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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren für die Stereoisomerentrennung
von 3-Phenylglycidaten und insbesondere betrifft sie ein Verfahren
für die
enzymatische kinetische Stereoisomerentrennung von 3-Phenylglycidaten
durch Umesterung mit Aminoalkoholen.
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Die
Ester von 3-Phenylglycidsäure
sind bekannte Verbindungen, die in der Literatur beschrieben sind und
häufig
als synthetische Zwischenprodukte verwendet werden.
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Die
Ester von trans-3-Phenylglycidsäure
werden zum Beispiel, wenn die Stereoisomere entsprechend getrennt
wurden, häufig
für die
Herstellung von (2R,3S)-N-Benzoyl-3-phenylisoserin, der Seitenkette von
Paclitaxel, einem bekannten Medikament gegen Krebs natürlicher
Herkunft (Merck Index, Ausgabe XII, Nr. 7117, Seite 1200), verwendet.
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Eine
weitere bedeutsame Verwendung von 3-Phenylglycidaten, und insbesondere von (2R,3S)-3-(4-Methoxyphenyl)glycidaten,
ist für
die Synthese der Verbindung (+)-(2S,3S)-3-Acetoxy-5-(2-dimethylaminoethyl)-2,3-dihydro-2-(4-methoxyphenyl)-1,5-benzothiazepin-4(5H)-on, einem bekannten
Medikament mit Calciumblocker-Wirkung mit dem Namen Diltiazem (Merck
Index, Ausgabe XII, Nr. 3247, Seite 541).
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Die
Herstellung von Diltiazem, die von Estern von 3-(4-Methoxyphenyl)glycidsäure ausgeht,
kann nach verschiedenen Literaturverfahren ausgeführt werden,
zum Beispiel nach den Verfahren, die in den britischen Patenten
Nr. 1236467 und 2167063 oder in den europäischen Patenten Nr. 127882
und 158340, alle im Namen von Tanabe Seyaku Co. Ltd., beansprucht
werden.
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Um
Diltiazem herzustellen, ist es notwendig, eine Antipodentrennung
an einem der Zwischenprodukte der Synthese durchzuführen. Die
Stereoisomerentrennung, die in einem Anfangsschritt des Verfahrens
ausgeführt
wird, ist offensichtlich insofern ökonomisch günstiger, dass der ökonomische
Wert des Produkts, das der Stereoisomerentrennung unterzogen wird,
geringer ist und demzufolge das entfernte Isomer keinen erheblichen
Verlust darstellt.
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Es
ist daher vorteilhaft, Ester von 3-(4-Methoxyphenyl)glycidsäure in reiner
enantiomerer Form zu haben, da die Verbindung das erste optisch
aktive Zwischenprodukt der Synthese ist.
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Die
meisten in der Literatur berichteten Verfahren für die Herstellung von 3-Phenylglycidaten
ergeben racemische Mischungen. Es ist möglich, durch geeignete Wahl
des Syntheseweges und Optimierung der experimentellen Bedingungen
hauptsächlich
eins der zwei möglichen
Enantiomerenpaare zu erhalten, zum Beispiel das Transracemat (2R*,3S*)
wie im Fall der Darzens-Kondensation zwischen 4-Methoxybenzaldehyd und
Methylchloracetat [J. Org. Chem., (1986), 51, 2759].
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Dennoch
ist es selbst beim Verfügen über das
einzelne Transenantiomerenpaar, das sie ergibt, trotzdem notwendig,
das gewünschte
Enantiomer zu isolieren, mit einer 2R,3S absoluten Konfiguration
in dem speziellen Fall von 3-(4-Methoxyphenyl)glycidaten,
die für
die Synthese von Diltiazem verwendet werden, oder das 2R,3S- oder
2S,3R-Enantiomer,
in Abhängigkeit
vom Syntheseweg, im Fall von 3-Phenylglycidaten,
die für
die Herstellung der Seitenkette von Paclitaxel [J. Org. Chem., (1993),
58, 1287] verwendet werden, wobei auf Stereoisomerentrennverfahren
zurückgegriffen
wird.
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Neben
herkömmlicheren
Verfahren der Stereoisomerentrennung, die aus dem Umwandeln der
racemischen Mischung in eine diastereoisomere Mischung durch Wechselwirkung
mit einem enantiomer reinen Trennmittel für Stereoisomere und anschließend Trennen
einer solchen Mischung durch klassische Verfahren, wie zum Beispiel
chromatographische Reinigungen oder fraktionierte Kristallisationen,
bestehen, sind die kinetischen Stereoisomerentrennverfahren wirklich
attraktiv.
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Solche
Stereoisomerentrennverfahren basieren hingegen auf den verschiedenen
Reaktionsgeschwindigkeiten von jedem Enantiomer in Bezug auf optisch
aktive Reagenzien oder achirale Reagenzien, jedoch in Gegenwart
von chiralen Katalysatoren.
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Eine
besonders wichtige Gruppe von chiralen Katalysatoren wird durch
Enzyme gebildet, deren Verwendung als Trennmittel für Stereoisomere
erst vor kurzem erkannt und entwickelt worden ist [A. Zaks u.a.
in Drug Discovery Today, (1997), 2, 513].
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Viele
enzymatische Verfahren für
die Stereoisomerentrennung von Carbonsäuren und verwandten Estern
sind in der Literatur beschrieben, siehe zum Beispiel die Überblicke,
die in Angew. Chem., Int. Ed. Eng. (1985), 24, 617 und (1989), 28,
695 veröffentlicht
sind.
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Innerhalb
dieses Bereichs sind die Verfahren, die von hydrolytischen Enzymen,
wie Lipasen und Proteasen, in nichtwässrigen Medien für die kinetische
Stereoisomerentrennung von Estern durch eine Umesterungsreaktion
Gebrauch machen [A. Klibanov in Acc. Chem. Res. (1990), 23, 114],
zum Beispiel nach dem folgenden Schema:
besonders interessant.
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Unter
den besten Bedingungen ist es möglich,
vorzugsweise nur eins der zwei Enantiomere umzuestern und es auf
diese Weise von dem anderen zu differenzieren, und dann die racemische
Mischung mit fast quantitativen Ausbeuten in die Stereoisomere zu
trennen.
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In
den oben erwähnten
Verfahren ist die Wahl des Alkohols RbOH
insofern kritisch, dass er dem neu gebildeten Ester völlig verschiedene
chemisch-physikalische Eigenschaften im Vergleich mit der Ausgangsverbindung
garantieren muss, wobei auf diese Weise die Trennungsverfahren der
zwei Ester, zum Beispiel Chromatographie, bevorzugte Kristallisation,
Destillation oder Salzbildung, erleichtert werden.
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Einige
Verfahren zur Stereoisomerentrennung von racemischen Phenylglycidaten
durch enzymatische Umesterungsverfahren werden in der Literatur
berichtet.
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Ein
erstes Beispiel der Stereoisomerentrennung von racemischen 3-(4-Methoxyphenyl)glycidaten durch
enzymatische Umesterung ist in der Patentanmeldung
GB 2246351 , die im Namen des gleichen
Anmelders ist, beschrieben.
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Ein ähnliches
Herangehen wird von Da-Ming Gou u.a. in J. Org. Chem. (1993), 58,
1287 für
die Synthese der Seitenkette von Paclitaxel verwendet. Die Autoren
beschreiben die Trennung von trans-Methyl-3-phenylglycidat durch
eine Umesterungsreaktion, die durch die Lipase aus Mucor miehei
katalysiert wird, mit Isobutylalkohol.
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Die
endgültige
Isolierung der einzelnen Enantiomere wird durch Chromatographie
oder durch fraktionierte Destillation ausgeführt, das heißt durch
den Einsatz von Verfahren, die häufig
für den
Labormaßstab
verwendet werden, sich jedoch nicht leicht auf dem industriellen
Niveau anwenden lassen.
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Ein ähnliches
Verfahren der kinetischen Stereosimerentrennung von Phenylglycidaten,
das durch Esterasen katalysiert wird, wobei der Alkohol, der in
der Umesterungsreaktion verwendet wird, ein C2-C10-Alkanohol ist, wird von Tanabe in JP 06/078790
berichtet. Selbst wenn es das Erhalten des gewünschten Produkts, das heißt der bereits
erwähnten
(2R,3S)-3-(4-Methoxyphenyl)glycidat-Vorstufe von Diltiazem, mit einem hohen Grad
an optischer Reinheit ermöglicht,
ist das Verfahren insofern nicht leicht auf dem industriellen Niveau
anwendbar, dass es chromatographische Verfahren für seine
Isolierung ausnutzt.
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Ein
anderes Herangehen hingegen, das in der europäischen Patentanmeldung Nr.
498706 (Synthelabo) beschrieben ist, das einen alternativen Weg
vorschlägt,
um die oben erwähnten
Probleme der Isolierung der einzelnen Enantiomere zu bewältigen,
basiert auf dem stereoselektiven Unlöslichmachen eines einzelnen Enantiomers
durch Umesterung: die enzymatische Umesterungsreaktion, die an dem
racemischen trans-Methyl-3-(4-methoxyphenyl)glycidat in Gegenwart
von Natrium-4-hydroxybutyrat ausgeführt wird, führt zu der Bildung des unlöslichen
Carboxyesters des (2S,3R)-Enantiomers. Das gewünschte Enantiomer (2R,3S) wird durch
Filtration und Eindampfen des Filtrats wiedergewonnen.
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Durch
das Arbeiten unter konzentrierten Bedingungen, das vom industriellen
Standpunkt aus vorzuziehen ist, erweist sich die Toluolreaktionsmischung
dennoch als besonders dick, auch wegen der Gegenwart außerhalb
der Phase des unlöslichen
(2S,3R)-Carboxyesters und Natriumhydroxybutyrats, zusätzlich zu
dem Enzym: der Niederschlag dieser Feststoffe auf der enzymatischen
Oberfläche
reduziert unvermeidlich seine Aktivität und macht seine Wiedergewinnung
schwierig.
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Mit
dem Ziel, die Filtrierbarkeitseigenschaften der Suspension zu verbessern,
ist es notwendig, unter ziemlich verdünnten Bedingungen zu arbeiten,
zum Beispiel unter Verwendung von 3% Gew./Vol. Lösungen, wie in Beispiel 1 des
oben erwähnten
Patents beschrieben, alles zum Nachteil der Produktivität des Verfahrens.
Aus den oben angegebenen Gründen
ist das von Synthelabo beanspruchte Verfahren kaum in der Industrie
anwendbar.
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Nach
unserem Wissen ist ein Verfahren für die enzymatische kinetische
Stereoisomerentrennung von 3-Phenylglycidaten
durch Umesterung mit Aminoalkoholen von einfacher industrieller
Anwendbarkeit und mit bemerkenswert einfachen Isolierungsverfahren
des gewünschten
Enantiomers noch nie in der Literatur beschrieben worden.
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Wir
haben jetzt ein Verfahren für
die enzymatische kinetische Stereoisomerentrennung von enantiomeren
Mischungen von 3-Phenylglycidaten, das besonders für die industrielle
Anwendung geeignet ist, durch Umesterung mit Aminoalkoholen, unter
nichtwässrigen
Bedingungen, der enantiomeren Mischung der Ester und anschließende Trennung
des umgeesterten Esters von dem nicht umgeesterten Ester durch Extraktion
mit einem sauren Medium gefunden.
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Daher
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren für die Herstellung
von
umfassend die enzymatische
kinetische Stereoisomerentrennung von trans-3-Phenylglycidaten der
Formel
wobei:
R ein lineares
oder verzweigtes C
1-C
4-Alkyl
ist;
R
1 Wasserstoff, ein lineares oder
verzweigtes C
1-C
3-Alkyl,
eine lineare oder verzweigte C
1-C
3-Alkoxygruppe, Aryl oder Halogen ist;
durch
Umesterung der Mischung der Transenantiomere der Formel I, die katalysiert
wird durch Enzyme in organischen Lösungsmitteln, mit Aminoalkoholen
der Formel
wobei
n eine ganze Zahl
zwischen 2 und 4 ist;
R
2 Wasserstoff
oder ein lineares oder verzweigtes C
1-C
4-Alkyl
ist;
R
3 ein lineares oder verzweigtes
C
1-C
4-Alkyl ist;
oder
R
2 und R
3 gemeinsam
mit dem Stickstoffatom einen gesättigten
5- bis 7-gliedrigen Ring bilden; um eine Mischung von Transestern
zu geben, umgeesterten und nicht umgeesterten, die eine entgegengesetzte
absolute Konfiguration haben, mit der Formel III bzw. IV
wobei R, R
1,
R
2, R
3 und n die
oben angegebenen Bedeutungen haben,
und die anschließende Trennung
einer solchen Mischung von Estern der Formeln III und IV.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann leicht ausgeführt werden
und ermöglicht
es, die einzelnen Enantiomere der racemischen Ester der Formel I
mit guten Ausbeuten und hohen enantiomeren Überschüssen zu erhalten, wobei störende Reinigungsverfahren
vermieden werden, mit harmlosen und im Handel erhältlichen
Reagenzien.
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Die
Umesterungsreaktion nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
wird durch Reaktion zwischen einem racemischen Transester der Formel
I und einem Aminoalkohol der Formel II in Gegenwart eines geeigneten
Enzyms in einem nichtwässrigen
Medium ausgeführt.
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Die
racemischen Transester der Formel I sind bekannte Verbindungen,
die zum Beispiel nach der bereits angeführten Darzens-Kondensation,
die von wahlweise substituierten Benzaldehyden und von den entsprechenden
2-Halogenacetaten
ausgeht [J. Org. Chem., (1986), 51, 2759], leicht hergestellt werden.
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Beispiele
für Ester
der Formel I, die in dem vorliegenden Stereoisomerentrennverfahren
verwendbar sind, sind Methyl-, Ethyl- und Propylester.
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Methylester
werden besonders bevorzugt.
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Nach
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung findet die Umesterungsreaktion
in Gegenwart eines Aminoalkohols der Formel II statt.
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Beispiele
für Aminoalkohole
der Formel II, die in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendbar
sind, sind 3-Dimethylamino-1-propanol, 2-Diethylaminoethanol, 2-Dimethylaminoethanol,
2-Methylaminoethanol, 1-(2-Hydroxyethyl)-piperidin,
1-(2-Hydroxyethyl)-pyrrolidin.
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2-Dimethylaminoethanol,
eine Verbindung, die leicht zu finden, kaum toxisch, flüssig bei
Raumtemperatur und stabil ist, wird besonders bevorzugt.
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In
dem enzymatischen kinetischen Stereoisomerentrennverfahren der vorliegenden
Erfindung wird der Aminoalkohol der Formel II in einem Molverhältnis, das
zwischen 20:1 und 0,4:1 in Bezug auf den Ester der Formel I liegt,
verwendet.
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Ein
solches Molverhältnis
liegt vorzugsweise zwischen 10:1 und 1:1, insbesondere beträgt es 2:1.
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Die
Enzyme, die für
den Zweck nützlich
sind, können
von verschiedener Art sein.
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Insbesondere
können
Lipasen tierischen, mikrobiellen oder pflanzlichen Ursprungs verwendet
werden, wie zum Beispiel Lipase aus Candida antarctica, Lipase aus
Mucor miehei, Lipase aus Schweinepankreas, Lipase aus Candida cylindracea,
Lipase aus Weizenkeimen, Lipase aus Chromobacterium viscosum, Lipase
aus Aspergillus niger, Lipase aus Rhizopus javanicus, Lipase ausm
Pennicillium cyclopium, Lipase aus Rhizopus delemar, Lipase aus
Candida lipolytica, Lipase aus Pennicilium roquefortii, Lipase aus Humicola
lanuginosa, Lipase aus Geotrichum candidum, Lipase aus Pseudomonas
cepacea, Lipase aus Rhizopus japonicas und Lipase aus Pseudomonas
fluorescens, wahlweise auf Trägermaterial.
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Die
Lipase aus Candida antarctica auf Trägermaterial mit dem Namen Novozim
435® (Novo
Nordisk), die Lipase PS aus Pseudomonas cepacea auf Celite-Trägermaterial
(Amano), Lipase aus Schweinepankreas vom Typ II (Sigma) und die
Lipase CE5 aus Humicola lanuginosa (Amano) werden besonders bevorzugt.
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Die
Lipase aus Candida antarctica auf Trägermaterial mit dem Namen Novozim
435® wird
wegen ihrer hohen Enantioselektivitäts-, Stabilitäts- und
leichten Verfügbarkeitsmerkmalen
noch mehr bevorzugt.
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Die
Enzyme, die in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung eingesetzt
werden, können
am Ende der Reaktion wiedergewonnen und viele Male ohne Aktivitätsverlust
wiederverwendet werden.
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Die
enzymatische Umesterungsreaktion der vorliegenden Erfindung wird
in einem nichtwässrigen
Medium ausgeführt.
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Organische
Lösungsmittel,
die als Lösungsmittel
für die
Reaktion verwendbar sind, sind zum Beispiel aromatische Lösungsmittel,
wie Benzol, Chlorbenzol, Xylol oder Toluol, Kohlenwasserstoffe,
wie n-Hexan, Cyclohexan oder n-Heptan, Ether, wie Diethylether,
Diisopropylether, tert-Butylmethylether,
Tetrahydrofuran oder Dioxan, Ketone, wie Methylethylketon oder Aceton,
Alkohole, wie tert-Butanol oder 2-Methyl-2-butanol, aprotische dipolare
Lösungsmittel,
wie Acetonitril, oder chlorierte Lösungsmittel, wie Methylenchlorid,
oder Mischungen davon.
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Aus
praktischen Gründen
wird Toluol bevorzugt verwendet.
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Die
Umesterungsreaktion der vorliegenden Erfindung kann eine reversible
Reaktion sein, insbesondere wenn der austretende Alkohol ROH eine
hohe Nucleophilie aufweist. Mit dem Ziel, das Reaktionsgleichgewicht
in die gewünschte
Richtung zu verschieben, können
viele Strategien adoptiert werden, zum Beispiel können Ester
der Formel I, wobei der Rest R von einem schwach nucleophilen Alkohol
abstammt, die elektronenentziehende Gruppen in α- oder β-Stellung aufweisen, oder vom
Vinyltyp, die nichtreaktive Carbonylverbindungen erzeugen, oder
Anhydride der Formel I, wobei R einen Acylrest darstellt, verwendet
werden.
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Daher
fällt die
Verwendung von Estern, wobei R zum Beispiel einen 2-Fluorethyl-,
2,2,2-Trifluorethyl-, 2-Chlorethyl-,
2,2,2-Trichlorethyl-, Cyanomethyl-, 2-Nitropropyl-, Vinyl- und einen Isopropenylrest
oder einen Acylrest, wie Formyl, Acetyl oder Propionyl, darstellt,
auch in den Bereich der vorliegenden Erfindung.
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Ein
alternatives Herangehen hingegen besteht aus dem Erhöhen der
Konzentration des Aminoalkohols der Formel II oder dem Entfernen
des Alkohols ROH, der während
des Umesterungsverfahrens freigesetzt wird. Die Entfernung des Alkohols
ROH kann mit Hilfe von verschiedenen Verfahren ausgeführt werden,
zum Beispiel durch Absorption an inerten Materialien oder durch
Destillation bei reduziertem Druck, vorzugsweise durch azeotrope
Destillation.
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Besonders
bevorzugt wird die Entfernung des Alkohols ROH durch azeotrope Destillation.
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Beispiele
für inerte
Materialien, die zum Absorbieren von Alkoholen verwendbar sind,
sind Molsiebe, vorzugsweise die 5 Å Molsiebe im Fall von Methanol
(Union Carbide Typ 5 Å,
1/8 Zoll Stäbe,
Fluka).
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Die
azeotrope Entfernung des Alkohols ROH kann durch Zugeben einer geeigneten
Menge eines zweiten Lösungsmittels,
das je nach der Art des zu entfernenden Alkohols ausgewählt wird,
zu dem Reaktionsmedium erreicht werden. Dieses zweite Lösungsmittel
ergibt gemeinsam mit dem Alkohol ROH und wahlweise auch mit dem
Lösungsmittel
für die
Reaktion und dem Aminoalkohol ein azeotropes System mit einem Siedepunkt,
der niedriger ist als der des Alkohols ROH selbst. Auf diese Art
und Weise, durch Entfernen des Azeotrops durch schwaches Erwärmen und
unter reduziertem Druck und durch Erneuern des wahlweise verdampften
Aminoalkohols, ist es möglich,
das Verschieben des Reaktionsgleichgewichts zu begünstigen,
ohne drastische experimentelle Bedingungen zu verwenden, die mit
der chemischen Stabilität
der Substrate und mit der Aufrechterhaltung einer hohen enzymatischen
Enantioselektivität
unvereinbar sind.
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In
dem Fall zum Beispiel, in dem der Alkohol ROH Methanol ist, kann
das zweite Lösungsmittel,
das zur Herstellung des Azeotrops verwendbar ist, Methylcyclohexan
sein.
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Ein
wichtiger Parameter in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
ist die Reaktionstemperatur, insofern, dass sie nicht nur die Geschwindigkeit,
sondern auch die Enantioselektivität des enzymatischen Systems
beeinflusst.
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Im
Allgemeinen arbeitet es bei der Temperatur, die die höchste Löslichmachung
der Substrate und die Entfernung des wahlweisen azeotropen Systems
durch Destillation, gemeinsam mit einer idealen enzymatischen Aktivität, ermöglicht.
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Der
verwendbare Temperaturbereich kann zum Beispiel von 5 bis 50°C variieren,
bei Umgebungsdruck oder unter Vakuum. Vorzugsweise arbeitet es zwischen
10 und 30°C,
insbesondere bei Raumtemperatur.
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In
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung ist die Phase der Isolierung
der Reaktionsprodukte besonders praktisch und leicht zu verwirklichen.
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Im
Allgemeinen verläuft
sie durch Entfernen des Enzyms auf Trägermaterial und der wahlweisen
Molsiebe durch Filtrieren und durch Extrahieren des Filtrats zuerst
mit Wasser, um den Überschuss
an wasserlöslichem
Aminoalkohol der Formel II zu eliminieren, und dann mit einer sauren
wässrigen
Phase: das umgeesterte Produkt der Formel IV und das nicht umgeesterte
Produkt der Formel III befinden sich in der sauren wässrigen
Phase bzw. in der organischen Phase.
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Die
Säurewäschen werden
unter Verwendung von wässrigen
Lösungen
organischer oder anorganischer Säuren,
wie zum Beispiel Essigsäure,
Salzsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure
oder Sulfonsäure,
unter solchen Zugabekonzentrationen und -bedingungen, dass ein pH-Wert
des Mediums gewährleistet
wird, der ausreichend ist, um die Aminfunktion in ein Salz zu überführen, und
der mit der chemischen Stabilität
des gewünschten
Enantiomers vereinbar ist, ausgeführt.
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Sobald
die Mischung der Ester der Formel III und IV zwischen der organischen
Phase bzw. der sauren wässrigen
Phase aufgeteilt ist, kann sie dann zur Wiedergewinnung des Produktes
der Formel III aus der organischen Phase durch einfaches Eindampfen
voranschreiten.
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Das
so erhaltene Rohprodukt weist eine solche optische Reinheit auf,
um zum Beispiel seine direkte Verwendung für die Herstellung von Diltiazem
nach den bereits in der Literatur beschriebenen synthetischen Verfahren
zu ermöglichen,
ohne dass weitere Aufarbeitungen und Reinigungen benötigt werden.
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Es
ist hingegen möglich,
den enantiomeren Überschuss
des so isolierten Rohesters durch anschließende Kristallisation durch
Impfen der geeigneten gesättigten
Lösung
mit Kristallen der homochiralen Verbindung weiter zu erhöhen.
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Das
Stereoisomerentrennverfahren der vorliegenden Erfindung basiert
auf den verschiedenen Reaktionsgeschwindigkeiten der zwei Enantiomere
unter den Bedingungen der enzymatischen Katalyse: das Enantiomer,
das vorzugsweise die Umesterungsreaktion untergeht, kann sich je
nach Art des verwendeten Enzyms unterscheiden.
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Wenn
zum Beispiel von der racemischen Transmischung von Methyl-3-(4-methoxyphenyl)glycidat
und in Gegenwart der Lipase aus Candida antarctica (Novozim 435®)
ausgegangen wird, wird das Enantiomer (2S,3R) vorzugsweise umgeestert,
während
der Antipode (2R,3S), der ein nützliches
Zwischenprodukt für
die Synthese von Diltiazem ist, unverändert bleibt. In einem solchen
Fall wird das nützliche
Enantiomer durch Eindampfen der organischen Phase wiedergewonnen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung werden die Lipase und
der Aminoalkohol der Formel II zu der Lösung des racemischen Transesters
der Formel I in dem geeigneten organischen Lösungsmittel und in Gegenwart
des zweiten Lösungsmittels,
das zur Herstellung des Azeotrops ausgewählt wurde, bei Raumtemperatur
zugegeben. Die Suspension wird unter Rühren und unter azeotropen Destillationsbedingungen,
wobei das Lösungsmittel,
das zweite Lösungsmittel
und der Aminoalkohol entsprechend erneuert werden, für die Zeit
gehalten, die zur Vollendung der Umesterung notwendig ist, und dann
filtriert. Das so wiedergewonnene Enzym wird mit einem organischen
Lösungsmittel
gewaschen und für spätere Reaktionen
wiederverwendet. Das Filtrat wird zuerst mit Wasser gewaschen, dann
mit der sauren Lösung
bis zur vollständigen
Entfernung des Aminoesters der Formel IV, zur Trocke eingedampft,
um den homochiralen Rohester der Formel III zu ergeben, der wahlweise
durch Impfen mit einer optisch reinen Probe des Esters der Formel
III kristallisiert oder als solcher verwendet werden kann.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung ist leicht zu verwirklichen
und ermöglicht
es, die homochiralen Glycidester der Formel I mit guten Ausbeuten
und hohen enantiomeren Überschüssen zu
erhalten.
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Die
Ausgangsester der Formel I können
durch die Darzens-Reaktion reibungslos als eine fast ausschließlich Transmischung
von Enantiomeren hergestellt werden. Dies ermöglicht es, die anschließende enzymatische
Stereoisomerentrennung direkt an dem Rohprodukt der Reaktion auszuführen, wobei
zusätzliche Reinigungsverfahren
vermieden werden.
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Die
milden Reaktionsbedingungen und insbesondere die Verwendung von
nichtwässrigen
Lösungsmitteln
und einer gemäßigten Temperatur
machen das Verfahren besonders geeignet für die Ester von 3-Phenylglycidsäure, die
Substrate sind, die durch eine hohe Instabilität gekennzeichnet sind. In Wirklichkeit
sind die experimentellen Bedingungen des vorliegenden Verfahrens
derartig, um die hydrolytischen Spaltungsreaktionen des Epoxidrings
des gewünschten
Enantiomers zu minimieren, was eine gute Wiedergewinnung ermöglicht.
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Darüber hinaus
ermöglicht
die beträchtliche
Löslichkeit
der Phenylglycidate in der organischen Phase und die Abwesenheit
der Bildung von Feststoffen während
der Reaktion, dass das vorliegende Verfahren in konzentrierten organischen
Lösungen
ausgeführt
wird, und garantiert daher eine höhere Produktivität in Bezug auf
das bereits angeführte
Verfahren, das in der europäischen
Patentanmeldung Nr. 498706 (Synthelabo) beschrieben ist, was das
Verfahren der vorliegenden Erfindung für die industrielle Anwendungen
besonders geeignet macht.
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Ein
weiterer interessanter Gesichtspunkt des vorliegenden Verfahrens
ist die Verwendung von besonders stabilen Enzymen, die praktisch
und am Ende der Reaktion durch einfache Filtration wiedergewinnbar sind,
die eine gute enzymatische Aktivität behalten und die daher für mehrere
Produktionszyklen wiederverwendet werden können.
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Schließlich ist
ein wichtiger Vorteil des Verfahrens der vorliegenden Erfindung
das wesentlich vereinfachte endgültige
Isolierungsverfahren des gewünschten
Enantiomers: die endgültige
Trennung der Enantiomere, die die Gegenwart der basischen Einheit
ausnutzt, die während
des Umesterungsverfahrens erworben wurde und die die praktisch quantitative
Wiedergewinnung des gewünschten
Esters ermöglicht,
bietet in Wirklichkeit einen großen praktischen Vorteil, da
sie extrem praktisch, vielseitig und billiger als alternative Verfahren,
wie Chromatographien oder Destillationen, ist.
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Darüber hinaus
sind die gemäßigten pH-Bedingungen,
die in dem Trennverfahren verwendet werden, völlig mit der geringen Stabilität der säureempfindlichen
Substrate, wie die Ester von 3-Phenylglycidsäure, die Gegenstand der Erfindung
sind, vereinbar.
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Schließlich machen
die Verwendung von milden Reaktionsbedingungen und insbesondere
die Verwendung von nichtwässrigen
Lösungsmitteln,
die Nutzung von besonders stabilen Enzymen, die praktisch und am
Ende der Reaktion wiedergewinnbar sind, die Handhabung von einfachen
Aminoalkoholen, wie zum Beispiel 2-Dimethylaminoethanol, das bemerkenswert
vereinfachte endgültige
Isolierungsverfahren der einzelnen Enantiomere, die hohe Produktivität und das
Erhalten von homochiralen 3-Phenylglycidaten
mit guten Ausbeuten und hohem enantiomeren Überschüssen das Verfahren der vorliegenden
Erfindung für
die industrielle Anwendungen besonders geeignet.
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Mit
dem Ziel, die vorliegende Erfindung zu veranschaulichen, ohne sie
jedoch zu limitieren, werden jetzt die folgenden Beispiele gegeben.
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Beispiel 1
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Stereoisomerentrennung
von racemischem trans-Methyl-3-(4-methoxyphenyl)glycidat durch enzymatische Umesterung
mit 2-Dimethylaminoethanol
unter Veränderung
des Enzyms
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Einige Umesterungsversuche an racemischem trans-Methyl-3-(4-methoxyphenyl)glycidat mit 2-Dimethylaminoethanol
unter Verwendung verschiedener Lipasen, insbesondere der Lipase
aus Candida antarctica auf Trägermaterial
mit dem Namen Novozim 435
[0074]
® (450 U/100 mg trockenes
Produkt, Novo Nordisk), der PS-Lipase aus Pseudomonas cepacea auf
Celite-Trägermaterial
(375 U/50 mg trockenes Produkt, Amano), der Typ II Lipase aus Schweinepankreas
(1.33 0U/100 mg trockenes Produkt, Sigma) und der CE5 Lipase aus
Humicola lanuginosa (550 U/100 mg trockenes Produkt, Amano), wurden
ausgeführt.
Die enzymatische Enantioselektivität E wurde nach der folgenden
Formel von Sih [see J. Am. Chem. Soc. (1982), 104, 7294] berechnet:
wobei c den Umwandlungsgrad
darstellt, während
ee
s der enantiomere Überschuss des verbleibenden
Substrats ist.
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Die
Reaktionen wurden durch Auflösen
des racemischen trans-Methyl-3-(4-methoxyphenyl)glycidats (21 mg,
0,1 mmol) in tert-Butylmethylether (0,8 ml) und durch Zugeben von
2-Dimethylaminoethanol
(0,2 ml, 2 mmol) und des kommerziellen enzymatischen Präparats (10/50/100
mg) zu der Lösung
ausgeführt;
die erhaltene Suspension wurde bei Raumtemperatur und unter Rühren für die in
der Tabelle angegebene Zeit belassen.
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Der
Umwandlungsgrad c und der enantiomere Überschuss ees der
Reaktionen wurden durch HPLC-Analyse unter den folgenden analytischen
Bedingungen eingeschätzt
(Tabelle I):
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Die
analytischen Proben wurden durch Abziehen eines Teils der Reaktion,
Filtrieren, geeignetes Verdünnen
der organischen Lösung
durch Zugeben einer 95:5-Mischung von Petrolatum:Ethylacetat und
danach Waschen mit einer 0,05 M Essigsäure/Natriumacetat-Pufferlösung bei
pH = 5 hergestellt. Die organische Phase, die abgetrennt und über Natriumsulfat
getrocknet wurde, wurde direkt für
die HPLC-Analyse verwendet.
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Die
verwendeten speziellen experimentellen Bedingungen und die erhaltenen
Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle II zusammengefasst:
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In
den angegebenen Beispielen wurde das 2S,3R-Enantiomer vorzugsweise umgeestert,
während das
Enantiomer, das für
die Diltiazem-Synthese nützlich
ist, unverändert
blieb.
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Aus
den in der Tabelle angegebenen Daten wird sichtbar, dass die verwendeten
Enzyme gute Enantioselektivitätscharakteristiken
zeigen.
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Beispiel 2
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Stereoisomerentrennung
von racemischem trans-Methyl-3-(4-methoxyphenyl)glycidat durch enzymatische Umesterung
mit 2-Dimethylaminoethanol
unter Veränderung
des Lösungsmittels
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Nach
einem Verfahren, das dem in Beispiel 1 angegebenen ähnelte,
wurden einige Umesterungsversuche von racemischem trans-Methyl-3-(4-methoxyphenyl)glycidat
mit 2-Dimethylaminoethanol
in Gegenwart von Novozim 435® bei Raumtemperatur unter
Verwendung von verschiedenen Lösungsmitteln,
beginnend mit den folgenden Ausgangsmaterialien:
racemisches
trans-Methyl-3-(4-methoxyphenyl)glycidat (21 mg, 0,1 mmol)
2-Dimethylaminoethanol
(0,2 ml, 2 mmol)
Lösungsmittel
(0,8 ml)
Novozim 435® (10 mg)
ausgeführt.
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Die
Werte für
c und ees, die auf der Basis der HPLC-Analyse, die nach
dem in Beispiel 1 angegebenen Verfahren ausgeführt wurde, berechnet wurden,
sind in der folgenden Tabelle angeordnet:
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Aus
den angegebenen Werten für
E kann festgestellt werden, dass erhebliche Unterschiede des enzymatischen
Verhaltens durch Verändern
des verwendeten Lösungsmittels
nicht existieren.
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Beispiel 3
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Stereoisomerentrennung
von racemischem trans-Methyl-3-(4-methoxyphenyl)glycidat durch enzymatische Umesterung
unter Veränderung
des Aminoalkohols
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Nach
einem Verfahren, das dem in Beispiel 1 angegebenen ähnelte,
wurden einige Umesterungsversuche von racemischem trans-Methyl-3-(4-methoxyphenyl)glycidat
mit Novozim 435®,
in Toluol und bei Raumtemperatur, unter Verwendung von verschiedenen
Aminoalkoholen, beginnend mit den folgenden Ausgangsmaterialien:
racemisches
trans-Methyl-3-(4-methoxyphenyl)glycidat (Me-PGA)
Aminoalkohol
Toluol
Novozim
435®
Molsiebe
5 Å
ausgeführt.
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Die
Werte für
c und ees, die auf der Basis der HPLC-Analyse, die nach
dem in Beispiel 1 angegebenen Verfahren ausgeführt wurde, berechnet wurden,
sind in der folgenden Tabelle IV angeordnet:
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Die
Aminoalkohole, die in dem Verfahren der enzymatischen Umesterung,
die Gegenstand der Erfindung ist, verwendet werden, führen zu
im Wesentlichen vergleichbaren Umwandlungen und enantiomeren Überschüssen.
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Beispiel 4
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Stereoisomerentrennung
von racemischem trans-Methyl-3-(4-methoxyphenyl)glycidat mit 2-Dimethylaminoethanol
unter Veränderung
der Temperatur
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Nach
einem Verfahren, das dem in Beispiel 1 angegebenen ähnelte,
wurden einige Umesterungsversuche unter Variieren der Systemtemperatur
ausgeführt.
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Die
erhaltenen Ergebnisse und die entsprechenden experimentellen Bedingungen
sind in der folgenden Tabelle V angegeben:
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Aus
den experimentellen Daten ist ersichtlich, dass die Enantioselektivität des enzymatischen
Präparats
bei Veränderung
der Temperatur aufrechterhalten wird.
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Beispiel 5
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Stereoisomerentrennung
des Methylesters von racemischer trans-3-(4-Methoxyphenyl)glycidsäure in Gegenwart
von Molsieben
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Der
Methylester von racemischer trans-3-(4-Methoxyphenyl)glycidsäure (10
g) wurde in Toluol (34 g) gelöst.
Novozim 435® (1
g), gemahlene Molsiebe 5 Å (15
g) und 2-Dimethylaminoethanol (8.7 g) wurden nacheinander zu der
Lösung
zugegeben.
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Die
Suspension wurde für
3–4 Stunden
bei Raumtemperatur unter Rühren
gehalten und dann unter Vakuum filtriert. Das Enzym und die Molsiebe
wurden mit Toluol (20 g) gewaschen und die Toluolphasen gesammelt.
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Die
vereinigte Toluolphase (54,9 g) enthielt den Methylester von trans-3-(4-Methoxyphenyl)glycidsäure (4,72
g; c = 52.8%).
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Wasser,
das auf 0°C
gekühlt
wurde (100 g), wurde zu der Toluollösung zugegeben und für 30 Minuten unter
Rühren
gehalten. Nach der Phasentrennung wurden Wasser, das auf 0°C gekühlt wurde
(80 g), und, langsam unter Rühren
bis zu einem pH von 6,8, eine 85%ige Phosphorsäurelösung (1,4 g) und Wasser (20
g) zu der organischen Phase zugegeben.
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Die
Lösung
wurde für
1 Stunde unter Rühren
gehalten, wobei der pH von 6,8 durch anschließende Zugaben der vorher hergestellten
Phosphorsäurelösung aufrechterhalten
wurde.
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Nachdem
die Phasen getrennt worden waren, wurden Wasser, das auf 0°C gekühlt wurde
(80 g), und die Phosphorsäurelösung bis
zu einem pH von 6,8 zu der Toluolphase zugegeben. Sie wurde für 3 Stunden unter
Rühren
gehalten, wobei die Lösung
bei einem pH von 6,8 durch Zugeben der Säurelösung (20 g) gehalten wurde,
dann wurden die Phasen getrennt und die wässrige Phase mit Toluol extrahiert.
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Die
gesammelten Toluolphasen enthielten den Methylester von trans-3-(4-Methoxyphenyl)glycidsäure (4,56
g), mit einem enantiomeren Verhältnis
von 2R,3S:2S,3R von 90:10 (Ausbeute an dem 2R,3S-Enantiomer gleich
82%).
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Die
Toluollösung
wurde unter reduziertem Druck eingedampft, wobei 4,7 g Rohprodukt
wiedergewonnen wurden.
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Zu
dem Produkt wurde Toluol (5 g) zugegeben, auf 50°C bis zu vollständiger Auflösung erwärmt und dann
die Kristallisation durch Zugabe einiger Kristalle des Methylesters
von (2R,3S)-3-(4-Methoxyphenyl)glycidsäure eingeleitet.
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Die
Mischung wurde in 2 Stunden auf 0°C
gekühlt
und für
1 Stunde bei dieser Temperatur gehalten. Der Niederschlag wurde
filtriert, mit Toluol, das auf 0°C
vorgekühlt
worden war (1,7 g), gewaschen und in einem Ofen bei 60°C unter Vakuum
für 4 Stunden
getrocknet. Es wurden 3,1 g Produkt mit einem enantiomeren Verhältnis von
2R,3S:2S,3R von 99:1 (Kristallisationsausbeute an dem 2R,3S-Enantiomer
gleich 75%) erhalten.
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Beispiel 6
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Stereoisomerentrennung
von racemischem trans-Methyl-3-(4-methoxyphenyl)glycidat mit 2-Dimethylaminoethanol
unter azeotropen Destillationsbedingungen
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Der
Methylester von racemischer trans-3-(4-Methoxyphenyl)glycidsäure (12
g) wurde in Toluol (58 ml) gelöst.
Novozim 435® (1
g), 2-Dimethylaminoethanol (12 ml) und Methylcyclohexan (10 ml)
wurden nacheinander zu der Lösung
zugegeben.
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Die
Suspension wurde für
4 Stunden unter Rühren
gehalten, wobei das Azeotrop durch Vakuumdestillation (P = 4 kPa
(30 mmHg), T = 25°C)
entfernt wurde und die verdampften Lösungsmittel und 2-Dimethylaminoethanol
durch anschließende
Zugaben (Toluol 6 ml, Methylcyclohexan 24 ml, 2-Dimethylaminoethanol 12
ml) erneuert wurden.
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Die
Isolierung des gewünschten
Produkts wurde auf eine Weise, die der in Beispiel 5 beschrieben ähnelte,
ausgeführt,
was das 2R,3S-Enantiomer mit vergleichbarer Ausbeute und vergleichbarem
enantiomeren Überschuss
ergab.
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Beispiel 7
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Stereoisomerentrennung
von racemischem trans-Methyl-3-(4-methoxyphenyl)glycidat mit 2-Dimethylaminoethanol
unter Verwendung von wiederverwertetem Novozim 435®
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Nach
einem Verfahren, das dem in Beispiel 6 angegebenen ähnelte,
wurden einige Umesterungsversuche ausgeführt, um die Stabilität des Enzyms
einzuschätzen,
wenn es mehrere Male in späteren
Reaktionen wiederverwendet wird. Nach jeder Reaktion wurde das Enzym
durch Filtration wiedergewonnen, mit Toluol gewaschen, an der Luft
und bei Raumtemperatur getrocknet und in der späteren Reaktion wiederverwendet.
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Die
folgenden Ausgangsmaterialien und Bedingungen wurden eingesetzt:
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Die
zusätzlichen
experimentellen Variablen und die erhaltenen Ergebnisse wurden in
der folgenden Tabelle VI erfasst:
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Auf
der Basis der konstanten Werte für
den Umwandlungsgrad und den enantiomeren Überschuss kann geschlossen
werden, dass das verwendete enzymatische System durch eine hohe
Stabilität
gekennzeichnet war und dass es daher in weiteren späteren Zyklen
wiederverwendet werden kann, wobei die gleiche Effizienz beibehalten
wird.