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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Antigen-spezifische Herunterregulierung
einer Immunantwort unter Verwendung von Zot oder Zonulin. Die vorliegende
Erfindung stellt insbesondere ein Verfahren zur Inhibierung einer
durch Antigen-präsentierende
Zellen vermittelten Antigen-spezifischen Lymphozytenproliferation
in dosisabhängiger
Weise durch Verabreichung einer wirksamen Menge Zot oder Zonolin
bereit.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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I. Tight Junctions und
das Actin-Zytoskelett
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Die
Tight Junctions (nachfolgend "TJ") oder Zonula occludens
(nachfolgend „ZO") sind eines der Kennzeichen
absorptiver und sekretorischer Epithelien (Madara, J. Clin. Invest.,
83:1089-1094 (1989); und Madara, Textbook of Secretory Diarrhea,
Hrsg. Lebenthal et al., Kapitel 11, Seiten 125-138 (1990)). Als
Barriere zwischen apikalen und basolateralen Kompartimenten regulieren
sie selektiv die passive Diffusion von Ionen und wasserlöslichen
gelösten
Stoffen über
den parazellulären
Weg (Gumbiner, Am. J. Physiol., 253 (Cell Physiol. 22):C749-C758
(1987)). Diese Barriere hält
jeden Gradienten aufrecht, der durch die Aktivität von Wegen erzeugt wurde,
die in Zusammenhang mit der transzellulären Route stehen (Diamond,
Physiologist, 20:10-18 (1977)).
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Es
gibt vielfältige
Beweise dafür,
dass die ZO, die einst als statische Strukturen angesehen wurde,
in Wirklichkeit dynamisch ist und sich leicht an eine Vielzahl entwicklungsbedingter
Gegebenheiten (Magnuson et al, Dev. Biol., 67:214-224 (1978); Revel
et al., Cold Spring Harbor Symp. Quant. Biol., 40:443-455 (1976); und
Schneeberger et al., J. Cell Sci., 32:307-324 (1978)), physiologischer
Gegebenheiten (Gilula et al., Dev. Biol., 50:142-168 (1976); Madara
et al., J. Membr. Biol., 100:149-164 (1987); Mazariegos et al.,
J. Cell Biol., 98:1865-1877 (1984); und Sardet et al., J. Cell Biol.,
80:96-117 (1979)), und pathologischer Gegebenheiten (Milks et al.,
J. Cell Biol., 103:2729-2738 (1986); Nash et al., Lab. Invest.,
59:531-537 (1988); und Shasby et al., Am. J. Physiol., 255 (Cell
Physiol, 24:C781-C788 (1988)) anpasst. Die regulatorischen Mechanismen,
die dieser Anpassung zugrunde liegen, werden noch nicht vollständig verstanden.
Es ist jedoch klar, dass in Gegenwart von Ca2+ der
Zusammenbau der ZO das Ergebnis zellulärer Wechselwirkungen ist, die
eine komplexe Kaskade biochemischer Ereignisse auslösen, welche
schließlich
zur Bildung und Modulierung eines organisierten Netzwerkes von ZO-Elementen
führen,
dessen Zusammensetzung bisher nur teilweise charakterisiert wurde
(Diamond, Physiologist, 20:10-18
(1977)). Ein Kandidat für
die Transmembran-Proteinstränge,
Occludin, wurde identifiziert (Furuse et al., J. Membr. Biol., 87:141-150
(1985)).
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In
einem zytoplasmatischen, unter der Membran liegenden Plaque, der
unter den Membrankontakten liegt, wurden sechs Proteine identifiziert,
deren Funktion aber noch ermittelt werden muss (Diamond, supra). ZO-1
und ZO-2 liegen als Heterodimer (Gumbiner et al., Proc. Natl. Acad.
Sci., USA, 88:3460-3464 (1991)) in einem Detergenz-stabilen Komplex
mit einem nicht charakterisierten 130 kD-Protein (ZO-3) vor. Die
meisten Immunelektronenmikroskopie-Studien lokalisierten ZO-1 genau
unterhalb der Membrankontakte (Stevenson et al., Molec. Cell Biochem.,
83:129-145 (1988)). Zwei weitere Proteine, Cingulin (Citi et al.,
Nature (London), 333:272-275 (1988)) und das 7H6-Antigen (Zhong
et al., J. Cell Biol., 120:477-483 (1993)) sind weiter entfernt von
der Membran lokalisiert und wurden noch nicht kloniert. Rab 13,
ein kleines GTP-bindendes Protein wurde kürzlich ebenfalls an der Junction-Region
lokalisiert (Zahraoui et al., J. Cell Biol., 124:101-115 (1994)). Es ist bekannt,
dass weitere kleine GTP-bindende Proteine das corticale Zytoskelett
regulieren, d.h. rho reguliert die Actin-Membran-Anheftung in fokalen
Kontakten (Ridley et al., Cell, 70:389-399 (1992)) und rac reguliert
die Wachstumsfaktor-induzierte Membranauffaltung (Ridley et al.,
Cell, 70:401-410 (1992)). Auf der Grundlage der Analogie mit den
bekannten Funktionen von Plaque-Proteinen in den besser charakterisierten
Zell-Junctions, fokalen
Kontakten (Guan et al., Nature, 358:690-692 (1992) und Adhärenz-Junctions (Tsukita
et al., J. Cell Biol., 123:1049-1053 (1992)) wurde die Hypothese
aufgestellt, dass TJ-assoziierte Plaque-Proteine an der Signaltransduktion
in beiden Richtungen über
die Zellmembran und an der Regulierung von Verbindungen mit dem
cortikalen Actin-Zytoskelett beteiligt sind.
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Um
den vielen unterschiedlichen physiologischen und pathologischen
Anforderungen gerecht zu werden, denen Epithelien ausgesetzt sind,
muss die ZO zu schnellen und koordinierten Antworten befähigt sein, die
das Vorhandensein eines komplexen regulatorischen Systems erfordern.
Die genaue Charakterisierung der Mechanismen, die am Zusammenbau
und der Regulation der ZO beteiligt sind, ist gegenwärtig ein
Gebiet aktiver Forschung.
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Es
gibt nun eine Vielzahl von Beweisen, dass strukturelle und funktionale
TJ-Verknüpfungen
zwischen dem Actin-Zytoskelett und dem TJ-Komplex absorptiver Zellen
existieren (Gumbiner et al., supra; Madara et al., supra und Drenchahn
et al., J. Cell Biol., 107:1037-1048 (1988)). Das Actin-Zytoskelett
besteht aus einem komplizierten Netzwerk von Mikrofilamenten, deren
genaue Geometrie von einem großen
Kader Actin-bindender Proteine reguliert wird. Ein Beispiel dafür, wie der
Phosphorylierungszustand eines Actinbindenden Proteins die Zytoskelett-Verknüpfung mit
der Zell-Plasmamembran regulieren könnte, ist das myristoylierte
Alanin-reiche C-Kinase-Substrat (nachfolgend „MARCKS"). MARCKS ist ein spezifisches Substrat
für Proteinkinase
C (nachfolgend „PKC"), das mit der zytoplasmatischen
Seite der Plasmamembran assoziiert ist (Aderem, Elsevier Sci. Pub.
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(UK),
Seiten 438-443 (1992)). In seiner nicht-phosphorylierten Form ist
MARCKS mit dem Actin der Membran vernetzt. Es ist somit wahrscheinlich,
dass das Actin-Netzwerk, das mit der Membran über MARCKS assoziiert ist,
relativ rigide ist (Harwig et al., Nature, 356:618-622 (1992)). Aktivierte
PKC phosphoryliert MARCKS, das von der Membran freigesetzt wird
(Rosen et al., J. Exp. Med., 182:1211-1215 (1990) und Thelen et
al., Nature, 351:320-322 (1991)). Das mit MARCKS verknüpfte Actin
wird wahrscheinlich von der Membran räumlich getrennt und plastischer.
Wenn MARCKS dephosphoryliert wird, kehrt es zur Membran zurück, wo es erneut
mit Actin vernetzt wird (Hartwig et al., supra und Thelen et al.,
supra). Diese Daten legen nahe, dass das F-Actin-Netzwerk über einen
PKC-abhängigen
Phosphorylierungsprozess umarrangiert werden kann, der Actin-bindende
Proteine umfasst (wobei MARCKS eines davon ist).
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II. Zonula occludens-Toxin
(„Zot") und Zonulin
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Die
meisten Vibrio cholerae-Vakzinkandidaten, die durch Deletion des
ctxA-Gens konstruiert wurden, welches das Cholera-Toxin (CT) kodiert,
vermögen
starke Antikörperantworten
auszulösen,
aber mehr als die Hälfte
der geimpften Personen entwickelt noch schwachen Durchfall (Levine
et al., Infect. Immun., 56(1):161-167 (1988)). Angesichts der Stärke des
bei Fehlen von CT ausgelösten
Durchfalls wurde die Hypothese aufgestellt, dass V. cholerae weitere
enterotoxigene Faktoren produziert, die noch in den Stämmen vorhanden
sind, bei denen die ctxA-Sequenz deletiert ist (Levine et I., supra).
Als Ergebnis davon wurde ein zweites Toxin, Zonula occludens-Toxin
(nachfolgend „Zot") entdeckt, das von
V. cholerae produziert wird und zu dem verbleibenden Durchfall beiträgt (Fasano
et al., Proc. Nat., Acad. Sci., USA, 8:5242-5246 (1991)). Das zot-Gen
ist unmittelbar benachbart zu den ctx-Genen lokalisiert. Die hohe
prozentuale Übereinstimmung
des zot-Gens mit den ctx-Genen innerhalb von V. cholerae-Stämmen (Johnson
et al., J. Clin. Microb., 3113:732-733 (1993) und Karasawa et al., FEBS
Microbiology Letters, 106:143-146 (1993)) legt eine mögliche synergistische
Rolle von Zot bei der Verursachung des akuten, dehydratisierenden
Durchfalls nahe, der für Cholera
typisch ist. Vor kurzem wurde das Zot-Gen auch in weiteren Pathogenen
des Darms identifiziert (Tschape, 2nd Asian-Pacific Symposium on
Typhoid fever and other Salmonellosis, 47 (Zusammenfassung) (1994)).
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Kürzlich wurde
beschrieben, dass Zot die intestinale Permeabilität durch
Modulierung der Struktur interzellulärer Tight Junctions erhöht, wenn
es auf der Mukosa des Ileums eines Kaninchens getestet wird (Fasano
et al., supra). Es wurde festgestellt, dass als Folge der Modifizierung
des perizellulären
Wegs die intestinale Mukosa durchlässiger wird. Weiterhin wurde
festgestellt, dass Zot den Na+-Glucose-gekoppelten
aktiven Transport nicht beeinflusst, nicht zytotoxisch ist und den
transepithelialen Widerstand nicht vollständig aufhebt (Fasano et al.,
supra).
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In
neuerer Zeit wurde festgestellt, dass Zot Tight Junctions in der
intestinalen Mukosa reversibel zu öffnen vermag und somit bei
Verabreichung zusammen mit einem therapeutischen Agens den intestinalen Transport
des therapeutischen Agens bewirken kann, wenn es in einer oralen
Dosierungszusammensetzung für
intestinalen Wirkstofftransport verwendet wird (WO 96/37196, US-Patent
5,827,534 und US-Patent 5,665,389).
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Es
wurde ebenfalls festgestellt, dass Zot Tight Junctions in der nasalen
Mukosa reversibel zu öffnen vermag
und somit die nasale Absorption eines therapeutischen Agens zu erhöhen vermag,
wenn es zusammen mit einem therapeutischen Agens verabreicht wird
(WO 98/30211 und US-Patent 5,908,825).
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In
den US-Patenten 5,864,014 und 5,912,323 wurden Zot-Rezeptoren von
CaCo2-Zellen, Herz-, Darm-
und Hirngeweben identifiziert und isoliert. Die Zot-Rezeptoren stellen
den ersten Schritt des perizellulären Wegs dar, der an der Regulation
der epithelialen intestinalen und nasalen Permeabilität beteiligt
ist.
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Im
US-Patent 5,945,510 wurden Säugetierproteine
identifiziert und aufgereinigt, die immunologisch und funktional
mit Zot verwandt sind und als der physiologische Modulator von Tight
Junctions der Säugetiere fungieren.
Diese Säugetierproteine,
die als „Zonulin" bezeichnet werden,
sind für
die Erhöhung
der Absorption therapeutischer Agenzien über Tight Junctions intestinaler
und nasaler Mukosa ebenso wie über
Tight Junctions der Blut-Hirn-Schranke
brauchbar. Diese Proteine sind weiterhin durch ihre Fähigkeit
charakterisiert, an die Zot-Rezeptoren zu binden.
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In
der anhängigen
US-Patentanmeldung mit der laufenden Nummer 09/127,815, die am 3.
August 1998 eingereicht wurde und den Titel „Peptide Antagonists of Zonulin
and Methods for Use of the Same" trägt, wurden
Peptid-Antagonisten von Zonulin identifiziert. Die Peptid-Antagonisten
binden an den Zot-Rezeptor, wirken jedoch nicht in der Weise, dass
sie die Öffnungen
der Tight Junctions der Säugetiere
physiologisch modulieren. Die Peptid-Antagonisten inhibieren kompetitiv die
Bindung von Zot und Zonulin an den Zot-Rezeptor, wodurch die Fähigkeit
von Zot und Zonulin inhibiert wird, das Öffnen von Tight Junctions in
Säugetieren
physiologisch zu modulieren.
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III. Antigen-präsentierende
Zellen und Immunantworten
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Für eine vollständige Diskussion
von Immunantworten und Immunmodulation wird auf Kapitel 10 „Recent
advances in Immunology" von
Sztein et al., New Generation of Vaccines, Seiten 99-125, Hrsg.
Levine et al., (1997) verwiesen.
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Einer
der Hauptmechanismen des Schutzes gegen infektiöse Agentien umfasst die spezifische
oder erworbene Immunität.
Im Gegensatz zur angeborenen Immunität werden die Effektormechanismen
der erworbenen Immunität,
die unter anderem Antikörper,
zytotoxische Lymphozyten (nachfolgend „CTL"), aus T-Lymphozyten stammende Zytokine (beispielsweise
IFN-γ, IL-4,
usw.) umfassen, durch Kontakt mit Antigenen oder infektiösen Agentien
induziert und nehmen mit nachfolgenden Kontakten mit den spezifischen
Antigenen an Stärke
zu. Diese Fähigkeit,
sich an vorausgegangene Kontakte mit Antigenen zu „erinnern" und schnell mit
immunologischen Effektor-Antworten erhöhter Stärke zu reagieren (immunologisches
Gedächtnis)
stellt die Grundlage für
immunoprophylaktische Impfungen gegen infektiöse Agentien dar. Die Haupt-Zelltypen,
die an spezifischen Immunantworten beteiligt sind, sind T- und B-Lymphozyten.
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B-Lymphozyten
oder B-Zellen stammen aus dem Knochenmark und sind die Vorläufer Antikörper-sekretierender
Zellen (Plasmazellen). B-Zellen erkennen Antigene (Proteine, Kohlenhydrate
oder einfache chemische Gruppen) über Immunoglobulin-Rezeptoren auf der
Zellmembran (Fearon et al., Science, 272:50-53 (1996), Ziegler-Heitbroack et al.,
Immunol. Today, 14:121-152 (1993) und Banchereau et al., Adv. Immunol, 52:125-262
(1992)). Ausgelöst
durch Antigen kommt es zu deren klonaler Expansion und Umschaltung
ihrer Expression des Antikörper-Isotyps
(z.B. von IgM auf IgG, IgE oder IgA) unter dem Einfluss von Zytokinen,
die von T-Zellen, Makrophagen oder anderen Zelltypen stammen. Somatisch
mutierte, hochaffine B-Zellen werden erzeugt und durch Antigen in
den und um die Keimzentren herum selektiert, die in den Lymphknoten,
der Milz, den Peyers' Patches
und weniger organisierten Iymphatischen Aggregaten des peripheren
Lymphsystems gebildet werden ((Banchereau et al., (1996) supra,
Clark et al., Ann. Rev. Immunol., 9:97-127 (1991) und MacLennan
et al., Immunol. Today, 14:29-34 (1993)). Sie stellen die Grundlage
für das
B-Zell-Gedächtnis
dar.
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Im
Gegensatz zu B-Zellen erkennen T-Lymphozyten oder T-Zellen Peptide,
die von Protein-Antigenen stammen, die auf der Oberfläche Antigen-präsentierender
Zellen (nachfolgend „APC") in Verbindung mit
Molekülen
des Haupthistokompatibilitätskomplexes
(MHC) der Klasse I oder der Klasse II präsentiert werden. Antigen löst die Proliferation
und Entwicklung in Effektorzellen von Klonen von T-Lymphozyten aus,
die T-Zell-Rezeptoren (nachfolgend „TCR") geeigneter Affinität exprimieren (Fearon, (1996)
supra; Sprent et al., Cell, 76:315-322 (1994) und Hendrick et al.,
Germain, Fundamental Immunology, 3. Aufl., Seiten 629-676 (1993)). Nach
Eliminierung des infektiösen
Agens bestehen die Antigenspezifischen Klone als Gedächtnis-T-Zellen weiter,
die bei nachfolgenden Kontakten mit Antigen eine stärkere, schnellere
und manchmal qualitativ unterschiedliche spezifische Immunantwort
bewirken.
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Es
gibt zwei Hauptpopulationen von T-Zellen, diejenigen, die CD4-Moleküle exprimieren,
und diejenigen, die CD8-Moleküle
exprimieren. CD4- und CD8-Moleküle
sind T-Zell-Oberflächenglycoproteine,
die als wichtige akzessorische Moleküle (Co-Rezeptoren) während der
Antigenpräsentation
fungieren, indem sie an MHC-Moleküle der Klasse II bzw. Klasse
I binden (Hendrick et al. supra (1993)). CD4- und CD8-Moleküle spielen
somit eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung der Wechselwirkungen
von T-Zellen und APC, die durch die spezifische Bindung des TCR-Komplexes
an antigene Peptide initiiert werden, welche in Verbindung mit MHC-Molekülen präsentiert
werden. CD4- und CD8-Moleküle,
die ursprünglich
vorwiegend als Macker zur Identifizierung von T-Zell-Populationen
mit unterschiedlichen funktionellen Eigenschaften verwendet wurden, spielen
folglich eine wesentliche Rolle bei der Klasse II-MHC-restringierten
und der Klasse I-MHC-restringierten T-Zell-Aktivierung. CD4+-Zellen (T-Helfer oder Th-Zellen) spielen
hautsächlich
bei inflammatorischen Reaktionen eine Rolle und unterstützen die
Antikörperproduktion
durch B-Zellen,
während
CD+8-Zellen (T-cytotoxische oder Tc-Zellen)
den Hauptteil der CTL darstellen, die vorwiegend an durch Klasse
I-MHC-restringierter Abtötung
von Zielzellen beteiligt sind, welche mit pathogenen Organismen,
einschließlich
Bakterien, Viren und Parasiten, infiziert sind (Sztein et al., J.
Immunol., 155:3987-3993 (1995); Kaufman, Ann. Rev. Immunol., 11:129-163
(1993) und Immunol. Today, 9:168-174 (1988); Townsend et al., Cell,
44:959-968 (1986); Malik et al., Proc. Natl. Acad. Sci., USA, 88:3300-3304
(1991); Sedegah et al., J. Immunol, 149:966-971 (1992) und Shearer
et al., Immunol. Today 17:21-24
(1996)).
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Eine
erfolgreiche Antigen-spezifische Aktivierung von T-Zellen, die zu
einer T-Zell-Expansion
und -Differenzierung (oder Lymphozyten-Proliferation) führt, benötigt ein
erstes Signal, das durch die Wechselwirkung von TCR auf der Oberfläche von
T-Zellen mit MHC-Antigen-Komplexen
auf APC bereitgestellt wird, und ein zweites, komplementäres Signal,
das durch lösliche
Faktoren, beispielsweise IL-2, oder die Bindung von CD28 (ein costimulatorisches
Molekül)
an Angehörige
der B7-Familie (z.B. CD80 (B7-1) oder CD86 (B7-2)) auf APC bereitgestellt wird (Lenschow,
Ann. Rev. Immunol., 14:233-258 (1996) und Linsley et al., Ann. Rev.
Immunol., 11:191-212 (1993)). Die Untersuchung des costimulatorischen
Wegs über
CD28/B7 und weiterer Adhäsionsmoleküle, die
zur Stabilisierung von T-Zell/APC-Wechselwirkungen beitragen (und
scheinbar auch eine wesentliche Rolle beim Homing von Lymphozyten
spielen), ist einer der Schlüsselbereiche,
in denen in den vergangenen Jahren wesentliche Fortschritte erzielt
wurden.
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Die
Präsentation
von Antigenen gegenüber
T-Zellen umfasst eine Reihe intrazellulärer Ereignisse innerhalb der
APC, einschließlich
der Erzeugung antigener Peptidfragmente, der Bindung dieser Peptide
an MHC-Moleküle
unter Bildung stabiler Peptid-MHC-Komplexe und des Transports dieser
Komplexe zur Zelloberfläche,
wo sie vom TCR an der Oberfläche
von T-Zellen erkannt werden können.
Es haben sich Beweise für
die Existenz zweier Hauptwege der Antigenprozessierung und Antigen-Präsentation
angesammelt („klassische
Wege"). Einer dieser
Wege, der „zytosolische
Weg", wird überwiegend
für die
Präsentation
von Peptiden benutzt, die endogen in den APC produziert werden,
beispielsweise virale Proteine, Tumorantigene und Selbst-Peptide,
die mit MHC- Molekülen der
Klasse I assoziiert sind (Hendrick et al., supra und Germain, supra (1993)).
Die Präsentation
einer großen
Anzahl von Selbst-Peptiden, die mit MHC-Molekülen der Klasse I komplexiert
sind, beruht auf der Unfähigkeit
von APC, zwischen Selbst und Nicht-Selbst zu differenzieren. Unter normalen
Bedingungen werden die meisten T-Zellen, die auf Erkennung von Selbst-Peptiden
selektiert sind, während
der Differenzierung der T-Zellen eliminiert oder aktiv herunterreguliert,
und können
folglich durch Selbst-Peptid-Klasse I-MHC-Komplexe nicht aktiviert werden.
Der zweite „klassische
Weg" der Antigen-Prozessierung und
-Präsentation,
der „endosomale
Weg", der vorwiegend
für die
Präsentation
löslicher,
exogener Antigene verwendet wird, die an MHC-Moleküle der Klasse
II gebunden sind, umfasst den Einfang von Antigen durch APC, entweder
durch Bindung an einen spezifischen Rezeptor oder durch Aufnahme
in die flüssige
Phase durch Makropinocytose (Lanzavecchia, Curr Opin. Immunol, 8:348-354
(1996)). Für
Influenza-Nukleoproteine
wurde eine Auslösung
von T-Zellen durch den TCR mit wenigen, bis hinunter zu 200-600
Peptid/MHC-Komplexen gezeigt (Falk et al., Semin. Immunol, 5:81-94
(1993)). Bei den meisten Immunantworten lösen antigene Epitope, die mit
MHC-Molekülen
der Klasse I assoziiert sind, die Aktivierung von CD8+-CTL-Antworten
aus, während
antigene Fragmente (Epitope), die von löslichen Proteinen stammen und mit
MHC-Molekülen
der Klasse II komplexiert sind, von CD4+-Th-Zellen
erkannt werden. Diese Erkenntnisse gehören zu den wichtigsten Beiträgen, die
im Lauf der vergangenen wenigen Jahre hinsichtlich der Mechanismen
geleistet wurden, die an den frühen
Stadien der Immunaktivierung beteiligt sind, und sind wesentlich
für die
Entwicklung erfolgreicher Vakzine.
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Wie
oben erwähnt,
gibt es zwei „klassische" Wege der Antigen-Prozessierung
und -Präsentation.
Der Klasse I-MHC-Weg ist der am häufigsten benutzte Weg für die Prozessierung
zellulärer,
in den meisten, wenn nicht allen zellulären Kompartimenten, einschließlich des
Zytosols, des Kerns und der Mitochondrien vorliegenden Proteine
(Falk et al., supra (1993)) für
die Erkennung durch CD8+-CTL. Der Klasse
II-MHC-Weg wird vorwiegend für
die Prozessierung und Präsentation
exogener Antigene benutzt, beispielsweise durch extrazelluläre Bakterien
und andere infektiöse
Mikroorganismen erzeugte Proteine, die CD4+-Th-Zellen
präsentiert werden
können.
Sowohl Klasse I- als auch Klasse II-MHC-Moleküle binden Peptidantigene über Oberflächen-„Rezeptoren" oder „Bindungsspalten". Der Weg der Antigen-Prozessierung
und Vorbereitung ist jedoch zwischen den beiden Wegen auf dramatische
Weise unterschiedlich. Klasse I-Antigene werden über den „zytosolischen Weg" prozessiert und
vorbereitet. Genauer gesagt werden intrazellulär synthetisierte Peptide zu kleinen
Proteinfragmente abgebaut, die dann über die Membran des endoplasmatischen
Retikulums (ER) transportiert werden. Im ER binden die antigenen
Fragmente an Klasse I-MHC-Moleküle
unter Bildung eines Komplexes, der dann zum Golgi-Apparat und schließlich an
die Zelloberfläche
transportiert wird, wo die antigenen Fragmente vom TCR erkannt werden,
und Signale für
die Antigen-spezifische Expansion und Differenzierung von CTL liefern,
den ersten Schritt einer Immunantwort. Klasse II-Antigene werden dagegen über den „endosomalen
Weg" prozessiert
und vorbereitet. Genauer gesagt werden native Antigene durch zirkulierende APC
eingefangen, wobei das Antigen an einen spezifischen oder nicht-spezifischen
Rezeptor bindet. Das Antigen wird dann durch die APC über einen
Mechanismus Rezeptor-vermittelter Endocytose oder Pinocytose internalisiert.
Das internalisierte Antigen befindet sich dann in einem Endosom,
einem membrangebundenen Vesikel, das am intrazellulären Transport
und dem Abbau des Antigens beteiligt ist. Gespaltene Peptidfragmente
binden dann an MHC-Moleküle
der Klasse II unter Bildung eines Komplexes, der durch den Golgi-Apparat
in das endosomale Kompartiment und an die Zelloberfläche transportiert
wird, wo er von TCR erkannt wird, wodurch erneut ein Signal für die Antigen-spezifische
Th-Zellexpansion und -differenzierung geliefert wird.
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APC
spielen eine wesentliche Rolle bei der Erzeugung einer Immunantwort.
Für die
Präsentation
prozessierter Antigene gegenüber
CTL in einer Klasse I-restringierten Weise muss die APC MHC-Moleküle der Klasse
I exprimieren und in der Lage sein, auf der Zelloberfläche endogen
erzeugte Proteine komplexiert an Klasse I-MHC-Moleküle zu exprimieren.
Fast alle Zellen, die endogen virale, parasitische oder bakterielle
Proteine oder Tumorantigene herstellen, die Zugang zum Zytosol erlangen,
können
als APC fungieren. Für
die Präsentation
prozessierter Antigene gegenüber
Th-Zellen auf Klasse II-restringierte Weise muss die APC fähig sein,
das Antigen über
für das
bestimmte Antigen spezifische oder nicht-spezifische Rezeptoren
zu erkennen und zu binden. Zellen, die Antigene Th-Lymphozyten am effektivsten
präsentieren,
sogenannte professionelle APC, umfassen dendritische Zellen (DC),
Makrophagen, B-Lymphozyten, Langerhans-Zellen und unter bestimmten
Umständen
menschliche endotheliale Zellen (Lanzavecchia, supra (1996)).
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DC,
die im Knochenmark entstehen, werden für die effektivsten Zellen für die Präsentation
löslicher Antigene
gehalten. DC fangen Antigene in der Peripherie ein und wandern zur
Milz oder zu Lymphknoten, wo sie die Th-Zellen, insbesondere naive
T-Zellen, effektiv aktivieren (Lanzavecchia, supra (1996) und Peters
et al., Immunol. Today, 17:273-278
(1996)). Mehrere einzigartige Eigenschaften ermöglichen es den DC, so effektiv
als Antigen-präsentierende
Zellen zu fungieren. Sie haben insbesondere die Fähigkeit
zur Internalisierung löslicher
Antigene über
mehrere Mechanismen, einschließlich
konstitutiver Makropinocytose, der Internalisierung von Antigen-Antikörper-Komplexen über CD32-Rezeptorbindung,
und der Internalisierung mannosylierter oder fucosylierter Antigene über Mannose-Rezeptor-Bindung.
Dies ermöglicht
es den DC, große
Flüssigkeitsmengen
in kurzen Zeiträumen
zu durchmustern, wobei diese in einem lysosomalen Kompartiment angereichert
werden, das Klasse-II-MHC-Moleküle
und Proteasen enthält.
DC exprimieren auch konstitutiv eine Reihe co-stimulatorischer und
anderer Adhäsionsmoleküle, die
durch proinflammatorische Zytokine, wie beispielsweise IL-1α, IL-1β und TNF-α, hochreguliert
werden, wodurch deren Fähigkeit
erhöht
wird, als APC für Klasse
II-MHC-restringierte Th-Immunantworten
zu fungieren.
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Aufgrund
ihrer Fähigkeit,
große
Teilchen wie beispielsweise Bakterien und Parasiten zu phagozytieren,
sind Makrophagen und andere mononukleäre Phagozyten vermutlich die
effektivsten APC für
Antigene, die von den meisten nicht-viralen pathogenen Mikroorganismen
stammen. Unter typischen Bedingungen werden die phagozytierten Mikroorganismen
dann in den Phagolysosomen abgetötet
und verdaut, was zur Erzeugung antigener Fragmente führt, die
für die
Bindung an MHC-Moleküle
der Klasse II zur Präsentation
gegenüber
Th-Zellen zur Verfügung
stehen. Weitere wichtige Mechanismen, die es den Makrophagen ermöglichen, als
effektive APC zu fungieren, umfassen deren Fähigkeit zur Internalisierung
löslicher
Antigene durch Bindung von Antigen-Antikörper-Komplexen an CD16-, CD32- und CD64-Rezeptoren.
Makrophagen internalisieren auch Komplement-beschichtete Proteine über Rezeptoren
für C3
und andere C'-Komponenten
und nach Stimulierung durch Wachstumsfaktoren durch Makropinocytose.
Darüber
hinaus exprimieren Makrophagen Rezeptoren für Mannose und stellen eine
Hauptquelle für
proinflammatorische Zytokine einschließlich 1L-1α, IL-1β, IL-6, IL-8, IL-12, TNF-α und TNF-β dar, die
starke immunregulatorische Aktivitäten auf T-Zell-Antworten ausüben (Sztein
et al., supra (1997)).
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B-Lymphozyten
sind sehr effektive APC für
die Präsentation
löslicher
Antigene gegenüber
Th-Zellen. Dies beruht weitgehend auf deren Fähigkeit zur sehr effizienten
Bindung und Internalisierung spezifischer löslicher Antigene über den
B-Zell-Rezeptorkomplex
(BCR), der aus dem spezifischen Membran-Immunoglobin (mIg) und dem
Igα (CD79α)-Igβ (CD79β)-Heterodimer
besteht (Falk et al., supra (1993)).
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Von
Knochenmarksvorläufern
stammende Langerhans-Zellen (LC) werden als die einzigen in der
Epidermis vorliegenden Zellen mit APC-Fähigkeiten angesehen. LC wandern
aus der Epidermis über
das Lymphsystem in die regionalen Lymphknoten, wo sie sich zu DC
entwickeln. Interessanterweise exprimieren LC CD1, ein nicht-klassisches
MHC-Molekül,
das in einer restringierten Weise Nicht-Protein-Antigene wie beispielsweise
mikrobielle Lipide und Glykolipid-Antigene T-Zellen zu präsentieren
vermag.
-
Die
vorliegende Erfindung konzentriert sich auf die Antigen-spezifische
Herunterregulierung APC-vermittelter Immunantworten. Die Erfindung
beruht auf der Entdeckung eines Oberflächenrezeptors von Makrophagen,
an den Zot auf spezifische und der Sättigung unterliegende Weise
bindet. Die vorliegende Erfindung beschreibt ein Verfahren zur Verwendung
von Zot oder Zonulin als Antigen-spezifische Immunregulatoren und in
der Immuntherapie. Genauer gesagt inhibieren sowohl Zot als auch
Zonulin die APC-vermittelte Antigen-spezifische Lymphozytenproliferation
in einer dosisabhängigen
Weise, ohne die Mitogen-induzierten Antworten zu beeinflussen. Diese
Herunterregulierung der Immunantwort ist wenigstens teilweise mit
einer verringerten Aufnahme von Antigen verbunden.
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Gegenwärtig verfügbare Modulatoren
von Immunantworten, wie beispielsweise Cyclosporin und Steroidverbindungen, üben einen
allgemeinen Effekt auf die Antigen- und Mitogenstimulierungen des
Immunsystems aus (Reed et al., J. Immunol., 137:150-154 (1986)).
Die hier offenbarte Erfindung eröffnet
den Vorteil, dass die Herunterregulierung von Immunantworten gegen
ein bestimmtes Antigen ermöglicht
wird, ohne negative Nebeneffekte zu induzieren, beispielsweise eine
erhöhte
Anfälligkeit
für Infektionen
oder eine allgemeine Immunsuppression, die für Immunmodulatoren nach dem
Stand der Technik typisch sind.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in vitro die Fähigkeit
Antigen-präsentierender
Zellen (APC) zur Prozessierung und Präsentation von Antigenen gegenüber Lymphozyten
zu inhibieren, wodurch die Proliferation der Lymphozyten unterdrückt wird.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 stellt
die Zot-FITC-Sättigungsbindungskurven
für Lymphozyten
und Makrophagen dar. Die Daten zeigen, dass Zot vorzugsweise an
menschliche Monozyten/Makrophagen bindet.
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2 stellt
die Blockierung der Zot-FITC-Bindung durch nicht-markiertes Zot
dar. Eine Präinkubation von
PBMC mit nicht-markiertem Zot verringert die Bindung von Zot-FITC
sowohl an Monozyten/Makrophagen als auch an T-Lymphozyten um etwa
33 %, was nahe legt, dass die Zot-Bindung an diese Zellen rezeptorvermittelt
erfolgt. Die Präinkubation
von Zellen mit aufgereinigtem MBP beeinflusst die Blockierung der Zot-FITC-Bindung
nicht, was zeigt, dass die Blockierung mit nicht-markiertem Zot
ein spezifisches Phänomen ist.
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3 zeigt
die Effekte von Zot auf die durch PHA und Tetanus-Toxoid induzierte
Proliferation menschlicher PBMC. Die Daten zeigen, dass Zot die
durch Tetanus-Toxoid induzierte Proliferation in dosisabhängiger Weise
deutlich unterdrückt,
während
es keinen Effekt auf die durch pH induzierte Proliferation hat.
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4 zeigt
die Effekte von anti-Zot-Antiserum auf die Zot-induzierte Unterdrückung der
durch Tetanus-Toxoid induzierten Proliferation menschlicher PBMC.
Eine Zugabe von anti-Zot kehrt die durch Zot vermittelte Unterdrückung Tetanus-Toxin-induzierter
Proliferation zu mehr als 50 % um.
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Die 5A-5D zeigen
den Effekt von Zot auf die Aufnahme von FITC-Dextran durch normale menschliche
CD14+HLA-DR+-Makrophagen. 5A zeigt
die Aufnahme von FITC-Dextran in Medien bei 0 °C (2,9 %) und stellt die Temperaturabhängigkeit
der Antigen-Aufnahme
dar. 5B zeigt die Aufnahme von FITC-Dextran in Medium
bei 37 °C
(46,0 %) und stellt eine Kontrolle für die Antigenaufnahme dar. 5C zeigt die
Aufnahme von FITC-Dextran in BSA bei 37 °C (39,0 %) und stellt eine Negativkontrolle
der Antigenaufnahme dar. 5D zeigt
die Aufnahme von FITC-Dextran in Zot bei 37 °C (19,3 %). Die Daten zeigen,
dass Zot die Aufnahme von Antigen verringert.
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6 stellt
die Zahl der Bindungsstellen/Zelle für FITC-Zot bei menschlichen
Makrophagen und Lymphozyten dar. PBMC wurden mit steigenden Konzentrationen
von Zot-FITC inkubiert und über
Durchflusszytometrie analysiert. Die durchschnittliche Fluoreszenzintensität jeder
Population nach Inkubation mit Zot-FITC wurde unter Verwendung einer
mit dem Quantum 26 MESF-Kit erstellten Standardkurve in die Zahl
von Zot-Bindungsstellen/Zelle umgewandelt. Diese Daten zeigen, dass
die Bindung von Zot ein Phänomen
ist, das der Sättigung
unterliegt, wobei Sättigung
bei etwa bei 0,5 pM erreicht wird, und dass die durchschnittliche
Zahl von Zot-Bindungsstellen/Zelle in Makrophagen (∼ 106.000)
etwa 10-fach höher
ist als in Lymphozyten (∼ 9.000).
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Die 7A-7C zeigen
die Kinetik der Bindung von Zot an menschliche Makrophagen und Lymphozyten.
Die Bestimmung der Kinetik der Bindung von Zot an menschliche Zellen
erfolgte über
Durchflusszytometrie unter Verwendung von Zot-FITC-Konjugaten. Mit anti-CD3-ECD-
und anti-CD14-PE-mAb markierte PBMC wurden für die Dauer des Experiments
(12 min) bei 37 °C
gehalten, während
die Daten über
ein Gerät für lebensfähige Proben
(Kinetik-Modul) erfasst wurden, das an das Durchflusszytometer angeschlossen
war. Basiswerte für
die FITC-Fluoreszenz wurden 90-150 Sekunden erfasst (durch die Pfeile
gekennzeichnet) und die Datenerfassung dann ∼10-15 s unterbrochen, um Zot-FITC
zu injizieren (7A und 7B). 7C zeigt
die Kinetik der Bindung von anti-CD14-FITC
an nicht-markierte menschliche Monozyten/Makrophagen. Die Daten
sind als isometrische Darstellungen der Zot-FITC-Intensität (y-Achse)
gegen die Zeit (x-Achse) und gegen die Zellzahl (z-Achse) für Zellen
gezeigt, die im Fenster von CD3 (Lymphozyten) oder CD14 (Makrophagen)
lagen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Bindung von Zot an menschliche
Makrophagen (7A) und Lymphozyten (7B)
sehr schnell erfolgt, wobei ein Gleichgewicht innerhalb von 2 min
nach Zugabe von Zot-FITC erreicht wird.
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8 zeigt
die Bindung von FITC-Zot an menschliche T- und B-Lymphozyten. PBMC
wurden inkubiert mit Zot-FITC und mAb gegen Moleküle, die
in T (CD3+)- und B (CD19+)-Lymphozyten
vorliegen, und über Durchflusszytometrie
analysiert. Ein isotopischer FITC-markierter Kontroll-mAb (mIg)
entsprechend Zellen im Fenster der Lymphozyten gemäß Vorwärts-gegen-Seitwärtsstreuung
ist als Indikator nicht-spezifischer Bindung ebenfalls gezeigt.
Die Ergebnisse zeigen, dass Zot sowohl an T- als auch an B-Lymphozyten
bindet.
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9 zeigt,
dass Zot-Antagonisten nicht in der Lage sind, die Bindung von Zot-FITC
zu blockieren. Mit CD14-PE und CD3-ECD markierte PBMC wurden gewaschen
und 15 min bei 4 °C
in AIM-V-Medium ohne Zusatz oder unter Zugabe eines 100-fachen Überschusses
von FZI/0 (SEQ ID NO:7), FZI/1 (SEQ ID NO:8), BSA (Negativkontrolle)
oder eines 4-fachen Überschusses
von nicht-markiertem Zot (Positivkontrolle) inkubiert. Die Zellen
wurden dann mit Zot-FITC inkubiert und über Durchflusszytometrie analysiert.
Die Ergebnisse sind ausgedrückt
als %-Unterdrückung
der durchschnittlichen Fluoreszenzintensität von Zellen, die mit Zot-FITC
in Gegenwart von Zot-Antagonisten, nicht-markiertem Zot oder BSA
inkubiert wurden, bezogen auf die durchschnittliche Fluoreszenzintensität von Zellen,
die nur in Medium inkubiert wurden (der willkürlich ein Wert von 100 % zugeordnet
wurde). Die Ergebnisse zeigen, dass die Zugabe entweder von FZI/0-
oder FZI/1-Zot-Antagonisten die Bindung von Zot-FITC an Makrophagen
im Fenster von CD14+ nicht signifikant blockierte.
Im Gegensatz dazu blockierte die Präinkubation mit nicht-markiertem
Zot die Bindung von Zot-FITC
um 24-43 %.
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Die 10B-10B stellen die Zot-bedingte
Unterdrückung
der Expression von CD14 auf menschlichen Monozyten/Makrophagen dar.
PBMC wurden 18 h bei Fehlen oder in Gegenwart von TT ohne oder mit aufgereinigtem
Zot oder BSA inkubiert, mit CD14-FITC markiert und über Durchflusszytometrie
analysiert. Die Ergebnisse sind als Einzelfarben-Histogramme der CD14-Fluoreszenz auf
Zellen gezeigt, die auf der Grundlage der Vorwärtsstreuung-gegen-Seitwärtsstreuung-Eigenschaften
menschlicher Makrophagen dem Fenster der „Monozyten-Region" entsprechen. Die
Zugabe von Zot bewirkte eine deutliche Unterdrückung der Expression von CD14
bei Fehlen von TT (10A) oder in Gegenwart von TT
(10B).
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11 zeigt
die Effekte von Zot auf die Lebensfähigkeit menschlicher Monozyten/Makrophagen
und Lymphozyten. PBMC wurden für
unterschiedliche Zeiträume
bei Fehlen oder in Gegenwart von aufgereinigtem Zot oder BSA inkubiert.
Die Lebensfähigkeit
der Zellen wurde durch den Propidiumiodid-Ausschlusstest und Durchflusszytometrie
bestimmt. Die Ergebnisse sind dargestellt als % lebensfähige Zellen
im Fenster der „Monozytenregion" oder „Lymphozytenregion", die auf der Grundlage
der Vorwärtsstreuung-gegen-Seitwärtsstreuung-Eigenschaften
dieser Zellpopulationen definiert sind. Die Ergebnisse zeigen, dass
die Zugabe von Zot die Lebensfähigkeit
von Makrophagen zu relativ frühen
Zeitpunkten beeinflusst, während
Effekte auf Lymphozyten nicht vor einer Kultivierungsdauer von wenigstens
4 Tagen zutage traten.
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Die 12A-12C zeigen die durch Zot vermittelte
Induktion von Zytokin-Produktion
durch menschliche Monozyten/Makrophagen. PBMC wurden 6 h bis 4 Tage
bei Fehlen oder in Gegenwart von aufgereinigtem Zot oder BSA inkubiert.
Zu den angegebenen Zeitpunkten wurden Überstände gesammelt und die Zytokin-Konzentrationen über Chemilumineszenz-ELISA
gemessen. Bereits zu frühen
Zeitpunkten wie 6 Stunden führte
die Zugabe von Zot zur Produktion hoher Konzentrationen von TNFα (12A) und IL-10 (12C),
wobei Spitzenwerte bei 24 h erreicht wurden. Eine schwache Induktion
der Produktion von IL-1β wurde
ebenfalls beobachtet (12B).
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Die 13A-13B zeigen die durch Zot vermittelte
Induktion von Zytokin-Produktion
durch menschliche Lymphozyten. PBMC wurden drei Tage ohne oder mit
TT bei Fehlen oder in Gegenwart von aufgereinigtem Zot oder BSA
inkubiert und die Zytokin-Konzentrationen
in den Überständen über Chemilumineszenz-ELISA
gemessen. Die Zugabe von Zot führte
zur Unterdrückung
der durch Inkubation mit TT induzierten Produktion von IL-2, während bei
Fehlen von TT keine messbaren Konzentrationen von IL-2 durch Zot
induziert wurden (13A). Im Gegensatz dazu induzierte
die Zugabe von Zot in beständiger
Weise die Produktion von IFN-γ bei
Fehlen von TT in ähnlichen
Konzentrationen, wie sie durch TT induziert wurden, und steigerte
deutlich die Konzentration von IFN-γ, die durch TT induziert wurden.
(13B).
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Frühere Untersuchungen
konzentrierten sich auf die Fähigkeit
von Zot und Zonulin, die Öffnung
der Tight Junctions (oder Zonula occludens) von Epithelien verschiedener
Gewebe von Säugetieren
physiologisch zu modulieren, wobei eine solche Modulation insbesondere
brauchbar ist, um einen Wirkstofftransport über diese Membranen hinweg
zu erleichtern. Im Laufe dieser Untersuchung wurden Rezeptoren für Zot und
Zonulin identifiziert und aus CaCo2-Zellen, Herz-, Darm- und Hirngewebe
isoliert. Zusätzlich
zur Entdeckung von Zot-Rezeptoren wurden Peptid-Antagonisten von
Zonulin identifiziert, wobei diese Peptid-Antagonisten an den Zot-Rezeptor
binden und dennoch nicht in der Weise wirken, dass sie die Öffnung von
Tight Junctions bei Säugetieren
physiologisch modulieren (d.h. ihnen fehlt eine biologische Aktivität). Die
Peptid-Antagonisten inhibieren kompetitiv die Bindung von Zot und
Zonulin an den Zot-Rezeptor, wobei die Fähigkeit von Zot und Zonulin zur
Regulierung der Tight Junctions inhibiert wird.
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Angesichts
des bekannten Effekts von Zot und Zonulin auf den parazellulären Weg
war es in der Tat überraschend,
einen Rezeptor für
Zot auf vollständig
ausdifferenzierten, aus Blut isolierten Makrophagen zu finden. Anfänglich war
es unklar, warum zirkulierende Zellen wie Makrophagen einen Rezeptor
für ein
Molekül haben
sollten, das mit der Gewebezellmodulation in Zusammenhang steht.
Beim Suchen einer Antwort auf diese Frage wurde entdeckt, dass Zot
und Zonulin auch die Fähigkeit
haben, die Aktivität
von Makrophagen physiologisch zu regulieren. Obwohl keine Festlegung
auf eine Theorie beabsichtigt ist, scheint es, dass Zot den Rezeptor
auf dem Makrophagen blockiert, wobei der Oberflächenrezeptor auf dem Makrophagen
auf spezifische und einer Sättigung
unterliegenden Weise gebunden wird. Durch Bindung an Makrophagen
verändert
Zot die Fähigkeit
der Makrophagen, ein Antigen zu prozessieren und gegenüber Lymphozyten
zu präsentieren, wodurch
letztlich die Proliferation von Lymphozyten als Reaktion auf das
Antigen in einer dosisabhängigen
und Antigen-spezifischen Weise unterdrückt wird. Mit anderen Worten,
Zot ermöglicht
eine Antigen-spezifische Herunterregulierung einer Immunantwort.
Die Ergebnisse, die nachfolgend detailliert beschrieben werden,
legen den Schluss nahe, dass diese Herunterregulierung der Immunantwort
wenigstens zum Teil mit der verringerten Aufnahme von Antigen in
Zusammenhang steht. Es scheint, dass Zot ein multifunktionales Protein
ist, das die Immunantwort über
einen dualen Mechanismus der Regulierung der Aufnahme und des Transports
von Antigenen kontrolliert.
-
Zonula
occludens-Toxin oder „Zot" wird von V. cholerae
produziert. Der jeweilige V. cholera-Stamm, aus dem Zot stammt,
ist für
die vorliegende Erfindung nicht wesentlich. Beispiele solcher V.
cholerae-Stämme umfassen
die Stämme
569B, 395 und E7964 (Levine et al. supra, Johnson et al., supra
und Karasawa et al, supra).
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„Zot" bedeutet hier das
reife Protein mit 399 Aminosäuren
ebenso wie Mutanten davon, welche die Fähigkeit zur Regulierung von
TJ beibehalten. Beispielsweise kann eine N-terminale Deletion der
Aminosäuren 1-8
vorgenommen werden, ohne die Zot-Aktivität zu beeinflussen und N-terminale
Fusionsproteine von Zot können
erzeugt werden, ohne die Zot-Aktivität zu beeinflussen.
Wie hier beschrieben, können
solche Mutanten einfach durch ortsspezifische Mutagenese erzeugt
und auf Zot-Aktivität
gescreent werden.
-
Zot
kann beispielsweise von genetisch modifizierten E. coli-Stämmen erhalten
und aufgereinigt werden, die das zot-Gen überexprimieren (Baudry et al.,
Infect. Immun. 60:428-434
(1992)), wobei dieses alleine vorliegt oder mit anderen Genen fusioniert
ist, beispielsweise dem Maltose-Bindungsprotein (siehe Beispiel
1 unten), Glutathion-S-Transferase
(siehe Beispiel 2 unten) oder 6-Polyhistidin (siehe Beispiel 2 unten).
-
Der
Begriff „Zonulin" bedeutet hier ein
im Wesentlichen reines, biologisch aktives Protein mit einem scheinbaren
Molekulargewicht von etwa 47 kDa gemäß SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese und
der folgenden N-terminalen Aminosäuresequenz: Asn Asp Gln Pro
Pro Pro Ala Gly Val Thr Ala Tyr Asp Tyr Leu Val Ile Gln (SEQ ID
NO:1) oder der folgenden N-terminalen Aminosäuresequenz: Glu Val Gln Leu
Val Glu Ser Gly Gly Xaa Leu Val Gln Pro Gly Gly Ser Leu Arg Leu
(SEQ ID NO:2), ebenso wie Mutanten davon, welche die Fähigkeit
zur Bindung an den Rezeptor für
Zot und die Fähigkeit
zur Regulation von TJ beibehalten.
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Zonulin
wird in verschiedenen Zellen und Geweben von Säugetieren produziert oder in
diesen gefunden, z.B. Zellen/Geweben des Kaninchens oder des Menschen.
Die spezifische Zell-/Gewebeart von Säugetieren, aus der Zonulin
stammt, ist für
die vorliegende Erfindung nicht wesentlich. Beispiele solcher Gewebetypen
von Säugetieren
umfassen Herz, Lunge, Darm, Leber, Hirn, Niere und Bauchspeicheldrüse.
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Zonulin
kann erhalten und aufgereinigt werden, z.B. über Affinitätsreinigungs-Chromatographie unter Verwendung
von anti-ZOT-Antikörpern,
wie in Beispiel 3 des US-Patents
5,945,510 beschrieben.
-
Die
Begriffe „Zot-verwandter
Immunregulator" oder „Zot-verwandtes
immunregulierendes Molekül" beziehen sich auf
Zot oder Zonulin wie oben definiert. Weiterhin bedeutet der Begriff „Inhibierung" (und „inhibiert" und „inhibierend") hier die Herunterregulierung
irgendeines Aspekts der Aktivität
von APC, der zu einer wesentlichen Verringerung der Lymphozytenproliferation
führt.
Beispiele für
Aktivitäten
umfassen Antigenaufnahme, Antigenprozessierung und Antigenpräsentation.
Der Begriff „Inhibierung" bedeutet hier nicht
notwendigerweise eine vollständige
Unterdrückung
der Funktion oder des Ergebnisses. Eine teilweise Inhibierung ist
ebenfalls von dem Begriff umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
die Antigen-spezifische Herunterregulierung der Immunantwort in
vitro. Wie oben erläutert,
umfasst eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die Verabreichung einer wirksamen Menge
eines Zot-verwandten Immunregulators (Zot oder Zonulin) alleine
oder in Kombination mit einem spezifischen Antigen, wobei die Antwort
der Lymphozyten auf das Antigen in dosisabhängiger Weise spezifisch unterdrückt wird.
Aus den Ergebnissen, deren Details hier vorgestellt werden, wird
deutlich, dass die vorliegende Erfindung auf solche Antigene gerichtet
ist, die von Antigenpräsentierenden
Zellen (APC) prozessiert und präsentiert
werden, wobei eine Vermittlung durch Makrophagen erforderlich ist.
Die Erfindung betrifft alle APCs einschließlich Makrophagen und anderer
mononukleärer
Phagozyten, dendritischer Zellen, B-Lymphozyten, Langerhans-Zellen und menschlicher
endothelialer Zellen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die APC ein
Makrophage.
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Die
vorliegende Erfindung kann in in vitro-Umgebungen verwendet werden.
Der einzige wesentliche Punkt ist die Verabreichung an tierische
Zellen in einer Zellkultur. Tierische Zellen sind definiert als
kernhaltige, Chloroplasten-freie Zellen, die multizellulären Organismen,
deren taxonomische Stellung innerhalb des Reichs der Animalia liegt,
einer primären
Zellkultur, einer Explantat-Kultur oder einer transformierten Zelllinie
entstammen oder darin vorliegen.
-
Der
genaue Modus und das genaue Verfahren der Verabreichung sind für die Erfindung
nicht wesentlich. Der einzige wesentliche Punkt besteht darin, dass
sowohl das Zot-verwandte immunregulierende Molekül als auch das Antigen den
Makrophagen intakt erreichen. Bei der vorliegenden Erfindung kann
das Zot-verwandte, immunregulierende Molekül zusammen mit dem Antigen
verabreicht werden. Alternativ können
die beiden nacheinander verabreicht werden. Obwohl sich die Diskussion
auf die Verabreichung eines einzelnen Antigens beschränkt, ist
es weiterhin offensichtlich, dass mehr als ein Antigen verabreicht
werden kann, wobei die Immunantworten auf mehr als ein Antigen nachfolgend
gleichzeitig herunterreguliert werden.
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Eine
wirksame Menge eines Zot-verwandten Immunregulators, beispielsweise
Zot oder Zonulin bedeutet hier eine Menge, welche die Aktivität der Antigen-präsentierenden
Zelle wirksam herunterreguliert, wodurch die durch Antigen-präsentierende
Zellen vermittelte Lymphozytenproliferation wirksam herunterreguliert wird.
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Die
folgenden Beispiele dienen lediglich der Veranschaulichung und sollen
den Umfang der vorliegenden Erfindung in keiner Weise beschränken.
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BEISPIEL 1
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Bindung von
FITC-markiertem Zot an Lymphozyten und Makrophagen
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A. MATERIALIEN UND METHODEN
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Isolierung menschlicher
mononukleärer
Zellen des peripheren Blutes (PBMC) gesunder Freiwilliger
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PBMC
wurden von gesunden Freiwilligen durch Dichtegradientenzentrifugation über Lymphozyten-Abtrennungsmedium
(LSM, Organon-Teknika, Durham, NC) isoliert. Die Spender waren Erwachsene
und erteilten informierte Zustimmung zur Blutabnahme. Die verwendeten
PBMC waren frisch oder wurden in Aliquots unterteilt und in RPMI
eingefroren, das 10 % (v/v) FCS und 10 % (v/v) DMSO enthielt, wobei
eine Einfriervorrichtung mit kontrollierter linearer Geschwindigkeit
(1 °C pro
min, Planner Biomed, Salisbury, England) verwendet wurde, um die
Lebensfähigkeit
der Zellen zu erhalten und die Wiedergewinnungsrate der Zellen zu maximieren.
Die Zellen wurden bis zur Verwendung in flüssigem Stickstoff gelagert.
In einigen Experimenten wurden die Zellen unmittelbar nach der Isolierung
verwendet.
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Herstellung von aufgereinigtem
ZOT-MBP
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Nach
Kultivierung des V. cholerae-Stammes CVD110 (Michalski et al., Infect.
Immun., G1:4462-4468 (1993)), der mit dem Plasmid pZ14 transformiert
worden war, wurden 5000 ml der erhaltenen Überstand-Fraktion 1000-fach über einen
Laminarflussfilter mit einer Molekulargewichtsausschlussgrenze von
10 kDa aufkonzentriert. Die Konstruktion von pZ14, der das zot-Gen
von Vibrio cholerae enthält,
ist inter alia detailliert in der WO 96/37196 beschrieben. Der erhaltene Überstand
wurde dann einer Gelelektrophorese mit einem 8,0 % (g/v) SDS PAGE
unterzogen. Proteinbanden wurden durch Färbung des SDS-PAGE-Gels mit Coomassie-Blau nachgewiesen.
Bei Vergleich mit einem Kontrollüberstand des
mit dem Plasmid pTTQ181 (Amersham, Arlington Heights, IL) transformierten
Stammes CVD110 und Behandlung auf dieselbe Weise war keine Proteinbande
nachweisbar, die Zot entspricht. Obwohl das zot-Gen hinter dem hochinduzierbaren
und starken tac-Promotor in pZ14 angeordnet war, war somit die Konzentration
des Proteins in dem 1000-fach aufkonzentrierten pZ14-Überstand über das
Coomassie-gefärbte
SDS-PAGE-Gel immer noch nicht nachweisbar.
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Zur
Erhöhung
der hergestellten Menge von Zot wurde das zot-Gen somit im Leserahmen
mit dem Maltose-Bindungsprotein (nachfolgend „MBP")-Gen fusioniert, um ein MBP-Zot-Fusionsprotein
zu erzeugen.
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Der
MBP-Vektor pMAL-c2 (Biolab) wurde zur Expression und Aufreinigung
von Zot durch Fusion des zot-Gens mit dem malE-Gen von E. coli verwendet.
Dieses Konstrukt verwendet den starken, induzierbaren tac-Promotor,
und die Translationsinitiierungssignale von malE für eine starke
Expression des klonierten zot-Gens. Der Vektor pMAL-c2 weist eine
genaue Deletion der malE-Signalsequenz auf, die zu zytoplasmatischer
Expression des Fusionsproteins führt.
Für eineleichtere
Isolierung des Fusionsproteins wurde eine Affinitätschromatographie-Aufreinigung
für MBP
verwendet (Biolab).
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Genauer
gesagt linearisierte man den Vektor pMAL-c2 mit EcoRI (welches am
3'-Ende des malE-Gens schneidet),
füllte
mit Klenow-Fragment auf, und verdaute mit XbaI (für das eine
einzige Schnittstelle in dem pMAL-c2-Polylinker vorliegt). Der orf,
welcher für
ZOT kodiert, wurde aus dem Plasmid pBB241 subkloniert (Baudry et
al., Infect. Immun., 60:428-434
(1992)). Man verdaute das Plasmid pBB241 mit BssHII, füllte mit Klenow-Fragment
auf und verdaute mit XbaI. Dann subklonierte man das XbaI-Fragment
mit stumpfen Enden in pMAL-c2, wodurch man das Plasmid pLC10-c erhielt.
Da sowohl das Insert als auch der Vektor stumpfe und klebrige Enden
aufwiesen, erhielt man die korrekte Orientierung mit dem 3'-Ende von malE, das
mit dem 5'-Terminus
des Inserts fusioniert war. pLC10-c wurde dann durch Elektroporation
in den E.coli-Stamm DH5a überfragen.
In pBB241 liegt die BssHII-Restriktionsstelle
innerhalb des orf von zot. Die Aminosäuren 1-8 von ZOT fehlen somit
in dem MBP-ZOT-Fusionsprotein.
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Zur
Aufreinigung des MBP-ZOT-Fusionsproteins beimpfte man 10 ml Luria
Bertani-Nährlösung, die 0,2
% (g/v) Glucose und 100 μm/ml
Ampicillin enthielten, mit einer einzelnen, pLC10-c enthaltenden
Kolonie und inkubierte unter Schütteln über Nacht
bei 37 °C.
Man verdünnte
die Kultur 1:100 in 1,0 ml des gleichen frischen Mediums und kultivierte
unter Schütteln
bei 37 °C,
bis eine Zelldichte von etwa 1,0 × 108 Zellen/ml erreicht
wurde. Zur Induzierung der Expression von MBP-Zot gab man dann 0,2
mM IPTG zu und inkubierte die Kultur weitere 3 h bei 37 °C. Danach
pelletierte man die Bakterien und resuspendierte sie in 20 ml eiskaltem „Säulenpuffer", der 20 mM Tris-HCl,
0,2 M NaCl, 1,0 mM EDTA, 10 mM 2-ME
und 1,0 mM NaN3 enthielt. Man lysierte die
Bakteriensuspension durch Behandlung in einer „French Press" und zentrifugierte
30 min mit 13.000 × g
bei 4 °C.
Man sammelte den Überstand,
verdünnte
1:5 mit Säulenpuffer
und belud damit eine 1 × 10
Säule eines
Amyloseharzes (Biolabs, MBP-Fusion Purification System), das zuvor
mit Säulenpuffer äquilibriert
worden war. Nach Waschen der Säule
mit 5 Volumina Säulenpuffer
eluierte man das MBP-ZOT-Fusionsprotein durch Auftragen von 10 ml
10 mM Maltose in Säulenpuffer.
Die typische Ausbeute aus 1,0 ml Kulturlösung betrug 2-3 mg Protein.
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Man
spaltete dann den MBP-Fusionspartner des aufgereinigten MBP-Zot-Fusionsproteins unter
Verwendung von 1,0 μg
Faktor Xa Protease (Biolabs) pro 20 μm MBP-Zot ab. Faktor Xa Protease spaltet unmittelbar
vor dem Amino-Terminus von Zot. Man trennte das auf diese Weise
erhaltene Zot-Protein auf einem 8,0 % (g/v) SDS-PAGE-Gel auf und
gewann es unter Verwendung einer Elektroseparationskammer (Schleicher & Schuell, Keene,
NH) durch Elektroelution aus dem Gel.
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Beim
Austesten in Ussing-Kammern induzierte das erhaltene, aufgereinigte
Zot eine dosisabhängige Abnahme
von Rt, wobei der ED50 7,5 × 10–8 M
betrug.
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Koniugation von ZOT-MBP
mit Fluoresceinisothiocyanat (ZOT-FITC)
-
Die
Konjugation von Zot-MBP mit FITC erfolgte über Standardverfahren. Kurz
zusammengefasst dialysierte man ZOT-MBP 8 h bei 4 °C zur Anhebung
des pH auf 9,0 gegen 500 ml FITC-Markierungspuffer, der 0,1 M Bicarbonatpuffer
(z.B. 0,09 M NaHCO3 + 0,0085 M Na2CO3), enthielt,
mit konzentriertem NaOH auf pH 9,0 eingestellt und bei 4 °C aufbewahrt
worden war. Danach gab man für
jedes Milligramm MBP-ZOT 10 μl
5,0 mg/ml FITC in DMSO zu und inkubierte anschließend über Nacht
bei 4 °C
in PBS. Nicht-gebundenes
FITC entfernte man dann durch Dialyse in 500 ml Dialysepuffer bei
4 °C mit
zwei- oder dreimaligem Auswechseln im Verlauf von 2 Tagen, wobei
der Dialysepuffer PBS enthielt (pH 7,4) und bei 4 °C aufbewahrt
wurde. Diese Präparation
wurde bis zum Gebrauch bei 4 °C
aufbewahrt.
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Bindung von FITC-ZOT an
menschliche PBMC und Analyse über
Durchflusszytometrie
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Wie
oben beschrieben isolierte PBMC inkubierte man 60 min bei 37 °C mit zunehmenden
Konzentrationen Zot-FITC in silikonisierten Röhrchen (um die Bindung von
Makrophagen an die Wände
der Teströhrchen zu
verhindern) in Gegenwart monoklonaler Antikörper gegen CD14, die mit Phycoerythrin
(PE) konjugiert waren, und monoklonaler Antikörper gegen CD3, die mit ECD
(Energie-gekoppeltem Farbstoff, einem PE-Texas-Rot-Konjugat) konjugiert
waren. CD14 ist ein Marker für
menschliche Monozyten/Makrophagen, während CD3 ein Marker für T-Lymphozyten
ist. Die Verwendung dieser Fluorochrome (z.B. FITC, PE und ECD)
ermöglichte
durch 3-Farben-Durchflusszytometrie die gleichzeitige Untersuchung
der Bindung von ZOT an Monozyten/Makrophagen und T-Lymphozyten in gemischten
PBMC-Populationen. Man wusch die Zellen dann zweimal mit PBS (pH
7,2), das 1,0 % (g/v) BSA und 0,1 % Natriumazid enthielt und analysierte
sofort durch Durchflusszytometrie unter Verwendung eines Epics Elite
Durchflusszytometer/Zellsortierer-Systems.
-
In
diesen Experimenten wurden Fluorochrom-markierte mAbs derselben
Isotypen, aber mit irrelevanter Spezifität als Kontrollen verwendet.
Man schloss Plättchen,
Erythrozyten (falls vorhanden) und Zelldebris von der Analyse aus,
indem ein geeignetes Fenster auf die Vorwärts-gegen-90 %-Lichtstreuung-Parameter
gesetzt wurde. Für
jede Probe erfasste man Daten von mehr als 10.000 Zellen. Die Datenanalyse
erfolgte über das
Epics Elite-Analyse-Softwarepaket (Coulter) oder das WinList „list-mode"-Analyse-Softwarepaket (Verity Software
House, Topsham, ME).
-
B. Ergebnisse
-
Ein
repräsentatives
Experiment, das die Durchflusszytometrieanalyse der Zot-FITC-Bindung an menschliche
T-Lymphozyten (CD3+) und Monozyten/Makrophagen
(CD14+) zeigt, ist in 1 dargestellt.
Wie aus den durchschnittlichen Fluoreszenzintensitätsgraden
ersichtlich ist, zeigen die Ergebnisse, dass die Bindung von Zot-FITC
bei Monozyten/Makrophagen um ein Mehrfaches höher ist als bei T-Lymphozyten.
Weiterhin führt
die Zugabe ansteigender Mengen von Zot-FITC zu einer verstärkten Bindung,
die nach Zugabe von 40-60 μl
Zot-FITC abzuflachen beginnt. Diese Ergebnisse zeigen, dass Zot
vorzugsweise an menschliche Monozyten/Makrophagen bindet.
-
Anschließend wurde
die Bindung von Zot-FITC an menschliche Monozyten/Makrophagen und
Lymphozyten in Gegenwart von nicht-markiertem Zot untersucht, um
zu bestimmen, ob das nicht-markierte Zot die Bindung blockieren
kann. Wie in 2 gezeigt, verringerte die 30minütige Präinkubation
von PBMC bei 37 °C mit
100 μl nicht-markiertem
Zot und die anschließende
30minütige
Zugabe von Zot-FITC (10 μl)
bei 37 °C
die Bindung von Zot-FITC um ∼33
% sowohl an Monozyten/Makrophagen als auch an T-Lymphozyten, was den Schluss nahe legt,
dass die Bindung von Zot an diese Zellen rezeptorvermittelt erfolgt.
Präinkubation
von Zellen mit 100 μl
aufgereinigtem MBP und anschließende
30minütige
Zugabe von ZOT-FITC (10 μl)
bei 37 °C
hatte keinen Effekt auf die Blockierung der Bindung von Zot-FITC,
was zeigt, dass die Blockierung mit nicht-markiertem Zot ein spezifisches Phänomen ist.
-
BEISPIEL 2
-
Proliferative
Antworten menschlicher mononukleärer
Zellen auf Mitogene und Antigene
-
A. Materialien und Methoden
-
Isolierung menschlicher
mononukleärer
Zellen des peripheren Blutes (PBMC) gesunder Freiwilliger
-
PBMC
wurden durch Dichtegradientenzentrifugation über Lymphozytenauftrennungsmedium
(LSM, Organon-Teknika, Durham, NC) von gesunden Freiwilligen isoliert.
In Übereinstimmung
mit dem Prüfungsausschuss
der Universität
von Maryland, Baltimore, waren die Spender Erwachsene und gaben
informierte Zustimmung zur Blutabnahme. Die verwendeten PBMC waren
frisch geerntet oder wurden allquotiert und in 10 % (v/v) FCS und
10 % (v/v) DMSO enthaltendem RPMI unter Verwendung einer Einfriervorrichtung
mit kontrollierter linearer Geschwindigkeit (1 °C pro Minute, Planner Biomed,
Salisbury, England) eingefroren, um die Zelllebensfähigkeit
zu erhalten und die Wiedergewinnungsrate der Zellen zu maximieren.
Bis zur Verwendung wurden die Zellen in flüssigem Stickstoff aufbewahrt.
In einigen Experimenten wurden die Zellen unmittelbar nach der Isolierung
verwendet.
-
Herstellung von aufgereinigtem
Zot
-
Das
zot-Gen wurde über
PCR mit Deep Vent Polymerase (New England Biolabs) amplifiziert,
wobei DNA des Plasmids pBB241 (Baudry et al, supra) als Template
verwendet wurde. Die verwendeten Vorwärts- und Rückwärts-Primer waren: 5'-CGGGATCCCGTATGAGTATCTTT-3' (SEQ ID NO:3) bzw.
5'-CCCAAGCTTGGGTCAAAATATACT-3' (SEQ ID NO:4). Die
5'-Enden dieser
Oligonukleotide enthalten eine BamHI- bzw. eine HindIII-Restriktionsschnittstelle.
Das erhaltene Amplicon (1,2 kb) wurde über 8,0 % (g/v) Agarose-Gelelektrophorese
analysiert und mit einer „Xtreme
spin column" (Pierce)
von Salzen und freien Nukleotiden gereinigt. Danach verwendete man
die oben genannten beiden Restriktionsenzyme für den Verdau des aufgereinigten
Amplicons und inserierte das erhaltene, verdaute Amplicon in den
Vektor pQE30 (Quiagen), der zuvor mit BamHI und HindIII verdaut
worden war, wodurch man das Plasmid pSU113 erhielt. pQE30 ist ein
Expressionsvektor, der zu hoher Expression eines rekombinanten Proteins
mit einem 6-Polyhistidin-Tag (6×His)
führt. Das
Expressionsprodukt von Plasmid pSU113 ist somit ein 6×His-Zot-Fusionsprotein.
pSU113 wurde dann in E.coli DH5a transformiert.
-
Zur
Aufreinigung des 6×His-Zot-Fusionsproteins
ließ man
die erhaltenen, transformierten E.coli über Nacht bei 37 °C in 150
ml 2,0 % (g/v) Glucose, 25 μg/ml
Kanamycin und 200 μg/ml
Ampicillin enthaltender Luria Bertani-Nährlösung wachsen, bis die A600 etwa 1,10 betrug. Danach gab man 75 ml
der Über-Nacht-Kulturen
zu 1000 ml Luria Bertani-Nährlösung, die
2,0 % (g/v) Glucose, 25 μg/ml
Kanamycin und 200 μg/ml
Ampicillin enthielt, und inkubierte etwa 3 h bei 37 °C unter starkem
Schütteln,
bis die A600 etwa 0,7-0,9 betrug. Danach
gab man IPTG bis zu einer Endkonzentration von 2,0 mM zu und ließ das Wachstum
5 h bei 37 °C
weiterlaufen. Anschließend
erntete man die Zellen durch 20minütige Zentrifugation mit 4000 × g, resuspendierte die
Zellen in 5,0 ml/g Nassgewicht Puffer A, der 6,0 M GuHCl, 0,1 M
Natriumphosphat und 0,01 M Tris-HCl (pH 8,0) enthielt, und rührte 1 h
bei Raumtemperatur. Anschließend
zentrifugierte man die Mischung 30 min mit 10.000 × g bei
4 °C, gab
zu dem erhaltenen Überstand
4,0-5,0 ml/g Nassgewicht einer 50 Aufschlämmung von SUPERFLOW-Harz (QIAGEN)
und rührte
1 h bei Raumtemperatur. Mit dem erhaltenen Harz wurde eine 1,6 × 8,0-Säule befüllt, die
dann nacheinander gewaschen wurde mit Puffer A, Puffer B, der 8,0
M Harnstoff, 0,1 M Natriumphosphat und 0,01 M Tris-HCl (pH 8,0)
umfasste, und Puffer C, der 8,0 M Harnstoff, 0,1 M Natriumphosphat
und 0,01 M Tris-HCl (pH 6,3) umfasste. Jeden Waschschritt führte man
solange durch, bis die A600 der Durchflusslösung weniger
als 0,01 betrug. Das 6×His-ZOT-Fusionsprotein wurde
aus der Säule
mit 20 ml Puffer C eluiert, der 250 mM Imidazol enthielt. Die das
6×His-ZOT-Fusionsprotein
enthaltenden Fraktionen überprüfte man
mit dem von Davis, Ann. N. Y. Acad. Sci., 121:404 (1964) beschriebenen
Verfahren und färbte das
Gel mit Comassie-Blau. Die 6×His-ZOT-Fusionprotein
enthaltenden Fraktionen wurden gegen 8,0 M Harnstoff dialysiert,
vereinigt und 100-fach mit PBS verdünnt. Danach gab man 4,0 ml
einer 50 % Aufschlämmung von
SUPERFLOW-Harz zu, rührte
2 h bei Raumtemperatur und belud mit dem erhaltenen Harz eine 1,6 × 8,0-Säule, die
dann mit 50 ml PBS gewaschen wurde. Man eluierte das 6×His-Zot-Fusionsprotein
mit 10 ml PBS, das 250 mM Imidazol enthielt, von der Säule. Das
erhaltene Eluat dialysierte man gegen PBS und überprüfte das 6×His-ZOT-Fusionsprotein wie oben beschrieben über SDS-PAGE.
-
Herstellung
und Aufreinigung von Kaninchen-anti-Zot-Antiserum
-
Um
ein spezifisches Antiserum zu erhalten, exprimierte man ein chimäres Glutathion-S-Transferase-(GST)-Zot-Protein
und reinigte es auf.
-
Genauer
gesagt verwendete man Oligonukleotidprimer, um den zot-orf über Polymerase-Kettenreaktion
(PCR) unter Verwendung des Plasmids pBB241 (Baudry et al, supra)
als Template-DNA zu amplifizieren. Der Vorwärts-Primer (TCATCACGGC GCGCCAGG,
SEQ ID NO:5) entsprach den Nukleotiden 15-32 des orf von zot, und
der Rückwärts-Primer
(GGAGGTCTAG AATCTGCCCG AT, SEQ ID NO:6) entsprach dem 5'-Ende des orf von ctxA. Daher fehlten
die Aminosäuren
1-5 von ZOT in dem erhaltenen Fusionsprotein. Man inserierte das
Amplifizierungsprodukt in den Polylinker (SmaI-Schnittstelle), der am Ende des GST-Gens
in pGEX-2T (Pharmacia, Milwaukee, WI) lokalisiert ist. pGEX-2T ist
ein Expressionsvektor für
Fusionsprotein, der ein kloniertes Gen als Fusionsprotein mit GST
von Schistosoma japonicum exprimiert. Das Fusionsgen steht unter
der Kontrolle des tac-Promotors. Nach Induktion mit IPTG erfolgt
eine Derepression und das GST-Fusionsprotein wird exprimiert.
-
Man
elektroporierte das erhaltene, als pLC11 bezeichnete rekombinante
Plasmid in E. coli DH5α.
Zur Αufreinigung
von GST-Zot-Fusionsprotein beimpfte man 10 ml Luria Bertani-Nährlösung, die
100 μg/ml
Ampicillin enthielt, mit einer einzelnen, pLC11 enthaltenden Kolonie
und inkubierte über
Nacht bei 37 °C
unter Schütteln.
Man verdünnte
die Kultur 1:100 in 1,0 ml des gleichen frischen Mediums und ließ sie unter
Schütteln bei
37 °C bis
zu etwa 1,0 × 108 Zellen/ml wachsen. Dann gab man 0,2 mM
IPTG zu, um die GST-Zot-Expression
zu induzieren, und inkubierte die Kultur weitere 3 h bei 37 °C. Danach
pelletierte man die Bakterien, resuspendierte sie in 20 ml eiskaltem
PBS (pH 7,4) und lysierte über
das „French
Press"-Verfahren.
Das GST-Zot-Fusionsprotein war unter diesen Bedingungen nicht löslich, da
es zusammen mit der Fraktion des Bakterienpellets sedimentierte.
Daher resuspendierte man das Pellet in Laemli-Lysepuffer, der 0,00625
M Tris-HCl (pH 6,8), 0,2 M 2-ME, 2,0 % (g/v) SDS, 0,025 % (g/v)
Bromphenolblau und 10 % (v/v) Glycerin enthielt, führte eine
Elektrophorese auf einem 8,0 % (g/v) PAGE-SDS-Gel durch, und färbte mit
Coomassie-Brillantblau. Unter Verwendung einer Elektroseparationskammer
(Schleicher & Schuell,
Keene, NH) elektroeluierte man aus dem Gel eine Bande von etwa 70
kDa (26 kDa aus GST + 44 kDa aus Zot), die dem Fusionsprotein entsprach.
-
Man
injizierte 10 μg
des erhaltenen, eluierten Proteins (10-20 μg), das mit einem gleichen Volumen Freund's kompletten Adjuvans
gemischt war, in ein Kaninchen. Vier und acht Wochen später verabreichte
man zwei Booster-Dosen mit Freund's unvollständigem Adjuvans. Einen Monat
später
nahm man Blut von dem Kaninchen ab.
-
Um
die Produktion spezifischer Antikörper zu bestimmen, transferierte
man 10–10 M
Zot, zusammen mit den zwei Fusionsproteinen MBP-Zot und GST-Zot,
auf eine Nylon-Membran
und inkubierte eine 1:5000-Verdünnung
des Kaninchenantiserums unter mäßigem Schütteln über Nacht
bei 4 °C.
Dann wusch man den Filter viermal 15 min mit 0,05 % (v/v) Tween
20 enthaltendem PBS (nachfolgend „PBS-T"), inkubierte 2 h bei Raumtemperatur
mit einer 1:30.000-Verdünnung
von Ziege-anti-Kaninchen-IgG, das mit Meerrettichperoxidase konjugiert
war. Man wusch erneut viermal 15 min mit 0,1 % (v/v) Tween enthaltendem
PBS und wies die immunreaktiven Banden über verstärkte Chemilumineszenz (Amersham)
nach.
-
Das
Kaninchenantiserum erkannte im Immunblot Zot ebenso wie MBP-Zot-
und GST-Zot-Fusionsproteine,
nicht dagegen die MBP-Negativkontrolle.
-
Um
die Produktion geeigneter anti-Zot-Antikörper zu verifizieren, führte man
weiterhin Neutralisierungsexperimente in Ussing-Kammern durch. Bei
60minütiger
Präinkubation
mit pZ14-Überstand
bei 37 °C vermochte
das Zot-spezifische Antiserum (1:100-Verdünnung) die Rt-Abnahme, die
durch Zot bei einem in Ussing-Kammern aufgetragenen Kaninchen-Ileum
induziert wurde, vollständig
zu neutralisieren.
-
Danach
führte
man eine Affinitätsreinigung
der anti-Zot-Antikörper
unter Verwendung einer MBP-Zot-Affinitätssäule durch. Genauer gesagt,
stellte man eine MBP-Zot-Affinitätssäule her,
indem man über Nacht
bei Raumtemperatur 1,0 mg aufgereinigtes MBP-Zot, das wie oben in Beispiel 1 beschrieben
erhalten worden war, an ein prä-aktiviertes
Gel (Aminolink, Pierce) immobilisierte. Man wusch die Säule mit
PBS und belud sie dann mit 2,0 ml anti-ZOT-Kaninchenantiserum. Nach
90minütiger
Inkubation bei Raumtemperatur wusch man die Säule mit 14 ml PBS und eluierte
die spezifischen anti-Zot-Antikörper
mit 4,0 ml einer 50 mM Glycin (pH 2,5), 150 mM NaCl und 0,1 % (v/v)
Triton X-100 umfassenden Lösung
von der Säule.
Der pH der eluierten Fraktionen von 1,0 ml wurde sofort mit 1,0
N NaOH neutralisiert.
-
Kulturbedingungen und
Lymphoproliferationsassays
-
Man
kultivierte PBMC (1,5 × 106 Zellen/ml) in 1,0 ml komplettem Medium
(cRPMI), das RPMI 1640 umfasste, welches 10 % (v/v) fötales Kälberserum
und 50 μg/ml
Gentamycin enthielt. Man inkubierte die Zellen bei 37 °C, 5 % CO2 in 96-Well-Platten bei Fehlen oder in Gegenwart
von Phytohämagglutinin
(PHA, ein nicht-spezifisches Mitogen, das mit 2,0 μg/ml verwendet
wurde) oder Tetanus-Toxoid (TT; ein spezifisches Antigen, das mit
2,0 μg/ml
verwendet wurde; Connaught, Swift Water, PA) ohne oder zusammen
mit aufgereinigtem ZOT (das mit 20 oder 60 μg/ml verwendet wurde) oder Rinderserumalbumin
(BSA; ein Kontrollprotein, das mit 20 oder 60 μg/ml verwendet wurde; Fraktion
V, Sigma, St. Louis, MO). In einigen Experimenten gab man beim Start
der Kulturen auch anti-Zot-Kaninchenantiserum
oder normales Kaninchenserum zu. Die Zellen kultivierte man zwei
Tage (für
PHA) oder sechs Tage (für
TT) und gab 1,0 μCi/Well
tritiiertes Thymidin zu. 20 h später
erntete man die Platten mit einem Wallac Zellerntegerät (Gaithersburg,
MD) und maß das
eingebaute Thymidin mit einem Wallac Trilux Mikrobetazähler (Gaithersburg,
MD).
-
B. Ergebnisse
-
Ein
repräsentatives
Experiment, das den Effekt von aufgereinigtem Zot auf die von PHA
und Tetanus-Toxoid induzierte Proliferation menschlicher PBMC zeigt,
ist in 3 dargestellt. Die Ergebnisse zeigen klar, dass
eine Inkubation mit Zot die durch Tetanus-Toxoid induzierte Proliferation deutlich
unterdrückte
(∼85 % bei
60 μg/ml),
während
sie auf die PHA-induzierte Proliferation keinen Effekt hatte. Darüber hinaus
scheint die Unterdrückung
der TT-induzierten Proliferation durch Zot dosisabhängig zu
sein. Man beobachtete signifikant höhere Unterdrückungsgrade,
wenn Zot mit 60 μg/ml
(∼85 %)
statt mit 20 μg/ml
(∼56 % Unterdrückung) zugegeben
wurde. Eine Zugabe von BSA, das als Kontrollprotein verwrendet wurde,
hatte keinen Effekt auf die durch TT oder PHA induzierte Lymphozytenproliferation,
wodurch die Spezifität
der biologischen Aktivität von
Zot gezeigt wurde.
-
Zur
weiteren Untersuchung der Spezifität der durch Zot induzierten
Unterdrückung
TT-induzierter Proliferation inkubierte man PBMC bei Fehlen oder
in Gegenwart von TT nur mit ZOT, mit ZOT + anti-ZOT-Kaninchenantiserum
(verwendet in einer 1:10-Verdünnung)
oder mit Zot + normalem Kaninchenserum (verwendet in einer 1:10-Verdünnung).
Wie aus
-
4 ersichtlich
ist, kehrte die Zugabe eines anti-Zot-Kaninchenantiserum die Zot-vermittelte
Unterdrückung
TT-induzierter Proliferation zu mehr als 50 % um. Eine Zugabe von
normalem Kaninchenserum hatte keinen Effekt, wodurch die Spezifität Zot-vermittelter
Effekte bestätigt
wurde. Gleichermaßen
verursachte die Zugabe von BSA keinen Effekt in diesem System.
-
BEISPIEL 3
-
Effekte von Zot auf die
Aufnahme von FITC-Dextran durch menschliche Monozyten und Makrophagen
-
A. Materialien und Methoden
-
Isolierung menschlicher
mononukleärer
Zellen des peripheren Blutes (PBMC) von gesunden Freiwilligen
-
PBMC
wurden durch Dichtegradientenzentrifugation über Lymphozytenauftrennungsmedium
(LSM, Organon-Teknika, Durham, NC) von gesunden Freiwilligen isoliert.
In Übereinstimmung
mit dem Prüfungsausschuss
der Universität
von Maryland, Baltimore, waren die Spender Erwachsene und gaben
informierte Zustimmung zur Blutabnahme. Die verwendeten PBMC waren
frisch geerntet oder wurden allquotiert und in 10 % (v/v) FCS und
10 % (v/v) DMSO enthaltendem RPMI unter Verwendung einer Einfriervorrichtung
mit kontrollierter linearer Geschwindigkeit (1 °C pro Minute, Planner Biomed,
Salisbury, England) eingefroren, um die Zelllebensfähigkeit
zu erhalten und die Wiedergewinnungsrate der Zellen zu maximieren.
Bis zur Verwendung wurden die Zellen in flüssigem Stickstoff aufbewahrt.
-
Herstellung von aufgereinigtem
6×His-Zot
-
Das
6×His-Zot-Fusionsprotein
wurde über
das oben in Beispiel 2 beschriebene Verfahren hergestellt und aufgereinigt.
-
Aufnahme von löslichem
Antigen
-
Die
Fähigkeit
zur Aufnahme von löslichem
Antigen wurde unter Verwendung von Fluoresceinisothiocyanat (FITC)-konjugiertem
Dextran (MG 50.700; Sigma) gemessen. Man inkubierte frisch isolierte
PBMC (500.000 Zellen in 0,5 ml cRPMI, das 10 % (v/v) hitzeinaktiviertes
FCS und 50 μg/ml
Gentamycin enthielt) bei Fehlen oder in Gegenwart von aufgereinigtem
Zot (40 μg/ml)
oder BSA (40 μg/ml)
3 h bei 37 °C
in einem Endvolumen von 0,5 ml/50 ml-Röhrchen. Um die Adhärenz von
Monozyten/Makrophagen an die Wände
der Röhrchen
zu verhindern, führte
man diese Inkubation in silikoniserten Röhrchen unter Schütteln durch.
Nach dieser Inkubation gab man FITC-Dextran (mit einer Endkonzentration
von 300 μg/ml)
und anti-CD14-Allophycocyanin (APC)-markierte und anti-HLA-DR Peridinin
Chlorophyll Protein (PerCP)-markierte monoklonale Antikörper ohne
Waschschritt zu jeder Kultur und inkubierte die Zellen 30 Minuten
bei 37 °C
oder auf Eis. Da die Aufnahme von FITC-Dextran und löslichen
Antigenen im Allgemeinen über
Pinocytose erfolgt, einem Temperatur-abhängigen Phänomen, werden Inkubationen
bei 0 °C
durchgeführt,
um den Grad nicht-spezifischer Bindung von FITC-Dextran an die Zellen
zu bestimmen.
-
In
diesen Experimenten wurden CD14 und HLA-DR (ein Antigen des Haupthistokompatibilitätskomplexes
der Klasse II, dessen Expressionsgrad bei Zellaktivierung zunimmt)
zur Identifizierung von Monozyten/Makrophagen verwendet.
-
Man
wusch die Zellen dann einmal mit eiskaltem PBS und trug sie sofort
auf ein Coulter Epics Elite Durchflusszytometer/Zellsortierer-System
(Coulter Corp., Miami, FL) auf. Die Analyse erfolgte über das
WinList Softwarepaket (Verity Software House, Topsham, ME). Man
erhielt die Prozentsätze
von Zellen, die FITC-Dextran aufnahmen, durch Subtraktion des Prozentsatzes
von Zellen, die FITC-Dextran bei 0 °C (Eis) aufnahmen vom Prozentsatz
der Zellen, die FITC-Dextran bei 37 °C aufnahmen.
-
B. Ergebnisse
-
Ein
repräsentatives
Experiment, das die Effekte von Zot auf die Aufnahme von FITC-Dextran durch normale
menschliche CD14+ HLA-DR+ Monozyten/Makrophagen
zeigt, ist in den 5A-5D gezeigt.
Die Ergebnisse zeigen, dass Zot im Vergleich zu Zellen, die nur
mit Medium oder BSA inkubiert wurden, die Aufnahme von FITC-Dextran
durch menschliche Monozyten/Makrophagen deutlich (∼51-58 %)
unterdrückte (5D).
Zwischen dem Prozentsatz von Zellen, die FITC-Dextran in Medium
oder in Gegenwart von BSA aufnahmen, waren keine signifikanten Unterschiede
zu beobachten. Darüber
hinaus unterband erwartungsgemäß die Inkubation
bei 0 °C
die Aufnahme von FITC-Dextran vollständig, wodurch bestätigt wurde,
dass dieses Phänomen
temperaturabhängig
ist.
-
Es
ist eine gesicherte Tatsache, dass die Aufnahme von Antigen durch
APCs, beispielsweise Monozyten/Makrophagen, ein entscheidender Vorgang
ist, der zur Aktivierung und Proliferation von Lymphozyten führt (Sztein
et al, supra (1997)). Die Ergebnisse, die zeigen, dass Zot die Aufnahme
von FITC-Dextran beeinflusst, zeigen, dass die immunregulatorischen
Effekte von Zot auf die TT-induzierte Proliferation wenigstens teilweise
durch Verringerung der Fähigkeit
von Monozyten/Makrophagen zur Aufnahme von Antigen vermittelt werden,
was zu Änderungen
der Prozessierung und Präsentation
von Antigen führt.
Dies wird weiterhin durch die Tatsache gestützt, dass Zot die durch PHA
induzierte Proliferation, einem Phänomen, das keine Prozessierung
und Präsentation
von Antigen erfordert, nicht beeinflusst.
-
BEISPIEL 4
-
Messungen der Anzahl von
Bindungsstellen/Zelle von FITC-Zot in menschlichen Monozyten/Makrophagen und
Lymphozyten
-
A. Materialien und Methoden
-
Isolierung menschlicher
mononukleärer
Zellen des peripheren Bluts (PBMC) von gesunden Freiwilligen
-
PBMC
wurden durch Dichtegradientenzentrifugation über Lymphozytenauftrennungsmedium
(LSM, Organon-Teknika, Durham, NC) von gesunden Freiwilligen isoliert.
In Übereinstimmung
mit dem Prüfungsausschuss
der Universität
von Maryland, Baltimore, waren die Spender Erwachsene und gaben
informierte Zustimmung zur Blutabnahme. Die verwendeten PBMC wurden
allquotiert und in 10 % (v/v) FCS und 10 % (v/v) DMSO enthaltendem
RPMI unter Verwendung einer Einfriervorrichtung mit kontrollierter
linearer Geschwindigkeit (1 °C
pro Minute, Planner Biomed, Salisbury, England) eingefroren, um
die Zelllebensfähigkeit
zu erhalten und die Wiedergewinnungsrate der Zellen zu maximieren.
Bis zur Verwendung wurden die Zellen in flüssigem Stickstoff aufbewahrt.
In einigen Experimenten wurden die Zellen unmittelbar nach der Isolierung
verwendet.
-
Herstellung von aufgereinigtem
6×His-Zot
-
Die
Herstellung von 6×His-Zot
erfolgte wie in Beispiel 2 oben beschrieben.
-
Koniugation von Zot an
Fluoresceinisothiocyanat (Zot-FITC)
-
Die
Konjugation von Zot mit FITC erfolgte nach Standardverfahren. Kurz
zusammengefasst dialysierte man Zot zur Entfernung freier NH4 + Ionen und zur
Anhebung des pH-Werts
auf 9,2 über
Nacht bei 4 °C
gegen 500 ml FITC-Markierungspuffer, der 0,05 M Borsäure und
0,2 M NaCl umfasste, mit konzentriertem NaOH auf einen pH von 9,2
eingestellt und bei 4 °C
aufbewahrt worden war. Dann gab man 20 μl 5,0 mg/ml FITC in DMSO pro
Milligramm Zot zu und inkubierte anschließend 2 h bei Raumtemperatur.
Nichtgebundenes FITC entfernte man dann durch Dialyse in 500 ml
Dialysepuffer bei 4 °C
mit zwei- oder dreimaligem Wechsel des Dialysepuffers im Verlauf
von zwei Tagen, wobei der Dialysepuffer, der 0,1 M Tris-HCl (pH
7,4), 0,1 % (g/v) NaN3 und 0,2 M NaCl umfasste,
mit konzentriertem NaOH auf einen pH-Wert von 7,4 eingestellt und
bei 4 °C aufbewahrt
worden war. Diese Präparation
wurde bis zur Verwendung bei 4 °C
aufbewahrt.
-
Bindung von FITC-Zot an
menschliche PBMC und Analyse über
Durchflusszytometrie
-
Wie
oben beschrieben isolierte PBMC inkubierte man mit zunehmenden Konzentrationen
von Zot-FITC 30 min bei 37 °C
in silikonisierten Röhrchen
(um die Bindung von Makrophagen an die Wände der Teströhrchen zu
verhindern) in Gegenwart monoklonaler Antikörper (mAb) gegen CD14, konjugiert
mit Phycoerythrin (PE), und gegen CD3, konjugiert mit ECD (Energie-gekoppelter
Farbstoff, ein PE-Texasrot-Konjugat). CD14 wird als Marker für menschliche
Makrophagen verwendet, während
CD3 als Macker für
T-Lymphozyten verwendet
wird. Die Verwendung dieser Fluorochrome (z.B. FITC, PE und ECD}
ermöglichte
es den Erfindern, durch 3-Farbendurchflusszytometrie gleichzeitig
die Bindung von Zot an Makrophagen und T-Lymphozyten in gemischten
PBMC-Populationen zu untersuchen. Nach dem Färben wusch man die Zellen zweimal
mit PBS (pH 7,2), das 1,0 % (g/v) BSA und 0,1 % (g/v) NaAzid enthielt,
und führte
sofort eine Analyse über
Durchflusszytometrie unter Verwendung eines Epics Elite Durchflusszytometrie/Zellsortierer-Systems
(Beckman-Coulter, Miami, FL) durch. Bei diesen Experimenten wurden
Fluorochrom-markierte mAbs der gleichen Isotypen, aber mit irrelevanter
Spezifität
als Kontrollen verwendet. Plättchen,
Erythrozyten (falls vorhanden) und Zelldebris schloss man von der
Analyse aus, indem ein geeignetes Fenster auf die Vorwärts-gegen-90
%-Lichtstreuung-Parameter gelegt wurde. Für jede Probe sammelten die
Erfinder Daten von mehr als 10.000 Zellen. Die Datenanalyse erfolgte
mit dem Epics Elite Analyse-Softwarepaket (Coulter) oder dem WinList „list-mode"-Analyse-Softwarepaket
(Verity Software House, Topsham, ME). Die Mengen (in pM) von Zot-FITC,
die zu jedem Röhrchen
gegeben wurden, leiteten sich aus den zugegebenen Endkonzentrationen
(in μg/ml)
und dem bekannten MG von Zot (44.900) ab.
-
Berechnung der Zot-Bindungsstellen/Zelle
-
Unter
Verwendung einer Standardkurve, die mit dem Quantum 26 MESF-Kit
(Bereich 10.000 bis 500.000 MESF) und der QuickCal Kalibrierungssoftware
nach den Herstellerempfehlungen (Flow Cytometry Standards Corporation,
San Juan, Puerto Rico) erstellt worden war, wurde die durchschnittliche
Fluoreszenzintensität
jeder Population nach Inkubation mit Zot-FITC in die Anzahl von
Zot-Bindungsstellen/Zelle umgerechnet. Die Fluoreszenzstandards
im Quantum-Kit sind als Moleküle äquivalenter
löslicher
Fluorochrom (MESF)-Einheiten gegen Lösungen aufgereinigter fluoreszenter
Farbstoffe kalibriert. Die Anzahl der Bindungsstellen pro Zelle
(Makrophagen oder Lymphozyten) erhielt man aus MESF-Einheiten von
Proben, die mit Zot-FITC inkubiert worden waren (wobei die nichtspezifische
Bindung, d.h. MESF von FITC-markierten Maus-IgG-Kontrollen abgezogen
wurde), und für
das Fluorescein/Protein-Verhältnis
(F/P) der verschiedenen verwendeten FITC-Zot-Chargen korrigiert
waren.
-
B. Ergebnisse
-
Ein
repräsentatives
Experiment, das die Durchflusszytometrieanalyse der Bindung von
Zot-FITC an menschliche T-Lymphozyten (CD3+)
und Makrophagen (CD14+) zeigt, ist in 6 dargestellt.
Wie durch die erhöhte
Anzahl von Zot-Bindungsstellen/Zelle untermauert wird, zeigen die
Ergebnisse, dass die Bindung von Zot-FITC bei Makrophagen um ein
Mehrfaches höher
ist als bei CD3+ T-Lymphozyten. Weiterhin
zeigen diese Daten, dass die Bindung von Zot ein Phänomen ist,
das der Sättigung
unterliegt, wobei Sättigung
bei etwa 0,5 pM (∼40
g/ml) erreicht wird. Darüber
hinaus stellten die Erfinder fest, dass unter Sättigungsbedingungen ∼106.000 Zot-Bindungsstellen/Zelle
bei menschlichen Makrophagen bzw. ∼9.000 Zot-Bindungsstellen/Zelle bei
Lymphozyten vorliegen.
-
Zur
Untersuchung der Verteilung von Zot-Bindungsstellen bei menschlichen
Makrophagen und Lymphozyten wurde die oben beschriebene Vorgehensweise
zur Bestimmung der Anzahl von Zot-Bindungsstellen/Zelle bei mehreren
Freiwilligen angewendet. Die Ergebnisse zeigten, dass die durchschnittliche
Anzahl von Zot-Bindungsstellen/Zelle
im Durchschnitt bei Makrophagen etwa 10-fach (Durchschnitt = 104.649;
Streuungsbereich = 56.791-142.840) höher ist als bei Lymphozyten
(Durchschnitt = 10.684; Streuungsbereich = 4.802-18.662).
-
BEISPIEL 5
-
Kinetik der Bindung von
Zot an menschliche Monozyten/Makrophagen und Lymphozyten
-
A. Materialien und Methoden
-
Isolierung menschlicher
mononukleärer
Zellen des peripheren Bluts (PBMC) von gesunden Freiwilligen
-
PBMC
wurden von gesunden Freiwilligen wie oben in Beispiel 4 beschrieben
isoliert.
-
Herstellung von aufgereinigtem
6×His-Zot
-
Die
Herstellung von 6×His-Zot
erfolgte wie oben in Beispiel 2 beschrieben.
-
Konjugation von Zot an
Fluoresceinisothiocyanat (Zot-FITC)
-
Die
Konjugation von Zot mit FITC wurde wie oben in Beispiel 4 beschrieben
durchgeführt.
-
Kinetik der Bindungsassays
-
Die
Bestimmung der Kinetik der Bindung von Zot an menschliche Zellen
erfolgte über
Durchflusszytometrie unter Verwendung von Zot-FITC-Konjugaten. Die
Proben wurden in Echtzeit unter Verwendung eines EPIC ELITE Durchflusszytometrie/Zellsortierer-Systems
(Beckman-Coulter, Miami, FL) analysiert. PBMC waren mit ECD (Energie-gekoppelter
Farbstoff)-markiertem anti-CD3 mAb und mit PE (Phycoerythrin)-markiertem
anti-CD-14 mAb gefärbt.
Kontrollen für
die Hintergrundfluoreszenz stellte man durch ein zusätzliches
Aliquot jeder Zellsuspension her, wobei man die experimentellen
mAb durch irrelevante mAb der gleichen Isotypen ersetzte, die mit
den entsprechenden fluoreszenten Farbstoffen konjugiert waren. Dann
wusch man mit anti-CD3- und anti-CD14-mABs markierte PBMC und bewahrte
sie bis zur Analyse (innerhalb 1 h) in einem Eisbad auf, um Antigenmodulierung
zu minimieren. Vor der Analyse ließ man die Zellen 15-20 min
bei 37 °C in
einem Wasserbad äquilibrieren
und bewahrte sie für
die Dauer des Experiments (12 min) unter Verwendung eines mit dem
Durchflusszytometer verbundenen Manipulators für lebensfähige Proben (Kinetikmodul,
Cytek, Fremont, CA) bei 37 °C
auf, während
Daten kontinuierlich erfasst wurden. Man erfasste 90-150 Sekunden
Basis-FITC-Fluoreszenzgrade und stoppte die Datenerfassung für ∼10-15 Sekunden,
um Zot-FITC (für
eine Endkonzentration von 40 μg/ml)
zu injizieren. Nach der Zugabe von Zot-FITC nahm man die Datenerfassung
mit einer Geschwindigkeit von ∼300-600
Zellen/s über
eine Gesamtdauer von 12 min sofort wieder auf. FITC-, PE- und ECD-Fluorochrom
wurden durch einen luftgekühlten
Argon-Laser (Emission bei 488 nm) angeregt. Die Ergebnisse wurden
durch die WinList- und Isokontur-Analyse-Softwarepakete
(Verity Software House, Topsham, ME) berechnet und angezeigt. Die
Ergebnisse sind als isometrische Darstellungen der Zot-FITC-Intensität (y-Achse)
gegen die Zeit (x-Achse) und gegen die Zellanzahl (z-Achse) für Zellen
gezeigt, die sich im Fenster der CD3 (T-Lymphozyten) oder CD14 (Makrophagen)
befanden.
-
B. Ergebnisse
-
Ein
repräsentatives
Experiment, das die Kinetik der Bindung von Zot-FITC an menschliche
T-Lymphozyten (CD3+) und Makrophagen (CD14+) zeigt, ist in den 7A-7C gezeigt.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Bindung von Zot an menschliche Makrophagen
(7A) und Lymphozyten (7B) sehr
schnell erfolgt, wobei ein Gleichgewicht innerhalb von 2 min nach
Zugabe von Zot-FITC erreicht wird. Um die Zeit zu vergleichen, die
für das
Erreichen einer maximalen Bindung von Zot und einem anti-CD14 mAb
erforderlich ist, wurden ähnliche
Experimente mit nicht-markierten Zellen durchgeführt. In diesen Experimenten
wurden Basiswerte der FITC-Fluoreszenz, wie oben beschrieben, erfasst,
die Datenerfassung ∼10-15
s unterbrochen, um FITC-anti-CD14 mAb zu injizieren, und die Datenerfassung
sofort für
eine Gesamtdauer von 12 min wieder aufgenommen. Die Ergebnisse (7C)
zeigen, dass maximale Zot-Bindungsgrade in kürzeren Zeiträumen (∼2 min) auftreten,
als für
die Einstellung eines Gleichgewichts von anti-CD14 mAb erforderlich
ist (∼5
min).
-
BEISPIEL 6
-
Bindung von FITC-Zot an
menschliche B- und T-Lymphozyten
-
A. Materialien und Methoden
-
Isolierung menschlicher
mononukleärer
Zellen des peripheren Blutes (PBMC) von gesunden Freiwilligen
-
PBMC
wurden von gesunden Freiwilligen wie oben in Beispiel 4 beschrieben
isoliert.
-
Herstellung von aufgereinigtem
6×His-Zot
-
Die
Herstellung von 6×His-Zot
erfolgte wie oben in Beispiel 2 beschrieben.
-
Koniugation von Zot mit
Fluoresceinisothiocanat (Zot-FITC)
-
Die
Konjugation von Zot mit FITC erfolgte wie oben in Beispiel 4 beschrieben.
-
Bindung von FITC-Zot an
menschliche PBMC und Analyse über
Durchflusszytometrie
-
Man
inkubierte PBMC, die wie oben beschrieben isoliert worden waren,
mit 40 μg/ml
Zot-FITC 30 Minuten bei 37 °C
in Gegenwart von mAb gegen CD14, der mit PE konjugiert war, mAb
gegen CD3, der mit Tricolor (ein PE-Cy5-Konjugat) konjugiert war,
und mit anti-CD19,
das mit ECD (Energie-gekoppelter Farbstoff, ein PE-Texasrot-Konjugat)
konjugiert war. CD14 ist ein Marker für menschliche Makrophagen,
CD3 ist ein Marken für
T-Lymphozyten und
CD19 ist ein Marker für
B-Lymphozyten. Die Verwendung dieser Fluorochrome (z.B. FITC, PE,
TC und ECD) ermöglichte
es den Erfindern, über
4-Farben-Durchflusszytometrie
gleichzeitig die Bindung von Zot an Makrophagen, T- und B-Lymphozyten
in gemischten PBMC-Populationen zu untersuchen. Nach dem Anfärben wusch
man die Zellen zweimal mit PBS (pH 7,2), das 1,0 % (g/v) BSA und
0,1 % (g/v) NaAzid enthielt, und analysierte sofort über Durchflusszytometrie
unter Verwendung eines Epics Elite Durchflusszytometer/Zellsortierer-Systems
(Beckman-Coulter, Miami, FL). Bei diesen Experimenten wurden Fluorochrom-markierte
mAbs der gleichen Isotypen, aber mit irrelevanter Spezifität als Kontrollen
verwendet. Plättchen,
Erythrozyten (falls vorhanden) und Zelldebris schloss man von der
Analyse aus, indem ein geeignetes Fenster auf die Vorwärtsgegen-90
%-Lichtstreuung-Parameter gelegt wurde. Für jede Probe erfasste man Daten
von mehr als 10.000 Zellen. Die Datenanalyse erfolgte mit dem Epics
Elite Analyse-Softwarepaket (Coulter) oder dem WinList „list-mode"-Analyse-Softwarepaket
(Verity Software House, Topsham, ME). Die Ergebnisse sind als Einzelfarben-Histogramme
der Fluoreszenzintensität
von Zot-FITC in T- (CD3+) und B-(CD19+) Populationen gezeigt, die auf Lymphozyten
selektiert waren.
-
B. Ergebnisse
-
Ein
Experiment, das die Bindung von Zot-FITC an menschliche T- (CD3+) und B-(CD19+)
Lymphozyten zeigt, ist in 8 dargestellt.
Die Ergebnisse zeigen, dass Zot in ähnlicher Weise sowohl an T-
als auch an B-Lymphozyten bindet. In diesem Experiment war die Bindung
von Zot-FITC an Makrophagen 5-8fach höher als die Bindung an T- oder
B-Lymphozyten.
-
BEISPIEL 7
-
Unvermögen von
Zot-Antagonisten zur Blockierung der Bindung von Zot-FITC
-
A. Materialien und Methoden
-
Isolierung menschlicher
mononukleärer
Zellen des peripheren Blutes (PBMC) von gesunden Freiwilligen
-
PBMC
wurden wie oben in Beispiel 4 beschrieben von gesunden Freiwilligen
isoliert.
-
Herstellung von aufgereinigtem
6×His-Zot
-
Die
Herstellung von 6×His-Zot
erfolgte wie oben in Beispiel 2 beschrieben.
-
Herstellung der Zot-Antagonisten
FZI/0 und FZI/1
-
Die
Peptidantagonisten FZI/0 (Gly Gly Val Leu Val Gln Pro Gly) (SEQ
ID NO:7) und FZI/1 (Val Gly Val Leu Gly Arg Pro Gly) (SEQ ID NO:8)
wurden chemisch synthetisiert und über allgemein bekannte Verfahren aufgereinigt,
die beispielsweise in High Performance Liquid Chromatography of
Peptides and Proteins: Separation Analysis and Conformation, Hrsg.
Mant et al, C.R.C. Press (1991) beschrieben sind, wobei ein Peptidsynthesegerät verwendet
wurde, beispielsweise Symphony (Protein Technologies, Inc).
-
Koniugation von Zot mit
Fluoresceinisothiocyanat (Zot-FITC)
-
Die
Konjugation von Zot mit FITC erfolgte wie oben in Beispiel 6 beschrieben.
-
Kulturbedingungen für die Blockierung
der Bindung von FITC-Zot an menschliche PBMC und Analyse über Durchflusszytometrie
-
PBMC,
die wie oben beschrieben isoliert worden waren, färbte man
mit mAbs gegen CD14, die mit PE konjugiert waren, und mAbs gegen
CD3, die mit ECD konjugiert waren (Energie-gekoppelter Farbstoff,
ein PE-Texasrot-Konjugat). Dann wusch man die Zellen und inkubierte
15 min bei 4 °C
in 400 μl
AIM-V-Medium (GIBCO BRL, ein definiertes, serumfreies Medium, das
routinemäßig für menschliche
Lymphozytenkulturen verwendet wird) mit 0,2 % (g/v) NaAzid (um die
Internalisierung/das Recycling zu blockieren) nur in Medium oder
unter Zugabe von FZI/0 (4,0 mg/ml), FZI/1 (4,0 mg/ml), BSA (4,0
mg/ml; Negativkontrolle) oder unmarkiertem Zot (160 μg/ml; Positivkontrolle).
Dann gab man zu jedem Röhrchen
Zot-FITC für
die Einstellung einer Endkonzentration von 40 μg/ml und inkubierte 5 min (die
für die Einstellung
eines Gleichgewichts erforderliche Zeit), wusch und untersuchte
sofort im Durchflusszytometer. Im Vergleich mit der zugegebenen
Konzentration an Zot-FITC wurden somit FZI/0, FZI/1 und BSA in 100-fachem Überschuss
und nicht-markiertes Zot in 4-fachem Überschuss zugegeben. Unglücklicherweise
verhinderten technische Schwierigkeiten bei der Gewinnung großer Mengen
aufgereinigter, nicht-markierter Zot-Präparationen die Beurteilung
von dessen Fähigkeit zur
Blockierung der Zot-FITC-Bindung bei mehr als 4-fachem Überschuss. Plättchen,
Erythrozyten (falls vorhanden) und Zelldebris wurden von der Analyse
ausgeschlossen, indem man ein geeignetes Fenster auf die Vorwärts-gegen-90
%-Lichtstreuung-Parameter
legte. Für
jede Probe erfassten die Erfinder Daten von mehr als 10.000 Zellen.
Die Datenanalyse erfolgte über
das Epics Elite Analysen-Softwarepaket (Coulter) oder das WinList „list-mode"-Analyse-Softwarepaket
(Verity Software House, Topsham, ME). Die Ergebnisse sind gezeigt
als % Unterdrückung
der durchschnittlichen Fluoreszenzintensität von Zellen, die mit Zot-FITC
in Gegenwart von Zot-Antagonisten, nicht-markiertem Zot oder BSA inkubiert wurden,
bezogen auf die durchschnittliche Fluoreszenzintensität von Zellen,
die nur mit Medium inkubiert wurden waren (der willkürlich ein
Wert von 100 % zugeordnet wurde).
-
B. Ergebnisse
-
Ein
repräsentatives
Experiment, das den Effekt der Inkubation von PBMC drei verschiedener
Freiwilligen mit Zot-Antagonisten, nicht-markiertem Zot oder BSA
zeigt, ist in 9 gezeigt. Die Zugabe entweder des
Zot-Antagonisten FZI/0 oder des Zot-Antagonisten FZI/1 in 100-fachem Überschuss
blockierte die Bindung von Zot-FITC Makrophagen im Fenster von CD14+ nicht signifikant. In ähnlicher Weise beeinflusste
die Zugabe von BSA in 100-fachem Überschuss die Bindung von Zot-FITC
nicht. Im Gegensatz dazu blockierte die Präinkubation eines nur 4-fachen Überschusses
an nicht-markiertem Zot die Bindung von Zot-FITC um 24-43 %. Diese
Ergebnisse legen die Schlussfolgerung nahe, dass an der Bindung
von Zot an menschliche Makrophagen ein Rezeptor mit Bindungsstellen
beteiligt ist, die sich von denen der in Gehirn- und Darmgewebe
identifizierten Zot/Zonulin-Rezeptoren unterscheiden.
-
BEISPIEL 8
-
Die Unterdrückung der
durch Tetanus-Toxoid (TT) induzierten Proliferation durch Zot hängt ab von
einem Faktor (Faktoren) der (die) in Serum vorliegt (vorliegen)
-
A. Materialien und Methoden
-
Isolierung menschlicher
mononukleärer
Zellen (PBMC) des peripheren Blutes von gesunden Freiwilligen
-
PBMC
wurden wie oben in Beispiel 4 beschrieben von gesunden Freiwilligen
isoliert.
-
Herstellung von aufgereinigtem
6×His-Zot
-
Die
Herstellung von 6×His-Zot
erfolgte wie oben in Beispiel 2 beschrieben.
-
Kulturbedingungen und
Lymphoproliferationsassays
-
Man
kultivierte PBMC (1,5 × 106 Zellen/ml) entweder in jeweils 1,0 ml (a)
AIM-V-Medium, (b)
RPMI 1640, das 10 % (v/v) hitzeinaktiviertes, fötales Kälberserum und 50 μg/ml Gentamycin
enthielt, oder (c) RPMI 1640, das 10 % (v/v) hitzeinaktiviertes
humanes AB-Serum
und 50 μg/ml
Gentamycin enthielt. Man inkubierte die Zellen bei 37 °C, 5 % CO2 in 96-Well-Platten bei Fehlen oder in Gegenwart
von Tetanus-Toxoid (TT; ein spezifisches Antigen, das mit 2,0 μg/ml eingesetzt
wurde; Wyeth, Marietta, PA) ohne oder mit aufgereinigtem Zot (60 μg/ml) oder
Rinderserumalbumin (BSA; ein Kontrollprotein, 60 μg/ml; Fraktion
V, Sigma, St. Louis, MO). Die Zellen inkubierte man sechs Tage und
gab 1,0 Ci/Well tritiiertes Thymidin zu. 20 h später erntete man die Platten
auf einem Wallac Zellerntegerät
(Gaithersburg, MD) und maß das
eingebaute Thymidin auf einem Wallac Trilux Mikrobetazähler (Gaithersburg,
MD).
-
B. Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse aus drei unabhängigen
Experimenten zeigten, dass keine Inhibierung der durch TT induzierten
Proliferation zu beobachten war, wenn PBMC bei Fehlen von Serum
inkubiert wurden, d.h. wenn das AIM-V definierte Medium für die Kulturen
verwendet wurde. Tatsächlich
war in den meisten Fällen
das Gegenteil zu beobachten, d.h. die Inkubation von Zot bei Fehlen
von Serum führte
zu gesteigerten proliferativen Antworten gegenüber TT. Im Gegensatz dazu führte die
Inkubation mit Zot zu einer deutlichen Unterdrückung der durch TT induzierten
Proliferation, wenn die Kulturen in Gegenwart entweder von FCS oder
von menschlichem AB-Serum durchgeführt wurden. Tatsächlich scheint
die Gegenwart von menschlichem AB-Serum einen höheren Grad an Unterdrückung (bis
zu 90 %) der durch TT induzierten Proliferation zu vermitteln als
die Gegenwart von FCS.
-
BEISPIEL 9
-
Unterdrückung der
CD14-Expression auf menschlichen Monozyten/Makrophagen durch Zot
-
A. Materialien und Methoden
-
Isolierung menschlicher
mononukleärer
Zellen des peripheren Blutes (PBMC) von gesunden Freiwilligen
-
PBMC
wurden wie oben in Beispiel 4 beschrieben von gesunden Freiwilligen
isoliert.
-
Herstellung von aufgereinigtem
6×His-Zot
-
Die
Herstellung von 6×His-Zot
erfolgte wie oben in Beispiel 2 beschrieben.
-
Kulturbedingungen und
Analyse über
Durchflusszytometrie
-
Man
inkubierte PBMC, die wie oben beschrieben isoliert worden waren,
bei 37 °C,
5 % CO2 in 24-Well-Platten über verschiedene
Zeiträume
(4 h bis 7 Tage) bei Fehlen oder in Gegenwart von Tetanus-Toxoid
(TT; ein spezifisches Antigen, das in einer Konzentration von 2,0 μg/ml verwendet
wurde; Wyeth, Marietta, PA) ohne oder zusammen mit aufgereinigtem
Zot (60 μg/ml)
oder Rinderserumalbumin (BSA; ein Kontrollprotein, 60 μg/ml; Fraktion
V, Sigma, St. Louis, MO). Dann färbte
man die Zellen mit einem mAb gegen CD14, der mit FITC konjugiert
war, und analysierte über
Durchflusszytometrie. Plättchen,
Erythrozyten (falls vorhanden) und Zelldebris wurden von der Analyse
ausgeschlossen, indem ein geeignetes Fenster auf die Vorwärts-gegen-
90 %-Lichtstreuung-Parameter gelegt wurde. Für jede Probe wurden Daten von
mehr als 10.000 Zellen erfasst. Die Datenanalyse erfolgte über das
Epics Elite Analyse-Softwarepaket (Coulter) oder das WinList „list-mode"-Analyse-Softwarepaket (Verity
Software House, Topsham, ME). Die Ergebnisse sind als Einzelfarben-Histogramme
der CD14-Fluoreszenz auf Zellen gezeigt, die im Fenster der „Monozyten-Region" liegen, die durch
die Vorwärtsstreuung-gegen-Seitwärtsstreuung-Eigenschaften menschlicher
Makrophagen definiert ist.
-
B. Ergebnisse
-
Ein
repräsentatives
Experiment, das die Effekte der Inkubation von PBMC mit Zot auf
die Expression von CD14 in menschlichen Makrophagen zeigt, ist in
den 10A-10B enthalten.
Die Zugabe von Zot führte
innerhalb von 18 h Inkubation zu einer deutlichen Unterdrückung der
Expression von CD14. Dieser Effekt war entweder bei Fehlen (10A) oder in Gegenwart (10B)
von Tetanus-Toxoid sehr ausgeprägt. Die
Zugabe von BSA beeinflusste die Expression von CD14 nicht. Kinetische
Experimente zeigten, dass die durch Zot induzierte Unterdrückung der
Expression von CD14 in ungefähr
der Hälfte
der Experimente bereits 4-6 h nach Kontakt mit Zot zu beobachten
ist und dass die Expression von CD14 nach 7 Tagen in Kultur (dem letzten
ausgewerteten Zeitpunkt) deutlich unterdrückt bleibt. CD14 ist ein Molekül auf der
Oberfläche
von Makrophagen, das als hochaffiner Rezeptor für Komplexe aus LPS-LPS-Bindungsprotein
dient. Man nimmt daher an, dass die Herunterregulierung der Expression
von CD14 durch Zot tiefgreifende Auswirkungen auf die Aktivierung
von Makrophagen und deren Fähigkeit
zur effektiven Initiierung T-Zellvermittelter Immunantworten hat.
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BEISPIEL 10
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Effekte von Zot auf die
Lebensfähigkeit
menschlicher Lymphozyten und Monozyten/Makrophagen
-
A. Materialien und Methoden
-
Isolierung menschlicher
mononukleärer
Zellen des peripheren Blutes (PBMC) von gesunden Freiwilligen
-
PBMC
wurden von gesunden Freiwilligen wie oben in Beispiel 4 beschrieben
isoliert.
-
Herstellung von aufgereinigtem
6×His-Zot
-
Die
Herstellung von 6×His-Zot
erfolgte wie oben in Beispiel 2 beschrieben.
-
Kulturbedingengen und
Analyse über
Durchflusszytometrie
-
Man
inkubierte PBMC, die wie oben beschrieben isoliert worden waren,
bei 37 °C,
5 % CO2 in 24-Well-Platten über verschiedene
Zeiträume
(6 h bis 7 Tage) bei Fehlen oder in Gegenwart von Tetanus-Toxoid
(TT; ein spezifisches Antigen, das in einer Konzentration von 2,0 μg/ml verwendet
wurde; Wyeth, Marietta, PA) ohne oder zusammen mit aufgereinigtem
Zot (40 μg/ml)
oder Rinderserumalbumin (BSA; ein Kontrollprotein, 40 μg/ml; Fraktion
V, Sigma, St. Louis, MO). Dann färbte
man die Zellen mit dialysierten mAbs gegen CD14, die mit FITC konjugiert
waren, und wusch sie. Zur Bestimmung der Zelllebensfähigkeit
gab man Propidiumiodid (PI; 50 g/ml; ein Farbstoff, der einfach
in tote Zellen aufgenommen wird, aber von lebensfähigen Zellen
ausgeschlossen wird) zu den Zellsuspensionen und analysierte die
Proben sofort über
Durchflusszytometrie. Plättchen,
Erythrozyten (falls vorhanden) und Zelldebris schloss man von der
Analyse aus, indem ein geeignetes Fenster auf die Vorwärtsgegen-90
%-Lichtstreuung-Parameter gelegt wurde. Für jede Probe wurden Daten für mehr als
10.000 Zellen erfasst. Die Datenanalyse erfolgte durch das Epics
Elite Analyse-Softwarepaket (Coulter) oder das WinList „list-mode"-Anlayse-Softwarepaket
(Verity Software House, Topsham, ME). Die Ergebnisse sind gezeigt
als % lebensfähige
Zellen, die sich im Fenster der „Monozyten-Region" oder „Lymphozyten-Region" befanden, die auf
der Grundlage der Vorwärtsstreuung-gegen-Seitwärtsstreuung-Eigenschaften
dieser Zellpopulationen definiert sind.
-
B. Ergebnisse
-
Ein
repräsentatives
Experiment, das die Effekte der Inkubation von PBMC mit Zot auf
die Lebensfähigkeit
menschlicher Makrophagen und Lymphozyten zeigt, ist in 11 enthalten.
Die Zugabe von Zot verursachte bereits nach einem Tag in Kultur
eine mäßige Abnahme
der Lebensfähigkeit
von Makrophagen im Vergleich zu Kontrollen. Diese Abnahmen wurden
am Tag 4 sehr ausgeprägt,
und praktisch alle Makrophagen waren nach 7 Tagen in Kultur tot.
Im Gegensatz dazu waren bis zum Tag 4 keine Unterschiede hinsichtlich
der Lebensfähigkeit
von Lymphozyten zu beobachten, die mit Zot inkubiert wurden oder
die mit Medium oder BSA inkubiert wurden. Die Lebensfähigkeit
der Lymphozyten nahm jedoch zu späteren Zeitpunkten in Gegenwart von
Zot deutlich ab. Ähnliche
Ergebnisse wurden festgestellt, wenn TT den Kulturen bei Fehlen
oder in Gegenwart von Zot zugegeben wurde. Diese Ergebnisse zeigen,
dass Zot die Lebensfähigkeit
von Makrophagen zu relativ frühen
Zeitpunkten beeinflusst, während
die Effekte auf Lymphozyten nicht früher als nach wenigstens 4 Tagen
in Kultur deutlich werden. Diese Beobachtungen liefern zusätzliche
Informationen hinsichtlich der Mechanismen, die der durch Zot vermittelten
Unterdrückung
der Prozessierung und Präsentation
von Antigen möglicherweise
zugrunde liegen, und weisen auf einen frühen Effekt auf Makrophagen
hin.
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BEISPIEL 11
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Durch Zot vermittelte
Induktion der Produktion von Zytokin durch menschliche Monozyten/Makrophagen
und Lymphozyten
-
A. Materialien und Methoden
-
Isolierung menschlicher
mononukleärer
Zellen des peripheren Blutes (PBMC) von gesunden Freiwilligen
-
PBMC
wurden von gesunden Freiwilligen wie oben in Beispiel 4 beschrieben
isoliert.
-
Herstellung von aufgereinigtem
6×His-Zot
-
Die
Herstellung von 6×His-Zot
erfolgte wie oben in Beispiel 2 beschrieben.
-
Kulturbedingungen
-
Man
inkubierte PBMC, die wie oben beschrieben isoliert worden waren,
bei 37 °C,
5 % CO2 in 24-Well-Platten über verschiedene
Zeiträume
(6 h bis 4 Tage) bei Fehlen oder in Gegenwart von Tetanus-Toxoid
(TT; ein spezifisches Antigen, das in einer Konzentration von 2,0 μg/ml verwendet
wurde; Wyeth, Marietta, PA) ohne oder zusammen mit aufgereinigtem
Zot (60 μg/ml)
oder Rinderserumalbumin (BSA; ein Kontrollprotein, 60 μg/ml; Fraktion
V, Sigma, St. Louis, MO). Für
Untersuchungen, welche die Produktion von TNF-α, IL-1β, und IL-10 beinhalteten, sammelte
man nach 6 h und an den Tagen 1, 2 und 4 den Inhalt der Wells in
1,5 ml Eppendorf-Röhrchen
und zentrifugierte 10 min bei 4 °C
mit 2.700 × g
in einer gekühlten
Eppendorf-Zentrifuge, um Zellen und Debris zu entfernen. Dann übertrug
man die Überstände in neue
Eppendorf-Röhrchen
und fror diese bis zur Analyse bei –70 °C ein. Nach drei Tagen sammelte
man die Überstände für die Messung
von aus T-Lymphozyten stammenden Zytokinen (z.B. IL-2, IL-4 und
IFN-γ) nach
Stimulierung mit TT ohne oder mit aufgereinigtem Zot oder BSA.
-
Zytokin-Messungen durch
Chemilumineszenz-ELISA
-
Ein
Standard-Chemilumineszenz-Einfang-ELISA wurde verwendet, um das
Vorliegen von Zytokinen in den Zellkulturüberständen nachzuweisen. Kurz zusammengefasst
beschichtete man über
Nacht bei 4 °C 1,0-2,0 μg/ml anti-Mensch-Zytokin-Antikörper auf
schwarz-opake ELISA-Platten mit 96 Wells (Corning-Costar, Cambridge,
MA) entweder in PBS (pH 7,4) (Biofluids) oder 0,1 M Natriumbicarbonat
(pH 8,1). Man wusch die Platten mit PBS (pH 7,4), das 0,5 % (v/v)
Tween-20 (Sigma) enthielt, und blockierte 2 h mit PBS (pH 7,4),
das entweder 10 % (v/v) FCS oder 4,0 % (g/v) BSA enthielt. Nach
dem Waschen gab man 100 μl
Zellkulturüberstände oder
rekombinante, menschliche Zytokine (als Standards) zu den Wells
und inkubierte 2 h bei Raumtemperatur. Nach Waschen gab man die
entsprechenden, mit Biotin konjugierten anti-Zytokin-mAbs zu den Wells
(45 min bei Raumtemperatur), wusch und inkubierte 30 min bei Raumtemperatur
mit Avidin-Peroxidase. Dann gab man das BM Chemilumineszenz ELISA-Reagens
(Boehringer Mannheim, Gaithersburg, MD) zu und wies Chemilumineszenz
mit einem 1450 Mikrobeta Trilux-Plattenlesegerät (Wallac,
Gaithersburg, MD) nach. Die Antikörper gegen IL-1β bezog man
von Endogen (Woburn, MA), alle anderen Antikörper von Pharmingen (San Diego,
CA).
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B. Ergebnisse
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Ein
repräsentatives
Experiment, das die Fähigkeit
von Zot zur Induzierung der Zytokin-Produktion durch menschliche
Makrophagen zeigt, ist in den 12A-12C dargestellt. Die Zugabe von Zot (bei Fehlen
von TT) induzierte die Produktion beträchtlicher Mengen von TNF-α bereits
nach 6 h, wobei Spitzenwerte nach 24 h erreicht wurden (3.400-3.800 pg/ml) und
die Konzentration danach abnahm, wobei Konzentrationen in der Nähe der Basiswerte
nach vier Tagen erreicht wurden (12A).
In Medium- oder BSA-Kulturen wurden niedrigere Konzentrationen von
TNF-α festgestellt
(1.000-1.100 pg/ml), was möglicherweise
das Ergebnis unspezifischer Aktivierung von Makrophagen nach Adhärenz an
Plastik darstellt. Ebenfalls zu beobachten war eine schwache Induktion
von IL-1β durch
Zot (∼40-60
pg/ml), die nach 2 Tagen Spitzenwerte erreichte bis zum Tag 4 deutlich
abnahm (∼20
pg/ml) (12B). In Medium- oder BSA-Kulturen
waren keine signifikanten Konzentrationen von IL-1β zu festzustellen.
Schließlich
führte
die Inkubation mit Zot zur Produktion hoher Konzentrationen von
IL-10 nach 6 h (1.000 pg/ml), wobei Spitzenwerte am Tag 1 erreicht
wurden (1.500 pg/ml) und die Konzentrationen bis zum Tag 4 konstant
blieben (12C). Ähnlich wie bei den Ergebnissen,
die oben für TNF-α beschrieben wurden,
wurden deutlich niedrigere Konzentrationen von IL-10 in Medium-
oder BSA-Kulturen
festgestellt, möglicherweise
als Ergebnis unspezifischer Aktivierung von Makrophagen nach Adhärenz an
Plastik. Die Gegenwart von TT veränderte weder die Kinetik noch
die Stärke
der Zytokin-Antworten, die nach Zugabe von Zot beobachtet wurden.
Die Induktion hoher Konzentrationen starker proinflammatorischer Zytokine
nach Kontakt mit Zot liefert zusätzliche
Informationen hinsichtlich der Mechanismen, die der durch Zot vermittelten
Unterdrückung
der Prozessierung und Präsentation
von Antigen zugrunde liegen können,
und deutet erneut auf einen frühen
Effekt auf Makrophagen hin. Beispielsweise nimmt man an, dass die
durch Zot vermittelte Induktion der Produktion von IL-10, eines
Zytokins, das als wesentlicher Inhibitor der Antwort vom Th1-Typ
durch Inhibierung der Produktion von Zytokinen wie beispielsweise
IL-2 bekannt ist, eine wesentliche Rolle bei der Unterdrückung der
Antigen-induzierten, lymphoproliferativen Antworten spielt, die
zu beobachten sind, wenn Zot den Kulturen zugegeben wird.
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Ein
repräsentatives
Experiment, das die Effekte von Zot auf die Produktion von Zytokinen
zeigt, die von T-Zellen stammen, ist in den 13A-13B gezeigt. Es wurde beobachtet, dass die Zugabe
von Zot die durch Inkubation mit TT induzierte Produktion von IL-2
unterdrückte,
während
BSA keinen Effekt hatte (13A).
Bei Fehlen von TT wurden keine messbaren Konzentrationen von IL-2
durch Zot induziert. Im Gegensatz dazu induzierte die Zugabe von
Zot bei Fehlen von TT durchwegs die Produktion niedriger bis mäßiger Konzentrationen
von IFN-γ, ähnlich den
Konzentrationen, die durch TT induziert wurden (13B). Darüber hinaus
steigerte Zot deutlich die Konzentrationen von TT-induziertem IFN,
während
BSA keinen Effekt hatte (13B).
Schließlich
wurde festgestellt, dass die Zugabe von Zot keine Produktion von
IL-4 induzierte. Da IL-2 ein Zytokin ist, das eine wesentliche Rolle
bei der Proliferation von Lymphozyten spielt, nimmt man an, dass
die Unterdrückung
der Produktion von IL-2 nach Antigenstimulation einer der Schlüsselmechanismen
ist, welcher der durch Zot vermittelten Unterdrückung der durch TT induzierten
Proliferation zugrunde liegt. Als weiterer Punkt von Bedeutung zeigt
die Tatsache, dass Zot die Produktion von IFN-γ bei Fehlen oder in Gegenwart
von TT ebenso wie die Produktion vieler proinflammatorischer Zytokine
induziert, dass Zot seine immunregulatorischen Effekte auf verschiedenen
Ebenen während
des komplexen Vorgangs der Prozessierung und Präsentation von Antigen ausübt, der
zur Erzeugung Antigen-spezifischer Immunantworten führt.
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