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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die enzymatische Trennung von Lactamestern.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung ist zur Herstellung von
Verbindungen nützlich,
die als pharmazeutische, landwirtschaftliche und veterinäre Produkte
oder als Ausgangsmaterialien und Intermediate für deren Synthese Nutzwert besitzen
können.
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Diskussion
des Standes der Technik
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Es
ist im Stand der Technik bekannt, dass die chirale Trennung von
Verbindungen unter Verwendung von Enzymen erzielt werden kann. Chirale
Trennung unter Verwendung von Enzymen wie Esterasen bei aliphatischen
Estern und cyclischen Verbindungen, die Ester enthalten, wird beispielsweise
in W. Boland et al., Synthesis, 1049–1072, 1991, beschrieben. Chirale
Trennungen unter Verwendung von Enzymen bei der Hydrolyse von aliphatischen
Methylestern ist beispielsweise in H. Ohta et al., Chem. Lett.,
657–660,
1992, beschrieben. Chirale Trennungen unter Verwendung von Enzymen
bei Cyclohexansystemen sind unter anderem in M. Ohno, Tet. Lett.,
29, 6961–6964,
1988; H. Hemmerle, Tet. Lett., 28, 3471–3474, 1987; und B. Brion,
Tet. Lett., 33, 4889–4892,
1992, beschrieben. Chirale Trennungen unter Verwendung von Lipasen
oder Acetylcholin-Esterasen bei Cycloheptanen, die Diacetate enthalten,
werden bei. A. J. Pearson et al., JOC, 54, 3882, 1989, gefunden.
Es ist berichtet worden, dass beta-Lactame durch Lipase an der Stickstofffunktion
selektiv acyliert werden (C. Sih et al., JOC, 58,1068, 1993).
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Jedoch
gibt es für
die enzymatische Trennung von Lactamestern keinen Stand der Technik.
Häufig wird
es gewünscht,
ein einzelnes Enantiomer eines racemischen Lactamesters zu erhalten.
Diese Verbindungen können
als Intermediate zur Herstellung von Verbindungen verwendet werden,
die als Ausgangsmaterialien und Intermediate für die Synthese pharmazeutischer,
landwirtschaftlicher und veterinärer
Produkte Nutzwert besitzen. Beispielsweise ist die enantiomer reine
Form von 7-Carbomethoxycaprolactam eine nützliche Zwischenstufe bei der
Synthese von pharmazeutischen Wirkstoffkandidaten.
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Roberge,
C. et al., "Process
development for the production of the (S)-acid precursor of a novel
elastase inhibitor through the lipase-catalyzed kinetic resolution
of a β-lactam
benzyl ester", Chemical
Abstracts (1997), Bd. 126, Nr. 17 beschreiben Lipase PS-800 als
geeigneten Biokatalysator für
die Spaltung eines racemischen β-Lactambenzylesters
zur (S)-Säure.
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Das
Dokument WO91/00362 beschreibt ein Enzymverfahren zur racemischen
Trennung von 4-Aryl-2-oxopyrrolidin-3-carbonsäureestern.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist auf ein Verfahren zum Trennen enantiomerer
Lactamester gerichtet. Die Lactamester werden mit einem Biokatalysator,
der ein thermostabiles Enzym ist, in einer wässrigen Lösung, einem organischen Lösungsmittel
oder einem Gemisch aus organischen und wässrigen Lösungsmitteln in Kontakt gebracht,
wobei nur ein Enantiomer unter Erhalt des optisch aktiven Isomers
der entsprechenden Säure
selektiv hydrolysiert wird. Das Hydrolyseprodukt wird dann von den
nicht-umgesetzten Lactamestern unter Verwendung von dem Fachmann
bekannten Standardverfahren abgetrennt. Diese Erfindung offenbart
auch ein neuartiges Verfahren zur Rückgewinnung und Wiederverwendung
der Enzyme ebenso wie zur Racemisierung beider Enantiomere des Lactamesters
nach enzymatischer Spaltung.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegende Erfindung ist auf das Inkontaktbringen racemischer Lactamester
mit einem Biokatalysator gerichtet, der thermostabil ist, wobei
eines der optischen Isomere selektiv unter Erhalt des optisch aktiven Isomers
der entsprechenden Säure
hydrolysiert wird. Die optisch aktiven Produkte werden nachfolgend
unter Verwendung geeigneter Verfahren isoliert/gereinigt.
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Nur
zu Anschauungszwecken wird das erfindungsgemäße Verfahren durch das folgende
Beispiel der enzymatischen Spaltung eines racemischen 7-Carbomethoxycaprolactams,
in dem die S-Konfiguration in die entsprechende Säure umgewandelt
wird, veranschaulicht:
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Wegen
der Einfachheit wird hierin das Verfahren unter Verwendung racemischer
Lactamester beschrieben. Jedoch ist das Verfahren der vorliegenden
Erfindung nicht auf die Verwendung der racemischen Form beschränkt. Die
Lactamester können
in der optisch aktiven Form oder in nicht-racemischen Gemischen, die
einen Überschuss
an einem der optischen Isomeren aufweisen, vorliegen. Das erfindungsgemäße Verfahren
erlaubt es, dass das Lactamgemisch auf eine derartige Weise reagiert,
dass nur eines der beiden enantiomeren Ester des Lactams in seine
Säure umgewandelt
wird.
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Der
Begriff "stereoselektive
Hydrolyse" bezeichnet
die begünstigte
Hydrolyse eines Enantiomers relativ zum anderen. Der Begriff "Gemisch", wie er hierin in
Verbindung mit enantiomeren Verbindungen verwendet wird, bedeutet
Gemische mit gleichen (racemischen) oder nicht-gleichen Mengen der Enantiomeren. Der
Begriff "Trennung" bzw. "Spaltung" (resolution) bedeutet
teilweise ebenso wie, vorzugsweise, vollständige Trennung bzw. Spaltung.
Der Begriff "enzymatischer
Prozess" oder "enzymatisches Verfahren" oder "enzymatische Reaktion" bedeutet ein Prozess
oder ein Verfahren oder eine Reaktion der vorliegenden Erfindung,
wobei ein Enzym oder ein Mikroorganismus verwendet wird. Der Begriff "Enantiomerenüberschuss"/"Enantiomerenüberschüsse" bezieht sich auf den älteren Begriff "optische Reinheit". In einem Gemisch
eines reinen Enantiomers (R oder S) und eines Racemats ist der Enantiomerenüberschuss
der Über schuss
des Enantiomers im Vergleich zum Racemat in Prozent. Er kann beispielsweise
durch die folgende Gleichung ausgedrückt werden:
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Das
Enzym kann irgendein Enzym sein, das aus Tieren, Pflanzen, Mikroorganismen
usw. erhalten werden kann. Das Enzym kann in irgendeiner herkömmlichen
Form, wie in einer gereinigten Form, in einer Rohform, im Gemisch
mit anderen Enzymen, in einer mikrobiellen Fermentationsbrühe, in einer
Fermentationsbrühe,
in einem mikrobiellen Körper,
in einem Filtrat einer Fermentationsbrühe und dergleichen entweder allein
oder in Kombination verwendet werden. Zusätzlich kann das Enzym oder
der mikrobielle Körper
an einem Harz immobilisiert sein.
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Die
Aktivitäten
der in dieser Erfindung verwendeten Enzyme werden in "Einheiten (units)" ausgedrückt. Einheiten
sind als die Geschwindigkeit der Hydrolyse von p-Nitrophenylpropionat
pro Minute, ausgedrückt
in μmol/min
bei Raumtemperatur, definiert.
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Die
vorliegende Erfindung ist auf die Verwendung thermostabiler Esterasen
und gentechnisch veränderter
bzw. hergestellter Esterasen zur Trennung der Lactamester gerichtet.
Diese Enzyme, kommerziell von ThermoGen, Inc., erhältlich,
sind insbesondere zur Verwendung in industriellen Verfahren geeignet
und leicht zu verwenden. Zusätzlich
dazu, dass sie über
einen weiten Temperaturbereich einschließlich höherer Temperaturen arbeiten,
besitzen diese thermostabilen Enzyme eine erhöhte Lebensdauer, was die Handhabung
verbessert. Die Enzyme sind auch dazu in der Lage, aufgrund ihrer
Stabilität
unter Betriebsbedingungen gegenüber
rauen, nicht-biologischen
Bedingungen (pH, Salzkonzentrationen usw.) beständig zu sein, die gewöhnlicherweise
mit industriellen Verfahren in Verbindung stehen. Sie können zur
Wiederverwendung in mehreren Anwendungen immobilisiert sein und
damit die Kosteneffektivität
des Verfahrens verbessern. Während
der Isolierung der Produkte nach der enzymatischen Trennung werden
die Enzyme häufig
Spuren organischer Lösungsmittel
ausgesetzt. Darüber
hinaus hat man herausgefunden, dass einige enzymatische Trennungen
am besten in einem Gemisch von wässrigen
und organischen Lösungsmitteln
oder in organischen Lösungsmitteln allein
funktionieren. Die Esteraseenzyme der vorliegenden Erfindung sind
toleranter gegenüber
Denaturierung durch viele organische Lösungsmittel im Vergleich zu
herkömmlichen
Enzymen, was eine längere
Halbwertszeit im Betrieb zulässt.
Die meisten Esteraseenzyme werden unter Verwendung von gentechnischen
Methoden des Genklonens hergestellt, was die Reinheit dieser Enzyme
und die Erleichterung der Prozesskontrolle beim Scale-up gewährleistet.
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Man
entdeckte, dass viele Esterase- und Lipaseenzyme ein hohes Maß an Stereoselektivität bei der Trennung
von Lactamestern bieten. Die bevorzugten Enzyme zur Trennung von
Lactamestern schließen
die Thermoesterasen THERMOCAT E002, THERMOCAT E010, THERMOCAT E015
und THERMOCAT E020 von ThermoGen, Inc., ein, wobei das am meisten
bevorzugte Enzym THERMOCAT E020 ist.
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Anstelle
der isolierten Enzyme kann ebenso ein Mikroorganismus verwendet
werden, der eines der oben aufgeführten Enzyme produzieren kann.
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Das
Enzym oder die Mikroorganismen können
allein oder in Kombination verwendet werden. In Abhängigkeit
von der An des verwendeten Enzyms oder Mikroorganismus wird eines
der optischen Isomere des Lactamesters unter Erhalt der optisch
aktiven Säure überwiegend
hydrolysiert. Eines der optischen Isomere kann durch die Wahl eines
geeigneten Enzyms oder Mikroorganismus erhalten werden.
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Die
enzymatische Hydrolyse der vorliegenden Erfindung kann durch Inkontaktbringen
der Lactamester mit dem Enzym oder Mikroorganismus üblicherweise
in einem wässrigen
Puffermedium unter gutem Rühren durchgeführt werden.
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Das
Puffermedium können
anorganische Säuresalzpuffer
(z. B. Kaliumdihydrogenphosphat, Natriumdihydrogenphosphat), organische
Säuresalzpuffer
(z. B. Natriumcitrat) oder ein anderer geeigneter Puffer sein. Die
Konzentration des Puffers kann zwischen 0,005 und 2 M, vorzugsweise
zwischen 0,005 und 0,5 M schwanken und wird von dem speziellen Lactamester
und den verwendeten Enzymen oder dem verwendeten Mikroorganismus
abhängen.
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In
Abhängigkeit
von der Löslichkeit
der Lactamester kann ein oberflächenaktiver
Stoff zu dem Reaktionsgemisch gegeben werden um das Substrat zu
solubilisieren. Bevorzugte oberflächenaktive Mittel schließen nicht-ionische,
oberflächenaktive
Mittel, wie Alkylarylpolyetheralkohole, ein, sind jedoch nicht darauf
beschränkt.
Ein bevorzugtes oberflächenaktives
Mittel ist Octylphenoxypolyethoxyethanol, kommerziell als Triton X-100
(von Sigma Chemical Company) erhältlich.
Eine wirksame Menge eines oberflächenaktiven
Mittels wird verwendet. Typische Mengen können zwischen 0,05% und etwa
10% schwanken.
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Manchmal
ist es bevorzugt, eine wirksame Menge eines organischen Co-Lösungsmittels
zuzugeben um die Produktlöslichkeit
zu erhöhen
um die Reaktion zu ermöglichen.
Beispiele von Lösungsmitteln
schließen Acetonitril,
THF, DMSO, DMF, Alkohole usw. ein, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Wirksame
Mengen eines Co-Lösungsmittels
schließen
1% bis 30%, in Abhängigkeit
vom speziellen Lactamester und den verwendeten Enzymen oder dem
verwendeten Mikroorganismus ein.
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Der
pH-Wert der Puffer oder der pH-Wert der Reaktion beträgt normalerweise
4 bis 10, vorzugsweise 5 bis 9 und am meisten bevorzugt 7 bis 8.
Die Reaktionstemperatur kann zwischen 0 und 100°C schwanken und wird vom speziellen
Lactamester und den verwendeten Enzymen oder dem verwendeten Mikroorganismus
abhängen.
Die Reaktionszeit beträgt
im Allgemeinen 1 Stunde bis 70 Stunden und wird vom speziellen Lactamester,
der Enzymkonzentration sowie den verwendeten Enzymen oder dem verwendeten
Mikroorganismus abhängen.
Normalerweise lässt
man die enzymatische Hydrolyse für
eine Zeit ablaufen, die dazu ausreichend ist, eine zufrieden stellende
Menge der gewünschten
Ester oder der gewünschten
Säure in
zufrieden stellender optischer Reinheit zu bilden. Während des
Ablaufs der Reaktion können
die Menge des gewünschten
Esters oder der gewünschten
Säure und
ihre optischen Reinheiten durch HPLC und chirale HPLC beobachtet
werden. Normalerweise wird die Umwandlung bis annähernd 50%
durchgeführt.
Danach werden die Säure
und die Ester gewöhnlicherweise
nach der Isolierung in guten Ausbeuten erhalten.
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Die
Menge des verwendeten Enzyms kann über einen weiten Bereich von
5 Einheiten bis 12.000 Einheiten Enzym pro mol Ausgangsmaterialien
schwanken. (Die Aktivitäten
der in dieser Erfindung verwendeten Enzyme werden in "Einheiten" ausgedrückt. Einheiten
sind als die Geschwindigkeit der Hydrolyse von p-Nitrophenylpropionat
pro Minute, ausgedrückt
in μmol/min
bei Raumtemperatur, definiert). Die erforderliche Menge an Enzym
wird von der Temperatur, dem speziellen Lactamester, den verwendeten
Enzymen und/oder dem verwendeten Mikroorganismus sowie der erstrebenswerten
Reaktionszeit abhängen.
Es kann ebenso erstrebenswert sein, in einigen Fällen eine große Menge
an Enzymen zu verwenden um eine praktikabel kurze Reaktionszeit
zu gewährleisten,
besonders wenn die Enzyme immobilisiert sind und für viele
Turnovers verwendet werden können.
Die Konzentration des Estersubstrats kann zwischen 0,1 g/l bis 100
g/l liegen und hängt vom
speziellen Lactamester und dem verwendeten Enzym und/oder Mikroorganismus
ab.
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Die
Enzyme und/oder Mikroorganismen, die in dieser Erfindung verwendet
werden, können
in roher Form oder in einer immobilisierten Form sein. Sie können an
verschiedene feste Träger
ohne Verlust an Stereospezifität
oder Änderung
in der Stereoselektivität
immobilisiert sein. Die festen Träger können inerte Absorbentien sein,
an die das Enzym nicht covalent gebunden ist. Stattdessen ist das
Enzym beispielsweise durch Wechselwirkungen hydrophober oder hydrophiler
Teile eines Proteins mit ähnlichen
Bereichen des inerten Absorbens durch Wasserstoffbrückenbindung,
durch Salzbrückenbildung
oder durch elektrostatische Wechselwirkungen adsorbiert. Inerte
Absorbensmaterialien schließen
synthetische Polymere (z. B. Polystyrol, Poly(vinylalkohol), Polyethylen
und Polyamide), mineralische Verbindungen (z. B. Diatomeenerde und
Fuller-Erde) oder natürlich
vorkommende Polymere (z. B. Cellulose) ein, sind jedoch nicht auf
diese beschränkt.
Spezielle Beispiele derartiger Materialien schließen Celite
545-Diatomeenerde,
Abelite XAD-8-Polymerharzperlen und Polyethylenglykol 8000 ein.
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Das
Enzym kann ebenso an dem Träger
immobilisiert sein, an den das Enzym covalent gebunden ist (z. B.
Oxiran-Acrylperlen und Glutaraldehyd-aktivierte Träger). Spezielle
Beispiele schließen
Eupergit C-Oxiran-Acrylperlen und Glutaraldehyd-aktiviertes Celite
545 ein. Andere mögliche
Immobililsierungssysteme sind dem Fachmann auf dem Gebiet der Enzymimmobilisierung
gut bekannt und leicht zugänglich.
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Anstelle
des oben erwähnten,
herkömmlichen
Immobilisierungsverfahrens wurde entdeckt, dass Enzyme auch auf
herkömmliche
Weise zur Wiederverwendung zurückgewonnen
werden konnten, indem die verwendeten Enzyme einfach mit Ammoniumsulfat
ausgefällt
wurden. Das ausgefällte
Enzym-Ammoniumsulfat konnte direkt in der nächsten enzymatischen Hydrolyse
eingesetzt werden. Salze werden üblicherweise
zur Reinigung von Enzymen verwendet. Im Allgemeinen schützen sie
die Proteinenzyme, indem sie die Lösungsmittel-Aktivität verringern.
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Man
entdeckte, dass Ammoniumsulfat, Kaliumsulfat, Kaliumphosphat, Natriumchlorid
usw. beim Regenerieren der Enzymaktivität von Thermoesterase (E020)
wirksam sind. Unter diesen Salzen ist Ammoniumsulfat das bevorzugte.
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Die
gewünschten
Produkte, der optisch reine (oder angereicherte) nicht-umgesetzte
Ester und die optische reine (oder angereicherte) Säure kann
aus dem Hydrolysegemisch unter Verwendung herkömmlicher Methoden, wie Extraktionen,
Säure-Base-Extraktionen,
Filtration, Chromatographie, Kristallisation oder Kombinationen
davon, isoliert werden. Das zurückgewonnene
Enzym oder der zurückgewonnene
Mikroorganismus kann wie oben beschrieben wieder verwendet werden.
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Bei
einem geeigneten Isolationsverfahren wird der pH-Wert nach der enzymatischen
Hydrolyse auf pH 7,5 bis 8 (im Falle immobilisierter Biokatalysatoren
wird der Biokatalysator zuerst durch Filtration abgetrennt), die
Produktsäure
wird vom nicht-umgesetzten Ester durch Extraktion des Esters mit
einem organischen Lösungsmittel,
wie Methylenchlorid, Ethylacetat, Diethylether, Methyl-t-butylether
oder irgendeinem anderen Lösungsmittel,
in dem das Substrat löslich
und stabil ist, abgetrennt. Das Einengen der organischen Extrakte
liefert den optisch reinen (oder angereicherten) nicht-umgesetzten
Ester. Das Einengen der wässrigen
Phase liefert die optisch reine (oder angereicherte) Säure.
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Die
Säure kann
aus den Puffersalzen und dem Enzym durch selektives Ausfällen oder
Chromatographie oder andere, dem Fachmann bekannte Verfahren freigesetzt
werden. Diese schließen
das Ansäuern
der wässrigen
Phase auf pH 3 (oder niedriger) und Isolieren der Säure durch
Extrahieren der Säure
mit einem organischen Lösungsmittel,
wie Methylenchlorid, Ethylacetat, Diethylether, Methyl-t-butylether
oder irgendeinem anderen Lösungsmittel,
in dem die Säure
löslich
und stabil ist, ein. Einengen der organischen Extrakte liefert den
optisch reinen (oder angereicherten) nicht-umgesetzten Ester und
die optisch reine (oder angereicherte) Säure, die von den Puffersalzen
und dem Enzym durch selektives Ausfällen oder Chromatographie oder
andere, dem Fachmann auf diesem Gebiet bekannte Verfahren gereinigt
und freigesetzt werden.
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Sowohl
der optisch reine (oder angereicherte), nicht-umgesetzte Ester als
auch die optisch reine (oder angereicherte) Säure könnte racemisiert werden, wenn
dies so gewünscht
wird. Der optisch reine (oder angereicherte), nicht-umgesetzte Ester
könnte
durch Erwärmen
in der geeigneten Base unter geeigneten Bedingungen racemisiert
werden. Alternativ dazu könnte
der optisch reine (oder angereicherte), nicht-umgesetzte Ester durch
Erwärmen
in Säure
in Gegenwart eines Alkohols unter geeigneten Bedingungen racemisiert
werden. Die optisch reine (oder angereicherte), nicht-umgesetzte
Säure könnte ebenso
zu den racemischen Estern durch Erwärmen in Säure in Gegenwart eines Alkohols
unter geeigneten Bedingungen racemisiert und umgewandelt werden.
Auf diese Weise lassen sich ausgezeichnete Ausbeuten sowohl an optisch
reinem (oder angereichertem), nicht-umgesetzten Ester oder an optisch
reiner (oder angereicherter) Säure
durch diese Kombination von stereoselektiver, enzymatischer Hydrolyse
und Racemisierungstechniken erzielen.
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Die
vorliegende Erfindung ist auf die enzymatische Trennung von Lactamestern
der Formel II gerichtet:
wobei R
1 ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl,
Cycloalkenyl, die gegebenenfalls mit einem oder mehreren der folgenden
substituiert sein können:
Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Hydroxy, Alkoxy, Thiol, Thioalkoxy und
Halogen;
L ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus keiner Gruppe oder Alkylen, Alkenylen
und Alkinylen;
worin L gegebenenfalls mit einem oder mehreren
der folgenden substituiert sein kann: Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Hydroxyl,
Alkoxy, Thiol, Thioalkoxy, Halogen, Nitro, Amino, Alkylamino, Dialkylamino,
Aminoalkyl, Dialkylaminoalkyl, Arylamino, Aminoaryl, Alkylaminoaryl,
Cyano und Halogenalkyl;
X ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus (CH
2)
p und CH=CH;
wobei
p = 1 bis 4;
Y ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus NH, O, (CH
2)
q und CH=CH;
wobei q = 1 bis 2;
Z
ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus (CH
2)
v und CH=CH;
wobei v = 1 bis 2;
R
2, R
3 und R
4 unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Hydroxy, Alkoxy, Thiol, Thioalkoxy,
Halogen, Nitro, Amino, Alkylamino, Dialkylamino, Aminoalkyl, Dialkylaminoalkyl,
Cyano und Halogenalkyl, wobei alle Substituenten gegebenenfalls
mit einem oder mehreren der folgenden substituiert sein können: Halogen,
Alkyl, Amino, Alkylamino, Dialkylamino, Aminoalkyl, Hydroxy und
Alkoxy;
wobei die enzymatische Trennung das Inkontaktbringen
der Lactamester mit einem Biokatalysator in wässriger Lösung, einem organischen Lösungsmittel
oder in einem Gemisch aus organischen und wässrigen Lösungsmitteln, wobei nur ein
Enantiomer selektiv unter Erhalt des optisch aktiven Isomers der
entsprechenden Säure hydrolysiert
wird, und das Abtrennen des Hydrolyseprodukts von den nicht-umgesetzten
Lactamestern umfasst, wobei der Biokatalysator aus wärmebeständigen Enzymen
stammt.
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Bevorzugter
ist die vorliegende Erfindung auf die enzymatische Trennung von
Lactamestern der Formel (III) gerichtet:
wobei R
1 ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl,
Cycloalkenyl, die gegebenenfalls mit einem oder mehreren der folgenden
substituiert sein können:
Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Hydroxy, Alkoxy, Thiol, Thioalkoxy und
Halogen;
Y ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus NH, O, (CH
2)
q und CH=CH;
wobei q = 1 bis 2;
Z
ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus (CH
2)
v und CH=CH;
wobei v = 1 bis 2;
R
2, R
3 und R
4 unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Hydroxy,
Alkoxy, Thiol, Thioalkoxy, Halogen, Nitro, Amino, Alkylamino, Dialkylamino,
Aminoalkyl, Dialkylaminoalkyl, Cyano und Halogenalkyl, wobei all
diese Substituenten gegebenenfalls mit einem oder mehreren der folgenden
substituiert sein können:
Halogen,
Alkyl, Amino, Alkylamino, Dialkylamino, Aminoalkyl, Hydroxy und
Alkoxy;
Sogar noch bevorzugter ist die vorliegende Erfindung
auf die enzymatische Trennung der Lactamester der Formel (IV) gerichtet:
wobei R
1 ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl,
Cycloalkenyl, die gegebenenfalls mit einem oder mehreren der folgenden
substituiert sein können:
Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Hydroxy, Alkoxy, Thiol, Thioalkoxy und
Halogen;
Y ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus NH, O, (CH
2)
q und CH=CH;
wobei q = 1 bis 2;
R
2, R
3 und R
4 jeweils unabhängig voneinander ausgewählt sind
aus Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Hydroxy, Alkoxy, Thiol, Thioalkoxy,
Halogen, Nitro, Amino, Alkylamino, Dialkylamino, Aminoalkyl, Dialkylaminoalkyl,
Cyano und Halogenalkyl, wobei all diese Substituenten gegebenenfalls
mit einem oder mehreren der folgenden substituiert sein können: Halogen,
Alkyl, Amino, Alkylamino, Dialkylamino, Aminoalkyl, Hydroxy und
Alkoxy.
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Am
bevorzugtesten ist die vorliegende Erfindung auf die enzymatische
Trennung von Lactamen der Formel (V)gerichtet:
wobei R
1 ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl,
Cycloalkenyl, die gegebenenfalls mit einem oder mehreren der folgenden
substituiert sein können:
Alkyl, Alkenyl, Alkenyl, Hydroxy, Alkoxy, Thiol, Thioalkoxy und
Halogen;
R
2, R
3 und
R
4 jeweils unabhängig voneinander ausgewählt sind
aus Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Hydroxy, Alkoxy, Thiol, Thioalkoxy,
Halogen, Nitro, Amino, Alkylamino, Dialkylamino, Aminoalkyl, Dialkylaminoalkyl,
Cyano und Halogenalkyl, wobei all diese Substituenten gegebenenfalls
mit einem oder mehreren der folgenden substituiert sein können: Halogen,
Alkyl, Amino, Alkylamino, Dialkylamino, Aminoalkyl, Hydroxy und
Alkoxy.
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Wie
er hierin verwendet wird, bedeutet der Begriff "Alkyl" allein oder in Kombination eine acyclische Alkylgruppe,
die 1 bis 10, vorzugsweise 1 bis 8, Kohlenstoffatome und bevorzugter
1 bis 6 Kohlenstoffatome enthält.
Beispiele derartiger Gruppen schließen Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl,
n-Butyl, Isobutyl, sek.-Butyl, tert.-Butyl, Pentyl, Isoamyl, Hexyl,
Octyl und dergleichen ein.
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Der
Begriff "Alkenyl" bezeichnet eine
ungesättigte
acyclische Kohlenwasserstoffgruppe, sofern sie mindestens eine Doppelbindung
enthält.
Derartige Gruppen enthalten 2 bis 10 Kohlenstoffatome, vorzugsweise
2 bis 8 Kohlenstoffatome und bevorzugter 2 bis 6 Kohlenstoffatome.
Beispiele geeigneter Alkenylgruppen schließen Propylenyl, Buten-1-yl,
Isobutenyl, Pentenylen-1-yl,
2,2-Methylbuten-1-yl, 3-Methylbuten-1-yl, Hexen-1-yl, Hepten-1-yl
und Octen-1-yl und dergleichen ein.
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Der
Begriff "Alkenyl" bezeichnet eine
ungesättigte
acyclische Kohlenwasserstoffgruppe, sofern sie eine oder mehrere
Dreichfachbindungen enthält,
wobei derartige Gruppen 2 bis 10 Kohlenstoffatome, vorzugsweise
2 bis 8 Kohlenstoffatome und bevorzugter 2 bis 6 Kohlenstoff atome
enthalten. Beispiele geeigneter Alkinylgruppen schließen Ethinyl-,
Propinyl-, Butin-1-yl-, Butin-2-yl-, Pentin-1-yl-, Pentin-2-yl-,
3-Methylbutin-1-yl-, Hexin-1-yl-, Hexin-2-yl-, Hexin-3-yl-, 3,3-Dimethylbutin-1-yl-Gruppen
und dergleichen ein.
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Der
Begriff "heterocyclische
Gruppe" bedeutet
eine ungesättigte
cyclische Kohlenwasserstoffgruppe mit 3 bis etwa 6 Kohlenstoffatomen,
wobei 1 bis etwa 4 Kohlenstoffatome durch Stickstoff, Sauerstoff
oder Schwefel ersetzt sind. Die "heterocyclische
Gruppe" kann an
eine aromatische Kohlenwasserstoffgruppe kondensiert sein. Geeignete
Beispiele schließen
Pyrrolyl, Pyridinyl, Pyrazolyl, Triazolyl, Pyrimidinyl, Pyridazinyl, Oxazolyl,
Thiazolyl, Imidazolyl, Indolyl, Thiophenyl, Furanyl, Tetrazolyl,
2-Pyrrolinyl, 3-Pyrrolinyl, Pyrrolidinyl, 1,3-Dioxolanyl, 2-Imidazolinyl, Imidazolidinyl,
2-Pyrazolinyl, Pyrazolidinyl, Isoxazolyl, Isothiazolyl, 1,2,3-Oxadiazolyl, 1,2,3-Triazolyl,
1,3,4-Thiadiazolyl, 2H-Pyranyl, 4H-Pyranyl, Piperidinyl, 1,4-Dioxanyl, Morpholinyl, 1,4-Dithianyl,
Thiomorpholinyl, Pyrazinyl, Piperazinyl, 1,3,5-Triazinyl, 1,3,5-Trithianyl,
Benzo(b)thiophenyl, Benzimidazonyl, Chinolinyl und dergleichen ein.
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Der
Begriff "Aryl" bedeutet eine aromatische
Kohlenwasserstoffgruppe mit 4 bis 16 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
6 bis 12 Kohlenstoffatomen und bevorzugt 6 bis 10 Kohlenstoffatomen.
Beispiele geeigneter aromatischer Kohlenwasserstoffgruppen schließen Phenyl,
Naphthyl und dergleichen ein.
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Der
Begriff "Heteroaryl" bedeutet eine aromatische
Kohlenwasserstoffgruppe mit 4 bis 16 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
6 bis etwa 12 Kohlenstoffatomen und bevorzugter 6 bis 10 Kohlenstoffatomen,
wobei 1 bis etwa 4 Kohlenstoffatome durch Stickstoff, Sauerstoff
oder Schwefel ersetzt sind.
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Der
Begriff "Cycloalkyl" oder "Cycloalkenyl" bedeutet eine alicyclische
Gruppe in einem Ring mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen und vorzugsweise
3 bis 6 Kohlenstoffatomen. Beispiele geeigneter alicyclischer Gruppen
schließen
Cyclopropyl, Cyclopropylenyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl,
2-Cyclohexen-1-ylenyl, Cyclohexenyl und dergleichen ein.
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Der
Begriff "Alkoxy", allein oder in
Kombination, bedeutet eine Alkylethergruppe, wobei der Begriff Alkyl
wie oben definiert ist und die am meisten bevorzugt 1 bis 4 Kohlenstoffatome
enthält.
Beispiele geeigneter Alkylethergruppen schließen Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy,
Isopropoxy, n-Butoxy, iso-Butoxy, sek.-Butoxy, tert.-Butoxy und
dergleichen ein.
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Der
Begriff "Halogen" bedeutet Fluor,
Chlor, Brom oder Iod.
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Der
Begriff "Pro-Pharmakon" bezeichnet eine
Verbindung, die in vivo wirksamer gemacht wird.
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Wie
sie hierin verwendet wird, soll eine Bezugnahme auf "Behandlung" eines Patienten
Prophylaxe einschließen.
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Beispiele
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Beispiel 1: Enzymatische
Trennung von racemischem 7-Carbomethoxycaprolactam
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Vier
Enzyme wurden jeweils in 20 ml Puffer (pH 7, Sigma-Phosphatpuffer
mit einer Konzentration von 0,1 mol/Liter) gelöst, wodurch vier getrennte
Lösungen
gebildet wurden. Racemi sches 7-Carbomethoxycaprolactam wurde zu
jeder Lösung
gegeben. Nachfolgend ließ man
jede Lösung
bei Raumtemperatur (20 bis 25°C) reagieren.
Nach speziellen Zeitintervallen wurden Proben gezogen (nicht-einheitlich
im Volumen) und deren pH-Wert wurde gemessen.
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Jede
Probe wurde dann mit 0,5 N KHSO4 auf pH
= 1 angesäuert
und dann mit Methylenchlorid extrahiert. Die organische Schicht
wurde abgetrennt, getrocknet (MgSO4), filtriert,
im Vakuum vom Lösungsmittel befreit
und einer HPLC-Analyse unterzogen. Der Anteil der wiedergewonnenen
Masse betrug durchschnittlich 60%. Die Ergebnisse sind in Tabelle
1 gezeigt.
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Tabelle
1 Daten für
Enzyme von Alltus Biologics
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Beispiel 2: Enzymatische
Trennung von racemischem 7-Carbomethoxycaprolactam
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Sieben
Enzyme wurden jeweils in 50 ml Puffer (pH 7) (zu Sigma-Phosphatpuffer
mit einer Konzentration von 0,1 mol/Liter und einem pH-Wert von
7,4 wurde Phosphorsäure
gegeben) gelöst,
wobei sieben getrennte Lösungen
gebildet wurden. Racemisches 7-Carbomethoxy caprolactam wurde zu
jeder Lösung
gegeben, so dass 500 Einheiten des Enzyms pro 500 mg Estersubstrat
verwendet wurden. Man ließ jede
Lösung nachfolgend
bei Raumtemperatur (20 bis 25°C)
reagieren. Nach speziellen Zeitintervallen wurden Proben gezogen
(nicht-einheitlich im Volumen) und deren pH-Wert wurde gemessen.
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Jede
Probe wurde dann mit 1M KHSO4 auf pH = 1
angesäuert
und nachfolgend mit Methylenchlorid extrahiert. Die organische Schicht
wurde abgetrennt, getrocknet (MgSO4), filtriert,
im Vakuum vom Lösungsmittel
befreit und einer HPLC-Analyse unterworfen. Der Anteil der wiedergewonnenen
Masse betrug durchschnittlich 50 bis 60%. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 2 gezeigt.
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Tabelle
2 – Aufarbeitung
durch Extraktion
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Vier
der Enzyme wurden ebenfalls getrennt mit 1M KHSO4 aufgearbeitet
und nachfolgend lyophilisiert. Der Rückstand wurde umfassend mit
Methylenchlorid extrahiert. Die Extrakte wurden im Vakuum vom Lösungsmittel
befreit und einer HPLC-Analyse unterzogen. Dieses Verfahren verbesserte
den Anteil der zurückgewonnenen
Masse auf etwa 90%. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt. Wie
aus Tabelle 3 zu sehen ist, sinkt der pH-Wert stetig während der
Hydrolysereaktion.
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Tabelle
3 – Aufarbeitung
durch Lyophilisierung
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Beispiel 3: Enzymatische
Trennung von racemischem 7-Carbomethoxycaprolactam
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Eine
Reaktion wurde unter Verwendung von E002 unter den in Beispiel 2
aufgeführten
Bedingungen mit der Ausnahme durchgefüfrt, dass während der gesamten Reaktion
ein pH-Stat zum Aufrechterhalten eines konstanten pH-Werts von 7
eingesetzt wurde. Das Enzym wurde mit 1M KHSO4 aufgearbeitet
und dann lyophilisiert. Der Rückstand
wurde mit Methylenchlorid umfassend extrahiert. Der Extrakt wurde
im Vakuum vom Lösungsmittel
befreit und einer HPLC-Analyse
unterzogen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 gezeigt.
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Tabelle
4 – Aufarbeitung
durch Lyophilisierung
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Beispiel 4: Enzymatische
Trennung von racemischem 7-Carbomethoxycaprolactam bei Temperaturen
oberhalb von Raumtemperatur
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Eine
Lösung
von 33,3 g Natriumhydrogenphosphat in 2000 ml entionisiertem Wasser
und dann eine Lösung
von 22,4 g Kaliumdihydrogenphosphat in 1300 ml entionisiertem Wasser
wurde in ein Reaktionsgefäß eingefüllt. Das
Reaktionsgemisch wurde 15 Minuten lang bei 47°C bis 48°C gerührt und 2,28 g ThermoCat-Biokatalysator
E020 (Aktivität:
18,5 Einheiten/mg) wurden zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde
5 Minuten lang oder bis eine homogene Lösung erhalten wurde, gerührt. Zu
dem obigen Gemisch wurden 60 g 7-Carbomethoxycapro-lactam gegeben
und das Reaktionsgemisch bei 47°C
bis 48°C
gerührt.
Das Fortschreiten der Reaktion wurde durch HPLC beobachtet. Als
das ungewünschte
Ester-Enantiomer vollständig
verschwunden war, was 3 bis 8 h dauerte, wurde die Temperatur des
Reaktionsgemisches auf 25°C
bis 27°C
gesenkt. Das Produktgemisch wurde mit 3 x 1100 ml Dichlormethan
extrahiert. Die organische Schicht wurde über wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet, über
Celite filtriert und unterhalb von 25°C zur Trockene eingeengt, was 22
g eines weißen
wachsigen Feststoffs ergab (73% der Theorie). HPLC-Analyse und ein
Vergleich mit Standardproben zeigten, dass der isolierte Feststoff
das gewünschte
R-Enantiomer ist.
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Beispiel 5: Verfahren
zur Wiedergewinnung und Wiederverwendung von Enzymen
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Enzymfällung
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Ein
20 ml-Reaktionsgemisch, das 2 mmol Phosphatpuffer (pH 7,6), 140
Einheiten der Thermoesterase ThermoCat E020 und 200 mg des Substrats,
7-Carbomethoxycaprolactam, enthielt, wurde 2 Stunden lang bei 48°C in einem
Wasserbadrüttler
inkubiert. Parallel dazu wurde ein Kontrolllauf ohne die Zugabe
des Enzympräparats
durchgeführt.
Am Ende der Reaktion wurde eine 18 ml-Probe gesammelt und behutsam
mit 7,2 g Ammoniumsulfat vermischt. Nachdem das Salz vollständig gelöst war,
erreicht die Lösung
annähernd
60% Sättigung
und das Proteinenzym wurde ausgefällt. Das Proteinenzym wurde
dann durch 20-minütige
Zentrifugation bei 4°C
zurückgewonnen.
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Rückgewinnung und Wiederverwendung
des Enzyms
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Das
ausgefällte
Proteinenzym wurde in 1,8 mmol Phosphatpuffer (pH 7,6) erneut aufgelöst und in
einer Reaktion einer zweiten Charge eines erneut gebildeten 18 ml-Gemisches
getes tet. Das Substrat 7-Carbomethoxycaprolactam wurde auf 180 mg
verringert und nachfolgend wurde die Reaktion gemäß dem gleichen
Verfahren wie oben beschrieben durchgeführt. Am Ende der zweiten Reaktion
wurde eine 16 ml-Probe gesammelt und 6,4 g Ammoniumsulfat wurden
zur Isolierung des Enzyms verwendet. Die dritte Wiedergewinnungsreaktion
wurde gemäß demselben
Verfahren in einem erneut gebildeten 16 ml-Gemisch durchgeführt, das
160 mg Substrat enthielt. Die Produkte wurden durch HPLC-Analyse
analysiert. Die Ergebnisse (HPLC-Flächenprozentsätze) dieser
Experimente sind in Tabelle 5 gezeigt.
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Aus
den obigen Daten kann gefolgert werden, dass diese Enzym-Wiedergewinnungsverfahren
mit einer Ammoniumsulfatausfällung
ein einfaches Verfahren zur Wiedergewinnung des Enzyms zur erneuten
Verwendung sind.
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Beispiel 6: Verfahren
zur Racemisierung von chiralem 7-Carbomethoxycaprolactam
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Methode A
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Zu
einem Gemisch aus 5 Mikrolitern 25%igem Natriummethoxid in Methanol
(22 Mikromol Natriummethoxid) und 1 ml trockenem Tetrahydrofuran
(THF) wurden unter Stickstoff 54 mg optisch reines (R)-7-Carbomethoxycaprolactam
zugegeben. Das Gemisch wurde 48 Stunden lang bei Raumtemperatur
gerührt.
Das Produkt wurde durch ein Dowex® 50WX200-Ionenaustauschharz
(Dowex-50W-Wasserstoff, stark sauer, vorher mit Wasser gewaschen,
aber nicht getrocknet) filtriert, mit zusätzlichem THF gewaschen und
zur Trockene eingeengt, was 44 mg Produkt ergab. Die HPLC-Analyse
des Produkts zeigte, dass das Ausgangsmaterial, (R)-7-Carbomethoxycaprolactam,
vollständig
zu einem 50/50-Gemisch der R- und S-Isomere (R)-7-Carbomethoxycaprolactam
und (S)-7-Carbomethoxycaprolactam, racemisiert hat.
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Es
ist für
den Fachmann offensichtlich, dass man, wenn man von (S)-7-Carbomethoxycaprolactam
als Ausgangsmaterial ausgehen würde,
dasselbe racemische Produktgemisch erhalten würde.
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Methode B
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Zu
einem Gemisch von 1 ml trockenes Tetrahydrofuran (THF) und 54 mg
optisch reines (R)-7-Carbomethoxycaprolactam wurden unter Stickstoff
0,47 ml Lithiumdiisopropylamid (LDA)/THF in Cyclohexan (1,5M, 70
Millimol LDA) gegeben. Das Gemisch wurde 1 Stunde lang bei Raumtemperatur
gerührt.
Das Produkt wurde durch ein Dowex® 50WX200-Ionenaustauschharz
(Dowex-50W-Wasserstoff, stark sauer, vorher mit Wasser gewaschen,
aber nicht getrocknet) filtriert, mit zusätzlichem THF gewaschen und
zur Trockene eingeengt, was 34 mg Produkt ergab. Die HPLC-Analyse
des Produkts zeigte, dass das Ausgangsmaterial, (R)-7-Carbomethoxycaprolactam,
vollständig
zu einem 50/50-Gemisch der R- und S-Isomere, (R)-7-Carbomethoxycaprolactam
und (S)-7-Carbomethoxycaprolactam, zusammen mit etwas racemisierter
Carbonsäure,
racemisiert hat.
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Es
ist für
den Fachmann offensichtlich, dass man, wenn man von (S)-7-Carbomethoxycaprolactam
als Ausgangsmaterial ausgehen würde,
dasselbe racemische Produktgemisch erhalten würde.
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Methode C
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Zu
20 ml 25%igem Natriummethoxid in Methanol wurden 64 mg optisch reines
(R)-7-Carbomethoxycaprolactam
gegeben. Das Gemisch wurde 24 Stunden lang unter Refluxieren gerührt. Das
Produkt wurde auf 0°C
gekühlt,
das Produkt wurde angesäuert
und mit Methylenchlorid extrahiert. Die organische Schicht wurde eingeengt,
was 5 mg Feststoff ergab. Die wässrige
Schicht wurde zur Trockene eingeengt, der feste Rückstand mit
THF extrahiert, filtriert und zur Trockene eingeengt, was 24 mg
braunes Öl
ergab. Die HPLC-Analyse des Produktes zeigte, dass das Ausgangsmaterial,
(R)-7-Carbomethoxycaprolactam, vollständig racemisiert hatte und
zu einem 50/50-Gemisch des R- und S-Isomers der entsprechenden racemischen
Säuren,
(R)-7-Carboxycaprolactam
und (S)-7-Carboxycaprolactam hydrolysiert war.
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Es
ist für
den Fachmann offensichtlich, dass man, wenn man vom (S)-7-Carbomethoxycaprolactam als
Ausgangsmaterial ausgehen würde,
dasselbe racemische Produktgemisch erhalten würde.