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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Fulleren-Derivat, welches DNA-Kompaktierungs-Aktivität aufweist
und als DNA-Kompaktionsreagenz nützlich
ist, neben anderen Verwendungen, und beispielsweise in der pharmazeutischen
Industrie anwendbar ist.
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Stand der
Technik
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DNA-Kompaktion
in einem Protein-DNA-Komplex, wie die Anordnung von DNAs auf einem
Chromosom, ist ein sehr wichtiges Thema der biochemischen Forschung.
Kompaktion durch organische Mikromoleküle und anorganische Ionen ist
ebenfalls ein wichtiger Gegenstand der Forschung, der für die Transfektion relevant
ist [z.B. Yoshikawa, Y. et al., FEBS Letters, 1995, 361: 277–281 und
FEBS Letters, 1996, 396: 71–76; Behr,
J-P, Acc. Chem. Res., 1993, 26: 274–278].
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Als
DNA-Träger
geeignete Polyamin-Copolymere wurden von Asayama et al. beschrieben
(Bioconjugate Chem, 1997, 8: 833–838).
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Der
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein neues Mittel zur DNA-Kompaktion.
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Offenbarung
der Erfindung
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Bisher
wurde eine Technologie zur Anwendungs-maßgeschneiderten Modifikation
von Fulleren bereitgestellt, und es wurde eine Vielzahl von Fulleren-Derivaten
hergestellt [z.B. Friedman, S. H. et al. J. Am. Chem. Soc., 1993,
Band 115, 6506–6509;
Yamago, S. et al., J. Am. Chem. Soc., 1994, Band 116, 1123; Taki,
M. et al., J. Am. Chem. Soc., 1997, Band 119, 926; An. Y. Z. et
al., Tetrahedron, 1996, Band 52, 5179–5189; Nakamura, E. et al.,
Bull. Chem. Soc. Jpn., 1996, Band 69, 2143–2151; Yamago, S. et al., Chemistry
Leiters, 1996, 395–396;
Murata, Y. et al., The 2nd International Forum on Chemistry of Functional
Organic Chemicals (IFOC-2), 1997, P-31, Tokyo, Japan, usw.].
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Weitere
Quellen für
die Beschreibung von Fullerenen und Fulleren-Derivaten sind WO-A-94/25424, WO-A-95/09564,
WO-A-96/09275, WO-A-96/36631,
DE-A-43 12 475, US-A-5 679 861 und EP-A-0 770 577.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung entdeckten, dass unter diesen
Fulleren-Derivaten Fulleren-Derivate mit 1 bis 4 stickstoffhaltigen
hydrophilen Seitenkette(n), einschließlich von Salzen davon, amphiphil
sind und eine außergewöhnlich hohe
DNA-Kompaktierungs-Aktivität
aufweisen, und haben dementsprechend die vorliegende Erfindung entwickelt.
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1. Struktur der erfindungsgemäß verwendeten
Fulleren-Derivate
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Das
erfindungsgemäß verwendete
Fulleren-Derivat ist ein Fulleren-Derivat mit 1 bis 4 stickstoffhaltigen
hydrophilen Seitenkette(n). Dieses Fulleren-Derivate schließt nicht nur im folgenden beschriebene
neue Verbindungen ein, sondern auch bekannte Verbindungen.
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Die
DNA-Kompaktierungs-Aktivität
der Fulleren-Derivate ist das Ergebnis eines Wechselspiels der Größe und Hydrophobizität des Fullerens
und der Affinität
der stickstoffhaltigen hydrophilen Seitenkette(n) des Derivats für die Phosphatgruppe.
Es wird angenommen, dass die Wechselwirkung zwischen Fulleren und
hydrophoben Einheiten einer DNA (z.B. Hauptfurche der DNA) und die
Wechselwirkung zwischen den stickstoffhaltigen hydrophilen Seitenkette(n)
und der Phosphatgruppe der DNA eine Biegung und Faltung der DNA-Einzelmoleküle verursacht,
und dass die hydrophoben Einheiten einer großen Anzahl solcher gefalteten
DNA-Einzelmoleküle koaleszieren,
so dass die Kompaktion verursacht wird.
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Daher
kann das molekulare Design eines Fulleren-Derivats von Fachleuten
frei ausgewählt
werden, wobei die obigen Mechanismen in Betracht gezogen werden.
Die DNA-Kompaktierungs-Aktivität
des dementsprechend hergestellten Fulleren-Derivats kann durch Elektrophorese
einer Mischlösung
des Fulleren-Derivats und einer DNA (z.B. Plasmid-DNA) und Messung
der Menge an DNA beurteilt werden. Da diese Kompaktierungs-Aktivität des Fulleren-Derivats
eng mit der hohen Bindungsaffinität des Derivats für DNA in
Verbindung steht, kann ein Screening durch ein Ethidiumbromid-Verdrängungsassay
unter Verwendung von Kälberthymus-DNA
durchgeführt
werden.
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Während das
Fulleren-Derivat in Form eines Salzes verwendet werden kann, ist
das Salz bevorzugt ein konventionelles nicht-toxisches Salz, insbesondere
ein pharmazeutisch verträgliches
Salz. Genauer gesagt schließt
das Salz Salze anorganischer Säuren
(z.B. Hydrochlorid, Hydrobromid, Sulfat, Phosphat usw.), Salze organischer
Carbonsäuren
oder Sulfonsäuren
(z.B. Formiat, Acetat, Trifluoracetat, Maleat, Tartrat, Fumarat,
Methansulfonat, Benzolsulfonat, Toluolsulfonat usw.), und Salze
mit basischen oder Aminosäuren
(z.B. Arginin, Asparaginsäure,
Glutaminsäure
usw.) ein.
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Das
Fulleren-Derivat kann aufgrund der Anwesenheit von asymmetrischem
Kohlenstoff und molekularer Asymmetrie als verschiedene Isomere
auftreten, und alle diese fallen unter das Konzept des erfindungsgemäß verwendeten
Fulleren-Derivats.
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Das
erfindungsgemäß verwendete
Fulleren des Fulleren-Derivats ist nicht auf [60]Fulleren beschränkt, sondern
schließt
auch Fullerene höherer
Ordnung ein (z.B. [70]Fulleren usw.).
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Die
bevorzugte stickstoffhaltige hydrophile Seitenkette schließt eine
Kohlenwasserstoffgruppe ein, welche 1 oder 2 geradkettige oder verzweigtkettige
Substituenten-Gruppen aufweist, welche jeweils 1 bis 10 Stickstoffatom(e)
und 2 bis 30 Kohlenstoffatome umfassen, und ist so konfiguriert,
dass sie an ein oder zwei der 2 bis 8 sp3-Kohlenstoffatome
gebunden ist, die am Fulleren-Kern vorliegen. Bevorzugter ist eine
Kohlenwasserstoffgruppe, welche 1 oder 2 geradkettige oder verzweigtkettige
Substituenten-Gruppe(n) aufweist, welche jeweils 2 bis 8 Stickstoffatome
und 2 bis 20 Kohlenstoffatome umfassen, und ist so konfiguriert,
dass sie an zwei der 2 bis 8 sp3-Kohlenstoffatome
gebunden ist, die am Fulleren-Kern vorhanden sind.
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Die
Aminogruppe in der stickstoffhaltigen hydrophilen Seitenkette kann
primär,
sekundär
oder tertiär sein
und kann eine stickstoffhaltige heterocyclische Gruppen bilden [wie
eine 3 bis 8- (bevorzugt 5- oder 6-)-gliedrige ungesättigte heteromonocyclische
Gruppe, enthaltend 1 bis 4 Stickstoffatom(e) (z.B. Pyrrolyl, Pyrrolinyl,
Imidazolyl, Pyrazolyl, Pyridyl, Dihydropyridyl, Pyrimidyl, Pyrazinyl,
Pyridazinyl, Triazolyl, Tetrazolyl); und ungesättigte kondensierte heterocyclische
Gruppen, enthaltend 1 bis 4 Stickstoffatom(e) (z.B. Indolyl, Isoindolyl,
Indolidinyl, Benzimidazolyl, Chinolyl, Isochinolyl, Indazolyl, Benzotriazolyl,
Acridinyl)]. Darüber
hinaus kann sie gegebenenfalls durch Niederalkyl oder ähnliches
substituiert sein.
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Die
oben erwähnte
stickstoffhaltige hydrophile Seitenkette kann als ihre Gerüstatome
und/oder Substituenten weitere Heteroatome aufweisen wie Sauerstoff,
Schwefel usw..
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Wenn
darüber
hinaus zwei oder mehr stickstoffhaltige Seitenketten vorliegen,
kann eine vernetzende Alkylen-Einheit existieren, die diese stickstoffhaltigen
hydrophilen Seitenketten verbrückt.
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Die
Kohlenwasserstoffgruppe der stickstoffhaltigen hydrophilen Seitenkette
schließt
geradkettige, verzweigtkettige oder cyclische Kohlenwasserstoffgruppen
ein, entweder gesättigt
oder ungesättigt,
und ist bevorzugt eine Kohlenwasserstoffgruppe aus 1 bis 20 Kohlenstoffatom(en),
bevorzugter 1 bis 15 Kohlenstoffatom(en).
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Die
spezifische Struktur der stickstoffhaltigen hydrophilen Seitenkette
schließt
die folgenden ein (der Fulleren-Kern ist ebenfalls gezeigt), wobei
sie nicht darauf beschränkt
ist.
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In
den obigen Formeln können
Rs gleich oder verschieden sein und stellen jeweils eine geradkettige oder
verzweigt-kettige Acylgruppe dar, umfassend 1 bis 10 Stickstoffatom(e)
und 2 bis 30 Kohlenstoffatom(e) [bevorzugter [N-(N,N-Di(nieder)alkylamino)(nieder)alkyl-N-(nieder)alkyl]amino(nieder)alkanoyl-Gruppen, [N-(N-(Nieder)alkylamino)(nieder)-alkyl-N-(nieder)alkyl]amino(nieder)alkanoyl-Gruppen,
[N-Pyrrolyl(nieder)alkyl-N-(nieder)alkyl]amino(nieder)alkanoyl-Gruppen,
[N-(N,N-Di(nieder)alkylamino)(höher)alkyl-N-(nieder)alkyl]amino(nieder)alkanoyl-Gruppen,
[N-(N-(Nieder)alkylamino)(nieder)alkyl-N-(nieder)alkyl]amino(höher)alkanoyl-Gruppen,
[N-Pyrrolyl(höher)alkyl-N-(nieder)alkyl]amino(höher)alkanoyl-Gruppen;
Gruppen der Formel;
(wobei R
1,
R
2, R
3, R
4 und R
5 in den unterschiedlichen
Vorkommen jeweils gleich oder verschieden sein können und Wasserstoff oder eine
Niederalkylgruppe darstellen; A eine Alkylengruppe darstellt; Y
CH oder N darstellt und n eine ganze Zahl von 1 bis 4 darstellt)];
geradkettige oder verzweigtkettige (C
2-C
30)Alkylgruppen, umfassend 1 bis 10 Stickstoffatom(e)
und 2 bis 30 Kohlenstoffatome [bevorzugter [N-(N,N-Di(nieder)alkylamino)(nieder)alkyl-N-(nieder)alkyl]amino(nieder)alkyl-Gruppen, [N-(N-(Nieder)alkylamino)(nieder)alkyl-N-(nieder)alkyl]amino(nieder)alkyl-Gruppen,
[N-Pyrrolyl(nieder)alkyl-N-(nieder)alkyl]amino(nieder)alkyl-Gruppen, [N-(N,N-Di(nieder)alkylamino)(höher)alkyl-N-(nieder)alkyl]amino(nieder)alkyl-Gruppen,
[N-(N-(Nieder)alkylamino)(nieder)alkyl-N-(nieder)alkyl]amino(höher)alkyl-Gruppen,
[N-Pyrrolyl(höher)alkyl-N-(nieder)alkyl]amino(höher)alkyl-Gruppen;
oder Gruppen der Formel:
(worin R
1,
R
2, R
3, R
4, R
5, A, Y und n
jeweils wie oben definiert sind; A' eine Alkylengruppe darstellt)].
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Ar
stellt eine Arylgruppe dar (z.B. Phenyl, Naphthyl, Anthryl, usw.);
R' stellt Wasserstoff
oder eine Niederalkylgruppe dar;
Ra und Rb können gleich
oder verschieden sein und stellen jeweils Wasserstoff oder eine
Niederalkylgruppe dar, oder Ra und Rb können gemeinsam und zusammen
mit dem Kohlenstoffatom, an das sie gebunden sind, ein 3- bis 6-gliedrige
Cycloalkylgruppe darstellen.
A, A1,
A2 und A3 können gleich
oder verschieden sein und stellen jeweils eine Alkylengruppe dar;
X
stellt -O-, -N- oder -S- dar; und
m stellt eine ganze Zahl
von 0 oder 1 dar.
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Es
sollte jedoch so verstanden werden, dass die verschiedenen stickstoffhaltigen
hydrophilen Seitenketten, die oben erwähnt werden, nur Beispiele sind
und dass als Struktur zwischen „dem Fulleren-Kern" und „der Gruppe
der Formel"
die verschiedenen bekannten
Strukturen selektiv verwendet werden können, die von den oben illustrierten
verschieden sind.
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Die
Niederalkylgruppe oder Niederalkyleinheit im Zusammenhang mit der
vorliegenden Erfindung schließt
geradkettige oder verzweigtkettige Gruppen mit jeweils 1 bis 6 Kohlenstoffatom(en)
ein wie Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sec-Butyl,
tert-Butyl, Pentyl, Isopentyl, tert-Pentyl, Neopentyl, Hexyl, Isohexyl
usw.
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Die
Alkylengruppe schließt
geradkettige oder verzweigt-kettige Gruppen mit 1 bis 10 Kohlenstoffatom(en)
ein, wie Methylen Ethylen, Trimethylen, 2-Methyltrimethylen, Tetramethylen,
Ethylethylen, Pentamethylen, 3-Methylpentamethylen,
Hexamethylen, 2-Ethyltetramethylen, Heptamethylen, Octamethylen,
Nonamethylen, Decamethylen usw. ein.
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Die
Höheralkylgruppe
oder Höheralkyleinheit
schließt
geradkettige oder verzweigt-kettige Gruppen mit jeweils 7 bis 20
Kohlenstoffatomen ein wie Heptyl, Octyl, 2-Ethylhexyl, Nonyl, Decyl,
3, 7-Dimethyloctyl, Undecyl, Dodecyl, Tridecyl, Tetradecyl, Pentadecyl,
3-Methyl-10-ethyldodecyl, Hexadecyl, Heptadecyl, Octadecyl, Nonadecyl,
Eicosyl usw. ein.
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Die
Anzahl der stickstoffhaltigen hydrophilen Seitenketten am Fulleren-Kern ist bevorzugt
1 bis 4, und die Anwesenheit einer oder zweier solcher Seitenketten
ist besonders bevorzugt. Wenn nur eine Seitenkette verwendet werden
soll, ist es bevorzugt, eine Seitenkette auszuwählen, die eine relativ große Anzahl
von Stickstoffatomen enthält
(bevorzugt 4 oder mehr N-Atome). Besonders bevorzugt ist ein Polypyrrol,
welches eine vergleichsweise hohe Bindungsaffinität aufweist.
Wenn zwei Seitenketten beteiligt sind, ist die Verwendung von Alkylpolyaminen,
welche 2 bis 8 Stickstoffatome enthalten, und die vergleichsweise
wenig hydrophil sind, bevorzugt.
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Von
den verschiedenen oben beschriebenen Fulleren-Derivaten können geeignete
Derivate unter Berücksichtigung
der Leichtigkeit der Synthese und der Bindungsaffinität für DNA neben
anderen Faktoren geeignet ausgewählt
werden, basierend auf der bisher verfügbaren Information können jedoch
Derivate der folgenden allgemeinen Formel (I), einschließlich ihrer
Salze erwähnt
werden.
[wobei zwei Rs gleich oder
verschieden sein können
und jeweils eine geradkettige oder verzweigt-kettige Acylgruppe
mit 1 bis 10 Stickstoffatom(en) und 2 bis 30 Kohlenstoffatomen oder
Wasserstoff darstellen (vorausgesetzt jedoch, dass die zwei Rs nicht
gleichzeitig Wasserstoff darstellen)].
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Als
bevorzugtere Beispiele für
das Fulleren-Derivat können
bald Derivate der allgemeinen Formel (I) erwähnt werden, wobei zwei Rs gleich
oder verschieden sind und jeweils eine geradkettige oder verzweigt-kettige
Acylgruppe mit 2 bis 8 Stickstoffatomen und 2 bis 30 Kohlenstoffatomen
als Gerüstatome
umfassen.
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Als
noch bevorzugtere Beispiele für
das Fulleren-Derivat können
Derivate der allgemeinen Formel (I) genannt werden, wobei die beiden
Rs gleich oder verschieden sind und jeweils eine geradkettige oder
verzweigtkettige Acylgruppe darstellen, welche 2 bis 8 Stickstoffatome
und 2 bis 20 Kohlenstoffatome als Gerüstatome aufweist.
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Weiter
haben erfindungsgemäße Fulleren-Derivate
die folgende allgemeine Formel (II):
[wobei R eine geradkettige
oder verzweigtkettige Acylgruppe mit 1 bis 10 Stickstoffatom(en)
und 2 bis 30 Kohlenstoffatomen darstellt und R' Wasserstoff oder eine Niederalkylgruppe
darstellt], einschließlich
ihrer Salze.
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Als
bevorzugtere Beispiele für
das Fulleren-Derivat können
Derivate der allgemeinen Formel (II) genannt werden, wobei R eine
geradkettige oder verzweigt-kettige Acylgruppe darstellt, umfassend
2 bis 8 Stickstoffatome und 2 bis 30 Kohlenstoffatome.
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Die
noch bevorzugteren Beispiele für
das Fulleren-Derivat sind Derivate der allgemeinen Formel (II), wobei
R eine geradkettige oder verzweigtkettige Acylgruppe umfassend 2
bis 8 Stickstoffatome und 2 bis 20 Kohlenstoffatome darstellt.
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2. Verfahren
zur Herstellung des erfindungsgemäßen Fulleren-Derivats
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Die
oben genannten Fulleren-Derivate und Salze der vorliegenden Erfindung
können
durch die den Fachleuten bekannten Verfahren hergestellt werden,
entweder als solche oder geeignet modifiziert, entsprechend den
jeweiligen gewünschten
Strukturen [siehe oben oder unten zitierte Literatur].
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Das
Verfahren zur Herstellung von Fulleren-Derivaten wird nun in größerem Detail
beschrieben, wobei Fulleren-Derivate mit einer oder zwei stickstoffhaltigen
hydrophilen Seitenketten als Beispiele genommen werden.
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Verfahren A (eine Seitenkette)
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Das
Organo-Fulleren (Methano-Fulleren, Propano-Fulleren), welches erhältlich ist
durch Durchführung
der bekannten Reaktion der aus einem Cyclopropenonacetal erzeugten
Vinylcarben-Spezies mit Fulleren (Literatur 1; Tokuyama, H.; Isobe,
H.; Nakamura, E., Bull. Chem. Soc. Jpn. 1995, Band 68, 935–941) wird
einer Transformationsreaktion der funktionellen Gruppe unterzogen,
um eine stickstoffhaltige Seitenkette einzuführen. Methano-Fulleren und
Propano-Fulleren werden jeweils in hydroxyhaltige Organo-Fullerene
durch das Verfahren umgewandelt, welches im Fall von Methano-Fulleren
Zugabe von Wasser nach der Reaktion der Vinylcarben-Spezies umfasst,
um das Ketenacetal zu hydrolysieren, und durch das Verfahren, welches
hydrolytische Entfernung des Acetals mit Hilfe des Schwefelsäure-Katalysators
in Wasser/Tetrahydrofuran/Chlorbenzol und anschließende Reduktion
mit Diisobutylaluminiumhydrid umfasst. Das angestrebte Fulleren-Derivat kann
durch Durchführung
einer Transformation der funktionellen Gruppe mit der so erzeugten
Hydroxylgruppe hergestellt werden.
- 1. Bekannte
Reaktion (Literatur 2, Nakamura, E.; Tokuyama, H.; Yamago, S.; Shiraki,
T.; Sugiura, Y., Bull. Chem. Soc. Jpn. 1996, Band 69, 2143–2151).
Durch Kupplungsreaktion von Bernsteinsäureanhydrid und einem hydroxyhaltigen
Organo-Fulleren wird das Carbonsäure-Derivat
hergestellt. Diese Carbonsäure
und eine Amin-Verbindung mit einer primären oder sekundären Amino-Funktion
werden einer Kupplungsreaktion zur Herstellung des angestrebten
Produktes unterzogen.
Als oben erwähnte Amin-Verbindung kann ein
Polypyrrol-Derivat in Analogie zum in Literatur 2 beschriebenen
Netropsin-Derivat, ein Polyamin wie ein Alkylspermidin oder ähnliches
und sogar Acridin oder ähnliches
verwendet werden, das in das DNA-Basenpaar einschiebbar ist.
- 2. Ein α-Halogensäurehalogenid
wird an ein Hydroxylgruppen enthaltendes Organo-Fulleren gekuppelt
(Literatur 3: Boutorine, A. S.; Tokuyama, H.; Takasugi, M.; Isobe,
H.; Nakamura, E.; Helene, C., Angew. Chem., Int. Ed. Engl., 1994,
Band 33, 2462–2465;
Literatur 4: An, Y. Z.; Chen, C. H. B.; Anderson, J. L. Sigman;
D. S. Foote, C. S.; Rubin, Y., Tetrahedron, 1996, Band 52, 5179–5189),
um eine α-Halocarbonyl-Verbindung herzustellen.
Das angestrebte Produkt kann durch Kuppeln dieses Halogenids mit
einer Amin-Verbindung hergestellt werden, welche eine primäre oder
sekundäre
Amino-Funktion aufweist.
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Als
diese Amin-Verbindung können
die vorstehend genannten spezifischen Amin-Verbindungen eingesetzt
werden.
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Diese
Verfahren können
bei den bekannten hydroxyhaltigen Fulleren-Derivaten angewendet werden (Literatur
4 wie oben angegeben; Literatur 5: Tokuyama, H.; Yamago, S.; Nakamura,
E.; Shiraki, T.; Sugiura, Y., J. Am. Chem. Soc., 1993, Band 115,
7918–7919).
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Verfahren B (2 Seitenketten)
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Ein
Fulleren-Derivat mit potenterer DNA-Kompaktierungs-Aktivität kann aus
einem Organo-Fulleren (Bispropanofulleren) hergestellt werden, welches
durch Durchführung
der bekannten Reaktion eines Biscyclopropenonacetals mit einem Fulleren
erhalten wird (Literatur 6: Isobe, H.; Tokuyama, H.; Sawamura, M.;
Nakamura, E., J. Org. Chem, 1997, Band 62, 5034–5041) in Verbindung mit dem
Verfahren des Verfahrens A durch Durchführung einer Transformation
der funktionellen Gruppe, um dadurch hydrophile Reste einzuführen. Die Transformation
der funktionellen Gruppe des Bispropano-Fullerens wird wie oben
erwähnt
durch hydrolytische Entfernung des Acetals in Gegenwart des Schwefelsäure-Katalysators
in Wasser/Tetrohydrofuran/Chlorbenzol und anschließende Reduktion
mit Diisobutylaluminiumhydrid durchgeführt, wodurch das Bispropano-Fulleren in
einOrgano-Fulleren mit einem Hydroxylgruppenpaar umgewandelt wird.
In diesem Verfahren wird eine Mischung aus 8 verschiedenen Isomeren
einschließlich
Diastereomeren erhalten, und das angestrebte Fulleren-Derivat kann
durch Durchführung
derselben Transformation der funktionellen Gruppe wie oben hergestellt werden.
- 1. Bernsteinsäureanhydrid wird mit einem
hydroxyhaltigen Organo-Fulleren
gekoppelt, um das Carbonsäure-Derivat
herzustellen. Diese Carbonsäure
wird an eine Amin-Verbindung mit einer primären oder sekundären Amino-Funktion
zur Herstellung des angestrebten Produktes gekoppelt.
Als Amin-Verbindung
können
dieselben spezifischen Verbindungen wie oben erwähnt verwendet werden.
- 2. Ein α-Halogensäurehalogenid
wird an ein Organo-Fulleren mit zwei Hydroxylgruppen zur Herstellung
der entsprechenden α-Halocarbonyl-Verbindung gekoppelt.
Als α-Halogensäurehalogenid
für die
Verwendung in diesem Verfahren ist α-Bromacetylbromid bekannt. Als
Halogenid können
sowohl das Chlorid als auch das Bromid verwendet werden, und sogar
eine eine Substituenten in α-Position
tragende Verbindung kann eingesetzt werden. Was das Organo-Fulleren
betrifft, so ist ein Bericht über
Derivate mit C2-Symmetrie verfügbar (Literatur
7: Isobe, H.; Sawamura, M.; Nakamura, E., 13th Fullerene Symposium,
1997, 2–20,
Nagano, Japan), eine äquivalente
oder höhere
Aktivität
kann jedoch durch Verwendung von Organo-Fullerenen mit anderen Symmetrien
erzielt werden, wie in der oben zitierten Literatur 6 beschrieben,
oder durch Verwendung einer Mischung von Isomeren, die durch Durchführung der
Reduktion mit Diisobutylaluminiumhydrid erhältlich sind. Die Kopplung des
resultierenden Halogenids mit einer Amin-Verbindung mit einer primären oder
sekundären
Amino-Funktion, wie die oben genannten Verbindung, ergibt das angestrebte Produkt.
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Die
obige Amin-Verbindung schließt
die vorstehend genannten Arten ein.
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Die
obigen Verfahren können
bei allen bekannten Fulleren-Derivaten mit mehreren Hydroxylgruppen angewendet
werden (Literatur 8: Taki, M.; Sugita, S.; Nakamura, Y.; Kasashima,
E.; Yashima, E.; Okamoto, Y.; Nishimura, J., J. Am. Chem. Soc.,
1997, Band 119, 926).
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Fachleute
sollten dazu fähig
sein, Fulleren-Derivate mit den gewünschten Strukturen erfindungsgemäß unter
Bezug auf die Offenbarung in der in dieser Beschreibung zitierten
Literatur, bekannte Technologien und die spezifische Offenbarung
der Verfahren A oder B oder der im folgenden beschriebenen Beispiele
herzustellen.
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3. Anwendungsarten
des Fulleren-Derivats
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Das
Fulleren-Derivat ist eine amphiphile Verbindung mit hervorragender
DNA-Kompaktierungs-Aktivität.
Die Einwirkung des Fulleren-Derivats auf DNA führt zu dem Ergebnis, dass das
Derivat an die DNA bindet und die einzelmolekulare DNA durch die
Zwischenbindungskräfte
zwischen den intramolekularen Doppelsträngen gebogen und gefaltet wird.
Darüber
hinaus wird durch die intermolekulare Bindungskraft ein DNA-Kondensat
gebildet. Diese Kompaktierung ist reversibel bezogen auf die Konzentration
des Fulleren-Derivats, und die Regeneration der DNA findet bei extraktiver
Entfernung des Fulleren-Derivats statt.
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Das
Vorstehende wurde durch Agarose-Elektrophorese-Analyse und AMF-mikroskopische morphologische
Beobachtung der Proben bestätigt,
die durch Anwenden einer variierenden Konzentration der Tetramin-Verbindung auf das
Plasmid pBR322, wie unten beschrieben, hergestellt wurden. Dies
wird im folgenden unter Verwendung spezifischer experimenteller
Daten erklärt.
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Test-Verbindung
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Das
in Beispiel 1 erhaltene Fulleren-Derivat, welches im folgenden erscheint
(im folgenden als Tetramin-Verbindung bezeichnet) wurde dem Experiment
unterzogen.
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Elektrophorese-Experiment-Protokoll
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Die
Elektrophorese wurde in Übereinstimmung
mit den in Short Protocols in Molecular Biology, dritte Auflage,
1992, Wiley, 2–13
beschriebenen Verfahren durchgeführt.
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Als
Test-Proben wurden durch Lösen
des Plasmids pBR322 (25 μg/mL)
und verschiedener Mengen Tetramin-Verbindung in 20 % THF/HEPES-Mg-Puffer
(20 μL)
hergestellte Lösungen
verwendet. Jede Probe wurde bei 25°C während 5 Minuten inkubiert und
dann auf einem Agarosegel unter Verwendung einer Puffer-Lösung (5 μL) entwickelt,
die 0,25 % (m/v) Bromphenol-Blau und 50 % (v/v) Glycerin enthielt.
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Die
Elektrophorese wurde unter Verwendung einer Ethidiumbromid (0,5
mg/mL) enthaltenden 1 % (m/v) Agarosegel/TBE-Puffer-Lösung verwendet.
Die integrierte optische Dichte (IOD) der Fluoreszenz-Emissions-Photographie wurde
unter Verwendung des NIH-Image Programms vl 60 gemessen. Durch dieses
Verfahren wurde die Migrationsmenge der DNA bestimmt.
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Ergebnisse
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Die
Details sind in 1 gezeigt.
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In
Abhängigkeit
von der Konzentration der Tetramin-Verbindung trat ein Phasenübergangs-Phänomen auf.
So nahm die Menge der DNA-Migration bei der Agarose-Elektrophorese
schnell ab, wenn das Verhältnis der
Anzahl der Moleküle
des Fulleren-Derivats zur Anzahl der Basenpaare der DNA 1/1 betrug,
und wurde bei 1/2,6 null.
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Bei
der AMF-mikroskopischen Untersuchung derselben Proben in einem dünnen Wasserfilm
wurde ziemlich unterschiedliche AMF-Bilder vor und nach dem Phasenübergang
erhalten. Die Kompaktion der DNA begann vor dem Beginn des Phasenübergangs,
und es wurde bestätigt,
dass das nach dem Phasenübergang erhaltene
polymolekulare Kompakt eine hydrophobe Masse war.
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Die
obigen experimentellen Ergebnisse legen nahe, dass zur Bildung eines
vollständigen
DNA-Kompakts das Verhältnis
der Anzahl der Moleküle
des Fulleren-Derivats zur Anzahl der Basenpaare der DNA bevorzugt
im Bereich von 4 : 1 bis 1 : 2 liegt.
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Die
obige Bildung eines DNA-Kondensats durch das Fulleren-Derivat wird
durch Mischen der beiden Reagenzien in einem geeigneten Puffer durchgeführt. Dies
ist jedoch nicht eine ausschließliche
Auswahl, sondern jedes andere routinemäßig verwendete Verfahren kann
verwendet werden. Darüber
hinaus kann das gebildete DNA-Kondensat durch das Routineverfahren
isoliert werden, beispielsweise durch Durchführung einer Ethanolausfällung mit
der DNA-Lösung
nach dem Phasenübergang.
Darüber
hinaus kann durch Extraktion des Fulleren-Derivats aus der Lösung der
DNA, die durch Zugabe des Derivats kompaktiert wurde, mit einem organischen
Lösungsmittel
wie Chloroform die Regeneration der ursprünglichen DNA erzielt werden.
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Wie
vorstehend erwähnt
ist die DNA-Kompaktierungs-Aktivität des Fulleren-Derivats eng
mit der hohen Bindungsaffinität
für DNA
verbunden. Als Referenz sind die Ergebnisse eines relevanten Experiments
mit der Tetramin-Verbindung im folgenden gezeigt.
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Experimentelles
Verfahren
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Die
DNA-Kompaktierungs-Aktivität
wurde in einem Ethidiumbromid-Verdrängungsassay
beurteilt. Dieser kompetetive Bindungsassay wurde entsprechend dem
in Journal of Medicinal Chemistry, 21, 658–668 (1978) beschriebenen Protokoll
durchgeführt.
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Ergebnisse
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Die
Tetramin-Verbindung bei einer Konzentration von 1,9 μM verdrängte 50
% des Ethidiumbromids.
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Dieses
Ergebnis kann als Referenz bei dem molekularen Design eines Fulleren-Derivats
verwendet werden, welches zur praktischen Durchführung der vorliegenden Erfindung
nützlich
ist, und ein Derivat mit einer äquivalenten
oder höheren
Bindungsaffinität
für DNA,
verglichen mit der zuvor genannten Verbindung, ist besonders bevorzugt.
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Um
die Mechanismen der DNA-Kompaktion durch das erfindungsgemäße Fulleren-Derivat
zu untersuchen, wurden die folgenden beiden Experimente durchgeführt.
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Experimentelles Verfahren
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Messung des CD-Spektrums
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Eine
Lösung
von Kälberthymus-DNA
(mittleres MW = 8,6 MDa, 13 kbp, 42 % GC, hochpolymerisiert, Typ
1, Sigma) oder Plasmid pBR322 DNA (MW = 2,83 MDa, 4361 bp, New England
Biolabs) in HEPES-Mg-Puffer (40 mM HEPES, 10 mM MgC12; pH = 7,6)
mit einer Basenpaar-Konzentration von 100 mM wurde hergestellt und
in eine Quarzglaszelle gegeben, und unter Verwendung eines JASCO
J-720-Spektrometers wurde das CD-Spektrum bei 25°C gemessen. Darüber hinaus
wurde das Nukleinsäure-kompaktierende Fulleren-Derivat
zu der obigen Lösung
bei Konzentrationen von 10 bis 200 mM gegeben, und die CD-Spektren
wurden gemessen.
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Ergebnisse
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Es
trat keine Änderung
der konformationellen DNA-CD-Spektren auf, was anzeigte, dass die
DNA ihre B-Form beibehielt.
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Experimentelles
Verfahren
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Messung der DNA-Schmelz-Temperatur
(Tm)
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Eine
Lösung
von Kälberthymus-DNA
(mittleres MW = 8,6 MDa, 13 kbp, 42 % GC, hochpolymerisiert, Typ
1, Sigma) in HEPES/Mg-Puffer (40 mM HEPES, 10 mM MgC12; pH = 7,6)
mit einer Basenpaar-Konzentration von 100 mM wurde hergestellt,
und das Nukleinsäure-kompaktierende
Fulleren wurde mit einer Konzentration von 10 mM zugegeben.
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Die
obige Lösung
wurde in eine Quarzglaszelle gegeben, und während die Temperatur ausgehend
von 60°C
mit einer Geschwindigkeit von 1°C/min.
erhöht
wurde, wurde die Absorption bei einer Wellenlänge von 258 nm, bei der der
Hypochromismus eines DNA-Doppelstrangs beobachtet wird, mit einem
JASCO J-720-Spektrometer gemessen.
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Ergebnisse
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Die
Schmelz-Temperatur des Doppelstrangs stieg um 2,7°C auf 74,2°C an, verglichen
mit dem Fall, bei dem das Nukleinsäure-kompaktierende Fulleren
nicht zugegeben wurde (71,5°C),
was die Stabilisierung der Doppelstrang-Struktur anzeigte.
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Die
obigen experimentellen Ergebnisse deuteten stark darauf hin, dass
der Mechanismus, nachdem das DNA-Einzelmolekül gefaltet wird, das Ergebnis
einer Wechselwirkung zwischen dem Nukleinsäure-kompaktierenden Fulleren und der hydrophoben
Einheit der DNA (z.B. der Hauptfurche der DNA) und einer Wechselwirkung
zwischen den stickstoffhaltigen hydrophilen Seitenketten und der
Phosphatgruppe der DNA ist, und dass die hydrophoben Einheiten einer
großen
Anzahl von gefalteten DNA-Einzelmolekülen koaleszieren, so dass die
Kompaktion verursacht wird.
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Es
ist ein relativ neuer Befund, dass die Fulleren-Derivate nicht nur
eine Bindungsaffinität
für DNA, sondern
sogar die Fähigkeit
zur Kompaktierung einer polynuklearen DNA aufweisen.
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Daher
schließen
die Art der Verwendung zur DNA Kompaktion und die Art der Verwendung
als DNA-Kompaktionsreagenz gemäß der vorliegenden Erfindung
alle möglichen
Ausführungsformen
ein, die die DNA-Kompaktierungs-Aktivität der Fulleren-Derivate,
wie vorstehend beschrieben, ausnutzen. In solchen Ausführungsformen
eingeschlossen sind die Verwendung als DNA-Kompaktierungsreagenz;
die Verwendung zur Einführung
eines Vektors in Zellen; die Verwendung zur Einführung einer DNA (oder eines
Derivats davon) -Fragments, wie einer Antisense-DNA (oder eines Derivats davon) oder
einer Decoy-DNA (oder eines Derivats davon) in Zellen; die Verwendung
zur Kontrolle der Genexpression durch die Bindung an einen Promotor
oder eine Enhancer-Region;
die Verwendung zur Modulierung des Zellzyklus durch Unterdrückung der
Umwandlung einer Doppelstrang-DNA in eine Einzelstrang-DNA; und
die Verwendung zur Kontrolle der PCR-Effizienz durch Einstellung
des Schmelzpunkts, der beim Übergang
von einer Einzelstrang-DNA in eine Doppelstrang-DNA oder von einer
Doppelstrang-DNA
in eine Einzelstrang-DNA beteiligt ist. Darüber hinaus ist die Anwendung
für die
Gentherapie ebenfalls umfasst.
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Bei
der Verwendung des Fulleren-Derivats in jeder der obigen Anwendungsformen
können
die Fulleren-Derivate oder ihre Salze als solche oder in Form einer
Zusammensetzung zur Erreichung des angestrebten Ziels eingesetzt
werden.
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Zu
einer Lösung
von Dienon 6 (130 mg, 143 μMol)
in Chlorbenzol (130 mL) wurde Diisobutylaluminiumhydrid (in Hexan)
(0,95 M, 751 μL)
langsam bei Raumtemperatur gegeben. Nach 2 Stunden konstantem Rühren wurde
eine 30 %ige wässrige
Lösung
Kaliumnatriumtartrat zugegeben und die Mischung während 1 Stunde
gerührt.
Die rohe Lösung
wurde mit Wasser gewaschen, und die Entfernung des organischen Lösungsmittels
im Vakuum ergab ein Rohprodukt als kaum lösliche schwarze feste Masse
(130 mg). Dieses Diol 7 ist eine Mischung aus C2-symmetrischen
und C1-symmetrischen
Diastereomeren (etwa 7 : 3). Diese Mischung wird nicht weiter gereinigt,
sondern direkt in die nachfolgende Reaktion gegeben.
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Diol 7
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- Rf = 0.15 (PhCl)
- IR (KBr): 3417, 2925, 1506, 798, 694 cm–1
- 1H NMR (400 MHz, CDCl3/CS21/1) δ 1.54–1.62 (br
m, 4H, (CH2)2-(CN2)2-(CH2)2), 1.76–1.88
(br m, 2H, homoallylisches Methylenproton), 1.88–1.99 (br m, 2H, homoallylisches
Methylenproton), 2.28 (d, 2H, J = 12.0 Hz, OH), 2.65–2.80 (m,
4H, allylisches Methylenproton), 6.22 (br s, 2H, Vinylproton), 6.34
(br d, 2H, J = 12.0 Hz, allylisches Methylenproton)
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Zu
einer Lösung
von Diol 7 (50 mg, 54,7 μMol)
in Chlorbenzol (50 mL) wurden Bromacetylbromid (23,7 μL, 274 μMol) und
Pyridin (22,1 μL,
274 μMol)
gegeben. Nach 6 Stunden konstantem Rühren wurde die Reaktion durch
Zugabe von Natriumhydrogencarbonat gestoppt. Extraktion mit Wasser
ergab ein Rohprodukt. Reinigung durch Kieselgel-Säulenchromatographie
(Kieselgel 5 g, Elution mit Chlorbenzol) ergab Dibromid 8 (31,6
mg, 50 %, 2 Stufen).
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Dibromid 8
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- Rf = 0.65 (PhCl)
- IR (KBr); 2925, 2854, 1733, 1261, 694 cm–1
- 1H NMR (400 MHz, CDCl3) δ 1.55–1.63 (br
m, 4H, (CH2)2-(CH2)2-(CH2)2), 1.80–2.00
(br m, 4H, homoallylisches Methylenproton), 2.70–2.84 (br m, 4H, allylisches
Methylenproton), 3.80 (d, 2H, J = 12.0 Hz, BrCH2CO),
3.84 (d, 2H, J = 12.0 Hz, BrCH2CO), 6.16
(br s, 2H, Vinylproton), 7.33 (br s, 2H, allylisches Methylenproton)
- 13C NMR (100 MHz, CDCl3) δ 25.66 (CH2), 27.03 (CH2),
29.33 (CH2), 73.11 (sp3,
C60), 74.11 (sp3, C60), 88.04 (allylisches
CH), 125.05 (Vinyl CH), 127.24, 132.98, 136,38, 136.52, 138.30,
139.56, 141.79, 141.93, 142.07, 142.11, 143.14, 144.74, 144.76,
144.90, 145,32, 145.41, 145,62, 145.67, 146.01, 146.05, 146.35,
147,36, 147.61, 147.83, 148.34, 148.74, 148.98, 149.87, 152.51,
166.78 (C=O)
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Zu
einer Lösung
von Dibromid 8 (23,1 mg, 20,0 μMol)
in Chlorbenzol (10 mL) wurde N,N,N'-Trimethyl-1,3-propandiamin (14,7 μL, 100 μMol) gegeben.
Nach 1 Stunde konstantem Rühren
wurde eine wässrige Extraktion
durchgeführt,
wobei ein Rohprodukt erhalten wurde. Reinigung durch Gelpermeations-Chromatographie
(JAIGEL-1H 20 × 600
mm und – 2H
20 × 600
mm GPC-Säulen,
Elution mit 0,5 % Triethylamin/Chloroform) ergab Tetramin 1 (12,2
mg, 50 %).
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Tetramin 1
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- Rf = 0.05 (CHCl3/MeOH/AcOE
85/10/5)
- 1H NMR (400 MHz, CDCl3) δ 1.40–1.54 (überlappendes
m, 8H, NCH2CH2 und
(CH2)2-(CH2)2-(CH2)2), 1.50–1.75 (br
m, 2H, homoallylisches Methylenproton), 1.75–2.00 (br m, 2H, homoallylisches
Methylenproton), 2.08 (überlappendes
s, 16H, N(CH3)2 und
NCH2), 2.20 (s, 6H, NCH3),
2.36 (t, 4H, J = 7.4 Hz, NCH2), 2.60–2.74 (br m,
4H, allylisches Methylenproton), 3.15 (d, 2H, J = 17.2 Hz, NCH2CO), 3.28 (d, 2H, J = 17.2 Hz, NCH2CO), 6.08 (br s, 2H, Vinylproton), 7.35
(br s, 2H, allylisches Methylenproton)
- 13C NMR (100 MHz, CDCl3) δ 25.53 (CH2), 25.96 (CH2),
26.91 (CH2), 29.29 (CH2),
42.09 (NCH3), 45.55 (N(CH3)2), 54.63 (CH2),
57.55 (CH2), 58.30 (CH2),
73.28 (sp3, C60), 74.08 (sp3,
C60), 86.68 (allylisches CH), 125.86 (Vinyl CH), 127.24, 132.76,
136.34, 136.40, 138.19, 139.49, 141.80, 141.83, 141.86, 142.08,
143.17, 144.65, 144.73, 144.97, 145.20, 145.44, 145.46, 145.65,
145.96, 145.99, 146.29, 147.52, 147.82, 148.71, 148.91, 148.96,
150.23, 151.21, 155.30, 170.68 (C=O)
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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1 zeigt
das Ergebnis eines Experiments, in dem die Tetramin-Verbindung einer
Agarosegel-Elektrophorese unterzogen wurde. Die Ordinate stellt
IOD (%) dar, und die Abszisse zeigt das Verhältnis der Anzahl der Moleküle der Tetramin-Verbindung
zur Anzahl der Basenpaare der DNA.