-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Modulelement für Wände oder
Doppelwände
zur Trockenverlegung.
-
Bekanntlich
werden im Hochbau Wände oder
Doppelwände
errichtet, die einen Konstruktionsteil, der für das Gebäudeinnere bestimmt ist, und
einen Fassadenteil, der für
das Gebäudeäußere bestimmt
ist, aufweisen.
-
Typischerweise
wird der Konstruktionsteil aus Stahlbeton oder aus Bausteinen ausgeführt, während der
Fassadenteil mit einem Belag aus Formlingen, Steinen oder ähnlichem
ausgeführt
wird. Während
für den
Konstruktionsteil im Gebäudeinneren
eine Verkleidung beispielsweise mit Gips oder Gipsplatten vorgesehen
ist, ist der Fassadenteil als Sichtelement vorgesehen.
-
Zwischen
dem Konstruktionsteil und dem Fassadenteil kann ein Isolationsraum
vorgesehen sein, in den Schichten aus Glaswolle oder einem anderen
Isoliermaterial eingebracht werden.
-
Auch
wenn es zutrifft, dass solche Wände oder
Doppelwände
eine rationelle Lösung
darstellen, die für
die Bedürfnisse
im Hochbau sehr gut geeignet ist, bleibt festzustellen, dass die
Kosten für
ihre Errichtung relativ hoch sind.
-
Zur
Verringerung dieser Kosten sind bereits verschiedene Modulwand-
oder Moduldoppelwandlösungen
vorgeschlagen worden.
-
Einige
Lösungen
sehen Modulelemente vor, die so gestaltet sind, dass sie sich trocken,
d.h. ohne Mörtel
oder ein entsprechendes anderes Verbindungselement zusammenfügen lassen.
Diese Lösungen
ermöglichen
eine schnellere Errichtung und den Einsatz von relativ gering qualifizierten
Handwerkern und damit eine Verringerung der Baukosten.
-
Dies
vorausgeschickt, ergeben sich durch den Wegfall physischer Verbindungselemente
zwischen den Modulelementen eine Reihe von Problemen, darunter das
Problem der Luft- und der Wasserdichtigkeit.
-
Mangelnder
Luftdichtigkeit kann leicht abgeholfen werden, indem beispielsweise
die im Gebäudeinneren
liegende Seite der Wand oder Doppelwand mit Gips oder Gipsplatten
verkleidet wird.
-
Mangelnder
Wasserdichtigkeit dagegen ist viel schwerer beizukommen, so dass
derzeit kein Modulelement für
Wände oder
Doppelwände
zur Trockenmontage auf dem Markt ist, welches das Dichtigkeitsproblem
zufriedenstellend löst.
-
Zur
Kenntnis zu nehmen sind jedoch die WO 88/02301, die einen Block
mit Kapillarkanälen 11 vorstellt,
die in der vertikalen Längssymmetrieebene
des Blocks sowohl oben als auch unten und seitlich eingearbeitet
sind, um die Wasserausleitung zu ermöglichen, sowie das EP-A-O 383
693, welches eine Verfalzung durch Fugen beschreibt, die Ablenkflächen bilden,
die als Feuchtigkeitssperre dienen und einen geneigten oberen Rand
haben, um Feuchtigkeit abzuleiten.
-
Die
Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Modulelement
für eine
Wand oder Doppelwand für
die Trockenverlegung zur Verfügung zu
stellen, mit dem wasserdichte Wände
oder Doppelwände
hergestellt werden können,
ohne dass irgendeine weitere Schutzeinrichtung erforderlich wäre.
-
Die
Hauptaufgabe der Erfindung sowie weitere Aufgaben, die aus nachfolgender
Beschreibung hervorgehen, werden gelöst durch ein Modulelement für eine Wand
oder Doppelwand für
die Trockenverlegung, das gemäß Anspruch
1 an der Oberseite und an der Unterseite jeweils mindestens eine
Kontaktstelle, die im wesentlichen eben ausgeführt ist, und eine Trennstelle,
die als Längsvorsprung
bzw. -auskragung und Längsnut
ausgeführt
ist, die eine zusätzliche
Verbindung bilden, aufweist.
-
Gemäß anderen
Merkmalen der Erfindung
- – sind Längsvorsprung und -nut dazu
eingerichtet, das Modulelement bei der Montage zu führen, es nach
Montage an Ort und Stelle zu halten, und eine me chanische Sperre
gegen horizontale dynamische Wasser- und Lufteindringungen zu bilden,
- – weisen
Längsvorsprung
und -nut bei dem Modulelement von außen nach innen wenigstens eine gegenüber der
Vertikalen geneigte Fläche,
eine horizontale Fläche
und eine vertikale Fläche
auf,
- – schließt die geneigte
Fläche
einen Winkel von etwa 30° mit
der Vertikalen ein,
- – weist
das Modulelement wenigstens einen Schacht bzw. Hohlraum auf, der
sich zwischen den ebenen Flächen
der Oberseite und der Unterseite erstreckt, um etwaigen Wassereindringungen
einen vertikalen Abflussweg zu weisen und um das Gewicht des Modulelements
zu verringern,
- – weist
die genannte Oberseite wenigstens eine horizontale Nut auf, die
sich über
ihre Länge
erstreckt und mit dem genannten Hohlraum bzw. Schacht in Verbindung
steht, um ein zusätzliches Hindernis
für horizontale
Wassereindringungen zu bilden und diese in den genannten Schacht
zu lenken,
- – verläuft die
horizontale Nut neben dem Längsvorsprung,
um eventuelle Wassereindringungen so weit außen wie möglich am Modulelement zu stoppen,
- – ist
die kumulierte Quererstreckung besagter Längsauskragung und besagter
horizontaler Nut in etwa gleich der Quererstreckung besagter Längsnut,
- – nimmt
der Querschnitt des Schachts zur Grundfläche des Modulelements hin ab,
um dessen Herausnehmen aus der Form bei der Herstellung zu erleichtern
und die Wasserabführung
nach dem „Kaffekannenprinzip" zu ermöglichen,
- – weist
der Schacht einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt mit abgerundeten
Ecken auf, um das Risiko von Rissbildungen zu vermeiden,
- – ist
der Krümmungsradius
der Ecken des Schachts größer 35 mm,
- – weist
das Modulelement zwei Schächte
auf, die so angeordnet sind, dass sie bei gerader oder versetzter
Stapelung Wasserausleitungskanäle
bilden und gegebenenfalls die Anbringung von vertikalen Verankerungselementen
erlauben,
- – sind
die beiden Schächte
durch einen Zwischenhohlraum getrennt, der mit besagter horizontaler Nut
in Verbindung steht, um bei der Herstellung eine homogenere Kompaktierung
des Materials, aus dem das Modulelement besteht, zu ermöglichen
und einen zusätzlichen
Wasserableitungskanal zu bilden,
- – weisen
die Seitenflächen
des Modulelements, die dazu bestimmt sind, mit benachbarten Modulelementen
zusammenzuwirken, jeweils wenigstens eine im wesentlichen ebene
Fläche
und einen Abschnitt mit Zickzackprofil auf, die eine zusätzliche
Verbindung bilden, um die Führung
des Modulelements bei der Montage zu gewährleisten, es nach Montage
an Ort und Stelle zu halten und eine mechanische Sperre gegen vertikale
dynamische Wasser- und Lufteindringung zu bilden,
- – stellen
die ebenen Flächen
Kontaktstellen und die Abschnitte mit Zickzackprofil Trennstellen
dar, um einen Spielraum zu bilden, der dazu bestimmt ist, vertikale
Wassereindringung durch Kapillarität einzuschränken oder ganz auszuschließen,
- – weisen
die Seitenflächen
vertikale, sich über
die gesamte Höhe
erstreckende Nuten auf, um ein zusätzliches Hindernis für vertikale
Wassereindringungen zu bilden und diese zur Grundfläche des
Modulelements abzuleiten,
- – ist
das Modulelement so gebildet, dass das Spiel zwischen den Trennstellen
mindestens 2 mm beträgt,
- – ist
wenigstens die horizontale Oberkante des Modulelements, die für die Plazierung
an der Außenseite
bestimmt ist, so gebildet, dass die horizontale Fugenlinie zwischen
zwei aufeinandergesetzten Modulelementen sichtbar wird,
- – ist
wenigstens eine der vertikalen Kanten des Modulelements, die für eine Plazierung
an der Außenseite
bestimmt sind, so gebildet, dass die vertikale Fugenlinie zwischen
zwei benachbarten Modulelementen sichtbar wird,
- – weist
das Modulelement eine Aussparung in U- oder L-Form auf, die sich
zwischen Oberseite und Unterseite erstreckt, um ein Verankerungsmodulelement
zu bilden,
- – werden
die Seitenflächen
des Modulelements, die in Anlage mit benachbarten Modulelementen zu
bringen sind, im wesentlichen senkrecht zueinander ausgerichtet,
um ein Eckmodulelement zu bilden,
- – ist
das Modulelement reversibel, d.h. im wesentlichen symmetrisch bezogen
auf eine durch seinen Schwerpunkt verlaufende Vertikalachse, um ein
Standard-Modulelement
zu bilden,
- – ist
das Modulelement aus wasserabweisendem Beton um zu verhindern, dass
es Wasser in sich aufnimmt.
-
Dank
dieser Eigenschaften erhält
man ein Modulelement, mit dem in Trockenbauweise Wände oder
Doppelwände
errichtet werden können,
die physische (Spiel zum Stoppen von Kapillarinfiltrationen), mechanische
(Geometrie zum Stoppen dynamischer Eindringungen) und chemische
Wassersperren (wasserabweisender Beton zur Verhinderung von Eindringungen
durch Aufsaugung) aufweisen.
-
Solche
Wände oder
Doppelwände
sind völlig wasserdicht,
so dass auf jede weitere Schutzmaßnahme verzichtet werden kann.
-
Weitere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen aus der nachstehenden
Beschreibung in Verbindung mit den anliegenden Zeichnungen hervor,
die folgendes zeigen:
-
1 eine
Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Standard-Modulelement;
-
2 eine
Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes U-Verankerungsmodulelement;
-
3 eine
Halbseitenansicht mit einem halben Längsschnitt zweier aufeinandergestapelter Standard-Modulelemente
und eines erfindungsgemäßen U-Verankerungsmodulelements;
-
4 eine
Draufsicht einer Verbindung zwischen einem erfindungsgemäßen Standard-Modulelement
und einem erfindungsgemäßen links
angewinkelten Modulelement.
-
In
den Zeichnungen sind gleiche oder einander entsprechende Bauteile
oder Baugruppen jeweils mit demselben Bezugszeichen bezeichnet.
-
Es
wird auf 1, 3 und 4 Bezug genommen,
die ein erfindungsgemäßes Standard-Modulelement
S einzeln bzw. im Verbund mit anderen erfindungsgemäßen Modulelementen
S, C bzw. im Verbund mit einem erfindungsgemäßen links angesetzten Eckmodulelement
A zeigen.
-
Das
Standard-Modulelement S ist im wesentlichen quadenförmig und
reversibel, d.h. symmetrisch bezogen auf eine Achse ZZ', die durch seinen Schwerpunkt
G führt,
und ist dazu bestimmt, so platziert zu werden, dass diese Achse
vertikal ist (siehe 1).
-
Die
Oberseite 1a weist in der Mitte eine im wesentlichen ebene
Fläche 2a auf,
die von zwei Längsvorsprüngen 3a, 3a' begrenzt ist,
die sich über die
gesamte Modullänge
erstrecken.
-
Jeder
der Längsvorsprünge weist,
am Modulelement von außen
nach innen gesehen, eine geneigte Fläche 11a, 11a', eine horizontale
Fläche 12a, 12a' und eine vertikale
Fläche 13a, 13a' auf.
-
Die
geneigten Flächen 11a, 11a' bilden vorzugsweise
einen Winkel von etwa 30° mit
der Vertikalen.
-
Diese
Längsvorsprünge sind über optionale Abfasungen 16, 16', die an den
horizontalen Oberkanten des Modulelements ausgebildet sind, mit
den Außenseiten 15, 15' verbunden.
-
Die
optionalen Abfasungen 16, 16' bilden vorzugsweise einen Winkel
von etwa 45° mit
der Vertikalen.
-
Die
Unterseite 1b des Modulelements S weist in der Mitte eine
im wesentlichen ebene Fläche 2b auf,
die von zwei Längsnuten 3b, 3b' begrenzt ist, die
eine zusätzliche
Steckverbindung mit den Längsvorsprüngen 3a, 3a' bilden (siehe 3).
-
Somit
weist jede der Längsnuten,
am Modulelement von außen
nach innen gesehen, eine geneigte Fläche 11b, 11b', eine horizontale
Fläche 12b, 12b' und eine vertikale
Fläche 13b, 13b' auf.
-
Die
Längsnuten
sind über
horizontale Flächen 17, 17', die in der
Ebene der Fläche 2b liegen, mit
den Außenseiten 15, 15' verbunden.
-
Die
Oberseite 1a und die Unterseite 1b sind so gebildet,
dass bei Aufeinanderstapelung von zwei Modulelementen die ebenen
Flächen
miteinander zur Anlage kommen, während
die Längsvorsprünge und
die Längsnuten
durch ein Spiel J getrennt sind, das vorzugsweise mindestens 2 mm
beträgt.
-
Die
Oberseite des Modulelements S weist außerdem zwei horizontale Nuten 20, 20' auf, die rechts
von den vertikalen Seiten 13a, 13a' liegen und über die
ganze Länge
des Modulelements verlaufen.
-
Die
kumulierte Quererstreckung E1 eines Längsvorsprungs 3a, 3a' und einer danebenliegenden
horizontalen Nut 20, 20' entspricht im wesentlichen der
Quererstreckung E2 einer Nut 3b, 3b'.
-
Das
Modulelement S weist im übrigen
zwei Hohlräume
bzw. Schächte 25, 26 auf,
die sich zwischen den Flächen 2a und 2b erstrecken
und deren oberer Teil mit den horizontalen Nuten 20, 20' in Verbindung
steht.
-
Diese
Schächte
haben einen im wesentlichen quadratischen Querschnitt mit abgerundeten Ecken,
wobei der Krümmungsradius
R der Ecken vorzugsweise größer 35 mm
ist (siehe 1).
-
Außerdem nimmt
der Querschnitt der Schächte,
wie in 3 zu sehen, wo sie im halben Längsschnitt dargestellt sind,
zur Grundfläche
des Modulelements hin ab.
-
Die
beiden Schächte 25, 26 sind
durch einen im wesentlichen quaderförmigen Zwischenhohlraum 30 getrennt,
der sich ebenfalls zwischen den Flächen 2a und 2b erstreckt
und dessen oberer Teil ebenfalls in Verbindung mit den horizontalen
Nuten 20, 20' steht
(siehe 1). Ebenso wie bei den Schächten 25, 26 wird
der Querschnitt dieses Hohlraums zur Grundfläche des Modulelements hin kleiner.
-
Die
Seitenflächen 31a, 31b des
Modulelements S, die zum Zusammenwirken mit benachbarten Modulelementen
bestimmt sind, weisen jeweils zwei ebene Flächen 32a, 32a', 32b, 32b' auf, die an einen
Mittenabschnitt mit Zickzackprofil 33a, 33b angrenzen.
-
Eine
der beiden Flächen 32a', 32b der
jeweiligen Seiten ist über
eine optionale Fase 36a, 36b, die an einer vertikalen
Kante des Modulelements ausgebildet ist, mit einer benachbarten
Außenfläche 15', 15 verbunden.
-
Die
Flächen 31a, 31b bilden
eine zusätzliche Steckverbindung
und sind vorzugsweise so ausgebildet, dass bei Zusammensetzung von
zwei erfindungsgemäßen Modulelementen
deren ebene Flächen
miteinander zur Anlage kommen, während
ihre Zickzackabschnitte durch ein Spiel J' getrennt sind, das vorzugsweise mindestens
2 mm beträgt
(siehe 4).
-
Die
Zickzackabschnitte 33a, 33b weisen jeweils drei
vertikale Nuten 40a, 40a', 40a" und 40b, 40b', 40b" auf, die sich über ihre
volle Höhe
erstrecken, wobei diese Nuten so angeordnet sind, dass sie den Nuten
der benachbarten Modulelemente gegenüberliegen.
-
Es
wird Bezug genommen auf 2, wo ein erfindungsgemäßes U-Verankerungsmodulelement C
dargestellt ist, sowie auf 3, wo ein
solches Modulelement auf zwei Standard-Modulelemente S aufgesetzt
dargestellt ist.
-
Dieses
Verankerungsmodulelement weist bis auf die nachstehend angegebenen
Unterschiede dieselben Merkmale wie ein Standard-Modulelement S
auf.
-
Es
hat einen nach oben offenen U-Hohlraum 150, der sich zwischen
der oberen Fläche 102a und der
unteren Fläche 102b über die
ganze Länge
des Modulelements erstreckt (siehe 2).
-
Zwei
Paar schmale Schächte 125, 125' und 126, 126', die sich zwischen
den Flächen 102a und 102b erstrecken,
sind beiderseits des U-Hohlraums 150 angeordnet. Der obere
Teil dieser Schächte
steht mit den horizontalen Nuten 120, 120' in Verbindung.
-
Es
wird nun auf 4 Bezug genommen, wo ein erfindungsgemäßes links
angewinkeltes Modulelement A im Verbund mit einem Standard-Modulelement
dargestellt ist.
-
Dieses
Winkelmodulelement weist bis auf die nachstehend ausgewiesenen Unterschiede
dieselben Merkmale wie ein Standard-Modulelement auf (insbesondere
zwei Schächte 225, 226 und
einen Zwischenhohlraum 230).
-
Die
Längsvorsprünge 203a, 203a', die Längsnut im
Inneren des Winkels (nicht eingezeichnet) und die horizontalen Nuten 220, 220' erstrecken sich
nur über
etwa die halbe Länge
des Modulelements.
-
Die
Seitenflächen 231a, 231b,
die zur Anlage an benachbarte Modulelemente bestimmt sind, sind
im wesentlichen senkrecht zueinander ausgerichtet.
-
Die
oben beschriebenen Modulelemente können durch Formguss aus einer
ganzen Reihe von Materialien, die derzeit im Bausektor verwendet
werden, hergestellt werden. Vorzugsweise verwendet man wasserabweisend
imprägnierten
Sichtbeton (der bestimmte Schönheitskriterien
erfüllt:
Farbe, Textur, ...).
-
Einsatz
und Vorteile des erfindungsgemäßen Modulelements
gehen unmittelbar aus vorstehender Beschreibung hervor.
-
Zur
Errichtung einer Wand oder einer Doppelwand wird zunächst auf
einem völlig
ebenen Boden, der beispielsweise durch eine Betonplatte (nicht eingezeichnet)
erzielt wird, eine erste Reihe Modulelemente gesetzt. Die Modulelemente
werden dank der Komplementärprofile
ihrer Seitenflächen
zusammengesteckt.
-
Für gerade
Abschnitte werden Standard-Modulelemente verwendet und für die Ecken
links oder rechts angesetzte Eckmodulelemente.
-
Ist
die erste Reihe Modulelemente gesetzt, wird auf diese eine zweite
Reihe Modulelemente aufgesetzt, um einen geraden Stapel, d.h. einen
Stapel ohne Horizontalversatz zwischen den beiden Reihen, oder einen
versetzten Stapel, d.h. einen Stapel, bei dem die beiden Reihen
horizontal um die halbe Länge
eines Modulelements gegeneinander versetzt sind, zu bilden.
-
Führung und
korrekte Plazierung der Modulelemente der zweiten Reihe werden durch
ihre Nuten 3b, 3b' gewährleistet,
die mit den Vorsprüngen 3a, 3a', 203a, 203a' der Modulelemente
der ersten Reihe zusammenwirken.
-
Durch
Wiederholen dieser Schritte, sooft es nötig ist, kann eine Wand oder
eine Doppelwand in der gewünschten
Höhe errichtet
werden.
-
Die
Anordnung der Modulelementreihen in einem geraden oder einem versetzten
Stapel bewirkt eine vertikale Ausrichtung ihrer Schächte 25, 26, 225, 226.
Einige dieser so geschaffenen Kanäle können dann zur Anbringung einer
vertikalen Verankerung genutzt werden, die beispielsweise aus Stahlbetonpfeilern
oder aus vertikalen Metallankern bestehen kann, die in regelmäßigen horizontalen
Abständen angeordnet
sind.
-
In
regelmäßigen vertikalen
Abständen
angeordnete Reihen mit Verankerungsmodulelementen ermöglichen
es im übrigen,
durch die Regenrinnen, die durch das Fluchten der U-förmigen Ausnehmungen
dieser Elemente geschaffen werden, die vertikalen Verankerungselemente
untereinander zu verbinden und damit eine horizontale Verankerung
zu erreichen.
-
Die
Eigenschaften des vertikalen und horizontalen Zusammensetzens der
Modulelemente und die so hergestellte Verankerung ermöglichen
die Errichtung von Wänden
oder Doppelwänden,
die außerordentlich
widerstandsfähig
sind, insbesondere gegenüber
senkrecht zu ihrer Ebene wirkenden Kräften.
-
Die
vertikale Lastverteilung geschieht aufgrund der oben beschriebenen
geometrischen Merkmale einzig über
die oberen Flächen 2a, 102a und die
unteren Flächen 2b, 102b.
Um das Risiko von Rissbildungen auszuschalten, müssen diese Flächen quasi
vollkommen plan sein.
-
Das
Risiko einer Rissbildung durch die vertikale Lastverteilung wird
im übrigen
durch folgende Maßnahmen
begrenzt:
- – abgerundete
Ecken bei den Schächten 25, 26, 225, 226,
die Ansatzpunkte für
Risse vermeiden,
- – Verjüngung der
Schächte
zur Basis der Modulelemente hin, wodurch bei der Herstellung ein
Herausnehmen aus der Form ohne Materialverlust ermöglicht wird,
der die Modulelemente schwächen
könnte,
- – Zwischenhohlräume 30, 230,
die bei der Herstellung eine homogenere Kompaktierung des Materials,
aus dem die Modulelemente bestehen, und damit die Verhinderung einer
Spannungskonzentration in bestimmten Bereichen der Modulelemente
ermöglichen.
-
Neben
dem Umstand, dass das erfindungsgemäße Modulelement einfache Weiterverarbeitung und
bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit
bietet, ermöglicht
es auch die Lösung
des Dichtigkeitsproblems, das typischerweise bei trocken montierten Wänden oder
Doppelwänden
auftritt.
-
Das
komplementäre
Ineinandergreifen der Vorsprünge 3a, 3a', 203a, 203a' und der Nuten 3b, 3b' einerseits
und der Abschnitte 33a, 33b mit Zickzackprofil
andererseits ermöglicht
die Bildung mechanischer Sperren gegen dynamische Wassereindringung,
d.h. gegen das Eindringen von bewegtem Wasser (beispielsweise auf
die Wand oder Doppelwand aus Modulen wirkender Schlagregen). Anzumerken
ist noch, dass diese mechanischen Sperren auch das Eindringen von
Luft deutlich begrenzen.
-
Gemäß einem
wesentlichen Merkmal der Erfindung erlaubt außerdem das Spiel zwischen den Vorsprüngen 3a, 3a', 203a, 203a' und den Nuten 3b, 3b' einerseits
und zwischen den Abschnitten 33a, 33b mit Zickzackprofil
andererseits die Schaffung von Trennbereichen zwischen den Modulelementen, in
denen Wasser nur schlecht durch Kapillarwirkung vordringen kann.
Damit werden physische Sperren gegen das Eindringen von Wasser geschaffen.
-
Zu
beachten ist, dass das Spiel jeweils ausreichend groß sein muss
um zu verhindern, dass das Wasser sich durch seine Oberflächenspannung
im gleichzeitigen Kontakt mit den Abschnitten zweier aneinandergrenzender
Modulelemente halten und damit durch Kapillarwirkung vordringen
kann. Verschiedene Versuche haben gezeigt, dass in der Praxis ein
Spiel von wenigstens 2 mm ausreicht.
-
Im übrigen liegt
es auf der Hand, dass die Verwendung eines Materials wie wasserabweisender Beton
ein Eindringen von Wasser durch Wasseraufnahme begrenzt. Damit werden
außerdem
chemische Barrieren gegen das Eindringen von Wasser geschaffen.
-
Da
diese verschiedenen Dichtigkeitssperren bis in eine bestimmte Tiefe
der Wand oder Doppelwand aus Modulen wirken, sollten Mittel zum
Auffangen von Wasser im Inneren der Wand oder Doppelwand vorgesehen
werden.
-
Diese
Aufgabe kommt den Schächten 25, 26, 125, 125', 126, 126', 225, 226 und
den Zwischenhohlräumen 30, 230 zu,
die durch das oben beschriebene gerade oder versetzte Aufeinandersetzen
die Bildung von Kanälen
ermöglicht,
durch die das Wasser zum Fuß der
Wand oder Doppelwand ablaufen kann.
-
Die
Verjüngung
dieser Schächte
und Hohlräume
zur Basis der Modulelemente hin ermöglicht die Schaffung eines „Kaffekanneneffekts", d.h. die zwangsweise
Abführung
des Wassers entlang der beiden Wände
der spitzen Raumwinkel, die von den unteren Rändern dieser Schächte und
Hohlräume gebildet
werden, so dass verhindert werden kann, dass das Wasser durch Kapillarwirkung
erneut zwischen die planen Flächen
von Modulelementen in unteren Reihen gelangt.
-
Die
horizontalen Nuten 20, 20', 120, 120', 220, 220' und die vertikalen
Nuten 40a, 40a', 40a", 40b, 40b', 40b" bilden nicht
nur zusätzliche
Hindernisse gegen horizontales und vertikales Eindringen von Wasser,
sondern ermöglichen
auch eine Kanalisierung des Wassers zu den Schächten 25, 26, 125, 125', 126, 126', 225, 226 und
den Zwischenhohlräumen 30, 230 hin.
-
Im übrigen darf
man nicht vergessen, dass die erfindungsgemäßen Modulelemente vorrangig dazu
bestimmt sind, gesehen zu werden, wenigstens von außen. Damit
sind Faktoren, die zu einem guten Erscheinungsbild beitragen, äußerst wichtig.
-
Die
optionalen horizontalen (16, 16') und vertikalen (36a, 36b)
Abfasungen ermöglichen
ein Hervorheben der Fugenlinien zwischen den Modulelementen und
damit die Schaffung eines rhythmischen Erscheinungsbilds der fertigen
Wände oder
Doppelwände.
-
Die
Verwendung von Sichtbeton ermöglicht die
Anpassung des äußeren Erscheinungsbilds
der Wände
oder Doppelwände
an die am Ort der Errichtung geltenden architektonischen Vorgaben.
-
Schließlich ist
noch festzustellen, dass das beschriebene Spiel (J; J') nicht nur eine
Lösung
für das
Dichtigkeitsproblem der Wände
oder Doppelwände
aus Modulen darstellt, sondern darüber hinaus das Verhalten der
Wände oder
Doppelwände
in bestimmten Unglücksfällen verbessert.
-
Im
Brandfall beispielsweise kann das Spiel die mit dem starken Temperaturanstieg
verbundene Ausdehnung der Modulelemente aufnehmen und damit ihr
Auseinanderrücken
verhindern.
-
Bei
einem Erdbeben ermöglicht
das Spiel die Aufnahme eines Teils der vom Untergrund auf die Wand
oder Doppelwand übertragenen
Energie und verhindert somit deren vorzeitigen Einsturz.
-
Selbstverständlich ist
die Erfindung nicht auf die dargestellte Art der Ausführung beschränkt, die lediglich
als nicht einschränkendes
Beispiel vorgestellt wurde.
-
Insbesondere
schließt
die Erfindung andere spezielle Modulelemente ein, die zur Schaffung
von Sonderelementen nötig
sind, beispielsweise die halben Modulelemente für Fensterbögen, die Modulelemente für L-Verankerung
zur Herstellung der Böden usw..