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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Übertragung
einer Substanz, die an einem magnetischen oder magnetisierbaren
Material immobilisiert ist, mit Hilfe eines Magneten. Die Erfindung ist
dadurch charakterisiert, dass der zur Übertragung verwendete Magnet
durch eine dehnbare Membran aus elastomerem Material von dem zu übertragenden
Material getrennt ist.
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TECHNISCHER
HINTERGRUND
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Beim
traditionellen Verfahren zum Abtrennen von magnetisierbarem Material
wird ein Magnet, der außerhalb
des Gefäßes ist,
verwendet. Das magnetisierbare Material wird in dem Gefäß gelassen
und die umgebende Lösung
wird aus dem Gefäß entfernt.
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Durch
Einführen
des Magneten in die Lösung
werden im Vergleich zu herkömmlichen
Verfahren große Vorteile
erzielt, wenn magnetisierbares Material gesammelt wird. Es ist besonders
bemerkenswert, dass das magnetisierbare Material in diesem Fall
in einfacher Weise und in effizienter Weise aus dem Gefäß entfernt werden
kann. Wenn der Magnet in die Lösung
eingeführt
wird, ist der Abstand des Magneten von dem magnetisierbaren Material
kürzer
als bei Verwendung eines außen
angebrachten Magneten. Infolge der Oberflächenspannung von Fluid wird
eine Sammlung von magnetisierbarem Material, das an der Lösungsgrenzfläche zurückgeblieben
ist, wirksamer erreicht, wenn der Magnet in die Lösung eingeführt wird.
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Die
Patentliteratur präsentiert
zahlreiche Vorrichtungen zum Abtrennen von magnetisierbarem Material.
Die Internationale Patentpublikation WO 87/05536 offenbart eine
Trennvorrichtung, in der ein Permanentmagnet, der sich im Inneren
einer Kunststoffhülse
bewegt, verwendet werden kann, um magnetisierbares Material von
einem Gefäß zu einem
anderen zu transferieren. Die Finnischen Patentpublikationen (
FI 86 05002 ,
FI 95 03669 ,
FI 97 01665 ,
FI 97 01666 ,
FI 97 01667 und
FI 97 01668 ) offenbaren in ähnlicher
Weise verschiedene Verfahren, die auf der Verwendung eines Permanentmagneten
zur Übertragung
bzw. zum Transfer von magnetisierbarem Material aus einem Gefäß in ein
anderes basieren. Die Patentpublikationen
US 4 272 510 ,
US 4 649 116 und
US 4 751 053 offenbaren Übertragungen
von magnetischem Material, basierend auf der Verwendung eines Elektromagneten,
hauptsächlich
in RIA- und EIA-Assays. Die Patentpublikation
US 5 567 326 offenbart eine Apparatur
zur Abtrennung von magnetischen Partikeln aus der nicht-magnetischen
Reaktionslösung
mit Hilfe eines Stahlstifts, der mit einem Permanentmagneten magnetisierbar
ist. Typischerweise würde
die Apparatur eine Reaktionsplatte mit vielen Vertiefungen umfassen,
wobei magnetische Partikel gleichzeitig in vielen benachbarten Reaktionsvertiefungen
abgetrennt werden können,
wobei eine Übertragungsvorrichtung
mit vielen magnetisierbaren Stiften verwendet wird. Das in der Patentpublikation
US 5 567 326 beschriebene
Verfahren ist sehr langwierig zu verwenden. Die ungeschützten Stahlstifte
müssen
zwischen jedem Verwendungsmal gewaschen oder sterilisiert werden.
Sollte das Waschen nicht ausreichend sein, so besteht in dem vorstehend
genannten Verfahren eine ernste Gefahr der Kontamination.
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Verfahren
und/oder Vorrichtungen zur Übertragung
magnetischer Partikel wurden auch in WO 95/00247, WO 96/12959 und
EP 0 687 505 offenbart.
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Magnetische
Partikel wurden in zahlreichen Patentpublikationen beschrieben,
z. B. in den US-Publikationsnummern 3 970 518; 4 018 886; 4 230
685; 4 267 234; 4 452 773; 4 554 088; 4 659 678; 4 978 610; 5 200
048; und 5 705 628. Technologie unter Verwendung von Partikeln wurde
z. B. in Immunoassays sehr populär.
Eine Verwendung magnetisierbarer Partikel zur Abtrennung eines gebundenen
Antigen-Antikörper-Komplexes
von der ungebundenen Fraktion in Immunoassays bot sowohl bezüglich der
Reaktionsgeschwindigkeit als auch bezüglich der Durchführung der
Abtrennung sehr große
Vorteile.
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Magnetische
Partikel in Reaktionslösung
mit gebundenem biologischen Material, z. B. Zellen oder ein Antikörper, wurden
nach Reaktionsablauf mit Hilfe des Magneten außerhalb des Gefäßes an eine
bestimmte Stelle verbracht, wonach die Lösung entfernt werden konnte,
ohne dass magnetische Partikel das Gefäß verließen.
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Die
Verwendung magnetischer Partikel ist günstig, da bei der Probenhandhabung
keine teuren oder Raum beanspruchenden Instrumente, z. B. Zentrifugen,
Vakuumpumpen oder chromatographische Säulen, benötigt werden. Anwendungen magnetischer
Partikel sind einfach durchzuführen
und die dabei verwendeten Volumina können entsprechend der Verwendung
von klein bis groß variieren.
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Derzeit
werden magnetische Partikel unter anderem in Immunoassays zur Abtrennung
von Zellen und Bakterien, Isolierung von Nucleinsäuren, wie
auch in der Reinigung von Proteinen eingesetzt.
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In
der Molekularbiologie bereiten viele Arbeitsgänge, z. B. Isolierung und/oder Übertragung
von Nucleinsäuren
wie auch die Verwendung von Restriktionsenzymen oder Nucleinsäure modifizierenden
Enzymen Probleme. Von diesen treten Inaktivierung von Enzymen, Extraktion
mit Lösungsmitteln
und Star-Activity auf.
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Traditionell
werden Nucleinsäuren
durch verschiedene Präzipitationen
und durch Lösungsmittelsextraktion
isoliert und übertragen
bzw. transferiert. Einige kompensierende Verfahren wurden als Unterstützung bei
der Nucleinsäurebehandlung
präsentiert.
Allerdings sind diese Verfahren im Allgemeinen teuer und erfordern
Zentrifugationsschritte. Außerdem
ist es bei einigen dieser Verfahren schwierig, die Nucleinsäure in ausreichend
geringem Volumen nach dem Arbeitsgang wieder zu gewinnen.
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In
Verfahren der Molekularbiologie, in denen DNA oder RNA manipuliert
wird, wird von Restriktionsenzymen, wie auch von DNA- und/oder RNA-mofizierenden
Enzymen Gebrauch gemacht. Die Verwendung dieser Enzyme ist in fast
allen Arbeiten auf dem Gebiet der Molekularbiologie von essentieller
Bedeutung. Die am stärksten
hervorstechenden Enzyme in Molekularbiologie-Laboren sind die Restriktionsenzyme.
Diese Enzyme haben bedeutende Ent wicklungen auf diesem Gebiet möglich gemacht.
Die Verwendung von Restriktionsenzymen oder Nucleinsäure-modifizierenden
Enzymen in molekularbiologischen Anwendungen ist im Wesentlichen
Routinearbeit, die in vielen Fällen
umfangreiche Zwischenstufen involviert. Ein gutes Beispiel wird durch
die Arbeitsgänge
bereitgestellt, die zur Eliminierung einer Restriktionsenzymaktivität nach ihrer
Verwendung benötigt
werden. Viele Restriktionsenzyme erfordern eine Phenolextraktion,
um sie nach der Verwendung zu inaktivieren. Phenolextraktionen sind
sehr langwierig und vom Standpunkt des Verwenders unangenehme Verfahren.
Darüber
hinaus wird bei diesen Extraktionen eine Menge an gefährlichem
Abfall erzeugt. Kommerzielle Hersteller schlagen für viele
Restriktionsenzyme eine Inaktivierung durch Hitzebehandlung vor, wohingegen
die Verwender in der Praxis oft eine Phenolextraktion durchführen, um
eine Inaktivierung des Enzyms sicherzustellen. Nach einer Hitzebehandlung
kann noch ein großer
prozentualer Anteil der Enzymaktivität bestehen bleiben. Da man
nicht fähig
war, Restriktionsenzyme mit derzeit bekannten Techniken zu entfernen,
wurde das Problem durch Inaktivierung von Enzymen, z. B. durch Hitze
oder Phenolextraktion, gelöst.
Ein weiterer Nachteil ist der, dass das verwendete teure Enzym nicht
wieder verwendet werden kann. Weniger zeitaufwändig, aber in anderer Weise
problematisch sind verschiedene Spin-Säulen zur Aufreinigung von DNA aus
einer Reaktionslösung.
Die Verwendung dieser Säulen
ist sehr teuer und sie sind zur Entfernung vieler Enzyme aus DNA-Lösung nicht
anwendbar. Auch in diesem Fall kann das zurückgenommene Enzym nicht wieder
verwendet werden.
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Eine
Phenolextraktion ist für
eine Inaktivierung vieler anderer Enzyme, die üblicherweise auf dem Gebiet
der Molekularbiologie verwendet werden, notwendig. Als Beispiele
können
CIP (Calf Intestinal Phosphatase = Phosphatase aus Kälberdarm)
und Proteinase K genannt werden.
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Zum
Transferieren bzw. Übertragen
und Waschen von Restriktionsenzymen oder Nucleinsäure-modifizierenden
Enzymen wurden keine unproblematischen Mittel präsentiert. Als Beispiel für ein Problem
könnte die „Star-Activity" genannt werden,
die durch das in der Restriktionsenzym-Lagerungslösung verwendete
Glycerin verursacht wird. Damit ist die Fähigkeit von Restriktionsenzymen
gemeint, DNA unspezifisch zu schneiden, d.h. an Stellen, wo ein
Schneiden nicht erwünscht
ist. Im Handel verfügbare
Restriktionsenzyme werden im Allgemeinen als 50% Glycerin-enthaltende
Lösung
bereitgestellt. Im Normalfall wird eine sehr geringe Menge an Restriktionsenzym
der Reaktion zugesetzt, sogar weniger als 1 μl. Wenn der Glyceringehalt im
Reaktionsgemisch zu hoch ist, so führt dies in vielen Fällen zu
einem großen
Problem, hauptsächlich
infolge des Auftretens von „Star-Activity". Diese setzt für viele
Molekularbiologieanwendungen bezüglich
einer Restriktionsenzymverwendung Grenzen. Eine andere wichtige
Tatsache ist, dass es empfehlenswert ist, das Gesamtvolumen des
Reaktionsgemisches möglichst
niedrig zu halten, um eine ausreichend schnelle Enzymreaktion zu haben.
Im Handel verfügbare
Restriktionsenzyme sind im Allgemeinen in einer oder höchstens
zwei Standardkonzentratinen (U/ml) verfügbar. Wenn in der Reaktion
eine große
Menge an Restriktionsenzym erwünscht
ist, erreicht der Glyceringehalt in einer Reaktionslösung einen
zu hohen Level. Als Resultat gibt es „Star-Activity" und die Reaktionskinetik
ist deutlich verlangsamt.
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Die
Patentliteratur schlägt
Präparationen
vor, in denen Restriktionsenzyme oder andere in der Molekularbiologie üblicherweise
verwendete Enzyme an einem festen Träger immobilisiert wurden. Die
Internationale Patentpublikation WO 92 15674 schlägt vor,
Restriktionsenzyme wie auch Nucleinsäure-modifizierende Enzyme an
einer Oberfläche,
die aus Polymer oder Glasfaser besteht, zu immobilisieren.
US 4 342 833 beschreibt
auch immobilisierte Restriktionsenzyme, die CNBr-aktivierte Agarose
als festen Träger
verwenden. Auf allgemeiner Ebene ist die Verwendung von magnetischen
Partikeln bei der Enzymimmobilisierung in der Patentpublikation
US 4 698 302 beschrieben,
obgleich in dieser Patentpublikation keine Enzyme genannt werden,
die auf dem Gebiet der Molekularbiologie eingesetzt werden. In der
vorstehend genannten Patentpublikation wurde die Abtrennung magnetischer
Partikel traditionell mit einem außen angeordneten Magneten erreicht.
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Auf
dem Gebiet der Molekularbiologie bereitet das Einfangen von Partikeln
infolge der geringen Volumina an Fluid in diesen Anwendungen Probleme.
Eine anerkannte Technik auf den Gebieten der Zellbiologie oder Immunchemie
ist auf die Molekularbiologie nicht anwendbar, und zwar aufgrund
der extrem kleinen Flüssigkeitsmengen,
die auf diesem Gebiet eingesetzt werden, z. B. 10–100 μl, wohingegen
entsprechende Mengen auf dem Gebiet der Immunchemie in der Größenorndung
von einigen Millilitern liegen und auf dem Gebiet der Zellbiologie
typischerweise 10–100
ml sind.
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Die
Bearbeitung von trüben
Proben oder Proben, die festes Material enthalten, mit Magneten,
die traditionell außerhalb
des Reaktiongefäßes angeordnet
sind, bereitet ebenfalls Probleme, da Magnetpartikel schwer von
Trübung
zu reinigen sind, welche feine Partikel erzeugt.
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Wenn
magnetische Partikel unter Verwendung traditioneller äußerer Magneten
nicht verarbeitet werden können,
indem sie von einem Reaktionsgefäß in ein
anderes übertragen
werden, müssen
sie allerdings indirekt bearbeitet werden, indem die Partikel an
der Reaktionsgefäßwand befestigt
werden und die umgebende Lösung
mit Hilfe einer Pipette ausgetauscht wird.
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Auf
dem Fachgebiet besteht ein Bedarf für ein Verfahren, das für die Handhabung
kleiner Volumina gut geeignet ist, das einfach durchzuführen ist,
einfach automatisiert wird und leicht auf verschiedenen Gebieten
anwendbar ist.
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ZWECK DER
ERFINDUNG
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Der
Zweck der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren zu
erreichen, um die Handhabung von Zielmaterialien, die spezifisch
oder unspezifisch an ein magnetisches oder magnetisierbares Material
gebunden sind, zu vereinfachen. Die Erfindung zielt insbesondere
darauf ab, eine einfach miniaturisierte Vorrichtung und Verfahren,
die zur Handhabung kleiner Probenvolumina geeignet sind, bereitzustellen.
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Die
Vorrichtung und das Verfahren werden für viele umfangreich variierende
Anwendungen, z. B. Immunoassays, Zell- und Virus-Abtrennungen, zur
Isolierung und Reinigung von Nucleinsäuren wie auch zur Proteinreinigung,
verwendet. Das Verfahren ist besonders zur Isolierung, Übertragung
oder Reinigung von Nucleinsäuren
geeignet.
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Außerdem werden
die Vorrichtung und das Verfahren, die hierin beschrieben werden,
zur Handhabung schwieriger Probenmaterialien, z. B. trüber Proben
oder Proben, die festes Material enthalten, verwendet werden.
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Darüber hinaus
ist die Erfindung bestrebt, eine Übertragungsvorrichtung zu vollenden,
mit der magnetische oder magnetisierbare Mikropartikel einschließlich des
daran angehefteten Zielmaterials einfach eingefangen und gegebenenfalls
freigesetzt werden. Die Übertragungsvorrichtung
kann zu einem beliebigen Typ gehören,
der gleichzeitig nur eine oder aber mehrere Proben behandelt. Das
Verfahren kann insgesamt ein Produkt sein, das die Übertragungsvorrichtung
mit begleitender Trennmembran oder Beschichtung, benötigte Reagentien,
mit welchen eine Dosierung, ein Waschen und ein Wiedereinfangen
magnetischer oder magnetisierbarer Mikropartikel in einfacher Weise
erreicht wird, umfassen.
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Die
Erfindung zielt insbesondere darauf, ein Verfahren bereitzustellen,
mit dem das Restriktionsenzym oder das andere Enzym, das auf dem
Gebiet der Molekularbiologie verwendet wird und das an Mikropartikeln immobilisiert
ist, dosiert werden kann und aus dem Enzymenthaltenden Gefäß in das
Reaktionsgefäß transferiert
werden kann und gegebenenfalls aus dem Reaktionsgefäß entfernt
und wieder eingefangen werden kann. Die vorliegende Erfindung ist
unter anderem bestrebt, die Einfachheit einer Verwendung von Enzymen,
die in molekularbiologischen Verfahren und Anwendungen eingesetzt
werden, zu erhöhen
und teure Enzyme wieder zu verwenden. Durch das aktuelle Verfahren
kann das immobilisierte Enzym von Glycerin oder einer anderen Substanz,
die mit der Reaktion wechselwirkt bzw. diese stört, freigewaschen werden, bevor
es in das Reaktionsgefäß abgegeben
wird.
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Der
Zweck besteht auch in der Bereitstellung eines Verfahrens zur Proteinreinigung.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren
ist die Reinigung von Proteinen ausgesprochen einfach und Proteine
können
gleichzeitig aufkonzentriert werden. Bei der Proteinreinigung kann
entweder von einer unspezifischen oder spezifischen Proteinbindung
an ein magnetisches oder magnetisierbares Trägermaterial Gebrauch gemacht
werden.
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Mit
diesem Verfahren wird die Dosierung von Mikropartikeln in ein Gefäß, Sammeln
und Übertragen dieser
daraus in einfacher Weise in den genannten Anwendungen automatisiert.
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Die
vorliegende Erfindung macht es möglich,
Verfahrensschritte willkürlich
zu kombinieren, die aus der Handhabung von Nucleinsäuren (Isolierung, Übertragung,
Reinigung) bestehen und gebundene Enzyme verwenden; sie erlaubt
entsprechend den Erfordernissen der bevorstehenden Anwendung eine
Kombination mit traditionellen Verfahren.
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BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG UND BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
Charakteristika der Erfindung werden aus den beigefügten Ansprüchen deutlich.
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Somit
ist der Gegenstand der Erfindung eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Übertragung
einer an Mikropartikeln immobilisierten Substanz aus einem ersten
Gefäß in ein
zweites Gefäß. Die Mikropartikel
sind aus magnetischem oder magnetisierbarem Material oder die Mikropartikel
wurden an einen magnetischen oder magnetisierbaren Körper angeheftet.
Mikropartikel mit der immobilisierten Substanz werden mit Hilfe
eines Magneten, der in das erste Gefäß getaucht wird, gesammelt,
der Magnet wird zusammen mit den eingefangenen Mikropartikeln in
das zweite Gefäß transferiert
und die Mikropartikel werden aus dem Einfluss des Magneten befreit.
Es ist ein Merkmal der Erfindung, dass die Magnetoberfläche mit
Hilfe einer dehnbaren Membran aus elastomerem Material von den Mikropartikeln
getrennt ist, so dass die Membran oder die Beschichtung das Magnetfeld,
das auf die Mikropartikel gerichtet ist, nicht wesentlich schwächt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist speziell auf Gebiete anwendbar, in denen kleine Volumina gehandhabt
werden.
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In
der vorliegenden Anmeldung bedeutet der Ausdruck „Substanz" eine beliebige Substanz,
die an Mikropartikeln immobilisiert ist, die auf den Anwendungsgebieten
der Erfindung auftreten kann.
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„Substanz" kann daher z. B.
für ein
Protein, Polypeptid oder Hapten stehen. Das Protein kann z. B. ein Enzym,
Antikörper
oder Rezeptor sein. Das Polypeptid kann z. B. ein Polypeptidhormon
sein. Mit Hapten sind niedermolekulare Verbindungen, wie z. B. Lectine,
Hormone, Arzneimittel, Pestizide oder Toxine, gemeint. So werden
auch die in Immunoassays verwendeten Bioaffinitätskomponenten (ein Antikörper oder
Antigen oder ein Komplex davon) beispielsweise und die Bioaffinitätskomponenten,
die bei der Proteinreinigung verwendet werden (z. B. ein biotinyliertes
Protein oder Streptavidin oder ein Komplex davon), in dem Ausdruck „Substanz" eingeschlossen sein.
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„Eine Substanz" kann somit auch
ein Restriktionsenzym, ein modifizierendes Enzym oder ein anderes Enzym,
das in der Molekularbiologie verwendet wird, z. B. eine Protease,
wie Proteinase K, sein. Als Beispiele für DNA- und/oder RNA-modifizierende
Enzyme können
die Folgenden genannt werden: CIP (Phosphatase aus Kälberdarm),
alkalische Phosphatase aus Escherichia coli, Exonukleasen (z. B.
P1-Nuklease, S1-Nuklease), Ribonukleasen, RNasen (z. B. Pankreas-RNase,
RNase H, RNase T1, RNAse M, RNase T2), DNA-Ligasen, RNA-Ligasen, DNA-Polymerasen,
das Klenow-Enzym, RNA-Polymerasen, DNA-Kinasen; RNA-Kinasen, terminale
Transferasen, reverse AMV-Transkriptase und die Phosphodiesterasen.
Die Anwendung dieser und anderer DNA- und/oder RNA-modifizierender
Enzyme ist sowohl bei der Forschung in der Molekularbiologie als
auch in Anwendungen der Molekularbiologie extrem mannigfaltig. „Eine Substanz" kann eine Nucleinsäure, eine
einsträngige
oder zweisträngige
Nucleinsäure
und speziell DNA, RNA, mRNA oder cDNA sein. Eine Nucleinsäure kann
auch PNA (Polyamid-Nucleinsäure)
sein.
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Eine „Substanz" kann auch eine Zelle
sein, z. B. eine T-Zelle, ein Leukozyt, ein Parasit (z. B. Giardia lamblia)
und ein Bakterium (z. B. Salmonella sp., E. coli 0157:H7, Listeria
monocytogenes, Staphylococcus aureus, Mycobacterium tuberculosis).
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„Eine Substanz" kann sogar ein Virus
sein, z. B. HIV, Rotavirus, Hunde-Rotavirus, Arabis-Mosaikvirus oder
Sojabohnen-Mosaikvirus.
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Das
Ausdruck „Mikropartikel" bezeichnet in diesem
Zusammenhang eher kleine Partikel, vorzugsweise im Bereich von 1,0–10 μm. Das Mikropartikel,
an welchem eine Substanz immobilisiert ist, kann aus magnetischem
oder magnetisierbarem Material bestehen. Nach einer anderen Alternative
kann das Mikropartikel, an dem die Substanz immobilisiert ist, selbst
nicht magnetisch sein. In diesem Fall wird das Mikropartikel geeigneterweise
an einen anderen Körper
angeheftet, der aus einem magnetischen oder magnetisierbaren Material
besteht.
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Im
Kontext mit der Diskussion von Substanzen, die an Mikropartikeln
immobilisiert sind, bedeutet der Begriff „immobilisiert" alle solche Wege,
bei denen die umgebende Lösung
mit der Substanz, die an das Partikel angeheftet wird, in Kontakt
gebracht wird, der Anheftung oder Bindung der Substanz, die zu übertragen ist,
an Mikropartikel für
die Dauer des erfindungsgemäßen Verfahrens
oder zumindest der Übertragungsstufen davon.
Die immobilisierte Substanz kann z. B. an die Oberfläche der
Partikel angeheftet sein oder sie kann in einem käfigartigen
Körper
eingefangen sein. „Immobilisiert" kann somit auch
eine reversible Immobilisierung in solchen Fällen, in denen die zu übertragende
Substanz für
einige Stufen an Mikropartikel geheftet ist, z. B. für Übertragungsstufen,
und daraus am Ende dieser Stufen freigesetzt wird, bezeichnen.
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„Anheften" bzw. „Binden" einer Substanz an
Mikropartikel kann durch kovalente Bindung, z. B. unter Verwendung
der Amino- oder Carboxylgruppen, die an dem Träger vorhanden sind, erreicht
werden. Alternativ kann eine „Anheftung" unter Verwendung
eines Bioaffinitätspaars,
z. B. des Biotin/Streptavidin-Paars, erreicht werden. Ein zu beschreitender
Weg besteht in der Produktion der zu immobilisierenden Substanz,
z. B. eines Enzyms, durch DNA-Rekombinationstechniken,
z. B. in Escherichia coli-Bakterienzellen, die an einen speziellen
Affinitätsschwanz
am Enzym bilden. Dieser Affinitätsschwanz
wird an die Mikropartikel binden, die geeigneterweise darin eine
gewisse Komponente gebunden haben, die begierig den betreffenden
Affinitätsschwanz binden
wird. Der Affinitätsschwanz
kann eine Verbindung mit niedrigem Molekulargewicht, ein Polypeptid
oder ein Protein sein. Mit dieser Anordnung könnte eine effiziente Verwendung
von Mikropartikeln bei der Reinigung des gewünschten Enzyms durchgeführt werden
und gleichzeitig würde
das Mikropartikel-gebundene Enzym an der Mikropartikeloberfläche gebunden
werden und wäre
somit in dem in der Erfindung beschriebenen Verfahren einsatzbereit.
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„Anheften" bzw. „Binden" einer Substanz an
die Mikropartikel kann auch ein unspezifisches, nicht-covalentes
Ereignis, z. B. eine Adsorption, sein. Als Beispiel kann eine direkte
Anheftung bzw. Bindung von DNA an eine Glasoberfläche genannt
werden.
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Der
Begriff „Magnet", durch den die Partikel
eingefangen werden, bezeichnet in diesem Kontext ein Material, das
entweder permanent magnetisch ist oder das magnetisierbar ist, oder
eine Kombination der genannten ist. Ferromagnetisches Material kann
geeigneterweise mit ei nem Permanentmagnet und/oder mit einem Elektromagneten
kombiniert werden. Eine Magnetisierung kann entweder durch ein elektrisches
Feld oder einen Permanentmagneten durchgeführt werden, das/der mit dem
zu magnetisierenden Material in Kontakt gebracht wird. Gemäß der Erfindung
können
die Gestalt und die Größe des Magneten
variieren.
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Der
Begriff „magnetisches
oder magnetisierbares Material" beinhaltet
paramagnetische, superparamagnetische oder ferromagnetische Materialien.
Als Partikelmaterial ist ein beliebiges der superparamagnetischen
Materialien besonders geeignet. Die superparamagnetischen Partikel
bilden sich durch Einfluss eines äußeren Magnetfeldes, eines Magnetfeldes,
das verschwindet, wenn das äußere Magnetfeld
entfernt wird, selbst. Daher bleiben die Partikel getrennt und präzipitieren
nicht, was für
ihre Verwendung günstig
ist. Viele kommerzielle Hersteller liefern magnetische Partikel
(sowohl paramagnetische als auch superparamagnetische Partikel),
z. B. Bangs Laboratories Inc., Dynal A.S., Advanced Magnetics Inc.,
Scipac Limited, Paesel + Lorei und CPG Inc. Es kann unter magnetischen
Partikeln verschiedener Größen ausgewählt werden,
die vorher und auf verschiedenen Wegen aktiviert wurden. Es sind
auch magnetische Partikel verfügbar,
die auf vielen verschiedenen Wegen modifiziert wurden. Als Beispiele
können
magnetische Partikel genannt werden, die entweder Carboxy- oder
Amino-modifiziert sind. Im Allgemeinen ist Magnetit an einen polymeren
Träger,
z. B. Latex oder Cellulose, gebunden. CPG Inc. stellt magnetische
Partikel her, die aus porösem
Glas bestehen. In allen vorher genannten magnetischen Partikeln
wurden kleine Magnetitkristalle (1–20 nm) in Polymer und/oder Glas
dispergiert, das polymerisiert wird, wodurch ein magnetisierbares
Partikel produziert wird. Unter anderem produziert Prolabo magnetische
Partikel,. die Magnetit in kontrollierbarer Weise nur im Kern der
Partikel haben. Dies ist wichtig, da Eisen in vielen molekularbiologischen
Anwendungen, z. B. in einer PCR-Reaktion, nicht in die Reaktionslösung freigesetzt
werden darf. In die Lösung
freigesetztes Eisen inhibiert das Fortschreiten der Reaktion bei
PCR-Reaktionen. Ein magnetisches oder magnetisierbares Material
kann auch in einer gelartigen Substanz eingeschlossen sein.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist die Oberfläche
des verwendeten Magneten durch eine getrennte „Membran" von den Mikropartikeln abgetrennt. „Die Membran" kann eine dehnbare
Membran aus elastomerem Material sein. Wenn der Magnet in das Gefäß eingetaucht
wird, um die Mikropartikel einzufangen, werden sich die Letztgenannten
an der Oberfläche
der Membran sammeln. Der Magnet wird danach zusammen mit den an
der Membran akkumulierten Mikropartikeln in ein zweites Gefäß gegeben.
In dem zweiten Gefäß wird der
Permanentmagnet von der Membran weggezogen – dies wird die Mikropartikel
infolge des geschwächten
Magnetfeldes freisetzen. Im Fall eines Elektromagneten wird ein
magnetisches Feld für
das Sammlungsereignis gebildet und zur Freisetzung der magnetischen
Partikel wird das Magnetfeld entfernt. Im Fall eines magnetisierbaren
Magneten wird der Magnet magnetisiert, indem ein Permanentmagnet
mit dem magnetisierbaren Magneten verbunden wird, um die magnetischen Partikel
zu sammeln und zu übertragen; und
der Permanentmagnet wird von dem magnetisierbaren Magnet gelöst, um die
magnetischen Partikel freizusetzen.
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Die „Membran", die in der Erfindung
beschrieben wird, bezeichnet z. B. eine Membranfolie, -walze oder
vorgeformte Membran. Die Membran kann geeigneterweise damit verbundene
Verstärkungs-
oder Trägerelemente
zur Handhabungserleichterung haben. Das Membranmaterial kann flexibel
und dehnbar sein, solange es geformt werden kann, um an den gemäß der Erfindung
verwendeten Magnet zu passen. Die Membran ist vorzugsweise dünn oder
kann durch Dehnung dünn
gemacht werden. Das Membranmaterial ist vorzugsweise ein elastomeres
Material, z. B. Silikonkautschuk, Polyurethan, Fluorelastomer, Polychloropren
oder chlorsulfoniertes Polyethylen.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch eine Übertragungsvorrichtung,
die zum Einfangen von Mikropartikeln und Freisetzen derselben geeignet
ist. Die Übertragungsvorrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Magneten durch eine
dehnbare Membran aus elastomerem Material von den Mikropartikeln abgetrennt
ist, so dass eine Membran oder Beschichtung, die dicht bzw. fest
an der Magnetoberfläche
haftet, den Magnet von den Mikropartikeln abtrennt, das auf die
Mikropartikel gerichtete Magnetfeld jedoch schwächt.
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Es
ist essentiell, das bei Einführung
der Übertragungsvorrichtung
in das Fluid, um die magnetischen Partikel in Lösung zu sammeln, ein Magnetfeld
daran angelegt wird, so dass die magnetischen Partikel infolge des
angelegten Magnetfelds an der Übertragungsvorrichtung
akkumulieren bzw. sich sammeln. Die erfindungsgemäße Übertragungsvorrichtung
kann so realisiert sein, dass sich die Mikropartikel geeigneterweise
an der äußeren Oberfläche der
Membran sammeln. Der Magnet kann so konzipiert sein, dass die Mikropartikel sich
entweder in einem kleinen Bereich (z. B. an der Vorrichtungsspitze)
oder in einem wesentlich größeren Bereich
sammeln.
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Die
magnetischen Partikel akkumulieren nicht direkt an der metallischen
Oberfläche
des Magneten, sondern um die schützende
Membran, die den Magneten umgibt. Es ist äußerst bevorzugt, dass die schützende Membran
eine äußerst dünne Schutzschicht
ist, die fest an dem Magneten oder um denselben sitzt, wodurch in
der Lösung
die höchst
mögliche
magnetische Feldstärke
erzeugt wird. Im Fall einer Sammlung von Mikropartikeln kann die
schützende
Membran sogar gedehnt werden, wodurch die Membrandicke verringert wird
und das Magnetfeld verstärkt
wird. Mit der erfindungsgemäßen Übertragungsvorrichtung
können
Mikropartikel aus kleinen Fluidvolumina unter Verwendung eines extrem
kleinen Magnets in kleine Gefäße übertragen werden.
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Die Übertragungsvorrichtung
und das Probenverarbeitungssystem, beide erfindungsgemäß, werden detaillierter
in den folgenden Zeichnungen präsentiert,
wobei:
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1A eine
axiale Querschnittsansicht einer Übertragungsvorrichtung gemäß der Erfindung
zeigt, die mit einer dehnbaren Membran ausgestattet ist und auf
der Verwendung eines Permanentmagneten basiert, wobei der Magnet
in der Partikelfreisetzungsposition ist;
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1B eine Übertragungsvorrichtung
nach 1A als axiale Querschnittsansicht zeigt, wobei
der Magnet zur Sammlung und Übertragung
von Partikeln positioniert ist;
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1C eine Übertragungsvorrichtung
nach 1A und 1B zeigt,
wobei die Spitze, die eine Membrangrundlage umfasst, abgelöst ist;
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1D den
unteren Teil der Übertragungsvorrichtung
als partielle Vergrößerung von 1A darstellt;
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1E den
unteren Teil der Übertragungsvorrichtung
als partielle Vergrößerung von 1A darstellt;
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2A eine Übertragungsvorrichtung
zur Behandlung vieler Proben gleichzeitig zeigt;
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2B den
unteren Teil der Übertragungsvorrichtung
als partielle Vergrößerung von 2A zeigt, wobei
die Magneten der Übertragungsvorrichtung
eine gemeinsame vorgeformte Membran haben;
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2C den
unteren Teil der Übertragungsvorrichtung
als partielle Vergrößerung von 2A zeigt, wobei
die Magnete der Übertragungsvorrichtung
Hülsen
und eine gemeinsame Membran haben;
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2D den
unteren Teil der Übertragungsvorrichtung
als partielle Vergrößerung von 2A zeigt, wobei
die Magnete der Übertragungsvorrichtung
getrennte Nasen mit einer Membrangrundlage haben;
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3A einen
Pipettenkörper
und eine Übertragungsvorrichtung
zeigt, die während
des Betriebs mit dem Pipettenkörper
verbunden ist;
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3B die Übertragungsvorrichtung
gemäß 3A als
vergrößerte axiale
Querschnittsansicht zeigt;
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4A eine
Ausführungsform
der Erfindung zeigt, die eine pinzettenartige, vereinfachte Übertragungsvorrichtung
darstellt;
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4B eine
Vergrößerung einer
Nase mit einer Membrangrundlage zeigt, die an die Ausführungsform von 4A angepasst
ist;
-
4C eine
Querschnittsansicht einer Übertragungsvorrichtung
gemäß 4A zeigt,
wobei der Magnet in der Mikropartikel-freisetzenden Position ist;
-
4D eine
Querschnittsansicht der Übertragungsvorrichtung
gemäß 4A zeigt,
wobei der Magnet in der Mikropartikel-sammelnden Position ist;
-
5A–5E eine Übertragungsvorrichtung auf
der Basis der Verwendung eines magnetisierbaren Magneten zeigen;
-
6A ein Probenverarbeitungssystem gemäß der Erfindung
zeigt.
-
1A–1E zeigen
eine Übertragungsvorrichtung 2,
die zum Einfangen und Freisetzen von Mikropartikeln geeignet ist.
Ein Stab 6, der axial vor und zurück bewegt werden kann und als
Befestigungsarm für einen
Magneten 8 dient, ist in einem rohrartigen Gehäuseteil 4 angeordnet.
Der Stab 6 mit dem Magneten 8 an einem Ende kann
mit Hilfe von Hebel 10 nach unten zu der Partikel 12-Sammelposition
gepresst werden, von welcher die Federkraft der Feder 14 ihn
zu der Partikel 12-Freisetzungsposition bringt, wenn Hebel 10 nicht
gedrückt
ist. In dieser Lösung
kann der Magnet 8 ein kräftiger NdFeB(Neodym, Eisen,
Bor)-Permanentmagnet sein und der Stab 6 kann aus Magnetismus
leitendem Material bestehen. Ein Ende des Gehäuseteils 4 kann mit
einer Nase 16 mit einer Membrangrundlage 18 ausgestattet
sein. In dieser Lösung
kann die Nase 16 als Material dehnbaren Siliconkautschuk
mit einer Dicke von 0,1–1,0
mm haben. Die Oberfläche
des Magnets 8 kann gegen die Membran 18 der Nase 16 gepresst
werden, um die Mikropartikel 12 an der Membrangrundlage 18 (1B und 1A)
anzuheften. Die Mikropartikel 12 werden sich ablösen, wenn
der Magnet von der Membran 18 weg bewegt wird (1A und 1D).
-
Der
Hebel 10, der durch Pressen mit einem Finger in Betrieb
gesetzt wird, ist mit dem Stab 6 verbunden, der sich im
Inneren des Gehäuseteils 4 (1A und 1B)
bewegt. Er kann in Sammel- und Übertragungsposition
blockiert werden. Der Hebel wird durch eine nach oben wirkende Rückholfeder 14 beeinflusst. Wenn
der Hebel 10 gegen die äußerste nach
unten gerichtete Position gedrückt
wird, werden der Stab 6 und an seinem Ende der Magnet 8 gegen
die Nase 16 gepresst, so dass die Membrangrundlage 18 der
Nase 16 sich dehnen wird und eng bzw. fest gegen den Magneten
drücken
wird (1B und 1E) um
so die Mikropartikel 12 unter den Einfluss eines magnetischen
Flusses zu bringen, der möglichst
stark ist. Der Gehäuseteil ist
auch mit einem Hebel 20 ausgestattet (1A bis 1C),
wobei ein Stab 22 damit verbunden ist, mit dessen Hilfe
die Nase 16, die gegen den unteren Teil der Übertragungsvorrichtung 2 gepresst
ist, vom Gehäuse 4 der Übertragungsvorrichtung 2 losgelöst werden
kann (1C). Sobald die Mikropartikel 12 zu
dem gewünschten
Gefäß übertragen
wurden, kann die Nase 16 gelöst werden.
-
Die
oben beschriebene Übertragungsvorrichtung
kann nach den Konstruktionsprinzipien realisiert werden, die oben
beschrieben wurden, wobei Modifikationen bezüglich der Lage verschiedener
Teile, der Geometrie und Materialien ermöglicht werden, z. B. wie sie
aus ergonomischen Betrachtungen bei verschiedenen Arbeitspositionen
und unter verschiedenen Umständen
notwendig sind.
-
In
den 2A–2D ist
eine Ausführungsform
einer Übertragungsvorrichtung 2' gezeigt, die
viele Proben gleichzeitig handhaben kann. Funktionell kann die Übertragungsvorrichtung
in gleicher Weise wie die Übertragungsvorrichtung 2 gemäß den 1A–1E realisiert
werden, solange berücksichtigt
wird, dass Bewegungen von Kontrollorganen, z. B. Hebel 10' und Hebel 20', für jeden
Magneten 8 und/oder dazu gehörige Strukturelemente übertragen
werden.
-
2B zeigt
eine Ausführungsform,
in der die Magnete 8 eine gemeinsame Membran 18' haben, die so
vorgeformt ist, dass jeder Magnet 8 seine eigene vorgeformte
Vertiefung oder Rille 24 an der Membran 18' hat. Dann können diese
Rillen 24 in das Gefäß hängen gelassen
werden, in welches die Mikropartikel übertragen werden und/oder in
welches die Membran 18' und/oder
Mikropartikel, die daran haften können, gewaschen werden, sogar
wenn die Magnete 8 in der Mikropartikel-freisetzenden Position
sind. Der für
Magnet 8 vorgeformte Bereich 24 kann speziell
für jede
Anwendung konzipiert werden und dementsprechend eine andere Form
als die der Rille 24 haben.
-
2C zeigt
eine Ausführungsform,
in der Magnete 8 aus Hülsen 26 in
eine Mikropartikel-Sammel- und -Übertragungsposition
geschoben werden und dann für
eine Mikropartikelfreisetzende Position zu den Hülsen 26 zurückgezogen
werden. Auf diese Weise kann die Membran 18' mit Hilfe der Hülsen 26 nach
unten ausgedehnt werden, wenn es erwünscht ist, Mikropartikel und/oder
andere Substanzen, die an der Membran 18' haften könnten, davon in die Fluide
in den Gefäßen mit
den Magneten 8 in der Mikropartikel-freisetzenden Position
zu spülen.
-
2D zeigt
eine Ausführungsform,
in der jeder Magnet 8 der Übertragungsvorrichtung 2' seine eigene
Nase 16, die mit einer Membrangrundlage 18 ausgestattet
ist, wie in dem einen Magnet 8, der für die Übertragungsvorrichtung 2 nach
den 1A–1E ausgestattet
ist, hat. Die Nasen 16 können dem Wunsch, in fixierter
Weise oder mit Hilfe einer getrennten Platte, die z. B. mit Löchern geeigneter
Größe ausgestattet
ist, miteinander verbunden zu sein, entsprechen.
-
Die
Ausführungsformen
gemäß den 2A–2D können so
eingestellt werden, dass die Anzahl der Proben, die gleichzeitig
gehandhabt wird, wie auch die wechselseitige Positionierung und
Größe der Magnete
für die
Apparat gemäß Standards,
die auf die bevorstehende Anwendung angewendet werden, geeignet sind,
z. B. für
Platten mit 96 oder 384 Vertiefungen geeignet sind.
-
Die
Ausführungsformen
gemäß den 1A–2D sind
manuell bedienbar, sie können
aber so modifiziert werden, dass sie einen Teil eines automatisierten
Geräts
oder Systems bilden.
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Die
Ausführungsform
einer Übertragungsvorrichtung 2'' gemäß den 3A und 3B ist,
um zu funktionieren, mit einem Schaft 32 einer Pipette 30 verbunden.
Das Gehäuse 4'' der Übertragungsvorrichtung 2'' ist in geeigneter Weise mit dem
Schaft 32 einer Pipette 30 verbunden, z. B. durch
Schraubmontage, so dass es bei Betrieb nicht losgelöst wird.
Der Schaft 32 der Pipette 30 und die Übertragungsvorrichtung 2'', die miteinander verbunden sind,
werden als Übertragungsvorrichtung
so bedient, dass der Magnet 8 der Übertragungsvorrichtung 2'' nach unten zu der magnetischen
Partikel-Sammelposition gegen den Bodenteil der Nase gedrückt wird
(die in den 3A und 3B nicht
gezeigt ist, aber der Nase 16, die in den 1A bis 1E gezeigt
ist, entspricht), indem der Knopf 10'' an
der Pipette 30 gedrückt
wird. Dies wird bewirken, dass der Kolben 34 der Pipette 30 den
Stab 6'' der Übertragungsvorrichtung 2'' gegen die Feder 14'' drückt, so dass der Magnet 8 am
unteren Ende des Stabs 6'' gegen die Membrangrundlage
der Nase stoßen
wird. Die Feder 14'' wird den Stab 6'' mit dem Magneten 8, der
daran befestigt ist, in die magnetische Partikel-freisetzende Position zurückbringen,
wenn der Hebel 10'' nicht gedrückt wird.
Die in den 3A und 3B gezeigte
Ausführungsform
kann durch Modifizierung struktureller Elemente so realisiert werden,
dass sie zu vielen Arten von Pipettenschäften passt.
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Eine
vereinfachte Ausführungsform
der Übertragungsvorrichtung 2''' ist
in den 4A–4D gezeigt.
Das Gehäuse 4''' der Übertragungsvorrichtung
ist dahingehend pinzettenartig, dass es aus zwei verlängerten
Armen 36, 38 besteht, die an ersten Enden verbunden
sind und aus einem Material hergestellt sind, das sie flexibel macht,
so dass eine Federkraft bestrebt ist, die zweiten Enden der Arme 36, 38 beabstandet
zu halten. Ein Stab 6''' ist an dem zweiten Ende des obersten
Arms 36 befestigt, wobei der Stab wiederum an seinem Ende
einen Magneten 8 befestigt hat. Am zweiten Ende des unteren
Arms 38 ist ein Loch 40, in dem Nase 16 platziert
ist. Eine Nase 16 mit einer Membrangrundlage 18 ist
in 4B gezeigt. In dieser Ausführungsform entspricht die Nase 16 den 1A–1E.
In 4C ist die Übertragungsvorrichtung 2''' in
der magnetische Partikel-freisetzenden Position; wenn die „Pinzetten"-Arme 36 und 38 zusammengedrückt sind (4D),
wird der Stab 6''', der an einem Ende Magnet 8 befestigt
hat, in die Nase 16 vorstehen und gegen seine Membrangrundlage 18 drücken, wobei
dieselbe ausgedehnt wird, so dass die Membrangrundlage 18 verdünnt wird
und fest gegen die Oberfläche
des Magneten 8 drückt.
-
Die
Ausführungsform,
die in den 4A–4D beschrieben
ist, kann auch derart realisiert werden, dass die Arme des pinzettenartigen
Körpers,
die nach der vorherigen Ausführungsform
an ihren Enden verbunden sind, sich zwischen dem ersten und zweiten
Ende kreuzen, so dass der Stab und der Magnet an ihrem einen Ende
durch die Federkraft gegen die Membran an der Nase gedrückt werden,
wodurch die Übertragungsvorrichtung
in ihrem Relaxationsmodus in der Partikel-Sammel- und -Übertragungsposition
ist. Wenn die Arme demnach an ihren Enden gedrückt werden, werden ihren zweiten
Enden auseinander gehen und der Stab mit dem an einem Ende befestigten
Magnet wird sich von der Nase nach oben bewegen und zu der Mikropartikel-freisetzenden
Position verschoben werden.
-
Die
in den 4A–4D beschriebene
Ausführungsform
kann außerdem
auch in anderer Weise realisiert werden, z. B. so, dass der erste
und der zweite Arm Teile eines gebogenen Körpers bilden oder dass die
Struktur scherenartig ist. Die Federkraft kann durch das Material
der Arme oder durch eine getrennte Feder erzeugt werden. Eine Federkraft,
die bestrebt ist, die Arme enger zusammen zu bringen oder weiter
voneinander entfernt zu bringen, wird in keiner der Ausführungsformen
notwendigerweise auf die Arme angewendet, allerdings kann das enge
Zusammenbringen oder das weiter weg Bringen durch den Bediener auf
der Basis anderer struktureller Charakteristika, z. B. der scherenartigen
Struktur der Übertragungsvorrichtung,
kontrolliert werden.
-
Ein
System zur DNA-Reinigung dient als Beispiel für ein System zur Bearbeitung
von Proben auf Mikropartikel-Basis. 5 zeigt
eine Platte mit vielen Vertiefungen (multiwell-Platte), die in dem Reinigungssystem
enthalten ist. Platte 56 hat Vertiefungen 60, 62, 64, 66 und 68,
in denen verschiedene Stufen des Reinigungsverfahrens durchgeführt werden
können.
Bei dem Reinigungsverfahren nach diesem Beispiel sind die Mikropartikel,
die in dem Verfahren benötigt
werden, in Vertiefung 60, woraus sie mit Hilfe der Übertragungsvorrichtung
zu der Waschflüssigkeit
in Vertiefung 62 übertragen
werden und nach dem Waschen in die Vertiefung 64 übertragen
werden, in welche die zu reinigende DNA gegeben wird, welche selbst
an den Mikropartikeln angeheftet ist. Als nächstes werden die Partikel
zusammen mit der daran gebundenen DNA zweimal in den Vertiefungen 64 und 66 gewaschen.
Die Übertragungen
von einer Vertiefung zu einer anderen werden unter Verwendung der
erfindungsgemäßen Übertragungsvorrichtung
durchgeführt.
Nach den Waschgängen
werden die Partikel zusammen mit der noch daran gebundenen DNA in
Vertiefung 68 transferiert, die das Elutionsmittel enthält. Sobald
die gereinigte DNA sich selbst von den Mikropartikeln abgelöst hat,
werden die Letztgenannten mit Hilfe der Übertragungsvorrichtung aus
der Vertiefung 68 transferiert, wobei die gereinigte DNA zurückgelassen
wird. In dem Reinigungsverfahren nach diesem Beispiel können Mikropartikel
sogar direkt aus einem getrennten Lagerungsgefäß in die Waschflüssigkeit
in Vertiefung 62 übertragen
werden. In anderen Verfahren zur Bearbeitung von Proben können nach
jedem Verfahren verschiedene Arbeitsgänge in den Vertiefungen der
Platte 56 durchgeführt
werden, z. B. Stufen zum Erwärmen,
Abkühlen,
Mischen, Messen (analytische Verfahren) und Dosieren von Reagentien.
-
Die
Platte 56 kann aus Reihen von Vertiefungen bestehen, z.
B. Streifen 58, so dass jeder Streifen die Vertiefungen
hat, die benötigt
werden, um eine angeordnete Probe zu behandeln. Die Vertiefungen 60, 62, 64, 66 und 68 auf
jedem Streifen 58 bilden eine Reihe von Vertiefungen, die
die Vertiefungen gut umfassen können,
welche benötigt
werden, um jede Stufe eines mehrstufigen Bearbeitungsverfahrens
durchzuführen.
Die Platte 56 kann mehrere angeordnete Streifen 58 umfassen,
die optional miteinander verbunden sein können.
-
Mit
diesem System kann eine Dosierung in einfacher Weise automatisiert
werden. Die Übertragungsvorrichtung
für Partikel
wird z. B. zuerst in eine erste Vertiefung 60 eingeführt, aus
der die Gesamtmenge an darin dosierten Mikropartikeln gesammelt
wird. Dann wird die Übertragungsvorrichtung
zusammen mit den daran gebundenen Mikropartikeln bei Bedarf in eine
zweite Vertiefung 62 oder direkt in eine dritte Vertiefung 64 eingeführt. Die
Vertiefungen 60, 62, 64, 66 und 68 können sich
sogar auf getrennten Platten befinden.
-
Die Übertragungsvorrichtung
und die Platte 56, die oben beschrieben wurden, können Hauptkomponenten
einer automatisierten Vorrichtung bilden. Die Vorrichtung kann sogar
mehrere Übertragungsvorrichtungen
umfassen, die mit einem Roboter verbunden sein können, der ihre Funktion entsprechend
den durch Verfahren vorgegebenen Umständen kontrolliert.
-
ANWENDUNGEN
DER ERFINDUNG
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist zur Übertragung
von magnetischem oder magnetisierbarem Material in allen Anwendungen
anwendbar, wo es notwendig ist, die zu isolierende oder zu bestimmende
Substanz von einem Gefäß in ein
anderes zu bringen. Diese Fälle
werden unter anderem durch alle Verfahren repräsentiert, in denen die zu isolierende
Substanz (Zelle, Bakterien, Protein, Hapten) in einer Probenmatrix
ist, die eine Menge partikelförmigen
Materials enthält.
Auch Fälle,
in denen Bestimmungen infolge der Trübung oder Verfärbung der
Probenmatrix nicht durchgeführt
werden können,
sind bevorzugte Ausführungsformen des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Lebensmittel- oder Bodenproben können
als Beispiele für
problematische Probenmatrices genannt werden.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird sogar in Fällen
angewendet, in denen die Substanz konzentriert werden muss oder
von einem Gefäß zu einem
anderen übertragen
werden muss. Bei Proteinreinigungen gibt es einen großen Bedarf
für ein
Verfahren, durch welches zusätzlich
zur Reinigung die Konzentration des Proteins in einfacher und effizienter
Weise erhöht
werden könnte.
In Anwendungen der Molekularbiologie, die üblicherweise viele Stufen enthalten,
besteht ein großer
Bedarf für
ein einfaches Verfahren zum Übertragen von
Material (z. B. DNA-Fragment von einem Gefäß zu einem anderen).
-
Das
Verfahren ist auch auf Immunoassays anwendbar.
-
Unter
Verwendung der Erfindung ist es möglich, Übertragungen von magnetischem
oder magnetisierbarem Material, die oben beschrieben wurden, in
Gefäßen unterschiedlicher
Größe durchzuführen (z.
B. ein Eppendorf-Röhrchen,
eine Platte mit 96 Vertiefungen, eine Platte mit 384 Vertiefungen).
Das erfindungsgemäße Verfahren
macht es möglich,
Proben in sehr kleinen Reaktionsgefäßen zu handhaben. Eine Bearbeitung extrem
kleiner Fluidvolumina bzw. Flüssigkeitsvolumina
in kleinen Gefäßen ist
z. B. auf dem Gebiet der Molekularbiologie sehr wesentlich.
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Die
erfindungsgemäße Übertragungsvorrichtung
kann eine von Hand gehaltene oder in einem Ständer gehaltene Vorrichtung
zur Bearbeitung einer Probe oder mehrerer Proben gleichzeitig sein,
sie kann ein Teil einer größeren Apparatur
sein oder kann in einer umfassenden automatisierten Anlage enthalten
sein.
-
Eine
Ausführungsform
der Erfindung, die auf die Nucleinsäureisolierung, Enzymbearbeitung
und -reinigung anwendbar ist, ist in Schema 2 dargestellt. Unter
Verwendung der Erfindung kann die Nucleinsäure mit löslichen Enzymen (A) behandelt
werden, wonach die Nucleinsäure
ohne die Enzyme in ein anderes Reaktionsgefäß überführt wird, in dem sie reversibel
an magnetisches oder magnetisierbares Material (B) gebunden wird.
Die Nucleinsäure
kann auch mit Enzymen behandelt werden, die an ein magnetisches
oder magnetisierbares Material (C) gebunden sind. Diese Enzyme können entweder
verwendet werden, um die Nucleinsäuren zu bearbeiten, oder um
Enzyme, die gegebenenfalls im Reaktionsgemisch vorliegen, zu inaktivieren.
Nach der Bearbeitung bzw. dem Processing erfordert die Nucleinsäure keine
Reinigung, da die Processing-Enzyme bereits mit Hilfe der erfindungsgemäßen Übertragungsvorrichtung
aus dem Reaktionsgefäß entfernt
wurden. Die Erfindung ermöglicht
auch die Verwendung willkürlicher
Kombinationen der Verwendung löslichen
und gebundenen Enzyms, wie auch eine Nucleinsäurereinigung beim Nucleinsäure-Processing.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist zur Verdauung von Nucleinsäure
mit Restriktionsenzymen und auch auf die Verwendung anderer Enzyme,
die in Verfahren und Anwendungen der Molekularbiologie eingesetzt
werden, anwendbar. Das an Mikropartikeln immobilisierte Enzym wird
in das Reaktionsgefäß eingeführt, wo
die enzymatische Reaktion über
die notwendige Zeit ablaufen gelassen wird. Nach der Reaktion werden die
Mikropartikel zusammen mit dem daran gebundenen Enzym aus dem Reaktionsgefäß entfernt.
Auf diese Weise wird eine Inaktivierung des immobilisierten Enzyms
unnötig.
Das in der Reaktion eingesetzte immobilisierte Enzym wird zu der
Waschvertiefung übertragen,
wo Reste des Reaktionsgemisches weggewaschen werden. Die einmal
gewaschenen immobilisierten Enzyme werden zu einem dafür bereitgestellten
Gefäß transferiert
um wieder verwendet zu werden.
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Nach
Bearbeitung mit Restriktionsenzymen kann das Reaktionsgefäß z. B.
mit an Mikropartikeln immobilisiertem CIP-Enzym (Phosphatase aus
Kälberdarm)
oder anderem immobilisiertem Enzym, das für die bevorstehende Anwendung
notwendig ist, beschickt werden. Wenn diese verwendet werden, wird
das oben beschriebene Verfahren angewendet und es werden dieselben
Vorteile wie bei Verwendung von Restriktionsenzymen erhalten.
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Da
die Enzyme, die einmal verwendet wurden, entfernt werden können, wird
insgesamt eine Stufe zur Enzyminaktivierung eliminiert. Gleichzeitig
ist das Verfahren wesentlich einfacher und schneller als das traditionelle
mit Enzyminaktivierung. Bei dem in Schema 1 für den Fall eines einfachen
Restriktionsenzyms und einer CIP-Behandlung dargestellten Vergleich
ist zu erkennen, dass in dem neuen Verfahren viele Stufen weggelassen
sind, da sie unnötig
sind.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren bereit, in dem eine
an Mikropartikel immobilisierte Protease (z. B. Proteinase K) verwendet
werden kann, um ein lösliches
Enzym, das im Reaktionsgefäß vorliegt,
zu inaktivieren. Proteinase K ist ein sehr gängiges Enzym mit vielen Anwendungen.
Unglücklicherweise ist
dieses Enzym sehr stabil und erfordert eine effiziente Inaktivierung
(z. B. Phenolextraktion). Nach der beschriebenen Erfindung kann
Proteinase K in immobilisierter Form verwendet und dann sehr effizient
aus dem Reaktionsgefäß entfernt
werden. Bei diesem Modus komplementiert die immobilisierte Proteinase
K die Vorzüge
der Erfindung als allgemeines Inaktivierungsverfahren für Enzyme.
Dieser Modus ist speziell z. B. in Fällen, in denen das zu inaktivierende
Enzym nicht in eine immobilisierte Form gebracht werden kann, das
zu inaktivierende Enzym als Kontaminante im Reaktionsgemisch vorliegt
oder, wenn es erwünscht
ist, eine Gesamt-Enzyminaktivierung im Reaktionsgemisch sicherzustellen,
sehr vorteilhaft. Die immobilisierte Proteinase K ergänzt die
Verwendung der Erfindung in großem
Maßstab,
unter anderem in Anwendungen der Molekularbiologie.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist auf eine Nucleinsäureisolierung
und -reinigung anwendbar. Als Anwendungen können z. B. Reinigung von Plasmid-DNA,
cDNa, mRNA und Reinigung von PCR-Amplifikationsprodukten genannt
werden. Die Erfindung ermöglicht
auch eine Reinigung von Nucleinsäuren
aus schwierigen Probenmatrices.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
hat auch auf Gebieten, auf denen an magnetischem Material immobilisierte
Enzyme im Vergleich zu dem gegenwärtigen Verfahren zusätzlich Vorteile
bringen, besonders günstige
Anwendungen.
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Mit
dem Verfahren gemäß der Erfindung
kann das immobilisierte Enzym zur Wiederverwendung aus einem Reaktionsgemisch
gesammelt werden. Mit dem Verfahren kann das immobilisierte Enzym
auch von einem Dosierungsgefäß in das
Reaktionsgemisch übertragen
werden. Wenn es erforderlich ist, können Mikropartikel, die mit
Hilfe eines Magneten eingefangen wurden, in eine Waschflüssigkeit
eingeführt
werden, um Glycerin oder andere Konservierungsstoffe vor der Einführung derselben
in das Reaktionsgemisch abzuwaschen. Im Waschgefäß können die Mikropartikel bei
Bedarf aus dem magnetischen Feld freigesetzt werden, um die Partikel
freizusetzen und das Waschen effizienter zu machen.
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Die
Erfindung ist auch zur Proteinreinigung gut geeignet. Besonders
empfehlenswerte Wege zur Proteinreinigung sind die verschiedenen
Affinitäts-Reinigungsverfahren.
Mit den in der Erfindung beschriebenen Verfahren können Proteine
auch aus einer sehr schwierigen Probenmatrix (die z. B. zerrissene
Zellen enthält) gereinigt
werden und die Proteine können
in ein sehr kleines Volumen eluiert werden.
-
Die Übertragungsvorrichtung
gemäß der Erfindung
ermöglicht
eine Handhabung zahlreicher Proben, wenn sie mit einer automatisierten
Anlage verbunden ist. Die beschriebene Erfindung ermöglicht die
Handhabung von Proben in sehr kleinen Fluidvolumina und sehr kleinen
Reaktionsgefäßen. Die
Handhabung von kleinen Volumina, die mit der durch die Erfindung
beschriebenen Membrantechnik möglich
gemacht wurde, bringt große
Einsparungen bei den Kosten für
Reagentien.
-
In
der durch die Erfindung beschriebenen Übertragungsvorrichtung ist
der Kontakt zwischen dem Magneten und der schützenden Membran dicht bzw.
fest. Dies ist wichtig, wenn gewünscht
wird, die Reproduzierbarkeit und Stärke des durch einen kleinen
Magneten erhaltenen Magnetfelds sicherzustellen. Speziell in dem durch
die Erfindung gezeigten Fall, in dem die schützende Membran dünn und dehnbar
ist, wird eine ideale Situation verwirklicht, wenn mit kleinen Fluidvolumina
und kleinen Reaktionsgefäßen gearbeitet
wird. Sollte der Magnet von einer fixierten, nicht-dehnbaren schützenden
Haube umgeben sein, könnte
der Kontakt mit dem Magneten nicht reproduzierbar und dicht bzw.
fest gemacht werden. Gleichzeitig würde der Magnet mit einer schützenden
Haube einen beträchtlich
größeren Durchmesser
haben als die durch die Erfindung beschriebene Vorrichtung. Sollte
der Magnet von einer schützenden
Membran oder Beschichtung frei sein, so würde dies als eine sehr unpraktische
Lösung
mit großem
Risiko für
eine Kontamination verstanden.
-
Als
Beispiele für
Anwendungen gemäß der Erfindung
können
die Folgenden genannt werden:
-
1. Klonierung von DNA-Inserts
-
- Restriktionsenzyme
- Bildung von stumpfen Enden (z. B. thermostabile Polymerasen,
Klenow-Fragment-DNA-Polymerase
I, Mungbohnen-Nuklease)
- Ligation (z. B. T4-DNA-Ligase, E. coli-DNA-Ligase, T4-RNA-Ligase)
- Phosphorylierung (z. B. T4-Polynukleotid-Kinase)
- Dephosphorylierung (z. B. CIP, E. coli-alkalische Phosphatase,
T4-Polynukleotid-Kinase)
- Verschachtelte Deletionen (z. B. T4-DNA-Polymerase, thermostabile
Polymerasen, Exo III-Nuklease, Mungbohnen-Nuklease).
-
2. Synthese und Klonierung
von cDNA
-
- Z. B. reverse Transkriptase, RNase H, DNA-Polymerase I,
T4-DNA-Polymerase I, E. coli-DNA-Ligase.
-
3. Markierung
von Nucleinsäuren
-
- 5'-Markierung
(z. B. T4-Polynukleotid-Kinase)
- 3'-Addition
(z. B. T4-RNA-Ligase)
- 3'-Auffüllung (z.
B. Klenow-Fragment-DNA-Polymerase I, T4-DNA-Polymerase)
- 3'-Austausch
(z. B. T4-DNA-Polymerase, thermostabile Polymerasen)
- Nick-Translation (z. B. E. coli-DNA-Polymerase I, thermostabile
Polymerasen)
- Verdrängungs-Synthese
(z. B. T4-DNA-Polymerase, thermostabile Polymerasen, Exo III-Nuklease)
- Statistisches Priming (z. B. Klenow-Fragment-DNA-Polymerase
I, thermostabile Polymerasen)
- RNA-Sonden (z. B. T7-RNA-Polymerase, SP6-RNA-Polymerase)
-
4. Sequenzierung
von Nucleinsäuren
-
- Sequenzierung von DNA (z. B. E. coli-DNA-Polymerase I, Klenow-Fragment-DNA-Polymerase I, thermostabile Polymerasen)
- Sequenzierung von RNA (z. B. reverse Transkriptase, thermostabile
reverse Transkriptasen).
-
5. Mutation
von Nucleinsäuren
-
- Oligonukleotid-gerichtet (z. B. T4-DNA-Polymerase, T7-DNA-Polymerase,
thermostabile Polymerasen)
- Fehlerhafter Einbau (z. B. Exo III-Nuklease, Klenow-Fragment-DNA-Polymerase
I, thermostabile Polymerasen).
-
6. Kartierung
-
- Restriktion (z. B. Exo III-Nuklease)
- Footprint-Technik (z. B. Exo III-Nuklease)
- Transkript (z. B. reverse Transkriptase, Mungbohnen-Nuklease).
-
7. Reinigung und Isolierung
von Nucleinsäuren
-
- Reinigung von Plasmid-DNA
- Reinigung von PCR-Produkten
- Reinigung von DNA-Sonden
- Reinigung von mRNA
- Reinigung von DNA an Agarosegel
-
8. Assay-Verfahren in
der Molekularbiologie
-
- Molekularanalyse von Punktmutationen
- DNA-Amplifikationsverfahren [PCR, Inverse PCR, Ligase-Ketten-Reaktion
(LCR)]
- Quantitative Bestimmung von DNA/RNA
- Ribonuklease-Schutzassay
- RFLP (Restriktions-Fragmentlängen-Polymorphismus)
-
9. Analytische Verfahren
-
- Arzneimittelanalyse [Durchmusterung kombinatorischer Bibliotheken,
Durchmusterung mit hohem Durchsatz (high throughput screening (HTS)]
- Lebensmittelanalyse (Pathogene, Arzneimittel, Toxine)
- Umweltanalyse (Pestizide, Herbizide, Insektizide)
- Diagnostika (Bakterien, Parasiten, Viren, Antikörper, Antigene).
-
10. Zelltrennung
-
- Isolierung humaner Leukozyten
- Isolierung humaner T-Zellen
- Isolierung von Krebszellen.
-
11. Proteinreinigung
-
- Affinitätsreinigung
(His-Markierung, Streptavidin-Biotin, Antikörper)
-
Die
oben angeführten
Ausführungsformen
der Erfindung sind lediglich Vorschläge zur Durchführung des
Konzepts der Erfindung. Einem Fachmann auf dem Fachgebiet ist klar,
dass die verschiedenen Ausführungsformen
der Erfindung innerhalb des Rahmens der nachfolgend angegebenen
Ansprüche
variieren können.
-
12. Beispiele
für die
Anwendung der Erfindung
-
In
den nachfolgend angeführten
Beispielen wird von der Übertragungsvorrichtung
für magnetische Partikel
gemäß der Erfindung
Gebrauch gemacht.
-
Beispiel 1
-
DNA-Reinigung
aus Agarosegel unter Verwendung Siliciumdioxid-beschichteter paramagnetischer
Partikel
-
Die
unten beschriebene DNA-Reinigung erfolgte unter Verwendung der Übertragungsvorrichtung
für magnetische
Partikel gemäß der Erfindung
und gemäß Merck's Silica Paramagnetic
Particles for Molecular Biology.
-
λ-DNA, die
mit HindIII verdaut worden war, wurde durch Elektrophorese getrennt
und das 6,6 kbp-Fragment wurde aus dem Gel geschnitten. Das Gelstück wurde
in ein Mikrozentrifugenröhrchen
gegeben, es wurden 300 μl-Puffer
(7 M NaClO4, 1% Sorbit, 100 mM Tris-HCl, pH
8,0) zugesetzt. Die Suspension wurde für 10 Minuten in einem Wasserbad
mit 50°C
inkubiert.
-
Das
Mikrozentrifugenröhrchen
wurde aus dem Wasserbad entfernt und die magnetischen Partikel wurden
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Übertragungsvorrichtung aufgenommen.
Die magnetischen Partikel wurden mit 500 μl Puffer A gewaschen. Das Waschen
wurde zweimal wiederholt, wobei als Waschflüssigkeit 500 μl Puffer
B [70% Ethanol, 50 mM Tris-HCl, pH 7,2, 1 mM EDTA (Ethylendiamintetraessigsäure)] verwendet
wurden. Nach dem letzten Waschgang wurden die Partikel an der Spitze
der Übertragungsvorrichtung
trocknen gelassen.
-
Die
Partikel wurden in 20 μl
Puffer C (10 mM Tris-HCl, pH 8,0, 1 mM EDTA) suspendiert und 5 Minuten bei
50°C inkubiert.
Die Partikel wurden mit der Übertragungsvorrichtung
aus der Lösung,
in die das DNA-Fragment eluiert worden war, herausgenommen.
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Um
eine Reinigung zu bestätigen,
wurde das DNA-Fragment, das von den Partikeln freigesetzt worden
war, zusammen mit einem λ-HindIII-Standard
einer Elektrophorese unterzogen.
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Beispiel 2
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DNA-Reinigung
aus einer Lösung
unter Verwendung Carboxyl-beschichteter paramagnetischer Partikel
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Die
unten beschriebene DNA-Reinigung erfolgte unter Verwendung der Übertragungsvorrichtung
für magnetische
Partikel gemäß der Erfindung
und unter Verwendung des PerSeptive Biosystems' BioMag® DNA Isolation
Kit for PCR Products.
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100 μl einer 4 μg/ml Plasmid
pUC19-Lösung
wurden in ein Mikrozentrifugenröhrchen
pipettiert. Ein 10 μl-Volumen
gewaschener DNA-Sep-Partikel wurde zusammen mit 110 μl Hybridisierungspuffer
(20% Polyethylenglykol 8000; 2,5 M NaCl) zugesetzt. Die Suspension
wurde gemischt und dann bei Raumtemperatur für 10 Minuten inkubiert.
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Die
magnetischen Partikel wurden mit der erfindungsgemäßen Übertragungsvorrichtung
aus der Lösung
herausgenommen. Die Partikel wurden zweimal mit 100 μl Waschlösung (70%
Ethanol) gewaschen, wonach sie an der Spitze der Übertragungsvorrichtung
trocknen gelassen wurden.
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DNA
wurde durch Zusatz von 30 μl
Elutionspuffer (10 mM Tris, pH 8) von den Partikeln eluiert und
5 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Die Partikel wurden aus
der DNA-enthaltenden
Lösung
unter Verwendung der Übertragungsvorrichtung
aufgenommen.
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Um
die Reinigung zu bestätigen,
wurde die gereinigte pUC19-DNA, die von den Partikeln freigesetzt worden
war, mit pUC19 und λ-HindIII-Standards
einer Elektrophorese unterworfen.
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Beispiel 3
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Plasmid-DNA-Reinigung
aus Escherichia coli-Bakterienzellen unter Verwendung Carboxyl-beschichteter
paramagnetischer Partikel
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Die
unten beschriebene DNA-Reinigung erfolgte unter Verwendung der erfindungsgemäßen Übertragungsvorrichtung
für magnetische
Partikel und unter Verwendung des PerSeptive Biosystems' BioMag® Mini-Prep
DNA Purification Kit. Das 9,0 kbp-Plasmid, das isoliert werden sollte,
wurde in E. coli-Zellen transformiert.
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3
ml Bakterienzellkultur wurden zentrifugiert und der Überstand
wurde verworfen. Das Zellpellet wurde in 30 μl Lösung 1 (50 mM Glucose, 25 mM
Tris, 10 mM EDTA) suspendiert. 10 μl RNase und 60 μl Lösung 2 (0,2
M NaOH, 1 % SDS) wurden zugesetzt. Die Suspension wurde 5 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert. Es wurden 45 μl Lösung 3 zugesetzt (3 M Kalium,
5 M Acetat) und die Suspension wurde auf Eis für 10 Minuten inkubiert. Das
Gemisch wurde für
10 Minuten bei 15.800 × g
zentrifugiert.
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Der Überstand
wurde in ein Mikrozentrifugenröhrchen,
das 10 μl
gewaschene DNA-Sep-Partikel
enthielt, transferiert. 150 μl
2x Hybridisierungslösung
(20% Polyethylenglykol 8000; 2,5 M NaCl) wurden zugesetzt und das
Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur für 10 Minuten inkubiert.
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Magnetische
Partikel wurden unter Verwendung der erfindungsgemäßen Übertragungsvorrichtung aus
der Lösung
aufgenommen. Die Partikel wurden zweimal mit 200 μl Waschlösung (70%
Ethanol) gewaschen, wonach sie an der Spitze der Übertragungsvorrichtung
trocknen gelassen wurden.
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DNA
wurde durch Zugabe von 30 μl
Elutionslösung
(10 mM Tris, pH 8) aus den Partikeln eluiert und für 5 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert. Die Partikel wurden mit der Übertragungsvorrichtung
aus der DNA-enthaltenden Lösung
herausgenommen.
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Um
die Reinigung zu bestätigen,
wurde die gereinigte Plasmid-DNA, die von den Partikeln freigesetzt worden
war, zusammen mit λ-HindIII-Standards
einer Elektrophorese unterzogen.
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Beispiel 4
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DNA-Verdau
unter Verwendung eines an magnetischen Partikeln immobilisierten
Restriktionsenzyms
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25 μg Restriktionsenzym
BglII und 1,3 mg gewaschene Dynal's Dynabeads® M-280
Tosylactivated Superparamagnetic Particles wurden in 160 μl 0,1 M Boratpuffer,
pH 9,5, suspendiert. Die Suspension wurde für 7 Tage bei 8°C unter leichtem
Mischen inkubiert.
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Die
magnetischen Partikel wurden mit der erfindungsgemäßen Übertragungsvorrichtung
aus der Lösung
aufgenommen und zweimal bei 4°C
für 5 min
jeweils mit PBS-Puffer [Phosphat-gepufferte Salzlösung, die
0,1 % (G/V) BSA (Rinderserumalbumin) enthält] gewaschen. Die Partikel
wurden einmal bei 8°C
für 2 Tage in
0,2 M Tris-Puffer (pH 8,5; 0,1% BSA) gewaschen und einmal bei 4°C für 5 min
mit PBS-Puffer gewaschen. Die gewaschenen Partikel wurden in 160 μl PBS-Puffer
suspendiert.
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1 μg λ-DNA in 50 μl 6 mM Tris-Puffer
[pH 7,9; 150 mM NaCl; 6 mM MgCl2; 1 mM DTT
(Dithiothreitol)] wurde bei 37°C
für 1 h
unter Verwendung verschiedener Mengen an Re striktionsenzym BglII,
das an magnetischen Partikeln immobilisiert war, verdaut. Nach dem
Verdau wurden die magnetischen Partikel mit der erfindungsgemäßen Übertragungsvorrichtung
aus der Lösung
herausgenommen.
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Um
die Reinigung zu bestätigen,
wurde die verdaute DNA zusammen mit λ-HindIII-Standard und löslicher, mit BglII-verdauter λ-DNA einer
Elektrophorese unterzogen.
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Beispiel 5
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Dephosphorylierung von
DNA-Fragmenten unter Verwendung von CIP, die an magnetischen Partikeln
immobilisiert ist
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10
mg gewaschener Prolabo's
Estapor EM2 100/40 Superparamagnetic Particles wurden in 900 μl 20 mM Phosphatpuffer
(pH 7,4; 150 mM NaCl; 1 mM MgCl2; 0,1 mM
ZnCl2) suspendiert. 2 mg DSS (Disuccinatimidylsuberat),
suspendiert in 100 μl
DMF (N,N-Dimethylformamid), wurden der Suspension zugesetzt. Die Suspension
wurde unter langsamem Mischen für
15 min bei Raumtemperatur inkubiert.
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Die
magnetischen Partikel wurden mit der erfindungsgemäßen Übertragungsvorrichtung
aus der Lösung
herausgenommen und einmal mit 1 ml und einmal mit 0,5 ml Phosphatpuffer
bei Raumtemperatur gewaschen.
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Die
Partikel wurden in 200 μl
Phosphatpuffer, der 160 μg
CIP (Phosphatase aus Kälberdarm)
enthielt, suspendiert und die Suspension wurde für 30 min unter langsamem Mischen
bei Raumtemperatur inkubiert.
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Die
magnetischen Partikel wurden mit der Übertragungsvorrichtung aus
der Lösung
herausgenommen und bei Raumtemperatur zweimal mit 0,5 ml Phosphatpuffer
gewaschen. Die Partikel wurden in 1 ml 35 mM Tris-Puffer (pH 8,0;
50 mM KCl; 1 mM MgCl2; 0,1 M ZnCl2) suspendiert und bei Raumtemperatur unter
langsamem Mischen 30 min inkubiert.
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Die
magnetischen Partikel wurden mit der Übertragungsvorrichtung aus
der Lösung
herausgenommen und zweimal mit 1 ml 10 mM Tris-Puffer (pH 8,0; 50
nM KCl; 1 mM MgCl2; 0,1 M ZnCl2)
bei Raumtemperatur gewaschen. Die Partikel wurden in 1 ml desselben
Puffers resuspendiert.
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Plasmid
pUC19-DNA wurde mit dem löslichen
Restriktionsenzym BglII unter Erhalt von 1568 bp- und 1118 bp-Fragmenten
geschnitten. 0,5 μg
der Fragmente wurden für
1 h bei 37°C
mit unterschiedlichen Mengen an CIP, die an magnetische Partikel
gebunden war, inkubiert. 10 μl
10 mM Tris (pH 7,9; 10 mM MgCl2; 1 mM DTT;
50 mM NaCl) wurde als Reaktionspuffer verwendet.
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Nach
Dephosphorylierung wurden die Partikel mit daran immobilisierter
CIP mit der erfindungsgemäßen Übertragungsvorrichtung
aus dem Reaktionsgemisch herausgenommen.
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7,5 μl H2O, 2 μl
300 mM Tris (pH 7,8; 10 mM MgCl2; 100 mM
DTT; 10 mM ATP) und 0,5 μl
Ligase (3 U/μl)
wurden den dephosphorylierten Fragmenten zugesetzt und das so erhaltene
Reaktionsgemisch wurde für
17 h bei 15°C
inkubiert.
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Die
mit Ligase behandelten DNA-Fragmente wurden mit λ-HindIII-Standard, Ligationskontrollen
und nicht-geschnittenem Plasmid pUC19 einer Elektrophorese unterzogen,
um die Funktionalität
von CIP, die an magnetischen Partikeln immobilisiert war, zu bestätigen.
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Beispiel 6
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Restriktionsenzym-Inaktivierung
unter Verwendung von Proteinase K, die an magnetischen Partikeln
immobilisiert war
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0,23
mg B-9-ITC (Biotinisocyanat mit einem Spacer mit neun Atomen) wurde
in 50 μl
DMF (N,N-Dimethylformamid) gelöst.
Dazu wurden 0,45 mg zu biotinylierende Proteinase K, gelöst in 450 μl 50 mM-Boratpuffer,
pH 9,5, gegeben. Die Suspension wurde bei Raumtemperatur für 3,5 h
unter langsamem Vermischen inkubiert. Etwaiges, nicht-umgesetzt
verbliebenes Biotinylierungsreagens wurde durch Gelfiltration aus
der Lösung
entfernt. Gleichzeitig wurde der Puffer in PBS (Phosphat-gepufferte
Salzlösung,
pH 7,4) geändert.
Die Hälfte
der biotinylierten und gelfiltrierten Proteinase K wurde zur Immobilisierung
verwendet.
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10
mg gewaschene Merck's
BioBeads Streptavidin Paramagnetic Particles wurden in 1 ml gelfiltrierter Proteinase
K-Lösung
suspendiert. Die Suspension wurde unter langsamem Mischen für 30 min
bei Raumtemperatur inkubiert.
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Die
magnetischen Partikel wurden mit der erfindungsgemäßen Übertragungsvorrichtung
aus der Lösung
herausgenommen und zweimal mit 1 ml 10 mM Na2HPO4, pH 7,4, 150 mM NaCl-Lösung bei Raumtemperatur und
achtmal mit 1 ml 6 mM Tris-Puffer (pH 7,5; 6 mM MgCl2;
100 mM NaCl; 1 mM DTT) bei 50°C
für 30
min gewaschen. Die gewaschenen Partikel wurden in 1 ml Tris-Puffer
(pH 8,0; 10 mM CaCl2) suspendiert.
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Variierende
Mengen an Proteinase K, die an magnetischen Partikeln immobilisiert
war, wurden in 35 μl
Reaktionslösung,
die 35 U Restriktionsenzym BglII in 6 mM Tris-Puffer (pH 7,5; 6
mM MgCl2; 100 mM NaCl; 1 mM DTT) enthielt,
suspendiert und die Suspension wurde für 1 h bei 37°C inkubiert.
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Nach
Inaktivierung des Restriktionsenzyms wurden die magnetischen Parikel
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Übertragungsvorrichtung aus
der Lösung
herausgenommen. Eine Inaktivierung der Restriktionsenzyme BamHI
und HindIII mit an magnetische Partikel gebundener Proteinase K
wurde auch wie oben für
BglII durchgeführt,
allerdings unter Verwendung von 6 mM Tris-Puffer (pH 7,9; 6 mM MgCl2; 150 mM NaCl; 1 mM DTT) als Reaktionspuffer.
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Die
Restriktionsenzymaktivität
nach Inaktivierung wurde unter Verwendung von λ-DNA als Substrat analysiert.
Eine Restriktionsenzyminaktivierung wurde elektrophoretisch durch
Isolierung von Proben zusammen mit verdautem DNA-Standard bestätigt.
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Beispiel 7
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Detektion von polyaromatischen
Kohlenwasserstoffen unter Verwendung eines Immunoassays auf der
Basis magnetischer Partikel
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Die
Detektion von polyaromatischen Kohlenwasserstoffen (PAH) wurde mit
der erfindungsgemäßen Übertragungsvorrichtung
und dem Strategic Diagnostics' PAHs
RaPID Assay®,
das ein enzymgebundener Immunoassay auf der Basis magnetischer Partikel
ist, durchgeführt.
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150 μl von 2,
10 und 50 ppb-Phenanthren-Standards wurden in Mikrozentrifugenröhrchen pipettiert, und
zwar jeweils in doppelter Ausführung.
150 μl PAHs-Antikörper-Enzym-Konjugat (PAH-Analogon,
markiert mit Meerrettichperoxidase) und 300 μl PAHs-Antikörper, gebunden an paramagnetische
Partikel (Kaninchen-anti-PAH-Antikörper, kovalent an Mikropartikel
gebunden), wurden in die Röhrchen
gegeben. Die Reaktionsgemische wurden bei Raumtemperatur für 30 Minuten
inkubiert.
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Die
magnetischen Partikel wurden mit der erfindungsgemäßen Übertragungsvorrichtung
aus den Reaktionslösungen
herausgenommen und zweimal mit 600 μl Waschlösung (Wasser plus Detergens)
gewaschen.
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Die
Partikel wurden in 300 μl
Farblösung
(Wasserstoffperoxid und 3,3',5,5'-Tetramethylbentsidin in einer organischen
Base) suspendiert und bei Raumtemperatur für 20 min inkubiert. 500 μl Stopp-Lösung (0,5% Schwefelsäure) wurden
in jedes Röhrchen
gegeben.
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Die
Proben wurden spektralphotometrisch bei 450 nm unter Verwendung
der Waschlösung
als Blindprobe gemessen. Die Resultate wurden in einer Standardkurve
aufgetragen.
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