide Binding Molecules"), und darin genannten Literaturstellen
beschriebenen.
-
Experimentelle
Beispiele
-
Beispiel 1: Organismenstämme und
Kulturen
-
Der
Stamm Euglena gracilis C wurde von Columbia Scientific erhalten.
Der Organismus wurde auf Cramer and Meyers Medium (Cramer, and Meyers,
Archiv für
Mikrobiologie 17: 384-402, 1952) unter Hinzufügung von Saccherose als Kohlenstoffquelle
kultiviert. Die Kulturen wurden bei 25°C in absoluter Dunkelheit gehalten.
-
C.
elegans wurde vom Caenorhabditis Genetics Center, St. Paul, Minnesota
erhalten und unter Standardbedingungen (Sulston et al., The Nematode
Caenorhabditis elegans (Wood, W. B., Eds.), S. 587-606, Cold Spring
Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY, 1988) kultiviert.
-
Beispiel 2: Durchsuchen
von Datenbanken für
C. elegans Gen Homologe
-
Die
C. elegans genomische Datenbank des Sänger Centers (http://www.sanger.ac.uk/projects/c_elegans/blast_server.shtml)
wurde mittels BLASTTM mit Sequenzen von
Pflanzen Desaturase-Enzymen, einschließlich der B. officinalis Δ6-Desaturase
(GenBank accession number U7901 0) durchsucht. Die zwei C. elegans
Polypeptide mit den höchsten
Werten (Scores) waren ein Peptid auf dem Cosmid W08D2 (Wert 163)
und eines auf T13F2 (Wert 121).
-
Beispiel 3: RNA Isolation,
Reverse Transkription-PCR und RACE (Schnelle Amplification von cDNA
Enden)
-
Für das E.
gracilis Δ8-Gen wurde Gesamt-RNA aus heterotrophen
Kultutren von E. gracilis mittels eines Phenol-SDS-Protokolls (Ausubel,
Current Protocols In Molecular Biology, 1988) isoliert. Aus der
Gesamt-RNA wurde Boten-RNA (mRNA) mittels des PolyA-tract Systems
(Promega Scientific, Madison, Wisconsin) gereinigt. Diverse Transkriptionsreaktionen
wurden unter Verwendung von Superscript IITM (Life
Technologies, Rockville, Maryland) durchgeführt. Die Synthese des ersten
Stranges wurde in den initialen Reaktionen mittels eines verankerten
PolyT Primers (Clontech, Palo Alto, California) initiiert. Die Synthese
des zweiten Stranges wurde wie beschrieben durchgeführt (Life
Technologies) und eine Polymerasekettenreaktionamplifikation der
Kernregion des Gens wurde unter Verwendung der Primer (GGCTGGCTGACNCAYGARTTYTGYCAY;
SEQ. ID NO. 5) und (CATCGTTGGAAANARRTGRTGYTCDATYTG; SEQ. ID NO.
6) erreicht, wobei die Primer so konstruiert wurden, daß sie zu
Sequenzen, die mit dem ersten und dritten His-Box Regionen des Δ6-Desaturase
C. elegans Gens überlappen,
vollständig
degeneriert sind.
-
Das
Amplifikationsprotokoll wurde unter Hinzuziehung veröffentlichter
Leitfaden für
die Verwendung von degenerierten Primern (Compton, PCR Protocols:
A Guide To Methods And Applications, 1990) entwickelt. Die Amplifikation
bestand aus fünf
vorläufigen
Zyklen bei sehr geringer Anlagerungs-(annealing)Temperatur (30 Sekunden
bei 94°C,
1 Minute Rampe auf 37°C,
34 Sekunden bei 37°C,
3 Minuten Rampe auf 72°C,
gefolgt von 30 Zyklen mit hoher Temperatur (30 Sekunden bei 94°C, 1 Minute
Rampe auf 50°C,
45 Sekunden bei 50°C,
3 Minuten Rampe auf 72°C).
Die vorläufigen
Amplifikationen zur Optimierung der thermischen Zyklierungsparameter
wurden unter Verwendung von Pfu-DNA Polymerase (Stratagene, La Jolla,
California) durchgeführt.
Die Amplifikation konnte bei 3 mmol/l Magnesium und einer Konzentration
jedes Primers von 4 μmol/l erfolgreich
durchgeführt
werden. Nachfolgend wurde Taq Polymerase zur Amplifikation unter
identischen Bedingungen verwendet.
-
Die
Produkte der Polymerasekettenreaktion mit 350 bis 750 Basenpaaren
wurden mit kommerziellen Reagenzien (Qiagen, Valencia, California)
aus Agarose Gelen isoliert und nachfolgend unter Verwendung der degenerierten
Primer und der „dye-termination" Sequenztechnologie
(Applied Biosystems, Foster City, California) sequenziert. Eine
Gruppe von identischen Amplifiaktionsprodukten enthielt einen offenen
Leserahmen, der, wenn mittels einer BLASTTM-Suche
analysiert (Altschul et al., Nucleic Acids Res. 25:3389-3402, 1997),
zu bekannten Desaturasen homolog war. Die 5'- und 3'-Sequenzen der kompletten mRNA wurden
mittels des Marathon RACE Systems (Clontech) erhalten, und zwar
unter Verwendung von Paaren von „genesteten" Primern, die zur
Amplifizierung von innerhalb der Kernsequenz konstruiert waren.
Zur Klonierung des kompletten 5'-Endes
des Gens war es notwendig, die Reverse Transkription mit einem zur
Sequenz des offenen Leserahmens spezifischen Primer zu wiederholen
und die 5'-RACE
Amplifikation zu wiederholen.
-
Für das C.
elegans Δ5-Gen wurde die RNA Isolation und die Reverse
Transkriptions-PCR wie folgt durchgeführt. Eine RT PCR wurde zur
Amplifizierung der kodierenden Sequenzen der zwei mutmaßlichen
Desaturase Gene durchgeführt.
Gesamt-RNA aus verschiedenen Stadien von C. elegans wurde als RT
PCR Templat eingesetzt. Die Nematoden wurden auf Agarplatten wie
beschrieben gezüchtet
und RNA wurde unter Verwendung der Phenol/SDS Methode isoliert (Sluder
et al., Dev. Biol. 184: 303-319, 1997). Die RT PCR wurde unter Verwendung
des Superscript One-Step RT PCR Systems (Gibco-BRL/Life Technologies)
durchgeführt.
Ungefähr
1 μg Gesamt-RNA
wurde zu einem Reaktionsansatz zugegeben, wobei der Reaktionsansatz aus
0,2 mmol/l jedes dNTPs, 1,2 mmol/l MgSO4, Superscript IITM RT/Taqs Polymerasemix und 200 μmol/l geeigneter
stromabwärts
(„downstream") und stromaufwärts („upstream") Primern bestand.
Die Reaktionen wurden bei 50°C
für 30
Minuten inkubiert und dann 35 Zyklen einer PCR Amplifikation unterzogen.
Für das T13F2.1
Gen (fat4) wurde ein 5'-Primer
verwendet, der zu den Basen 34339-34361 des Cosmids T13F2 korrespondierte.
SmaI, HindIII, und XhoI Restriktionsstellen wurden diesen Sequenzen
hinzugefügt
um die Klonierung zu vereinfachen. Die resultierenden Primer
[CCCGGGAAGCTTCTCGAGGAATTTTCAATCCTCCTTGGGTC;
SEQ. ID NO: 7] binden an den Cosmid T13F2 19 bis 42 Basenpaare oberhalb
des mutmaßlichen
Start Codon ATG des fat4 Gens. Zur Amplifizierung des 3'-Endes des fat4 Gens
wurde ein Primer verwendet, der zum invers komplementären der
Basen 37075-37095 des Cosmids T13F2 korrespondiert, unter Hinzufügung von
SmaI and BamHI Schnittstellen zur Vereinfachung der Klonierung des
interessierenden Polynukleotids:
[CCCGGGTGGATCCGGAACATATCACACGAAACAG;
SEQ. ID NO. 8]. Dieser Primer beginnt 93 Basenpaare nach dem mutmaßlichem
Stopkodon TAG und endet 20 Ba senpaare oberhalb des vorhergesagten
Polyadenylierungssignals (AAUAAA; SEQ ID NO: 9) des fat4 Gens.
-
Zur
Bestimmung des Transspleißens
von spezifischen Führungssequenzen
wurden „downstream" Primer, die mit
dem Komplementär
der Basen 35009-35028 des T13F2 korrespondieren (TCTGGGATCTCTGGTTCTTG;
SEQ. ID NO: 10) für
das T13F2.1 Gen verwendet. Die „upstream" PCR Primer waren entweder SLl-20 oder
SL2-20 (Spieth et al., Cell 73:521-532, 1993). Das C. elegans Homologe
des ribosomalen Proteins L37 wurde als SL2-spezifische Kontrolle
verwendet und K06H7.3 wurde als SL2-spezifische Kontrolle verwendet
(Zorio et al., Nature 372:270-272, 1994). SL1-20, SL2-20 und Kontrollprimer
wurden freundlicherweise von Diego A. R. Zorio zur Verfügung gestellt.
Die durch Gelelektrophorese visualisierten RT-PCR Produkte wurden
mittels „blotting" des Gels und Detektion
mit einer Sonde mit genspezifischen Oligonukleotiden, die mit dem
dazugehörigen
Gen wie vorher beschrieben korrespondieren (Spieth et al., Cell
73:21-532, 1993), bestätigt.
-
Beispiel 4: PCR Amplifikation
der Gene kodierend für Δ5-
und Δ8-Desaturasen
-
DNA
und Proteinsequenzen wurden unter Verwendung des Wisconsin-GCG Programmpaketes
analysiert (Devereux et al., Nucleic Acids Res. 12:387-95, 1984).
-
Zur
Klonierung des E. gracilis (Δ8) offenen Leserahmens als einzelnes DNA
Fragment wurde eine Reihe von Primer zur Initiierung einer für den offenen
Lesenrahmen spezifischen Reversen Transkription verwendet. Der Primer
für das
5'-Ende des Gens
begann 3 Nukleotide vor dem Startkodon und schloß die ersten 26 Nukleotide
des offenen Leserahmens mit ein. Der 3'-Primer war zur Sequenz zwischen 22
und 52 Nukleotiden stromabwärts
vom vorhergesagten Terminationskodon komplementär. Diese PCR Amplifikation
wurde mit Pfu Polymerase durchgeführt, um das Risiko von Amplifikationsfehlern
zu minimieren. Die PCR Produkte zeigten bei der Analyse durch Agarose
Gelelektorphorese eine einzige Bande der vorhergesagten Größe. Diese
Bande wurde in den Vektro pCR-Script CamTM (Stratagene) kloniert
und es wurde ein einzelner Klon namens pJW541 für die Analyse ausgewählt.
-
Zur
Expression der C. elegans Δ5-Desaturase wurde das fat-4 cDNA Amplifikationsprodukt
(siehe Beispiel 3) mit HindIII and BamHI verdaut und in den mit
HindIII and BamHI geschnittenen Hefeexpressionsvektor pYES2 (Invitrgene)
ligiert. Das resultierende Plasmid wurde als pYFAT4 bezeichnet.
-
Beispiel 5: Expression
der Δ5- und Δ8-Desaturasen
-
Für E. gracilis
wurde das klonierte Δ8-Gen mittels standardisierter Klonierungstechniken
(Ausubel, Current Protocols In Molecular Biology, 1988) unter Verwendung
von Enzymen, die von New England Biolabs, Beverly, Massachusetts
bezogen wurden, in den Hefeexpressionsvektor pYES2 (Invitrogen,
Carlsbad, California) transferiert. Das resultierende Hefeexpressionskonstrukt
enthaltend den offenen Leserahmen unter der Kontrolle eines Galactose-induzierbaren
Promotors wurde als pYES2-541 bezeichnet.
-
Der
Saccharomyces cerevisiae Stamm INVSc1 (Invitrogen) wurde mittels
Standardmethoden (Ausubel, Current Protocols In Molecular Biology,
1988) mit pYES2-541 transformiert und kultiviert. Flüssigmedium enthaltend
2 % Galactose wurde mit Fettsäureseifen
(NuCheck Prep, Elysian MN) zu einer Endkonzentration von 0,2 mmol/l
ergänzt.
Den Hefekulturen wurde Tergitol (1 %, NP40) zugegeben, um die Fettsäureaufnahme zu
erhöhen
(Stukey et al., J. Biol. Chem. 264:16537-16544, 1989), außer bei
Kulturen enthaltend 20:1, in denen mit 5 % DMSO substituiert wurde.
Hefen wurden über
Nacht bei Nacht bei 28°C
inkubiert, durch Zentrifugation geerntet, einmal mit 1 % Tergitol
gewaschen, einmal mit 0,5 % Tergitol und letztlich einmal mit destilliertem
Wasser.
-
Für das C.
elegans Δ5-Gen wurden die Konstrukte in den Saccharomyces
cerevisiae Stamm INVSc1 transformiert unter Verwendung des S.c.
EasyComp Transformationskits (Invirtogen). Für Experimente mit dem FAT4
Peptid wurden transformierte Hefen über Nacht in uracil-defizientem
Medium enthaltend 2 % Galactose, 0,2 mmol/l Fettsäuren und
1 % NP-40 kultiviert. Unter diesen Bedingungen bewegte sich der
Anteil dieser zugegebenen Fettsäuren,
die in die Hefelipide aufgenommen wurden, zwischen 14 bis 28 % der
gesamten Hefefettsäuren.
Im Experimenten, in den 20:1 Δ1 als Substrat verwendet wurde, wurde das
1 % NP-40 durch 5 % DMSO ersetzt, um eine bessere Aufnahme dieser
Fettsäuren
zu erreichen.
-
Beispiel 6: Analyse von
Fettsäuren
mittels Gaschromatographie und GC-Massenspektroskopie
-
Die
Extraktion von Lipiden und die Präparation von Fettsäuremethylestern
wurde unter Benutzung von Standardmethoden durchgeführt (Miquel
und Browse, J. Biol. Chem. 267:1502-1509, 1992). Gaschromatographie
der Methylester wurde mittels etablierter Methoden durchgeführt (Spychalla
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94:1142-1147, 1997). Fettsäure 4,4-Dimethyloxazolin
(DMOX) Derivate von Lipidextrakten aus Hefen wurden mittels Standardmethoden
hergestellt (Fay and Richli, J. Chromatogr. 541: 89-98, 1991). GC-Massenspektroskopie
wurde auf einen Hewlett-Packard 6890 Serie GC-MS ausgestattet mit
einer 30 × 0,25 μm HPSMS Säule durchgeführt, und
zwar bei einer Ionisationsspannung von 70 eV mit einem Meßbereich
von 50 bis 550 Da. Sofern möglich,
wurden Fettsäuren
und ihre Derivate durch Vergleich mit einem authentischen Standard
identifiziert (NuCheck Prep).
-
Beispiel 7: Identifikation
und Amplifikation des Euglena Δ8-Desaturase-Gens
-
Aus
heterotrophen Kulturen isolierte Boten RNA wurde als Templat für eine reverse
Transkription benutzt, gefolgt von einer PCR Amplifikation unter
Verwendung degenerierter Primer, die die erste und dritte konservierte
histidinreiche Region von mikrosomalen Desaturase-Proteinen umfassen.
Das C. elegans Δ6-Desaturase-Gen FAT3 wurde als Basis für das Primer
Design verwendet. Um für
die nötige
hohe Degeneration im Primerpaar zu kompensieren, begannen die Amplifikationsreaktionen
mit fünf
Zyklen mit einer Anlagerung bei geringer Temperatur und einer langen
Temperaturrampe zwischen der Anlagerung und den Polymerisierungsschritten.
Vorläufige
Amplifikationen zur Optimierung der thermischen Zyklisierungsparameter
wurden unter Verwendung der korrekturlesenden Pfu-DNA-Polymerase durchgeführt. Nach
erfolgreicher Durchführung
der Pfu Amplifikationsreaktionen unter Verwendung hoher Primer und
Magnesiumkonzentrationen wurde Taq-Polymerase zur Generierung einer Anzahl
von in Agarosegelen detektierbaren Banden verwendet.
-
Viele
dieser Basen von 650 Basenpaaren hatten eine identische Sequenz.
Diese DNA Sequenz enthielt einen offenen Leserahmen, in dem die
vorher gesagte Aminosäuresequenz
homolog zu anderen Membran-Desaturasen war und eine charakteristische
zentrale His-Box
enthielt. Primer, die so konstruiert wurden, daß sie für die spezifische Sequenz spezifisch
sind, wurden zur Amplifizierung der Termini der cDNA mittels der
3'- und 5'-RACE Technik verwendet.
Die vollständige
cDNA für
dieses Gen war 1745 Basenpaare lang. Sie schloß einen offenen Leserahmen
von 1272 Basenpaaren und einen 472 Basenpaare langen 3' untranslatierten
Bereich ein. Die meisten Euglena Boten-RNAs werden durch Anfügen einer
kurzen 5' RNA Führungssequenz,
der trans-gepleißten
Führungssequenz
prozessiert (Tessier et al., Embo. J. 10: 2621-2625, 1991). Dieser
RNA Prozessierungsschritt hinterließ eine konservierte Sequenz
(TTTTTTTCG; SEQ. ID NO. 11) am beginn jeden Botenmoleküls (Cui
et al., J. Biochem. (Tokyo) 115:98-107, 1994). Das Vorhandensein
dieser Führungssequenz
innerhalb der cDNA Sequenz bestätigt,
daß das
Botenmolekül
am 5' Ende die volle
Länge aufwies.
Eine RT PCT, die mit den offenen Leserahmen am 5' und 3' Ende flankierenden Primern durchgeführt wurde,
führte
zu einer einzelnen Bande, die in den Vektor pCR-Script CamTM (Stratagene)
kloniert wurde und als pJW541 bezeichnet wurde. Das Gen, das zu
diesem ORF korrespondiert, wurde als EFD1 bezeichnet (Euglena Fettsäure Desaturase
1).
-
Beispiel 8: Ähnlichkeit
zwischen Euglena Δ8-Desaturase und anderen Proteinen
-
Der
translatierte offene Leserahmen zeigt ein Protein von 422 Aminosäuren mit
einer vorhergesagten molekularen Masse von 48,8 kDa (3).
Eine BLASTTM Suche in Sequenzdatenbanken
zeigte, daß die
vorhergesagte Proteinsequenz Homologieregionen mit der bekannten
Gruppe von membranständigen
Fettsäure-Desaturasen,
insbesondere in der hochkonservierten histidinreichen Region (Shanklin
et al., Biochemistry 33:12787-12794, 1994) aufweist.
-
Jedes
der His-Box Motive ist im EFD1 Protein vorhanden. Das erste Motiv
(HXXXH) beginnt bei Aminosäure
146 und das zweite (HXXHH; SEQ ID NO: 12) bei Aminosäure 183
(3). EFD1 enthält
eine variierende dritte His-Box, QXXHH (SEQ ID NO: 13), beginnend
bei Aminosäure
361, die ähnlich
zu der klonierten Δ5- und Δ6-Desaturase ist. EFD1 zeigt eine Konservierung
der Proteinsequenz in den Regionen, die die hoch konservierte Region
umgeben, insbesondere bei FAT-3 und FAT-4, den Δ5- und Δ6-Desaturasen
von C. elegans (3). Außerhalb der hoch konservierten
Regionen zeigt die Aminosäuresequenz
eine deutlich geringere Ähnlichkeit
zu anderen Desaturasen. Insgesamt beträgt die Aminosäureidentität mit FAT-3
und FAT-4 33 % verglichen mit 28 %iger Identität mit der Borretsch-Δ6-Desaturase.
-
EFD1
enthält
auch ein Zytochrom b5-ähnliches
Motiv an seinem N-Terminus. Das Protein kodiert sieben der acht
am meisten konservierten Aminosäuren,
die für
Zytochtrom b5 charakteristisch sind (3) und die
für Häm-Bindung
verantwortlich sind. Ähnliche
Motive werden in den N-terminal Regionen von FAT3 and FAT4 (3)
und den Borretsch-Δ6-Protein
wie auch dem Carboxyl-Terminus des Hefe-Δ9-Proteins
gefunden.
-
Die
Struktur des Euglena-Proteins zeigt auch Ähnlichkeiten mit bekannten
Desaturasen. Membranständige
Desaturasen sind Typ II mehrfach die Membran-durchspannende Proteine
und eine Hydropathieanalyse des klonierten Euglena-Gens indiziert,
daß das
vorhergesagte Protein mindestens drei signifikant hydrophobe Regionen
ausweist, die lang genug sind, um die Membran-Doppelschicht zweimal
zu durchqueren. Wie es bei den meisten Desaturase-Enzymen der Fall
ist, sind hier 31 Aminosäurereste
zwischen den ersten beiden His-Boxen. Der Abstand zwischen der zweiten
und dritten His-Box beträgt
173 Reste, was sich in dem bisher beobachteten Bereich bewegt (Shanklin
and Cahoon, Annu. Rev. Plant Physiol. Plant Mol. Biol. 48:611-641,
1998).
-
Beispiel 9: Aktivität des Euglena Δ8-Desaturase
Proteins
-
Um
die Aktivität
des Enzyms zu bestätigen,
wurde die EFD1 cDNA von pJW541 in den Hefe-Expressionsvektor pYES2
unter die Kontrolle eines Galactose induzierbaren Promotors transferiert.
Das resultierende Konstrukt pYES2-541 wurde in S. cerevisiae eingebracht.
Hefemembranen enthalten keine 20-Kohlenstofffettsäuren, sondern
inkorporieren diese aus dem Kulturmedium. Dementsprechend wurden
zu den Hefekulturen verschiedene Fettsäureseifen hinzugegeben, wobei
ein Hefestamm enthaltend den leeren Vektor als Kontrolle verwendet
wurde. Die Fettsäuren
der Kulturen wurden mittels Methylester-Derivatisierung und Gaschromatographie
analysiert.
-
Die
Muster der Desaturase-Aktivität
in diesen Experimenten zeigte, daß pYES2-541 ein Δ8-Desaturase-Enzyme
exprimiert, daß keine Δ5-
oder Δ6-Aktivität
besitzt. Die Fähigkeit
des experimentellen Hefestammes Δ8-Desaturierung zu produzieren konnte durch
Zugabe von 20:2 zum Kulturmedium gezeigt werden (4). Es
wurde ein Desaturierungs-Scheitelpunkt
(Peak) produziert, dessen Retentionszeit identisch zum authentischen
20:3 ist. Die nur-Vektor Kontrollkultur desaturierte 20:2 nicht
(4). Der Hefestamm, der das Euglena-Gen exprimiert,
desaturiert ebenfalls 20:3 und 20:1 (4), ebenfall
ohne Desaturierungsaktivität
in den Kontrollkulturen. Das klonierte Euglena-Protein war mit 20:3
und 20:2 als Substraten am stärksten
aktiv und desaturierte 70% und 73% der insgesamt inkorporierten
20-Kohlenstofffettsäure.
EFD1 war mit 20:1 am wenigsten aktiv, wobei 32% des Substrates in
ein Desaturierungsprodukt umgesetzt wurden (4).
-
Wenn
das Kulturmedium mit einem Substrat für die Δ5-Desaturierung,
20:4 ergänzt
wurde, wurde die Fettsäure
in die Hefe aufgenommen, aber es wurde kein 20:5 Desaturierungsprodukt
produziert. In ähnlicher Weise
wurde das Medium mit 18:2 und 18:3 ergänzt, wobei keine Desaturierung
erfolgt, was zeigt, daß das klonierte
Gen keine Δ6-Desaturase-Aktivität hatte.
-
Um
zu bestätigen,
daß die
Desaturierung an der Δ8-Position stattgefunden hat, wurden 4,4-Dimethyloxazolin
(DMOX) Derivate von Hefefettsäuren
mittels GC-MS analysiert. DMOX Derivate zeigen Massenspektren, die
einfacher interpretiert werden können
als Spektren von Methylestern und eine unzweifelhafte Bestimmung
der Position von Doppelbindungen in mehrfachungesättigten
Fettsäuren
erlauben (Christie, Lipids 33:343-353, 1998). Für das Experiment, bei dem die
Fettsäure
20:2 desaturiert wurde, betrug die Retentionszeit des Produktes
auf dem GC-MS-Instrument 16,8 Minuten, was identisch ist mit der
Retentionszeit von DMOX-derivatisiertem authentischen 20:3. Das
Massenspektrum dieses Desaturierungsproduktes und sein molekulares
Ion (m/z 359) zeigen, daß es
sich um eine 20:3 Verbindung gehandelt hat. Zwei spektrale Frequenzscheitelpunkte
bei m/z 182 and 194, die nur durch 12 a.m.u. getrennt sind, zeigten,
daß die
eingeführte Doppelbindung
sich in der Δ8-Position befand (5).
(Das Substrat 20:2, das an der 8-Position saturiert ist, zeigt Scheitelpunkte
bei 182 und 196, getrennt von 14 a.m.u.). Das Spektrum des Produkts
mit seinen Desaturierungs-Scheitelpunkten konnte als das von authentischen
20:3 identifiziert werden (Luthria and Sprecher, Lipids 28:561-564,
1993). Die anderen Substrate 20:1 und 20:3 wurden ebenfalls an der Δ8-Position
durch EFD1 desaturiert. Die Scheitelpunkte bei m/z 182 und m/z 194
erschienen in beiden Spektren und das molekulare Ion wurde von dem
des Substrates jeweils um zwei reduziert (5).
-
Beispiel 10: Identifikation
und Klonierung von zwei Fettsäure
C. elegans Desaturase-Genen
-
Zwei
offene Leserahmen mit hoher Bewertung wurden während einer Suche in der C.
elegans genomischen DNA Datenbank mit der Borretsch Δ6-Desaturase-Proteinsequenz
gefunden. Beide auf der Grundlage dieser offenen Leserahmen vorhergesagten
Proteine, W08D2.4 und T13F2.1 enthielten eine N-terminale Sequenz,
die Cytochrom b5 ähnelte,
einschließlich
der charakteristischen (HPGG) Häm-bindenden
Domäne und
einer H -> Q Substitution
in der dritten Histidin-Box. Das W08D2.4 Gen wurde als fat-3 bezeichnet
und das T13F2.1 wurde als FAT4 bezeichnet, da beide Gene für Fettsäure-Desaturasen
kodieren: Interessanter Weise sind die fat-3 und fat-4 Gene benachbart
auf sich überlappenden
Kosmiden in der gleichen 5' nach
3' Orientierung
angeordnet, wobei nur 858 Nukleotide das vorhergesagte Polyadenylierungssignal
des fat-4 Gens vom ATG Startkodon des fat-3 Gens trennen (8).
Diese Anordnung der Gene erinnert an die von Operons, bei denen
zwei oder mehrere Gene unter der Kontrolle eines einzelnen Promotors
und einer regulatorischen Region transkribiert werden.
-
In
C. elegans wird die polycistronische pre-mRNA durch Spaltung und
Polyadenylierung am 3' Ende des
stromaufwärts
gelegenen Genes und trans-spleißen
an die SL2 Sequenz am 5' Ende
des stromabwärts gelegenen
Genes in monozystronische mRNA konvertiert, wobei die beiden mRNAs
nachfolgend unabhängig voneinander
translatiert werden. Von den mehr als 30 derartiger Operons die
analysiert wurden, beträgt
der Abstand zwischen dem 3' Ende
des stromaufwärts
gelegenen Genes und dem 5' Ende
des stromabwärts
gelegenen Genes normaler Weise 100 Basenpaare, wobei einige durch
300 bis 400 Basenpaare voneinander getrennt sind (Blumenthal et
al, C. elegans 11, S. 117-145, Cold Spring Harbor Laboratory Press,
Cold Spring, NY, 1997).
-
Die
C. elegans fat-3 und fat-4 Gene wurden dahingehend getestet, ob
sie entweder an SL1 oder SL2 trans-gespleißt werden, um zu untersuchen,
ob sie möglicher
Weise in einem einzigen Operon co-transkribiert werden könnten. Es
hat sich gezeigt, daß das
fat-4 Gen an SL1 trans-gespleißt
wurde und daß das
fat-3 Gen zu keiner der gespleißten
Führungssequenzen
trans-gespleißt
wurde. Auf Grund dieser Ergebnisse wurde gefolgert, daß jedes
der beiden Gene seinen eigenen 5' Promotor
und regulatorische Region aufweist.
-
Beide
Gene wurden mittels RT-PCR kloniert. Die fat-4 Gensequenz war mit
der T13F2 genomischen Sequenz identisch. Trotzdem war das Genprodukt,
das von der cDNA kodiert wird sieben Aminosäuren kürzer als das von Genefinder
für T13F2.1
(GenBank Zugangsnummer Z81122) vorhergesagt worden war, weil die DNA
Sequenz, die für
die Aminosäuren
198 bis 204 kodiert nicht in der fat-4 cDNA vorhanden war. Das resultierende
Peptid hat eine Länge
von 447 Aminosäuren
anstelle der vorhergesagten 454 Aminosäuren. Das von der fat-3 cDNA
Genprodukt war ebenfalls mit der genomischen Sequenz von W08D2.4
(GenBank Zugangsnummer Z70271) identisch. Trotzdem war das Genprodukt
kürzer
als die vorgesagte Proteinsequenz. Die Kodone für die Aminosäurereste
38 bis 67 von W08D2.4 waren in der cDNA nicht vorhanden. In beiden
Fällen scheint
es so, daß die
im Rahmen des genomischen Sequenzierungsprojektes verwendete Genvorhersage-Software eine intron
DNA als kodierende Sequenz missidentifiziert hat.
-
Vergleichendes Beispiel
11: Sequenzvergleiche für
C. elegans Δ5
-
Die
C. elegans FAT3 and FAT4 Proteine, die Mortierella alpina Δ5-Desaturase
und die B. officinalis Δ6-Desaturase scheinen Proteine von ähnlicher
Struktur zu sein, da sie alle eine N-terminale Cytochrom b5 Domäne, drei
Histidin-Boxen und deutliche hydrophobe Membran durchlaufende Domänen (vorhergesagt
vom TMHMM des Center for Biological Sequence-Analysis, Technical
University of Denmark (http://www.cbs.dtu.dk/services/TMHMM-1.0/)
enthalten. Die vorhergesagte Struktur ist mit dem vorgeschlagenen
Desaturase-Strukturmodell (Stukey et al., J. Biol. Chem. 265:20144-20149,
1990) konsistent. Trotz dieser Ähnlichkeiten
ist die Gesamt-Ähnlichkeit
zwischen den vier Proteinen recht gering. So weißt die FAT3 Δ6-Desaturase
im Vergleich zur Borretsch Δ6-Desaturase lediglich 28 % Identität bei den
Aminosäuren
auf. Das FAT4 Genprodukt ist zur Borretsch Δ6-Desaturase
zu 25 % der Aminosäuren
identisch und zu 19 % der Aminosäuren mit
der Mortierella alpina Δ5-Desaturase. Der einzige Abschnitt des FAT4
Proteins, der größere Homologie
zur M. alpina Δ5-Desaturase zeigt, ist eine Sequenz von
36 Resten innerhalb der dritten His-Box, die zu 44 % identisch und
zu 56 % ähnlich
sind. Die am engsten verwandten Sequenzpaare sind FAT3 und FAT4,
die auf der Ebene der Aminosäuren
zu 46 % identisch und über
die gesamte cDNA Sequenz zu 54 % identisch sind.
-
9 zeigt
den Sequenzvergleich der Borretsch Δ6-Desaturase,
der C. elegans FAT3, der C. elegans FAT4 und der Mortierella alpina Δ5-Desaturase.
Die ähnlichen
Häm-Bindungsdomänen (HPGG)
und die drei Histidin-Boxregionen sind unterstrichen. Das Vorhandensein
dieser konservierten Motive weißt
darauf hin, daß das
fat-4 Gen ein Desaturase oder ein verwandtes fettsäuremodifizierendes
Enzym kodiert. Trotz Allem ist es auf Grundlage dieser Sequenzvergleiche
allein nicht möglich
vorherzusagen, ob diese Gene eine Δ6-Desaturase, Δ5-Desaturase
oder weiter entfernt verwandte Enzyme kodieren.
-
Vergleichendes Beispiel
12: Fettsäure
Desaturase Aktivität
und Substrat Spezifität
in Hefe für
C. elegans Δ5
-
Um
die enzymatische Aktivität
des FAT4 Desaturase-ähnlichen
Proteins zu bestimmen, wurde das Protein in Saccharomyces cerevisiae,
ergänzt
mit mehrfach-ungesättigten
Fett säuresubstraten,
die normaler Weise nicht in der Hefe vorhanden sind, exprimiert.
Das FAT4 Protein wurde im Hefe Expressionsvektor pYES2 unter dem
GAL 1 Promotor durch Kultivierung der Zellen in Gegenwart von Galactose
und verschiedenen Fettsäuren
exprimiert. Nach 16 Stunden Wachstum wurden die Zellen auf ihre
Gesamt-Fettsäurezusammensetzung
durch Gaschromatographie (GC) analysiert. Der Vergleich von Zellen,
die mit Di-homo-γ-inolensäure (20:3 Δ8,11,14)
enthaltend pYES2 mit der für
FAT4 kodierenden Sequenz ergänzt
wurden mit solchen Zellen, die lediglich den Vektor alleine enthielten,
belegten das Vorhandensein eines großen neuen Scheitelpunkts, der
bei 14,49 Minuten in den Zellen eluiert, die FAT4 exprimieren (10B). Der neue Scheitelpunkt hat eine Retentionszeit,
die zu der des authentischen Arachidonsäuremethylesters (20:4 Δ5,8,11,14)
identisch ist und als Arachidonsäure
(20:4 Δ5,8,11,14) identifiziert werden konnte, da
sein Massenspektrum zu dem von authentischem Arachidonsäuremethylester
identisch ist, einschließlich
eines Massenionen Peaks bei in/z 318.
-
Die
Identität
dieser Verbindung konnte weiterhin durch Konversion des Hefe-Fettsäuremethylesters
in Oxazolin Derivate verifiziert werden, wodurch strukturspezifische
Massenspektren erhalten werden konnten, die die Bestimmung der Positionen
von Doppelbindungen im Kohlenwasserstoffketten vereinfacht. Das
Massenspektrum des DMOX Derivates der neuen 20:4 Verbindung stimmte
mit dem produzierten Spektrum für Arachidonsäure überein und
enthielt einen prominenten Scheitelpunkt bei m/z 153, der für eine Doppelbindung an
der Δ5-Position diagnostisch ist. Darauf basierend
wurde geschlossen, daß das
fat-4 Gen für
eine Δ5-Desaturase kodiert, die zur Synthese von
Arachidonsäure
aus dem Substrat Di-homo-γ-linolensäure in der
Lage ist. Im Gegensatz dazu zeigte das FAT4 Protein keine Aktivität, wenn
Linolensäure
(18:2 Δ9,12) oder γ-linolensäure (18:3 Δ9,12,15)
als Substrate bereitgestellt wurden, was das Fehlen einer Δ6-Desaturase
Aktivität
indiziert.
-
Die
weitere Analyse der GC-Spur der Gesamt-Fettsäuren von FAT4 exprimierenden
Hefezellen führte zur
Entdeckung eines zweiten neuen Scheitelpunktes, der bei 12,91 Minuten
eluiert und der in den einen leeren Vektor enthaltenden Kontrollzellen
nicht vorhanden war. Eine Analyse des Massensprektrums dieses neuen
Scheitelpunktes führte
zur Entdekkung einer molekularen Ionenspezies von 294, die zu der
eines Methylesters einer 18-Kohlenstofffettsäure mit
zwei Doppelbindungen (18:2) identisch ist, wobei jedoch die Retentionszeit
und das Massenspektrum zum gewöhnlichen
Isomer 18:2 Δ9,12 nicht identisch waren.
-
Es
konnte bisher gezeigt werden, daß Δ5-Desaturaseaktivität in mikrosomalen
Extrakten der Leber von Säugetieren
bei einer Reihe von 18- und 20-Kohlenstoffvorläufermolekülen zur Produktion ungewöhnlicher Fettsäuren, wie
18:2 Δ5,11 20:3 Δ5,11,14 und 20:4 Δ5,11,14,17 führt (28,
29). Es ist auch gezeigt worden, daß zwei Arten des Schleimpilzes
kleine Mengen von 18:2 Δ5,9, 18:2 Δ5,11, 20:3 Δ5,11,14 und
20:4 Δ5,11,14,17 produzieren (Rezanka, Phytochemistry
33:1441-1444, 1993). Diese Fettsäuren
können
als ungewöhnlich
bezeichnet werden, da ihr Doppelbindungen nicht den konventionellen
Methylen- unterbrochenen Muster (eine Doppelbindung alle drei Kohlenstoffatome)
folgen.
-
Daher
wurde vermutet, daß der
neue Scheitelpunkt im GC-Spektrum das Ergebnis einer C. elegans Δ5-Desaturase
sei, die ein 18:1 Δ9 oder [ 18:1 Δ11,
die in S. cerevisiae 15 % bis 20 % des Gesamt 18:1 ausmacht] umsetzt,
um das ungewöhnliche
Isomer 18:2 Δ5,9 oder 18:2 Δ5,11 zu
produzieren. Diese Hefe-Fettsäuremethylester
werden in Oxazolin-Derivate überführt. Es
wurde gefunden, daß das
Massenspektrum des DMOX-Derivates der neuen 18:2 Verbindung den Δ5 spezifischen
Scheitelpunkt bei m/z 153 enthielt. Auf Grund der geringen Menge
dieses Moleküls
im Gesamt-Hefeextrakt konnten die größeren Ionen-Scheitelpunkte, die für Doppelbindungen
in der Δ9- oder Δ11-Position charakteristisch sind nicht detektiert
werden.
-
Um
zu testen, ob die C. elegans Δ5-Desaturase zur Desaturierung anderer Substrate
unter Herstellung weiterer ungewöhnlicher,
nicht Methylen-unterbrochener Fettsäure in der Lage war, wurde
die die FAT4 Dasaturase exprimierende Hefe mit unkonventionellen Δ5-Substraten, wie 20:1 Δ11,
20:2 Δ11,14 und 20:3 Δ11,14,17 ergänzt. Wenn
das Substrat 20:1 Δ11 den Hefen gefüttert wurde, so wurden keine
weiteren Peaks gefunden. Wurden jedoch 20:2 Δ11,14 und
20:3 Δ11,14,17 als Substrate bereitgestellt, so
wurden neue Peaks detektiert, die bei 14,62 Minuten bzw. 14.60 Minuten
eluierten (11A bzw. 11B).
Die Massenspektrenanalyse der DMOX-Derivate dieser Moleküle lieferte
Ergebnisse, die mit den publizierten Werten für 20:3 Δ5,11,14 und
20:4 Δ5,11,14,17 übereinstimmen, einschließlich eines
hervorgehobenen Ionenpeaks von m/z 153 (der für Doppelbindungen in der Δ5-Position
diagnostisch ist). Es wurde jedoch gefunden, daß diese Fettsäuren nicht
im gleichen Maße
wie Arachidonsäure
(20:4 Δ5,8,11,14) produziert wurden (12).
In diesen Experimenten wurden 55 % der exogen bereitgestellten Di-homo-γ-linolensäure (20:3 Δ8,11,14)
in Arachi donsäure
umgewandelt, während nur
5 %, 27 % und 26 % der 18:1, 20:3 Δ11,14 und
20:2 Δ11,14,17 Substrate umgesetzt wurden (12).
-
Das
fat-3 Gen wurde in dem Hefe Expressionsvektor pMK195, enthaltend
den konstitutiven ADH Promotor, exprimiert. Das FAT3 Protein war
zur Desaturierung von Linolensäure
(18:2 Δ9,12) in γ-Linolensäure (18:3 Δ6,9,12)
in der Lage, was mit veröffentlichten
Ergebnissen übereinstimmt
(Napier et al., Biochem. J. 330:611-614, 1998). Es wurde ebenfalls
gefunden, daß FAT3
zur Desaturierung von α-Linolensäure (18:3 Δ9,12,15)
in 18:4 Δ6,9,12,15 in der Lage war, was einer häufigen Reaktion
in Tieren entspricht. Das FAT3 Protein zeigte Aktivität bei 20:1 Δ11,
20:2 Δ11,14 20:3 Δ8,11,14 oder
20:3 Δ11,14,17. Daher konnten die Substrat-Spezifitäten der
C. elegans Δ5- und Δ6-Desaturasen als spezifisch und nicht überlappend
bestimmt werden.
-
Beispiel 13: Diskussion
der E. gracilis Δ8-Desaturase
-
Eine
Desaturierung an der Δ8-Position ist bisher für keines der in der Vergangenheit
klonierten Gene berichtet worden (Tocher et al., Prog. Lipid Res.
37: 73-117, 1998).
-
Das
vorhergesagte EFD1 Protein hat eine 33 %ige Aminosäureidentität sowohl
mit FAT3 als auch mit FAT4 (9), während seine
Identität
mit der Borretsch Δ6-Desaturase 28 % beträgt. Die höchste Sequenzkonservierung
findet sich in den His-Box-Motiven, die für die Desaturase-Aktivität von kritischer
Bedeutung sind, höchstwahrscheinlich
weil sie als Dieisen-oxo-Komponente des aktiven Zentrums fungieren
(Shanklin et al., Biochemistry 33: 12787-12794, 1994). Eine Sequenzkonservierung
ist auch in der N-terminalen Cytochrom b5-ähnlichen Domäne evident,
wobei die meisten der essentiellen Reste des Cytochrom b5 (Lederer,
Biochimie 76: 674-692, 1994), die in FAT3 und in FAT4 erhalten sind
auch im EFDI Protein enthalten sind (3).
-
Die
Expression des EFD 1-Gens in Hefe wurde zur Charakterisierung seiner
Aktivität
verwendet. Drei verschiedene 20-Kohlenstoffsubstrate mit Doppelbindungen
an der Δ11-Position
wurden desaturiert (4) und eine Analyse der Produkte
zeigte, daß eine
Desaturierung für
jedes der Substrate an der Δ8-Postion stattgefunden hat (5).
Die klonierte Euglena Desaturase zeigte eine klare Präferenz für das Substrat
mit metabolischer Signifikanz mit mehr als zweifacher Präferenz für 20:2 und
20:3 gegenüber
20:1 (Ulsamer et al., J. Cell Biol. 43: 105-114, 1969). Obwohl EFD1
im Vergleich zu anderen mikrosoma len Desaturasen recht ähnlich ist,
war seine Aktivität
spezifisch, wie sich aus Inaktivität gegenüber Substraten für Δ5-
und Δ6-Desaturierung ergibt (12).
-
Die
20-Kohlenstoffsubstrate für
eine Δ8-Desaturierung sind in heterotroph kultiviertem
E. gracilis in Überschuß vorhanden
(2). Die gleichen Substrate sind auch in Säugern erhältlich,
da 20:2 und 20:3 durch Elongation aus 18:2 und 18:3 produziert werden,
in Konkurrenz zur typischen Δ6-Desaturierung (1).
Markierungsexperimente mit Rattenleberhomogenaten zeigen, daß die Elongation
der 18-Kohlenstofffettsäuren fünfmal schneller
verläuft
als die konkurrierende Desaturierung (Pawlosky et al., J. Lipid
Res. 33: 1711-1717, 1992).
-
Dem
gegenwärtigen
Verständnis
des Δ6-Reaktionsweges der Biosynthese von 20-Kohlenstoff-mehrfach-ungesättigten-Fettsäuren ist
ein Zurückgreifen
auf alternative Desaturierung und Elongation zur Kontrolle des Flux
durch den Reaktionsweg implizit. Während die Elongation häufig nicht
spezifisch zu sein scheint sind die meisten Desaturierungen sowohl
bezüglich
der Kettenlänge
des Substrates und des vorhandenen Desaturierungsmusters der Fettsäure spezifisch
(Heinz, Lipid Metabolism in Plants, S. 33-89, 1993). Allerdings
zeigen Daten aus Experimenten in Säugetiergeweben (Bernert and
Sprecher, Biochim. Biophys. Acta. 398:354-363, 1975; Albert et al.,
Lipids 14:498-500, 1979) und mit das C. elegans Δ5-Desaturasegen
exprimierender Hefe (12), daß Δ5-Enzyme
Fettsäuren
mit einer Doppelbindung in Δ11-Position desaturieren, nicht jedoch solche
mit einer Doppelbindung in Δ5-Position, wobei nicht-Methylen-unterbrochene
20:3 und 20:4 Verbindungen bei signifikanten Syntheseraten produziert
werden. Für
den Δ8-Reaktionsweg findet die Δ8-Desaturierung
der Substrate 20:2 und 20:3 in Konkurrenz mit der Δ5-Aktivität statt.
Trotz dieser Promiskuität
der Δ5-Enzyme enthalten Lipidprofile von Säugetiergeweben
keine Fettsäure
mit dem Δ5,11-(Heinz, Lipid Metabolism in Plants,
S. 33-89, 1993; and Ulsamer et al., J. Cell Biol. 43:105-114, 1969)
Desaturierungsmuster und sie können
auch nicht in Euglena nachgewiesen werden.
-
Eine
Erklärung
könnte
darin bestehen, daß die Δ8-Desaturierung
der gewöhnlichen
Substrate äußerst schnell
während
die Δ5-Desaturierung langsamer abläuft, so
daß nur
wenig Δ5,11-Produkt gebildet wird. Diese Erklärung wird
dadurch unterstützt,
daß die
in Hefe exprimierte Euglena Δ8, eine sehr aktive Desaturase zu sein scheint
im Vergleich zu ähnlich
stark exprimierten Δ5-Desaturase-Enzymen. Die Euglena-Desaturase
muß ausreichend
ak tiv sein, um für
alle mehrfach-Desaturierungen langer Ketten in schnell wachsenden
Euglena-Kulturen verantwortlich zu sein (2). Im Gegensatz
dazu sind die gemessenen Raten der Δ8-Desaturierung
in Säugetiergeweben
relativ langsam. Die höchste
meßbare
Rate kann in kanzerösem
Gewebe ohne Δ6-Aktivität
beobachtet werden, wo eine Δ8-Desaturierung die Produktion von Arachidonsäure bei
nur 17 % des Niveaus vergleichbarer normaler Zellen mit Δ6-Aktivität erlaubt
(Grammatikos et al., Br. J. Cancer 70:219-227, 1994).
-
Alternativ
wäre es
möglich,
daß Fehlen
von Δ5,11 ungesättigten Fettsäuren in
Membranen dadurch zu erklären,
daß die Δ8-Desaturase
diese Fettsäuren
zur Desaturierung akzeptiert. Die Konvention, das die Δ8-Desaturierung
der Δ5-Aktivität
vorangeht (1) basiert auf der Beobachtung
von Desaturierungsreaktionen, die sequentiell längs der Fettsäurekohlenwasserstoffkette
stattfinden. Die umgekehrte Reihenfolge der Desaturierung, mit der
die Δ5-Saturierung der Δ8-Desaturung
vorangehend, ist für
Säugetierleber
vorgeschlagen worden (Takagi, J. Chem. Bull. Japan 38:2055-2057,
1965) und abgelehnt worden (Schlenk et al., Lipids 5:575-577, 1970)
und auf der Basis von Experimenten mit deuterierten Substraten in
Gliomzellen als wahrscheinlicher Reaktionsweg vorgeschlagen worden
(Cook et al., J. Lipid Res. 32:1265-1273, 1991).
-
In
Euglena können
die Produkte der Δ8-Desaturierung, nämlich 20:3 Δ8,11,14 und
20:4 Δ8,11,14,17 direkt in die Membranen inkorporiert
werden oder einer Desaturierung an der Δ5-Position unterzogen
werden, um Arachidonsäure
und Eikosapentaensäure
zu produzieren (Hulanicka et al., J. Biol. Chem. 239:2778-2787,
1964). Weitere Elongation und Desaturierung fuhrt zu verschiedenen
mehrfach ungesättigten
22-Kohlenstoff Fettsäuren
(2). In Säugetieren
produzieren ähnliche
Prozesse zumeist Arachidonsäure,
Eikosapentaensäure
und Dekosahexaensäure
(22:6 (Hwang, Fatty Acids in Foods and Their Health Implications,
S. 545-557, 1992; Bernert and Sprecher, Biochim. Biophys. Acta 398:354-363,
1975; Lees and Korn, Biochemistry 5:1475-1481, 1966; Albert and
Coniglio, Biochim. Biophys. Acta 489:390-396, 1977; Bardon et al.,
Cancer Lett. 99:51-58, 1996; und Sprecher and Lee, Biochim. Biophys.
Acta. 388:113-125, 1975), unabhängig
davon, ob die Produkte einer Δ8 or Δ6-Aktivität
entstammen, obwohl teilweise 20:3 direkt in Serie 1 Eikosanoid metabolische
Regulatoren verstoffwechselt wird (Hwang, Fatty Acids in Foods and
Their Health Implications, S. 545-557, 1992). (Hwang, Fatty Acids
in Foods and Their Health Implications, S. 545-557, 1992).
-
Interessanterweise
ist hinzuzufügen,
daß der
alternative Reaktionsweg der Δ8-Desaturierung mit einem Elongationsschritt
beginnt. Diese Elongation ist der Standardreaktionsweg in Euglena,
der erhebliche Mengen von 20:2 (7,4%) und 20:3 (1,4%) produziert
(2). In Geweben von Säugetieren mit wenig oder keiner Δ8-Aktivität (Grammatikos
et al., Br. J. Cancer 70:219-227, 1994) wäre dies der erste Schritt,
durch den die essentiellen Fettsäuren
18:2 und 18:3 in ihre 20-Kohlenstoffderivate verstoffwechselt werden.
Kürzlich
wurde der Verlängerung
von Fettsäureketten
als regulatorischer Schritt in der Fettsäurebiosynthese mehr Aufmerksamkeit
geschenkt (Garcia et al., Lipids 25:211-215, 1990; Sprecher et al.,
Prostag. Leukot Essent. Fatty Acids 52:99-101, 1995). Hinweise darauf,
daß Brustkrebszellen
18:3 bevorzugt über
18:2 selektiv elongieren könnten
und daß eine Δ8-Desaturierung
dieser Elongation folgt (Bardon et al., Cancer Lett. 99:51-58, 1996),
impliziert, daß die Δ8-Desaturierung eine
wichtige Rolle in einigen Krebszellen spielen könnte.
-
Die
Identifizierung und Klonierung eines Δ8-Desaturase-Gens
erlaubt die Untersuchung eines alternativen Reaktionsweges für die Biosynthese
von 20-Kohlenstoff-mehrfachungesättigten
Fettsäuren
und wird Einsichten in den möglichen
Reaktionsmechanismus der Δ8-Desaturierung ermöglichen. In Säugern könnte dieser alternative
Reaktionsweg auf spezialisierte Gewebe beschränkt sein, in denen der Bedarf
an mehrfach ungesättigten
Fettsäuren
das durch die geschwindigkeitsbestimmende Δ6-Desaturierung
bereitgestellte Angebot übersteigt.
Der Reaktionsweg könnte
dort von größerer Bedeutung
sein, wo Δ6-Desaturierung reduziert ist oder fehlt.
Da der Fettsäuredesaturierungsmetabolismus
in vielen Zelllinien gestört
ist, und zwar sowohl in transformierten (Grammatikos et al., Ann.
N. Y. Acad. Sci. 745:92-105, 1994) als auch in untransformierten
Zellen (Rosenthal, Prog. Lipid Res. 26:87-124, 1987), ist es denkbar,
daß die Δ8-Aktivität lediglich
bei Fehlen einer Δ6-Aktivität erkennbar
ist. In alternativer Weise könnte
die Δ8-Aktivität
mit Zellneoplasie auftreten oder sich verstärken. Die Isolierung und Untersuchung
dieses Δ8-Genes und die Analyse seiner Substrat-Spezifität sollte
die Ermittlung der Rolle der Δ6-Aktivität
sowohl in normalen als auch in kanzerösen Säugergeweben erleichtern.
-
Vergleichendes Beispiel
14: Diskussion der C. elegans Δ5-Desaturase
-
In
diesem Beispiel wird eine Region des C. elegans Genoms bei Position
4.88 des Chromosoms IV beschrieben, das die Δ5- und Δ6-Desaturase
Gene enthält.
Die von den beiden Genen kodierten Aminosäuresequenzen sind zueinander
46 % identisch und jede enthält
eine N-terminale Häm-bindende
Domäne,
die für das
Elektronen-transportierende Cytochrom b5 typisch
ist, sowie Histidin-Boxen. Beide Gene enthalten die Konsensussequenz
der dritten His-Box (QXXHH; SEQ. ID NO. 11), welche bislang für mikrosomale
Desaturasen, die eine Rolle in der Einführung von Doppelbindungen in
Kohlenstoffpositionen unterhalb Position 9 beteiligt sind, als einzigartig
angesehen wird.
-
Trotz
dieser Ähnlichkeiten
zeigen die beiden mikrosomalen Dasaturasen gar keine überlappende
Substrat-Spezifität.
Die C. elegans Δ6-Dasaturase (FAT3) agiert spezifisch mit
zwei 18-Kohlenstoffsubstraten, Linolsäure und γ-Linolsäure, wenn sie in der Hefe Saccharomyces
cerevisiae überexprimiert
wird und desaturiert immer in einem Methylenunterbrochenen Muster
(eine Doppelbindung alle drei Kohlenstoffatome). Für das Δ6-Desaturase-System
von Säugern
konnte in ähnlicher
Weise gezeigt werden, daß Doppelbindungen
strikt gemäß einem
Methylen-unterbrochenen Muster eingeführt werden und daß keine
Aktivität
für 20-Kohlenstoffsubstrate
besteht (Schmitz et al., Lipids 12:307-313, 1997). Im Gegensatz
dazu ist die C. elegans Δ5-Desaturase (FAT4) mit einer Reihe von 20-Kohlenstoffsubstraten
aktiv, wie auch mit einer endogenen 18:1 Fettsäure von Hefe und zur Einführung von
Doppelbindungen in einem nicht-Methylen-unterbrochenen Muster in
der Lage.
-
Nicht-Methylen-unterbrochene
Fettsäuren,
wie 20:2 Δ5,11, 20:3 Δ5,11,14 und
18:2 Δ5,11 wurden in Säugerzellen durch Verfüttern von 14C-markierten Substraten an mit einer fettdefizienten
Diät gezüchtete Ratten
entdeckt (Ulman et al., Biochem. Biophys. Acta 248:186-197, 1971). Diese
Fettsäuren
sind jedoch als sogenannte "Sackgassen"-Metaboliten aufgefaßt worden,
da für
sie nicht gezeigt werden konnte, daß sie als Vorläufer für Signalmoleküle wie Prostaglandine
fungieren, noch sind sie in Gewebelipiden von Ratten nachweisbar,
die nicht mit einer fettdefizienten Diät präkonditioniert wurden. (Wir
haben diese Fettsäuren
ebenfalls nicht in C. elegans Lipidextrakten nachweisen können.) In
das C. elegans Δ5-Deasaturase Gen exprimierenden Hefen war
die Menge an umgesetzten Substrat für das metabolisch signifikante
Substrat 20:3 Δ8,11,14 am höchsten (13).
-
Die
desaturierte Menge von 20:2 Δ11,14 und 20:3 Δ11,14,17 war
weniger als halb so groß wie
die Menge von desaturiertem konventionellen Substrat. Dies mit Desaturierungsraten
in mikrosomalen Extrakten aus Säugetierleber
konsistent, in denen die Konversationsrate von markiertem 20:2 Δ11,14 zu
20:3 Δ5,11,14 41 % der Konversionsrate von markiertem
20:3 Δ8,11,14 zu 20:4 Δ5,8,11,14 beträgt (Bernet
et al., Biochem. Biophys. Acta 398:354-313, 1975).
-
Die
C. elegans fat-3 und fat-4 Gene sind innerhalb eines Genklusters
in der gleichen 5' nach
3' Orientierung
vorhanden. Im Gegensatz zu anderen Genklustern dieser An in C. elegans
ist das stromabwärts
liegende fat-3 Gen nicht an SL2 transgespleißt und daher ist es unwahrscheinlich,
daß es
mit dem stromaufwärts liegenden
fat-4 co-transkribiert wird. Die beiden Gene könnten auf Grund einer Gen-Duplikation
benachbart zueinander liegen. Die DNA Sequenzen weisen über die
gesamte cDNA kodierende Sequenz eine Identität von 54 % auf; die Gene weisen
jedoch keine gemeinsamen Intron-/Exongrenzen auf (8).
-
Dies
ist die erste offenbarte Sequenz eines Δ5-Desaturase-Gens
aus einem Tier. Die Sequenz der C. elegans Δ5-Desaturase
ist relativ weit von veröffentlichten
bakteriellen und Pilz-Δ5-Desaturasen entfernt und diese Tiersequenz
sollte die Suche nach Desaturasekodierenden Sequenzen von Menschen
und anderen Säugetieren
erleichtern. Sowohl die Δ5- als auch die Δ6-Desaturasen
sind wichtige regulatorische Enzyme in Menschen. Sie spielen eine
wichtige Rolle in Reaktionswegen zur Produktion von Vorläufermolekülen für die Synthese
von hormonähnlichen
Eikosanoidmolekülen
aus essentiellen Fettsäuren,
Linolsäure
und α-Linolsäure. Die
Aktivitäten
dieser Desaturasen sind sowohl unter hormoneller als auch ernährungsmäßiger Kontrolle demonstriert
worden, aber die dieser Kontrolle zugrundeliegenden Mechanismen
sind immer noch unbekannt.
-
Bestimmte
Krankheiten wie Diabetes haben eine geringe Δ5-Desaturase-Aktivität zur Folge,
während HTC
Zellen, die aus einem von einem soliden Hepatom abgeleiteten Ascitestumor
isoliert wurden, erhöhte Δ5-Desaturase-Aktivität zeigen.
Die Verfügbarkeit
von mutierenden und reversen genetischen Werkzeugen und das wachsende
Wissen über
Zell- und Entwicklungsbiologie in C. elegans lassen dies als ein
attraktives System zur Untersuchung der Rollen von mehrfach-ungesättigten
Fettsäuren
und ihrer metabolischen Produkte in Bezug auf Entwicklung, Reproduktion
und andere zelluläre
Prozesse von Tieren erscheinen.
-
Beispiel 15: Eine mit
den Δ5- und Δ8-Desaturase-Genen der Erfindung transformierte
Pflanzenzelle
-
Unter
Verwendung der hierin beschriebenen Verfahren können Δ5- und Δ8-Desaturasen
der vorliegenden Erfindung kloniert und in Pflanzen exprimiert werden,
so daß Pflanzen
mit erhöhten
Mengen von 20-Kohlenstoff-mehrfachungesättigte-Fettsäuren bereitgestellt
werden. Derartige Pflanzen stellen eine preiswerte und praktische
Quelle dieser wichtigen Fettsäuren
in einer leicht erntbaren und eßbaren
Form dar.
-
Beispielsweise
können
die Δ5- und Δ8-Desaturasen der Erfindung in eine gewöhnliche
Anbaupflanze kloniert werden, sowie Mais, Weizen, Kartoffel, Tomate,
Yamswurzel, Äpfel,
Birnen oder in Ölsaaatpflanzen
wie Sonnenblume, Raps, Soja oder Erdnusspflanzen. Die resultierenden
Pflanzen würden
das geeignete Enzym zur Bildung von 20-Kohlenstoff-mehrfachungesättigte-Fettsäuren exprimieren.
Im Fall einer Ölsaatpflanze
würde das
Saatöl
eine reichhaltige Quelle von 20-Kohlenstoff-mehrfachungesättigten-Fettsäuren darstellen.
-
Die
klonierten Δ5- und Δ8-Desaturase-Gene können entweder einzeln oder
zusammen in einer Wirtspflanzenzelle exprimiert werden. Die korrespondierenden
Desaturasen können
unter Verwendung einer Vielzahl von verschiedenen Kontrollsequenzen
wie Promotoren, Enhancern und 3'-Termininierungssequenzen
exprimiert werden. Diese Kontrollsequenzen können zur Kontrolle der Expression
jeder einzelnen Desaturase verwendet werden. beispielsweise kann
die Δ5-Desaturase so kloniert werden, daß sie sich
unter der Kontrolle eines starken Promotors befindet und die Δ8-Desaturase
kann so kloniert werden, daß sie
unter der Kontrolle eines schwachen Promotors steht, wodurch eine
transgene Pflanze erzeugt wird, die mehr Δ5-Desaturase
als Δ8-Desaturase exprimiert. Weiterhin kann eine
Expressionskontrolle durch operatives Verbinden eines oder mehrerer
der Desaturase-Gene mit einem Promotor erfolgen, der durch Aussetzen
der Pflanzenzelle gegenüber
einem entsprechenden regulatorischen Agents wie einem Inducer, einem
Repressor, einem Derepressor oder inhibitorischen Agents aktiviert
wird. Eine derartige Regulation ist oben ausgeführt worden. In alternativer Weise
kann die Expression von nicht zusammenhängenden Genen durch Verbindung
der Expression eines ersten Gens mit der Expression eines Inducers
oder Derepressor-Moleküls,
das die Expression eines zweiten Genes induziert oder dereprimiert,
koordiniert werden.
-
Die
Gene der Erfindung können
in das Genom einer Pflanze (beispielsweise durch Agrobacterium-vermittelten
T-DNA Transfer) oder eines Tieres (beispielsweise durch Verwendung
eines Retrovirus mit breiter Wirtsspezifität, beispielsweise eines Adenovirusvektors)
integriert werden, so daß die Δ5-
und Δ8-Desaturasen der Erfindung als Teil des
Genoms exprimiert werden. Für
transgene Pflanzen kann der T-DNA Vektor verwendet werden, der zur
Integration des Transgens (Δ5 und/oder Δ8) in
das Wirtszellgenom führt.
-
Die
Expression der Δ5- und Δ8-Desaturasen in einer Pflanze wie Arabidopsis
kann beispielsweise durch Konstruktion eines Pflanzentransformationsvektors
zur Einführung
der cDNA der jeweiligen Desaturase in die Pflanze erfolgen. Der
Vektor kann einen gewebespezifischen Promotor enthalten, so daß das Desaturase-Protein
während
der Saatentwicklung exprimiert wird. Bespiele von saatspezifischen
Promotoren schließen den
für Phaseolin
(van der Geest und Hall, Plant Mol. Biol. 32:579-88, 1996) oder
den Promotor für
Napin (Stalberg et al., Plant Mol. Biol. 23: 671-83, 1993) ein.
Andere saatspezifische Promotoren, die hier verwendet werden können, sind
solche auf dem genomischen BAC-Klon T24A18 (LOCUS ATT24A18. (1999)
45980 bp Arabidopsis thaliana DNA chromosome 4, Zugangsnummer #
AL035680, NID g449q0701) des Arabidopsis Genom befindliche. Diese
Promotoren regulieren die Proteinexpression der Keimspeicherung
in Arabidopsis. Andere Promotoren, die spezifisch Gene in Keimen
exprimieren, wie solche beschrieben in (Parcy et al., Plant Cell
6:1567-1582, 1994) können
ebenfalls verwendet werden. Die die Desaturase kodierenden Sequenzen und
die Promotorsequenz enthaltenen Konstrukte können dann auf Standard Pflanzentransformations-T-DNA-Vektoren, ähnlich zu
pART27 (Gleave, Plant Mol. Biol. 20:1203-1207, 1992), pGPTV (Becker
et al., Plant Mol. Biol. 20:1195-7,
1992), oder pJIT119 (Guerineau et al., Plant Mol. Biol. 15:127-136,
1992) übertragen
werden. Wenn die Pflanze mit zwei Konstrukten transformiert werden
soll, beispielsweise einem für
die Δ8-Desaturase- und dem anderen für die Δ5-Desaturase-kodierenden
Konstrukt, dann ist es bevorzugt zwei verschiedene selektierbare
Marker zu wählen,
so daß nur
eine doppelte Transformante regeneriert. Beispielsweise kann der
Vektor enthaltend die Δ5-Desaturase so konstruiert sein, daß er das
Kanmycin (nptII) Gen enthält
und der Vektor enthaltend die Δ8-Desaturase kann so konstruiert sein, daß er das
Phosphinothricin (bar) Gen enthält.
Transformanten werden dann auf Kanmycin und Phosphinothricin enthaltendem
Medium selektiert. Die Transformation von Arabidopsis kann leicht
unter Verwendung des Agrobacterium-vermittelten Vakuum-Infiltrationsprozesses
(Katavic et al., Mol. Gen. Genet. 245:363-70, 1994) oder der „floral
dip" Modifikation davon
(Clough and Bent, Plant J. 16:735-43, 1998) erreicht werden, obwohl
diverse andere Methoden auch häufig
verwendet werden. Transgene Abkömmlinge
werden durch Selektion mittels des geeigneten Antibiotikums oder
Herbizids, entweder Kanmycin oder Phosphinothricin oder beiden durch
Selektion identifiziert. Da die Δ8- und Δ5-Konstrukte verschiedene selektierbare Marker
verwenden, können
die doppelten Transformanten leicht isoliert werden. Die die transgene
Selektion überlebenden
Pflanzen werden zur Reife gezogen und ihre Samen geerntet. Die Samen
der transformierten Pflanzen werden durch Isolation der Fettsäuremethylester
gefolgt von Gaschromatographie analysiert, um deren Fettsäurekomposition
zu bestimmen.
-
Pflanzen,
die nur die Δ8-Desaturase exprimieren, werden die in Arabidopsissamen
natürlich
vorkommende 20:1 Δ11-Fettsäure
zu 20:2 Δ8,11 desaturieren. Keime, die von mit beiden
Desaturasen doppelt transformierten Pflanzen geerntet wurden, werden
zusätzlich
das 20:2 Δ8,11-Produkt der Δ8-Desaturase-Pflanzen
in 20:3 Δ5,8,11 in Folge der Expression der Δ5-Desaturase
konvertieren. Diese Veränderungen
können
anhand der Fettsäuremethylesteranalyse
leicht nachgewiesen werden.
-
Beispiel 16: Eine mit
den Δ5- und Δ8-Desaturase-Genen der Erfindung transformierte
Hefezelle
-
Der
cDNA Abschnitt von pJW541 (Wallis and Browse, Arch. Biochem. Biophys.
365:307-316, 1999) enthaltend
die Euglena Δ8-Desaturase wurde mittels der Restriktionsenzyme
EcoRI und Spe1 aus dem Plasmid ausgeschnitten. Daß das Insertrepresentierende
gereinigte DNA-Fragment wurde in den Hefeexpressionsvektor pYX232
(R&D Systems,
Inc.) ligiert, der durch Verdauung mit EcoRI und NheI verdaut worden
war, so daß er über kompatible
hybridisierende Enden verfügte.
(Plasmid pYX232 trägt
den Marker, der Hefe prototroph für Tryptophan macht (TRP1 Mutation)
und verwendetet den Triosephosphatisomerase (TPI) Promotor zur konstitutiven
Expression der insertierten DNA.) Das resultierende Plasmid, pYX232-541,
wurde in den Saccharomyces cerevisiae Stamm eingeführt, der
bereits das Δ5-Desaturase (pYFAT4; Watts and Browse, Arch. Biochem.
Biophys. 362:175-182, 1999) Plasmid enthält, daß Hefe prototroph für Uracil
macht und zwar unter Verwendung eines Lithiumazetat Transförmationsprotokoll
(Invitrogen). Transformanten wurden gleichzeitig für Uracil-
und Tryptophan-Prototrophie selektiert. Nach der Trans formation
wachsende selektierte Kolonien wurden in Hefe-Minimalmedium inokuliert,
in dem es sowohl an Uracil als auch an Tryptophan mangelte.
-
Zur
Analyse der Aktivität
wurden separate Kulturen mit einer von drei Fettsäuresubstraten,
die als Natriumsalz, wie beschrieben, bereitgestellt wurden (Wallis
and Browse, Arch. Biochem. Biophys. 365:307-316, 1999) ergänzt. Nach
Kultivierung bei 28°C über Nacht
wurden die Kulturen durch Zentrifugation geerntet und gewaschen.
Mittels der Standardmethoden wie in Miquel and Browse J. Biol. Chem.
267:1502-1509, 1992 beschrieben, wurden Fettsäuremethylester hergestellt.
-
Eine
gaschromatographische Analyse zeigte, daß jedes Substrat zweimal desaturiert
worden war. Die Inkorporation der drei Substrate variierte, wobei
stärker
desaturierte Substrate einen größeren Anteil
der Fettsäurekomposition
der Zelle einnahmen, wie es auch in anderen Experimenten beobachtet
wurde (Wallis and Browse, Arch. Biochem. Biophys. 365:307-316, 1999,
und Watts and Browse, Arch. Biochem. Biophys. 362:175-182, 1999).
Für das
dreifach umgesetzte Substrat 20:3 Δ
11,14,17 betrug
die 20-Kohlenstoff-Fettsäure
37 % der gesamten zellulären
Fettsäuren,
für 20:2 Δ
11,14 betrug
der 20-Kohlenstoff-Fettsäureanteil
21 % und für 20:1 Δ
11 erreichte
der Fettsäureanteil
nur 13 %. Trotzdem waren die Aktivitäten der Desaturasen gegenüber allen
drei Substraten im Wesentlichen identisch. Zwischen 70 und 72 %
des Substrates wurden nicht konvertiert und 17 oder 18 % wurden
einer einzigen Desaturierung durch nur eines der Enzyme unterworfen.
Für jedes
Substrat wurden trotzdem zwischen 11 und 13 % des Substrates durch
beide zusammenwirkende Enzyme desaturiert, um eine Fettsäure zu produzieren,
die zwei Doppelbindungen mehr aufweist, als das Molekül des bereitgestellten
Substrates. Tabelle
2
-
Die
voranstehenden Ausgestaltungen und Beispiele werden lediglich als
Beispiele bereitgestellt und sind in keiner Weise als den Umfang
der beanspruchten Erfindung limitierend anzusehen. SEQUENZPROTOKOLL