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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft bioaktive Prothesen (Implantate),
die insbesondere immunsuppressive, antistenotische und antithrombotische Eigenschaften
aufweisen.
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Solche
Prothesen (Implantate) können
auf dem Gebiet der Kardiologie und der Gefäßchirurgie als Arterienersatz
oder als Endokalibriereinrichtung (Mittel zur Aufrechterhaltung
eines bestimmten Innendurchmessers) oder "Stents" verwendet werden, die in Arterien,
insbesondere in Coronararterien, verwendet werden, um jedes Risiko
einer Thrombose oder einer Restenose zu vermeiden.
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Bioaktive
Prothesen (Implantate) können auch
auf zahlreichen anderen Gebieten eingesetzt werden, bei denen es
wichtig ist, der Prothese (dem Implantat) eine zusätzliche
Eigenschaft zu verleihen als Folge der Anwesenheit einer bioaktiven
Substanz.
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Stand der Technik
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Auf
dem Gebiet der Kardiologie ist es üblich, Stenosen durch Angioplastie,
d.h. durch Einführung eines
kleinen Ballons, der unter starkem Druck im Kontakt mit der Verengung
aufgeblasen wird, einzusetzen, um die Verengung zu beseitigen. Anschließend an
die Angioplastie kann in der betreffenden Arterie eine Endokalibriereinrichtung
(ein Mittel zur Aufrechterhaltung eines bestimmten Innendurchmessers)
oder ein "Stent" angeordnet werden,
der verhindert, dass erneut eine Stenose auftritt. Eine Komplikation,
die mit der Verwendung dieser Endokalibriereinrichtungen (diesen
Stents) im Zusammenhang steht, resultiert aus dem Wachstum von neuem
Gewebe und einer Intimahyperplasie, die zu einem Verschluss (einer
Verstopfung) der Arterie und zu einer Restenose als Folge der Anwesenheit
der Endokalibriereinrichtung (des Stents) führen kann.
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Die
Implantation von Coronar-"Stents" spielt eine immer
wichtiger werdende Rolle für
die Behandlung von chronischen Coronarcardiopathien, bisher konnten
diese Stents jedoch das Problem der Restenose nicht lösen und
die Häufigkeit
der Restenose nach dem Implantieren eines Stents beträgt immer noch
22 bis 32 %. Wie nachstehend erläutert,
ist diese Restenose das Ergebnis eines Neointima-Gewebewachstums,
das es zu verhindern gilt.
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Es
wäre auch
von großem
Vorteil (Interesse) über
Prothesen (Implantate) zu verfügen,
insbesondere über
Coronar-Endokalibriereinrichtungen zu verfügen, die es erlauben, diese
Gewebsproliferation zu vermeiden (verhindern).
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Es
wurde bereits vorgeschlagen, Prothesen (Implantate) zu behandeln,
um sie mit bioaktiven Substanzen zu beladen, die ihnen antithrombotische und
antimikrobielle Eigenschaften verleihen.
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In
dem Dokument EP-A-596 615 [1] sind Prothesen (Implantate) beschrieben,
deren Substrat aus einem Polymer besteht, das von einer aufgepfropften Polymerschicht
bedeckt ist, die ein aktives Produkt enthält.
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Derartige
Prothesen sind jedoch kaum geeignet als Endokalibriereinrichtungen,
weil das Polymersubstrat nicht die erwünschten mechanischen Eigenschaften
aufweist.
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Im
Falle von Prothesen mit einem Metallsubstrat ist die sichere und
haltbare Fixierung eines aktiven Produkts an der Prothese schwieriger
durchzuführen.
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In
dem Dokument EP-A-0 873 732 [2] ist eine Endokalibriereinrichtung
beschrieben, auf der Heparin fixiert ist mittels eines Überzugs,
der funktionelle Gruppen trägt,
die Heparin anziehen, das beispielsweise mittels eines Methan-Plasmas
und eines Plasmas aus Ammoniakgas oder einem Monomer vom Amintyp
erhalten wird.
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In
dem Dokument US-A-4 879 135 [3] sind Prothesen beschrieben, auf
denen ein Arzneimittel fixiert ist mittels eines anionischen Tensids.
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In
dem Dokument EP-A-0 832 618 [4] sind Stents beschrieben, die eine
Langzeit-Antithrombogenizität
aufweisen, die einen metallischen Träger enthalten, auf dem beispielsweise
das Heparin mittels eines Kupplungsmittels und mittels eines Vernetzungsmittels
nach der Oxidation der Metalloberfläche fixiert worden ist.
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Mit
keiner dieser Methoden ist es jedoch möglich, die aktive Substanz
mit dem Metallsubstrat duch eine kovalente Bindung dauerhaft und
sicher zu verbinden.
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In
FR-A-2 187 849 [11] sind außerdem
bereits verschiedene biokompatible und biofunktionelle Materialien
für die
biomedizinische Behandlung beschrieben, bei denen ein biologisches
Molekül
mit einem Polymer oder einem Copolymer, das vorher mittels Strahlung
auf ein inertes Polymer-Substrat aufgepfropft worden ist, chemisch
verbunden wird.
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Ziel
der vorliegenden Erfindung sind insbesondere neue Prothesen (Implantate),
welche diesen Nachteil nicht aufweisen.
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Außerdem ist
in keinem der bisher beschriebenen Verfahren die Verwendung von
aufgepfropften biologisch aktiven Substanzen beschrieben, die Antirestenose-Eigenschaften aufweisen,
wobei die Restenose eine der unerwünschten lokalen Hauptreaktionen
beim Einsetzen einer Endokalibriereinrichtung darstellen.
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Ziel
der vorliegenden Erfindung ist es außerdem, den Überzügen die
Eigenschaft zu verleihen, eine Restenose zu verhindern.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Gegenstand
der Erfindung ist somit eine bioaktive Prothese (Implantat), die
(das) umfasst einen Träger,
dessen Oberfläche
aus einem Material, ausgewählt
aus Metallen, Metalllegierungen, halbleitenden Materialien, elektrisch
leitenden Polymeren, Kohlenstoff-Fasern und ihren Mischungen, hergestellt
ist, wobei die genannte Oberfläche
von einer Schicht aus einem Polymer oder Copolymer mit reaktionsfähigen Funktionen
bedeckt ist, die durch kovalente Bindung auf die Oberfläche des
Trägers
aufgepfropft ist, und eine bioaktive Substanz, die mittels der genannten
reaktionsfähigen
Funktionen so an der Prothese fixiert ist, dass sie am Ort der Implantation
der Prothese (des Implantats) allmählich freigesetzt werden kann.
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Diese
Prothese (dieses Implantat) weist somit eine zusätzliche Eigenschaft auf, die
auf die Anwesenheit einer geeigneten biologisch aktiven Substanz
zurückzuführen ist,
die es ermöglicht,
die Prothese (das Implantat) direkt an der Implantationsstelle die
Entwicklung von unerwünschten
Phänomenen zu
behandeln oder zu verhindern.
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Erfindungsgemäß besteht
die Oberfläche des
Trägers
der Prothese (des Implantats) aus einem Material, bei dem es sich
um ein Metall, eine Metalllegierung, ein elektrisch leitendes Polymer,
ein halbleitendes Material, um Kohlenstofffasern oder Mischungen
davon handeln kann.
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Der
Träger
kann vollständig
aus einem dieser Materialien hergestellt sein oder eine Seele (einen
Kern) aus einem Material eines beliebigen Typs aufweisen, die (der)
von einer Schicht aus einem der oben genannten Materialien umgeben
ist. Die Metalle und Metalllegierungen werden beispielsweise ausgewählt aus
nicht rostenden Stählen,
Legierungen auf Basis von Kobalt oder Titan, aus Legierungen mit Formspeichereigenschaften,
aus Edelmetallen wie Gold oder Platin, und aus Edelmetall-Legierungen.
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Die
elektrisch leitenden Polymeren, die erfindungsgemäß verwendet
werden können
zur Bildung der Oberfläche
des Trägers,
können
solche verschiedener Typen sein. Beispielsweise können genannt werden
elektrisch leitende Polymere, die aus Monomeren wie Pyrrol, Thiophen,
Anilin oder ihren funktionalisierten oder nicht-funktionalisierten Derivaten hergestellt
sind, sowie Copolymere der oben genannten Monomeren.
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Das
für den
Träger
der Prothese (des Implantats) verwendete Material wird im Prinzip
ausgewählt
in Abhängigkeit
von den mechanischen Eigenschaften, welche die Prothese (das Implantat)
aufweisen soll.
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Im
Falle von Endokalibriereinrichtungen (Stents), die für die Kardiologie
bestimmt sind, verwendet man zweckmäßig einen Metallträger, beispielsweise
aus nicht rostendem Stahl oder aus einer Metalllegierung mit Formspeichereigenschaften.
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Erfindungsgemäß ist die
Oberfläche
des Trägers
der Prothese (des Implantats) mit einer Polymer- oder Copolymerschicht
mit reaktiven Funktionen bedeckt, welche die Aufgabe haben, eine
biologisch aktive Substanz vorläufig
zurückzuhalten,
die anschließend
an der Stelle der Implantation der Prothese (des Implantats) freigesetzt
wird.
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In
der nachfolgenden Beschreibung ist unter dem Ausdruck "Polymer" nicht nur ein Polymer
auf Basis von identischen Monomeren zu verstehen, sondern auch ein
Copolymer auf Basis von unterschiedlichen Monomeren.
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Die
für diese
Fixierung geeigneten reaktionsfähigen
Funktionen können
beispielsweise ausgewählt
werden unter den Säure-,
Ester-, Amid-, Amin- und Hydroxyl-Funktionen.
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Das
für die
Bildung dieser Schicht verwendete Polymer muss biologisch kompatibel
sein. Insbesondere können
verwendet werden die Polymeren und/oder Copolymeren von Vinyl-Monomeren,
die funktionalisiert oder nicht funktionalisiert sind, von Dextran,
die elektrisch leitenden Polymeren sowie jedes Polymer oder Copolymer,
das aus einer Mischung von Vinylmonomeren und/oder Vorläufermonomeren
von elektrisch leitenden Polymeren, ob funktionalisiert oder nicht
funktionalisiert, hergestellt werden kann. Als beispielhafte derartige
Polymere können
genannt werden die Acryl- und Methacryl-Polymeren, wie z.B. Polymethylmethacrylat,
Polyethylmethacrylat, Polyacrylsäure,
Polymethacrylsäure, Poly(hydroxyethylmethacrylat)
und Polyacrylamid, Polyvinylalkohol, Poly(4-vinylpyridin), Dextran,
Polystyrol, elektrisch leitende Polymere auf Basis von Thiophen,
Anilin, Pyrrol sowie alle Polymeren und Copolymeren, in denen Monomere
verwendet werden, die durch Funktionalisierung der oben genannten
Monomeren erhalten worden sind. Diese Polymeren sind ausgestattet
oder können
ausgestattet sein mit geeigneten reaktionsfähigen Funktionen, die ausgewählt werden
in Abhängigkeit
von der Art der Fixierung der biologischen Substanz.
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Erfindungsgemäß kann die
bioaktive Substanz direkt an den reaktiven Funktionen der Polymerschicht
durch eine kovalente Bindung direkt fixiert sein, gegebenenfalls
unter Zwischenschaltung eines Abstandhalterarmes zwischen den reaktiven Funktionen
und der Substanz.
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Die
bioaktive Substanz kann auch an den reaktionsfähigen Funktionen der Polymerschicht über Mikroreservoire
fixiert sein, welche diese Substanz enthalten, die auf den reaktiven
Funktionen der Schicht fixiert sind.
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Diese
Mikroreservoire können
eine mikroporöse äußere Membran
aufweisen, die an die reaktiven Funktionen der Polymerschicht gebunden
ist.
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Diese
mikroporöse
Membran kann beispielsweise aus Polyacrylamid bestehen.
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Als
Mikroreservoire können
außerdem
Agarose-Kügelchen
verwendet werden, die direkt mit der bioaktiven Substanz beladen
sind oder die mit Sphärolithen
beladen sind, die ihrerseits mit der bioaktiven Substanz beladen
sind.
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Die
verwendete bioaktive Substanz wird ausgewählt in Abhängigkeit von den Eigenschaften,
welche die Prothese (das Implantat) aufweisen soll. Diese bioaktive
Substanz kann beispielsweise zur Gruppe der antimitotischen, antiaggregierenden,
antiinflammatorischen, Antirestenose-, antithrombotischen, Immunsuppressor-,
An tiabstoßungs-
und antibiotischen Verbindungen gehören. Als bioaktive Substanz
kann außerdem
ein Antisense-Oligonucleotid verwendet werden.
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Solche
Oligonucleotide können
nämlich
ihrerseits eine Rolle spielen für
die mRNA und Ziele für Proliferationsgene
der Zellen in verschiedenen Bereichen darstellen. Im Falle von Herz-Prothesen
(-Implantaten) können
sie der Proliferation der glatten Muskelzellen entgegenwirken.
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Im
Falle von bioaktiven Prothesen (Implantaten, die für die Kardiologie
bestimmt sind, kann die bioaktive Substanz insbesondere ausgewählt werden aus
der Gruppe Cyclosporin, Rapamycin, Aspirin, Ticlopidin, 3-Deazaadenosin
und MCP-1.
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Bei
dem MCP-1 handelt es sich um ein chemotaktisches Protein für die Makrophagen.
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Das
Cyclosporin ist ein Immunsuppressor-Agens, welches die Expression
des Gewebsfaktors in den stimulierten Monozyten und in den glatten Muskelzellen
nach der Implantation von Coronar-Endokalibriereinrichtungen verhindert.
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Das
Rapamycin ist ebenfalls ein Immunsuppressor-Agens, welches die von
Cyclin abgeleiteten Kinasen hemmt und es ist verwendbar, um die
Restenose der Blutgefäße zu verhindern.
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Erfindungsgemäß kann die
Polymerschicht darüber
hinaus dazu dienen, mittels einer kovalenten Bindung eine Heparin-Verbindung
zurückzuhalten, die
antikoagulierende, antithrombotische und Antirestenose-Eigenschaften
verleiht.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist außerdem ein Verfahren zur Herstellung
einer bioaktiven Prothese (Implantats), wie sie (es) oben definiert
ist, das die folgenden Stufen umfasst:
- – 1) Beschichten
eines Trägers,
dessen Oberfläche
aus einem Material, ausgewählt
aus Metallen, Metalllegierungen, halbleitenden Materialien, elektrisch
leitenden Polymeren, Kohlenstoff-Fasern und ihren Mischungen, besteht,
mit einem Polymer mit reaktionsfähigen
Funktionen, wobei das Polymer abgeschieden worden ist direkt auf der
Oberfläche
des Trägers
durch Elektropolymerisation oder auf einem Polymer, das seinerseits auf
der Oberfläche
des Trägers
durch Elektropolymerisation abgeschieden worden ist, und
- – 2)
Fixieren einer bioaktiven Substanz an der Schicht aus dem Polymer
mittels der reaktionsfähigen
Funktionen in der Weise, dass die Substanz anschließend an der
Stelle der Implantation der Prothese (des Implantats) allmählich freigesetzt werden
kann.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Oberfläche des
Trägers
durch ein Polymer bedeckt und das Polymer wird anschließend modifiziert
durch Einführen
der reaktionsfähigen
Funktionen.
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Bei
einer zweiten Ausführungsform
dieser ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auf der
Oberfläche
des Trägers
das Polymer mit reaktionsfähigen
Funktionen direkt abgeschieden.
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Die
Abscheidung der Polymerschicht wird durchgeführt durch Elektropolymerisation
unter Verwendung der Trägeroberfläche als
Abscheidungselektrode.
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Die
Elektropolymerisation besteht darin, dass man ein Monomer polymerisiert,
wobei die Polymerisation elektrochemisch initiiert wird durch Übertragung
eines Elektrons von der Oberfläche
der Elektrode auf ein Monomermolekül oder umgekehrt. Dadurch entsteht
eine Abscheidung von zwei Polymer-Typen auf der Oberfläche der
Elektrode mit chemisch sehr ähnlichen
Strukturen, die dennoch leicht voneinander trennbar sind, wie von
P. Viel et al. im "Journal
of Electroanalytical Chemistry",
470, 14 (1999) [5], von J. Charlier et al. im "Journal of Electroanalytical Chemistry" 465, 200 (1999)
[6] und von C. Bureau et al. im "Journal
of Adhesion", 58,
101, 1996 [7], beschrieben. Bei diesen beiden Polymer-Typen handelt
es sich um ein Polymer, das chemisch auf die Elektrodenoberfläche in einer
Dicke zwischen etwa 2 und 100 nm aufgepfropft worden ist, und um
ein nicht bepfropftes Polymer, dessen Dicke bis zu 40 μm betragen
kann. Das nicht bepfropfte Polymer kann durch einfaches Spülen mit
einem geeigneten Lösungsmittel
eliminiert werden, während
das bepfropfte Polymer gegen Spülungen
mit Ultraschall beständig
ist. Der Mechanismus der Bildung der Polymeren, wie er heute für kathodische
Elektropolymerisationsreaktionen anerkannt ist, ist derjenige einer
anionischen Fortpflanzung, entweder ausgehend von der Oberfläche (aus
dem bepfropften Polymer) oder direkt in der Lösung (Polymer in Lösung), wobei
die beiden Mechanismen durch eine Verzweigung miteinander verbunden
sind, wie in den oben genannten Literaturstellen und von C. Bureau
et al. in "Macromolecules", 30, 333 (1997)
[8] (vgl. auch die 1 und 2 der Literaturstelle [8]) beschrieben.
Ein Mechanismus, der analog zu demjenigen vom kationischen Typ ist,
wird inzwischen auch für
die anodische Polymerisation von Vinyl-Monomeren vorgeschlagen,
wie in der Literaturstelle [6] beschrieben. Durch Einschluss von
Vernetzungsmitteln können
das nicht-bepfropfte Polymer und das bepfropfte Polymer miteinander
kombiniert werden und die Dicke der Abscheidung kann auf 2 nm bis
40 μm eingestellt
werden. Dieses Abscheidungsverfahren erlaubt die Herstellung eines
Polymerüberzugs
auf der elektrisch leitenden Oberfläche, der durch kovalente Bindung sehr
fest aufgepfropft ist. Auf dieses bepfropfte Polymer können reaktionsfähige Funktionen
aufgepflanzt werden, entweder durch Verwendung von Monomeren, die
bereits vorteilhafte reaktionsfähige
Funktionen (Estergruppen) enthalten, oder durch Durchführung der
Copolymerisation dieser Monomeren mit Monomeren, die durch gegebenenfalls
geschützte funktionelle
Gruppen funktionalisiert worden sind, oder durch Erzeugung dieser
funktionellen Gruppen durch eine chemische, elektrochemische und/oder radiochemische
Nachbehandlung.
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Wenn
das Polymer aus einem auf anionischem Wege polymerisierbaren Monomer,
ausgewählt
aus der Gruppe Acrylnitril, Methacrylnitril, 4-Vinylpyridin, 4-Chlorstyrol, Methylmethacrylat,
Ethylmethacrylat, ihren funktionalisierten Derivaten, aus Monomeren
mit einer Epoxygruppe hergestellt werden kann, und die Copolymeren
aus diesen Monomeren hergestellt werden können, handelt es sich dabei
um eine anionische Polymerisation mit kathodischer Elektroinitiierung.
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Wenn
das Polymer aus einem polymerisierbaren Monomer auf kationischem
Wege, beispielsweise aus N-Vinylpyrrolidon, 4-Vinylpyridin, Pyrrol, Thiophen,
Anilin oder irgendeinem anderen Monomer, das durch Funktionalisierung
dieser Basismonomeren hergestellt werden kann, oder einem Copolymeren,
das diese Monomeren umfasst, hergestellt werden kann, handelt es
sich dabei um eine kathodische Polymerisation mit anodischer Elektroinitiierung.
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Erfindungsgemäß kann das
Polymer, das durch Elektropolymerisation abgeschieden worden ist,
bestehen aus dem Polymer mit reaktionsfähigen Funktionen oder es kann
als Zwischenschicht dienen, auf der anschließend das Polymer mit reaktionsfähigen Funktionen
abgeschieden wird.
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Im
letzteren Falle scheidet man anschließend auf dem durch Elektropolymerisation
gebildeten Polymer das Polymer mit reaktionsfähigen Funktionen durch Strahlungsbepfropfung
oder Plasmapolymerisation eines Monomer-Vorläufers dieses Polymers ab.
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Die
zweite Abscheidung kann entweder durch Strahlungsbepfropfung oder
durch Plasmapolymerisation eines Vorläufer-Monomers des Polymers
mit reaktionsfähigen
Funktionen durchgeführt werden.
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Die
Strahlungsbepfropfung besteht darin, dass man unter der Einwirkung
von ionisierender Strahlung reaktionsfähige Stellen auf dem durch Elektropolymerisation
gebildeten Polymer erzeugt, an denen man ausgehend von diesen die
Polymerisation der Monomeren initiieren kann. Diese Stellen (Zentren)
werden durch Bestrahlung erzeugt, beispielsweise unter Verwendung
von Elektronenstrahlen, Röntgenstrahlen, γ-Strahlen
oder beschleunigten Strahlenbündeln
von schweren Ionen. Die Bestrahlung kann vor dem Aufbringen des
durch Elektropolymerisation erzeugten Polymers auf den Träger im Kontakt
mit dem Monomer oder gleichzeitig mit dem Inkontaktbringen durchgeführt werden.
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Man
kann auch Stellen (Zentren) der Polymerisation des Monomers auf
dem durch Elektropolymerisation gebildeten Polymer erzeugen, indem man
es der Einwirkung eines Plasmas aussetzt.
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Die
Polymerisationsbedingungen werden so ausgewählt, dass man eine Polymerschicht
mit einer geeigneten Dicke auf der durch Elektropolymerisation erzeugten
Zwischenschicht auf dem Träger
der Prothese (des Implantats) erhält.
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Wenn
man reaktionsfähige
Funktionen nach der Abscheidung der Schicht auf dem Träger in das Polymer
einführt,
kann dies durch klassische chemische Verfahren erfolgen, bei denen
man das Polymer mit geeigneten reaktionsfähigen Funktionen funktionalisiert.
Beispielsweise kann man im Falle von Polystyrol die reaktionsfähigen Funktionen
einführen durch
Fixierung von Chlorsulfonsäure,
die man anschließend
umwandelt zur Einführung
der gewünschten
reaktionsfähigen
Funktionen.
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Erfindungsgemäß kann man
erforderlichenfalls darüber
hinaus auf der Polymerschicht eine Heparin-Verbindung, wie z.B.
Heparin, fixieren. Dies kann bei der Strahlungsbepfropfung des Vorläufer-Monomers
des Polymers erfolgen, indem man das Heparin dem Pfropfmedium zusetzt,
welches das aufzupfropfende Vorläufermonomer
enthält.
Zu diesem Zweck kann man die Acrylsäure als Vorläufer-Monomer
verwenden, um das Heparin zu fixieren, wie dies von Baquey et al.
in "Innov. tech.
Biol. Med.", Band
2, Nr. 4, 1981, Seiten 378 – 389
[9], beschrieben ist.
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In
der letzten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet man
die reaktionsfähigen Funktionen
der Polymerschicht zum Fixieren einer bioaktiven Substanz in der
Weise, dass diese anschließend
an der Implantationsstelle der Prothese freigesetzt werden kann.
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Um
diese Fixierung durchzuführen,
kann man Mikroreservoire oder Mikrokapseln verwenden, die an den
reaktionsfähigen
Funktionen der Polymerschicht fixiert sind, wobei diese Mikroreservoire
mit bioaktiver Substanz gefüllt
sind und eine Wand aufweisen, welche die Freisetzung dieser Substanz über einen
längeren
Zeitraum hinweg ermöglicht.
Man kann beispielsweise die Mikroreservoire auf der Polymerschicht
durch Zwischenfunktionen fixieren, die an eine mikroporöse Membran
gebunden sind, welche die Mikroreservoires umgibt, wobei die genannte Membran
in kovalenter Weise an die reaktionsfähigen Funktionen der Polymerschicht
gebunden ist.
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Bei
diesen Mikroreservoiren kann es sich um Agarose-Mikrokugeln handeln,
die direkt beladen sind mit der bioaktiven Substanz in Form von
Polymer-Proarzneimitteln oder Sphärolithen, die ihrerseits mit
der bioaktiven Substanz beladen sind. Die Agarose-Mikrokugeln sind
von einer Mikrofiltrationsmembran, beispielsweise aus Polyacrylamid,
umgeben, die eine Mikroporosität
aufweist, sodass sie den Durchgang der aktiven Substanz über einen
längeren
Zeitraum hinweg erlaubt.
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Die
Agarose-Mikrokugeln können
auf die nachstehend beschriebene Weise hergestellt werden:
Zunächst stellt
man Agarose-Kügelchen
her, die mit der bioaktiven Substanz beladen werden oder die mit Sphärolithen
beladen werden durch Extrusion in einem Ölstrom und führt dann
die Kugeln in eine Kapillare ein, in der sie von einem Ölstrom mitgenommen werden
und dann durch eine polymerisierbare Lösung umhüllt werden, die durch eine
benachbarte Kapillare zugeführt
wird. Die fotopolymerisierbare Lösung
kann beispielsweise eine solche auf Basis von Acrylamid und Bisacrylamid
sein und man kann auf diese Weise um die Kugeln herum eine Polyacrylamidmembran
bilden. Die Porosität
dieser Membran kann durch Einstellung der Konzentration an Bisacrylamid
in der Lösung
kontrolliert werden.
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Anschließend fixiert
man die Mikrokugeln an der Polymerschicht, die in diesem Fall reaktionsfähige Funktionen
vom COOH-Typ enthalten kann, zur Bildung von Amid-Bindungen zwischen
diesen COOH-Gruppen und Amingruppen, die mit Mikrokugeln der Polyacrylamid-Membran
zugeführt
worden sind. Diese Amingruppen können
gebildet werden aus Hexamethylendiamin, das man an Polyacrylamid
unter Anwendung des Hydrazin-Kupplungsverfahrens fixiert.
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Diese
Methode der Kupplung von Mikrokugeln, die nicht mit einer aktiven
Substanz beladen sind, mittels Acrylsäure an die Oberfläche eines
bepfropften Polymers, ist von Degert et al. in "Biomat. Art. Cells & Immob. Biotech", 21(4), 1993, Seiten 553 – 561 [10],
beschrieben.
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Im
Falle der Sphärolithe
handelt es sich dabei um Lipid-Komplexe, die aus Schichten bestehen, in
deren Innern oder zwischen denen die bioaktive Substanz eingeschlossen
ist. In dem Organismus wird die Freisetzung dieser Substanz erzielt
durch Einwirkenlassen von endogenen Lipasen. Die Fixierung der Sphärolithe
an der Polymerschicht kann ebenfalls mit Hilfe von Polyacrylamid
erfolgen, indem man die Sphärolithe
in einer Agarose-Lösung
suspendiert, die extrudierbar und gelierbar in einem Ölstrom in
Form von Kugeln ist, die schließlich
von einer Polyacrylamid-Membran
mit kontrollierbarer Permeabilität
umschlossen werden.
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Wenn
die bioaktive Substanz ein einfaches Molekül ist, wie z.B. Aspirin, kann
man dieses mit den reaktionsfähigen
Funktionen der Polymerschicht chemisch verbinden durch Bildung einer
Verbindung, die in der Lage ist, die bioaktive Substanz an der Stelle
der Implantation der Prothese zu regenerieren.
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Im
Falle von Aspirin (Acetylsalicylsäure) kann man als reaktionsfähige Funktionen
Hydroxylfunktionen zur Bildung des entsprechenden Esters, d.h. von
Acetylsalicylat, verwenden.
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An
der Stelle der Implantation der Prothese (des Implantats), kann
die bioaktive Substanz regeneriert und freigesetzt werden durch
Hydrolyse des Acetylsalicylats.
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Das
Polymer mit Hydroxylfunktionen kann beispielsweise sein Poly(hydroxyethylmethacrylat), Dextran
oder Polyvinylalkohol.
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Die
Fixierung der bioaktiven Substanz an dem Polymer kann durchgeführt werden
nach der Abscheidung der Polymerschicht auf dem Träger oder
gleichzeitig mit dieser Abscheidung.
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Im
zuletzt genannten Fall wird eine vorhergehende chemische Kupplung
der bioaktiven Substanz an ein Vorläufer-Monomer des Polymers durchgeführt, das
für die
Bildung der Polymerschicht vorgesehen ist, und man stellt die Polymerschicht
her, auf der die bioaktive Substanz durch Polymerisation des Monomers,
chemisch gekoppelt an die bioaktive Substanz oder durch Copolymerisation
des genannten Monomers mit einem nicht-funktionalisierten Monomer
fixiert wird.
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Im
Falle der Fixierung von Acetylsalicylsäure an Poly(hydroxyethylmethacrylat)
stellt man zunächst
das Acetylsalicylat von Hydroxyethylmethacrylat her, das man anschließend, beispielsweise durch
Strahlungsaufpfropfung, auf den Träger aufpfropft.
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Weitere
Charakteristika und Vorteile der Erfindung gehen aus der Lektüre der nachfolgenden Beschreibung,
die selbstverständlich
die Erfindung nur erläutert,
ohne sie jedoch darauf zu beschränken, hervor.
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Detaillierte Beschreibung
von Ausführungsformen
fer Erfindung
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Beispiel 1
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Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung von Endokalibriereinrichtungen oder "Stents", die einen Metallträger umfassen,
der mit Poly(methylmethacrylat) (PMMA) bedeckt ist, an dem Sphärolithe
fixiert werden, die von der Firma CAPSULIS hergestellt sind, die
mit einem Antibiotikum beladen sind. Man geht aus von einem Träger aus
einem nicht rostenden Stahl (316 L) und bringt einen Überzug aus Polymethylmethacrylat
auf diesen Träger
durch Elektropolymerisation auf. Zu diesem Zweck verwendet man eine
Elektrolysezelle, die mit drei Elektroden ausgestattet ist, bei
denen es sich jeweils handelt um eine Arbeitselektrode, eine Referenzelektrode
und eine Hilfselektrode, wobei das System durch einen Potentiostaten
gesteuert wird, der mit einem Rechner verbunden ist. Die Arbeitselektrode
besteht aus der Metall-Endokalibriereinrichtung und man verwendet eine
elektrochemische Lösung,
die das Monomer, Methylmethacrylat (MMA), gelöst in einer Menge von 30 Vol.-%
in einem kompatiblen Lösungsmittel,
bestehend aus Dimethylsulfoxid, umfasst, der ein elektrolytisches
Trägersalz
bestehend aus Tetrabutylammonoiumperchlorat oder Tetrabutylammonoiumtetrafluorborat,
in einer Konzentration von 3.10–2 mol/l
zugesetzt worden ist. Man verwendet die Endokalibriereinrichtung
(den Stent) als Arbeitselektrode in der Elektrolyselösung und
bewirkt die Abscheidung bei einem Potential von -2.6 Volt (Ag+/Ag), d.h. unter Verwendung einer Silberelektrode
als Referenzelektrode mit einer Polarisationsdauer von 100 ms. Die
Dicke des abgeschiedenen Films beträgt etwa 20 nm. Nach dem Waschen
in Ethanol und Methylisobutylketon wird durch Elektronenspektroskopie
unter Verwendung von Röntgenstrahlen
und durch Infrarotspektrometrie (durch Reflexionsabsorption) bestätigt, dass dieser
Film aus Polymethylmethacrylat besteht.
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Unter
diesen Bedingungen ist der Mechanismus der Polymerisation ein anionischer
Mechanismus, der in der Lösung
und auf der Oberfläche
abläuft.
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Das
Polymer, das sich in der Lösung
bildet, wird durch Waschen eliminiert, während das Polymer an der Oberfläche auf
die Oberfläche
S der Elektrode chemisch aufgepfropft ist.
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Anschließend fixiert
man an dieser Polymerschicht Sphärolithe,
die mit einem Antibiotikum beladen sind, indem man wie folgt vorgeht:
Zunächst stellt
man Sphärolithe
mit einem Durchmesser von 50 nm her, die mit 12,5 mg Antibiotikum pro
Gramm Sphärolith
beladen sind.
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Die
mit dem Antibiotikum beladenen Sphärolithe werden anschließend in
einer Konzentration von 15 Vol.-% in einer fotoploymerisierbaren
Lösung
suspendiert, die 15 bis 20 Gew.-% Acrylamid und 5 Gew.-% Bisacrylamid
enthält,
wobei der Rest aus dem Lösungsmittel,
d.h. Wasser besteht, in dem 10–5 M Riboplasmin (Fotoinitiator)
und 10–3 M
N,N'-Tetramethylenethylendiamin
TEMED (Reduktionsmittel) enthalten sind.
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Anschließend führt man
die Bindung der Polyacrylamid-Kugeln an den Träger durch, der von Polymethylmethacrylat
bedeckt ist, nachdem man das Polymethylmethacrylat so hydrolysiert
hat, dass es reaktionsfähige
COOH-Funktionen enthält.
Auf diese Weise stellt man kovalente Bindungen zwischen den Amingruppen,
die durch Kuppeln mit Hexamethylendiamin dem Polyacrylamid zugeführt worden
sind, und der Polymethacrylsäure
her, die aus der Hydrolyse von PMMA resultiert, wodurch die Fixierung
der Sphärolithe
und der antibiotischen Substanz an der Polymerschicht gewährleistet
wird.
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Beispiel 2
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In
diesem Beispiel bedeckt man eine Metall-Endokalibriereinrichtung
mit Poly(4-vinylpyridin), auf dem Heparin fixiert wird. Zur Durchführung der Abscheidung
des Polymers geht man von einer Lösung aus, die 5 mol/l 4-Vinylpyridin
und 5.10–2 mol/l Tetraethylammoniumperchlorat
in Acetonitril enthält.
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Man
verwendet eine Elektrolysezelle mit drei Elektroden, wie vorstehend
angegeben, in der die Arbeitselektrode aus der Endokalibriereinrichtung
aus nicht ro stendem Stahl (316 L) besteht. Man führt die Abscheidung durch Elektropolymerisation
bei einem Potential von -2,8 Volt (Ag+/Ag)
für eine
Zeitdauer von 40 s durch.
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Man
erhält
auf diese Weise einen Poly(4-vinylpyridin)-Film mit einer Dicke
von 100 nm. Anschließend
modifiziert man diesen Film, indem man darauf Heparin fixiert. Zu
diesem Zweck quaternisiert man zunächst das Poly(4-vinylpyridin)
durch Umsetzung mit einer Säure
oder einem Säurechlorid
und inkubiert anschließend
in einer wässrigen
Lösung
von Natriumheparinat (mit einer spezifischen Aktivität von 160
IU/mg), das eine Heparinmasse enthält, die proportional zur Fläche S des
zu beschichtenden Materials ist, in einer Menge von 10 μg Heparin/cm2 (in der nachstehenden Formel ist M in μg angegeben,
S ist in cm2 angegeben: M = 100 S μg).
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Nach
der Heparinisierung des mit Poly(4-vinylpyridin) überzogenen
Trägers
kann man an der Poly(4-vinylpyridin)-Schicht Mikro- oder Nanoreservoire
fixieren, die mit dem Wirkstoff beladen sind.
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Beispiel 3
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In
diesem Beispiel geht man von Metall-Endokalibriereinrichtungen aus,
die mit PMMA überzogen
sind wie in Beispiel 1 und man scheidet auf diesem Überzug Polyacrylsäure ab durch
Aufpfropfung nach einer Plasmabestrahlung.
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Zu
diesem Zweck setzt man die mit PMMA überzogenen Endokalibriereinrichtungen
(Stents) einem Plasma aus, das durch eine RFGD (Radiofrequenz-Glimmentladung)
in einer verdünnten
Argon/Sauerstoff-Atmosphäre
erzeugt worden ist. Man arbeitet unter den folgenden Bedingungen:
Ar/O2-Mischung: 50/50
Druck < 10 mmHg
Radiofrequenz:
13,45 MHz
Leistung < 100
W.
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Nach
dem Bestrahlen ordnet man die Endokalibriereinrichtungen (Stents)
in einem Reaktionsbehälter
an, der eine 20 vol./vol.-%ige wässrige
Acrylsäure-Lösung enthält. Dann
ordnet man den Behälter in
einem Thermostaten an, der auf eine Temperatur von 65 °C eingestellt
ist, für
einen Zeitraum von 5 h.
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Anschließend extrahiert
man die mit PMMA bedeckten Metall-Endokalibriereinrichtungen, auf
die Polyacrylsäure
aufgepfropft ist, deren Menge durch Titrierung der -COOH-Funktionen
(einige 109 mol pro mm2)
bestimmt wird.
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Danach
fixiert man auf der Polyacrylsäureschicht
Sphärolithe,
die mit einem Wirkstoff beladen sind, wobei man wie in Beispiel
1 arbeitet.
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Beispiel 4
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Dieses
Beispiel erläutert
die Herstellung einer Metall-Endokalibriereinrichtung (eines Stents), die
mit PMMA überzogen
ist, wie in Beispiel 1 beschrieben, und eine Schicht aus Poly(hydroxyethylmethacrylat)
aufweist, an der Aspirin (Acetylsalicylsäure) fixiert ist.
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Zunächst stellt
man das Acetylsalicylat von Hydroxyethylmethacrylat her durch Veresterung
von Hydroxyethylmethacrylat mit der Acetylsalicylsäure.
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Anschließend führt man
die Aufpfropfung dieses Acetylsalicylats auf die Endokalibriereinrichtung,
die mit PTFE bedeckt ist, wie in Beispiel 3 durch, wobei man einen
Teil der Acrylsäure
durch das Acetylsalicylat von Hydroxyethylmethacrylat ersetzt.
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Auf
diese Weise erhält
man eine Endokalibriereinrichtung, auf der Aspirin fixiert ist,
das anschließend
durch Hydrolyse an der Stelle der Implantation der Endokalibriereinrichtung
feigesetzt werden kann.
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Zitierte Literaturstellen
-
- [1]: EP-A-596 615
- [2]: EP-A-0 873 732
- [3]: US-A-4 879 135
- [4]: EP-A-0 832 618
- [5]: Viel et al., "Journal
of Electroanalytical Chemistry",
470, 14 (1999)
- [6]: J. Charlier et el., "Journal
of Electroanalytical Chemistry" 465,
200 (1999)
- [7]: C. Bureau et al., "Journal
of Adhesion" 58,
101, 1996.
- [8]: C. Bureau et al. "Macromolecules" 30, 333 (1997).
- [9]: Baquey et al, "Innov.
tech. Biol. Med.",
Band 2, Nr. 4, 1981, Seiten 378 – 389
- [10]: Degert et al., "Biomat.
Art. Cells & Immob.
Biotech", 21(4),
1993, Seiten 553 – 561.
- [11] FR-A-2 187 849