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BEREICH DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Steigern der Produktion
eines Wachstumsfaktors in Kokultursystemen. Genauer gesagt bezieht sich
die Erfindung auf ein Verfahren zur Produktion eines Wachstumsfaktors,
der Thrombozytenwachstumsfaktor (nachfolgend als PDGF bezeichnet)
umfasst.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Bezüglich Verfahren
zum Steigern der Produktion von Wachstumsfaktoren wurde berichtet, dass
PDGF-Produktion induziert wurde, indem dem Nährmedium von menschlichen Keratinozyten
von Zang et al., J Dermatol 22, 305-309, (1995) in einem Einzelkultursystem
aktives Vitamin D zugegeben wurde. Verfahren zum Steigern von PDGF-Produktion in Kokultursystemen
sind zur Zeit nicht bekannt. Und es wird ein effizienteres Verfahren
zum Steigern der Produktion von Wachstumsfaktoren benötigt.
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Im
Hinblick auf Obiges wurde eine Reihe von gewissenhaften Untersuchungen
durchgeführt,
um ein effizienteres Verfahren zum Steigern der Produktion von Wachstumsfaktoren
in Kokultursystemen bereitzustellen.
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Als
ein Beispiel dieser Untersuchungen beschreiben Wang et al. (Endocrinology,
Band 138, Nr. 7, Juli 1997, Seiten 2953-2962) die Auswirkungen von
1,25-Dihydroxyvitamin D3 auf eine Kokultur
von Osteoblast- (HOB) und Endothelzellen (HUVEC-Zellen); in dem
Fall des Kokultivierens von HOB und HUVEC zeigt Wang, dass die aktive
Form von Vitamin D, d. h. 1,25-Dihydroxyvitamin D3,
die Stimulation der Genexpression eines Rezeptors für einen
vaskulären endothelialen
Wachstumsfaktor auf den Endothelzellen, gefolgt von erhöhter Produktion
von Knochenwachstumsfaktoren durchführt.
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Das
US-Patent 5 656 450 beschreibt ein Verfahren zum Umwandeln eines
latenten transformierenden Wachstumsfaktors Beta (TGFβ), der von
den Zellen in einer aktiver Form mittels Ultraschall schon produziert
wurde.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung stellt Ausführungsformen bereit,
die Verfahren zum Steigern der Produktion eines Wachstumsfaktors
in einem Kokultursystem beinhaltet, indem (1) einem Kokulturmedium
eine aktive Form von Vitamin D zugegeben wird, (2) die Zellen in einem
Kokulturmedium Ultraschall ausgesetzt werden und (3) einem Kokulturmedium
eine aktive Form von Vitamin D zugegeben wird und die Zellen in
dem Kokulturmedium Ultraschall ausgesetzt werden. Die Erfindung
wird unten im Detail beschrieben.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
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Die
Figur zeigt die Mengen an PDGF-AB in dem Kokulturmedium, wobei:
- a) Kontrollgruppe
- b) Ultraschall ausgesetzte Gruppe
- c) mit aktivem Vitamin D behandelte Gruppe
- d) Ultraschall ausgesetzte + mit aktivem Vitamin D behandelte
Gruppe.
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Der
Asterisk (*) und der doppelte Asterisk (**) bezeichnen einen P-Wert von < 0,05 bzw. < 0,01 im Vergleich
mit der Kontrollgruppe gemäß den Ergebnissen
des Dunnett-Tests für
multiple Vergleiche.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung kann auf Wachstumsfaktoren, wie etwa einen basischen Fibroblasten-Wachstumsfaktor
(bFGF), einen transformierenden Wachstumsfaktor-β (TGF-β) und PDGF angewendet werden. Von
diesen wird PDGF bevorzugt.
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Es
ist nahegelegt worden, dass diese Wachstumsfaktoren wichtige Rollen
bei dem Reparaturprozess von Gewebe, z. B. bei der Fraktur-Reparatur
[Joyce et al. Prog. Clin. Biol. Res. 365, 391-416, (1991)], spielen.
Es hat sich herausgestellt, dass einer von ihnen, PDGF, an sehr
wichtigen, wesentlichen Phänomenen
bei der Körperentwicklung,
Zelldifferenzierung, Zellvermehrung usw. beteiligt ist. Zusätzlich dazu
weist PDGF eine Wachstum stimulierende Aktivität in Bezug auf fast alle mesodermal
abgeleiteten Zellen auf. Aufgrund der Tatsache, dass PDGF solche
Aktivitäten
aufweist, wurde von ihm erwartet, dass er als therapeutisches Mittel,
wie etwa ein Mittel zur Förderung
von Gefäßneubildung
oder ein Mittel zur Wundheilung, verwendet wird. Es hat sich in
der Tat herausgestellt, dass er eine wichtige Rolle bei dem Wundheilungsprozess
spielt [H. Hosgood, Vet Surg 22, 490-495 (1993), Vereinigte Staaten
Patentnr. 5,457,093]. Zusätzlich
dazu kann die Fraktur-Reparatur
durch lokale Einspritzen von ihm beschleunigt werden, und er kann
als ein therapeutisches Mittel für
eine Fraktur verwendet werden.
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Erfindungsgemäße Kokultursysteme
sind die Kultur von zwei oder mehreren Wachstumsfaktoren produzierenden
Zellarten, in dem gleichen Medium. Von diesen wird die Kombination
aus Osteoblasten und Endothelzellen bevorzugt. Mit den hier beschriebenen
Osteoblasten sind menschliche Osteosarkomzellen (SaOS-2), HOS, M063
usw. gemeint. Diese Zellen können
von der American Type Culture Collection (Amerikanische Kultursammlung)
erhalten und wie unten beschrieben durch Kultivieren und durch Subkultivieren
experimentell verwendet werden.
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Unter
Endothelzellen, wie hier beschrieben, versteht man Endothelzellen
der menschlichen Nabelvene (RUVEC), mikrovaskuläre Endothelzellen, Lungenendothelzellen
usw. Diese Zellen können
von Sanko Junyaku Co. Ltd., Takara Co. Ltd. und Iwaki Glass Co.
Ltd. aus Japan usw. erhalten werden. Diese Zellen können durch
Kultivieren und Subkultivieren in einem Medium für Endothelzellen verwendet werden.
Das Kokultursystem von Osteoblasten und Endothelzellen wird gebildet,
indem wie unten beschrieben Osteoblasten in dem Nährmedium
kultiviert werden und Endothelzellen am folgenden Tag auf die Osteoblasten
zugegeben werden, was zu einem Kokultursystem führt.
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Unter
den in der Erfindung für
das Kokultursystem verwendeten Nährmedien
versteht man McCoy's
modifiziertes 5A-Medium, das 5-15 % fötales Kälberserum enthaltende a-MEM
usw. Von diesen wird das 10 % fötales
Kälberserum
enthaltende, modifizierte McCoy's
5A-Medium bevorzugt.
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Unter
der aktiven Form von Vitamin D, die in der Erfindung verwendet wurde,
versteht man eine Form von Vitamin D, die physiologische Aktivitäten, wie
etwa Aktivitäten
zur Regulierung des Calcium- und Knochenstoffwechsels aufweist,
im Unterschied zu Formen von Vitamin D, die keine physiologische Aktivität aufweisen,
und sie umfasst aktive Formen von Vitamin D2,
aktive Formen von Vitamin D3 und deren Derivate.
Eigentliche Beispiele umfassen 1-Hydroxyvitamin D, 1,24-Dihydroxyvitamin
D, 1,25-Dihydroxyvitamin D, 1,24,25-Trihydroxyvitamin D, 24,24-Difluor-1,25-Dihydroxyvitamin
D und 26,26,26,27,27,27-Hexafluor-1,25-dihydroxyvitamin D. Von diesen
werden 1-Hydroxyvitamin D3, 1,24(R)-Dihydroxyvitamin
D3 und 1,25-Dihydroxyvitamin D3 bevorzugt.
Konzentrationen, die dem Nährmedium
zugegeben werden können,
betragen 1×10-10 M bis 1×10-7 M,
und der Konzentrationsbereich von 1×10-5 M
bis 3×10-8 M wird bevorzugt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist Ultraschall mit niedriger Intensität derjenige, der nicht mit
thermischen Ereignissen in Verbindung steht. Ultraschall mit niedriger
Intensität
besteht aus einer Frequenz von 1,3 bis 2 MHz, einem Wiederholungszyklus
von 100 bis 1000 Hz, einer Signallänge von 10 bis 2000 μs und einer
Intensitat von bis zu 100 mW/cm2. Es wird
weiterhin in Erwägung
gezogen, dass andere Ultraschallenergie entweder mit thermischer
Wirkung oder ohne diese verwendet werden kann.
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Es
wird bevorzugt, dass die Unterfläche
der Löcher,
die die Kokultur enthalten, unter Verwendung einer Ultraschallausgabe
von Exogen Co. 20 Minuten lang pro Tag an 4 aufeinander folgenden
Tagen Ultraschall ausgesetzt wird.
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Die
Charakteristiken der unten angewendeten Ultraschallausgabe waren
ein Impulssignal von 200 μs,
eine Frequenz von 1,5 MHz, ein Wiederholungszyklus von 1 kHz, und
die Intensität
betrug 30 mW/cm2.
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Die
Ultraschallmaschine, die in diesen Versuchen verwendet wurde, ist
in dem Vereinigten Staaten Patent (Nr. 4,530,360) als eine grundlegende,
nichtinvasive Behandlungstechnik und Vorrichtung zur transkutanen
Anwendung von Ultraschallimpulsen von außerhalb des Körpers des
Patienten auf den betroffenen Ort beschrieben.
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Ultraschall
mit niedriger Intensität
besteht aus einer Frequenz von 1,3 bis 2 MHz, einem Wiederholungszyklus
von 100 bis 1000 Hz, einer Signallänge von 10 bis 2000 μs und einer
Intensität
von bis zu 100 mW/cm2. Die bevorzugte Dauer
des Ultraschall-Aussetzens beträgt
bis zu 20 Minuten.
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Im
U.S. Patent Nr. 5,520,612 an Winder et al. werden auch bevorzugte
Ultraschallbehandlungssysteme offenbart. In diesen Systemen wird
Ultraschall mit niedriger Intensität in einem Frequenzbereich
von 20 kHz bis 10 MHz angewendet. Der Wiederholungszyklus liegt
im Bereich von 5 bis 10 kHz. Der Auslastungsgrad beträgt von ungefähr 5 bis
90 % und die Intensität
beträgt
bis zu 100 mW/cm2.
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In
einem anderen Vereinigten Staaten Patent (USP 5,003,965) haben Talish
et al. ein Ultraschallbehandlungssystem beschrieben, das aus einer
Körper-Applikatoreinheit,
die mit einer Fernbedienungseinheit mittels eines abgedeckten Glasfaserkabels verbunden
ist, besteht, und in diesem System besteht Ultraschall mit niedriger
Intensität
aus einer Frequenz von 1,3 bis 2 MHz und einer Intensität von bis zu
1 bis 50 mW/cm2.
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Das
Verfahren zum Steigern der Produktion von Wachstumsfaktoren in dem
Kokultursystem in dieser Erfindung schließt die Kombination aus dem Zugeben
eines aktiven Vitamins D zu einem Kokulturmedium, das Wachstumsfaktor
produzierende Zellen enthält,
und vorzugsweise auch das Ultraschall-Aussetzen von Zellen ein.
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BEISPIELE
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Die
folgenden spezifischen Beispiele dienen der Erläuterung der vorliegenden Erfindung.
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Beispiele 1 bis 3 und
Vergleichsbeispiel
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Ein
2-mL Volumen von menschlichen osteoblastischen Zellen (SaOS-2) wurde
bei einer Dichte von 2×105 Zellen/Loch in eine Platte mit 6 Löchern, die
mit menschlichem Kollagen I beschichtet war, angeimpft. SaOS-2 ist
eine osteoblastische Zelllinie, die 1975 von einem Osteosarkom einer
Frau von kaukasischer Abstammung gebildet wurde, und sie wurde von
der American Type Culture Collection (Amerikanische Kultursammlung)
erhalten. Das McCoy's
5A-Medium, zu dem 10 % fötales
Kälberserum (FCS)
zugegeben worden war (10 % FCS-McCoy's 5A), wurde als Nährmedium verwendet. Am nächsten Tag
wurde jedem Loch bei einer Dichte von 3×105 Zellen/Loch
0,5 ml Endothelzellen der menschlichen Nabelvene (HUVECs) zugegeben.
Die HUVECs wurden von Sanko Junyaku Co. Ltd erhalten.
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Jede
Gruppe ist wie unten gezeigt.
- Beispiel 1: Die
Unterfläche
der Löcher
wurde 20 min lang pro Tag an 4 aufeinander folgenden Tagen Ultraschall
ausgesetzt.
- Beispiel 2: 10-8 M 1,25-Dihydroxyvitamin
D3 wurde dem Nährmedium zugegeben.
- Beispiel 3: 10-8 M 1,25-Dihydroxyvitamin
D3 wurde dem Nährmedium zugegeben, und die
Unterfläche
der Löcher
wurde 20 min lang pro Tag an 4 aufeinander folgenden Tagen Ultraschall
ausgesetzt.
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In
dem Vergleichsbeispiel und Beispiel 1 wurde das Nährmedium
hinsichtlich der Behandlung mit aktivem Vitamin D durch 10 % FCS-McCoy's 5A, das 0,01 %
Ethanol (das Vehikel für
1,25-Dihydroxyvitamin D3) enthielt, ersetzt. Das Medium wurde 2 Tage
später
gewechselt.
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In
Beispiel 2 und Beispiel 3 wurde das Nährmedium durch 10 % FCS-McCoy's 5A, das 1×10-8 M 1,25-Dihydroxyvitamin D3 enthielt,
ersetzt. Das Medium wurde 2 Tage später gewechselt.
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Hinsichtlich
des Ultraschallaussetzens erfolgte in dem Vergleichsbeispiel und
Beispiel 2 kein Ultraschallaussetzen. In Beispiel 1 und Beispiel
3, das Aussetzen gegenüber
Ultraschall mit niedriger Intensität mit einer Ultraschallausgabeeinheit
von Exogen Co. 20 Minuten lang pro Tag an 4 aufeinanderfolgenden
Tagen. Die Charakteristiken der Ultraschallausgabe waren ein Impulslänge von
200 μs, eine
Frequenz von 1,5 MHz, ein Wiederholungszyklus von 1 kHz, und die
Intensität
betrug 30 mW/cm2.
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Am
folgenden Tag wurde das Nährmedium gesammelt,
und die Konzentration von PDGF-AB in dem Nährmedium wurde mit einem ELISA-Kit von Amersham
Co, der spezifisch PDGF-AB misst, gemessen. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in 1 gezeigt.
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Wie
in 1 klar ersichtlich, war die Menge an produziertem
PDGF-AB in Beispiel 1, 2 und 3 im Vergleich zu dem Vergleichsbeispiel
signifikant erhöht.
Darüber
hinaus wurde in den Beispielgruppen eine größere Erhöhung des PDGF-AB in Beispiel
3 beobachtet.