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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die HCV-Hüllproteine
in Schimpansen, die mit einem heterologen HCV-Stamm des Subtyps
1a oder des Subtyps 1b chronisch infiziert sind, eine vorteilhafte
Immunantwort induzieren. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung
die Erkenntnis, daß Hüllproteine
hoch immunogen sind und zur Stimmulierung sowohl der zellulären als
auch der humoralen Immunantwort führen. Zudem betrifft die vorliegende
Erfindung die Erkenntnis, daß die
Blockierung von Cysteinen durch Alkylierung zu noch stärker immunogenen
Proteinen führt.
Darüber
hinaus lassen sich die Hüllproteine
der vorliegenden Erfindung in Partikel einbauen, die eine hohe Immunogenität und Immunreaktivität zeigen.
Weiterhin konnte gezeigt werden, daß solche Partikel andere Proteine
beinhalten können.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) stellt ein ernstes Gesundheitsproblem
sowohl in Industrie- als auch in Entwicklungsländern dar. Schätzungsweise
sind etwa 1 bis 5% der Weltbevölkerung
von dem Virus betroffen. Bei der Infektion mit HCV scheint es sich
um die wichtigste Ursache für
eine Hepatitis im Zusammenhang mit Transfusionen zu handeln, wobei
sich diese Infektion häufig
zu einer chronischen Leberschädigung
weiterentwickelt. Zudem gibt es Hinweise dafür, daß HCV mit der Induktion von
Leberzellenkarzinom im Zusammenhang steht. Infolge dessen besteht
ein hoher Bedarf an zuverlässigen
Diagnoseverfahren und wirksamen Therapeutika. Empfindliche sowie
spezifische Screeningverfahren für
mit HCV kontaminierten Blutprodukten sowie verbesserte Verfahren
zur Kultivierung von HCV werden ebenso benötigt.
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Das
HCV ist ein Positivstrang-RNA-Virus mit ungefähr 9600 Basen, die wenigstens
drei Struktur- und sechs Nichtstrukturproteine codieren. Aufgrund
der Sequenzhomologie konnten die Strukturproteine funktionell als
ein einzelnes Kernprotein („Core") und zwei Hüllproteine,
nämlich
E1 und E2, zugeordnet werden. Das E1-Protein besteht aus 192 Aminosäuren und
enthält,
je nach HCV-Genotyp, 5 bis 6 N-Glycosylierungsstellen. Das E2-Protein
besteht aus 363 bis 370 Aminosäuren
und enthält,
je nach HCV-Genotyp, 9–11
N-Glycosylierungsstellen (für Übersichtsartikel,
siehe: Major und Feinstone, 1997; Maertens und Stuyver, 1997). Das E1-Protein enthält verschiedene
variable Domänen
(Maertens und Stuyver, 1997), während
das E2-Protein drei Hypervariable Domänen enthält, wobei die Hauptdomäne am N-Terminus
des Proteins lokalisiert ist (Maertens und Stuyver, 1997). Die zuletzt
genannten Hüllproteine
konnten bereits durch rekombinante Techniken in Escherichia coli,
Insektenzellen, Hefezellen sowie Säugerzellen produziert werden.
Die Verwendung eines Expressionssystems in höheren Eukaryonten und vor allem
in einer Säugerzellkultur
führt zu
Hüllproteinen,
die von Antikörpern
in Patientenproben effektiv erkannt werden (Maertens et al., 1994).
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Es
ist vorgeschlagen worden, daß das
E1-Hüllprotein
das E2-Hüllprotein
dazu benötigt,
einen korrekten Faltungszustand zu erreichen (Deleersnyder et al.,
1997). Darüber
hinaus wurde vorgeschlagen, daß E1 und
E2 Heterodimere bilden, die die Grundeinheit der Virushülle bilden
könnten
(Yi et al., 1997). In der WO 98/21338 von Liang et al. wurden diese
Annahmen dazu verwendet, HCV-Partikel zu konstruieren, die aus E1 und
E2 ebenso wie aus Core und P7 bestehen. Mit anderen Worten: Eine
getrennte Verwendung von E1 oder E2 für die Immunisierung und weitere
Zwecke wird im Stand der Technik nicht vorgeschlagen. Von Houghton (1997)
wurde jedoch berichtet, daß wiederholte
Immunisierungen von drei chronisch mit HCV infizierten Schimpansen
mit rekombinantem gpE1E2 (4 × 25 μm) keine
signifikante Immunantwort induzierten. Die Erfinder der vorliegenden
Anmeldung kamen zu dem Schluß,
daß die
Induktion einer Anti-Hüllen-Immunantwort
in Patienten mit chronischer Hepatitis C tatsächlich wünschenswert und vorteilhaft
für den
Patienten wäre,
da höhere
Spiegel solcher Antikörper
mit einer positiven Reaktion auf Interferontherapie zu korrelieren
scheinen und daher bei der Eliminierung des Virus aus dem Patienten
behilflich sein können
(PCT/EP 95/03031 von Maertens et al.). Die Erfinder der vorliegenden
Erfindung kamen weiterhin zu dem Schluß, daß, da die Antikörperspiegel
gegen E1 in chronischen HCV-Trägern
zu den niedrigsten aller HCV-Antikörper gehören, es
vorteilhaft sein kann, diese Antikörperspiegel, und möglicherweise
die Zellantwort, zu erhöhen,
um eine Kontrolle oder sogar die Eliminierung der Infektion durch
den Wirt zu induzieren. Ebenso scheinen höhere Spiegel der zellulären Immunität gegen
E1 mit einer positiven Reaktion auf Interferontherapie zu korrelieren
(Leroux-Roels et al.,
1996).
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Neben
der Bedeutung der Anti-E1-Immunität in Verbindung mit Interferontherapie
deuten andere Anzeichen darauf hin, daß gewisse andere Teile des
HCV-Genoms für
die Induktion einer spezifischen Immunantwort, die eine Kontrolle
der Infektion gestatten könnte,
wichtig sein könnten.
Ebenso konnte eine T-Zellreaktivität gegen den C-terminalen Bereich
des Kernproteins häufiger
bei auf Interferontherapie reagierenden Patienten beobachtet werden
(Leroux-Roels et al., 1996). In Patienten mit abklingender HCV-Infektion
nach einer Lebertransplantation konten potentiell neutralisierende
Antikörper
gegen das NS4B-Protein gezeigt werden (Villa et al., 1998). Ebenso
konnten innerhalb von NS3 mehrere T-Zellepitope kartiert werden, die mit
der Eliminierung von HCV während
der akuten Phase zu korrelieren scheinen (siehe: PCT/EP 94/03555
von Leroux-Roels et al.; Leroux-Roels et al., 1996; Rehermann et
al., 1996 und 1997; Diepolder et al., 1995 und 1997). Weiterhin
zeigen Antikörper
gegen NS5A wie die E1-Antikörper
höhere
Spiegel auf Grundlinienniveau vor der Therapie mit Interferon-alpha
in Patienten mit einer Langzeitreaktion (long term responders, LTR)
im Vergleich mit Patienten ohne Reaktion.
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Die
Impftherapie gegen HCV war bislang noch nicht erfolgreich. Ebenso
konnte gezeigt werden, daß eine
prophylaktische Impfung nur gegen einen homologen HCV-Stamm wirksam ist
(Choo et al., 1994). Die folgende Erfindung betrifft die überraschende
Erkenntnis, daß die
Verabreichung eines HCV-Hüllantigens
den Zustand einer chronischen aktiven Hepatitis in einem mit einem
heterologen Stamm oder Isolat infizierten Individuum dramatisch
verbessern kann, und zwar sowohl bei einer Infektion mit einem heterologen
Subtyp 1a als auch einem heterologen Subtyp 1b. Tatsächlich zeigten
chronisch infizierte Schimpansen, denen sechs Dosen von 50 μg E1s (d.h.
AS 192–326
von E1) appliziert worden waren, überraschenderweise starke humorale und
zelluläre
Immunantworten, die vor dieser Impfung über den gesamten Zeitraum der
chronischen Infektion nicht zustande gebracht worden waren. Zudem
konnte virales Antigen über
einen Zeitraum von zwei bis fünf Monaten
in der Leber nicht nachgewiesen werden, und dies blieb der Fall
für wenigstens
5 Monate nach der Impfung. Obwohl die HCV-RNA-Titer im Serum nicht
abnahmen, zeigten die Leberenzymspiegel im Serum eine deutliche
Tendenz zur Normalisierung. Von größter Wichtigkeit war hierbei
die dramatische Verbesserung der Leberhistologie in beiden geimpften
Individuen. Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin die überraschende
Erkenntnis, daß das
zur Impfung verwendete E1-Protein, das als einzelnes HCV-Protein
ohne seinen hydrophoben Anker exprimiert wurde, stabile Partikel
bildet. Es sollte hier auch festgehalten werden, daß zur Vermeidung
der Induktion einer Immunantwort gegen nichtrelevante Epitope das
zur Impfung verwendete E1-Protein als Konsensussequenz aus aus einer
einzigen Serumprobe von einem chronischen Träger stammenden individuellen
Klonen konstruiert wurde. Die vorliegende Anmeldung betrifft darüber hinaus
die Erkenntnis, daß die
Induktion solcher Anti-E1-Antworten
durch Verwendung von Antigenen eines Genotyps, der sich von denen
der im Wirt vorhandenen Infektion unterscheidet, erhöht werden
kann. Zudem betrifft die vorliegende Anmeldung die Erkenntnis, daß bei einer
Alkylierung der Cysteine der HCV-Hüllproteine,
beispielsweise mittels N-(Jodethyl)-trifluoracetamid, Ethylenimin oder aktiver
Halogene, wie z.B. Jodacetamid, die wie oben beschriebenen oligomeren
Partikel eine noch höhere
Immunogenität
zeigen. Schließlich
betrifft die vorliegende Erfindung auch die Erkenntnis, daß eine Mutation
von Cysteinen der HCV-Hüllproteine
zu einer anderen natürlich
vorkommenden Aminosäure
vorzugsweise zu Methionin, Glutaminsäure, Glutamin oder Lysin, in
den wie oben beschriebenen oligomeren Partikeln ebenso zu einer
höheren
Immunogenität,
verglichen mit den ursprünglichen
Hüllproteinen,
führt.
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ZIELE DER
ERFINDUNG
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Aus
der Literatur ist ersichtlich, daß ein dringender Bedarf an
der Entwicklung zuverlässiger
Impfstoffe und wirksamer Therapeutika gegen HCV besteht. Daher besteht
ein Ziel der vorliegenden Erfindung darin, eine Antigenpräparation
bereitzustellen, die zur Induktion einer spezifischen humoralen
und zellulären
Immunität
gegenüber
HCV-Hüllproteinen
fähig ist,
und zwar selbst (aber nicht ausschließlich) in chronischen HCV-Trägern. Die
gleichen Antigene lassen sich zur Diagnose der Immunantwort verwenden.
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Insbesondere
besteht ein Ziel der vorliegenden Erfindung darin, eine wie oben
definierte Antigenpräparation
bereitzustellen, die aus stabilen Partikeln einzelner HCV-Hüllproteine
besteht. Dabei versteht sich, daß derartige Partikel oder ein
Verfahren zur Herstellung derartiger Partikel zur Zeit im Stand
der Technik nicht bekannt sind. Zudem findet sich im Stand der Technik
kein Hinweis darauf, daß irgendeine
Antigenpräparation, einschließlich solcher
stabiler Partikel, erfolgreich als (heterologer) prophylaktischer
oder therapeutischer Impfstoff gegen HCV eingesetzt werden könnte. Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein
Verfahren zur Herstellung stabiler Partikel bereitzustellen, die
sich erfolgreich als prophylaktisches oder therapeutisches Mittel
gegen HCV einsetzen lassen, wobei das Verfahren zusätzliche
HCV-Antigene codierende
DNA-Impfstoffe bereitstellt. Insbesondere besteht ein Ziel der vorliegenden
Erfindung darin, ein Verfahren zur Herstellung dieser Partikel auf
Grundlage der Detergens-unterstützten
Partikelbildung (siehe weiter unten) bereitzustellen. Weiterhin
besteht ein Ziel der vorliegenden Erfindung darin, Verfahren zur
Herstellung von Partikeln, die aus von unterschiedlichen HCV-Genotypen
erhaltenen Antigenen bestehen, bereitzustellen.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Behandlung
oder therapeutischen Impfung chronisch infizierter Patienten unter
Verwendung der oben angegebenen Antigenimpfstoffe, möglicherweise
kombiniert mit weiteren Verbindungen, bereitzustellen. Ein weiteres
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur
prophylaktischen Impfung des Menschen gegen HCV bereitzustellen.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, oligomere Partikel bereitzustellen,
die aufgrund der Alkylierung wenigstens eines Cysteinrests des HCV-Hüllproteins eine bessere Immunogenität aufweisen. Dieses
Protein läßt sich
insbesondere mittels Ethylenimin, N-(Iodethyl)trifluoracetamid oder
aktiver Halogene alkylieren. Diesbezüglich besteht ein Ziel der
vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung der zusätzlichen
Verwendung von oligomeren Partikeln als Vehikel zur wirksamen Präsentation
von nicht-HCV-Epitopen.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines
T-Zellenstimulierenden Antigens.
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Alle
Ziele der vorliegenden Erfindung werden als durch die unten aufgeführten Ausführungsformen
erfüllt
betrachtet.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER TABELLEN UND ZEICHNUNGEN
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In
Tabelle 1 sind Sequenzen von aus einem einzigen chronischen Träger gewonnenen
E1-Klonen aufgeführt,
wobei das zur Produktion eines Impfstoffs verwendete E1-Konstrukt
die Konsensussequenz aller dieser einzelnen Klone darstellt. V1–V5: Variable
Bereiche 1–5;
C4: Konstante Domäne
4; HR: Hyrophober Bereich; HCV-B
con: Konsensussequenz an den Positionen, die zwischen den Klonen
und HCV-J variabel sind.
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In
Tabelle 2 sind Sequenzen des E1-Impfstoffproteins sowie des E1-Proteins,
wie es in den infizierten Schimpansen Phil und Ton gefunden wurde,
aufgeführt.
Das Subtyp 1b-Isolat aus Phil unterschied sich vom Impfstoffstamm
um 5,92. Der Unterschied zwischen dem Impfstoff und dem Subtyp-1a-Isolat
aus Ton betrug 20,74%.
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In
Tabelle 3 ist eine schematische Übersicht über die Änderungen,
die durch die therapeutische Impfung in zwei chronisch infizierten
Schimpansen (Ton und Phil) induziert wurden, dargestellt. Die Analyse
wurde wie für 8 und 11 erläutert durchgeführt. Darüber hinaus
wurden aus den Leberbiopsien Histologie und Entzündung aufgezeichnet.
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In
Tabelle 4 sind Sequenzen von zur Kartierung der B-Zellepitope verwendeten
Peptiden aufgeführt. Dabei
ist zu beachten, daß HR
mit V4V5 überlappt.
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Tabelle
5 zeigt die Umstellung von NS3 zur Bildung eines kürzeren Proteins,
das alle wesentlichen, mit der Viruseliminierung korrelierenden
Epitope trägt.
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In
Tabelle 6 ist die LIA-Reaktivität
von E1s-Acetamid gegenüber
E1s-Maleimid mit Seren chronischer HCV-Träger gezeigt. Dabei wurden Proteine
auf den LIA-Membranen immobilisiert. E1s-Acetamid wurde als solches
auf die LIA-Streifen aufgesprüht,
während
E1s-Maleimid (das auch Biotin-Maleimid enthielt) vor dem Aufsprühen mit
Streptavidin komplexiert wurde. Antigene wurden an LIA-Membranen gebunden,
und die Streifen wurden im wesentlichen wie bei Zrein et al. (1998)
beschrieben weiterbehandelt. Gegen diese Antigene gerichtete menschliche
Antikörper
wurden unter Verwendung eines mit alkalischer Phosphatase konjugierten menschlichen
Anti-IgGs sichtbar gemacht. Zur Farbentwicklung des Streifens wurden
NBT und BCIP verwendet. Die Färbung
wurde von 0,5 bis 4 bewertet, wie bei Zrein et al. (1998) erläutert. Die
Anzahl positiver Proben (#pos) sowie der Prozentanteil (%pos) sind
bei einer für
diesen Test verwendeten Ausschlußgrenze von 0,5 am Ende der
Tabelle angegeben.
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1. Übereinandergelegte
Größenausschlußchromatographieprofile
der gemäß Maertens
et al. (PCT/EP95/03031) exprimierten und gereinigten Proteine E1s
und E2s in PBS/3% Empigen-BB.
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2. Übereinandergelegte
Größenausschlußchromatographieprofile
(SEC [size exclusion chromatography]-Profile) der gemäß Maertens
et al. (PCT/EP95/03031) exprimierten und gereinigten Proteine E1s und
E2s, wobei diese einem weiteren Lauf auf der gleichen SEC-Säule in PBS/0,2%
CHAPS unterworfen wurden, so daß spezifische
oligomere Strukturen mit einem geschätzten scheinbaren Molekulargewicht
von 250–300
kDa erhalten wurden. Ein ähnlicher
Assoziationsgrad läßt sich
mit 3% Betain erzielen.
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3. Übereinandergelagerte
Größenausschlußchromatographieprofile
der gemäß Maertens
et al. (PCT/EP95/03031) exprimierten und gereinigten Proteine E1s
und E2s, die zur Erhaltung spezifischer oligomerer Strukturen, wie
in 2 gezeigt, einem zweiten Lauf in 0,2% CHAPS oder
3% Betain sowie zur Erhaltung spezifischer homooligomerer Strukturen
mit einem geschätzten
scheinbaren Molekulargewicht von 250–300 kDa (E2s) sowie > 600 kDa (E1s) einem
dritten Lauf auf der gleichen SEC-Säule in 0,05% CHAPS unterworfen
wurden. Ähnliche
Assoziationsgrade lassen sich mit 0,1 oder 0,5% Betain erzielen.
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4 Dynamische
Lichtstreuungsanalyse, ausgedrückt
als Prozentanteil der Anzahl Partikel im Verhältnis zum beobachteten Durchmesser
in nm, von E1s in PBS/0,05% CHAPS.
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5 Dynamische
Lichtstreuungsanalyse, ausgedrückt
als Prozentanteil der Anzahl Partikel im Verhältnis zum beobachteten Durchmesser
in nm, von E1s in PBS/0,1% Betain (oben) oder 0,5% Betain (unten).
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6 EM-Färbung von
(A) E1s in PBS/0,05% CHAPS und (B) E1s in PBS/3% Betain.
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7 Größenverteilung
von E1s-Partikeln in PBS/0,05% CHAPS
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8 Entwicklung
von Anti-E1-Antikörpern,
induziert durch sechs aufeinanderfolgende Immunisierungen sowie
drei Auffrischungsimmunisierungen (durch kleine Pfeile angedeutet)
in einem 1b-infizierten Schimpansen (Phil), und die Entwicklung
von ALT, HCV-RNA und Anti-E1-Antikörpern. An
Festphasen-E1 bindende Anti-E1-Antikörper wurden
unter Verwendung eines mit Peroxidase konjugierten Anti-Mensch-IgG-spezifischen sekundären Antiserums
nachgewiesen. Als Substrat für
die Farbentwicklung wurde TMB verwendet. Die Ergebnisse sind als
Endpunkttiter ausgedrückt.
Die ALT-Spiegel wurden mit einem klinischen Analysegerät bestimmt
und sind als U/I ausgedrückt.
HCV-RNA im Serum
wurde mit einem HCV-Monitor (Roche, Basel, Switzerland) bestimmt.
Die Viruslast in der Leber wurde durch halbquantitative Bestimmung
der Menge an in der Leberbiopsie angefärbtem E2-Antigen unter Verwendung
eines spezifischen monoklonalen Antikörpers (ECACC-Zugangsnummer
98031215, wie in der EP-Anmeldung Nr. 98870060.5 beschrieben) bestimmt.
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9 Epitopkartierung
der durch Immunisierung mit E1 im Schimpansen Phil induzierten Antikörperantworten.
Die Antikörperreaktivität gegenüber den
verschiedenen Peptiden wurde mit einem indirekten ELISA, bei dem
biotinylierte Peptide (siehe auch Tabelle 4) über Streptavidin an den Mikrotiterplatten
adsorbiert werden, gemessen. Spezifische Antikörper werden unter Verwendung
eines mit Peroxidase konjugierten Anti-Mensch-IgG-spezifischen sekundären Antiserums
nachge wiesen. Als Substrat zur Farbentwicklung wurde TMB verwendet.
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10 Ergebnisse
des Lymphozytenproliferationstests vor und nach Impfung im Schimpansen
Phil. Gefrorene PBMC wurden aufgetaut und in Dreifachbestimmung
mit unterschiedlichen Antigenen stimuliert. Als Negativkontrolle
diente Medium allein, während
Concanavalin A als Positivkontrolle bei einer Konzentration von
5 μg/ml
verwendet wurde. PBMC wurden mit einer Konzentration von 2–4 × 105 Zellen/Loch in einem Gesamtvolumen von
150 μl in
RPMI-1640-Medium,
dem 10% hitzeinaktiviertes FCS zugesetzt war, in U-förmigen 96-Loch
Mikrotiterplatten zusammen mit den Kontrollen oder 1 μg/ml E1 90
h bei 37°C
in einer luftfeuchten Atmosphäre
mit 5% CO2 kultiviert. Während der letzten 18 h wurden
die Zellen mit 0,5 μCi
(3H)-Thymidin pro Loch gepulst. Anschließend wurden
die Kulturen auf Glasfaserfiltern geerntet, und die Aufnahme der
Markierung wurde bestimmt. Die Ergebnisse sind als Stimulationsindizes
(SI) ausgedrückt:
Mittlere cpm Antigen/mittlere cpm Medium allein, jeweils Dreifachbestimmungen.
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11 Entwicklung
von Anti-E1-Antikörpern,
induziert durch sechs aufeinanderfolgende Immunisierungen sowie
drei Auffrischungsimmunisierungen (angedeutet durch kleine Pfeile)
im mit HCV-Subtyp 1a infizierten Schimpansen Ton. Gezeigt sind die
Entwicklung von ALT, HCV-RNA im Serum sowie die Bestimmung des HCV-Antigens
in der Leber. Anti-E1-Antikörper
wurden mittels eines indirekten ELISA bestimmt: An festphasenbeschichtetes
E1 bindende spezifische Antikörper
werden unter Verwendung eines mit Peroxidase konjugierten anti-Mensch-IgG-spezifischen
sekundären
Antiserums nachgewiesen. Als Substrat für die Farbentwicklung wurde
TMB verwendet. Die Ergebnisse sind als Endpunkttiter ausgedrückt. Die
ALT-Spiegel wurden mit einem klinischen Analysegerät bestimmt
und sind als U/I ausgedrückt.
HCV-RNA wurde mit dem HCV-Monitor
(Roche, Basel, Switzerland) bestimmt. E2-Antigen wurde unter Verwendung
eines spezifischen monoklonalen Antikörpers (ECACC-Zugangsnummer 98031215,
wie in der EP-Anmeldung
Nr. 98870060.5 beschrieben) bei der Leberbiopsie angefärbt. Die
halbquantitative Bewertung ist durch schwarze Quadrate für eine deutlich
positive Anfärbung
in der Mehrzahl der Zellen, durch graue Quadrate für eine deutliche
Anfärbung in
der Minorität
der Zellen und durch weiße
Quadrate für
Biopsien, die keine nachweisbare Anfärbung zeigen, angedeutet. HCV-RNA
ist durch kleine schwarze Kästchen
angedeutet. Die Anfärbung
von E2 ließ sich
durch Anfärbung
von Core und E1 bestätigen
(Daten nicht gezeigt).
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12 Epitopkartierung
der durch Immunisierung mit E1 in Ton induzierten Antikörperantwort.
Die Antikörperreaktivität gegenüber den
verschiedenen Peptiden wurde mit einem indirekten ELISA gemessen,
bei dem biotinylierte Peptide (siehe auch Tabelle 4) über Streptavidin
an den Mikrotiterplatten adsorbiert werden. Spezifische Antikörper werden
unter Verwendung eines mit Peroxidase konjugierten anti-Mensch-IgG-spezifischen
sekundären
Antiserums nachgewiesen. Als Substrat zur Farbentwicklung wurde
TMB verwendet.
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13 Analyse
von E1-Antikörper-Antworten
auf E1-Proteine
des Subtyps 1a und des Subtyps 1b im Schimpansen Ton. Zu diesem
Zweck wurde ein rekombinantes Vaccinia-Virus mit einem von der HCV-H-Sequenz
abgeleiteten E1-Genotyp 1a erzeugt, das den gleichen E1-Teil wie
für Genotyp
1b (siehe unten) exprimiert. E1 wurde aus Rohlysaten aus mit Vaccinia-Virus
infizierten RK13-Zellen (hergestellt wie bei Maertens et al. (PCT/EP95/03031)
beschrieben) gewonnen. Die Antikörperreaktivität wurde
mit einem indirekten ELISA gemessen, bei dem E1 über das „High-Mannose" [Mannosereiche Strukturen]
bindende Agglutinin aus Galanthus nivalis (GNA) auf den Mikrotiterplatten
adsorbiert wurde. Spezifische Antikörper wurden unter Verwendung
eines mit Peroxidase konjugierten anti-Mensch-IgG-spezifischen sekundären Antiserums
nachgewiesen. Als Substrat für
die Farbentwicklung wurde TMB verwendet. Die Ergebnisse sind als
differentielle OD (OD des Lochs mit adsorbiertem E1 minus OD des
Lochs ohne adsorbiertes E1) ausgedrückt.
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14 Ergebnisse
des Lymphozytenproliferationstests vor und nach Impfung des Schimpansen
Ton. Gefrorene PBMC wurden aufgetaut und in Dreifachbestimmung mit
unterschiedlichen Antigenen stimuliert. Als Negativkontrolle diente
Medium allein, während
Concanavalin A als Positivkontrolle bei einer Konzentration von
5 μg/ml
verwendet wurde. PBMC wurden mit einer Konzentration von 2–4 × 105 Zellen/Loch in einem Gesamtvolumen von
150 μl in
RPMI-1640-Medium,
dem 10% hitzeinaktiviertes FCS zugesetzt war, in U-förmigen 96-Loch
Mikrotiterplatten zusammen mit den Kontrollen oder 1 μg/ml E1 90
h bei 37°C
in einer luftfeuchten Atmosphäre
mit 5% CO2 kultiviert. Während der letzten 18 h werden
die Zellen mit 0,5 μCi
(3H)-Thymidin pro Loch gepulst. Anschließend werden
die Kulturen auf Glasfaserfiltern geerntet, und die Aufnahme der
Markierung wird bestimmt. Die Ergebnisse sind als Stimulationsindizes
(SI) ausgedrückt:
Mittlere cpm Antigen/mittlere cpm Medium allein, jeweils Dreifachbestimmungen.
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15 Karten der zur Erzielung der Expression
eines E2-Proteins, dessen N-terminaler hypervariabler Bereich deletiert
ist, verwendeten Konstrukte. Bei den Konstrukten pvHCV-92 und pvHCV-99
handelt es sich um Zwischenkonstrukte, die zur Konstruktion der
Deletionsmutanten pvHCV-100 und pvHCV-101 verwendet wurden.
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16 Sequenz (Nukleotide: A; Translation:
B), die den in 15 (siehe oben) dargestellten
Konstrukten entspricht.
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17 In Mäusen
nach Immunisierung mit unterschiedlichen E1-Präparationen, wie in Beispiel
9 beschrieben, erhaltene Antikörpertiter.
Die Titer wurden mittels ELISA bestimmt: Mausseren wurden 1:20 und weiter
(0,5 log10) verdünnt und auf mit E1s (entweder
Acetamid- oder Maleimid-modifiziert)
beschichteten Mikrotiterplatten inkubiert. Nach dem Waschen werden
bindende Antikörper
mit einem mit Peroxidase konjugierten anti-Maus-IgG-spezifischen
sekundären
Antiserum nachgewiesen. Als Substrat für die Farbentwicklung wurde
TMB verwendet. Die Ergebnisse sind als Endpunkttiter ausgedrückt, wobei
die Standardabweichungen gezeigt sind (n = 6).
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18 Epitopkartierung der durch Immunisierung mit
unterschiedlichen E1s-Präparationen
in Mäusen induzierten
Antikörperantwort.
Die Antikörperreaktivität gegenüber den
verschiedenen Peptiden wurde mit einem indirekten ELISA gemessen,
bei dem biotinylierte Peptide (in Tabelle 4 aufgeführt) über Streptavidin
auf den Mikrotiterplatten adsorbiert werden. Mausseren wurden 1:20
verdünnt,
und spezifische Antikörper
werden mit einem mit Peroxidase konjugierten anti-Maus-IgG-spezifischen
sekundären
Antiserum nachgewiesen. Als Substrat für die Farbentwicklung wurde
TMB verwendet.
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19 Immunglobulin-Isotypisierungsprofil von mit
unterschiedlichen E1s-Präparationen
immunisierten Mäusen.
Spezifische Antikörper
der Ig-Klasse und -Unterklasse wurden an der Mikrotiterplatte adsorbiert. Nach
dem Einfangen des Maus Ig aus den 1:500 verdünnten Immunseren, wurde E1s
bei 1 μg/ml
inkubiert. Die gebildeten Immunkomplexe wurden weiter mit einem
polyklonalen gegen E1 gerichteten Kaninchen-Antiserum inkubiert.
Schließlich
wurden die Kaninchen-Antikörper
mit einem mit Peroxidase konjugierten Ziege-anti-Kaninchen-Ig sekundären Antiserum
nachgewiesen. Als Substrat für
die Farbentwicklung wurde TMB verwendet. Die Ergebnisse wurden auf
IgG1 normiert (d.h. das IgG1-Signal
wurde für
jedes Tier getrennt als eins angenommen, wobei alle Ergebnisse für die anderen
Isotypen relativ zu diesem IgG1-Ergebnis
ausgedrückt
wurden).
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20 Durch 2 Imunisierungen mit E1s-Acetamid im
Schimpansen Phil um den Tag 1000 herum induzierte Antikörpertiter.
Anti-E1-Antikörper
wurden mittels eines indirekten ELISA bestimmt: spezifische, an Festphasen-E1
bindende Antikörper
werden unter Verwendung eines mit Peroxidase konjugierten Anti-Mensch-IgG-spezifischen
sekundären
Antiserums nachgewiesen. Der Titer wird in Einheiten/ml ausgedrückt, wobei
diese Einheiten sich auf einen auf Menschenseren beruhenden Hausstandard
beziehen.
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21 Durch zwei Immunisierungen mit E1s-Acetamid
im Schimpansen Ton um Tag 900 herum induzierte Antikörpertiter.
Anti-E1-Antikörper wurden
mittels eines indirekten ELISA bestimmt: spezifische, an Festphasen-E1
bindende Antikörper
werden unter Verwendung eines mit Peroxidase konjugierten anti-Mensch-IgG-spezifischen
sekundären
Antiserums nachgewiesen. Der Titer wird in Einheiten/ml ausgedrückt, wobei
diese Einheiten sich auf einen auf Menschenseren beruhenden Hausstandard
beziehen.
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22 SEC-Profil des abschließenden Detergenz-Reduzierungsschritts
(0,2 auf 0,05% CHAPS): Partikel mit E1 allein (A), Partikel mit
E2 allein (B) oder äquimolares
Gemisch aus E1 und E2; Mischpartikel (C). Die Figur zeigt ebenso
eine Überlagerung
der OD-Werte eines ELISA, mit dem spezifisch nur E1 (oben) oder nur
E2 (mitte) nachgewiesen wird, sowie eines ELISA, mit dem nur Mischpartikel
nachgewiesen werden (unten).
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23 SEC-Profil des abschließenden Detergenz-Reduzierungsschritts
(0,2 auf 0,05% CHAPS): Partikel mit E1-Genotyp 1b allein (oben),
Partikel mit E1-Genotyp 4 allein (mitte) oder äquimolares Gemisch aus E1-Genotyp
1b und 4, Mischpartikel (unten). Die Figur zeigt ebenso eine Überlagerung
der OD-Werte eines ELISA, mit dem nur Mischpartikel spezifisch nachgewiesen
werden (siehe auch 22).
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
hier beschriebene Erfindung greift auf zuvor veröffentlichte Arbeiten sowie
anhängige
Patentanmeldungen zurück.
Bei diesen Arbeiten handelt es sich beispielhaft um wissenschaftliche
Veröffentlichungen, Patente
oder anhängige
Patentanmeldungen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die HCV-Impfung. Dabei konnte zum
ersten Mal eine erfolgreiche Immuntherapie von Schimpansen mit schwerer
chronischer aktiver Hepatitis C durch Impfung mit einem HCV-Antigen
erzielt werden. Der Impfstoff induzierte nicht nur starke Immunantworten
sondern auch die Eliminierung von viralem Antigen aus der Leber
sowie eine beträchtliche
Verbesserung der histologischen Aktivität und eine deutliche Besserung
der Lebererkrankung. Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin
Oligomerpartikel. Die Oligomerpartikel bestehen im wesentlichen
aus HCV-Hüllproteinen
und weisen einen Durchmesser von 5–100 nm auf, wie mittels dynamischer
Lichtstreuung oder möglicherweise
Elektronenmikroskopie gemessen. In diesem Zusammenhang sollte betont
werden, daß die
Partikel nur aus E1- und/oder E2-Proteinen oder Teilen davon gebildet
werden können
(siehe unten). Daher unterscheiden sich die Oliomerpartikel der
vorliegenden Erfindung grundsätzlich
von den in der WO 98/21338 beschriebenen HCV ähnlichen Partikeln, die notwendigerweise
aus E1 und E2 sowie Core und P7 bestehen. Die Begriffe „im wesentlichen
aus HCV-Hüllproteinen
bestehende Oligomerpartikel" sind
hier als Strukturen einer besonderen Art und Form definiert, die
mehrere Basiseinheiten der HCV-E1- und/oder -E2-Hüllproteine
enthalten, von denen angenommen wird, daß sie selbst aus einem oder
zwei E1- bzw. E2-Monomeren bestehen. Dabei sollte offensichtlich
sein, daß die
Partikel der vorliegenden Erfindung als frei von infektiösen HCV-RNA-Genomen definiert
sind. Bei den Partikeln der vorliegenden Erfindung kann es sich
um Partikel höherer
Ordnung in Kugelform handeln, die leer sein können und dabei aus einer Schale
von Hüllproteinen
bestehen, in denen Lipide, Detergenzien, das HCV-Kernprotein oder Hilfsmoleküle eingelagert
sein können.
Die letzteren Partikel können
ebenso von Liposomen oder Apolipoproteinen, wie z.B. Apolipoprotein
B oder Lipoproteinen niedriger Dichte oder von anderen Mitteln zum
Lenken dieser Partikel auf ein spezifisches Organ oder Gewebe umschlossen
sein. In diesem Fall werden solche leeren kugelförmigen Partikel häufig als „virusähnliche
Partikel" oder VLPs
[= viral-like-particles]
bezeichnet. Andererseits kann es sich bei den Partikeln höherer Ordnung
um massive kugelförmige
Strukturen handeln, wobei die komplette Kugel aus HCV-E1- oder E2-Hüllproteinoligomeren
besteht, in denen zusätzlich
Lipide, Detergenzien, das HCV-Kernprotein oder Hilfsmoleküle eingelagert
sein können,
oder die wiederum selbst von Liposomen oder Apolipoproteinen, wie
z.B. Apolipoprotein B, Lipoproteinen niedriger Dichte, oder von
beliebigen anderen Mitteln zum Lenken dieser Partikel auf ein spezifisches
Organ oder Gewebe, z.B. Asialoglycoproteinen, umschlossen sein können. Die
Partikel können
auch aus kleineren Strukturen (verglichen mit den oben angegebenen
leeren bzw. massiven kugelförmigen
Strukturen) bestehen, die normalerweise eine runde (siehe weiter
unten) Form aufweisen und die normalerweise nicht mehr als eine
einzige Schicht aus HCV-Hüllproteinen
enthalten. Ein typisches Beispiel für solche kleineren Partikel
sind rosettenähnliche
Strukturen, die aus einer geringen Anzahl HCV-Hüllproteinen, normalerweise
zwischen 4 und 16, bestehen. Zu den letzteren gehören beispielsweise
die mit E1s in 0,2% CHAPS erhaltenen kleineren Partikel, wie sie
hier beispielhaft dargestellt sind und die anscheinend 8–10 E1s-Monomere
enthalten. Solche rosettenähnlichen
Strukturen sind üblicherweise
in einer Ebene organisiert und weisen eine runde Form, d.h. die
Form eines Rads, auf. Dabei können
wiederum zusätzlich
Lipide, Detergenzien, das HCV-Kernprotein oder Hilfsmoleküle eingelagert
sein, oder die kleineren Partikel können von Liposomen oder Apolipoproteinen,
wie z.B. Apolipoprotein B oder Lipoproteinen niedriger Dichte, oder
von beliebigen anderen Mitteln zum Lenken dieser Partikel auf ein
spezifisches Organ oder Gewebe umschlossen sein. Kleinere Partikel
können
auch kleine kugelförmige
oder globuläre Strukturen
bilden, die aus einer ähnlichen,
geringen Anzahl an HCV-E1- oder -E2-Hüllproteinen
bestehen, in denen zusätzlich
Lipide, Detergenzien, das HCV-Kernprotein oder Hilfsmoleküle eingelagert
sein können
oder die wiederum von Liposomen oder Apolipoproteinen, wie z.B.
Apolipoprotein B oder Lipoproteinen niedriger Dichte, oder von beliebigen
anderen Mitteln zum Lenken dieser Partikel auf ein spezifisches
Organ oder Gewebe umschlossen sein können. Die Größe (d.h.
der Durchmesser) der oben definierten Partikel, wie sie mit den
im Fachgebiet allgemein bekannten Techniken der dynamischen Lichtstreuung
gemessen wird (siehe weiter unten im Beispielteil), liegt üblicherweise
zwischen 5 bis 100 nm, stärker
bevorzugt zwischen 5 bis 70 nm, noch stärker bevorzugt zwischen 5 und
40 nm, zwischen 5 bis 20 nm, zwischen 5 bis 16 nm, zwischen 7 bis 14
nm oder zwischen 8 bis 12 nm.
-
Die
Erfindung betrifft weiter ein Oligomerpartikel mit der oben angegebenen
Bedeutung, wobei die Hüllproteine
ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus HCV-E1-, HCV-E1s-, HCV-E2-Proteinen,
SEQ ID No 13 oder SEQ ID No 14 oder Teilen davon. Die Proteine HCV-E1
und HCV-E2 sowie eine ausführliche
Beschreibung, wie diese Proteine zu reinigen sind, sind in der PCT/EP
95/03031 von Maertens et al. gut beschrieben und charakterisiert.
HCV E1s, SEQ ID No 13 oder SEQ ID No 14 oder Teile davon lassen
sich, ähnlich
wie für
HCV-E1 oder HCV-E1s in der PCT/EP 95/03031 von Maertens et al. Beschrieben,
reinigen. Das Protein HCV-E1s bezieht sich auf die Aminosäuren 192
bis 326 von E1 und stellt das E1-Protein ohne seinen C-terminalen
hydrophoben Anker dar. Der Begriff „oder Teile davon" betrifft einen beliebigen
Teil der hier angezeigten Proteine, die immunogen sind, sobald sie
Teil eines Partikels der vorliegenden Erfindung sind.
-
Die
Erfindung betrifft weiterhin Oligomerpartikel, wie hier beschrieben,
wobei wenigstens ein Cysteinrest des wie oben beschriebenen HCV-Hüllproteins
alkyliert ist, und zwar vorzugsweise alkyliert mit Hilfe von Alkylierungsmitteln,
wie z.B. aktiven Halogenen, Ethylenimin oder N-(Jodethyl)trifluoracetamid.
In diesem Zusammenhang versteht es sich, daß die Alkylierung von Cysteinen
sich auf Cysteine bezieht, bei denen der Wasserstoff am Schwefelatom
durch (CH2)nR ersetzt
ist, wobei n gleich 0, 1, 2, 3 oder 4 und R = H, COOH, NH2, CONH2, Phenyl
oder ein Derivat davon ist. Die Alkylierung läßt sich mit allen im Fachgebiet
bekannten Verfahren durchführen
wie z.B. mit aktiven Halogenen X(CH2)nR wobei X für ein Halogen, wie z.B. I,
Br, Cl oder F steht. Aktive Halogene sind beispielsweise Methyliodid,
Iodessigsäure,
Iodacetamid und 2-Bromethylamin. Zu
weiteren Alkylierungsverfahren gehören die Verwendung von Ethylenimin
oder N-(Iodethyl)trifluoracetamid, die
beide zur Substitution von H durch -CH2-CH2-NH2 führen (Hermanson,
1996). Der Begriff „Alkylierungsmittel", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf Verbindungen, die in der Lage sind, eine
Alkylierung, wie sie hier beschrieben ist, durchzuführen. Solche
Alkylierungen führen
schließlich
zu einem modifizierten Cystein, das andere Aminosäuren imitieren
kann. Die Alkylierung mit einem Ethylenimin führt zu einer lysinähnlichen Struktur,
und zwar in einer solchen Weise, daß neue Spaltstellen für Trypsin
eingeführt
werden (Hermanson 1996). Analog dazu führt die Verwendung von Methyliodid
zu einer methioninähnlichen
Aminosäure,
während die
Verwendung von Iodacetat und Iodacetamid zu glutaminsäureähnlichen
bzw. glutaminähnlichen
Aminosäuren
führt.
In Analogie dazu werden diese Aminosäuren bevorzugt bei der direkten
Mutation von Cystein eingesetzt.
-
Der
Begriff „gereinigt", wie er hier angewandt
wird, bezieht sich auf eine Zusammensetzung, wobei die gewünschten
Bestandteile, wie z.B. HCV-Hüllproteine
oder Oligomerpartikel, wenigstens 35% der gesamten Bestandteile
in der Zusammensetzung umfassen. Die gewünschten Bestandteile umfassen
vorzugsweise wenigstens etwa 40%, stärker bevorzugt wenigstens etwa
50%, noch stärker
bevorzugt wenigstens etwa 60%, noch stärker bevorzugt etwa 70%, noch
stärker
bevorzugt wenigstens etwa 80%, noch stärker bevorzugt wenigstens etwa
90%, noch stärker
bevorzugt wenigstens etwa 95% und am meisten bevorzugt wenigstens
etwa 98% der Gesamtbestandteilfraktion der Zusammensetzung. Die
Zusammensetzung kann weitere Verbindungen enthalten, wie z.B. Kohlenhydrate,
Salze, Lipide, Lösungsmittel
u.ä., ohne
daß dadurch
die Bestimmung der prozentualen Reinheit, wie sie hier verwendet
wird, beeinflußt
wird. Ein „isoliertes" HCV-Oligomerpartikel soll
dabei eine HCV-Oligomerpartikelzusammensetzung darstellen, die wenigstens
35% rein ist. Der Begriff „im wesentlichen
gereinigte Oligomerpartikel",
wie er hier verwendet wird, bezieht sich auf HCV-Oligomerpartikel, so
daß diese
für in-vitro-Diagnoseverfahren
und Therapeutika verwendet werden können. Diese HCV-Oligomerpartikel
sind weitgehend frei von zellulären
Proteinen, vektorabgeleiteten Proteinen oder anderen HCV-Virusbestandteilen. Üblicherweise
werden diese Partikel oder Proteine zur Homogenität gereinigt
(mindestens 80% rein, vorzugsweise 85%, stärker bevorzugt 90%, stärker bevorzugt
95%, stärker
bevorzugt 97%, stärker bevorzugt
98%, stärker
bevorzugt 99%, noch stärker
bevorzugt 99,5%, wobei am meisten bevorzugt die kontaminierenden
Proteine mit herkömmlichen
Verfahren, wie z.B. SDS-PAGE und Silberfärbung nicht nachweisbar sein
sollten).
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenso ein Oligomerpartikel mit der
oben angegebenen Bedeutung, wobei es sich bei den Hüllproteinen
um ein beliebiges Gemisch aus HCV-E1, HCV-E1s, HCV-E2, SEQ ID No 13
und/oder SEQ ID No 14 oder Teilen davon handelt, so daß beispielsweise
ein Partikel der vorliegenden Erfindung weitgehend aus HCV-E1- und
HCV-E2-Proteinen, HCV-E1- und HCV-E1s-Proteinen, HCV-E1s- und HCV-E2-Proteinen
sowie HCV-E1-, HCV-E1s- und HCV-E2-Proteinen bestehen kann. Weiterhin
betrifft die vorliegende Erfindung ebenso ein Oligomerpartikel mit
der oben angegebenen Bedeutung, wobei die Proteine aus unterschiedlichen
HCV-Stämmen,
-Subtypen oder -Genotypen stammen, so daß beispielsweise die Proteine
aus dem Genotyp 1b und dem Genotyp 4 stammen oder ein Gemisch, bestehend
aus HCV-Hüllproteinen von
einem HCV-Stamm oder -Genotyp und wenigstens einem weiteren HCV-Stamm
oder -Genotyp, darstellen. Die unterschiedlichen HCV-Stämme oder
-Genotypen sind in der PCT/EP 95/04155 von Maertens et al. gut definiert
und charakterisiert. Somit betrifft die vorliegende Erfindung Oligomerpartikel,
die aus einem beliebigen, im Fachgebiet bekannten HCV-Stamm oder
Genotyp stammende Hüllproteine
umfassen, oder Partikel, die ein Gemisch aus aus einem beliebigen
im Fachgebiet bekannten HCV-Stamm oder -Genotyp stammenden Proteinen
umfassen. In dieser Hinsicht betrifft die vorliegende Erfindung
ebenso eine von individuellen Klonen abgeleitete Konsensussequenz,
wie unten und im Beispielteil beispielhaft dargestellt (siehe weiter
unten).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiter ein wie hierin beschriebenes
Oligomerpartikel, das mit einem Verfahren erhältlich ist, ebenso wie das
Verfahren zur Herstellung des Oligomerpartikels. Das Verfahren ist durch
die folgenden Schritte gekennzeichnet:
- (I)
Reinigung von HCV-Hüllproteinen,
möglicherweise
unter Einschluß der
Verwendung eines gegebenenfalls ersten Detergenz. Das Reinigungsverfahren
in Schritt (I) wurde im wesentlichen ausführlich in der PCT EP 95/03031
von Maertens et al. beschrieben. Wichtig ist gemäß der vorliegenden Erfindung
dabei, daß der
Blockierungsschritt im Reinigungsverfahren, wie in der PCT EP 95/03031
beschrieben, z.B. mit NEM-Biotin, mit einem Alkylierungsschritt,
wie in der vorliegenden Anmeldung beschrieben, durchgeführt wird,
vorzugsweise unter Verwendung von Iodacetamid. Zudem kann das Reinigungsverfahren
in Schritt (I) möglicherweise
die Verwendung eines Disulfidbindungen spaltenden Mittels sowie
möglicherweise
die Verwendung eines Alkylierungsmittels beinhalten. Das Verfahren
in Schritt (I) führt
schließlich
zu gereinigten HCV-Hüllproteinen
in einer Lösung.
- (II) Austauschen der Lösung
von den gereinigten HCV-Hüllproteinen
gegen ein Detergenz oder Salz, was zur Bildung von Oligomerpartikeln
führt.
- (III) Gewinnung oder Reinigung der Oligomerpartikel, was möglicherweise
eine weitere Verringerung der Konzentration des Detergenz oder Salzes
in Schritt (II) beinhaltet, wodurch die Bildung und Stabilisierung der
Oligomerpartikel, die nach dem Austausch gebildet wurden, weiter
unterstützt
wird.
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Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung ein Oligomerpartikel mit der
hier angegebenen Bedeutung ebenso wie ein Verfahren zur Herstellung
des Partikels, wobei es sich bei dem gegebenenfalls ersten Detergenz
um Empigen-BB handelt. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung
ein Oligomerpartikel mit der hier angegebenen Bedeutung ebenso wie
ein Verfahren zur Herstellung des Partikels, wobei es sich bei dem Detergenz
in Schritt (II) um CHAPS, Octylglucasid oder Tween, insbesondere
Tween-20 oder Tween-80, oder ein anderes Detergenz handelt. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung ein Oligomerpartikel mit der hier angegebenen
Bedeutung ebenso wie das Verfahren zur Herstellung des Partikels,
wobei es sich bei dem Salz um Betain hadelt. Noch stärker bevorzugt
betrifft die vorliegende Erfindung ein Oligomerpartikel mit der hier
angegebenen Bedeutung ebenso wie das Verfahren zur Herstellung des
Partikels, wobei das Empigen-BB in einer Konzentration von 1% bis
10% verwendet und wobei das CHAPS oder Tween in einer Konzentration von
0,01% bis 10% verwendet oder das Betain in einer Konzentration von
0,01 bis 10% verwendet wird. Noch stärker bevorzugt betrifft die
vorliegende Erfindung ein Oligomerpartikel mit der hier angegebenen
Bedeutung ebenso wie das Verfahren zur Herstellung des Partikels,
wobei das Empigen-BB in einer Konzentration von 3% und wobei das
CHAPS oder Betain in Konzentrationen von 0,2% bzw. 0,3% verwendet
werden, wonach der Puffer gewechselt wird und das CHAPS oder Betain
in Konzentrationen von 0,05% bzw. 0,1–0,5% verwendet werden. Es
versteht sich dabei, daß alle
im oben beschriebenen Verfahren verwendeten Prozentangaben als Gewicht/Volumen
angegeben sind. Es sollte offensichtlich sein, daß das oben
beschriebene Verfahren (siehe auch PCT/EP 95/03031 sowie den Beispielteil
der vorliegenden Anmeldung) ein Beispiel dafür darstellt, wie man die Partikel
der vorliegenden Erfindung herstellt. In dieser Hinsicht betrifft
die vorliegende Erfindung auch alle weiteren im Fachgebiet bekannten
Verfahren, die sich zur Herstellung der Oligomerpartikel der vorliegenden
Erfindung verwenden lassen, wie z.B. das Weglassen des Reduktionsmittels,
wie in der PCT/EP 95/03031 sowie im Beispielteil (unten) beschrieben,
wobei statt dessen Wirtszellen verwendet werden, die zur Reduzierung
von Cysteinbrücken
einen optimierten Redoxstatus im endoplasmatischen Retikulum aufweisen.
Es sollte darüber
hinaus offensichtlich sein, daß eine
ganze Reihe von Alkylbetainen verwendet werden kann, wie z.B. solche
mit einem Cn-Schwanz, wobei n = eine positive
ganze Zahl im Bereich von 1 bis 20 ist, ebenso wie Betainderivate,
wie z.B. Sulfobetaine.
-
Weiterhin
betrifft die vorliegende Erfindung ebenso ein Oligomerpartikel mit
der hier angegebenen Bedeutung sowie dessen Verwendung, wobei das
HCV-Hüllprotein
von einer Konsensussequenz, die auf der Quasi-Speziesvariabilität innerhalb
eines Isolats (Isolat-Konsensussequenz) oder auf der Konsensussequenz von
unterschiedlichen Isolaten innerhalb eines Subtyps (Subtyp-Konsensussequenz),
Typs oder einer Spezies (Typ- oder Spezies-Konsensussequenz) oder
des kompletten HCV-Genus (Genus-Konsensussequenz) beruht, codiert
wird. Dementsprechend handelt es sich bei der Aminosäuresequenz
dieses Konsensus-HCV-Hüllproteins
um eine von einer Isolat-, Subtyp-, Stamm- oder Genus-Konsensussequenz
abgeleitete Konsensussequenz. Hinsichtlich der Konnotation des Begriffs „Konsensus" wird insbesondere
auf Maertens und Stuyver (1997) sowie die darin verwendeten Zitate
verwiesen.
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Das
Oligomerpartikel der vorliegenden Erfindung präsentiert Epitope äußerst effizient
(siehe unten). Somit stellt das Oligomerpartikel ein Mittel zur
Präsentation
von Epitopen in solch einer Weise dar, daß diese eine gute Immunantwort
hervorrufen können.
In diesem Zusammenhang versteht sich, daß die HCV-Hüllproteine mit der hier angegebenen
Bedeutung nicht ausschließlich
HCV-Epitope enthalten müssen.
Die HCV-Hüllproteine,
die die Oligomerpartikel bilden, können ausschließlich aus
HCV stammende Epitope und möglicherweise
aus anderen exogenen Agensien, wie z.B. HBV oder HIV, stammende
Epitope enthalten. Mit anderen Worten: das Oligomerpartikel mit
einem HCV-Hüllproteinrückgrat läßt sich
als Vehikel zur Präsentation
von nicht-HCV-Epitopen,
möglicherweise
zusätzlich
zu HCV-Epitopen, verwenden. Daher umfaßt die vorliegende Erfindung
auch ein Oligomerpartikel mit der hier angegebenen Bedeutung, jedoch
möglicherweise
ohne HCV-Epitope, sowie seine Anwendungen und seine Herstellung,
wobei nicht-HCV-Epitope enthalten sein können. Der Begriff „exogenes
Agens", wie er hier
verwendet wird, bezieht sich auf ein beliebiges Agens gleichgültig ob
lebend oder nicht, das eine Immunantwort hervorrufen kann und das
für den
Wirt nicht endogen ist und nicht HCV ist. Insbesondere bezieht sich
der letzte Begriff auf die Gruppe, bestehend aus pathogenen Agensien,
Allergenen und Haptenen. Pathogene Agensien umfassen Prionen, Viren,
Prokaryonten und Eukaryonten. Insbesondere umfassen Viren besonders
HBV, HTV oder Herpesvirus, jedoch nicht HCV. Allergene umfassen
Substanzen oder Moleküle,
die selbst zur Auslösung
einer Immunantwort in einem Wirt fähig sind, wenn ein Wirt den
Allergenen ausgesetzt wird. Haptene verhalten sich ähnlich wie
Allergene im Hinblick auf die Fähigkeit
zur Auslösung
einer Immunantwort, benötigen
jedoch im Gegensatz zu Allergenen ein Trägermolekül.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenso eine ein Oligomerpartikel
mit der oben angegebenen Bedeutung umfassende Zusammensetzung. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung eine Impfstoffzusammensetzung.
Der Begriff „Impfstoffzusammensetzung" bezieht sich auf
eine immunogene Zusammensetzung, die einen Schutz gegen HCV hervorrufen
kann, gleichgültig
ob es sich dabei um einen Teilschutz oder einen vollständigen Schutz
handelt. Er umfaßt
daher HCV-Peptide, -Proteine oder -Polynukleotide. Der Schutz gegen
HCV bezieht sich insbesondere auf Menschen, doch auch auf nichtmenschliche
Primaten, die Trimera-Maus (Zaubermann et al., 1999) oder andere
Säuger.
-
Die
Partikel der vorliegenden Erfindung lassen sich als solche, in biotinylierter
Form (wie in der WO 93/18054) erläutert) und/oder mit Neutralite
Avidin (Molecular Probes Inc., Eugene, OR, USA) komplexiert verwenden.
Es sollte ebenso angemerkt werden, daß „eine Impfstoffzusammensetzung" neben einer aktiven
Substanz einen geeigneten Hilfsstoff, ein geeignetes Verdünnungsmittel,
einen geeigneten Träger
und/oder ein geeignetes Adjuvans umfaßt, die für sich allein weder die Produktion
von für
das die Zusammensetzung erhaltende Individuum gesundheitsschädlichen
Antikörpern
induzieren noch einen Schutz hervorrufen. Geeignete Träger sind
typischerweise große,
langsam metabolisierte Makromoleküle, wie z.B. Proteine, Polysaccharide, Polymilchsäuren, Polyglycolsäuren, polymere
Aminosäuren,
Aminosäurecopolymere
sowie inaktive Viruspartikel. Solche Träger sind dem Fachmann allgemein
bekannt. Zu bevorzugten Adjuvansien zur Verstärkung der Wirksamkeit der Zusammensetzung
gehören,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein: Aluminiumhydroxid, Aluminium in Verbindung mit 3-0-deacyliertem
Monophosphoryllipid A, wie in der WO 93/19780 beschrieben, Aluminiumphosphat,
wie in der WO 93/24148 beschrieben, N-Acetylmuramyl-L-threonyl-D-isoglutamin,
wie im US-Patent
Nr. 4,606,918 beschrieben, N-Acetylnonmuramyl-L-alanyl-D-isoglutamin, N-Acetylmuramyl-L-alanyl-D-isoglutamyl-L-alanin-2-(1'2'dipalmitoyl-sn-glycero-3-hydroxyphosphoryloxy)ethylamin
und RIBI (ImmunoChem Research Inc., Hamilton, MT, USA), das Monophosphoryllipid
A enthält,
detoxifiziertes Endotoxin, Trehalose-6,6-Dimycolat sowie Zellwandgrundgerüst (MPL
+ TDM + CWS) in einer Emulsion mit 2% Squalen/Tween 80. Die drei
Komponenten MPL, TDM oder CWS können
jeweils auch für
sich allein oder jeweils zu zweit kombiniert verwendet werden. Darüber hinaus
können
Adjuvansien, wie z.B. Stimulon (Cambridge Bioscience, Worcester,
MA, USA) oder SAF-1 (Syntex), ebenso wie Adjuvansien, wie z.B. Kombinationen
zwischen QS21 und 3-de-O-acetyliertem
Monophosphoryllipid A (WO94/00153), oder Adjuvansien auf MF-59-(Chiron)- oder
Poly[di(carboxylatophenoxy)phosphazen]-Basis (Virus Research Institute)
oder Adjuvansien auf Blockcopolymerbasis, wie z.B. Optivax (Vaxcel,
Cythx) oder Adjuvansien auf Inulinbasis, wie z.B. Algammulin und Gammalnulin
(Anutech), inkomplettes Freund'sches
Adjuvans (IFA) oder Gerbu-Präparationen
(Gerbu Biotechnik) verwendet werden. Es versteht sich, daß komplettes
Freund'sches Adjuvans
(Complete Freund's
Adjuvant, CFA) sowohl für
Anwendungen, die nicht für
den Menschen vorgesehen sind, als auch zu Forschungszwecken verwendet
werden kann. „Eine
Impfstoffzusammensetzung" enthält weiterhin
Hilfsstoffe und Verdünnungsmittel,
die von Natur aus nicht toxisch und nicht therapeutisch sind, wie
z.B. Wasser, Kochsalzlösung, Glycerin,
Ethanol, Benetzungsmittel oder Emulgatoren, pH-Puffersubstanzen,
Konservierungsstoffe, u.ä.
Typischerweise wird eine Impfstoffzusammensetzung in injizierbarer
Form, entweder als flüssige
Lösung
oder Suspension, präpariert.
Festformen, die sich zur Lösung
auf oder Suspension in flüssigen
Vehikeln vor der Injektion eignen, können ebenso hergestellt werden.
Zur Verstärkung
der Adjuvanswirkung kann die Präparation auch
emulgiert oder in Liposomen verkapselt werden. Die Polypeptide können auch
in „Immune
Stimulating Complexes" [immunstimulierende
Komplexe] zusammen mit Saponinen, z.B. Quil A (ISCOMS), eingebaut werden.
Impfstoffzusammensetzungen umfassen eine immunologisch wirksame
Menge der Polypeptide der vorliegenden Erfindung ebenso wie einen
beliebigen weiteren der oben erwähnten
Bestandteile. Unter einer „immunologisch
wirksamen Menge" versteht
man, daß die
Verabreichung dieser Menge an ein Individuum entweder in Form einer
Einzeldosis oder als Teil einer Reihe zur Vorbeugung oder Behandlung
wirksam ist. Diese Menge variiert je nach dem Gesundheits- und physischen
Zustand des zu behandelnden Individuums, der taxonomischen Gruppe
des zu behandelnden Individuums (z.B. Mensch, nichtmenschlicher
Primat, Primat, usw.), der Fähigkeit
des Immunsystems des Individuums, eine wirksame Immunantwort zu
geben, dem Grad des gewünschten
Schutzes, der Formulierung des Impfstoffs, der Beurteilung durch
den behandelnden Arzt, dem Stamm des infizierenden HCV und anderen
relevanten Faktoren. Man darf erwarten, daß die Menge in einen relativ
breiten Bereich fällt,
der sich durch Routineversuche bestimmen läßt. Im allgemeinen variiert
die Menge von 0,01 bis 1000 μg/Dosis,
insbesondere von 0,1 bis 100 μg/Dosis.
Die Impfstoffzusammensetzungen werden herkömmlicherweise parenteral, typischerweise
durch Injektion, beispielsweise subkutan oder intramuskulär, verabreicht.
Zusätzliche
Formulierungen, die sich für
andere Verabreichungsverfahren eignen, umfassen orale Formulierungen
und Suppositorien. Bei der Dosierung kann es sich um ein Einzeldosisregime oder
ein Mehrfachdosisregime handeln. Der Impfstoff kann in Verbindung
mit anderen immunregulatorischen Mitteln verabreicht werden. Daher
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung eines Oligomerpartikels mit
der hier angegebenen Bedeutung zur prophylaktischen Induktion der
Immunität
gegen HCV. Es sollte dabei angemerkt werden, daß ein Impfstoff sich auch zur
Behandlung eines Individuums, wie oben dargelegt, eignen kann, wobei
er in diesem Fall ein „therapeutischer
Impfstoff" genannt
wird.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenso eine Zusammensetzung mit der
oben angegebenen Bedeutung, die ebenso die Proteine HCV-Core, E1,
E2, P7, NS2, NS3, NS4A, NS4B, NS5A und/oder NS5B oder Teile davon
umfaßt.
Beispielsweise können
E1-, E2- und/oder E1-E2-Partikel mit T-Zellen stimulierenden Antigenen,
wie z.B. Core, P7, NS3, NS4A, NS4B, NS5A und/oder NS5B, kombiniert
werden. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine Zusammensetzung
mit der oben angegebenen Bedeutung, wobei das NS3-Protein oder Teile
davon eine Aminosäuresequenz,
wie sie durch SEQ ID 1 oder SEQ ID 2 angegeben ist, aufweisen (siehe
weiter unten im Beispielteil).
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Die
Reinigung dieser NS3-Proteine umfaßt vorzugsweise eine reversible
Modifikation der Cysteinreste und noch stärker bevorzugt die Sulfonierung
von Cysteinen. Verfahren zur Erzielung einer solchen reversiblen Modfikation,
einschließlich
Sulfonierung, wurden für NS3-Proteine
in Maertens et al. (PCT/EP99/02547) beschrieben.
-
Aus
dem oben Gesagten ist ersichtlich, daß die vorliegende Erfindung
auch die Verwendung eines Oligomerpartikels mit der oben angegebenen
Bedeutung oder einer Zusammensetzung mit der oben angegebenen Bedeutung
zur Herstellung einer HCV-Impfstoffzusammensetzung betrifft. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung eines Oligomerpartikels
mit der hier angegebenen Bedeutung zur Induktion der Immunität gegen
HCV in chronischen HCV-Trägern.
Ganz besonders betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung
eines Oligomerpartikels mit der hier angegebenen Bedeutung zur Induktion
der Immunität
gegen HCV in chronischen HCV-Trägern
vor, gleichzeitig mit oder nach einer anderen Therapie, wie z.B.
der allgemein bekannten Interferontherapie, und zwar entweder in
Kombination mit der Verabreichung kleiner Arzneistoffe zur Behandlung
von HCV, wie z.B. Ribavirin, oder nicht. Eine solche Zusammensetzung
kann auch vor oder nach einer Lebertransplantation oder nach einer
vermuteten Infektion, wie z.B. nach einer Nadelstichverletzung,
eingesetzt werden. Darüber
hinaus betrifft die vorliegende Erfindung einen die Oligomerpartikel
der vorliegenden Erfindung enthaltenden Kit zum Nachweis von in
einer biologischen Probe vorhandenen HCV-Antikörpern. Der Begriff „biologische
Probe", wie er hier
verwendet wird, bezieht sich auf eine aus einem Individuum isolierte
Gewebs- oder Flüssigkeitsprobe,
einschließlich,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, beispielsweise Serum, Plasma, Lymphflüssigkeit, den äußeren Hautabschnitten,
den Atmungswegen, dem Darmtrakt, dem Urogenitaltrakt, Oocyten, Tränenflüssigkeit,
Speichel, Milch, Blutzellen, Tumoren, Organen, Magensekreten, Schleim,
Rückenmarksflüssigkeit,
externen Sekreten, wie z.B. Faeces, Urin, Sperma u.ä. Da die
Oligomerpartikel sowie die einzelnen HCV-Hüllproteine der vorliegenden Erfindung
hoch immunogen sind und sowohl die humorale als auch zelluläre Immunantwort
stimulieren, betrifft die vorliegende Erfindung ebenso ein Kit zum
Nachweis einer mit HCV verbundenen T-Zellantwort, der das Oligomerpartikel
der vorliegenden Erfindung umfaßt.
Die HCV-T-Zellantwort läßt sich
beispielsweise, wie im Beispielteil beschrieben oder wie in der
PCT/EP 94/03555 von Leroux-Roels et al. Beschrieben, messen.
-
Es
sollte offensichtlich sein, daß die
vorliegende Erfindung auch die Verwendung spezifischer HCV-Immunglobuline zur
Behandlung und Vorbeugung einer HCV-Infektion betrifft. Dabei wird hier
zum ersten Mal gezeigt, daß hinreichende
HCV-Antikörperspiegel,
insbesondere von Antikörpern
gegen die HCV-Hülle,
eine Linderung der Hepatitis-C-Erkrankung induzieren. Ebenso wird
zum ersten Mal gezeigt, daß durch
hinreichende Antikörperspiegel
zirkulierendes Virus binden können
und daß die
Gegenwart von antikörperkomplexiertem
Virus mit dem Verschwinden des HCV-Antigens aus der Leber sowie
mit der Linderung der Lebererkrankung zusammenfällt. Antikörper gegen die HCV-Hülle können durch
Impfung induziert oder durch Injektion passiv übertragen werden, nachdem die
Antikörper
aus Reservoirs von HCV-infiziertem Blut oder aus von mit HCV geimpften
Individuen gewonnenem Blut gereinigt wurden. Daher betrifft die
vorliegende Erfindung weiterhin spezifische Antikörper, die
gegen ein wie oben beschriebenes Oligomerpartikel oder gegen eine
wie oben beschriebene Zusammensetzung erzeugt wurden. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung einen die Antikörper umfassenden
Kit zum Nachweis von HCV-Antigenen.
Der Begriff „spezifische
Antikörper", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf Antikörper,
die gegen für
das Oligomerpartikel, wie es in der vorliegenden Erfindung offenbart
ist, spezifische Epitope gebildet werden. Mit anderen Worten: spezifische
Antikörper
werden gegen Epitope gebildet, die sich aus der Bildung von Oligomerpartikeln
ergeben und nur auf diesen vorhanden sind. Zudem sind verschiedene
Verfahren zur Herstellung von HCV-Peptiden bekannt. Diese Verfahren
könnten
zu HCV-Peptiden führen,
die zur Präsentation
von Epitopen fähig
sind. Es ist denkbar, daß die
HCV-Peptide, die mit diesen verschiedenen unterschiedlichen Verfahren
erhalten wurden, zur Präsentation ähnlicher Epitope
fähig sind. Ähnliche
Epitope sind Epitope, die aus unterschiedlichen Herstellungs- oder
Reinigungsverfahren entstehen, die jedoch von ein und demselben
Antikörper
erkennbar sind. Die Oligomerpartikel der vorliegenden Erfindung
präsentieren
jedoch Epitope äußerst effizient.
Infolge dessen sind die Epitope auf den Oligomerpartikeln hochimmunogen.
Daher betrifft die vorliegende Erfindung auch Epitope auf Oligomerpartikeln,
wobei diese Epitope wenigstens 10mal, vorzugsweise wenigstens 20mal,
vorzugsweise wenigstens 50mal, vorzugsweise wenigstens 100mal, vorzugsweise
wenigstens 500mal, und am meisten bevorzugt wenigstens 1000mal immunogener
sind als Epitope auf HCV-Peptiden, die nicht erfindungsgemäß produziert, d.h.
die nicht durch Detergenz-unterstützte Partikelbildung produziert
werden. Es ist dem Fachmann ersichtlich, daß die Immunogenität beispielsweise
nachgewiesen und daher verglichen werden kann, indem man Säuger durch
Verabreichung vergleichbarer Mengen an Peptiden, die mit einem der
beiden Verfahren produziert wurden, immunisiert. Zudem bezieht sich
der Begriff „spezifischer
Antikörper" auch auf Antikörper, die
gegen ein gereinigtes einzelnes HCV-Hüllprotein gebildet werden.
Der Begriff „Antikörper", wie er hier verwendet wird,
bezieht sich auf polyklonale oder monoklonale Antikörper. Der
Begriff „monoklonaler
Antikörper" bezieht sich auf
eine Antikörperzusammensetzung
mit einer homogenen Antikörperpopulation.
Der Begriff „Antikörper" ist weder hinsichtlich
der Spezies oder Quelle des Antikörpers limitierend, noch soll
er durch die Art und Weise, in der er hergestellt wird, beschränkt sein.
Darüber hinaus
bezieht sich der Begriff „Antikörper" auch auf humanisierte
Antikörper,
bei denen wenigstens ein Teil der Grundgerüstbereiche eines Immunglobulins
von menschlichen Immunglobulinsequenzen und Einzelketten-Antikörpern stammen,
wie sie beispielsweise im US-Patent Nr.
4,946,778 beschrieben sind, auf Fragmente von Antikörpern, wie
z.B. Fab, F(ab)2,
Fv, sowie andere Fragmente, in denen die
Antigenbindungsfunktion und Spezifität des Ausgangsantikörpers erhalten
bleiben.
-
Zudem
besteht ein weiteres Merkmal der vorliegenden Erfindung in der Verwendung
eines wie oben beschriebenen Oligomerpartikels oder einer wie oben
beschriebenen Zusammensetzung zum Nachweisen von Antikörpern gegen
HCV-Hüllproteine.
Der Begriff „nachweisen", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf alle zum Nachweis geeigneten, im Fachgebiet
bekannten Tests. Insbesondere bezieht sich der Begriff auf einen
Immunoassay, wie er in der WO 96/13590 beschrieben ist.
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Die
Begriffe „Peptid", „Polypeptid" und „Protein" werden in der vorliegenden
Erfindung gegeneinander austauschbar verwendet. „Polypeptid" bezieht sich auf
ein Polymer aus Aminosäuren
(Aminosäuresequenz) und
nicht auf eine spezifische Länge
des Moleküls.
Somit sind Oligopeptide von der Begriffsdefinition Polypeptid umfaßt. Es versteht
sich, daß Peptidomimetika
natürlicherweise
in den Begriffen „Polypeptid", „Peptid" und „Protein" enthalten sind.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung eines wie hier
beschriebenen Oligomerpartikels zur Induktion einer Immunität gegen
HCV, dadurch gekennzeichnet, daß das
Oligomerpartikel als Teil einer zeitlichen Reihe von Verbindungen
verwendet wird. In dieser Hinsicht versteht es sich, daß der Begriff „eine zeitliche
Reihe von Verbindungen" sich
auf die in zeitlichen Abständen
vorgenommene Verabreichung der zum Hervorrufen einer Immunantwort
verwendeten Verbindungen an ein Individuum bezieht. Dabei können diese Verbindungen
einen der folgenden Bestandteile umfassen: Oligomerpartikel, HCV-DNA-Impfstoffzusammensetzung,
HCV-Polypeptide.
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Diesbezüglich umfaßt eine
Reihe die Verabreichung entweder:
- (I) eines
HCV-Antigens, wie z.B. eines Oligomerpartikels, in zeitlichen Abständen, oder
- (II) eines HCV-Antigens, wie z.B. eines Oligomerpartikels, in
Kombination mit einer HCV-DNA-Impfstoffzusammensetzung,
wobei die Oligomerpartikel und die HCV-DNA-Impfstoffzusammensetzung
gleichzeitig oder in unterschiedlichen Zeitabständen, einschließlich in
abwechselnden Zeitabständen,
verabreicht werden können
oder
- (III) entweder von (I) oder von (II), möglicherweise in Kombination
mit anderen HCV-Peptiden in zeitlichen Abständen.
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In
dieser Hinsicht sollte es offensichtlich sein, daß eine HCV-DNA-Impfstoffzusammensetzung
Nukleinsäuren
umfaßt,
die für
HCV-Hüllpeptid,
einschließlich
E1-, E2-, E1/E2-Peptide, E1s-Peptid, SEQ ID No 13, SEQ ID No 14,
NS3-Peptid, andere HCV-Peptide oder Teile dieser Peptide codieren.
Zudem versteht es sich, daß die
HCV-Peptide HCV-Hüllpeptide,
einschließlich
E1-, E2-, E1/E2-Peptide, E1s-Peptid, SEQ ID No 13, SEQ ID No 14,
NS3-Peptid, andere HCV-Peptide oder Teile davon umfassen. Der Begriff „andere
HCV-Peptide" bezieht
sich auf ein beliebiges HCV-Peptid oder Fragment davon, unter der
Vorgabe, daß es
sich bei dem HCV-Peptid nicht um E1-, E2-, E1s, SEQ ID No 13, SEQ
ID No 14 oder NS3 handelt. In Punkt II des obigen Schemas umfaßt die HCV-DNA-Impfstoffzusammensetzung
vorzugsweise HCV-Hüllpeptide
codierende Nukleinsäuren.
In Punkt II des obigen Schemas besteht die HCV-DNA-Impfstoffzusammensetzung
ganz besonders bevorzugt aus HCV-Hüllpeptide codierenden Nukleinsäuren, möglicherweise
in Kombination mit einer HCV-NS3-DNA-Impfstoffzusammensetzung. In
dieser Hinsicht sollte es offensichtlich sein, daß eine HCV-DNA-Impfstoffzusammensetzung
einen Plasmidvektor umfaßt,
der eine ein wie oben beschriebenes HCV-Peptid codierende Polynukleotidsequenz
in operativer Verknüpfung
mit Transkriptionsregulationselementen umfaßt. Der Begriff „Plasmidvektor", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf ein Nukleinsäuremolekühl, das zum Transport einer
anderen Nukleinsäure,
mit der es verknüpft
ist, fähig
ist. Dabei sind solche Vektoren bevorzugt, die zur autonomen Replikation
und/oder Expression von Nukleinsäuren,
mit denen sie verknüpft
sind, fähig
sind. Im allgemeinen handelt es sich bei Plasmidvektoren, ohne jedoch
darauf beschränkt
zu sein, um zirkuläre
doppelsträngige
DNA-Schleifen, die in ihrer Vektorform nicht am Chromosom gebunden sind.
Eine „Polynukleotidsequenz", wie sie hier verwendet
wird, bezieht sich auf Polynukleotide, wie etwa Desoxyribonukleinsäure (DNA)
und gegebenenfalls Ribonukleinsäure
(RNA). Dabei versteht sich, daß der
Begriff auch als Äquivalente
RNA- oder DNA-Analoge, die aus Nukleotidanalogen gebildet werden,
sowie Einzel-(Sense- oder
Antisense-) und doppelsträngige
Polynukleotide umfaßt.
Der Begriff „Transkriptionsregulationselemente", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf eine Nukleotidsequenz, die wesentliche Regulationselemente
enthält,
so daß sie
nach Einführung
in eine lebende Vertebraten zelle dazu in der Lage ist, die Zellmaschinerie
so zu steuern, daß von
dem Polynukleotid codierte Translationsprodukte produziert werden. Der
Begriff „in
operativer Verknüpfung" bezieht sich auf
eine Aneinanderlagerung, wobei die Komponenten so konfiguriert sind,
daß sie
ihre normale Funktion ausüben.
Somit sind Transkriptionsregulationselemente in operativer Verknüpfung mit
einer Nukleotidsequenz dazu in der Lage, die Expression dieser Nukleotidsequenz
zu bewirken. Dabei kann der Fachmann erkennen, daß unterschiedliche
Transkriptionspromotoren, Termina toren, Trägervektoren oder spezifische
Gensequenzen erfolgreich eingesetzt werden können.
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Schließlich betrifft
die vorliegende Erfindung einen Immunoassay zum Nachweis von HCV-Antikörper, bei
dem man: (1) das Oligomerpartikel mit der hier angegebenen Bedeutung
oder ein funktionelles Äquivalent davon
bereitstellt, (2) eine biologische Probe mit dem Oligomerpartikel
unter Bedingungen, die die Bildung eines Antikörper-Antigenkomplexes gestatten,
inkubiert, (3) bestimmt, ob der Antikörper-Antigen-Komplex das Oligomerpartikel
umfaßt.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun durch Bezugnahme auf die folgenden
Beispiele, in denen besonders vorteilhafte Ausführungsformen aufgeführt sind,
veranschaulicht. Dabei sollte jedoch angemerkt werden, daß diese
Ausführungsformen
lediglich der Veranschaulichung dienen und nicht so zu verstehen
sind, als daß sie
die Erfindung in irgendeiner Weise einschränken.
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BEISPIELE
-
Beispiel 1: Expression,
Reinigung und Detergenzunterstützte
Homooligomerisierung des HCV-E1-Proteins
-
Das
HCV-E1s-Protein (Aminosäuren
192–326)
wurde aus RK13-Zellen unter Verwendung des rekombinanten Vaccinia-Virus
pvHCV-11A gemäß der in
Maertens et al. (PCT/EP 95/03031) beschriebenen Vorschrift exprimiert
und gereinigt. Darüber
hinaus wurde das gereinigte E1-Protein
in 3% Empigen-BB, das ein einem E1-Homodimer entsprechendes scheinbares
Molekulargewicht (ungefähr
etwa 60 kDa; 1) zeigt, vereinigt, und die
vereinigten Fraktionen wurden wiederum auf eine Größenausschlußchromatographiesäule (gemäß der PCT/EP
95/03031) aufgetragen, wobei die Säule in Gegenwart von 0,2% CHAPS
oder 3% Betain gefahren wurde. Obwohl dem E1s-Protein sein Membranankerbereich
fehlt, ließ sich überraschenderweise eine
homogene Population aus spezifisch assoziierten E1-Homooligomeren
mit einem scheinbaren Molekulargewicht von 260–280 kDa mit beiden Detergenzien
erhalten (2). Eine solche homooligomere
Struktur könnte
eine ungefähre
Anzahl von 9 E1s-Monomeren enthalten. Dabei versteht es sich, daß es sich
bei der letzteren Angabe um eine grobe Abschätzung handelt, da die Form
des Oligomers sein scheinbares Molekulargewicht, wie es mittels
Größenausschlußchromatographie
gemessen wird, drastisch beeinflussen kann. Beim Wechsel von 0,2%
CHAPS auf 0,05% CHAPS und Wiederholung des gleichen Verfahrens verschob
sich das scheinbare Molekulargewicht weiter außerhalb des Auflösungsbereichs
der Säule
(Ausschlußgrenze
der Säule: > 600 kDa, 3),
das die Bildung von Partikeln vermuten läßt. Der Wechsel von 3% Betain
auf 0,1% Betain ergab eine Population von E1s-Oligomeren mit einer ähnlichen
Verhaltensweise (Daten nicht gezeigt). Es könnten weitere Detergenzien
gewählt
werden, mittels derer eine ähnliche
Detergenzunterstützte
Oligomerisierung erzielt werden könnte. Bei der zur Partikelbildung
führenden
Oligomerisierung handelt es sich nicht um einen für CHAPS
oder Betain einzigartigen Vorgang, da ähnliche Ergebnisse mit Tween-20
oder Tween-80 oder Octylglucasid erzielt werden konnten. Zudem kann
eine weitere Abtrennung des Detergenz möglich sein, wodurch die Erzeugung
noch größerer Partikel
gestattet sein könnte.
Daher wird die Gegenwart von Detergenz möglicherweise nicht länger benötigt, um
Partikel zu erhalten. Die Partikel können beispielsweise mittels
SSC, ohne jegliches Detergenz, erhalten werden. Bemerkenswerterweise
weist ein E1-Monomer
eine Größe von ungefähr 31 kDa
auf, während
ein E2-Monomer ungefähr
70 kDa groß ist.
Diese Werte können
jedoch je nach Glycosylierungszustand des Proteins variieren.
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Beispiel 2: Analyse der
E1s-Oligomerstrukturen höherer
Ordnung mittels dynamischer Lichtstreuung
-
Um
das unerwartete Ergebnis, nämlich
das Partikel gebildet wurden, zu bestätigen, wurden E1s-Präparationen
in 0,05% CHAPS und 0,1% Betain, hergestellt gemäß Beispiel 1, oder in 0,1%
Betain, hergestellt durch Verdünnung
von Präparationen
in 0,5% Betain, einer Analyse mittels dynamischer Lichtstreuung
(DLS) unterzogen.
-
Die
Technik der dynamischen Lichtstreuung mißt die Brownsche Bewegung und
setzt diese in Beziehung zur Größe von Partikeln.
Je größer das
Partikel, desto langsamer ist die Brownsche Bewegung. Die Geschwindigkeit
der Brownschen Bewegung ist durch eine Eigenschaft definiert, die
als Diffusionskoeffizient (normalerweise durch das Symbol D angegeben)
bekannt ist. Die Größe des Partikels
wird aus dem Diffusionskoeffizienten mit der Stokes-Einstein-Gleichung:
d(H) = kT/3πηD, wobei
d(H) den hydrodynamischen Durchmesser, k die Boltzmann-Konstante, T die
absolute Temperatur, η die
Viscosität
bedeutet, berechnet. Insbesondere handelt es sich bei dem gemessenen
Durchmesser um einen Wert, der sich darauf bezieht, wie ein Partikel
in einer Flüssigkeit
diffundiert. Somit wird er als hydrodynamischer Durchmesser bezeichnet.
Der Diffusionskoeffizient wird aus einer Autokoreelationsfunktion
(zeitabhängige
Variation der Lichtintensitätsschwankung)
abgeleitet. Dabei wird vom Instrument ein computergesteuerter Korrelator
verwendet, um die Intensität
der Autokorrelationsfunktion automatisch zu berechnen.
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Zur
Messung von Größenverteilungen
wird die obige Autokorrelationsfunktion korrigiert, um lineare Kurven
zu erhalten, wobei das Instrument mit einem Computerprogramm zur
Analyse der Größenverteilung ausgestattet
ist. Die Technik weist jedoch einschränkende Annahmen auf, ähnlich denen
für die
Technik mit der Bezeichnung MALLS (mulit angle laser light scattering),
wobei von keinem der beiden Verfahren angenommen werden darf, daß es absolute
Daten liefert. Die Größenverteilungsergebnisse
der DLS sind als halbquantitative Indikatoren für Polydispersität und nicht
als eine wahre Repräsentation
der Verteilung zu interpretieren.
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E1s-Partikel
enthaltende Proben (80–400 μg E1s/ml
PBS-0,5% CHAPS,
0,1% oder 0,5% Betain) wurden in die Meßzelle eines mit einem 10 mW-HeNe-Laser
ausgestatteten LSP 3.53 DLS-Instruments (PolymerLabs) pipettiert.
Eine graphische Darstellung der Analyse ist in den 4 (E1s
in 0,05% CHAPS) und 5 (E1s in 0,1% oder 0,5% Betain) gezeigt.
-
Diese
Analysen bestätigten
in der Tat das unerwartete Ergebnis, nämlich daß es sich bei den erhaltenen
E1s-Strukturen um
kugelförmige,
monodisperse Partikel handelte. Die E1s-Partikel in PBS/0,1% Betain zeigten
eine durchschnittliche Größenverteilung
von 21,3 ± 4
nm, in PBS/0,5% Betain: 27,9 ± 5
nm, wohingegen ein Durchmesser von 12,5 für E1s in PBS/0,05% CHAPS erhalten
wurde.
-
Beispiel 3: Größen- und
Formanalyse mittels Elektronenmikroskopie
-
10 μl E1s (226 μg/ml in PBS/0,05%
CHAPS; und 143 μg/ml
in PBS 3% Betain) wurden mit einer Standard-Negativanfärbung mit 1% Uranylacetat auf
kohlenstoffstabilisierten Formvar-Gittern sichtbar gemacht. Die
Probe wurde 30 Sekunden lang aufgetragen, danach wurde mit dH2O gespült,
anschließend
5 Sekunden angefärbt
und danach fotografiert (6).
-
Die
statistische Analyse ergab die folgenden Ergebnisse: Das E1s-Partikel
in CHAPS wies einen mittleren Durchmesser von 8,7 ± 0,27
nm (Bereich 4,3–29,0;
95% Cl 5,4) auf, wobei das E1s-Partikel in Betain mit einem mittleren
Durchmesser von 9,7 ± 0,55
nm (Bereich 4,3–40,5;
95% Cl 11,0) weniger homogen war. Überaschenderweise zeigt die
3%-Betain-Präparation,
die ursprünglich
ein MW [= Molekulargewicht] von 250–300 kDa, wie mittels SEC [=
Größenausschlußchromatographie],
analysiert, zeigte, sogar größere Partikel
als die 0,05%-CHAPS-Präparation,
die ursprünglich
ein MW von > 600 kDa
zeigte. Wir stellten daher die Hypothese auf, daß mit 3% Betain erhaltene homooligomere
Zwischenformen von E1s mit der Zeit Partikel höherer Ordnung gebildet haben
könnten.
Dieser überraschende
Effekt deutet auf weitere Möglichkeiten
zur Erhaltung von Partikeln höherer
Ordnung hin. Eine Größenverteilung
der Partikel (7) zeigt, daß die CHAPS-Präparation monodispers
ist, obwohl ein Auslaufen der Kurve in einen Schwanz größerer Partikel
beobachtet wird (bis zu 29 nm für
0,05% CHAPS). Da größere Strukturen
in DLS-Analysen überschätzt werden,
kann das Vorhandensein dieser größeren Partikel,
obwohl ihre Anzahl geringer ist, den größeren Durchmesser, der mit
der DLS-Analyse erhalten wurde (Beispiel 2), erklären. Der
unterschiedliche Durchmesser kann auch dadurch erklärt werden,
daß durch
DLS ein sich bewegendes Partikel gemessen wird, während man
in der Elektronenmikroskopie statische Partikel mißt. Dabei
sollte offensichtlich sein, daß die
Immunogenität
dieser Präparationen,
wie in den Beispielen unten gezeigt, auf die Gesamtheit der Präparation
und eventuell auf die durchschnittlichen, kleineren oder größeren Partikel
oder auf das Gemisch daraus zurückzuführen ist.
-
Beispiel 4: Immunisierung
eines mit dem HCV-Subtyp 1b chronisch infizierten Schimpansen
-
Ein
Schimpanse (Phil), der bereits 13 Jahre lang (5015 Tage vor der
Immunisierung) mit einem HCV-Stamm des Subtyps 1b infiziert war,
wurde mit E1 (AS 192–326),
das sich von einem unterschiedlichen Stamm des Genotyps 1b mit einer
95,1%igen Identität
auf der Aminosäureebene
(siehe auch Tabelle 2) ableitete und das wie in den Beispielen 1–3 beschrieben
präpariert
wurde, geimpft. Der Schimpanse erhielt insgesamt 6 intramuskuläre Immunisierungen
von jeweils 50 μg
E1 in PBS/0,05% CHAPS im Gemisch mit RIBI R-730 (MPLA + TDM + CWS)
gemäß der Vorschrift
des Herstellers (Ribi Inc. Hamilton, MT). Die 6 Immunisierungen
wurden in 2 Reihen von jeweils 3 Impfungen im dreiwöchigen Abstand
appliziert, wobei zwischen den beiden Reihen eine Wartezeit von
6 Wochen lag. Der Schimpanse wurde hinsichtlich verschiedener Parameter,
die die Aktivität
der HCV-induzierten Krankheit anzeigen, ständig überwacht, wobei damit 150 Tage
vor der Immunisierung begonnen wurde und dies während des Immunisierungszeitraums
und dann bis 1 Jahr nach der Immunisierung (siehe jedoch unten)
fortgesetzt wurde. Zu den genannten Parametern gehörten Blutchemie,
ALT, AST, gamma-GT, Blutchemie, Viruslast in Serum, Viruslast in
der Leber und Leberhistologie. Darüber hinaus wurde die Immunantwort
auf die Immunisierung sowohl auf humoraler als auch zellulärer Ebene
verfolgt. Während
dieses Zeitraums wurde das Tier auch hinsichtlich eventueller negativer
Effekte der Immunisierung, wie z.B. einer Veränderung im Verhalten, klinischer
Symptome, Körpergewicht,
Temperatur und örtlicher Reaktionen
(Röte,
Schwellung, Indurationen) überwacht.
Solche Effekte wurden nicht nachgewiesen.
-
Die
ALT-Spiegel (und vor allem die gamma-GT-Spiegel, Daten nicht gezeigt)
nahmen eindeutig ab, sobald der Antikörperspiegel gegen E1 sein Maximum
erreichte (8). ALT erholte sich ziemlich
rasch wieder, sobald die Antikörperspiegel
zu fallen begannen, doch blieb gamma-GT auf einem niedrigeren Niveau,
solange Anti-E1 nachweisbar blieb.
-
E2-Antigen
in der Leber nahm auf fast nicht nachweisbare Niveaus während des
Zeitraums, in dem Anti-E1 nachweisbar war, ab, wobei sich das E2-Antigen kurz
nach dem Verschwinden dieser Antikörper wieder erholte. Zusammen
damit, daß Core
und E2-Antigen in der Leber nicht mehr nachgewiesen werden konnten,
nahm die Entzündung
der Leber deutlich ab (siehe auch Tabelle 3). Dies ist ein wichtiger
Beweis dafür, daß der Impfstoff
einen Rückgang
der Leberschädigung
induziert möglicherweise
durch, zumindest teilweise Eliminierung der viralen Antigene aus
seinem Hauptzielorgan, der Leber.
-
Das
Virämieniveau,
wie es mit dem Amplicor HCV-Monitor (Roche, Basel, Schweiz) gemessen
wurde, blieb während
des gesamten Untersuchungszeitraums im Serum in etwa unverändert.
-
Genauere
Analysen der humoralen Antwort zeigten, daß der maximale Endpunkttiter
14,5 × 103 (nach der sechsten Immunisierung) erreichte,
wobei dieser Titer 1 Jahr nach der Immunisierung auf einen nicht
nachweisbaren Wert abfiel (8). 9 zeigt,
daß die
Hauptepitope, die sich von Peptiden, die von den B-Zellen erkannt werden,
imitieren lassen, auf dem N-terminalen
Bereich von E2 lokalisiert sind (Peptide V1V2 und V2V3, hinsichtlich
Einzelheiten über
die verwendeten Peptide, siehe Tabelle 4). Da die Reaktivität gegen
das rekombinante E1 höher
ist und länger
andauert, läßt sich
aus dieser Figur auch ableiten, daß die diese Peptide erkennenden
Antikörper
nur einen Teil der gesamten Antikörperpopulation gegen E1 darstellen.
Der restliche Teil richtet sich gegen Epitope, die von Peptiden
nicht imitiert werden können,
d.h. diskontinuierliche Epitope. Solche Epitope sind nur auf dem
vollständigen
E1-Molekül
oder sogar nur auf der partikelähnlichen
Struktur vorhanden. Eine solche Immunantwort gegen E1 ist einzigartig,
zumidest im Vergleich dazu, was normalerweise in menschlichen chronischen
HCV-Trägern
(WO 96/13590 von Maertens et al.) und in Schimpansen (van Doom et
al., 1996), die Anti-E1-Antikörper
innerhalb ihres natürlichen Infektionsverlaufs
bilden, beobachtet wird. In solchen Patienten ist Anti-E1 zum Teil
auch gegen diskontinuierliche Epitope gerichtet, doch richtet sich ein
großer
Anteil gegen das C4-Epitop (±50%
der Patientenseren), ein geringer Anteil gegen V1V2 (im Bereich von
2–70%,
je nach Genotyp), wobei eine Reaktivität gegen V2V3 nur in Ausnahmen
aufgezeichnet wurde (Maertens et al., 1997).
-
Die
Analyse der T-Zellreaktivität
deutete an, daß auch
dieses Kompartiment des Immunsystems durch den Impfstoff auf spezifische
Weise stimuliert wird, da der Stimulationsindex dieser T-Zellen
von 1 auf 2,5 ansteigt und während
des Nachuntersuchungszeitraums etwas erhöht bleibt (10).
Es ist diese T-Zellreaktivität, die lediglich
in Patienten mit einer Langzeitreaktion auf eine Interferontherapie
beobachtet wird (siehe: PCT/EP 94/03555 von Leroux-Roels et al.;
Leroux-Roels et al., 1996).
-
Beispiel 5: Immunisierung
eines chronischen HCV-Trägers
mit unterschiedlichem Subtyp
-
Ein
Schimpanse (Ton), der bereits mehr als 10 Jahre (3809 Tage vor der
Immunisierung) mit HCV des Genotyps 1a infiziert war, wurde mit
E1 des Genotyps 1b mit einer Identität von nur 79,3% auf Aminosäureebene
(siehe auch Tabelle 2) geimpft, wobei die Präparation wie in den vorhergehenden
Beispielen beschrieben durchgeführt
wurde. Der Schimpanse erhielt insgesamt 6 intramuskuläre Immunisierungen
von jeweils 50 μg E1
in PBS/0,05% CHAPS im Gemisch mit RIBI R-730 gemäß der Vorschrift des Herstellers
(Ribi Inc. Hamilton, MT). Die 6 Immunisierungen wurden in 2 Reihen
von jeweils 3 Impfungen im dreiwöchigen
Abstand appliziert, wobei zwischen den beiden Reihen eine Wartezeit
von 4 Wochen lag. Der Schimpanse wurde hinsichtlich verschiedener
Parameter, die die Aktivität
der HCV-induzierten Krankheit anzeigen, ständig überwacht, wobei damit 250 Tage
vor der Immunisierung begonnen wurde und dies während des Immunisierungszeitraums
und dann bis 9 Monate nach der Immunisierung (siehe jedoch unten)
fortgesetzt wurde. Zu den genannten Parametern gehörten Blutchemie,
ALT, AST, gamma-GT, Viruslast in Serum, Viruslast in der Leber und
Leberhistologie. Darüber
hinaus wurde die Immunantwort auf die Immunisierung sowohl auf humoraler
als auch zellulärer Ebene
verfolgt. Während
dieses Zeitraums wurde das Tier auch hinsichtlich eventueller negativer
Effekte der Immunisierung, wie z.B. einer Veränderung im Verhalten, klinischer
Symptome, Körpergewicht,
Temperatur und örtlicher
Reaktionen (Röte,
Schwellung, Indurationen) überwacht.
Solche Effekte wurden nicht nachgewiesen. Die ALT-Spiegel (sowie
gamma-GT-Spiegel, Daten nicht gezeigt) namen eindeutig ab, sobald
der Antikörperspiegel
gegen E1 sein Maximum erreichte (11). ALT
und gamma-GT erholten sich, sobald die Antikörperspiegel abzunehmen begannen,
doch blieben ALT und gamma-GT auf einem niedrigeren Niveau während des
gesamten Nachuntersuchungszeitraums. Die ALT-Spiegel waren sogar
nach der Impfung (62 ± 6
U/I) im Vergleich mit dem Zeitraum vor der Impfung (85 ± 11 U/I)
deutlich reduziert. Da weniger Marker für Gewebeschädigung im Serum gefunden wurden,
waren diese Befunde ein erster Hinweis darauf, daß die Impfung
eine Besserung der Lebererkrankung induzierte.
-
E2-Antigenspiegel
konnten in dem Zeitraum, in dem Anti-E1 oberhalb eines Titers von 1,0 × 103 blieb, nicht mehr nachgewiesen werden,
doch wurden bei niedrigeren E1-Antikörperspiegeln
wieder nachweisbar. Zusammen mit dem Verschwinden von HCV-Antigenen
nahm die Entzündung
der Leber deutlich ab und zwar von gemäßigter chronischer aktiver
Hepatitis zu minimalen Formen chronischer dauerhafter Hepatitis
(Tabelle 3). Dies ist ein weiterer wichtiger Beweis dafür, daß der Impfstoff
einen Rückgang
der Leberschädigung
induziert, möglicherweise
durch, zumindest teilweise, Eliminierung des Virus aus seinem Hauptzielorgan,
der Leber.
-
Das
Virämieniveau,
wie es mit dem Amplicor-HCV-Monitor (Roche, Basel, Schweiz) gemessen
wurde, blieb während
des gesamten Untersuchungszeitraums auf in etwa ähnlichen Niveaus im Serum.
Eine ausführlichere
Analyse der humoralen Antwort zeigte, daß der erreichte maximale Endpunkttiter
30 × 103 betrug (nach der sechsten Immunisierung)
und daß dieser
Titer 9 Monate nach der Immunisierung auf einen Wert von 0,5 × 103 abfiel (11). 12 zeigt,
daß die
Hauptepitope, die von Peptiden imitiert werden können und durch die B-Zellen
erkannt werden, auf dem N-terminalen Bereich lokalisiert sind (Peptide
V1V2 und V2V3, hinsichtlich Einzelheiten über die verwendeten Peptide
siehe Tabelle 4). Da die Reaktivität gegen das rekombinante E1
höher ist
und länger
andauert, läßt sich
aus dieser Figur auch ableiten, daß die diese Peptide erkennenden Antikörper nur
einen Teil der gesamten Antikörperpopulation
gegen E1 darstellen. Der restliche Teil richtet sich höchstwahrscheinlich
gegen Epitope, die nicht von Peptiden imitiert werden können, d.h.
diskontinuierliche Epitope. Solche Epitope sind möglicherweise
nur auf dem vollständigen
E1-Molekül
oder sogar nur auf der partikelähnlichen
Struktur vorhanden. Eine solche Immunantwort gegen E1 ist einzigartig,
zumindest im Vergleich damit, was normalerweise in menschlichen
chronischen HCV-Trägern,
die nachweisbares Anti-E1 aufweisen, beobachtet wird. In solchen
Patienten ist Anti-E1 zum Teil auch diskontinuierlich, doch richtet
sich ein großer Anteil
gegen das C4-Epitop (50% der Patientenseren), ein geringerer Anteil
gegen V1V2 (im Bereich von 2–70%,
je nach Genotyp), wobei in Ausnahmen eine Reaktivität gegen
V2V3 aufgezeichnet wurde (Maertens et al., 1997). Da dieser Schimpanse
mit einem 1a-Isolat infiziert ist, wurde die Antikörperantwort
auch hinsichtlich Kreuzreaktivität
gegenüber
einem E1-Ia-Antigen beurteilt. Wie aus 13 ersichtlich
ist, werden solche kreuzreaktiven Antikörper tatsächlich erzeugt, obwohl sie
nur einen Teil der gesamten Antikörperpopulation bilden. Bemerkenswert
ist die Korrelation zwischen dem Wiedererscheinen des viralen Antigens
in der Leber und dem Verschwinden von nachweisbaren Anti-1a-E1-Antikörpern im
Serum.
-
Die
Analyse der T-Zellreaktivität
deutete an, daß auch
dieses Kompartiment des Immunsystems durch den Impfstoff auf spezifische
Weise stimuliert wird, da der Stimulationsindex dieser T-Zellen
von 0,5 auf 5 ansteigt und während
des Nachuntersuchungszeitraums erhöht bleibt (14).
-
Beispiel 6: Wiederauffrischung
chronischer HCV-Träger
mit E1
-
Da
die E1-Antikörpertiter,
wie sie in den Beispielen 4 und 5 beobachtet wurden, nicht stabil
waren und mit der Zeit abnahmen, und zwar bei dem mit 1b infizierten
Schimpansen sogar auf nicht nachweisbare Niveaus, wurde untersucht,
ob sich diese Antikörperantwort
durch zusätzliche
Auffrischung wieder erhöhen
ließ. Beide
Schimpansen wurden wiederum mit 3 aufeinanderfolgenden intramuskulären Immunisierungen
im dreiwöchigen
Abstand immunisiert (jeweils 50 μg
E1 im Gemisch mit RIBI-Adjuvans).
Wie sich aus den 8 und 11 beurteilen
läßt, konnte
die Anti-E1-Antwort tatsächlich
aufgefrischt werden, wobei das virale Antigen in der Leber wiederum
auf einen Wert unterhalb der Nachweisgrenze abnahm. Die Viruslast
im Serum von Tom blieb jedoch konstant (11). Ein
Virämieniveau
von < 105 Genomäquivalenten
pro ml wurde zum ersten Mal während
des Nachuntersuchungszeitraums gemessen.
-
Bemerkenswert
ist der Befund, daß,
wie bereits bei der ersten Reihe von Immunisierungen, der mit dem
HCV-Stamm des Subtyps 1b infizierte Schimpanse (Phil) mit niedrigeren
Anti-E1-Titern reagiert als der mit dem HCV-Stamm des Subtyps 1a
infizierte Schimpanse (maximaler Titer in der ersten Runde: 14,5 × 103, gegenüber
30 × 103 für
Ton, und nach zusätzlicher
Auffrischung lediglich 1,2 × 103 für
Phil, gegenüber
40 × 103 für
Ton). Obwohl die positive Wirkung bei beiden Tieren ähnlich zu
sein scheint, könnte
aus diesem Experiment geschlossen werden, daß die Immunisierung eines chronischen
Trägers
mit einem von einem anderen Subtyp oder Genotyp stammenden E1-Protein
besonders günstig
für das
Erreichen hoher Titer sein kann, wobei möglicherweise eine zuvor existierende
und spezifische Immunsupression im Wirt, die durch den infizierenden Subtyp
oder Genotyp induziert wird, umgangen wird. Andererseits können die
in der homologen Situation (1b-Impfstoff
+ 1b-Infektion) beobachteten niedrigeren Titer eine Bindung des
größten Teils
der Antikörper
an Virus andeuten. Die induzierten Antikörper könnten daher eine neutralisierende
Kapazität
besitzen.
-
Beispiel 7a: Konstruktion
eines NS3-Proteins, in dem die Hauptepitope, von denen man weiß, daß sie mit
der Infektionskontrolle korrelieren, kombiniert sind
-
Außer den
Epitopen in E1 können
auch andere Epitope mit der Eliminierung von HCV während der akuten
Phase oder durch Interferontherapie verknüpft sein. Mehrere dieser Epitope
sind innerhalb von NS3 lokalisiert (Leroux-Roels et al., 1996; Rehermann et al.,
1996 und 1997; Diepolder et al., 1995 und 1997). Zwei Hauptepitope
sind das von Rehermann und Mitarbeitern kartierte CTL-Epitop (AS 1073–1081) sowie
das von Diepolder und Mitarbeitern kartierte T-Zellepitop (CD4-Epitop)
(AS 1248–1261).
Unglücklicherweise
sind diese Epitope über
das gesamte NS3-Protein verstreut. Um zumindest diese Epitope zur
Verfügung
zu haben, wäre ein
relativ großes
Protein nötig
(AS 1073–1454).
Die Produktion solch eines großen
Proteins führt
normalerweise zu niedrigen Ausbeuten und kann nach der Impfung zu
einer Antwort führen,
die nur zu einem geringen Teil auf die wichtigen Epitope gerichtet
ist. Daher wäre
die Herstellung eines kleineren Proteins eine geeignetere Lösung für dieses
Problem. Um dies zu bewerkstelligen, müssen einige dieser Epitope
innerhalb eines solchen kleineren Proteins repositioniert werden.
Unter Ausnutzung bestehender Erkenntnisse, d.h. eines anderen CTL-Epitops
(AS 1169–1177),
das nicht mit der HCV-Eliminierung
zusammenhängt
(Rehermann et al. 1996, 1997), wurde ein NS3-Molekül konstruiert,
das bei AS 1166 beginnt und bei AA 1468 endet (Tabelle 5). Dieses
Konstrukt enthält
bereits die von Weiner und Mitarbeitern sowie Diepolder und Mitarbeitern
beschriebenen Epitope. Durch multieren des Bereichs 1167 bis 1180
zur Sequenz des Bereichs 1071 bis 1084 wurde das nichtrelevante
CTL-Epitop in das Epitop, das, wie Rehermann und Mitarbeiter herausfanden,
mit der Viruseliminierung zusammenhängt, umgeändert. Das Konstrukt wurde
zusätzlich
so modifiziert, daß es
an Position 1166 ein Methionin enthält, das den Start der Translation
gestattet. Dieses Methionin wird in E. coli abgespalten, da es von
einem Alanin gefolgt wird. Auf diese Weise wird die Einführung neuer
Epitope, die nicht im natürlichen
NS3 vorhanden sind, auf ein Minimum beschränkt. Andererseits kann, falls
die Expression dieses Proteins mühsam
sein sollte, das CTL-Epitop
mit dem C-Terminus bei AS 1468 verknüpft werden, wie ausführlich in
Tabelle 5 dargestellt.
-
Die
codierende Sequenz eines HCV-NS3-Fragments wurde isoliert und exprimiert,
wie bei Maertens et al. beschrieben (PCT/EP99/02547; Klon 19b; HCV
AS 1188–1468
wurde als Ausgangsmaterial verwendet). Das CTL-Epitop, wie es von
Rehermann beschrieben wurde und das im 19b-NS-3-Fragment nicht vorhanden ist, wurde
mit diesem Fragment fusioniert. Dabei wurde sowohl eine N-terminale als auch
eine C-terminale Fusion konstruiert, da die Auswirkungen der Fusion
auf Expressionsniveaus, Empfindlichkeit gegenüber proteolytischem Abbau und Funktionalität durch
die Position auf dem Epitop beeinflußt werden können.
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Unter
Verwendung des Plasmids plGRl2NS-3, bei dem es sich um ein E. coli-Expressionsplasmid
handelt, das das NS3-19b-Fragment unter der Kontrolle des linksseitigen
Promotors des Phagen Lambda exprimiert, als Matrize für die PCR
wurden N- bzw. C-terminal mit dem Rehermann-CTL-Epitop fusionierte NS3-19b-codierende
Sequenzen (mit der Bezeichnung NS-319bTn bzw. NS-3 19bTc) zunächst in
den Klonierungsvektor pGEM-T (Promega) subkloniert, wodurch man
die Vektoren pGEM-TMS-319b Tn und pGEM-TNS-319bTc erhält. Die
PCR-amplifizierten Sequenzen wurden durch DNA-Sequenzanalyse verifiziert.
-
Im
Fall der Fusion der T-Zellepitopsequenz mit dem N-terminalen Bereich
von NS-3 wurde die PCR mit einem langen Sense-Primer, der das CTL-Epitop
trägt,
sowie einem kurzen Antisense-Primer, der mit Sequenzen, die 3' vom NS-3-19b-Stopcodon
liegen, homolog ist, durchgeführt.
Die Primersequenzen sind nachfolgend dargestellt.
-
-
-
Im
Fall des C-terminal fusionierten NS-3 wurde die PCR mit einem kurzen
Sense-Primer, der homolog zu Sequenzen, die 5' vom NS-3-19b-Startcodon liegen, ist,
sowie einem langen Antisense-Primer, der das CTL-Epitop, gefolgt von im Leseraster liegenden
Stopcodons, trägt,
durchgeführt.
Die Primer-Sequenzen sind nachfolgend dargestellt.
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-
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Ausgehend
von den in die pGEM-T-Vektoren klonierten codierenden Sequenzen
werden die NS-3-19bT-Sequenzen in den E. coli-Expressionsvektor
plGRl2 inseriert. Beim N-terminal
fusionierten NS-3-19bT wurde die NS-3-19bT codierende Sequenz als
ein 379 bp großes
NcoI/SnaBI-Fragment
isoliert und mit SnaBI/AllwNI- und AlwNI/NcoI-Fragmenten aus dem Vektor plGRl2NS-3
ligiert, wodurch der Vektor plGRl2NS-3Tn erhalten wird. Beim C-terminal
fusionierten NS-3-19bT wurde die NS-3-19bT codierende Sequenz als
ein 585 bp SnaBI/SpeI-Fragment isoliert und in den SnaBI/SpeI-geöffneten
Vektor plGRl2NS-3 inseriert, wodurch der Vektor plGRl2NS-3Tc erhalten
wurde.
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Beide
Vektoren, plGRl2NS-3Tn und plGRl2NS-3Tc, wurden anschließend in
den E. coli-Expressionsstamm MC1061(pAcI) transformiert, und nach
Temperaturinduktion des Lambda-PL-Promotors
wurden die Expressionsniveaus auf SDS-PAGE und Western-Blot unter
Verwendung eines polyklonalen Kaninchen-Anti-NS-3-Serums analysiert.
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Aminosäuresequenz
des NS-3-19bTn-Proteins
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Aminosäuresequenz
des NS-3-19bTc-Proteins
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Nukleotidsequenz
des NS-3-19bTn codierenden Bereichs
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Nukleotidsequenz
des NS-3-19bTc codierenden Bereichs
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Beispiel 7b: Reinigung
der Proteine NS-3-19bTn und NS-3-19bTc
-
E.
coli-Zellpasten aus Erlenmeyer-Kulturen wurden von einem Zellaufschlußgerät (CSL,
Modell B) bei 1,4 kbar in 50 mM TRIS, pH 8, aufgebrochen. Dieses
Lysat wurde durch Zentrifugation (15000 g, 30 min., 4°C) geklärt. Der Überstand
wurde verworfen, da sowohl für
das N- als auch das C-terminale Konstrukt NS3 im Pellet wiedergefunden
wurde. Es stellte sich heraus, daß dieses Pellet im Fall des
N-terminalen Konstrukts hochstabil war, was ein gründliches
Waschen (erster Waschschritt mit 2% Sarcosyl, 0,5 M Guanidiniumchlorid
und 10 mM DTT, zweiter und dritter Waschschritt mit 1% Triton X-100,
0,5 M Guanidiniumchlorid und 10 mM EDTA) vor der Solubilisierung
gestattete. Dies war für
das C-terminale
Konstrukt nicht der Fall. Die Aufreinigung wurde am N-terminalen
Konstrukt fortgesetzt. Das gewaschene Pellet wurde schließlich in
6 M Guanidiniumchlorid/50 mM Na2HPO4 bei pH 7,2 gelöst und sulfoniert, wie in Maertens
et al. (PCT/EP99/02547) beschrieben. Das sulfonierte Pellet wurde
zunächst
auf einer Sephadex-G25-Säule
in 6 M Harnstoff/50 mM Triethanolamin, pH 7,5, entsalzt und abschließend durch
zwei aufeinanderfolgende Anionenaustauschchromatographien in der
gleichen Pufferzusammensetzung gereinigt. Der erste Anionenaustausch
wurde auf einer Hyper DQ-Säule (50 μm) (BioSpra
Inc. Marlbourough, Ma, USA) durchgeführt, wobei das NS3 zwischen
0,11 und 0,19 M NaCl wiedergefunden wurde. Diese Fraktionen wurden
nach Verdünnung
auf eine zweite Hyper DQ-Säule
(20 pm) (BioSpra Inc. Marlbourough, Ma, USA) aufgetragen, wobei
das NS3 in den 0,125 M NaCl enthaltenden Fraktionen wiedergefunden
wurde. Diese Fraktionen wurden auf 6 M Harnstoff in PBS, pH 7,5,
entsalzt. Die endgültige Reinheit
wurde auf Grundlage einer SDS-PAGE mit anschließender Silberfärbung auf > 90% geschätzt. Die N-terminale
Sequenzierung mittels EDMAN-Abbau zeigte, daß dieses NS3 einen intakten
N-Terminus aufweist, der das gewünschte
Epitop in der korrekten Sequenz enthält. Ebenso wurde bestätigt, daß das für den Translationsstart
verwendete Methionin wie vorhergesagt abgespalten wurde.
-
Beispiel 8: Konstruktion
eines E2-Proteins ohne den hypervariablen Bereich I
-
Es
wurde eine immundominante homologe Antwort auf dem HVR-I-Bereich
von E2 bemerkt. Diese Antwort ist bei einem Impfstoffansatz von
geringem Nutzen, da ein Impfstoffansatz einen heterologen Aufbau aufweist
(der Impfstoffstamm unterscheidet sich stets von den Feldstämmen). Daher
wäre die
Deletion dieses Bereichs notwendig, damit ein E2-Protein Antikörper gegen
die stärker
konservierten, jedoch weniger immunogenen Bereiche von E2 induzieren
kann. Durch sorgfältige
Analyse der E2-Leader-Sequenz und des hypervariablen E2-Bereichs
wurde das am besten geeignete Konstrukt zur Expression eines E2-Proteins
ohne HVR I konstruiert. Dieses Konstrukt gestattet die Expression
eines E2-Peptids,
das bei der Position AS 409 statt AS 384 beginnt. Als Leader-Sequenz
wurden die C-terminalen 20 Aminosäuren von E1 verwendet. Da jedoch dieser
HVR nicht eindeutig skizziert ist, wurde eine zweite Version hergestellt
(beginnend mit AS 412), die ebenso eine hohe Wahrscheinlichkeit
aufweist, an der richtigen Stelle gespalten zu werden.
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Zwischenkonstrukt pvHCV-99
(siehe auch 15 und 16)
-
In
der Expressionskassette sollte der codierenden Sequenz von E2-715
ein E1-Leader-Signalpeptid, beginnend mit Met364, vorangestellt
sein. Daher wurde im Plasmid pvHCV-92 (15),
das die codierende Sequenz für
E2-715-HCV Typ 1b mit der langen Version des E1-Signalpeptids (beginnend
bei Met347) enthält, eine
Deletion erzeugt, indem eine Doppelverdauung mit EcoRI und NcoI
mit einer anschließenden
Auffüllreaktion
des 5'-überstehenden
Endes mit T4-DNA-Polymerase durchgeführt wurde. Durch Ligation der
erhaltenen stumpfen Enden (Rezirkularisierung des 6621 bp großen Fragments)
wurde das Plasmid pvHCV-99 erhalten, das für das gleiche Protein (E2-715)
mit einem kürzeren
E1-Leader-Signalpeptid
(beginnend bei Met364) codiert. pvHCV-99 wurde in der Stammliste
als ICCG 3635 hinterlegt. Dabei sollte offensichtlich sein, daß HCV- oder heterologe
Signalsequenzen mit variabler Länge
verwendet werden können.
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Die
Plasmide pvHCV-100 und -101 sollten eine Deletion in der E2-Sequenz,
d.h. eine Deletion des hypervariablen Bereichs I (HVR-I), enthalten.
Im Plasmid pvHCV-100 wurden die Aminosäuren 384(His)–408(Ala)
deletiert, während
im Plasmid pvHCV-101 Aminosäuren
384(His)–411(Ile)
deletiert wurden.
-
Konstruktion pvHCV-100
-
Für die Konstruktion
von pvHCV-100 wurden zwei Oligonukleotide konstruiert:
-
-
Die
PCR-Amplifikation (Denaturierung: 5 min. 95°C, 30 Amplifikationszyklen,
bestehend aus Annaeling bei 55°C,
Polymerisierung bei 72°C
und Denaturierung bei 95°C,
jeweils für
1 min., Elongation: 10 min. bei 72°C) der pvHCV-99-Matrize mit
Gpt-pr[3757] und HCV-pr 408[8750] ergab ein 221 bp großes Fragment,
während
die Amplifikation mit HCV-pr 409[8749] und TKr-pr [3756] ein 1006
bp großes
Fragment ergab. Beide PCR-Fragmente überlappen einander um 19 Nukleotide.
Diese beiden Fragmente wurden zusammengesetzt und mittels PCR mit
den Primern Gpt-pr[3757] und TKr-pr [3756] amplifiziert. Das erhaltene
1200 bp große Fragment
wurde mit EcoRI und HinDIII verdaut und in den EcoRI/HinDIII-verdauten
Vektor pgsATA18 [ICCG 1998] (5558 bp) ligiert. Dieses Konstrukt,
pvHCV-100, wurde durch Restriktions- und Sequenzanalyse analysiert
und in der Stammliste als ICCG 3636 hinterlegt.
-
Konstruktion pvHCV-101
-
Für die Konstruktion
von pvHCV-101 wurden zwei Oligonukleotide konstruiert:
-
-
Die
PCR-Amplifikation der pvHCV-99-Matrize mit Gpt-pr [3757] und HCV-pr
410 [8748] führte
zu einem 221 bp großen
Fragment, während
die Amplifikation mit HCV-pr 411 [8747] und TKr-pr [3756] ein 997
bp großes
Fragment ergab. Beide PCR-Fragmente überlappen einander um 19 Nukleotide.
Diese beiden Fragmente wurden zusammengesetzt und mittels PCR mit
Gpt-pr [3757] und TKr-pr [3756] amplifiziert. Das erhaltene 1200
bp große
Fragment wurde mit EcoRI und HinDIII verdaut und in den EcoRI/HinDIII-verdauten
Vektor pgsATA18 [ICCG 1998] (5558 bp) ligiert. Dieses Konstrukt,
pvHCV-101, wurde mittels Restriktions- und Sequenzanalyse analysiert
und in der Stammliste als ICCG 3637 hinterlegt.
-
Alle
Plasmide wurden mittels Sequenzanalyse überprüft und in der Innogenetics-Stammliste
hinterlegt. Für
jedes Plasmid wurden zwei Mini-DNA-Präparationen (PLASmix) unter
sterilen Bedingungen durchgeführt
und vereinigt. Die DNA-Konzentration wurde bestimmt und eine QA
mittels Restriktionsanalyse durchgeführt. Gereinigte DNA wurde zur
Erzeugung eines rekombinanten Vaccinia-Virus, wie in Maertens et
al. (PCT/EP95/03031) beschrieben, verwendet. Die rekombinanten Viren
vvHCV-100 und vvHCV-101
wurden jedoch auf WHO-zertifizierten Vero-Zellen erzeugt. Nach zwei
Runden Plaquen-Reinigung wurde das Expressionsprodukt mittels Western-Blot-Analyse wie in Maertens
et al. (PCT/EP95/03031) beschrieben, analysiert. Proteine wurden
mit einem spezifischen monoklonalen Anti-E2-Antikörper (IGH
212, der von den Erfindern bei Innogenetics N. V., Zwijnaarde, Belgien,
erhalten werden kann) mit einem geschätzten Molekulargewicht von 69
und 37 kDa für
vvHCV-100 und von 68 und 35 kDa für vvHCV-101 sichtbar gemacht.
Diese Molekulargewichte zeigen das Vorhandensein sowohl eines glycosylierten
als auch eines nichtglycosylierten E2-Proteins an, was durch Behandlung
der Proben mit PNGaseF vor der Western-Blot-Analyse bestätigt wurde. Diese Behandlung
führte
zum Nachweis nur eines einzigen Proteins von 37 kDa bzw. 35 kDa
für vvHCV-100
bzw. vvHCV-101.
-
Aminosäuresequenz
des reifen E2, abgeleitet von pvHCV-100
-
Aminosäuresequenz
des reifen E2, abgeleitet von pvHCV-101
-
Beispiel 9: Ein E1-Partikel
mit weiter verbesserter Immunogenität
-
Wie
in Beispiel 1 dargelegt, wurde das E1s-Protein gemäß der in
der PCT/EP95/03031 von Maertens et al. beschriebenen Vorschrift
gereinigt. Diese Vorschrift umfaßt die kovalente Modifikation
von Cysteinen (freie Cysteine und an der intermolekularen Brückenbildung
beteiligte Cysteine, letztere nach Reduktion dieser Cysteinbrücken mit
DTT) unter Verwendung von Maleimidderivaten (N-Ethylmaleimid und
Biotin-Maleimid, jeweils von der Firma Sigma bezogen). Als alternatives
Verfahren zur Maleimidblockierung wurden aktive Halogene ebenso
bewertet. Diese Verbindungen, d.h. die aktiven Halogene, blockieren
freie Cysteine mittels Alkylierung. Dabei wurde ein aktives Halogen
(Iodacetamid, Merck) beispielhaft bewertet. Zur Reinigung von E1 wurde
die gleiche Vorschrift, wie bei Maertens et al. (PCT/EP 95/03031)
beschrieben, verwendet, doch wurde statt Maleimidverbindungen Iodacetamid
eingesetzt. Das durch diese Vorgehensweise erhaltene E1s-Protein verhielt
sich während
des gesamten Reinigungsvorgangs ähnlich
wie die Maleimidblockierten Proteine. Nach dem abschließenden Absenken
der Detergenskonzentration auf 0,05% CHAPS oder dem Wechsel auf
0,5% Betain, wie in Beispiel 1 beschrieben, wurden ähnliche
Partikel erhalten, wie mit DLS bestimmt wurde. Der überraschende
Effekt wurde jedoch nach Immunisierung von Mäusen mit diesem Acetamid-modifizierten E1s gefunden.
-
Insgesamt
wurden drei Reihen von jeweils 6 Mäusen mit E1s mittels drei Injektionen
im dreiwöchigen Abstand
immunisiert, wobei jede Injektion aus 5 μg E1s bei 100 μg/ml PBS
und im Gemisch mit einem gleichen Volumen an RIBI-Adjuvans (R-700)
bestand. Eine erste Reihe erhielt in 0,05% CHAPS formuliertes E1-Maleimid,
eine zweite Reihe erhielt ebenso in 0,05% CHAPS formuliertes E1-Acetamid,
während
eine dritte Reihe mit 0,12% Betain formuliertes E1-Acetamid erhielt.
Abschließend
wurden alle Mäuse
10 Tage nach der dritten Immunisierung ausgeblutet. Endpunkttiter
(definiert als diejenige Verdünnung
des Serums, die noch doppelt so hohe OD-Werte wie die Hintergrundwerte ergibt)
wurden für
jedes Tier getrennt gegen E1-Maleimid und E1-Acetamid bestimmt.
In 17 sind diese Endpunkttiter dargestellt, und zwar
als Mittelwerte mit Standardabweichungen. Mäuse, die E1-Maleimid erhalten
hatten, produzierten lediglich eine Antikörperantwort, die in der Lage
ist, maleimidhaltige Epitope zu erkennen (überhaupt keine Reaktivität gegenüber E1-Acetamid), wobei
Mäuse,
die E1-Acetamid erhielten, eindeutig eine Antikörperantwort gegen echte E1-Epitope
produzieren, da die Antikörper
sowohl gegen E1-Acetamid als auch E1-Maleimid reaktiv sind. Dies
wurde eindeutig in einem zusätzlichen
Experiment gezeigt, bei dem Antikörper gegen spezifische Bereiche
von E1 unter Verwendung von Peptiden, die weder mit Acetamid noch
mit Maleimid modifiziert waren, bestimmt wurden. Die Ergebnisse, wie
sie in 18 gezeigt sind, demonstrieren,
daß die
mit E1-Acetamid (CHAPS- und Betain-formuliert) immunisierten Mäuse tatsächlich eine
Antikörperantwort
produzieren, die in der Lage ist, die Peptide V1V2, V2V3, V3V4,
V5C4, C4V6 zu erkennen. Da V6 nicht Teil von E1s war, kann daraus
geschlossen werden, daß Antikörper gegen
C4, V3 (V3V4 ist positiv, während
dies bei V4V5 nicht der Fall ist) und V1V2 produziert wurden. Mit
E1s-Maleimid immunisierte Mäuse
produzieren nur eine sehr schwache Antwort gegen die V1V2- und V2V3-Peptide.
Dadurch wird nochmals die Tatsache betont, daß der einigermaßen hohe
Titer, der für
diese Mausantikörper
gegen das Maleimid-E1s gemessen wurde, hauptsächlich gegen maleimid-abhängige Epitope gerichtet
ist. Darüber
hinaus konnte bewiesen werden, daß es sich bei der E1s-Acetamid-induzierten
Antwort teilweise um eine Antwort des Th1-Typs handelt, da eine
beträchtliche
Menge der induzierten Antikörper
dem IgG2(a + b)-Subtyp angehört.
Die Menge an IgG2 ist sogar noch höher für die Betain-Formulierung verglichen mit
der CHAPS-Formulierung (19).
Aus diesen Ergebnissen wird die Schlußfolgerung gezogen, daß HCV-Hüllproteine, in denen wenigstens
ein Cystein (möglicherweise
jedoch mehr als ein Cystein) alkyliert ist, äußerst immunogene Proteine darstellen.
-
Folglich
wurde das in Betain formulierte Acetamid-modifizierte E1 auch zur Wiederauffrischung
der Schimpansen Phil und Ton verwendet. Beide Schimpansen wurden
wiederum mit zwei aufeinanderfolgenden intramuskulären Immunisierungen
in einem Abstand von drei Wochen immunisiert (50 μg E1 im Gemisch
mit RIBI-Adjuvans,
wie für
die Beispiele 4 und 5). Wie man aus den 20 und 21 beurteilen
kann, konnte die Anti-E1-Antwort
tatsächlich
wieder aufgefrischt werden, und zwar auf höhere Niveaus als bei den vorhergehenden
Immunisierungen nach zwei Injektionen erhalten wurden.
-
Diese
Titration wurde gegen einen Standard durchgeführt, bei dem es sich um ein
Gemisch aus drei menschlichen Anti-E1-Seren mit hohem Titer (gewonnen
aus chronischen HCV-Trägern)
handelt. Der Anti-E1-Titer dieser Seren wurde als eine Einheit/ml
definiert. Im Schimpansen Phil (20)
wurden doppelt so hohe Titer wie in menschlichen Trägern nur
nach zwei Immunisierungen induziert. Im Schimpansen Ton (21) wurden bis zu 140fach höhere Titer induziert. Dadurch
wird wiederum die hohe Immunogenität dieser E1-Partikel betont.
-
Beispiel 10: Alkyliertes
E1 besitzt bessere Qualitäten
für eine
diagnostische Verwendung
-
Das
wie in Beispiel 9 beschriebene E1s-Acetamid wurde weiter als Antigen
zum Nachweis von Anti-E1-Antikörpern
in Serumproben aus menschlichen chronischen HCV-Trägern bewertet.
Dabei wurden diese Antigene beispielhaft an LIA-Membranen gebunden,
und Streifen wurden im wesentlichen wie bei Zrein et al. (1998)
beschrieben bearbeitet. Zunächst
wurden Serumproben aus 72 Blutspendern bewertet, um die optimale
Konzentration des E1-Antigens zu bestimmen, die im Test verwendet
werden kann, um „Falsch"-Positive auszuschließen. Es
zeigte sich, daß für E1s-Maleimid
diese Konzentration 8 μg/ml
betrug, während
für E1s-Acetamid
eine Konzentration von bis zu 50 μg/ml
keine falschpositiven Ergebnisse ergab (keine Proben, die eine relative
Färbung
von mehr als 0,5 zeigten). Mit 8 bzw. 50 μg/ml E1s-Maleimid bzw. E1s-Acetamid
wurden 24 Seren von chronischen HCV-Trägern einem Screening auf Antikörper gegen
E1s unterzogen. Wie in Tabelle 6 gezeigt ist, führt das E1s-Acetamid eindeutig
zu mehr Proben mit positivem Ergebnis (67% gegenüber 38% für E1s-Maleimid). Dabei wurde
keine Probe gefunden, die nur mit E1s-Maleimid ein positives Ergebnis
erzielte. Bei Proben, die ein positives Ergebnis sowohl mit E1s-Maleimid als auch
mit E1s-Acetamid erzielten, war die Reaktivität gegenüber dem letzteren höher. Aus
diesem Beispiel läßt sich
schließen,
daß alkylierte Hüllproteine
des HCV bessere Antigene zum Nachweis menschlicher Antikörper sind
als Maleimid-modifizierte Hüllproteine.
-
Beispiel 11: Herstellung
von E1 und E2 enthaltenden Mischpartikeln
-
E1s
und E2s (wHCV-44) wurden, wie bei Maertens et al., PCT/EP95/03031,
beschrieben, hergestellt und gereinigt, mit Ausnahme davon, daß die Maleimid-Modifikation
durch eine Alkylierung mit Iodacetamid ersetzt wurde. E1s und E2s
wurde in 3% Empigen entweder allein oder als äquimolares Gemisch auf eine
in PBS/0,2% CHAPS equilibrierte Superdex-200 PC3.2/30-Säule injiziert.
Diese Säule
ist zur Verwendung mit der HPLC-Apparatur SMARTTM von
Pharmacia LKB (Schweden) vorgesehen. Die Fraktionen wurden einem Screening
mit drei unterschiedlichen Sandwich EUSAs unterzogen. Für diese
ELISAs wurden für
E1-(IGH 207) und E2-(IGH 223) spezifische monoklonale Antikörper bei
2 μg/ml
beschichtet. Fraktionen der Gelfiltration wurden in einer Verdünnung von
1:2500 inkubiert. Zwei weitere mit Biotin konjugierte monoklonale
E1 (IGH 200)- und E2 (IGH 212)-Antikörper wurden
zum Nachweis des gebundenen Antigens verwendet. Zur Entwicklung des
gebundenen Biotins in eine Gelbfärbung,
die bei 450 nm gemessen wurde, wurde das Streptavidin-HRP/TMB-System
verwendet.
-
Dieses
ELISA-System wurde in einem homologen (Anti-E1-Beschichtung/Anti-ELISA-Nachweis oder Anti-E2-Beschichtung/Anti-E2-Nachweis)
und einem heterologen Aufbau (Anti-E1-Beschichtung/Anti-E2-Nachweis)
verwendet. Bei dem letzteren werden theoretisch nur Partikel nachgewiesen,
in die sowohl E1 als auch E2 eingebaut wurden. Die reaktiven Fraktionen
wurden vereinigt, auf einem 10-kDa-Filter konzentriert und wiederum
am Superdex-200 in PBS/0,05% CHAPS chromatographiert. Alle diese
Fraktionen wurden unter Verwendung der unterschiedlichen ELISA-Aufbauten
auf Reaktivität
getestet. Wie sich aus 22 beurteilen
läßt, führt die
Zugabe von E2 zu E1 nicht zu einer größeren Verschiebung in der Retentionszeit,
verglichen mit E1 allein, was darauf hindeutet, daß Partikel
tatsächlich
noch vorhanden sind. Diese Partikel enthalten sowohl E1 als auch
E2, da nur bei diesem Aufbau der heterologe ELISA ein positives
Ergebnis erzielt.
-
Beispiel 12: Herstellung
von E1 aus zwei unterschiedlichen Genotypen enthaltenden Mischpartikeln
-
E1s
des Genotyps 1b und des Genotyps 4 (vvHCV-72) wurden, wie bei Maertens
et al., PCT/EP95/03031, beschreiben, hergestellt und gereinigt,
mit Ausnahme davon, daß für den Genotyp
1b die Maleimid-Modifikation durch eine Alkylierung mit Iodacetamid
ersetzt wurde. E1s-1b und E1s-4 in 3% Empigen wurden allein oder
als äquimolares
Gemisch auf eine in PBS/0,2% CHAPS equilibrierte Superdex-200 PC 3.2/30-Säule injiziert.
Diese Säule
ist zur Verwendung mit der HPLC-Apparatur SMARTTM von
Pharmacia LBK (Schweden) vorgesehen. Die Hauptfraktionen mit Protein
wurden vereinigt, auf einem 10-kDa-Filter konzentriert und wiederum
an Superdex-200 in PBS/0,05% CHAPS chromatographiert. Alle diese
Fraktionen wurden unter Verwendung eines ELISA-Aufbaus, der nur
Partikel mit E1 von beiden Genotypen nachweisen sollte, auf Reaktivität getestet.
Hierzu wurde das ELISA-Streptavidin bei 2 μg/ml beschichtet. Fraktionen
der Gelfiltration wurden in einer Verdünnung von 1:2500 inkubiert.
Ein monoklonaler E1-Antikörper
(IGH 200), der lediglich E1 von Genotyp 1 und 10 erkennt, wurde
zum Nachweis des gebundenen Antigens verwendet. Zur Entwicklung des
Tests in eine Gelbfärbung,
die bei 450 nm gemessen wurde, wurde das Ziege-anti-Maus-HRP/TMB-System verwendet.
Wie sich aus 23 beurteilen läßt, führt die
Zugabe von E1-4 zu E1-1b nicht zu einer größeren Verschiebung in der Retentionszeit
der Proteine, was darauf hindeutet, daß Partikel tatsächlich noch
vorhanden sind. Diese Partikel enthalten beide E1-Proteine, d.h.
E1s des Genotyps 1b und des Genotyps 4, da nur bei diesem Aufbau
der ELISA ein positives Ergebnis erzielt wird.
-
LITERATURANGABEN
-
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