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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen molekularen Ansatz für die Erzeugung
einer Nukleinsäuresequenz,
die das Genom des infektiösen
Hepatitis C-Virus umfasst. Insbesondere stellt die Erfindung eine
Nukleinsäuresequenz
bereit, die das Genom eines infektiösen Hepatitis C-Virus vom Genotyp
2a umfasst. Die Erfindung betrifft daher die Verwendung der Nukleinsäuresequenz
und von Polypeptiden, codiert von der Gesamtheit oder einem Teil
der Sequenz für
die Entwicklung von Vakzinen und Diagnose-Assays für HCV und bei
der Entwicklung von Screeningassays für die Identifizierung antiviraler
Mittel für
HCV.
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Hintergrund der Erfindung
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Hepatitis
C-Virus (HCV) hat ein Positiv-Sinn-Einzelstrang-RNA-Genom und ist
ein Mitglied der Gattung Hepacivirus innerhalb der Flaviviridae-Familie der Viren
(Rice, 1996). Wie bei allen Positiv-Strang-RNA-Viren wirkt das Genom
von HCV als mRNA, wovon alle viralen Proteine, die für die Propagation
notwendig sind, translatiert werden.
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Das
virale Genom von HCV hat eine Länge
von ungefähr
9.600 Nukleotiden (nts) und besteht aus einer hochkonservierten
5'-nichttranslantierten
Region (UTR), einem einzelnen langen offenen Leserahmen (ORF) mit
ungefähr
9.000 nts und einem komplexen 3'UTR.
Die 5'UTR enthält eine
interne Ribosomen-Eingangsstelle (Tsukiyama-Kohara et al., 1992;
Honda et al., 1996). Die 3'UTR
besteht aus einer kurzen variablen Region, einem Polypyrimidintrakt
mit variabler Länge
und am 3'-Ende einem
hochkonservierten Bereich mit ungefähr 100 Nukleotiden (Kolykhalov
et al., 1996; Tanaka et al., 1995; Tanaka et al., 1996; Yamada et
al., 1996). Die letzten 46 Nukleotide dieser konservierten Region
sollen eine stabile Stamm-Schlaufen-Struktur bilden, von der angenommen
wurde, dass sie für
die Virus-Replikation kritisch ist (Blight und Rice, 1997; Ito und Lai,
1997; Tsuchihara et al., 1997). Der ORF codiert einen großen Polypeptid-Vorläufer, der
in mindestens 10 Proteine durch den Wirt und virale Proteinasen
gespalten wird (Rice, 1996). Die vorhergesagten Hüllproteine enthalten
etliche konservierte N-gebundene Glycosylierungsstellen und Cysteinreste
(Okamoto et al., 1992a). Das NS3-Gen codiert eine Serinprotease
und eine RNA-Helicase und das NS5B-Gen codiert eine RNA-abhängige RNA-Polymerase.
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Eine
bemerkenswerte Eigenschaft von HCV ist seine genetische Heterogeneität, die sich
durch das ganze Genom manifestiert (Bukh et al., 1995). Die besonders
heterogenen Bereiche des Genoms werden in den Hüllgenen angetroffen, insbesondere
in der hypervariablen Region 1 (HVR1) am N-Terminus von E2 (Hijikata
et al., 1991; Weiner et al., 1991). HCV zirkuliert als Quasispezies
eng verwandter Genome in einem infizierten Individuum. Global wurden
sechs Haupt-HCV-Genotypen (die Genotypen 1-6) und multiple Subtypen (a,
b, c, usw.) identifiziert (Bukh et al., 1993; Simmonds et al., 1993).
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Die
Nukleotid- und deduzierten Aminosäuresequenzen unter den Isolaten
innerhalb einer Quasispezies unterscheiden sich allgemein um weniger
als 2 %, während
diejenigen zwischen Isolaten unterschiedlicher Genotypen um so viel
wie 35 % variieren. Die Genotypen 1, 2 und 3 werden weltweit angetroffen
und bilden mehr als 90 % der HCV-Infektionen in Nord- und Südamerika,
Europa, Russland, China, Japan und Australien (Forns und Bukh, 1998).
In diesen Regionen macht Genotyp 1 die Hauptzahl an HCV-Infektionen
aus, jedoch machen die Genotypen 2 und 3 jeweils 5-15 % aus.
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Gegenwärtig infizieren
sich mehr als 80 % der Individuen, die mit HCV infiziert sind, chronisch
und diese chronisch infizierten Individuen haben ein hohes Risiko,
eine chronische Hepatitis, Leberzirrhose und ein hepatozelluläres Karzinom
zu entwickeln (Hoofnagle, 1997). Die einzige effektive Therapie
für chronische
Hepatitis C, Interferon (IFN), allein oder in Kombination mit Ribavirin,
induziert eine verzögerte
Reaktion bei weniger als 50 % der behandelten Patienten (Davis et
al., 1998; McHutchinson et al., 1998). Dementsprechend ist HCV gegenwärtig der üblichste
Auslöser
für ein
Endzustand-Leberversagen und der Grund für ungefähr 30 % der Lebertransplantate,
die in den USA durchgeführt
werden (Hoofnagle, 1997). Zusätzlich
legte eine Zahl von kürzlichen
Studien nahe, dass die Schwere der Lebererkrankung und der Ausgang
der Therapie Genotyp-abhängig
sein könnte
(dargestellt in Bukh et al., 1997). Insbesondere legten diese Studien
nahe, dass die Infektion mit HCV-Genotyp 1b mit einer schwereren
Lebererkrankung (Brechot, 1997) und einer schlechteren Reaktion
auf die IFN-Therapie (Fried und Hoofnagle, 1995) assoziiert war.
Als Ergebnis der Unfähigkeit,
eine universell effektive Therapie gegen HCV-Infektion zu entwickeln,
wird geschätzt,
dass es immer noch mehr als 25.000 neue Infektionen jährlich in
den USA gibt (Alter 1997). Da es außerdem keinen Impfstoff für HCV gibt, bleibt
HCV ein schwerwiegendes öffentliches
Gesundheitsproblem.
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Trotz
des intensiven Interesses an der Entwicklung von Vakzinen und Therapien
für HCV,
wurde der Fortschritt durch die Abwesenheit eines nützlichen
Zellkultursystems und das Fehlen von irgendeinem kleinen Tiermodell
für Laboruntersuchungen
behindert. Während
beispielsweise über
eine Replikation von HCV in etlichen Zelllinien berichtet wurde,
haben sich solche Beobachtungen als nicht sehr reproduzierbar erwiesen.
Zusätzlich
ist der Schimpanse das einzige Tiermodell, außer dem Menschen, für diese
Erkrankung. Dementsprechend wurde HCV nur unter Verwendung klinischer
Materialien untersucht, die vom Patienten oder experimentell infizierten
Schimpansen erhalten wurden, einem Tiermodell, dessen Verfügbarkeit
sehr begrenzt ist.
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Etliche
Forscher haben jedoch in letzter Zeit über die Konstruktion infektiöser cDNA-Klone
von HCV berichtet, deren Identifizierung eine effektivere Suche
nach empfänglichen
Zelllinien ermöglichen
würde und die
molekulare Analyse der viralen Gene und ihrer Funktion erleichtern
würde.
Beispielsweise berichteten Yoo et al. und Dash et al. (1997) (1995),
dass RNA-Transkripte
von cDNA-Klonen von HCV-1 (Genotyp 1a) bzw. HCV-N (Genotyp 1b),
zu einer viralen Replikation nach Transfektion in menschliche Hepatom-Zelllinien führte. Unglücklicherweise
wurde die Lebensfähigkeit
dieser Klone nicht in vivo überprüft und es
ergaben sich Bedenken über
die Infektivität
dieser cDNA-Klone in vitro (Fausto, 1997). Zusätzlich enthielten beide Klone
nicht die terminalen 98 konservierten Nukleotide genau am 3'-Ende der UTR.
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Kolykhalov
et al. (1997) und Yanagi et al. (1997, 1998) berichteten über eine
Ableitung von HCV-Stämmen
H77 (Genotyp 1a) und HC-J4 (Genotyp 1b) von cDNA-Klonen von HCV,
die für
Schimpansen infektiös sind.
Während
diese infektiösen
Klone tatsächlich
das Studium der HCV-Replikation und Pathogenese unterstützen werden
und ein wichtiges Werkzeug für
die Entwicklung einer in vitro-Replikation und von Propagationssystemen
bereitstellen werden, ist es jedoch wichtig, infektiöse Klone
von mehr als einem Genotyp zu haben, insbesondere in Bezug auf die
extensive genetische Heterogeneität von HCV und den möglichen
Auswirkungen einer solchen Heterogeneität auf die Entwicklung von effektiven
Therapien und Vakzinen für
HCV.
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Zusätzlich können synthetische
chimäre
Viren verwendet werden, um die funktionellen Regionen von Viren
mit unterschiedlichen Phänotypen
zu kartieren. Bei Flaviviren und Pestiviren wurden infektiöse chimäre Viren
erfolgreich biotechnologisch hergestellt, um unterschiedliche funktionelle
Einheiten der verwandten Viren zu exprimieren (Brav und Lai, 1991;
Pletnev et al., 1992, 1998; Vassilev et al., 1997) und es war in
einigen Fällen möglich, Chimären zwischen
nicht verwandten oder entfernt verwandten Viren herzustellen. Beispielsweise
wurde das IRES-Element von Poliovirus oder bovinem Virus Diarrhöe-Virus
durch die IRES-Sequenzen von HCV ersetzt (Frolov et al., 1998; Lu
und Wimmer, 1996; Zhao et al., 1999). Kürzlich wurde über die
Konstruktion von einer infektiösen
Chimäre
von zwei eng verwandten HCV-Subtypen
berichtet. Die Chimäre
enthielt die komplette ORF eines Genotyp 1b-Stamms, hatte jedoch
die 5'- und 3'-Termini eines Genotyps 1a-Stamms
(Yanagi et al., 1998).
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Es
ist wichtig, zu bestimmen, ob Chimären, die aus divergenteren
HCV-Stämmen konstruiert
wurden, infektiös
sind, da solche Chimären
verwendet werden könnten,
um die Funktion viraler Einheiten zu definieren und die Immunreaktion
aufzuschlüsseln.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Nukleinsäuresequenz, die das Genom von
infektiösem
Hepatitis C-Virus umfasst und insbesondere eine Nukleinsäuresequenz,
die das Genom von infektiösem
Hepatitis C-Virus vom Genotyp 2a umfasst. Es ist daher eine Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, eine Nukleinsäuresequenz bereitzustellen,
die infektiösen
Hepatitis C-Virus codiert. Eine solche Nukleinsäuresequenz wird in der Anmeldung
als "infektiöse Nukleinsäuresequenz" bezeichnet.
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Für die Zwecke
dieser Anmeldung bezieht sich Nukleinsäuresequenz auf RNA, DNA, cDNA
oder jede Variante davon, die die Wirtsorganismussynthese des Hepatitis
C-Virus-Polypeptids steuern kann. Es wird verstanden werden, dass
Nukleinsäuresequenz
Nukleinsäuresequenzen
umfasst, die aufgrund der Redundanz dieselbe Polypeptidsequenz wie
die hier beschriebenen Nukleinsäuresequenzen
codieren.
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Die
infektiöse
Nukleinsäuresequenz
des 2a-Stamms HC-J6, die hier beschrieben wird, kann verwendet werden,
um Chimären
mit Sequenzen von den Genomen anderer Stämme von HCV von unterschiedlichen Genotypen
oder Subtypen zu erzeugen. Nukleinsäuresequenzen, die Sequenzen
von zwei oder mehr HCV-Genotypen oder Subtypen umfassen, werden
als "chimäre Nukleinsäuresequenzen" bezeichnet.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin Mutationen der infektiösen Nukleinsäuresequenz
der Erfindung, wobei Mutationen Punktmutationen, Deletionen und
Insertionen beinhaltet, jedoch nicht darauf begrenzt ist. In einer Ausführungsform
kann ein Gen oder Fragment davon deletiert werden, um die Wirkung
des deletierten Gens oder der Gene auf die Eigenschaften des codierten
Virus zu bestimmen, wie z.B. seine Virulenz oder seine Fähigkeit,
sich zu replizieren. Alternativ kann eine Mutation in infektiöse Nukleinsäuresequenzen
eingeführt werden,
um die Wirkung der Mutation auf die Eigenschaften des Virus zu überprüfen.
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Mutationen
oder Deletionen können
in die infektiöse
Nukleinsäuresequenz
eingeführt
werden, um ein attenuiertes Hepatitis C-Virus zu erzeugen, das für eine Vakzin-Entwicklung
geeignet ist.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung der infektiösen Nukleinsäuresequenz
zur Erzeugung attenuierter Viren über eine in vitro- oder in
vivo-Passage der Viren, erzeugt durch Transfektion einer Wirtszelle mit
der infektiösen
Nukleinsäuresequenz.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung der Nukleinsäuresequenz
der Erfindung oder von Fragmenten davon für die Herstellung von Polypeptiden,
wobei sich "Nukleinsäuresequenz
der Erfindung" auf
eine infektiöse
Nukleinsäuresequenz,
Mutationen der infektiösen
Nukleinsäuresequenz,
eine chimäre
Nukleinsäuresequenz
und Sequenzen bezieht, die das Genom der attenuierten Viren umfassen,
erzeugt von der infektiösen
Nukleinsäuresequenz
der Erfindung. In einer Ausführungsform
sind das Polypeptid oder die Polypeptide vollständig oder teilweise aus Hepatitis
C-Virus gereinigt, erzeugt durch Zellen, die mit der Nukleinsäuresequenz
der Erfindung transfiziert sind.
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In
einer anderen Ausführungsform
werden das Polypeptid oder die Polypeptide rekombinant von einem
Fragment der Nukleinsäuresequenzen
der Erfindung erzeugt.
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Die
Polypeptide der Erfindung, insbesondere Struktur-Polypeptide, können als
Immunogene bei der Entwicklung von Vakzinen oder als Antigene bei
der Entwicklung von diagnostischen Assays zum Nachweis der Gegenwart
von HCV in biologischen Proben dienen.
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Die
Erfindung bezieht sich daher auch auf Vakzine zur Verwendung bei
der Immunisierung von Säugern,
insbesondere Menschen, gegen Hepatitis C. In einer Ausführungsform
umfasst das Vakzin ein oder mehr Polypeptide, hergestellt aus der
Nukleinsäuresequenz
der Erfindung oder eines Fragments davon. In einer zweiten Ausführungsform
umfasst das Vakzin ein Hepatitis C-Virus, erzeugt durch Transfektion von
Wirtszellen mit den Nukleinsäuresequenzen
der Erfindung.
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Die
Erfindung betrifft auch Hepatitis C-Viren, erzeugt durch Wirtszellen,
die mit der Nukleinsäuresequenz
der vorliegenden Erfindung transfiziert sind.
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Die
Erfindung stellt daher auch pharmazeutische Zusammensetzungen bereit,
umfassend die Nukleinsäuresequenz
der Erfindung und/oder die codierten Hepatitis C-Viren. Die Erfindung
stellt weiterhin pharmazeutische Zusammensetzungen bereit, umfassend
Polypeptide, codiert durch die Nukleinsäuresequenz der Erfindung oder
Fragmente davon. Die pharmazeutischen Zusammensetzungen der Erfindung
können
prophylaktisch oder therapeutisch verwendet werden.
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Die
Erfindung betrifft auch Antikörper
gegen Hepatitis C-Virus der Erfindung oder ihre codierten Polypeptide
und pharmazeutische Zusammensetzungen, umfassend diese Antikörper.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung der Nukleinsäuresequenzen
der Erfindung zur Identifizierung von Zelllinien, die die Replikation
von HCV in vitro unterstützen
können.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung der Nukleinsäuresequenzen
der Erfindung oder ihrer codierten viralen Enzyme (z.B. NS3-Serinprotease,
NS3-Helicase, NS5B RNA-Polymerase) zur Entwicklung von Screeningassays
zur Identifikation antiviraler Mittel für HCV.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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1 zeigt
die Amplifikation und Klonierung von Hepatitis C-Virus Genotyp 2a
(Stamm HC-J6Ch). Die Nukleotidpositionen
korrespondieren zu der Sequenz von PJ6CF, einem Gesamtlängen-cDNA-Klon
von Hepatitis C-Virus, Genotyp 2a, Stamm HC-J6CH.
Produkte der Polymerasekettenreaktion werden ebenfalls dargestellt.
Die Namen der von diesen Produkten erhaltenen Klone werden angezeigt
(Nummer der Klone, die sequenziert wurden, werden in Klammern angegeben).
Die Zusammensetzung des Gesamtlängen-cDNA-Klons ist
unten angegeben. Die Restriktionsenzyme, die für die Klonierung verwendet
wurden, werden angegeben. Eine XbaI-Stelle in HC-J6CH wurde
durch eine stille Substitution an Position 5494 eliminiert.
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2 zeigt
eine Baumanalyse von Klonen, die von einem infektiösen Akutphasenplasmapool
amplifiziert wurden, erzeugt in einem Schimpansen, inokuliert mit
menschlichem Plasma, das Stamm HC-J6 enthielt (Okamoto et al., 1991)
wie auch als Baum der vorhergesagten Polyproteinsequenz von HC-J6CH und dem infektiösen HC-J6CH-cDNA-Klon
(pJ6CF).
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Die
Nukleotidpositionen mit Deletionen oder Insertionen wurden in der
Analyse der Klone gestrippt. Multiple Sequenzausrichtungen und Baumanalysen
wurden mit GeneWorks durchgeführt
(Oxford Molecular Group) (Bukh et al., 1995). Genotypbezeichnungen
sind angegeben. Andere in der Analyse beinhaltete Sequenzen sind
HC-J8 (Okamoto et al., 1992), Genotyp 1a infektiöser Klon BEBE1 (Nakao et al.,
1996), H77C (Yanagi et al., 1997); Genotyp 1b infektiöser Klon
J4L6S (Yanagi et al., 1998). Die Skala in jedem Baum zeigt die kalkulierte
genetische Distanz an.
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3 zeigt
die Ausrichtung der hypervariablen Region 1 Sequenzen von 8 J6S-Klonen
des Stamms HC-J6CH. HC-J6CH repräsentiert
die Konsensus-Aminosäuresequenz
des infektiösen
Plasmapools von einem experimentell infizierten Schimpansen. HC-J6
ist die veröffentlichte
Aminosäuresequenz
des ursprünglichen Inokulums
(Okamoto et al., 1991).
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4 zeigt
die Konstruktion von vier Intertyp-chimären cDNA-Klonen. Weiße Kästen sind
Sequenzen, die vom Genotyp-2a-Klon pJ6CF abstammen und schwarze
Kästen
sind Sequenzen, die vom Genotyp 1a-Klon pCV-H77C abstammen (Yanagi
et al., 1997). Eine NdeI-Stelle (Mutation an Position 9158 von pCV-H77C) wurde eliminiert
und eine künstliche
NdeI-Stelle (Mutation an Position 2765 von pCV-H77C) wurde durch
ortsgerichtete Mutagenese erzeugt; stille Mutationen sind unterstrichen.
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Die 5A und 5B zeigen
die Ausrichtung der Nukleotidsequenzen der 5' (5A)
und 3'UTRs (5B) und die Aminosäuresequenzen von E2/p7/NS2-Bindungen
(5B) in den Intertyp 1a, 2a chimären cDNA-Klonen.
In der 5'UTR-Ausrichtung
sollen die ersten 39 nts des Kerns wichtig für die IRES-Funktion sein und
wurden beinhaltet (Lemon und Honda, 1997). Obere Zeile: die Sequenz
des infektiösen
Genotyps 1a-Klons pCV-H77C (Yanagi et al., 1997). Untere Zeile:
die Sequenz des infektiösen
Genotyps 2a-Klons pJ6CF. Punkt: Identität mit der Sequenz von H77C.
Großbuchstabe:
unterschiedlich von der Sequenz von H77C. Gedankenstrich: Deletion.
Fettdruck: Initiations- oder Stopcodon des ORF. Unterstrichen: AgeI-Spaltungsstelle.
Pfeil: putative Stellen des HCV-Polyproteins, die durch die Wirtsignalpeptidasen
gespalten werden. Die Nummerierung korrespondiert zu der Sequenz
von pCV-H77C.
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Die 6A-6F zeigen die Nukleotidsequenz
des infektiösen
Hepatitis C-Virus-Klons vom Genotyp 1a Stamm H77C und die 6G-6H zeigen die Aminosäuresequenz,
codiert durch den Klon.
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Die 7A-7F zeigen die Nukleotidsequenz
des infektiösen
Hepatitis C-Virus-Klons von Genotyp 1b Stamm HC-J4 und die 7G-H zeigen die Aminosäuresequenz, codiert durch den
Klon.
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Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Nukleinsäuresequenz, die das Genom eines
infektiösen
Hepatitis C-Virus umfasst. Genauer gesagt betrifft die Erfindung
eine Nukleinsäuresequenz,
die den infektiösen
Hepatitis C- Virus
vom Stamm HC-J6CH, Genotyp 2a codiert. Die
infektiöse
Nukleinsäuresequenz
der Erfindung ist in SEQ ID NO: 1 dargestellt und ist in einem Plasmidkonstrukt
enthalten, hinterlegt bei der American Type Culture Collection (ATCC)
am 28. Mai 1999, mit der ATCC-Hinterlegungsnummer PTA-153.
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Die
Nukleinsäuresequenz
von dem Genom des infektiösen
HCV-Klons vom Genotyp 1a (hinterlegt bei der ATCC am 02. Juni 1999; 6A-6F) oder die Nukleinsäuresequenz
von dem Genom des infektiösen HCV-Klons
vom Genotyp 1b (ATCC Hinterlegungsnummer 209596; 7A-7F) können verwendet werden, um die
chimäre
Nukleinsäuresequenz
mit HCV vom Genotyp 2a der Erfindung zu konstruieren.
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Es
wird angenommen, dass die Konstruktion solcher chimärer Nukleinsäuresequenzen
bei der Untersuchung des Wachstums und der Virulenzeigenschaften
von Hepatitis C-Virus und bei der Erzeugung von Kandidaten-Hepatitis
C-Virus-Vakzinen, die dazu geeignet sind, einen Schutz gegen multiple
Genotypen von HCV zu verleihen, wichtig sein wird. Man könnte beispielsweise
ein "multivalentes" Vakzin erzeugen,
in dem Epitope von etlichen Genotypen oder Subtypen in einen Klon
gegeben werden. Alternativ könnte
man nur ein einzelnes Gen von einer infektiösen Sequenz durch das korrespondierende
Gen von der genomischen Sequenz eines Stamms von einem anderen Genotyp
oder Subtyp ersetzen oder ein chimäres Gen erzeugen, das Teile
eines Gens von zwei Genotypen oder Subtypen enthält. Beispiele für Gene,
die ersetzt werden könnten oder
die man chimär
machen könnte,
beinhalten die E1-, E2- und NS4-Gene, sind jedoch nicht hierauf
begrenzt.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin Mutationen der infektiösen Nukleinsäuresequenzen,
wobei "Mutationen" Punktmutationen,
Deletionen und Insertionen beinhalten, jedoch nicht darauf begrenzt
sind. Natürlich würde der übliche Fachmann
auf dem Gebiet erkennen, dass die Größe der Insertionen durch die
Fähigkeit der
resultierenden Nukleinsäuresequenz
zur ordentlichen Verpackung innerhalb des Virions begrenzt sein würde. Solche
Mutationen könnten
durch dem Fachmann auf dem Gebiet bekannte Techniken, wie eine ortsgerichtete
Mutagenese, Fusions-PCR und Restriktionsverdau, gefolgt von Religation
durchgeführt
werden.
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In
einer Ausführungsform
könnte
eine Mutagenese durchgeführt
werden, um Sequenzen zu bestimmen, die für die viralen Eigenschaften
wie die Replikation oder die Virulenz wichtig sind. Beispielsweise
könnte man
eine Mutation in die infektiöse
Nukleinsäuresequenz
einführen,
die die Spaltungsstelle zwischen den NS4A- und NS4B-Polypeptiden
eliminiert, um die Wirkun gen auf die virale Replikation und die
Prozessierung des Polypeptids zu untersuchen.
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Alternativ
könnte
man die Gesamtheit oder einen Teil eines Gens oder der 5'- oder 3'-nicht-translatierten
Region deletieren, enthalten in einer infektiösen Nukleinsäuresequenz
und dann eine Wirtszelle (tierische oder Zellkultur) transfizieren,
und zwar mit der mutierten Sequenz, und die virale Replikation in
dem Wirt durch Verfahren messen, die auf dem Gebiet bekannt sind,
wie beispielsweise RT-PCR. Bevorzugte Gene beinhalten die P7-, NS4B-
und NS5A-Gene, sind jedoch nicht hierauf begrenzt. Natürlich wird
der übliche
Fachmann auf dem Gebiet verstehen, dass eine Deletion eines Teils
eines Gens, vorzugsweise des zentralen Bereichs des Gens, gegenüber einer
Deletion des gesamten Gens vorzuziehen sein kann, um die Spaltungsstellengrenzen zu
konservieren, die zwischen den Proteinen im HCV-Polyprotein existieren
und die für
die geeignete Prozessierung des Polyproteins notwendig sind.
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Wenn
die Transfektion in einem Wirtstier, wie einem Schimpansen, geschehen
soll, kann man in einer Alternative den Virulenz-Phänotyp des
Virus überwachen,
der durch die Transfektion der mutierten infektiösen Nukleinsäuresequenz
erzeugt wird, und zwar durch Verfahren, die auf dem Gebiet bekannt
sind, wie beispielsweise die Messung von Leberenzymniveaus (Alaninaminotransferase
(ALT) oder Isocitratdehydrogenase (ICD)) oder durch eine Histopathologie
von Leber-Biopsien. So können
Mutationen der infektiösen
Nukleinsäuresequenzen
bei der Produktion attenuierter HCV-Stämme nützlich sein, die für eine Vakzin-Verwendung
geeignet sind.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung der infektiösen Nukleinsäuresequenz
der vorliegenden Erfindung zur Erzeugung attenuierter viraler Stämme über eine
Passage in vitro oder in vivo des Virus, das durch die Transfektion
erzeugt wurde, mit der infektiösen
Nukleinsäuresequenz.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft daher die Verwendung der Nukleinsäuresequenz
der Erfindung zur Identifikation von Zelllinien, die die Replikation
von HCV unterstützen
können.
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Es
wird insbesondere betrachtet, dass die Mutationen der infektiösen Nukleinsäuresequenz
der Erfindung und die Produktion chimärer Sequenzen, wie oben diskutiert,
bei der Identifikation von Sequenzen nützlich sein können, die
für eine
Zellkulturadaptation von HCV kritisch sind und daher bei der Identifikation
von Zelllinien nützlich
sein können,
die die HCV-Replikation
unterstützen.
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Die
Transfektion von Gewebekulturzellen mit den Nukleinsäuresequenzen
der Erfindung kann durch Verfahren der Transfektion durchgeführt werden,
die auf dem Gebiet bekannt sind, wie beispielsweise Elektroporation,
Präzipitation
mit DEAE-Dextran oder Calciumphosphat oder Liposomen.
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In
einer solchen Ausführungsform
umfasst das Verfahren das Züchten
von tierischen Zellen, insbesondere menschlichen Zellen in vitro
und die Transfektion der Zellen mit der Nukleinsäure der Erfindung, und dann die
Bestimmung, ob die Zellen Anzeichen einer HCV-Infektion zeigen.
Solche Anzeichen beinhalten den Nachweis viraler Antigene in der
Zelle, beispielsweise durch Immunfluoreszenzverfahren, die auf dem
Gebiet wohlbekannt sind; den Nachweis viraler Polypeptide durch
einen Western-Blot unter Verwendung von dafür spezifischen Antikörpern und
den Nachweis neu transkribierter viraler RNA innerhalb der Zellen über Verfahren
wie RT-PCR. Die Gegenwart lebender infektiöser Viruspartikel, folgend
auf solche Tests, kann auch durch Injektion von Zellkulturmedium
oder Zelllysate in gesunde empfängliche
Tiere gezeigt werden, mit darauffolgender Ausstellung der Zeichen
und Symptome der HCV-Infektion.
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Geeignete
Zellen oder Zelllinien für
die Kultivierung von HCV beinhalten Lymphozyten- und Heptozyten-Zelllinien,
die auf dem Gebiet bekannt sind, sind jedoch nicht hierauf begrenzt.
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Alternativ
können
primäre
Hepatozyten kultiviert und dann mit HCV infiziert werden oder die
Hepatozytenkulturen könnten
von der Leber infizierter Schimpansen abgeleitet werden. Zusätzlich können verschiedene
Immortalisierungsverfahren, die dem üblichen Fachmann auf dem Gebiet
bekannt sind, verwendet werden, um Zelllinien zu erhalten, die von
Hepatozytenkulturen abstammen. Beispielsweise können primäre Hepatozytenkulturen mit
einer Vielzahl von Zellen fusioniert werden, um die Stabilität zu erhalten.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin die in vitro-Produktion
von Hepatitis C-Viren von den Nukleinsäuresequenzen der Erfindung.
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In
einer Ausführungsform
können
die Sequenzen der Erfindung in einen Expressionsvektor inseriert werden,
der in eukaryontischen Zellen wirkt. Eukaryontische Expressionsvektoren,
die für
die Durchführung von
hocheffizientem Gentransfer in vivo geeignet sind, sind dem üblichen
Fachmann auf dem Gebiet wohlbekannt und beinhalten Plasmide, Vakziniaviren,
Retroviren, Adenoviren und Adeno-assoziierte Viren, sind jedoch
nicht hierauf begrenzt.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
die in dem rekombinanten Expressionsvektor enthaltenen Sequenzen
in vitro durch dem üblichen
Fachmann auf dem Gebiet bekannte Verfahren transkribiert werden, um
RNA-Transkripte zu erzeugen, die die Hepatitis C-Viren der Erfindung
codieren. Die Hepatitis C-Viren der Erfindung können dann durch Transfektion
von Zellen durch dem üblichen
Fachmann auf dem Gebiet bekannte Verfahren mit entweder einer in
vitro-Transkriptionsmischung, enthaltend die RNA-Transkripts oder
mit den rekombinanten Expressionsvektoren, enthaltend die hier beschriebenen
Nukleinsäuresequenzen,
erzeugt werden.
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Die
aus den Sequenzen der Erfindung erzeugten Hepatitis C-Viren können aus
den transfizierten Zellen durch den üblichen Fachmann auf dem Gebiet
bekannte Verfahren gereinigt oder teilweise gereinigt werden. In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Viren teilweise vor ihrer Verwendung als Immunogene in
den pharmazeutischen Zusammensetzungen und Vakzinen der vorliegenden
Erfindung gereinigt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft daher die Verwendung der aus den
Nukleinsäuresequenzen
der Erfindung erzeugten Hepatitis C-Viren als Immunogene in lebenden
oder getöteten
(z.B. Formalin-inaktivierten) Vakzinen, um Hepatitis C in einem
Säuger
zu verhindern.
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In
einer alternativen Ausführungsform
kann das Immunogen der vorliegenden Erfindung eine infektiöse Nukleinsäuresequenz
oder eine mutierte infektiöse
Nukleinsäuresequenz
sein, die ein Hepatitis C-Virus codiert.
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Alternativ
kann ein direkter Gentransfer über
Verabreichung eines eukaryontischen Expressionsvektors bewirkt werden,
enthaltend eine Nukleinsäuresequenz
der Erfindung.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
kann das Immunogen ein Polypeptid sein, codiert durch die Nukleinsäuresequenzen
der Erfindung. Die vorliegende Erfindung betrifft daher auch Polypeptide,
erzeugt aus den Nukleinsäuresequenzen
der Erfindung oder Fragmenten davon. In einer Ausführungsform
können
die Polypeptide der vorliegenden Erfindung durch Synthese aus den
Nukleinsäuresequenzen
der Erfindung oder isolierten Fragmenten davon rekombinant erzeugt
und gereinigt oder teilweise gereinigt werden und zwar aus transfizierten
Zellen, wobei bereits auf dem Gebiet bekannte Verfahren verwendet
werden. In einer alternativen Ausführungsform können die
Polypeptide aus viralen Teilchen, erzeugt durch Transfektion einer
Wirtszelle, mit den Nukleinsäuresequenzen
der Erfindung gereinigt oder teilweise gereinigt werden. Solche
Polypeptide könnten
beispielsweise entweder Capsid oder Hüll-Polypeptide beinhalten,
hergestellt aus den Sequenzen der vorliegenden Erfindung.
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Wenn
die Nukleinsäuresequenzen
der Erfindung als Immunogene verwendet werden oder die Polypeptide
oder daraus erzeugten Viren, werden sie vorzugsweise teilweise vor
ihrer Verwendung als Immunogene in pharmazeutischen Zusammensetzungen
und Vakzinen der vorliegenden Erfindung gereinigt. Wenn sie als
Vakzin verwendet werden, können
die Sequenzen und das Polypeptid und die Virusprodukte davon allein oder
in einem geeigneten Verdünnungsmittel
verabreicht werden, einschließlich
aber nicht begrenzt auf Wasser, Salzlösung oder irgendeine Art eines
gepufferten Mediums. Das erfindungsgemäße Vakzin kann einem Tier,
insbesondere einem Säuger
und besonders einem Menschen verabreicht werden und zwar auf eine
Vielzahl von Wegen, einschließlich
intradermal, intramuskulär,
subkutan oder in irgendeiner Kombination davon, ist jedoch nicht
darauf begrenzt.
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Geeignete
Mengen an Material zur Verabreichung für prophylaktische und therapeutische
Zwecke werden abhängig
von dem gewählten
Verabreichungsweg und dem verabreichten Immunogen (Nukleinsäure, Virus,
Polypeptid) variieren. Ein Fachmann auf dem Gebiet wird anerkennen,
dass die zu verabreichenden Mengen für jedes besondere Behandlungsprotokoll
einfach und ohne unnötige
Versuche bestimmt werden können.
Die Vakzine der vorliegenden Erfindung können einmal oder periodisch
verabreicht werden, bis ein geeigneter Titer von Anti-HCV-Antikörpern im
Blut auftaucht. Für
ein aus einer Nukleinsäuresequenz
bestehendes Immunogen wird eine geeignete Menge der Nukleinsäuresequenz,
die für
prophylaktische Zwecke verwendet werden sollte, in einen Bereich
von ungefähr
100 μg bis
ungefähr
5 mg und noch bevorzugter in einen Bereich von ungefähr 500 μg bis ungefähr 2 mg
fallen. Für
ein Polypeptid wird eine geeignete Menge zur Verwendung für prophylaktische
Zwecke vorzugsweise bei 100 ng bis 100 μg und für ein Virus bei 102 bis
106 infektiösen Dosen liegen. Eine solche
Verabreichung wird natürlich
vor irgendeinem Zeichen einer HCV-Infektion geschehen.
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Ein
erfindungsgemäßes Vakzin
kann in Formen wie Kapseln, flüssigen
Lösungen,
Suspensionen oder Elixieren für
die orale Verabreichung oder in sterilen Flüssigformen wie Lösungen oder
Suspensionen, verwendet werden. Vorzugsweise wird ein inerter Träger verwendet
wie Salzlösung
oder phosphatgepufferte Salzlösung
oder irgendein solcher Träger,
worin das HCV der vorliegenden Erfindung in geeigneter Weise suspendiert
werden kann. Die Vakzine können
sich in Form von Einzeldosispräparationen
oder in Multidosiskölbchen befinden,
die für
Massen-Vakzinierungsprogramme von sowohl Tieren als auch Menschen
verwendbar sind. Für
die Zwecke der Verwendung der Vakzine der vorliegenden Erfindung
wird auf Remington's
Pharmaceutical Sciences, Mack Publishing Co., Easton, Pa., Osol
(Hrsg.) (1980); und New Trends and Developments in Vaccines, Voller
et al. (Hrsg.), University Park Press, Baltimore, Md. (1978) Bezug
genommen, die beide nützliche Informationen
zur Herstellung und Verwendung von Vakzinen bereitstellen. Natürlich können die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung, wenn sie als Vakzine verwendet
werden, als Teil der Zusammensetzung oder Emulsion ein geeignetes
Adjuvans beinhalten, wie z.B. Alaun (oder Aluminiumhydroxid), wenn
Menschen vakziniert werden sollen, um die Produktion von Antikörpern durch
Immunzellen weiter zu stimulieren. Wenn Nukleinsäuren, Viren oder Polypeptide
für Impfzwecke
verwendet werden, können
sich andere spezifische Adjuvantien wie CpG-Motive (Krieg, A. K.
et al. (1995) und (1996)) als nützlich
erweisen.
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Wenn
die Nukleinsäuren,
Viren und Polypeptide der vorliegenden Erfindung als Vakzine oder
Inokula verwendet werden, werden sie üblicherweise als physikalisch
diskrete Einheiten existieren, die für eine Einzeldosis für Tiere
geeignet sind, insbesondere Säuger
und besonders den Menschen, wobei jede Einheit eine bestimmte Menge
des aktiven Materials enthalten wird, die so berechnet ist, dass
die gewünschte
immunogene Wirkung in Assoziation mit dem benötigten Verdünnungsmittel erzeugt wird.
Die Dosis des Vakzins oder Inokulums gemäß der vorliegenden Erfindung
wird mindestens einmal verabreicht. Um das Antikörperniveau anzuheben, kann
eine zweite oder Booster-Dosis zu irgendeiner Zeit nach der anfänglichen
Dosis verabreicht werden. Der Bedarf und das Timing von einer solchen
Booster-Dosis wird natürlich
durch die solide Bewertung des Verabreichenden eines solchen Vakzins
oder Inokulums und gemäß soliden
Prinzipien, die auf dem Gebiet wohlbekannt sind, bestimmt werden.
Beispielsweise könnte
erwartet werden, dass eine solche Booster-Dosis vorteilhafterweise
zu irgendeinem Zeitpunkt zwischen ungefähr 2 Wochen und ungefähr 6 Monaten
folgend auf die anfängliche
Vakzinierung geschehen kann. Darauffolgende Dosen können, wie
angegeben, verabreicht werden.
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Die
Nukleinsäuresequenzen,
Viren und Polypeptide der vorliegenden Erfindung können auch
für die Zwecke
einer Therapie verabreicht werden, wobei ein Säuger, insbesondere ein Primat,
und insbesondere ein Mensch bereits infiziert ist, wie durch wohlbekannte
Diagnosemaßnahmen
gezeigt. Wenn die Nukleinsäuresequenzen,
Viren oder Polypeptide der vorliegenden Erfindung für solche
therapeutischen Zwecke verwendet werden, werden im wesentlichen
dieselben Kriterien angewandt werden können, wie bei der Verwendung
als Vakzin, außer
dass die Inokulation nach der Infektion stattfinden wird. Wenn die
Nukleinsäuresequenzen,
Viren oder Polypeptide der vorliegenden Er findung als Therapeutika
bei der Behandlung einer Infektion verwendet werden, umfasst das
Therapeutikum so eine pharmazeutische Zusammensetzung, enthaltend
eine ausreichende Menge der Nukleinsäuresequenzen, Viren oder Polypeptide,
um eine therapeutisch wirksame Reaktion in dem zu behandelnden Organismus
hervorzurufen. Natürlich
wird die Menge der zu verabreichenden pharmazeutischen Zusammensetzung
wie bei den Vakzinen, abhängig
von dem darin enthaltenen Immunogen (Nukleinsäure, Polypeptid, Virus) und
dem Verabreichungsweg variieren.
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Das
erfindungsgemäße Therapeutikum
kann so auf dem subkutanen, intramuskulären oder intradermalen Weg
verabreicht werden. Ein Fachmann auf dem Gebiet wird natürlich anerkennen,
dass die für
jedes bestimmte Behandlungsprotokoll zu verabreichenden Mengen ohne überflüssige Experimente
einfach bestimmbar sind. Natürlich
werden die tatsächlichen
Mengen, abhängig
von dem Verabreichungsweg wie auch Geschlecht, Alter und klinischem
Status des Subjekts variieren, was im Fall von menschlichen Patienten
durch die gründliche
Bewertung des Klinikers bestimmt werden kann.
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Das
Therapeutikum der vorliegenden Erfindung kann in Form wie Kapseln,
flüssigen
Lösungen,
Suspensionen oder Elixieren oder sterilen Flüssigformen wie Lösungen oder
Suspension, verwendet werden. Vorzugsweise wird ein inerter Träger verwendet
wie Salzlösung
oder phosphatgepufferte Salzlösung
oder irgendein solcher Träger,
worin das HCV der vorliegenden Erfindung in geeigneter Weise suspendiert
werden kann. Die therapeutischen Mittel können sich in Form von Einzeldosispräparationen
oder in Multidosiskölbchen befinden,
die für
Massen-Behandlungsprogramme von sowohl Tieren als auch Menschen
verwendbar sind. Wenn die Nukleinsäuresequenzen, Viren oder Polypeptide
der vorliegenden Erfindung als Therapeutika verwendet werden, können sie
natürlich
als Einzeldosis oder als Reihe von Dosierungen verabreicht werden,
abhängig
von der Situation und wie bestimmt durch die Person, die die Behandlung
durchführt.
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Die
Nukleinsäuren,
Polypeptide und Viren der vorliegenden Erfindung können auch
bei der Erzeugung von Antikörpern
gegen HCV verwendet werden. Die Bezeichnung "Antikörper" wird hier verwendet, um sich auf Immunglobulinmoleküle und immunologisch
aktive Teile der Immunglobulinmoleküle zu beziehen. Beispiele für Antikörpermoleküle sind
intakte Immunglobulinmoleküle,
im Wesentlichen intakte Immunglobulinmoleküle und Teile eines Immunglobulinmoleküls, einschließlich derjeniger
Teile, die auf dem Gebiet als Fab, F(ab')2 und F(v)
bekannt sind wie auch chimäre
Antikörpermoleküle.
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So
können
die Polypeptide, Viren und Nukleinsäuresequenzen der vorliegenden
Erfindung bei der Erzeugung von Antikörpern verwendet werden, die
mit antigenen Determinanten auf der Oberfläche von Hepatitis C-Viruspartikeln eine
Immunreaktion bilden (d.h. eine spezifische Bindung zwischen einem
antigenen Determinante enthaltenden Molekül und einem Molekül, enthaltend
eine Antikörperkombinationsstelle,
wie z.B. einem ganzen Antikörpermolekül oder einem
aktiven Teil davon).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft daher auch die Antikörper, die
folgend auf die Immunisierung mit den Nukleinsäuresequenzen, Viren oder Polypeptiden
der vorliegenden Erfindung erzeugt werden. Diese Antikörper werden
typischerweise durch die Immunisierung eines Säugers mit einem Immunogen oder
Vakzin zur Induktion von Antikörpermolekülen mit
einer Immunspezifität
für Polypeptide
oder Viren, erzeugt in Reaktion auf eine Infektion mit den Nukleinsäuresequenzen
der vorliegenden Erfindung, erzeugt werden. Wenn sie für die Erzeugung
solcher Antikörper
verwendet werden, können
die Nukleinsäuresequenzen,
Viren oder Polypeptide der vorliegenden Erfindung an irgendeine
Art eines Trägermoleküls gebunden
werden. Die resultierenden Antikörpermoleküle werden
dann von dem Säuger
gesammelt. Die gemäß der vorliegenden
Erfindung erzeugten Antikörper
haben den einzigartigen Vorteil, dass sie als Reaktion auf authentische,
funktionale Polypeptide erzeugt wurden, die gemäß dem tatsächlich klonierten HCV-Genom
erzeugt wurden.
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Die
erfindungsgemäßen Antikörpermoleküle können polyklonal
oder monoklonal sein. Monoklonale Antikörper werden einfach durch auf
dem Gebiet wohlbekannte Verfahren erzeugt. Teile von Immunglobulinmolekülen, wie
z.B. Fabs, wie auch chimäre
Antikörper,
können
ebenfalls durch dem üblichen
Fachmann auf dem Gebiet wohlbekannte Verfahren für die Erzeugung solcher Antikörper erzeugt
werden.
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Die
erfindungsgemäßen Antikörper können auch
in Blut, Plasma, Serum, Hybridomüberständen und ähnlichem
enthalten sein. Alternativ wird der erfindungsgemäße Antikörper in
einem gewünschten
Ausmaß durch
wohlbekannte Verfahren, wie beispielsweise DEAE-Sephadex, isoliert.
Die gemäß der vorliegenden
Erfindung erzeugten Antikörper
können
weiter gereinigt werden, um spezifische Klassen oder Subklassen
von Antikörpern
wie IgM, IgG, IgA oder ähnliches
zu erhalten. Antikörper
der IgG-Klasse werden für
die Zwecke eines passiven Schutzes bevorzugt.
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Die
Antikörper
der vorliegenden Erfindung sind für die Prävention und Behandlung von
Erkrankungen nützlich,
die durch Hepatitis C-Virus in Tieren erzeugt werden, insbesondere
in Säugern
und besonders dem Menschen.
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Bei
der Bereitstellung der erfindungsgemäßen Antikörper für einen Empfängersäuger, vorzugsweise einen
Menschen, wird die Dosierung der verabreichten Antikörper, abhängig von
Faktoren wie dem Alter, Gewicht, der Größe, dem Geschlecht, dem allgemeinen
medizinischen Zustand, der Anamnese und ähnlichem variieren.
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Allgemein
wird es vorteilhaft sein, dem Empfängersäuger eine Dosierung von Antikörpern im
Bereich von ungefähr
1 mg/kg Körpergewicht
bis ungefähr
10 mg/kg Körpergewicht
des Säugers
bereitzustellen, obwohl eine niedrigere oder höhere Dosis verabreicht werden
kann, wenn dies als wünschenswert
betrachtet wird. Solche Antikörper
werden üblicherweise
auf dem intravenösen
oder intramuskulären
Weg als Inokulum verabreicht. Die erfindungsgemäßen Antikörper sollen dem Empfängersubjekt
in einer ausreichenden Weise bereitgestellt werden, um die Schwere,
das Ausmaß oder
die Dauer irgendeiner existierenden Infektion zu verhindern, zu
vermindern oder abzuschwächen.
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Die
durch Verwendung der Nukleinsäuresequenzen,
Viren oder Polypeptide der vorliegenden Erfindung hergestellten
Antikörper
sind auch für
Diagnosezwecke sehr nützlich.
Beispielsweise können
die Antikörper
als in vitro Diagnostika verwendet werden, um im Hinblick auf eine
Gegenwart von HCV in biologischen Proben zu testen, die von Tieren
genommen wurde, insbesondere dem Menschen. Solche Assays beinhalten Radioimmunoassays,
EIA, Fluoreszenz, Western-Blot-Analysen und ELISAs, sind jedoch
nicht hierauf begrenzt. In einer solchen Ausführungsform wird die biologische
Probe mit Antikörpern
der vorliegenden Erfindung kontaktiert und ein markierter zweiter
Antikörper
wird verwendet, um die Gegenwart von HCV, an den Antikörper gebunden
sind, nachzuweisen.
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Solche
Assays können
beispielsweise direkt sein, wenn der markierte erste Antikörper mit
dem Antigen immunreaktiv ist, wie beispielsweise ein Polypeptid
auf der Oberfläche
des Virus; indirekt, wenn ein markierter zweiter Antikörper mit
dem ersten Antikörper
reaktiv ist; ein kompetitives Protokoll sein, was beispielsweise
die Addition eines markierten Antigens involvieren würde oder
ein Sandwich-Assay, wobei sowohl markierte als auch nichtmarkierte
Antikörper
verwendet werden wie auch andere Protokolle, die wohlbekannt und auf
dem Gebiet beschrieben sind.
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In
einer Ausführungsform
würde ein
Immunoassayverfahren einen für
HCV-Hülldeterminanten
spezifischen Antikörper
verwenden und würde
weiterhin die Schritte des Kontaktierens einer biologischen Probe
mit dem HCV-spezifischen Antikörper
und dann den Nachweis der Gegenwart von HCV-Material in der Testprobe unter
Verwendung von einem der Assay-Typ-Protokolle, wie oben beschrieben,
umfassen. Polypeptide und Antikörper,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung erzeugt wurden, können
auch in Form eines Kits bereitgestellt werden, entweder in Gefäßen als
gereinigtes Material oder in Zusammensetzungen und suspendiert in geeigneten
Verdünnungsmitteln,
wie vorher beschrieben.
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Für alle prophylaktischen,
therapeutischen und diagnostischen Verwendungen können die
erfindungsgemäßen Antikörper und
andere Reagenzien zusätzlich
zu den geeigneten Geräten
und Hilfsmitteln in Form eines Kits bereitgestellt werden, um die
einfache Verfügbarkeit
und einfache Verwendung zu erleichtern.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung von Nukleinsäuresequenzen
und Polypeptiden der vorliegenden Erfindung für ein Screening auf potenziell
antivirale Mittel für
eine antivirale Aktivität
gegen HCV. Solche Screening-Verfahren sind dem Fachmann auf dem
Gebiet wohlbekannt. Allgemein werden die antiviralen Mittel in einer
Vielzahl von Konzentrationen im Hinblick auf ihre Wirkung für eine Verhinderung einer
viralen Replikation in Zellkultursystemen, die die virale Replikation
unterstützen
und dann im Hinblick auf eine Inhibition der Infektiösität oder der
viralen Pathogenizität
(und einem niedrigen Niveau der Toxizität) in einem Tiermodellsystem
getestet.
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In
einer Ausführungsform
werden tierische Zellen (insbesondere menschliche Zellen), die mit
den erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenzen
transfiziert sind, in vitro kultiviert und die Zellen werden mit
einem antiviralen Kandidatenmittel (einer Chemikalie, Peptid usw.)
behandelt, und zwar durch Zugabe des Kandidatenmittels zum Medium.
Die behandelten Zellen werden dann exponiert, möglicherweise unter transfizierenden oder
Fusionsbedingungen, die auf dem Gebiet bekannt sind, gegenüber den
Nukleinsäuresequenzen
der vorliegenden Erfindung. Man läßt dann eine ausreichende Zeitspanne
vergehen, damit die Infektion auftreten kann, worauffolgend die
Gegenwart oder Abwesenheit einer viralen Replikation gegenüber unbehandelten Kontrollzellen
durch den üblichen
Fachmann auf dem Gebiet bekannte Verfahren bestimmt würde. Solche
Verfahren beinhalten den Nachweis viraler Antigene in der Zelle,
z.B. durch Immunfluoreszenzverfahren, die auf dem Gebiet wohlbekannt
sind; den Nachweis viraler Polypeptide durch einen Western-Blot
unter Verwendung von hierfür
spezifischen Antikörpern;
den Nachweis neu transkribierter viraler RNA innerhalb der Zellen
durch RT-PCR; und den Nachweis der Gegenwart von lebenden infektiösen Viruspartikeln
durch Injek tion von Zellkulturmedium oder Zelllysaten in gesunde,
empfängliche
Tiere mit darauffolgender Ausstellung der Zeichen und Symptome der
HCV-Infektion, sind jedoch nicht hierauf begrenzt. Ein Vergleich
der Ergebnisse, die für
die Kontrollzellen erhalten wurden (nur mit Nukleinsäuresequenz
behandelt) mit denjenigen, die für
behandelte Zellen erhalten wurden (Nukleinsäuresequenz und antivirales
Mittel) würde
den Grad, falls vorhanden, der antiviralen Aktivität des Kandiaten-antiviralen
Mittels anzeigen. Natürlich
würde der übliche Fachmann
auf dem Gebiet einfach verstehen, dass solche Zellen mit dem Kandidaten-antiviralen
Mittel entweder vor oder nach Aussetzung gegenüber der Nukleinsäuresequenz
der vorliegenden Erfindung behandelt werden können um zu bestimmen, gegen
welche Stufe oder Stufen der viralen Infektion und Replikation das
Mittel effektiv ist.
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In
einer alternativen Ausführungsform
kann ein virales Enzym, wie z.B. NS3-Protease, NS2-NS3-Protease,
NS3-Helicase oder NS5B-RNA-Polymerase aus einer Nukleinsäuresequenz
der Erfindung erzeugt und zum Screening auf Inhibitoren verwendet
werden, die als antivirale Mittel wirken können. Die Struktur- und Nichtstrukturbereiche
des HCV-Genoms, einschließlich
Nukleotid- und Aminosäurestellungen,
wurden beispielsweise wie in Houghton, M. (1996), 1;
und Major, M. E. et al. (1997), Tabelle 2 beschrieben, bestimmt.
-
Solche
oben erwähnten
Proteaseinhibitoren können
die Form chemischer Verbindungen oder Peptide annehmen, die die
bekannten Spaltungsstellen der Protease nachahmen und können unter
Verwendung von Verfahren, die dem Fachmann auf dem Gebiet bekannt
sind, einem Screening unterworfen werden (Houghton, M. (1996) und
Major, M. E. et al. (1997)). Beispielsweise kann ein Substrat verwendet
werden, das das natürliche
Substrat der Protease nachahmt, das jedoch ein nachweisbares Signal
bereitstellt (z.B. durch fluorimetrische oder kolorimetrische Verfahren),
wenn es gespalten wird. Dieses Substrat wird dann mit der Protease und
dem Kandidaten-Proteaseinhibitor unter Bedingungen eines geeigneten
pHs, einer Temperatur usw. inkubiert, um die Proteaseaktivität nachzuweisen.
Die proteolytischen Aktivitäten
der Protease in Gegenwart oder Abwesenheit des Kandidateninhibitors
werden dann bestimmt.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
kann ein Kandidaten-antivirales Mittel (wie z.B. ein Proteaseinhibitor)
direkt in vivo im Hinblick auf eine antivirale Aktivität durch
Verabreichung des Kandidaten-antiviralen Mittels an einen Schimpansen
untersucht werden, der mit einer Nukleinsäuresequenz der Erfindung transfiziert wurde
oder mit einem Virus der Erfindung infiziert wurde und dann durch
Messung der viralen Replikation in vivo durch Verfahren wie RT-PCR.
Natürlich
kann der Schimpanse mit dem Kandidatenmittel entweder vor oder nach
Transfektion mit der infektiösen
Nukleinsäuresequenz
behandelt werden oder mit einem Virus der Erfindung infiziert werden
um zu bestimmen, gegen welche Stufe oder Stufen der viralen Infektion
und Replikation das Mittel effektiv ist.
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Die
Erfindung stellt auch bereit, dass die Nukleinsäuresequenzen, Viren und Polypeptide
der Erfindung in Form eines Kits, allein oder in Form einer pharmazeutischen
Zusammensetzung, bereitgestellt werden können.
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Alle
wissenschaftlichen Veröffentlichungen
und/oder hier zitierten Patente werden spezifisch durch Inbezugnahme
eingeschlossen. Die folgenden Beispiele illustrieren verschiedene
Aspekte der Erfindung, sollen jedoch den Umfang derselben auf keine
Weise begrenzen.
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Beispiele
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Material und Methoden
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Quelle für HCV
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Ein
infektiöser
Plasmapool von HCV-Genotyp 2a (HC-J6CH),
hergestellt aus Akutphasenplasma eines Schimpansen, der experimentell
mit Plasma von einem japanischen Patienten inokuliert wurde, der
mit dem Stamm HC-J6 infiziert war (Okamoto et al., 1991) wurde für das Klonieren
verwendet. Ein infektiöser
cDNA-Klon des HCV-Stamms H77, Genotyp 1a, wurde ebenfalls verwendet
(pCV-H77C; Yanagi et al., 1997).
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Amplifikation, Klonieren und Sequenzanalyse
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Virale
RNA wurde aus 100 μl
Aliquots des HC-J6
CH-Plasmapools mit dem
TRIzol-System (GIBCO/BRL) (Yanagi et al., 1997) extrahiert. Die
bei der cDNA-Synthese und PCR-Amplifikation verwendeten Primer basierten
auf der Genomsequenz des Stamms HC-J6 (Okamoto et al., 1991) und
von der konservierten Region (3'X)
der 3'UTR von HCV
Genotyp 2a (Tanaka et al., 1996) (Tabelle 1). Die RNA wurde für 2 Minuten bei
65°C denaturiert
und cDNA wurde für
1 Stunde bei 42°C
mit Superscript II reverser Transkriptase (GIBCO/BRL) synthetisiert
sowie spezifischen reversen Primern in 20 μl Reaktionsvolumina. Die cDNA-Mischungen
wurden mit RNase H und RNase T1 (GIBCO/BRL) bei 37°C für 20 Minuten
behandelt. Tabelle
1 Für die Amplifikation
und das Klonieren von Stamm HC-J6
CH, Gentyp
2a verwendete Oligonukleotide
- a HCV-spezifische Sequenzen werden in normalen
Text dargestellt, nicht-HCV-spezifische Sequenzen in Fettdruck und
Spaltungsstellen, die für
das cDNA-Klonieren verwendet werden, wurden unterstrichen
- b Die Kernsequenz des T7-Promotors ist kursiv dargestellt.
-
Die
für die
Amplifikation und das Klonieren der Gesamtlängen-HC-J6CH-Sequenz verwendete
Strategie wird in 1 dargestellt. Nucleotidpositionen
korrespondieren zu denjenigen des 2a-infektiösen Klons (pJ6CF), der hier
beschrieben wird. Das 5'-Ende
von HC-J6CH (nts. 17-297, ausschließlich der
Primersequenzen) wurde aus 2 μl
cDNA amplifiziert, synthetisiert mit Primer a-2 (Yanagi et al.,
1996). Die PCR wurde mit AmpliTaq Gold DNA-Polymerase (Perkin-Elmer), wie früher beschrieben
(Yanagi et al., 1996) unter Verwendung der Primer 1S-J6F und a-2
durchgeführt.
Nach der Reinigung wurden die amplifizierten Produkte in den pGEM-T
Easy-Vektor (Promega) un ter Verwendung von Standardverfahren kloniert
und 5 Klone (pJ6-5'UTR) wurden
sequenziert.
-
Das
3'-Ende von HC-J6CH wurde in 3 überlappenden Stücken amplifiziert.
Die RT-PCR eines kurzen Fragments von NS5B (nts. 9279-9439) wurde
mit den Primern 9251S-J6F und 9464R-J6F, wie oben beschrieben, durchgeführt. Die
PCR-Produkte wurden in den pGEM-T Easy-Vektor kloniert und eine
Sequenzanalyse wurde von 5 pJ6-3'F-Klonen
durchgeführt.
Eine zweite Region, die sich von NS5B bis zum konservierten Bereich
der 3'UTR erstreckte
(nts. 9376-9629) wurde in RT-nested PCR (externe Primer H9261F und
H3'X58R, interne
Primer H9282F und H3'X45R),
(Yanagi et al., 1997) amplifiziert. Die amplifizierten Produkte
wurden in pGEM-9zf (–)
unter Verwendung von HindIII- und XbaI-Stellen kloniert und 14 pJ6-3'VR-Klone wurden sequenziert.
Das dritte Fragment, das die 3'-terminale
Sequenz beinhaltete, wurde mit den Primern 9399S-J6F und J6-3'XR von einem der
pJ6-3'VR-Klone amplifiziert
und in einen der pJ6-3'F-Klone
unter Verwendung von Stuf- und XbaI-Stellen (pJ6-3'X) kloniert.
-
Der
ORF von HCV HC-J6CH wurde durch lange RT-PCR
in 3 überlappenden
Stücken
amplifiziert. Die Amplifikation wurde an 2 μl von cDNA-Mischungen mit dem
Advantage cDNA-Polymerasemix (Clontech) (Yanagi et al., 1997) durchgeführt. Das
J6S-Fragment (nts. 86-2761) wurde mit den Primern a-1 (Yanagi et
al., 1996) und J6-2787R von cDNA, synthetisiert mit dem Primer J6-3329R
amplifiziert. Eine einzelne PCR-Runde wurde in einem Robocycler
thermal cycler (Stratagene) durchgeführt und bestand aus einer Denaturierung
bei 99°C
für 35
Sekunden, einem Annealing bei 67°C
für 30
Sekunden und einer Elongation bei 68°C für 4 Minuten 30 Sekunden während der
ersten 5 Zyklen, 5 Minuten während
der nächsten
10 Zyklen, 5 Minuten 30 Sekunden während der folgenden 10 Zyklen
und 6 Minuten während
der letzten 10 Zyklen. Das J6B-Fragment (nts. 2573-5488) wurde mit
den Primern 2543S-J6F und 5518R-J6F aus cDNA amplifiziert, synthetisiert
mit dem Primer 5518R-J6F. Schließlich wurde das J6A-Fragment
(nts. 5515-9282) mit den Primern 5487S-J6F und 9310R-J6F aus cDNA amplifiziert,
synthetisiert mit dem Primer 9470R (24)-J6F. PCR-Amplifikationen
der Fragmente J6B und J6A bestanden aus einer Denaturierung bei
99°C für 35 Sekunden,
einem Annealing bei 67°C
für 30
Sekunden und einer Elongation bei 68°C für 6 Minuten während der
ersten 5 Zyklen, 7 Minuten während
der nächsten
10 Zyklen, 8 Minuten während
der folgenden 10 Zyklen und 9 Minuten während der letzten 10 Zyklen.
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Nach
Reinigung der langen PCR-Produkte mit dem QIAquick PCR-Reinheitskit
(QIAGEN) wurden A-tailing-Reaktionen mit AmpliTaq DNA-Polymerase (Perkin
Elmer) bei 72°C
für 1 Stunde
durchgeführt.
Die gelgereinigten A-tailed PCR-Produkte wurden in den pCR2.1-Vektor
(Invitrogen) oder den pGEM-T Easy-Vektor (Promega) kloniert. DH5-alpha-kompetente
Zellen (GIBCO BRL) wurden transformiert und auf LB-Agarplatten,
enthaltend 100 μg/ml
Ampicillin (SIGMA) selektiert und in LB-Flüssigkulturen bei 30°C für 18 bis
20 Stunden (Yanagi et al., 1997) amplifiziert. Eine Midiprep wurde
unter Verwendung von Wizard Plus Midipreps DNA Purification System
(Promega) durchgeführt.
Multiple Klone der J6S-, J6A- und J6B-Fragmente wurden sequenziert.
-
Die
Konsensussequenz des Stamms HC-J6CH (nts.
17-9629) wurde durch direktes Sequenzieren von PCR-Produkten (nts.
297-3004 und nts. 4893-5762) und durch eine Sequenzanalyse der TA-Klone
(nts. 17-5488 und nts. 5515-9629) (1) bestimmt.
Beide DNA-Stränge
wurden in allen Fällen
sequenziert. Analysen von Genomsequenzen, einschließlich multipler
Sequenzausrichtungen und Baumanalysen wurden mit GeneWorks (Oxford
Molecular Group) (Bukh et al., 1995) durchgeführt.
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Konstruktion chimärer cDNA-Klone der Gentypen
1a und 2a
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Vier
Gesamtlängen
Intertyp chimäre
cDNA-Klone wurden konstruiert (4, 5A, 5B).
Bei jedem Klon codierten die C-, E1- und E2-Gene die Konsensus-Aminosäuresequenz
von HC-J6CH. Das p7-Protein wurde entweder
durch die HC-J6CH oder pCV-H77C Konsensussequenz
codiert und die NS-Proteine wurden alle durch die pCV-H77C-Gene
codiert. Um diese cDNA-Klone genetisch zu erzeugen, wurde eine NdeI-Stelle
von pCV-H77C zunächst
durch eine stille Substitution (C zu T) an Position 9158 eliminiert.
Kurz gefasst wurden zwei Fragmente aus pCV-H77C mit den Primern
H7851S und H9173R (M) und mit den Primern H9140S (M) und H9417R
(Tabelle 3) amplifiziert, gelgereinigt und für eine Fusions-PCR mit den
Primern H7851S und H9417R verwendet. Die Fusions-PCR-Produkte wurden
in pCV-H77C unter Verwendung von HindIII- und Af1II-Stellen kloniert.
Eine neue künstliche
NdeI-Stelle wurde durch stille Substitution (C zu T) an Position
2765 eingeführt.
PCR-Produkte, die aus pCV-H77C mit dem Primer H2751SII amplifiziert
wurden, enthaltend künstliche
ClaI- und NdeI-Stellen und dem Primer H2870R, wurden in das modifizierte
pCV-H77C unter Verwendung von ClaI- und Eco47III-Stellen kloniert.
Das endgültige
Konstrukt (pH77CV) wurde als Kassettenvektor verwendet, um die Intertyp
chimären
HCV cDNA-Klone zu konstruieren.
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Die
vier chimären
cDNA-Klone wurden wie folgt konstruiert. PH77CV-J6S (die in SEQ
ID No: 3 dargestellte Nukleotidsequenz und die in SEQ ID No: 4 dargestellte
Aminosäuresequenz):
Das AgeI/BsmI-Fragment von Klon J6S2 und das BsmI/NdeI-Fragment
von Klon J6S1 wurden in pH77CV unter Verwendung von AgeI und NdeI-Stellen
kloniert; pH77 (p7) CV-J6S (in SEQ ID No: 5 dargestellte Nukleotidsequenz
und in SEQ ID No: 6 dargestellte Aminosäuresequenz): Ein Fragment von
pH77CV-J6S wurde durch ein Fragment ersetzt, amplifiziert von pCV-H77C
mit den Primern J6-H2556S und H2786R unter Verwendung von BsaBI-
und NdeI-Stellen; J6S (in SEQ ID No: 7 dargestellte Nukleotidsequenz
und in SEQ ID No: 8 dargestellte Aminosäuresequenz): Ein Fragment,
amplifiziert von pH77pCV-H77C mit den Primern a-1 und 356RF-J6H77
und ein anderes Fragment, amplifiziert von pH77CV-J6S mit den Primern
333S-J6 und 753R-J6
wurden gelgereinigt und eine Fusions-PCR wurde mit den Primern a-1
und 753R-J6 durchgeführt.
Das AgeI/ClaI-Fragment der subklonierten Fusions-PCR-Produkte und
das ClaI/NdeI-Fragment von pH77CV-J6S wurden in den Klon pH77CV-J6S
unter Verwendung von AgeI- und NdeI-Stellen kloniert; pH77 (p7)-J6S
(die in SEQ ID No: 9 dargestellte Nukleotidsequenz und die in SEQ
ID No: 10 dargestellte Aminosäuresequenz):
Das AgeI/ClaI-Fragment von J6S und das ClaI/NdeI-Fragment von (p7)
CV-J6S wurde in den pH77 (p7) CV-J6S
unter Verwendung von AgeI- und NdeI-Stellen kloniert.
-
Jeder
Intertyp-chimäre
cDNA-Klon wurde retransformiert, um einen einzelnen Klon zu selektieren
und eine groß angelegte
Präparation
von Plasmid-DNA
wurde mit einem QIAGEN-Plasmid Maxi kit, wie vorher beschrieben
(Yanagi et al., 1997), durchgeführt.
Jeder der vier cDNA-Klone wurde vollständig vor der Inokulation sequenziert.
Jeder Klon war genetisch stabil, da das Verdaumuster wie erwartet,
folgend auf die Retransformation war und die komplette Sequenz war
die erwartete.
-
Konstruktion des Gesamtlange-cDNA-Klons
HC-J6CH
-
Ein Überblick über den
Gesamlängen-HC-J6CH-Klon wird in 1 dargestellt.
In dem endgültigen
Konstrukt pJ6CF, das das Konsensus-Polyprotein von HC-J6CH codiert, wurde eine XbaI-Stelle durch
stille Substitution (A zu G) an Position 5494 eliminiert. Verdaute
Fragmente, enthaltend die Konsensussequenz, wurden aus den geeigneten
Subklonen gereinigt und unter Verwendung der angegebenen Stellen
ligiert. Der Gesamtlängen-cDNA-Klon
(pJ6CF) wurde zur Selektion eines einzelnen Klons retransformiert
und eine groß angelegte
Präparation
von Plasmid-DNA, gefolgt von einer vollständigen Sequenzanalyse, wurde
durchgeführt.
Der Klon pJ6CF war genetisch stabil.
-
Intrahepatische Transfektion des Schimpansen
mit transkribierter RNA
-
In
Duplicat 100 μl
Reaktionen wurde RNA in vitro mit T7-RNA-Polymerase (Promega) aus 10 μg von Matrizenplasmid,
linearisiert mit XbaI (Promega) wie vorher beschrieben (Yanagi et
al., 1997), transkribiert. Die Integrität der RNA wurde durch Elektrophorese
durch Agarosegel, gefärbt
mit Ethidiumbromid (Yanagi et al., 1997) überprüft. Jede Transkriptionsmischung
wurde mit 400 μl
eiskalter phosphatgepufferter Salzlösung ohne Calcium oder Magnesium
verdünnt
und dann direkt auf Trockeneis eingefroren und bei –80°C gelagert.
Innerhalb von 24 Stunden wurden beiden Transkriptionsmischungen
in denselben Schimpansen durch perkutane intrahepatische Injektion,
geführt
durch Ultraschall (Yanagi et al., 1998, 1999) injiziert. Wenn sich
der Schimpase nicht infizierte, wurde dieselbe Transfektion einmal
wiederholt. Nach zwei negativen Ergebnissen wurde der nächste Klon
in denselben Schimpansen, folgend demselben Protokoll, inokuliert.
Die Injektionen wurden in den Wochen 0 und 2 mit pH77CV-J6S, in
den Wochen 5 und 8 mit pH77 (p7) CV-J6S, in den Wochen 14 und 16 mit pH77-J6S,
in den Wochen 19 und 23 mit pH77 (p7)-J6S, in der Woche 28 mit pJ6CF
und schließlich in
Woche 34 mit pCV-H77C
durchgeführt.
Der Schimpanse wurde unter solchen Bedingungen erhalten, die allen
Anforderungen an seine Verwendung in einer anerkannten Einrichtung
entsprachen oder diese übertrafen.
-
Serumproben
wurden wöchentlich
von dem Schimpansen genommen und im Hinblick auf Leberenzymniveaus
durch Standardverfahren überwacht,
Anti-HCV-Antikörper durch
ELISA der zweiten Generation (Abbott) und HCV RNA durch einen empfindlichen
RT-nested PCR-Assay mit AmpliTaq Gold DNA-Polymerase unter Verwendung
von Primern von der 5'UTR
(Yanagi et al., 1996). Proben wurden als negativ für HCV RNA bewertet,
wenn zwei unabhängige
Tests an 100 μl
Serum negativ waren. Der Genomäquivalent
(GE)-Titer von HCV in positiven Proben wurde durch RT-nested PCR
an 10fachen seriellen Verdünnungen
der extrahierten RNA (Bukh et al., 1998) bestimmt. Die Konsensussequenz
des vollständigen
ORF von dem mit RNA-Transkripten von pJ6CF infizierten Schimpansen
wurde durch direktes Sequenzieren überlappender PCR-Produkte bestimmt,
erhalten durch long RT-nested PCR, wie früher beschrieben (Yanagi et
al., 1997), und zwar mit HC-J6 spezifischen Primern. Nach der intrahepatischen
Transfektion mit RNA-Transkripten von pCV-H77C führten wir eine H77 (Genoty
1a)-spezifische RT-nested PCR mit den Primern 2427S-H77 und 2832R-H77 für die erste
Runde und den Primern 2462S-H77 und 2645R-H77 für die zweite Runde durch (Tabelle
3). Die Empfindlichkeit dieses Assay entsprach derjenigen des Assays
unter Verwendung von 5'UTR-Primern,
wenn Serum getestet wurde, das nur H77-Genotyp 1a enthielt. Der
Genomtiter von Genotyp 1a wurde unter Verwendung dieser spezifischen
RT-nested PCR an 10fachen seriellen Verdünnungen der extrahierten RNA
bestimmt.
-
Beispiel 1
-
Sequenzanalyse des HCV-Stamms HC-J6CH
-
Da
bereits früher
festgestellt wurde, dass geringere Abweichungen von der Konsensus-Aminosäuresequenz
Gesamtlängen-HCV
cDNA-Klone nicht infektiös
machen (Yanagi et al., 1997, 1998), wurde die Konsensussequenz der
Klonierungsquelle vom Genotyp 2a (Stamm HC-J6CH)
bestimmt, bevor irgendwelche Gesamtlängen-Klone konstruiert wurden.
Kurz gefasst wurde ein Plasmapool, enthaltend den Stamm HC-J6CH, aus Akutphasen-Plasmaphereseeinheiten
hergestellt, gesammelt von einem Schimpansen, der experimentell mit
HC-J6 infiziert war (Okamoto et al., 1991). Der HCV-Genomtiter dieses
Pools war bei 105,4 Genomäquivalenten
(GE)/ml (Quantiplex HCV RNA bDNA 2.0, Chiron) und der Infektiösitätstiter
betrug 104 Schimpansen infektiöse Dosen/ml.
-
Die
Konsensussequenz der 5'UTR
von HC-J6CH (nts. 17-340) wurde von 5 Klonen,
enthaltend nts 17-297 und 8 Klonen, enthaltend nts. 86-340, deduziert.
Die 5'UTR der verschiedenen
Klone war hoch konserviert, jedoch unterschied sich die Konsensussequenz
von HC-J6CH um 2 Nukleotide von der früher für HC-J6 veröffentlichten
(Okamoto et al., 1991: C zu T an Position 36 und T zu C an Position
222).
-
Die
Konsensussequenz von 14 Klonen der 3'UTR von HC-J6CH zeigte
an, dass die 39 Nukleotid lange variable Region in diesem Stamm
hoch konserviert war und diese war identisch zu der früher für HC-J6
veröffentlichten
(Okamoto et al., 1991). Der Polypyrimidintrakt variierte stark in
der Länge
(84-164 Nukleotide) und enthielt einige konservierte A-Reste. In
dem konservierten Bereich waren die proximalen 16 Nukleotide identisch
zu denjenigen, die früher
für Isolate
unterschiedlicher HCV-Genotypen veröffentlicht wurden (Kolykhalov et
al., 1996; Tanaka et al., 1996; Yamada et al., 1996). Die verbliebenen
82 Nukleotide der konservierten Region wurden für andere Genotyp 2a-Stämme bestimmt
(Tanaka et al., 1996), jedoch nicht für HC-J6 oder HC-J6CH.
-
Der
ORF von HC-J6CH wurde in 3 Fragmenten durch
RT-PCR (1) amplifiziert. Acht Klone
des J6S-Fragments (nts. 86-2761), 6 Klone des J6B-Fragments (nts. 2573-5488)
und 6 Klone des J6A-Fragments (nts. 5515-9298) wurden sequenziert.
PCR-Fragmente, die die nts. 5489-5514 enthielten, wurden direkt
sequenziert. Eine Quasispezies wurden an den 243 Nukleotid-(2,7 %) und 69 Aminosäure (2,3
%)-Positionen angetroffen, verteilt über die 9099 nts (3033 aa)
des ORF. Jedoch wurde die Hauptzahl, 231 Nukleotidsubstitutionen
nur einmal nachgewiesen und 71,6 % von diesen stellten stille Mutationen
dar. Die 12 verbleibenden Nukleotidsubstitutionen waren je weils
auf jeweils 2 Klone begrenzt und nur 4 von diesen resultierten in
Aminosäureveränderungen.
Der Nukleotidunterschied unter den J6S-Klonen reichte von 0,1 bis
1,3 %, unter den J6B-Klonen reichte er von 0,1 bis 0,3 % und von
0,2 bis 4,0 % unter den J6A-Klonen (2). Drei
der 8 J6S-Klone,
4 der 6 J6B-Klone und alle 6 J6A-Klone hatten defekte Polyproteine
aufgrund von Nukleotiddeletionen, Insertionen oder Substitutionen.
-
Die
Sequenzen der Klone vom Stamm HC-J6
CH waren
relativ homogen. Dies wurde durch den hohen Grad der Konservierung
unter den Klonen von HVR1 (
3) unterstrichen,
einer Region, die häufig
zur Untersuchung der Quasispezies von HCV verwendet wird (Bukh et
al., 1995). Eine Ausnahme war die Sequenz des Klons J6A1, die sich
um ungefähr
4 % von den anderen Klonen in dieser Region unterschied (
2).
Es ist wichtig, dass die Konsensussequenz des Stamms HC-J6
CH (nts. 17-9629) ohne Zweideutigkeit auf
dem Nukleotid- oder deduzierten Aminosäureniveau bestimmt werden konnte.
Der Unterschied zwischen der Konsensus-ORF-Sequenz von HC-J6
CH von dem experimentell infizierten Schimpansen
zu der von HC-J6 von dem Inokulum (Okamoto et al., 1991) betrug
4,1 % bzw. 2,2 % auf dem Nukleotid- bzw. deduzierten Aminosäureniveau
(
2, Tabelle 2). Weiterhin stellten wir fest, dass
12 (44,4 %) der 27 Aminosäuren,
die HVR1 bildeten, sich zwischen HC-J6
CH und
HC-J6 unterschieden (
3). Diese Diversitäten sind
mehr als die weniger als 2 %, von denen allgemein angenommen wird,
dass sie eine Quasispezies umfassen. Tatsächlich sind diese Differenzen äquivalent
zu denjenigen, die zwischen den beiden Prototypstämmen des
HCV-Genotyp 1a [Stämme HCV-1
(Choo et al., 1991) und H77 (Yanagi et al., 1997)] angetroffen werden.
Diese Ergebnisse zeigen an, dass HC-J6
CH,
das die Hauptart bei dem experimentell infizierten Schimpansen darstellt,
eine Nebenart im ursprünglichen
Inokulum repräsentierte. Tabelle 2 Prozentualer Unterschied von Nukleotid-
und vorhergesagten Aminosäu
resequenzen zwischen dem Stamm HC-J6 (Okamoto et al., 1991) und
dem Stamm HC-J6
CH von einem Akutphasenplasmapool
eines Schimpansen, der mit HC-J6 i nokuliert wurde
Genomregion | nt.Positiona | %
nt. Differenz | %
a.a. Differenz |
ORF | 341-9439 | 4,1
(373/9099)b | 2,2
(66/3033)b |
5'UTR | 17-340 | 0,6
(2/324) | |
Kern | 341-913 | 0,5
(3/573) | 0
(0/191) |
E1 | 914-1489 | 4,3
(25/576) | 2,1
(4/192) |
HVR1 | 1490-1570 | 24,7
(20/81) | 44,4
(12/27) |
E2-HVR1 | 1571-2590 | 3,9
(40/1020) | 3,2
(11/340) |
p7 | 2591-2779 | 3,7
(7/189) | 3,2
(2/63) |
NS2 | 2780-3430 | 4,0
(26/651) | 2,8
(6/217) |
NS3 | 3431-5323 | 4,0
(76/1893) | 0,8
(5/631) |
NS4A | 5324-5485 | 4,3
(7/162) | 1,9
(1/54) |
NS4B | 5486-6268 | 3,7
(29/783) | 0,4
(1/261) |
NS5A | 6269-7666 | 5,4
(75/1398) | 3,4
(16/466) |
NS5B | 7667-9439 | 3,7
(65/1773) | 1,4
(8/591) |
3'UTR | 9440-9481 | 0
(0/42) | |
- a Die Nukleotidpositionen
korrespondieren zu denjenigen des infektiösen Gesamtlängen-Genotyp 2a-Klons (pJ6CF).
- b Die Zahlen in Klammern geben die Nukleotid-
oder Aminosäure-Differenzen für jede Region
an.
-
Beispiel 2
-
Chimäre molekulare Klone
-
Chimäre Flaviviren
mit substituierten Strukturgenen waren bei der Definition der biologischen
Funktion viraler Sequenzen oder Proteine bei der Analyse von Immunreaktionen
und bei der Erzeugung attenuierter Vakzin-Kandidaten (Brav und Lai, 1991; Chambers
et al., 1999; Pletnev et al., 1992,1993,1998) nützlich. Die Konsensussequenz
der 2a-Strukturgene und des umgebenden Bereichs wurde durch die
des infektiösen 1a-cDNA-Klons
ersetzt. In dem Genotyp 1a-Grundgerüst wurden zwei stille Mutationen
für Klonierungszwecke eingeführt [an
den Positionen 2765 (p7) und 9158 (NS5B) von pCV-H77C] (4).
Die komplette Sequenz jeder Chimere wurde verifiziert. Die Infektiosität der RNA-Transkripte
von vier unterschiedlichen Intertyp-chimären
Klone (4, 5A, 5B)
wurde durch konsekutive intrahepatische Transfektionen eines Schimpansen
bewertet. Die Klone wurden als nicht lebensfähig betrachtet, wenn eine virale
RNA in dem Serum innerhalb von zwei Wochen der wiederholten Transfektion
nicht nachgewiesen wurde. Alle chimä ren Klone enthielten die C-,
E1- und E2-Gene des Genotyps 2a. Die zwei chimären Klone, die getestet wurden,
unterschieden sich anfänglich
voneinander darin, dass einer das p7-Gen von 2a (pH77CV-J6S) und
der andere [pH77 (p7) CV-J6S] das p7-Gen von 1a aufwies. Sie unterschieden
sich von den zwei anderen Klonen darin, dass die 186 Nukleotide
der 5'UTR direkt
stromaufwärts
vom Initiationskodon vom 2a-Genotyp waren. Da kein Klon, der die
chimäre
5'UTR enthielt,
infektiös
war, wurde die chimäre
5'UTR durch die
Konsensus-Genotyp
1a 5'UTR ersetzt,
umd die zwei p7-Varietäten
[pH77-J6S und pH77 (p7)-J6S] zu erzeugen. Nach konsekutiver Transfektion
der vier Klone wurde keine HCV RNA, anti-HCV oder ALT-Erhöhung in
dem Schimpansen während
der 28 Wochen der Nachverfolgung nachgewiesen, was nahelegte, dass
RNA-Transkripte dieser Intertyp chimären Klone in vivo nicht lebensfähig waren.
-
Diese
Feststellung, dass die Intertyp-Klone zwischen den Genotypen 1a
und 2a nicht lebensfähig
waren, war überraschend,
da Flavivirus-Chimären,
die den Strukturbereich von Dengue-Virus Typ 1 oder 2 oder dem Zecken-Encephalitis-Virus
und den Nicht-Strukturbereich eines infektiösen Dengue-Typ-4-Virus enthielten, lebensfähig waren
(Brav und Lai, 1991; Pletnev et al., 1992, 1993). Während eine
bemerkenswerte Sequenzvariation zwischen den infektiösen Genotyp
1a und 2a Klonen von HCV existiert (Tabelle 3), zeigen diese Viren
einen größeren Grad
einer genetischen Heterogeneität
als die Haupt-Genotypen von HCV. Für andere Flaviviren war es
jedoch möglich,
infektiöse
chimäre
Klone nur zu erhalten, wenn die Capsidregion von dem Grundgerüst-cDNA-Klon
abstammte (Chambers et al., 1999; Pletnev und Men, 1998). Tabelle 3 Prozentualer Unterschied der Aminosäuresequenzen
zwischen dem infek tiösen
Klon vom Gentyp 1a (pCV-H77C; Yanagi et al., 1997) und dem infektiösen Klon
von Gentyp 2a (pJ6CF) des Hepatitis C-Virus
Genom
Regiona | Differenz |
Polyprotein | 27,9 (839/3007)b |
Kern | 8,9 (17/191) |
E1 | 37,0 (71/192) |
HVR1 | 59,3 (16/27) |
E2-HVR1 | 27,1 (91/336) |
p7 | 38,1 (24/63) |
NS2 | 41,9 (91/217) |
NS3 | 19,2 (121/631) |
NS4A | 33,3 (18/54) |
NS4B | 26,8 (70/261) |
NS5A | 38,5 (171/444) |
NS5B | 25,2 (149/591) |
- a Genomregionen,
definiert wie in Tabelle 1.
- b Die Zahlen in Klammern zeigen die
Aminosäureunterschiede
für jede
Region an. Positionen mit Deletionen oder Insertionen in E2 (4 aa-Positionen)
und NS5A (26 aa-Positionen) wurden nicht betrachtet.
-
Triviale
Erklärungen
können
das Fehlen einer Lebensfähigkeit
dieser Intertyp-Chimären
erklären.
Zunächst
könnten
die beiden stillen Mutationen, die in das Genotyp 1a-Grundgerüst (eine
in p7 und eine in NS5B) für
Klonierungszwecke eingeführt
wurden, potenziell die Infektiösität eliminieren.
Dies ist jedoch sehr unwahrscheinlich, das Mutationen an diesen
Stellungen unter Feldisolaten von HCV, einschließlich dem Stamm HC-J6CH existieren (Bukh et al., 1998). Es ist
auch bemerkenswert, dass die drei vorher veröffentlichten infektiösen Klone
des Stamms H77 etliche stille Nukleotidunterschiede aufwiesen (Hong
et al., 1999; Kolykhalov et al., 1997; Yanagi et al., 1997). Zweitens
könnten
Signalpeptidasen die chimären
E2/p7 oder p7/NS2 Bindungen nicht spalten. Dies scheint jedoch auch
unwahrscheinlich, da eukaryontische Signalpeptidasen typischerweise die
Aminosäuresequenzen
stromaufwärts
von der Spaltungsstelle erkennen [die (–3, –1) Regel] (Nielsen et al., 1997)
und die Aminosäuren
an diesen beiden Stellen sind zwischen den Genotypen 1a und 2a konserviert (5B). Schließlich
könnten
sich die E2/p7 und/oder p7/NS2 Genverbindungen zwischen den Genotypen
1a und 2a unterscheiden. Die Verbindungen, die für die Genotypen 1a und 1b bestimmt
wurden, wurden verwendet (Lin et al., 1994; Mizushima et al., 1994;
Selby et al., 1994), da diejenigen für den Genotyp 2a nicht identifiziert
wurden. In den letzteren zwei Fällen
sollten weitere Analysen des Genotyps 2a eventuell ausreichende Daten
bereitstellen, um solche potenziellen Probleme zu überwinden
und es wäre
wahrscheinlich möglich, eine
lebensfähige
Chimäre
zu erzeugen.
-
Kompliziertere
Erklärungen
für das
Fehlen der Lebensfähigkeit
der Chimären
könnten
nötig sein,
wenn kritische Genotyp-spezifische Wechselwirkungen im Hinblick
auf Stukturproteine, Nicht-Strukturproteine und die genomische RNA
auftreten. Man kann beispielsweise nicht ausschließen, dass
die Chimären
nicht lebensfähig
waren, da die IRES-Funktion komprommitiert war. Bei in vitro-Studien
hing die IRES-Aktivität
von RNA-Sequenzen, nicht nur in der 5'UTR sondern auch im Bereich des sich
3' von der Translations-Initiationsstelle
erstreckte (Hahm et al., 1998; Lemon und Honda, 1997; Reynolds et
al., 1995) ab. Obwohl die 3'-Grenze der
HCV IRES immer noch kontrovers diskutiert wird, wird angenommen,
dass sie höchstens
die ersten 39 nts des Kerngens involviert (Lemon und Honda, 1997).
Die 5'UTR der Intertyp-Chimären war
entweder eine Chimäre
der Genotyp 1a- und 2a-Sequenzen oder die gesamte 5'UTR stammte vom 1a-Klon
ab (4, 5A). Es ist wichtig, dass das
5'-Ende des Kerns
unter den Genotypen 1a und 2a konserviert ist (5A). So wird die vorhergesagte IRES-ähnliche
Sekundärstruktur
bei diesen Chimären
aufrechterhalten, was nahelegt, dass die IRES-Aktivität sehr wahrscheinlich
erhalten bleibt.
-
Mögliche Wechselwirkungen
zwischen den Strukturproteinen und den Nicht-Strukturproteinen und/oder
der genomischen RNA, was eine RNA-Verpackung, Replikation oder Translation
involviert, sind möglich.
Beim Poliovirus, wobei es sich um einen anderen Positiv-Sinn-RNA-Virus
handelt, wurde eine funktionale Kopplung der RNA-Verpackung mit
der RNA-Replikation und der RNA-Replikation mit der Translation
vorgeschlagen (Novak und Kirkegaard, 1994; Nugent et al., 1999). Ähnlich wie
bei anderen Viren der Flaviviridae Familie wird angenommen, dass
ein Membran-assoziierter Replikase-Komplex die Replikation am 3'-Ende von HCV initiiert
und eine komplementäre
Negativ-Strang-RNA synthetisiert (Rice, 1996). Die putativ cis-wirkenden Elemente
an den 5'- und 3'-Enden, von denen
angenommen wird, dass sie für
die virale Genom-Replikation wichtig sind (Rice 1996; Frolov et
al., 1998), sollten in den Intertyp-HCV-Chimären mindestens in den beiden Produkten
mit der authentischen 1a 5'UTR
erhalten sein. Es kann jedoch vermutet werden, dass das virale Verpackungssystem
unterbrochen war (Frolov et al., 1998). Studien unter Verwendung
eines Kunjin Flavivirus-Replikonsystems und unter Bereitstellung
der Strukturproteine in trans legte nahe, dass die essenziellen Verkapselungssignale
nicht im Strukturbereich des Genoms lagen (Khromykh et al., 1997,
1998). Die Lokalisierung der Verpackungssignale von HCV ist nicht
bekannt. Wenn jedoch die Strukturproteine die virale RNA über Genotyp-spezifische
Sequenzen außerhalb
des Strukturbereichs verkapseln, würden die Chimären nicht dazu
in der Lage sein, die RNA zu verpacken und es wäre extrem schwierig, lebensfähige Chimäre zwischen sehr
divergenten Stämmen
zu konstruieren.
-
Beispiel 3
-
Ein Konsensus-molekularer Klon der Gentyps
2a ist in vivo infektiös
-
Um
zu beweisen, dass der Genotyp 2a-Teil, der in den 4 Intertyp-chimären cDNA-Klonen
verwendet wird, tatsächlich
die infektiöse
Sequenz repräsentierte,
wurde ein Konsensus-Gesamtlängen-cDNA-Klon
von HC-J6CH (pJ6CF) konstruiert. Die Kernsequenz
des T7-Promotors, ein 5'-Guanosinrest
und die Gesamtlängensequenz
von HC-J6CH (9711 nts) wurden in den pGEM-9Zf-Vektor unter Verwendung
von NotI/XbaI-Stellen kloniert. Innerhalb der HCV-Sequenz gab es keine
deduzierten Aminosäureunterschiede
und nur 4 Nukleotidunterschiede (Nukleotid-Positionen 1822, 5494,
9247 und 9289) von der Konsensussequenz von HC-J6CH,
wie in der gegenwärtigen
Studie bestimmt. Die stille Mutation an Position 1822 lag innerhalb
des Strukturbereichs und war so auch in den vier Intertyp-Chimären vorhanden.
Die 5''-terminalen 16 nts
und die 3'-terminalen
82 nts wurden von den vorher veröffentlichten
HCV Genotyp 2a-Sequenzen deduziert (Okamoto et al., 1991, Tanaka
et al., 1996). Der Gesamtlängen-cDNA-Klon
des Genotyps 2a enthielt eine 5'UTR
von 340 nts, einen ORF von 9099 nts, codierend 3033 Aminosäuren und
eine 3'UTR, bestehend
aus einer variablen Region von 39 nts, gefolgt von einem 132 Nukleotid
langen Polypyrimidintrakt, unterbrochen durch 3 A-Reste und den 3'-terminalen konservierten Bereich von
98 nts.
-
RNA-Transkripte
von pJ6CF wurden in denselben Schimpansen injiziert, der für die Injektion
der 4 Intertyp-Chimären
verwendet wurde. Der Schimpanse infizierte sich beim ersten Versuch
mit einem HCV-Titer von 102 GE/ml in Woche
1 nach der Inokulation (p. i.) und 103 bis
104 GE/ml während den Wochen 2 bis 6 p.
i. Die Konsensussequenz der PCR-Produkte des kompletten ORF, amplifiziert
aus Serum, erhalten während Woche
5 p. i., war identisch zu der Sequenz von pJ6CF und es gab keinen
Beweis einer Quasispezies. Da RNA-Transkripte dieses infektiösen Genotyp
2a-Klons in vivo infektiös
waren und er sich eine exakte Sequenz mit den nicht-infektiösen Intertyp-Chimären Klonen
teilte, muss ihr Versagen, sich zu replizieren, das Ergebnis von
Inkompatiblitäten
zwischen den Genotyp 1a und 2a-Sequenzen gewesen sein.
-
Um
zu bestätigen,
dass der verwendete Schimpanse auch gegenüber einer Infektion durch Genotyp 1a
empfänglich
war, umfassend die meisten Intertyp-Chimären,
wurde der Schimpanse daraufhin mit RNA-Transkripten des infektiösen Genotyp
1a-Klons (pCV-H77C) inokuliert. Serumproben wurden in einem H77-spezifischen
RT-PCR-Assay getestet, um die Super-Infektion mit Genotyp 1a zu
identifizieren. In Woche 1 p. i. lag der gesamte HCV-Genom-Titer
bei 104 GE/ml und der H77-spezifische(1a)-Genom-Titer
betrug 102 GE/ml. Der H77-spezifische Genom-Titer
stieg auf 103 GE/ml in Woche 2 p. i. und
erreichte 104 GE/ml während den Wochen 3 bis 6 p.
i. Die Konsensussequenz der PCR-Produkte, amplifiziert mit H77-spezifischen
Primern in den Wochen 1 bis 6 p. i. erwiesen sich als identisch
zu denjenigen von pCV-H77C. Die direkten Sequenzen der PCR-Produkte,
amplifiziert mit den 5'UTR-Primern
in den Wochen 1 bis 2 nach Inokulation von pCV-H77C waren jedoch
identisch zu der von pJ6CF, was anzeigte, dass der 2a-Genotyp immer
noch vorlag und die Hauptspezies ausmachte. Diese Experimente bestätigten,
dass die Unfähigkeit
der Intertyp 1a, 2a cDNA-Klone zur Infektion des Schimpansen nicht
das Ergebnis von schützenden
Immunreaktionen in dem Schimpansen waren, sondern Defizienzen repräsentierten,
die den Chimären
innewohnten.
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Diskussion
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Die
veröffentlichten
infektiösen
cDNA-Klone von HCV repräsentieren
die beiden besonders wichtigen Subtypen von Genotyp 1 (Hong et al.,
1999; Kolykhalov et al., 1997; Yanagi et al., 1997,1998). Es sind
jedoch 5 weitere Haupt-Genotypen von HCV bekannt. In den obigen
Beispielen wurde die Infektiösität eines
cDNA-Klons eines zweiten Haupt-HCV-Genotyps demonstriert. In vorherigen
Studien wurde die Infektiösität von RNA-Transkripten
in vivo durch intrahepatische Transfektion eines Schimpansen demonstriert.
Dieser neue infektiöse
Klon (pJ6CF) codiert das Konsensus-Polyprotein des HCV-Stamms HC-J6CH, Genotyp 2a. Sein codiertes Polyprotein
unterscheidet sich von denjenigen der infektiösen Klone der Genotypen 1a
und 1b um ungefähr
30 % (Tabelle 2). Genotyp 2-Stämme,
insbesondere die Subtypen 2a und 2b, zeigen eine weltweite Verteilung
und wichtige Unterschiede zwischen den Genotypen 1 und 2 im Hinblick
auf Pathogenese und Behandlung wurden in vorherigen Studien angegeben.
Die Verfügbarkeit
eines infektiösen
Klons, der einen zweiten Haupt-Genotyp von HCV repräsentierte,
sollte neue Wege einer Untersuchung der molekularen Biologie und Immunpathologie
dieses wichtigen und genetisch deutlich unterschiedlichen menschlichen
Pathogens eröffnen.
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Es
wird angenommen, dass die 5'-
und 3'UTRs von HCV
für die
Virus-Replikation,
Translation und virale Verpackung kritisch sind (Rice, 1996). Die
203 5'-terminalen
Nukleotide und die 101 3'-terminalen
Nukleotide der veröffentlichten
infektiösen
Klone der Genotypen 1a und 1b waren identisch. Jedoch unterscheiden sich
die Sequenzen der UTRs des Genotyps 2a-Klons von denjenigen der
Genotyp 1-Klone. Insgesamt hatte der 5'UTR des Genotyps 2a-Klons 17 nt Unterschiede und eine einzelne
Nukleotiddeletion im Vergleich mit den infektiösen Klonen des Genotyps 1a
(5A). Fünf
dieser Unterschiede und die Deletion liegen innerhalb der ersten
30 Nukleotide, während
der Rest in der vorhergesagten IRES-Struktur angetroffen wird. Es
existieren auch Unterschiede zwischen der 3'UTR des Genotyp 2a-Klons und den Klonen
des Genotyps 1a (5B). Die Sequenzen der variablen
Region sind sehr unterschiedlich. Kürzliche Studien haben gezeigt,
dass diese Region für
die Infektiösität in vivo
nicht kritisch ist (Yanagi et al., 1999). Innerhalb der Regionen,
die für
die Infektiösität in vivo
kritisch sind (Yanagi et al., 1999), hat der 132 Nukleotid lange
Polypyrimidin-Trakt des Genotyp 2a-Klons 3 einzigartige A-Reste, verteilt
aufweisend und die 3'-terminale
konservierte Region von 98 nts hat 4 nt Unterschiede innerhalb der
3'-terminalen stabilen
Stamm-Schleifen-Struktur (5B)
(Kolykhalov et al., 1996; Tanaka et al., 1996). Da der 2a-Klon infektiös war, scheinen
diese Sequenzunterschiede anscheinend wirklich zu sein und sind
mit der Infektiösität kompatibel.
Weitere Studien sind nötig
um zu bestimmen, ob diese kritische Genotyp-spezifische Sequenzen
repräsentierten.
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