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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft selbstaufschäumende Systeme. Insbesondere
betrifft die Erfindung selbstaufschäumende Systeme, die zumindest
zwei Komponenten aufweisen, die aufschäumen wenn sie ausgegeben werden,
und die eine reinigende, kühlende
und erfrischende Wirkung auf die Haut haben.
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Hintergrund
der Erfindung
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Typische
Reinigungsrezepturen sind darauf ausgelegt, zuvor aufgetragene Gesichtspuder,
Rouges, Grundierungen, Lidschatten und Lippenstift effektiv und
effizient zu entfernen. Oberflächenaktive
Stoffe sind ebenfalls besonders nützlich beim Entfernen wasserfesten
Make-ups. Darüber
hinaus entfernen Reinigungsprodukte Schmutz und Öl, die sich auf der Haut und
im Haar ansammeln. Um dies zu erreichen, verwenden kommerzielle
Gesichtsreinigungsprodukte, die normalerweise in Form eines Gels,
einer Lotion oder Creme vorliegen, oberflächenaktive Stoffe als Inhaltsstoffe.
Des weiteren verspürt
man ein erfrischendes Gefühl, wenn
der oberflächenaktive
Stoff in Kontakt mit Wasser tritt, da er einen feinporigen (bubbly)
Schaum erzeugt. Unglücklicherweise
trocknen viele oberflächenaktive
Stoffe die Haut aus und/oder sind für den Benutzer reizend. Weil
sie oberflächenaktive
Stoffe enthalten, können
viele Reinigungsprodukte nicht regelmäßig im Augenbereich oder in
manchen Fällen
auch nur in einiger Entfernung davon benutzt werden.
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Oberflächenaktive
Stoffe können
die natürliche
schützende
Lipidschicht der Haut stören.
Es gibt zwei Quellen von Hautoberflächenlipiden, die diese wichtige
Barriere bilden: die Talgdrüsen
und die Epidermis. Lipide sind eine mannigfaltige Gruppe von Verbindungen,
die Triglyceride, Diglyce ride, Ceramide (ceramides), freie Fettsäuren, Wachs-Ester
(wax esters), Cholesterin und Cholesterin-Ester und Squalen umfassen.
Die Menge und Zusammensetzung der Hautoberflächenlipide ist an verschiedenen
Orten des Körpers
unterschiedlich und kann bis zu einem gewissen Grad von der Anzahl
der Talgdrüsen
in einem bestimmten Bereich der Haut abhängen. Der Zustand (condition)
der Hautoberflächenlipide
kann auch durch einen Mangel an essentiellen Fettsäuren (essential
fatty acid deficiency) beeinflusst sein. Darüber hinaus kann sich die Lipidbarriere
verringern, wenn sie scharfen Reinigungsmitteln oder Seifen, die
oberflächenaktive
Stoffe enthalten, ausgesetzt wird. Deshalb sind Reinigungsprodukte
erwünscht,
die nicht die natürliche
Lipidschutzschicht der Haut beeinträchtigen, die aber gründlich reinigen
und sich kühl
und erfrischend anfühlen.
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Eine
weitere wünschenswerte
Eigenschaft von Reinigungsprodukten ist das erfrischende Gefühl, das von
einer kühlenden
Empfindung auf der Haut herrührt.
Um einen physiologisch kühlenden
Effekt auf der Haut zu erreichen, ist es im Stand der Technik bekannt,
beispielsweise Menthol oder andere ähnlich schwerflüchtige Komponenten
einzusetzen. Andere verwendete Zusammensetzungen enthalten azyklische
sekundäre
und tertiäre
Sulfoxide and Sulfone, p-Menthan und ihre Derivate. Jedoch haben
diese Zusammensetzungen einen starken Geruch und sind nicht wünschenswert
zum Gebrauch auf der Haut. Deswegen wird eine weniger übliche Form
benötigt,
die ein erfrischendes und kühlendes
Gefühl
erzeugt, das angenehm bei der Benutzung ist.
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Konsumenten
von Reinigungsprodukten wünschen
nicht nur ein Produkt, das gründlich
reinigt, sie wünschen
ein Produkt, dass ihnen auch das „Gefühl" gibt, dass es gründlich reinigt. Dieses Gefühl wird
erreicht, wenn ein Reinigungsprodukt während des Gebrauchs kühlend, erfrischend
und prickelnd oder feinporig ist. Die vorliegende Erfyyindung stellt
ein selbstschäumendes
System zur Verfügung,
das ein kühlendes
Gefühl erzeugt,
gründlich
reinigt und einem auch das Gefühl
gibt, dass es gründlich
reinigt, das aber nicht die empfindliche Lipidbarriere der Haut
stört.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein kosmetisches oder pharmazeutisches
selbstaufschäumendes System
zur Anwendung auf der Haut oder auf dem Haar. Das System weist als
einzelne wässrige
Komponenten zumindest zwei Komponenten auf: eine Komponente ist
eine Säure
und eine Komponente ist ein Alkalimetall-Bikarbonat. Die Säure-Komponente
ist entweder eine organische Säure
mit nicht mehr als acht Kohlenstoffatomen oder eine anorganische
Säure.
Beispiele von Säuren
enthalten, sind aber nicht beschränkt auf: Zitronensäure, Ascorbinsäure, Weinsäure, Gluconsäure, Apfelsäure, saures
Kalium-Bitartrat, saures Natrium-Zitrat, Phosphorsäure, und
saures Phosphat- und Pyrophosphat-Salz, wie Mononatrium-Phosphat und Dinatrium-Pyrophosphat,
Salicylsäure,
Milchsäure
sowie andere Salze dieser Säuren.
Die Bikarbonat-Komponente kann Natrium-Bikarbonat oder Kalium-Bikarbonat
sein. Die zwei Komponenten sind jeweils kombiniert mit einem kosmetisch
oder pharmazeutisch verträglichen
Trägerstoff.
Um das System zu benutzen, werden die Komponenten ausgegeben und
auf die zu behandelnde Oberfläche,
wie die Haut oder das Haar, aufgetragen. Beim Zusammenmischen setzen
die Säure-
und die Bikarbonat-Komponente Kohlendioxid frei.
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In
einem Ausführungsbeispiel
betrifft die vorliegende Erfindung eine Einzelpackung (unitary package) zur
Ausgabe des kosmetischen oder pharmazeutischen selbstaufschäumenden
Reinigungsprodukts. Die Verpackung für das Reinigungssystem hat
zumindest zwei individuelle, separate, nicht miteinander verbundene Kammern.
Jede Kammer enthält
eine unterschiedliche reaktive Komponente und hat eine Öffnung,
um die Komponenten auszugeben. Die nicht miteinander verbundenen
Kammern halten die Komponenten inert, solange sie voneinander getrennt
sind, und bis sie aus den Kammern ausge geben werden. Wenn die Komponenten
wie oben beschrieben kombiniert werden, produzieren sie Kohlendioxid
und erzeugen eine schaumige Reinigungserfahrung. Die vorliegende
Erfindung beinhaltet ein Verfahren zur Kühlung der Haut, das mit einschließt, eine
wirksame Menge des kosmetischen oder pharmazeutischen selbstaufschäumenden
Systems aufzutragen.
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Das
selbstaufschäumende
Reinigungssystem ist vorteilhaft, weil es sanfter zu der Lipidbarriere
der Haut ist als traditionelle Reinigungsprodukte, die einen hohen
Anteil an oberflächenaktiven
Stoffe enthalten; trotzdem reinigt das System gründlich und erzeugt beim Gebrauch
ein prickelndes (tingly), feinporiges (bubbly) und kühles Gefühl. Das
Reinigungsprodukt hilft, die Entwicklung trockener Haut und anderer
unerwünschter Ergebnisse
zu verhindern, die beispielsweise beim Gebrauch eines Reinigungsprodukts
mit einem hohen Anteil an oberflächenaktiven
Stoffen auftreten können.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft kosmetische oder pharmazeutische
Systeme, die zumindest zwei Komponenten haben, die sich bei gleichzeitiger
Ausgabe aus getrennten Behältern
vermischen und aufschäumen.
Ein wichtiger Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ihre Fähigkeit,
reinigende und kühlende
Eigenschaften zur Verfügung
zu stellen. Dementsprechend umfasst die vorliegende Erfindung ein
Reinigungssystem und ein Verfahren zur Kühlung der Haut, das beinhaltet,
das selbstaufschäumende
System auf die Haut aufzatragen. Eine weitere Eigenschaft der vorliegenden
Erfindung ist, dass die aufschäumende
Eigenschaft des Systems zu einem bestimmten Zeitpunkt auftritt,
wenn der Anwender es auf die Haut oder das Haar aufträgt.
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Das
Aufschäumen
ist primär
zum Zeitpunkt des Auftragens des Systems und während dessen Gebrauch auf der
Haut oder dem Haar erwünscht.
Nachdem die Komponenten des Systems aus ih ren jeweiligen Behältern oder
Kammern ausgegeben worden sind, werden sie auf die Haut oder das
Haar aufgetragen, wo das Aufschäumen
sofort beim Kontakt erwünscht
ist. Im Gegenteil ist das Aufschäumen
nicht notwendig, bevor die Komponenten des Systems auf die Haut
aufgetragen werden. Ebenso ist nach dem Gebrauch des Systems auf
der Haut oder dem Haar ein Aufschäumen nicht länger notwendig,
da der Gebrauch des Systems beendet ist, und die Komponenten des
Systems von der Haut oder vom Haar durch Spülen oder eine ähnliche
Handlung entfernt werden. Deshalb ist das Timing, das beim Erzeugen
der aufschäumenden
Eigenschaft involviert ist, ein wichtiger Aspekt des Systems.
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Aufschäumen ist
eine weit verbreitete, wünschenswerte
und nützliche
Eigenschaft vieler kommerzieller Produkte, die ein Produkt sich
prickelnd oder feinporig anfühlen
lassen. Typischerweise basiert die aufschäumende Eigenschaft dieser Produkte
auf der Erzeugung von Kohlendioxidgas. Die Erzeugung von Kohlendioxidgas
beinhaltet die Reaktion einer Säure
mit einem Bikarbonat. Bikarbonat, auch bekannt als Backpulver, ist
ein relativ verbreitetes Haushaltsprodukt. In wässriger Lösung setzt Bikarbonat Kohlendioxidgas
frei, außer
es ist stabilisiert. Normalerweise läuft diese Reaktion schnell
ab, da die Säure
und die Base einander neutralisieren. Wenn die Reaktion sich dem
Ende nähert,
nimmt das Aufschäumen
ab und hört
schließlich
auf, wenn die Reaktion vollständig
abgelaufen ist.
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Nach
dem Stand der Technik ist es bekannt, Natrium-Bikarbonat in persönlichen
Pflegeprodukten einzusetzen. Zum Beispiel wird ein selbstaufschäumendes
Natrium-Bikarbonat-System in einem Zahnpasta-Produkt benutzt, nachdem
man die Herausforderungen überwunden
hat, ein Produkt zu erzeugen, das für den Verbraucher akzeptabel
ist. Das U.S. Patent Nr. 4,487,757, das durch Bezugnahme hierin
mit aufgenommen wird, offenbart wie ein Zahnpastabehälter erzeugt
wird, der eine Natriumbikarbonat-basierte Zahnpasta (baking soda
tooth paste) enthält,
die die Herausforderungen von Wasser löslichkeit, salzigem Geschmack,
Stabilität
im Behälter
und ihrem Aussehen, wenn sie ausgegeben wird, bewältigt, Ein
Beispiel für
ein Zwei-Komponenten-Aufschäumungssystem
wird im U.S. Patent Nr. 5,455,035 offenbart, das ein oberflächenaktives
Material in einer kosmetischen Komposition zur Verfügung stellt,
indem ein Vorläufer
einer oberflächenaktiven
organischen Säure
(organic acid surfactant) mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen neutralisiert
wird sowie ein alkalisches neutralisierendes Agens zur Verfügung stellt,
das das oberflächig
aktive Material bereitstellt.
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Eine
wichtige Eigenschaft der vorliegenden Erfindung ist ihre Fähigkeit,
ein selbstaufschäumendes System
zur Verfügung
zu stellen, das im Wesentlichen nicht reizend ist. Im Gegensatz
zu anderen Schaum-Systemen, die den Gebrauch von oberflächenaktiven
Stoffen oder anderen reizenden Wirkstoffen erfordern, um die gewünschte Aufschäumungs-Eigenschaft
zu erreichen, erreicht die vorliegende Erfindung dies durch Kohlendioxiderzeugung
in situ beim Auftragen. Wenn der Gebrauch des Reinigungssystems
gewünscht ist,
werden die Komponenten kombiniert. Die Komponenten vermischen sich,
sobald sie aus ihren jeweiligen Kammern ausgegeben werden, und sie
reagieren und erzeugen Kohlendioxidgas. Dementsprechend ist zumindest
eine der Komponenten ein Alkalimetall-Karbonat oder -Bikarbonat.
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Das
Alkalimetall-Bikarbonat kann zum Beispiel Natriumkarbonat, Natriumbikarbonat
oder Kaliumbikarbonat sein. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist die Bikarbonat-Komponente in einer wässrigen Lösung gelöst. Das Alkalimetall-Bikarbonat kann vollständig gelöst oder übersättigt sein.
Das Aufschäumen
tritt nur auf, wenn die getrennten Komponenten des Systems in der
Gegenwart von Wasser kombiniert werden. Jedoch liegt es im Rahmen
der vorliegenden Erfindung andere Lösungen, inklusive nichtwässrige Lösungen, zu
benutzen (z. B. zum Gebrauch in wasserfreien Produkten). Im Falle
eines wasserfreien Produktes kann Wasser hinzugefügt werden,
um den Vorgang des Aufschäumens
hervorzurufen, oder das wasserfreie Produkt kann zu Wasser hinzugefügt werden.
Beispielsweise kann die vorliegende Erfindung in Form einer Portionspackung
(sachet) vorliegen, die die Komponenten des Systems enthält, welches
zu einem Wasserbad hinzugefügt
wird.
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Zumindest
eine der anderen Komponenten reagiert mit der Bikarbonatkomponente,
um Kohlendioxidgas freizusetzen. Diese andere Komponente ist eine
Säure,
die zwischen einem und acht Kohlenstoffatomen hat und wasserlöslich ist.
Die Säure
kann eine Karbonsäure
sein. Spezielle Beispiele der sauren Komponente beinhalten, sind
aber nicht begrenzt auf: Zitronensäure, Ascorbinsäure, Weinsäure, Milchsäure, Salizylsäure, Gluconsäure, Apfelsäure, Fumarsäure und
deren Salze. Beispiele von sauren Natrium-, Kalium- und Kalzium-Salzen beinhalten,
sind aber nicht beschränkt
auf saures Kaliumtartrat, saures Kaliumbitartrat, Kalziumphosphat,
Natriumaluminiumphosphat, Natriumaluminiumsulfat, Mononatriumphosphat,
Dinatriumpyrophosphat, Kalziumlaktat, Kalziumsulfat, Kaliziumphosphat,
Natriumaluminiumphosphat, Natriumaluminiumsulfat, Mononatriumphosphat
und Dinatriumpyrophosphat. Vorzugsweise ist die Säure eine
Zitronen-, Milch- oder Salizylsäure
oder eine Kombination daraus.
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Die
saure Komponente kann auch Treibmittel (leavening agents) beinhalten,
wie jene, die in Brose, E, et al.: „Chemical Leavening Agents", (Chemische Fabrik
Budenheim Rudolf A. Oetker 1996), Seiten 13–24, offenbart sind. Beispiele
von Treibmitteln können
beinhalten, sind aber nicht begrenzt auf saure Natrium-, Kalium-
und Kalziumsalze der Zitronensäure
und Weinsäure,
Orthophosphorsäure
und Pyrophosphorsäure.
Andere spezielle Treibmittel beinhalten Kalziumlaktat, Kalziumsulfat,
Natriumhydrogen-Pyrophosphat (sodiumacid pyrophosphate), Monokalziumphosphatmonohydrat,
anhydriertes Monokalziumphosphat, Dikalziumphosphatdihydrat, Natriumaluminiumphosphat,
Natriumaluminiumsulfat, saures Kaliumtartrat, Gluconsäure-δ-Lacton,
Zitronensäure,
Weinsäure,
Fumarsäure
und Milchsäure.
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Die
beiden reaktiven Komponenten können
aus physikalisch getrennten Packungen oder aus einer Einzelpackung
mit Kammern ausgegeben werden. Die Komponenten beider Arten von
Verpackungen können gleichzeitig
oder nahezu gleichzeitig auf die Haut aufgetragen werden, wo sie
sich vermischen und reagieren. Der Begriff „nahezu gleichzeitig" wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf den Auftrag jeder der Komponenten innerhalb
einer zeitlichen Nähe
zueinander, die nicht länger
als die Stabilität
der zuerst aufgetragenen Komponente ist. Mit anderen Worten kann
es sich beim Auftrag der beiden reaktiven Komponenten um zwei Schritte
handeln. Im ersten Schritt wird eine Komponente auf die Haut aufgetragen,
und im zweiten Schritt wird die andere Komponente über der
ersten Komponente aufgetragen und zwar innerhalb eines Zeitraums,
der kürzer
als die Stabilität
der ersten Komponente ist. Die Komponenten werden also nahezu gleichzeitig
aufgetragen, so dass eine Vermischung auftritt, wenn die zweite
Komponente auf der ersten aufgetragen wird. Zum Beispiel kann eine
Packung eine kosmetische Rezeptur in Form einer Feuchtigkeitscreme
(moisturizer) enthalten, die die saure Komponente enthält, die
auf die Haut aufgetragen wird. Die andere Packung kann eine andere
kosmetische Rezeptur in Form einer Grundierung (foundation) enthalten,
die die Bikarbonat-Komponente enthält, die auf die vorher aufgetragene
Feuchtigkeitscreme aufgetragen wird. Die Vermischung tritt auf, wenn
die Grundierung auf die Schicht der Feuchtigkeitscreme auf der Haut
aufgetragen wird.
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Wenn
die Komponenten in zwei Schritten aufgetragen werden, ist die Zeitspanne
des Auftrags der zweiten Komponente und deren Vermischung mit der
ersten Komponente durch die Stabilität der ersten Komponente, die
auf die Haut aufgetragen wurde, begrenzt. Die Stabilität der ersten
Komponente kann von externen Faktoren, wie Feuchtigkeit, Temperatur
und anderen Faktoren abhängen,
wie beispielsweise Kontakt mit Materialien oder Stoffen, die die
Stabilität
der Komponente verändern
oder auch die Komponente von der Hautoberfläche entfernen. Jedoch liegt
unter Bedingungen, die die Stabilität der ersten Komponente nicht
verändern
und/oder nicht verursachen, dass die erste Komponente von der Haut
entfernt wird, die Zeitspanne, innerhalb derer die zweite Komponente
auf die Haut aufgetragen werden kann und immer noch eine Vermischung
mit der ersten Komponente stattfindet, die ausreicht, um eine Kühlung und
ein Aufschäumen
auszulösen,
zwischen etwa 1 und 60 Minuten.
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Vorzugsweise
werden die Komponenten des Systems aus einer Einzelpackung ausgegeben.
Die Packung hat zumindest zwei getrennte, nicht miteinander in Verbindung
stehende Kammern, die jede der verschiedenen reaktiven Komponenten
enthalten, und hat eine Öffnung,
um die Komponenten auszugeben. Die Öffnung der Kammer ist so entworfen,
dass sie eine im Wesentlichen gleichzeitige Ausgabe und Vermischung der
reaktiven Komponenten erlaubt (z. B. mischen sich die Komponenten
sofort, wenn sie aus ihren jeweiligen Kammern fließen).
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Eine
nicht in Verbindung miteinander stehende Aufbewahrung hält die Komponenten
in unmittelbarer Nähe
zueinander, verhindert aber, dass sie bis zum gewünschten
Zeitpunkt des Gebrauchs miteinander in Kontakt treten. Zum Beispiel
wird die Bikarbonat-Komponente physikalisch von der Säure-Komponente
getrennt gehalten, um vorzeitige Interaktion zu verhindern. Die
Bikarbonat-Komponente ist stabil und nicht-aufschäumend, solange sie von der
Säure-Komponente
getrennt gehalten wird. Deshalb bleiben die beiden Komponenten inert,
solange sie in separaten Kammern aufbewahrt werden. Zum gewünschten
Zeitpunkt der Benutzung werden die Komponenten aus ihren jeweiligen
Kammern ausgegeben. Beim Herausfließen vermischen sie sich und
reagieren miteinander, wobei sie Kohlendioxidgas bilden und folglich
die aufschäumende Eigenschaft
des Systems erzeugen.
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Die
Form der Verpackung kann eine Tube, eine Flasche, eine durch ein
Aerosol oder durch Druckluft aktivierte Dose (can) oder ein anderer
geeigneter Behälter
sein. Die Einzelpackung kann auch mehrere Kammern haben, wenn es
mehr als zwei Komponenten gibt. Beispielsweise kann die Tube formgepresst
werden, so dass sie im Inneren mehr als eine Trennwand besitzt,
um mehrere Kammern innerhalb der Tube zu erzeugen.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung enthält
das selbst-aufschäumende
System eine Alkalimetall-Bikarbonat-Komponente und eine organische
Säure-Komponente mit nicht mehr
als acht Kohlenstoffatomen. Besonders vorzugsweise ist die Alkalimetall-Bikarbonat-Komponente
des Systems Natriumbikarbonat und die organische Säure ist
Zitronensäure.
Der Grad der Aufschäumung
(also Dauer und Intensität),
den man erhält,
wenn die Natrium-Bikarbonat-
und die Zitronensäure-Komponente
in Kontakt miteinander kommen und reagieren, nachdem sie aus ihren
jeweiligen Behältern
ausgegeben wurden, kann angepasst werden, indem man das Verhältnis dieser
Komponenten zueinander und die relativen Mengen der beiden Komponenten,
die im System anwesend sind, verändert.
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Um
die Dauer der Reaktion und folglich die aufschäumende Eigenschaft, die durch
die Erzeugung von Kohlendioxid bewirkt wird, zu verstärken und
zu verlängern,
ist jede der Komponenten des Systems in einer Menge von 1 bis 20
Prozent und vorzugsweise in einer Menge von etwa 1 bis etwa 10 Prozent
vorhanden. Die Komponenten sind im System in einem Verhältnis von
1.0 : 0.5 bis 0.5 : 1.0 bezogen auf das Gewicht der jeweiligen Komponente
vorhanden, vorzugsweise in einem Verhältnis von 1 : 1. Jedoch kann
das Verhältnis
entsprechend der Konzentration der Komponenten angepasst werden.
In ähnlicher
Weise variiert die Empfindung des Kühlens, die durch das System
hervorgerufen wird, in Intensität
und Dauer auf eine mit der Eigenschaft der Selbstaufschäumung vergleichbaren
Art und Weise.
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Der
Grad des Aufschäumens
kann auch während
des Auftrags auf die Haut oder das Haar verstärkt werden. Beispielsweise
verstärken
Handlungen wie Reiben, kreisende Bewegungen oder ähnliche
Arten von Bewegungen durch den Benutzer während des Auftrags des Produktes
den Grad des Aufschäumens,
der während
des Auftragens des Systems auf die Haut oder das Haar erfahren wird.
Ein Teil des bei Atmosphärendruck
produzierten Kohlendioxidgases verbleibt in Lösung und kann sich auf der
Haut oder dem Haar ablagern, während
es aufgetragen wird. Diese Phänomene
helfen nicht nur, den Grad des Aufschäumens zu verlängern, sondern
erlauben auch die Nutzung des Systems als Mousse (mousse) in einer
nicht unter Druck stehenden Verpackung (d. h. die Verpackung erfordert
dann nicht den Einsatz von Treibgasen, wie sie in einer Aerosol-Dose
(can) verwendet werden).
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In
einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird das System als Reinigungsprodukt
verwendet. Das Kohlendioxid, das erzeugt wird, hat selbst reinigende
Eigenschaften, und die selbst-aufschäumenden und kühlenden
Aspekte der Reaktion bewerkstelligen das, wofür in vielen Rezepturen oberflächenaktive
Stoffe speziell benötigt
werden. Der oberflächenaktive
Stoff kann in ähnlicher
Weise in jeder Menge eingesetzt werden, die für den ausgewählten oberflächenaktiven
Stoff angemessen ist. Da der oberflächenaktive Stoff jedoch bei
der vorliegenden Erfindung nicht in großen Mengen erforderlich ist,
wird der oberflächenaktive Stoff
mit geringerem Anteil vorhanden sein, in einer Menge von nicht mehr
als 10%. Die Menge an oberflächenaktiven
Stoffen, die im System benutzt werden, ist im Vergleich zur Menge
an oberflächenaktiven
Stoffen, die in typischen schäumenden
Produkten verwendet wird, reduziert. Typischerweise verwendet ein
schäumendes
Produkt zwischen 40 und 60 Gewichtsprozent der gesamten Rezeptur
an oberflächenaktiven
Stoffen. Die Systeme der vorliegenden Erfindung jedoch liefern selbstschäumende Aktivität bei Benutzung
von wesentlich weniger als dieser Menge (d. h. bei weniger als 10%).
Folglich kann das System der vorliegenden Erfindung die Menge an
benötigten
oberflächenaktiven
Stoffen um die Hälfte
bis hin zu zwei Dritteln der Menge in handelsüblichen selbstschäumenden
Produkten reduzieren.
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Der
oberflächenaktive
Stoff kann von jeder Art sein. Für
den Fall, dass es erwünscht
ist, einen oberflächenaktiven
Stoff im System vorzusehen, wird die Art des in die Rezeptur aufgenommenen
oberflächenaktiven
Stoffes von seinem vorgesehenen Zweck abhängen. Beispielsweise können oberflächenaktive
Stoffe benutzt werden, um das Befeuchten der Haut und des Haars
zu unterstützen.
Die Eigenschaften von oberflächenaktiven
Stoffen können
auch dazu beitragen, die Reaktion zwischen der Bikarbonat- und der
Säure-Komponente
zu begünstigen
und auf diese Weise das Aufschäumen
des Produktes zu verstärken.
Die Art des gewählten
oberflächenaktiven
Stoffes wird auch so sein, dass die Bildung des Kohlendioxidgases
nicht beeinträchtigt
wird. Zusätzliche
oberflächenaktive
Stoffe können
einer, einigen oder allen Komponenten des Systems hinzugegeben werden.
Die Auswahl ist jedoch weiterhin begrenzt durch die Kompatibilität eines
gegebenen oberflächenaktiven
Stoffes mit der Komponente, zu der er hinzugegeben wird. Entsprechend
können
jegliche oberflächenaktive
Stoffe verwendet werden, die üblicherweise
für kosmetische
oder pharmazeutische Zwecke benützt
werden, und können
aus nichtionischen, anionischen, kationischen oder amphoteren oberflächenaktiven
Stoffen oder Mischungen daraus, die dem Fachmann bekannt sind, gewählt werden.
Vorzugsweise jedoch ist der oberflächenaktive Stoff nichtionisch
oder anionisch. Weiterhin wird als oberflächenaktiver Stoff vorzugsweise
ein milder oberflächenaktiver
Stoff, wie LIPO-PEG-2DL oder Dinatrium-Cocoampho-Diacetat (disodium
cocoamphodiacetate) (Miranol), eingesetzt, falls das System für den Gebrauch
in unmittelbarer Nähe
des Augenbereichs oder anderer empfindlicher Bereiche bestimmt ist.
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Jede
der Komponenten kann mit einer Vielfalt von kosmetisch und/oder
pharmazeutisch akzeptablen Trägerstoffen
formuliert werden. Der Begriff „pharmazeutisch und/oder kosmetisch
akzeptabler Träger" bezieht sich auf
eine Trägersubstanz
für entweder
pharmazeutischen oder kosmetischen Gebrauch, wobei diese Trägersubstanz
die aktive Komponente am beabsichtigten Ziel verabreicht und Menschen
oder anderen Organismen, die sie aufnehmen, keinen Schaden zufügt. Wie
die Begriffe hier verwendet werden, werden „pharmazeutisch" und „kosmetisch" als sowohl den Bereich
der Human- als auch der Tier-Pharmazeutika oder -kosmetik umfassend
verstanden. Nützliche
Trägersubstanzen
umfassen beispielsweise Wasser, Azeton, Ethanol, Ethylenglykol,
Propylenglykol, Butan-1,3-Diol,
Isopropyl-Myristad, Isopropyl-Palmitat oder Mineralöl. Es wird für die ausgebildete
Fachkraft offensichtlich sein, dass die ausgewählte Trägersubstanz kompatibel und
relativ inert bezüglich
der reaktiven Komponenten sein muss. Methodik und Komponenten für die Formulierung
von kosmetischen und pharmazeutischen Rezepturen sind bekannt, und
sind z. B. in Remington's
Pharmaceutical Sciences, 18. Auflage, A. R. Gennaro, Hrsg., Mack
Publishing Co., Easton Pennsylvania, USA, 1990 zu finden. Darüber hinaus
kann die Trägersubstanz
in jeder Form, die für
die Art der Verabreichung geeignet ist, wie beispielsweise als Lösung, kolloidale
Lösung,
Emulsion (Öl-in-Wasser
oder Wasser-in-Öl),
Suspension, Creme, Lotion, Gel, Schaum, Mousse, Spray, Aufschlämmung (slurry)
und ähnlichem
vorliegen.
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Andere
möglicherweise
nützliche
Zusatzstoffe für
das selbstschäumende
System beinhalten Weichmacher, Befeuchtungsmittel, Duftstoffe, Konservierungsstoffe
und Puffer. Solche Materialien werden in kosmetischen Produkten
routinemäßig verwendet,
und Auflistungen geeigneter Materialien sind beispielsweise im International
Cosmetic Ingredients Handbook, Dritte Auflage, 1996 („CTFA") zu finden.
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Die
selbstschäumenden
Systeme der vorliegenden Erfindung sind nützlich in Produkten für die Haut und
das Haar, wie beispielsweise Reinigungsprodukten, Haarspülungen und
-kuren (conditioners), Sonnenschutzmitteln, Make-up-Produkten und ähnlichem.
Spezifischere Beispiele beinhalten Shampoos oder Spülungsmittel
(rinsing products). Wenn das System in einem Spülungsmittel verwendet wird,
kann es vor oder nach dem Einshampoonieren aufgetragen werden, vor
oder nach dem Färben
oder Bleichen, vor oder nach dem Dauerwellen oder Haarglätten, oder
es kann nach dem Gebrauch eines Haarfestigers (hair dressing), eines
Haarfärbemittels
oder eines Haarbleichmittels oder eines pflegenden oder formenden
Haargels (conditioning or hair-setting gel), das bedarfsweise im
Haar benutzt wird, aufgetragen werden. Eine weitere Form, die das
System annehmen kann, ist die eines Rasiergels.
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In
einem Ausführungsbeispiel
wird das System jedoch hauptsächlich
aufgrund seines kühlenden
Effekts und nicht als Reinigungsprodukt benutzt. Zum Beispiel kann
das System vorteilhaft als Basis einer Grundierung oder eines Sonnenpflege-Produktes
benutzt werden. Diese Arten von Produkten können sich auf der Haut unangenehm
anfühlen,
wenn sie unter heißen
und/oder feuchten (humid) Wetterbedingungen aufgetragen werden.
Das Auftragen des Systems unter solchen Bedingungen liefert einen
kühlenden
Effekt, zusätzlich zum
anderweitigen beabsichtigten Effekt des Produktes, und vermeidet
einige der Unannehmlichkeiten, die oftmals mit den traditionellen
Produkten dieser Art verbunden sind. Wenn der kühlende Effekt der hauptsächliche
Zweck des Systems ist, wird eine Wasser-Silikon-Kombination bevorzugt.
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In
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
wird das System jedoch benutzt, um Schmutz, Öl, Make-up und andere Verunreinigungen
von der Haut oder dem Haar zu entfernen. Zum Beispiel kann das System
als Reinigungs- oder Tönungsprodukt
für das
Gesicht oder in einem Produkt zum Auftragen auf den Körper verwendet
werden. Wie schon angemerkt, sind die selbstaufschäumenden
Systeme wegen der Fähigkeit
des Aufschäumens
mit Hilfe der Kohlendioxidgaserzeugung mild und greifen nicht in
die natürliche
schützende
Lipidbarriere der Haut ein. Zusätzlich
verstärkt
die Kohlendioxiderzeugung die kühlenden
und reinigenden Eigenschaften des Systems.
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Darüber hinaus
kann das System benutzt werden, um kosmetisch oder pharmazeutisch
lokal therapeutisch aktive Stoffe auf die Haut zu verabreichen,
wobei die Stoffe zur Behandlung und/oder Verbesserung verschiedener
Hautzustände
dienen. Dementsprechend kann das selbstaufschäumende System der vorliegenden
Erfindung auch nützliche
aktive Stoffe zum Zwecke der Behandlung sowohl von Haut als auch
Haar beinhalten. Nützliche
aktive Inhaltsstoffe umfassen, sind aber nicht beschränkt auf:
Antioxidantien, antimikrobielle Stoffe, Sonnenschutzmittel, Analgetika,
Anästhetika,
Anti-Akne-Mittel,
Antischuppenmittel, Antidermatitisstoffe, juckreiz-mindernde Stoffe,
entzündungshemmende
Stoffe, Stoffe gegen übermäßige Hornhautbildung (antihyperkeratolytic
agents), Stoffe gegen trockene Haut, Deodorantien, Stoffe gegen
Psoriasis (antipsoriatic agents), Stoffe gegen seborrheische Ekzeme,
Haarspülungen
und Haarkuren (hair conditioners and hair treatment agents), Antialterungsstoffe,
Antifaltenstoffe, Anthistamine, Hautaufheller, Depigmentierungsstoffe, wundheilende
Stoffe, Vitamine, Kortikoide/Kortikosteroide (cortico steroids),
Bräunungsmittel
oder Hormone. Die Auswahl des aktiven Stoffes in der Formulierung
wird durch seine Löslichkeit
und/oder Stabilität
in entweder Öl
oder Wasser bestimmt.
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Die
vorliegende Erfindung beinhaltet auch ein Verfahren zur Erzielung
des kühlenden
Effekts, wenn eine wirksame Menge der Komponenten des Systems ausgegeben
und auf Haut oder Haar aufgetragen wird. Wenn es mit geeigneten
zusätzlichen
Komponenten kombiniert wird, kühlen
die resultierenden selbstaufschäumenden
Systeme erfolgreich Hautoberflächen,
einschließlich
solcher im Augen- und Lippenbereich. Darüber hinaus reinigen sie die
Haut und entfernen wischfeste Kosmetik. All dies wird erreicht,
während
das Produkt mild und im Wesentlichen nicht-reizend für den Verbraucher
bleibt. Der kühlende
Effekt kann in einigen Fällen
auch verstärkt
werden, indem die Komponenten des Systems mit einem zusätzlichen
kühlenden
Stoff, wie Menthol, kombiniert werden. Falls ein zusätzlicher
kühlender
Stoff verwendet wird, ist er in einer Menge von nicht mehr als 5
Gewichtsprozent der gesamten Rezeptur vorhanden.
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Die
Erfindung wird in den folgenden nichteinschränkenden Beispielen näher veranschaulicht.
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BEISPIELE
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1.
Die folgende Tabelle beschreibt eine Rezeptur der vorliegenden Erfindung:
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Die
Bestandteile jeder Komponente, d. h. von Komponente 1 und Komponente
2, werden hinzugefügt, bis
sie unter Verwendung eines Propellermischers gelöst sind.