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Die
Erfindung betrifft pulverförmige
Dextrose mit hohem Dextrosegehalt im Wesentlichen von der kristallinen
Form α und
mit einem ausgeprägten
wasserfreien Charakter, die ferner eine hohe Auflösungsgeschwindigkeit
in Wasser, eine besondere Korngröße und eine
hervorragende Fließfähigkeit
besitzt. Die Erfindung betrifft ferner pulverförmige Dextrose, deren technische
Eigenschaften bei Verwendung unter direkter Kompression verbessert
sind, sowie ein Verfahren für
ihre Herstellung.
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Dextrose,
die industriell durch Hydrolyse von verschiedenen Stärken hergestellt
wird, wird vor allem in der Nahrungsmittelindustrie seit zahlreichen
Jahren allgemein verwendet.
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Pulverförmige Dextrose
wird ihrerseits in vorteilhafter Weise zu pharmazeutischen und Nahrungsmittelzwecken
(insbesondere in der Süßwarenherstellung)
verwendet, für
die es erforderlich ist, über
trockene Produkte zu verfügen,
und zwar beispielsweise für
die Herstellung von Tafeln oder Tabletten oder Schokoladeartikeln.
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Es
werden drei kristalline Formen von Dextrose beschrieben, und zwar
Dextrose Monohydrat α,
wasserfreie Dextrose α und
wasserfreie Dextrose β.
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Obwohl
zahlreiche Verfahren für
die direkte Überführung von
Glucoselösungen
in Feststoffe von jeder kristallinen Form vorgeschlagen wurden,
bleibt Dextrose Monohydrat α praktisch
die ausschließliche
Quelle für pulverförmige Dextrose.
Diese Dextrose Monohydrat α wird
in herkömmlicher
Weise durch langsame Kristallisation, und durch Ab kühlen von übersättigten
Sirups mit hohem Gehalt an Glucose aus der Stärkehydrolyse hergestellt.
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Ihre
Hauptvorteile sind ihre Fließfähigkeit
und ihre geringe Neigung zum Agglomerieren, ihre chemische oder
physikalische Stabilität
bei der Handhabung, ihre Wasserlöslichkeit,
ihre Weißheit
und ihr süßer Charakter
ohne anormalen Geschmack.
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Ihr
Gehalt an Wasser von etwa 9% in Form von Kristallisationswasser
verhindert jedoch ihre Verwendung in Anwendungsbereichen, bei denen
Probleme hinsichtlich des Feuchtigkeitsgehalts der Endprodukte vermieden
werden müssen.
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Die
Wahl fällt
deshalb auf die wasserfreie kristalline Dextrose α, eine sehr
reine kristalline Dextrose mit einem geringen Wassergehalt.
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Diese
wasserfreie Dextrose α wird
im Allgemeinen durch Auflösen
der Kristalle von Dextrose Monohydrat α, in Wasser bei Temperaturen
von 60 bis 65°C
beispielsweise in Autoklaven unter starkem Unterdruck und unter
sorgfältig
eingestellten Arbeitsbedingungen hergestellt.
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Die
auf diese Weise hergestellte wasserfreie Dextrose α hat jedoch
den Nachteil, dass sie sich relativ langsam in Wasser auflöst und dass
sie dazu neigt, während
ihrer Auflösung
zusammenzubacken. Ein Teil der wasserfreien Dextrose α verwandelt
sich nämlich
bei dieser Auflösung
wieder in Dextrose Monohydrat α,
die agglomeriert und dadurch die Auflösung der wasserfreien Dextrose α verzögert.
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Zum
guten Auflösen
der beiden Formen Monohydrat α und
wasserfrei α muss
deshalb Wasser mit hoher Temperatur verwendet werden oder muss die
Dextrose dem Wasser allmählich
unter Rühren
zugesetzt werden.
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Deshalb
wurde vorgeschlagen, eine wasserfreie kristalline Dextrose β zu verwenden,
deren Auflösungsgeschwindigkeit
im Vergleich zu der von wasserfreier Dextrose α und auch von der des Monohydrats besser
ist.
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Fachleuten
auf dem Gebiet der Dextrosekristallisation ist es jedoch bekannt,
dass, wenn der Übergangspunkt
der Kristallisation von Dextrose Monohydrat α in wasserfreie Dextrose α bei etwa
55°C liegt,
der der wasserfreien Dextrose α in
wasserfreie Dextrose β bei
etwa 110°C
liegt.
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Um
wasserfreie Dextrose β herzustellen,
muss man also bei einer hohen Temperatur arbeiten, und zwar bei
einer Temperatur, bei der die Dextrose nicht sehr stabil ist. Dies
stellt eine weitere Begrenzung der industriellen Verwertung eines
solchen Kristallisationsverfahrens dar.
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Da
jede pulverförmige
Dextrose, die aus einer einzigen kristallinen Art besteht und auf
herkömmliche Weise
hergestellt ist, im Allgemeine wenig komprimierbar ist, müssen ihr
außerdem
für die
Herstellung von Tafeln oder Tabletten Maltodextrine oder Polysaccharide
zugesetzt werden.
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Die
auf diese Weise gemäß dem Stand
der Technik hergestellten wasserfreien Produkte waren im Allgemeinen
jedoch nicht befriedigend, da durch die Maltodextrine oder Polysaccharide
Probleme hinsichtlich Agglomeration und Handhabung entstanden.
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Die
Patentanmeldung FR 2.398.802 beschreibt pulverförmige Dextrose, die eine gute
Fließfähigkeit besitzt,
nicht agglomeriert, im Wesentlichen frei von unangenehmem Geschmack
und farbigen Verunreinigungen ist, jedoch auch befriedigende Eigenschaften
hinsichtlich Kompression besitzt.
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Die
Analyse dieser pulverförmigen
Dextrose zeigt, dass sie aus einer Mischung von Dextrose α und β wasserfrei
in ungefähr äquivalenten
Mengen besteht. Ihr Herstellungsverfahren durch Kristallisation
und Granulation ist jedoch besonders langwierig und umständlich.
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Die
Patentanmeldung WO 94/28.181 beschreibt eine Dextrose, die außerdem einen
besonders niedrigen Feuchtigkeitsgehalt und eine hohe Auflösungsgeschwindigkeit
in Wasser bei Raumtemperatur sowie Kompressionseigenschaften besitzt,
die ihre Verwendung zur Herstellung von Tabletten bzw. Tafeln zulassen, ohne
dass es erforderlich ist, sie besonderen zusätzlichen Behandlungen zu unterziehen
oder ihr ein Bindemittel zuzusetzen.
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Die
auf diese Weise erhaltene pulverförmige Dextrose ist jedoch nicht
nur durch eine Zusammensetzung gekennzeichnet, die die beiden wasserfreien
kristallinen Formen α und β mit einem
hohen Gehalt an wasserfreier Dextrose β von etwa 60 Gew.-% enthält, sondern
auch durch ihre amorphe Natur, das heißt einen Kristallinitätsgrad von
nur 87 bis 90%. Außerdem
beträgt
ihr Gehalt an Dextrose nur 94%, wobei die restlichen 6% hauptsächlich aus
Maltose und Maltodextrinen mit einem höheren Polymerisationsgrad (D.
P.) bestehen.
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Aus
dem Vorhergehenden geht hervor, dass ein Bedarf danach besteht, über eine
pulverförmige
Dextrose mit einem hohen Dextrosegehalt und von hoher kristalliner
Reinheit zu verfügen,
die ferner hervorragende Kompressionseigenschaften besitzt.
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Der
Anmelderin gelang es, durch zahlreiche Forschungsarbeiten eine neue
pulverförmige
Dextrose zu erarbeiten.
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Die
erfindungsgemäße pulverförmige Dextrose
ist zunächst
dadurch gekennzeichnet, dass sie:
- – einen
Gehalt an Dextrose von mindestens gleich 99%,
- – einen
Gehalt an wasserfreier kristalliner α-Form von mindestens gleich
95%,
- – einen
Wassergehalt von höchstens
gleich 1%,
- – eine
nach einem Test A bestimmte Komprimierbarkeit von mindestens gleich
80 N und vorzugsweise zwischen 100 und 200 N besitzt.
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Der
Dextrosegehalt kann durch eine herkömmliche Methode der Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
gemessen werden. Er liegt im vorliegenden Fall bei einem Wert von
mindestens gleich 99%.
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Die
Kristallinität
ist eine Messung der kristallinen oder nicht kristallinen Struktur
des Produkts. Diese Kristallinität
wird nach den Messungen der Schmelzwärme bestimmt, die mit Hilfe
eines Differenzanalysekalorimeters durchgeführt werden. Man bestimmt die
Kristallinität
des Produkts, indem man die Schmelzwärme des Produkts mit der von
kristallinen Vergleichssubstanzen mit einem sich ändernden
Anteil an Dextrose α und β vergleicht.
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Der
Kristallinitätsgrad
der wasserfreien α-Form
der erfindungsgemäßen pulverförmigen Dextrose
liegt bei einem Wert von mindestens gleich 95%. Die Dextroseform β wasserfrei
liegt also in geringem Anteil vor, und zwar im Gegensatz zu dem,
was man bei handelsüblichen
wasserfreien Produkten findet, die jedoch benachbarte Kompressionseigenschaften
besitzen.
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Die
Feuchtigkeit der Teilchen wird mit herkömmlichen Methoden, die dem
Fachmann bekannt sind, gemessen. Dabei ergibt sich ein Wassergehalt
dieser pulverförmigen
Dextrose von höchstens
gleich 1%, was einen stark wasserfreien Charakter zeigt.
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Die
Komprimierbarkeit der erfindungsgemäßen pulverförmigen Dextrose wird durch
den folgenden Test A bestimmt, der in dem Patent
EP 220.103 beschrieben wird, dessen
Inhaberin die Anmelderin ist. Dieser Test A besteht darin, dass
die in Newton ausgedrückte
Kraft gemessen wird, die die Komprimierbarkeit der untersuchten
pulverförmigen
Dextrose darstellt. Diese Kraft stellt im vorliegenden Fall die
Druckfestigkeit einer zylindrischen Tablette mit konvexen Seiten
(Krümmungsradius
14 mm), einem Durchmesser von 13 mm, einer Dicke von 6 mm und einem
Gewicht von 0,764 g, das heißt
einer scheinbaren Dichte von 1,3 g/ml, dar.
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Es überrascht
besonders, dass eine pulverförmige
Dextrose gleichzeitig einen hohen Gehalt an Dextrose von mindestens
gleich 99%, deren kristalline Form α wasserfrei mindestens 95% darstellt,
und eine Komprimierbarkeit von mindestens 80 N und vorzugsweise
100 bis 200 N aufweisen kann.
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Allgemein
gilt nämlich,
dass die Herstellung von pulverförmiger
Dextrose mit hohen Kompressionseigenschaften erfordert, dass Dextrose
Monohydrat α mit
Zusätzen
wie Maltose und Maltodextrinen von höherem D. P. gemischt wird oder
Mischzusammensetzungen der Dextroseformen α und β wasserfrei beispielsweise durch
Zerstäubung
eines Glucosesirups mit hohem Trockenmasseanteil hergestellt werden.
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Die
erfindungsgemäße pulverförmige Dextrose
besitzt nun eine hohe Komprimierbarkeit, die für die herkömmlichen pulverförmigen Dextrosen
charakteristisch ist, und eine hohe kristalline Reinheit der wasserfreien α-Form, die
für eine
kristalline Dextrose hoher Reinheit und hoher chemischer Stabilität charakteristisch ist.
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Infolgedessen
besitzt sie entgegen dem, was man erwarten würde, eine bemerkenswert hohe
Komprimierbarkeit bei einer kristallinen Reinheit, die von den pulverförmigen Dextrosen
des Stands der Technik nie erreicht werden.
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Beispielsweise
die pulverförmigen
Dextrosen im Bereich der direkten Komprimierung, die unter den Marken
EMDEX®,
UNIDEX®,
ROYAL T® und
CANTAB® vertrieben
werden, sind Produkte in Monohydratform. Sie werden im Allgemeinen
durch Zerstäubung
eines Glucosesirups mit einem Dextroseäquivalent (D. E.) von 93 bis
99% erhalten, wie er im Anhang 3 der Monographie "Dextrates" des Handbook of
Pharmaceutical Excipients spezifiziert ist.
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Eine
Feinanalyse ihrer Zusammensetzung ergibt jedoch zwischen 5 und 6%
Maltose, Maltotriose und Maltodextrine mit höherem D. P..
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Was
die von der Firma CARGILL unter der Bezeichnung "Dry Dextrose Anhydrous SD 99" vertriebene pulverförmige Dextrose
betrifft, die hervorragende Kompressionseigenschaften aufweist und
die kristallinen wasserfreien Formen α und β und etwas verunreinigende Form
Monohydrat α enthält, so besitzt
diese einen Gehalt an amorpher Form zwischen 10 und 30%. Sie entspricht
außerdem
im Allgemeinen nicht den Monographien "Dextrates" des Handbook of Pharmaceutical Excipients.
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Die
erfindungsgemäße pulverförmige Dextrose
eignet sich besonders gut für
die Herstellung von Tafeln und Tabletten. Die für die erfindungsgemäße pulverförmige Dextrose
charakteristische wasserfreie Form besitzt nämlich den Vorteil, dass starke
Härte-
und Texturänderungen
vermieden werden, die mit dem Wandern von Wasser verbunden sind,
das seinerseits durch Temperaturänderungen,
das heißt
durch aufeinanderfolgende Erhitzungs-/Kühlungs-Perioden erzeugt wird.
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Die
erfindungsgemäße pulverförmige Dextrose
besitzt ferner einen hohen Dextrosegehalt und eine hohe Reinheit,
was den aus dieser pulverförmigen
Dextrose hergestellten Tabletten eine bessere Textur für das Produkt
Kautablette verleiht, wodurch das Merkmal "teigig" der Tabletten vermieden wird, die aus
pulverförmigen
Dextrosen des Stands der Technik hergestellt werden.
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Die
erfindungsgemäße pulverförmige Dextrose
kann auch durch ihre hohe Geschwindigkeit der Auflösung im
Wasser gekennzeichnet werden.
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Zum
Messen der Auflösungsgeschwindigkeit
führt man
in 150 ml entmineralisiertes und entgastes Wasser, das auf 20°C gehalten
wird und mit 200 U/min gerührt
wird, genau 5 g des Testprodukts ein.
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Die
Auflösungszeit
entspricht der Zeit, die erforderlich ist, um nach Einführung des
Produkts eine vollständige
visuelle Klarheit der auf diese Weise hergestellten Suspension zu
erhalten.
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Unter
diesen Bedingungen besitzt die erfindungsgemäße pulverförmige Dextrose im Allgemeinen
eine Auflösungsgeschwindigkeit
von weniger als 10 s. Sie besitzt vorteilhafterweise eine Auflösungsgeschwindigkeit
von etwa 6 s.
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Diese
Zeiten sind im Allgemeinen viel kleiner als die, die mit allen gegenwärtig im
Handel erhältlichen Dextroseprodukten
erzielt werden.
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Die
erfindungsgemäße pulverförmige Dextrose
kann auch durch ihre scheinbare Dichte und ihre Brüchigkeit
gekennzeichnet werden.
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Die
Bestimmung der scheinbaren Dichte wird durch Verwendung eines Geräts, das
von der Firma HOSOKAWA unter dem Markenzeichen POWDER TESTER vertrieben
wird, durchgeführt,
indem die zum Messen einer scheinbaren Dichte empfohlene Methode
angewandt wird.
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Unter
diesen Bedingungen besitzt die erfindungsgemäße pulverförmige Dextrose eine relativ
niedrige scheinbare Dichte im Allgemeinen von 0,5 bis 0,7 g/ml und
vorzugsweise zwischen 0,55 und 0,65 g/ml.
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Die
Brüchigkeit
dieser pulverförmigen
Dextrose wird ihrerseits nach dem Test bestimmt, der in dem Patent
EP 645.096 beschrieben wird,
deren Inhaberin die Anmelderin ist.
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Sie
besitzt einen Wert im Allgemeinen von mindestens gleich 60 und vorzugsweise
zwischen 60 und 80.
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Dieser
niedrige Brüchigkeitswert
ist um so bemerkenswerter, als die erfindungsgemäße pulverförmige Dextrose eine geringe
Dichte besitzt. Herkömmlicherweise
gilt nämlich,
dass eine pulverförmige
Dextrose um so weniger brüchig
ist, je höher
ihre Dichte und ihre Komprimierbarkeit sind.
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Auf überraschende
und unerwartete Weise und entgegen dem, was allgemein angenommen
wird, bestätigt
die erfindungsgemäße pulverförmige Dextrose
nicht die Regel, dass eine pulverförmige Dextrose um so brüchiger,
das heißt
um so empfindlicher für
eine Beeinträchtigung
ihrer Granulometrie durch mechanische Einwirkung wird, je geringer
ihre scheinbare Dichte ist.
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Die
verbesserten Komprimierbarkeits- und Brüchigkeitseigenschaften haben
insbesondere zur Folge, dass die erfindungsgemäße pulverförmige Dextrose besonders geeignet
für Anwendungen
in der pharmazeutischen und Nahrungsmittelindustrie sind.
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Die
hohe Komprimierbarkeit dieser pulverförmigen Dextrose gestattet nämlich die
Herstellung von Tabletten hoher Härte (für die Anwendung Lutschtablette)
oder von Tabletten mittlerer Härte
(für die
Anwendung Kautablette) durch einfache, direkte Kompression.
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Man
kann die erfindungsgemäße pulverförmige Dextrose
auch durch ihren mittleren Durchmesser und durch ihre Fließfähigkeit
kennzeichnen, Eigenschaften, die sich besonders für die Kompressionsanwendungen eignen.
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So
besitzt die erfindungsgemäße pulverförmige Dextrose
im Allgemeinen einen mittleren Durchmesser zwischen 150 und 200 μm. Diese
Werte werden mit Hilfe eines Granulometers LASER LS der Marke COULTER® bestimmt.
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Die
Fließfähigkeit
dieser Dextrose wird unter Verwendung des von der Firma HOSOKAWA
vertriebenen Geräts
POWDER TESTER ermittelt. Dieses Gerät gestattet die Messung der
Fließfähigkeit
eines Pulvers und die Berechnung einer Fließnote, auch Carr-Index genannt,
unter standardisierten und reproduzierbaren Bedingungen. Die erfindungsgemäße pulverförmige Dextrose
besitzt eine hervorragende Fließnote
von im Allgemeinen 70 und vorzugsweise 70 bis 80. Dieser Wert entspricht
im Allgemeinen dem der Dextrosepulver des Stands der Technik. Dies
ist um so bemerkenswerter, als die erfindungsgemäße pulverförmige Dextrose gegenüber den älteren Produkten
mit derselben Fließfähigkeit
eine kleinere Korngröße besitzt.
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Ohne
sich dadurch an irgendeine Theorie binden zu wollen, wäre es denkbar,
dass die oben angeführten
physikalischchemischen Merkmale der erfindungsgemäßen pulverförmigen Dextrose
ihre hervorragende Fließfähigkeit
erklären.
Die se Merkmale betreffen insbesondere ihren Dextrosegehalt, ihre
kristalline Reinheit, ihre zentrierte Korngröße, jedoch auch die charakteristische
Form ihrer Teilchen.
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Die
pulverförmige
Dextrose kann hergestellt werden, indem ein Schritt der Granulierung
eines Dextrosepulvers im Wesentlichen von der kristallinen Form α auf feuchtem
Weg mit Hilfe eines Bindemittels und dann ein Schritt der Reifung
durch Trocknung der auf diese Weise erhaltenen granulierten Dextrose
vorgenommen wird. Es ist zu bemerken, dass das erfindungsgemäße Produkt,
wie die Anmelderin festgestellt hat, nicht aus einer Glucoselösung durch
einfache Zerstäubung,
Kristallisation oder Granulation hergestellt werden kann, da in
diesem Fall die bemerkenswerten Eigenschaften der Komprimierbarkeit
nur durch Beigabe von Zusätzen erhalten
werden können,
wie oben erläutert
wurde.
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Zur
Herstellung einer erfindungsgemäßen pulverförmigen Dextrose
mit den angeführten
Funktionsmerkmalen kann man, wie die Anmelderin festgestellt hat,
als Ausgangsdextrose ein Dextrosepulver mit hohem Dextrosegehalt
und im Wesentlichen von der kristallinen Form α wählen, das durch Kristallisation
oder Zerstäubung
erhalten werden kann.
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Unter
im Wesentlichen "kristalline
Form α" versteht man ein
Dextrosepulver, dessen kristalline α-Form mindestens 95% der kristallinen
Formen ausmacht, in denen die Dextrose vorliegen kann. Der hohe
Dextrosegehalt liegt hierbei bei einem Wert von mindestens gleich
99%.
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Die
Korngröße dieser
pulverförmigen
Ausgangsdextrose stellt an sich keinen einschränkenden Faktor für die Her stellung
einer erfindungsgemäßen pulverförmigen Dextrose
dar.
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Das
Bindemittel seinerseits besteht aus Wasser oder einem Glucosesirup
mit einem Trockenmassegehalt von mindestens gleich 30%, vorzugsweise
zwischen 40 und 80%. Da der durch das Bindemittel eingeführte Trockenmasseanteil
bei seiner Rekristallisierung maximal 63% der wasserfreien β-Form und
37% der wasserfreien α-Form
ergibt, wird die Glucosekonzentration des Bindemittels so gewählt, dass
der Gehalt an wasserfreier β-Form
des Endprodukts auf einem Wert unter 5% gehalten wird.
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Auf überraschende
und unerwartete Weise hat die Anmelderin festgestellt, dass die
Granulierung eines Dextrosepulvers auf feuchtem Weg mit Hilfe eines
Bindemittels die Herstellung eines erfindungsgemäßen Produkts mit einer hohen
Ausbeute auf der Ebene der Hygroskopizität, der Dichte, der Korngröße und der Fließfähigkeit
gestattet. Mit Hilfe der bekannten Verfahren kann nämlich nicht
die Gesamtheit der gewünschten Merkmale
erhalten werden.
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Zur
Durchführung
der Granulierung kann man beispielsweise einen kontinuierlichen
Granuliermischer vom Typ FLEXOMIX vertikal, der von der Firma SCHUGI
vertrieben wird, oder vom Typ CB horizontal, der von der Firma LÖDIGE vertrieben
wird, verwenden, indem man über
einen Gewichtsdosierer kontinuierlich das zu granulierende Ausgangsdextrosepulver
und über
einen Volumensdosierer kontinuierlich das Bindemittel (Wasser oder
Glucosesirup) einführt.
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Die
Granulierung kann auch in einem Sprühturm oder in einem Wirbelbettgranulierer
durchgeführt werden.
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Bei
einer ersten bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Dextrosepulvers
verwendet man einen kontinuierlichen Granuliermischer vom Typ FLEXOMIX
vertikal SCHUGI. Das Ausgangsdextrosepulver und das Bindemittel
werden in dem Granuliermischer, der mit einer Achse mit flügelartig
angeordneten Messern und mit einem System zur Zerstäubung von
Flüssigkeiten
durch Injektionsdüsen
ausgerüstet
ist, sehr innig gemischt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden eine gute Dispergierung der Bestandteile und die Agglomerierung
der Teilchen des Ausgangsdextrosepulvers durch Rühren mit hoher Geschwindigkeit,
das heißt
mit einem Wert von mindestens gleich 1500 tpm, vorzugsweise mindestens
gleich 3000 tpm durchgeführt.
Am Ausgang des Granuliermischers werden die gebildeten Granulate
kontinuierlich auf einen Trockner entladen.
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Die
Entladung findet vorzugsweise im Fall des vertikalen Granulierers
durch Schwerkraft statt, und, wenn der horizontale Granulierer verwendet
wird, durch Schub über
die Achse der rotierenden Messer.
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Dieser
zweite Trocknungsschritt am Austritt des Granuliermischers gestattet
die Entfernung des vom Bindemittel kommenden Wassers und die Kristallisierung
der vom Bindemittel kommenden Trockenmasse, falls ein Glucosesirup
eingesetzt wurde, so dass die Kristallisierung nach dem vorhergehenden
Granulierungsschritt stattfindet.
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Die
Trocknung wird in zwei aufeinander folgenden Schritten durchgeführt. Der
erste Schritt gestattet es, den Wassergehalt des am Austritt des
Granuliermischers erhaltenen feuchten granulierten Pulvers auf einen
Wert zwischen 7 und 9% zu bringen, und der zweite Trocknungsschritt
gestattet die Senkung des Wassergehalts auf einen Wert von höchstens
gleich 1%, so dass die erfindungsgemäße pulverförmige Dextrose erhalten wird.
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Der
im ersten Trocknungsschritt eingesetzte Trockner kann beispielsweise
aus einem Wirbelbetttrockner bestehen.
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Der
im zweiten Trocknungsschritt eingesetzte Trockner ist eine rotierende
Trommel oder ein Vakuumofen, wie im Nachstehenden in den Beispielen
beschrieben wird.
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Die
erfindungsgemäße pulverförmige Dextrose
wird nach Kühlen
und gegebenenfalls Sieben erhalten. In diesem Fall können die
feinen Teilchen direkt zum Granulationseingang rezykliert werden
und die großen Teilchen
zerkleinert werden und zum Siebeingang oder zum Granulationseingang
rezykliert werden.
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Bei
einer zweiten bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens zur Herstellung von erfindungsgemäßer pulverförmiger Dextrose nimmt man eine
Granulierung der pulverförmigen
Dextrose auf feuchtem Weg im Sprühturm
vor. Man führt
dabei die kristallisierte Dextrose in den Sprühturm ein und setzt als Bindemittel
Wasser oder Glucosesirup zu, wie oben beschrieben wurde.
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Man
versorgt einen Sprühturm
MSD (Multi-Stage Dryer) mit einem Wasserverdampfungsvermögen von
etwa 350 kg/h mit Dextrosepulver mit einem Durchsatz zwischen 400
und 600 kg/h, wobei die Granulation mit Wasser als Bindemit tel stattfindet,
wie im Nachstehenden in den Beispielen beschrieben wird.
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Hinsichtlich
der Schmelzpunkte der einzelnen kristallinen Formen der Dextrose
hat die Anmelderin gefunden, dass die Betriebstemperaturen des Sprühturms genau
gesteuert werden müssen.
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Vorteilhafterweise
stellt man die Temperatur der Versorgungsluft auf einen Wert zwischen
180 und 200°C
ein, die Temperatur des Schlamms auf einen Wert zwischen 90 und
95°C und
die Temperatur des statischen Betts auf einen Wert zwischen 70 und
80°C.
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Die
erfindungsgemäße pulverförmige Dextrose
kann vorteilhafterweise aufgrund ihrer oben erwähnten Funktionseigenschaften
als Süßungsmittel
oder als Träger
in Zusammensetzungen verwendet werden, die insbesondere in der pharmazeutischen
und in der Nahrungsmittelindustrie verwendet werden. Die pulverförmige Dextrose
kann insbesondere im Bereich der Süßwarenherstellung, insbesondere
der Schokoladeherstellung, verwendet werden. Manche vorteilhafte
Eigenschaften dieser pulverförmigen
Dextrose begünstigen
ferner ihre Verwendung bei der Herstellung von zu lutschenden, zu
zerkauenden, aufzulösenden
und zu schluckenden Tabletten.
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Andere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden
Beispielen. Diese dienen jedoch nur zur Veranschaulichung und sind
nicht begrenzend.
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BEISPIEL 1
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Man
versorgt einen Granuliermischer FLEXOMIX vertikal SCHUGI kontinuierlich über einen
Pulverdosierer mit einem Durchsatz von 500 kg/h mit durch Kristallisation
hergestelltem Dextrosepulver. Andererseits versorgt man den Granuliermischer
kontinuierlich mit Wasser mit 65°C
und mit einem Durchsatz von 50 l/h über eine Zerstäubungsdüse. Die
rotierende Messerachse wird zuvor auf eine Geschwindigkeit von 3000
tpm eingestellt.
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Das
feuchte granulierte Pulver mit einem Wassergehalt von gleich 14%,
das am Ausgang des Granuliermischers erhalten wird, fällt kontinuierlich
durch Schwerkraft in einen Wirbelbetttrockner SCHUGI mit zwei Kammern.
In der ersten Kammer wird das granulierte Produkt durch Luft von
120°C getrocknet
und dann wird es durch Luft von 20°C in der zweiten Kammer so gekühlt, dass
es auf einen Wassergehalt von 8,5% gebracht wird. Das auf diese
Weise erhaltene Produkt wird dann in einer rotierenden Trommel mit
Hilfe von Luft von 120°C
getrocknet und auf 20°C
gekühlt,
um auf einen Endwassergehalt von 0,5% gebracht zu werden. Das getrocknete
und gekühlte
granulierte Produkt wird dann kontinuierlich auf einem rotierenden
Sieb gesiebt, das mit zwei Metallsiebgeweben von 120 und 600 μm ausgerüstet ist.
Das Ausgangsdextrosepulver A und die auf diese Weise. erhaltene
erfindungsgemäße pulverförmige Dextrose
B besitzen die in der folgenden Tabelle I zusammengefassten Merkmale.
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BEISPIEL 2
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Man
versorgt einen Granuliermischer FLEXOMIX vertikal SCHUGI kontinuierlich
auf dieselbe Weise wie im Beispiel 1.
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Das
feuchte granulierte Pulver mit einem Wassergehalt von gleich 9%
am Ausgang des Granuliermischers fällt kontinuierlich durch Schwerkraft
in einen Wirbelbetttrockner SCHUGI mit zwei Kammern.
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In
der ersten Kammer wird das granulierte Produkt durch Luft von 12°C getrocknet
und dann wird es durch Luft mit 20°C in der zweiten Kammer so gekühlt, dass
es auf einen Wassergehalt von 7% gebracht wird.
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Dann
wird es in einem Vakuumofen bei einer Temperatur von 105°C unter einem
Druck von 80 Millibar getrocknet und auf eine Temperatur von 20°C gekühlt, um
schließlich
auf einen Wassergehalt von 0,5% gebracht zu werden. Das getrocknete
und gekühlte
granulierte Produkt wird dann kontinuierlich auf einem rotierenden
Sieb gesiebt, das mit zwei Metallsiebgeweben von 120 und 600 μm ausgerüstet ist.
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Das
Ausgangsdextrosepulver C und die auf diese Weise erhaltene erfindungsgemäße pulverförmige Dextrose
D besitzen die in der folgenden Tabelle II zusammengefassten Merkmale:
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BEISPIEL 3
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Man
führt das
Verfahren mit demselben Ausgangsdextrosepulver A durch, das in Beispiel
1 eingesetzt wurde.
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Ein
Sprühturm
MSD mit einem Verdampfungsvermögen
von 350 kg/h wird mit Sorbitpulver A in einer Menge von 460 kg/h
versorgt.
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Die
Granulation mit Wasser wird durchgeführt, indem Wasser in einer
Menge von 100 l/h durch eine Düse
unter einem Druck von 45 bar zerstäubt wird.
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Die
Trocknungsluft tritt mit 230°C
ein und tritt mit 83°C
aus und die Temperatur des Schlamms liegt bei 95°C. Das statische Bett am unteren
Turmende wird mit Luft von 74°C
gekühlt.
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Am
Austritt aus dem Sprühturm
passiert das Produkt ein gerütteltes
Wirbelbett, indem es mit Luft in drei Temperaturzonen gekühlt wird,
die auf 40°C,
20°C und
20°C eingestellt
sind.
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Das
Ausgangsprodukt A und das auf diese Weise erhaltene Produkt E besitzen
die in der folgenden Tabelle III zusammengefassten Merkmale:
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BEISPIEL 4
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Weitere
erfindungsgemäße pulverförmige Produkte
werden hergestellt, indem die in den Beispielen 1 bis 3 beschriebenen
Verfahren verwendet werden, wobei jedoch die Granulationsbedingungen
so geändert werden,
dass eine Skala von Proben erhalten wird.
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Die
erhaltenen Produkte besitzen die in der nachstehenden Tabelle IV
angeführten
Merkmale und werden mit bekannten pulverförmigen Dextrosen verglichen.
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Die
erfindungsgemäßen pulverförmigen Dextrosen
besitzen alle im Gegensatz zu den Produkten des Stands der Technik
hervorragende Funktionseigenschaften, was ihre Fließfähigkeit,
ihre Auflösungsgeschwindigkeit,
ihre Komprimierbarkeit und ihre Brüchigkeit anlangt, bei hohem
Dextrosegehalt und bei hoher kristalliner Reinheit hinsichtlich
der wasserfreien α-Form,
was sie dafür
geeignet macht, ohne Nachteil in der pharmazeutischen und Nahrungsmittelindustrie
verwendet zu werden.
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BEISPIEL 5
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Tafeln
aus schwarzer Schokolade, die gemäß Beispiel 1 hergestellte erfindungsgemäße pulverförmige Dextrose
B enthält
oder nicht enthält,
werden mit Hilfe des in der nachstehenden Tabelle V angegebenen
Rezepts hergestellt:
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Das
Herstellungsverfahren dieser Tafeln besteht in folgendem:
- – Temperieren
aller Ausgangsmaterialien im Wasserbad auf 45°C,
- – Mischen
der süßenden Stoffe
und der Kakaomasse in einem Planetenmischer KENWOOD,
- – Zerkleinern
dieser Mischung auf einem Drei-Walzen-Mahlwerk GRENIER-CHARVET in 3 Durchgängen bei
20 bar,
- – Versetzen
dieser zerkleinerten Mischung mit Kakaobutter,
- – Conchieren
in einer doppelwandigen Schale, die auf 80°C thermostatgesteuert ist, mit
einem Brei ausgerüstet
ist und durch einen Motorblock HEIDOLPH angetrieben wird, während 24
h bei 80°C,
- – Zusetzen
von Sojalecithin 1 h vor Ende des Conchierens,
- – Temperieren
auf 28,5°C
und
- – Formen
in Form von Tafeln.
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Es
wurde eine sensorische Analyse durchgeführt, um die Parameter süßer Geschmack
und Textur im Mund der auf diese Weise erhaltenen Tafeln schwarzer
Schokolade zu bestimmen.
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Die
Ergebnisse zeigen, dass die Einführung
von 20% wasserfreier pulverförmiger
Dextrose in diese Zusammensetzung von schwarzer Schokolade anstelle
von Saccharose ihre organoleptischen Eigenschaften nicht ändert.
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Die
Textur im Mund ist identisch mit der von mit Saccharose hergestellter
Schokolade. Zwischen diesen Schokoladearten wurde auch kein Viskositätsunterschied
festgestellt.
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Die
erfindungsgemäße pulverförmige Dextrose
ist also für
diese Anwendung in der Schokoladeherstellung gut geeignet.