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Erfindungsbereich
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Die vorliegende Erfindung betrifft
das Gebiet der Synthese von Benzodioxol-Verbindugnen, insbesondere
solchen für
die Parfümindustrie
und auf dem Sektor der Insektizide.
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Stand der Technik
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Verschiedene biologisch aktive natürliche Substanzen
wie beispielsweise Flavone und Alkaloide enthalten die Methylendioxy-1,2-benzen-Gruppe
(auch bekannt als Benzo[1,3]dioxol-Gruppe). Beispielsweise werden
Derivate des Benzo[1,3]dioxols bei der Behandlung von Leberstörungen eingesetzt
(Chem. λbstracts, 1990,
452534).
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Die am weitesten verbreiteten Anwendungen
dieser Derivate sind jedoch diejenigen auf dem Gebiet der Parfümerie, der
Geschmacks- und Geruchsstoffe und der Insektizide. Verbindungen
mit insektentötender Wirkung,
welche die Benzo[1,3]dioxol-Gruppe enthalten, sind in verschiedenen
Veröffentlichungen
(z. B. Bull. Soc. Chim. France, 1964, 1892–1895) beschrieben worden.
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5-(2-Propenyl)-benzo[1,3]dioxol (Safrol)
ist ein Bestandteil von vielen ätherischen Ölen, darunter
Sassafrasöl,
in welchem es zu annähernd
75% enthalten ist (Oswald et al., Biochim. Biophys. Acta 230, 237 (1971)).
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5-(1-Propenyl)-benzo[1,3]dioxol (Isosafrol)
ist ein flüchtiger
Stoff, welcher in der Parfümbranche
und als Deodorant für
Seifen benutzt wird; Isosafrol wird wiederum bei der Synthese von
Piperonal (Heliotropin, Benzo[1,3]dioxol-5-carboxyaldehyd), einem
weiteren flüchtigen
Stoff, der industriell für
die Herstellung von Parfümen
und Duftstoffen verwendet wird, eingesetzt.
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Desgleichen sind auch 5-Hydroxymethylbenzo[1,3]dioxol
(Piperonylalkohol) und seine Derivate von beträchtlicher industrieller Bedeutung
in den oben angegebenen Sektoren. Die vorliegende. Erfindung befriedigt
das Bedürfnis
zum Auffinden von wirksamen Verfahren zur Synthese on Piperonylalkohol
und seinen Derivaten.
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Der Stand der Technik offenbart eine
Anzahl von Vorgängen,
welche diesem Zweck dienen. Am weitesten verbreitet ist das Verfahren,
welches in der Reaktion eines Aldehyds mit der Formel
mit Grignard-Reagenzien (Alkylmagnesiumbromide),
um Benzodioxolderivate zu erhalten, die in der Stellung 5 durch
eine α-Hydroxyalkylgruppe
ersetzt werden (siehe beispielsweise US-A-3946040).
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Dieselben Verbindungen können erhalten
werden, wenn man von den 5-keto-substituierten Derivaten des Benzo[1,3]dioxol
ausgeht (DE-A-2210374).
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Die obigen Synthesevorgänge, obgleich
sie vom analytischen Standpunkt nützlich sind, weisen signifikante
Einschränkungen
hinsichtlich ihrer industriellen Anwendbarkeit auf. Diese Reaktionen
verlangen tatsächlich
nach der Verfügbarkeit
von Erzeugnissen, die den Benzodioxolzyklus bereits enthalten: derartige
Produkte sind weit davon entfernt, leicht verfügbar zu sein, und sind sehr
teuer. Außerdem
werden Grignard-Reaktionen mit Reagenzien und wasserfreien Lösungsmitteln
ausgeführt,
die sehr instabil und schwierig zu handhaben sind (z. B. Magnesium,
Ethylether, Tetrahydrofuran), so dass sie den Einsatz von kostenaufwendigen Sicherheitsvorkehrungen
für die
Produktionsanlagen nach sich ziehen.
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Die selektive Acylierung als Mittel
zum Einfügen
der Substituenten in den Benzodioxolzyklus hat sich bislang in ihrer
industriellen Anwendung als schwierig erwiesen, weil die Ausbeuten
niedrig liegen und die Reinigung der acylierten Erzeugnisse schwierig
ist. Beispielsweise ließ sich
in WOA-9639133 das acylierte Benzodioxol schwierig reinigen und
erforderte wiederholte Behandlungen zur Entfärbung. Andere Verfasser haben die
selektive Acylierung von Benzodioxol-Verbindungen unter Verwendung
von kostenaufwendigen Lösungen wie
beispielsweise dem Durchleiten des Erzeugnisses durch ein Bett aus
ZeolithKatalysatoren erhalten (J. Chem. Soc. Chem. Commun., 1994,
717).
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Angesichts der aufgezeigten Einschränkungen
besteht Bedarf an einem wirkungsvollen Verfahren zur Erzeugung von
5-Hydroxyalkylbenzodioxol-Verbindungen. Insbesondere ist es eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zu entwickeln,
das im weiten Rahmen gewerblich anwendbar ist und der mit Reaktionen
durchzuführen
ist, die einfach anzuwenden sind und die geringe Auswirkungen auf
die Umwelt haben. Schließlich
besteht Bedarf an einem Syntheseverfahren, welches als Reagenzien
Produkte einsetzt, die leicht verfügbar sind und geringe Kosten
haben.
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Darstellung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Dreistufenverfahren für
die Synthese von 5-(α-Hydroxyalkyl)benzo[1,3]dioxol-Verbindungen.
Dieses Verfahren umfasst: (i) die Reaktion von Brenzcatechin (1,2-Dihydroxybenzen)
mit einem Dihalogen- oder Dialkoxyalkan unter Bildung eines Benzo[1,3]dioxol-Derivats;
(ii) 5-selektive katalytische Acylierung des Benzo[1,3]dioxol-Derivats
unter Bildung eines 5-Alkanoylbenzo[1,3]dioxols und seine anschließende (iii)
Reduzierung zum 5-(α-Hydroxyalkyl)benzo[1,3]dioxol.
Es werden auch neue Benzodioxole beschrieben, die unter Verwendung
des oben erwähnten
Verfahrens erhalten werden können.
Das erfindungsgemäße Verfahren
ist industriell einfach und hat geringe Auswirkungen auf die Umwelt;
er ermöglicht, Derivate
von beachtlicher Bedeutung mit hohen Ausbeuten insbesondere für die Parfümindustrie
und den Sektor der Insektizide zu erhalten.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist ein neues Verfahren zur Synthese von 5-(α-Hydroxyalkyl)benzo[1,3]dioxol-Verbindungen.
Dieses Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
- a)
Reaktion von 1,2-Dihydroxybenzen (Brenzcatechin) (I) in einem dipolaren
aprotischen Lösungsmittel
bei einer Temperatur zwischen 70°C
und 190°C
mit einer Verbindung der Formel (II), wobei R1 aus
H und einem linearen oder verzweigten C1-C3-Alkylkette gewählt wird und X aus Chlor, Fluor,
Brom, Jod und einem linearen oder verzweigten C1-C5-Alkoxy gewählt wird, wobei das Produkt
mit der Formel (III) erhalten hat, worin R1 die
oben beschriebenen Bedeutungen hat.
- b) Reaktion der Verbindung (III) mit einem aliphatischen Anhydrid
der Formel (IV) oder mit einer aliphatischen Säure der Formel (V), worin R2 ein lineares oder verzweigtes C1-C19-Alkylkette
ist, in Gegenwart eines Acylierungskatalysators, wobei man eine
Verbindung der Formel (VI) erhält,
worin R1 und R2 die
oben erwähnten
Bedeutungen haben.
- c) Reduktion der Verbindung (VI), wobei man das 5-(α-Hydroxyalkyl)-benzo[1,3]dioxol
der Formel (VII) erhält.
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Die Reaktion a) wird in dipolaren
aprotischen Lösungsmitteln
ausgeführt.
Bevorzugte Lösungsmittel dieses
Typs sind N,N-Dimethylformamid, N,N-Dimethylacetamid und Dimethylsulfoxid.
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Die Temperatur der Reaktion ist die
des Rückflusses
des Reaktionsgemischs und liegt im Allgemeinen zwischen 70°C und 190°C. In dem
Fall, wo N,N-Dimethylformamid als Lösungsmittel für die Reaktion
benutzt wird, liegt diese Temperatur im Allgemeinen zwischen 110°C und 150°C, wobei
eine Temperatur zwischen 110°C
und 130°C
stärker
vorzuziehen ist.
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Die Reaktion a) kann in Gegenwart
eines Jodsalzes durchgeführt
werden. In diesem Fall wird dieses Salz vorzugsweise unter LiJ,
NaJ, KJ und CaJ2 ausgewählt.
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Die Wahl des Reagens der Formel (II),
welches in der Reaktion a) benutzt werden soll, hängt von
der Natur des Endprodukts (VII) ab, das durch Synthese hergestellt
werden soll. Wenn das Ziel darin besteht, Benzo[1,3]dioxole, die
in Stellung 2 nicht substituiert sind, zu erhalten, dann wählt man
Reagenzien der Formel (II), in denen R1 =
H ist. Beispiele für
derartige Produkte sind Methylenchlorid und Dimethoxymethan. Wenn
das Ziel darin besteht, Benzo[1,3]dioxole zu erhalten, die in Stellung
2 alkylsubstituiert sind, dann wählt
man Reagenzien der Formel (II), in denen R1 dasselbe
ist wie das Alkylradikal, welches am Benzodioxolring angebracht werden
soll. Geeignete R1-Radikale sind Methyl,
Ethyl, n-Propyl und Isopropyl.
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Wie weiter oben ersichtlich ist,
enthält
das Reagens der Formel (II) zwei Gruppen X = Halogen oder sonst
zwei Gruppen X = C1-C5-Alkoxy,
die linear oder verzweigt sind.
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Wenn Radikale der Formel (II) benutzt
werden, worin X = Halogen, dann wird die Reaktion a) in Gegenwart
einer anorganischen Base ausgeführt,
die vorzugsweise unter NaOH, KOH, Na2CO3 und K2CO3 ausgewählt
wird. Die anorganischen Basen im festen Zustand (z. B. Karbonate)
werden dem Reaktionsgemisch vorzugsweise in einer fein gemahlenen
Form zugefügt.
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In dem Fall, wo Derivate der Formel
(II) benutzt werden, in denen X ein lineares oder verzweigtes C1-C5-Alkoxy ist, wird die Reaktion a) in Gegenwart
eines Umesterungskatalysators durchgeführt, der vorzugsweise unter
CH3ONa, C2H5ONa, (C4H9)2SnO und Ti(OC4H9)4 gewählt wird.
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Verschiedenartige Wege zum Mischen
der vorerwähnten
Reagenzien sind möglich.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Reaktion a) wie folgt ausgeführt: Die Verbindung (II) wird
mit dem dipolaren aprotonischen Lösungsmittel und mit der anorganischen
Base (oder dem Umesterungskatalysator) gemischt. Die sich ergebende
Mischung wird auf die Rückflusstemperatur
gebracht, und dann wird Brenzcatechin zugefügt. Diese Zugabe erfolgt vorzugsweise
durch Eintropfen einer flüssigen
Mischung, die man durch Mischen von Brenzcatechin, Derivat (II)
und dipolarem aprotonischen Lösungsmittel erhält.
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Die so erhaltene Mischung wird über einen
Zeitraum zwischen 1 und 3 Stunden auf die Rückflusstemperatur erhitzt,
wodurch die Reaktion beendet wird. Das Endprodukt (III) wird vom
Lösungsmittel
der Reaktion und von dem Derivat (II), das nicht an der Reaktion
teilgenommen hat, mittels fraktionierter Destillation oder Destillation
in einem Dampfstrom abgetrennt.
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Diese Reagenzien werden vorzugsweise
in den folgenden molaren Anteilen eingesetzt; Brenzcatechin anorganischer
Base : Verbindung (II) = 1 : 1 : 2, wobei der genannte Anteil der
Verbindung (II) vorzugsweise auf die Ausgangsmischung und auf die
eingetropfte, das Brenzcatechin enthaltende Gemisch aufgeteilt:
wird.
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Die oben beschriebene Reaktion führt zu den
Produkten der Formel (III) mit Ausbeuten über 90%, typischerweise um
95%.
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Die Acylierungsreaktion b) führt zur
Bildung der 5-Alkanoylbenzo[1,3]dioxole der Formel (VI). Diese Reaktion
beinhaltet die Wahl von geeigneten Säuren oder Anhydriden als Acylierungsmittel
und wird vorzugsweise durch eine Verbindung katalysiert, die unter
ZnO, ZnCl2, FeCl2,
FeCl3, FeSO4, Fe2(SO4)3,
FeO, Fe2O3, H3PO4, HClO4 und Polyphosphorsäure ausgewählt wird. Der für diese
Reaktion besonders bevorzugte Katalysator ist Perchlorsäure (HClO4). Wahlweise läuft die Reaktion in Gegenwert
vor., inerten Lösungsmitteln
ab. Beispiele für
solche Lösungsmittel
sind Cyclohexan, Methylcyclohexan, Decalin, Dichlorethan und Tetrachlorethan.
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In dem Fall, wo die Säure (V)
als Acylierungsmittel benutzt wird, liegt das eingesetzte molare
Verhältnis
Benzodioxol/Säure
(V) zwischen 5 : 1 und 0,5 : 1 und beträgt vorzugsweise 1 : 1. In dem
Fall, wo das Anhydrid (IV) als Acylierungsmittel benutzt wird, liegt
das eingesetzte molare Verhältnis
Benzodioxol/Anhydrid (IV) zwischen 3 : 1 und 1 : 1 und beträgt vorzugsweise
2 : 1.
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Die Reaktionstemperatur liegt zwischen
0°C und
dem Siedepunkt der niedrigst siedenden Komponente des Reaktionsgemisches.
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Verschiedenartige Wege zum Mischen
der vorerwähnten
Reagenzien sind möglich.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Benzo[1,3]dioxol (III) mit dem Acylierungskatalysator gemischt,
und der Mischung wird dann langsam die für diese Reaktion gewählte Säure oder
ddas dafür
gewählte
Anhydrid zugegeben. Die Reaktion kommt in einer Zeitspanne zwischen
1 und 7 Stunden zum Abschluss.Das 5-Alkanoylbenzo[1,3]dioxol (VI)
wird aus dem Reaktionsgemisch durch Extraktion mit einem organischen
Lösungsmittel,
vorzugsweise Methylenchlorid, und durch anschließende fraktionierte Destillation
der organischen Phase erhalten.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Reaktionsgemisch, das am Ende von Schritt b) erhalten wird,
einem Recycling unterzogen. Dieses Verfahren wird in der Weise durchgeführt, dass
man dem erhaltenen Gemisch eine frische Menge an vorher benutztem
Acylierungskatalysator und eine weitere Menge an Acylierungsmittel
der Formel (IV) oder (V) zugibt. Möglicherweise, aber nicht notwendigerweise,
kann eine weitere Menge an Benzo[1,3]dioxol der Formel (III) zugefügt werden.
Diese Zugaben werden vorzugsweise deswegen vorgenommen, um das molare
Verhältnis
von Benzodioxol und Acylierungsmittel innerhalb des weiter oben
angegebenen Wertebereiches zu halten.
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Das so angereicherte Gemisch lässt man
dann unter denselben Reaktionsbedingungen (Zeitspannen und Temperatur)
wie denen des ersten Zyklus reagieren. Das genannte Recycling Verfahren
kann einmal oder mehrere Male durchgeführt werden.
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Im Schritt c) wird das 5-Alkanoylbenzo[1,3]dioxol
(VI) zu 5-(α-Hydroxyalkyl)benzo[1,3]dioxol
(VII) reduziert. Im Allgemeinen kann jede Reduktionsreaktion in
diesem Schritt angewendet werden. Beispielsweise ist es möglich, Wasserstoff
in Gegenwart von Katalysatoren wie Palladium, Platin oder Ruthenium
zu verwenden. Der Katalysator kann sich auf einem inerten Matrixsubstrat
befinden. Beispiele solcher Systeme sind Pd auf Kohlenstoff, Pt
auf Kohlenstoff, Ru auf Kohlenstoff, Pd auf Aluminiumoxid und Pd
auf Bariumsulfat. Neben anderen Reduktionsreagenzien können noch
PtO2, PtO, Ni-Raney, NaBH4 und
LiAlH4 erwähnt werden.
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Die Reaktionsbedingungen (Zeitspannen,
Temperatur, Druck) und die Anteile der Reagenzien sind diejenigen,
die beim Stand der Technik für
diese Arten von Reaktionen üblicherweise
benutzt werden. Beispielsweise liegt in dem Fall, wo gasförmiger Wasserstoff
auf dem Katalysator benutzt wird, die Prozesstemperatur vorzugsweise
zwischen 20°C
und 100°C
bei einem Druck zwischen 1 Bar und 60 Bar und möglicherweise in Gegenwart eines
geeigneten Lösungsmittels
wie beispielsweise Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol und
Butanol.
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Das in der vorliegenden Erfindung
beschriebene Verfahren stellt das erste Beispiel für die Synthese von
5-(α-Hydroxyalkyl)benzo[1,3]dioxol-Verbindungen
dar, wobei von einem nicht-heterozyklischen Reagenz ausgegangen
wird, welches leicht verfügbar
ist und niedrige Kosten hat (Brenzcatechin). Die hohe Ausbeute, die
in den drei Schritten der weiter oben beschriebenen Reaktion erzielt
werden kann, ermöglicht,
dass große Mengen
an Endprodukt erhalten werden können.
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Darüber hinaus ermöglicht der
Schritt a), dass 2-alkylsubstituierte Benzo[1,3]dioxole erhalten
werden, ohne dass man auf einen getrennten Alkylierungsschritt in
Stellung 2 zurück
greifen muss.
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Die mittels des weiter oben beschriebenen
Verfahrens erhältlichen
2-alkylsubstituierten Produkte sind neu und bilden als solche einen
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung. Diese Verbindungen haben
die Strukturformel (VIII):
worin R
1 unter
linearen oder verzweigten C
1-C
5-Alkylen
gewählt
wird und R
2 entweder ein lineares oder ein
verzweigtes C
1-C
5-Alkyl
ist.
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Eine bevorzugte Gruppe von Produkten
der Formel VIII ist diejenige, in welcher R1 Methyl,
Ethyl, n-Propyl
und Isopropyl darstellt.
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Die Derivate der Formel (VII) sind
ungeachtet dessen, ob sie in Stellung 2 am Benzo[1,3]dioxolring substituiert
sind oder nicht, zusätzlich
zu dem, dass sie von sich heraus als Essenzen und Duftstoffe von
Interesse sind, auch einsetzbar als Reagenzien bei der Darstellung ähnlicher
Derivate und sind von besonderer Bedeutung für die Parfümindustrie oder bei der Herstellung
von Insektiziden. Das bevorzugte Beispiel für diese Verbindungen wird durch
die 5-Alkylbenzo[1,3]dioxole und insbesondere durch das 5-Propylbenzo[1,3]dioxol (Dihydrosafrol)
dargestellt. Die vorliegende Erfindung umfasst auch die Darstellung
dieser Produkte, die dadurch erhalten werden, dass man die Derivate
der Formel (VII), die vorher mittels Schritt c) erhalten wurden, einer
weiteren Reduktion unterzieht. Die 5-Alkylbenzo[1,3]dioxole können auch
direkt mit einer einzigen Reduktionsreaktion erhalten werden, wenn
man von den Verbindungen der Formel (VI) ausgeht. Wenn man auf diese
Weise verfährt,
werden die Derivate der Formel (VII) als Zwischenprodukte gebildet,
aber nicht abgetrennt. In diesem Fall ist es vorzuziehen, dass man
als Reduktionskatalysatoren Metalle auf einem Inertsubstrat wie
beispielsweise Pd/C, Pt/C und Pd/BaSO4 benutzt.
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5-(1-Propenyl)benzo[1,3]dioxol (Isosafrol)
ist ein weiteres Beispiel für
ein Derivat, welches durch das Verfahren, welches den Gegenstand
der vorliegenden Erfindung darstellt, erhalten wird. In diesem Fall
gehen die 5-hydroxyalkylbenzo[1,3]dioxole der Formel (VII), die
im Schritt c) erhalten werden, Dehydratisierungsreaktionen ein.
Derartige Dehydratisierungsreaktionen, die an sich aus dem Schrifttum
bekannt sind, können
in Gegenwart eines geeigneten Lösungsmittels
wie beispielsweise Benzol, Toluol, Xylol, Mesitylen, Dichlorethan und
Tetrachlorethan, in Gegenwart einer organischen oder anorganischen.
Säure wie
beispielsweise Salpetersäure,
Schwefelsäure,
Salzsäure,
Perchlorsäure,
Essigsäure,
Trifluoressigsäure,
Benzensulfonsäure
und p-Toluensulfonsäure
bei der Siedetemperatur des Lösungsmittels
und unter Entfernung des Reaktionswassers mittels Azeotropierung
durchgeführt
werden.
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5-(1-Propenyl)benzo[1,3]dioxol ist
seinerseits in Piperonal oder sonst vermittels einer weiteren Reduktionsreaktior
in 5-Propylbenzo[1,3]dioxol (Dihydrosafrol) umwandelbar.
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Die zur Debatte stehende Erfindung
soll nachfolgend anhand der folgenden, nicht den allgemeinen Erfindungsgedanken
einschränkenden
Beispiele veranschaulicht werden.
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Experimenteller Teil
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1. Synthese von Benzo[1,3]dioxol
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Einer Mischung aus 104 g (0,75 Mol)
fein gemahlenen Kaliumkarbonats in 440 ml N,N-Dimethylformamid wurden 45 ml (0,7 Mol)
Methylenchlorid zugegeben, und die so erhaltene Mischung wurde auf
die Rückflusstemperatur
(128–130°C) aufgeheizt.
Dann wurde tropfenweise eine Lösung
aus 75 g (0,68 Mol) Brenzcatechin, gelöst in 110 ml N,N-Dimethylformamid,
und 45 ml (0,7 Mol) Methylenchlorid zugegeben.
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Am Ende der tropfenweisen Zugabe
wurde das Gemisch für
weitere 2 Stunden auf die Rückflusstemperatur
aufgeheizt, abgekühlt
und dann gefiltert.
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Die so erhaltene Lösung wurde
bei Zimmertemperatur destilliert, und 42 ml Dichlormethan wurden
gesammelt (40–41°C). Hierzu
wurden anschließend
400 ml Wasser in Portionen von je 50 ml gegeben und bei 98–100°C ein Azeotrop,
bestehend aus Benzo[1,3]dioxol und Wasser, abdestilliert, und schließlich wurde
das N-N-Dimethylformamid bei 152–153°C abdestilliert.
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Aus dem Gemisch aus Benzo[1,3]dioxol
und Wasser wurde das Produkt abgetrennt, und der wässerigen
Phase wurde eine gesättigte
Natriumschloridlösung
zugegeben, wonach zwei Extraktionen mit 60 ml Dichlormethan folgten.
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Das Produkt und die organische Lösung wurden
vereinigt, bei 25°C
und 20 mBar eingedampft, so dass man 78 g Benzo[1,3]dioxol erhielt.
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2. Synthese von 5-Propanoylbenzo[1,3]dioxol
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Einer Mischung aus 73,2 g (0,6 Mol)
Benzo[1,3]dioxol und 1 ml 70-%iger Perchlorsäure, die auf 0–5 °C abgekühlt wurde,
wurden langsam 38,1 ml (0,3 Mol) Propionanhydrid zugegeben, wobei
während
dieser Zugabe eine Temperatur von 0–5°C aufrecht erhalten wurde.
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Sobald die Zugabe abgeschlossen war,
wurde das Gemisch weitere 3 Stunden lang gerührt, wobei die Temperatur auf
Zimmertemperatur ansteigen konnte. Das Gemisch wurde mit 50 ml Dichlormethan
und 50 ml Wasser verdünnt,
eine halbe Stunde lang gerührt,
und dann wurde die organische Phase abgetrennt. Die organische Phase
wurde mit 30 ml einer 2-molaren wässerigen Natriumhydroxidlösung und
mit Wasser gewaschen und schließlich
auf Natriumsulfat getrocknet.
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Die organische Phase wurde bei Raumtemperatur
destilliert, wobei das Dichlormethan bei 40–41°C gesammelt wurde, das Benzo[1,3]dioxol,
das nicht reagiert hatte (44 g), bei 55°C und 1,3 mBar abdestilliert und
schließlich
das Produkt (34,5 g) bei 125–130°C und 1,3
mBar getrocknet wurde.
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Dem Reaktionsgemisch, das 44 g des
nicht reagierten Benzo[1,3]dioxols enthält, wurden 29,2 g (0,24 Mol)
Benzo[1,3]dioxol und 1 ml 70-%iger Perchlorsäure zugegeben. Der sich ergebenden
und auf 0– 5°C abgekühlten Mischung
wurden 38,1 ml (0,3 Mol) Propionanhydrid zugegeben. Unter Anwendung
des im vorhergehenden Abschnitt beschriebenen Verfahrens wurden
44 g Benzo[1,3]dioxol das nicht an der Reaktion teilgenommen hat,
und 34,5 g des gewünschten
Produkts abgetrennt.
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3. Synthese von 5-(α-hydroxypropyl)benzo[1,3]dioxol
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In einen 250-ml-Mehrhalskolben wurden
unter Stickstoffstrom 30 g 5-Propanoylbenzo[1,3]dioxol (0,268 Mol),
gelöst
in 100 ml Ethanol, eingebracht. Bei 25°C wurden 7 g NaBH4 (0,185
Mol), gelöst
in 50 ml Methano, innerhalb einer Zeitspanne von 20 Minuten tropfenweise
zugegeben; dann wurde das Reaktionsgemisch zum Rückfluss gebracht. Nach 2 Stunden
wurde die Mischung abgekühlt,
das Methanol wurde unter vermindertem Druck entfernt, und das Gemisch
wurde mit 100 ml 2-molarer HCl verdünnt und zweimal mit CH2Cl2 extrahiert.
Die vereinigten organischen Phasen wurden mit 100 ml H2O
gewaschen und unter vermindertem Druck angereichert, um 30,07 g
eines dichten klaren Öls
zu erhalten, dessen Analyse – GC,
MS, NMR (1H, 13C, DEPT) – Übereinstimmung
mit dem gewünschten
Produkt zeigte.
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Auf alternative Weise wurde 5-(α-Hydroxypropyl)benzo[1,3]dioxol
wie folgt dargestellt: In einen 1-Liter-Autoklaven wurden 30 g 5-Propanoylbenzo[1,3]dioxol
(0,168 Mol), gelöst
in 150 ml Isopropanol, und 1 g 5%igen Ru/C gegossen. Der Autoklav
wurde geschlossen, mit Stickstoff inertisiert und mit H2 unter
Rühren
auf einen Druck von 1 Bar gebracht. Das Gemisch wurde unter Rühren unter
einem konstanten H2-Druck von 1 Bar über einen
Zeitraum von 1 Stunde belassen, dann wurde es mit N2 gewaschen
und filtriert. Durch Verdampfen des Lösungsmittels unter vermindertem
Druck wurden 30 g; eines dichten Öls erhalten, dessen Analyse – GC, MS,
NMR (1H, 13C, DEPT) – Übereinstimmung
mit dem gewünschten
Produkt zeigte.
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4. Synthese von 5-Propylbenzo[1,3]dioxol
(Dihydrosafrol)
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34,5 g 5-Propanoylbenzo[1,3]dioxol
(0,19 Mol) wurden in 100 ml Isopropanol gelöst, und 2 g 5-%igen Pd/C mit 50%
Feuchtigkeitsanteil wurden zugefügt.
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Das Gemisch wurde in einen Autoklaven
gebracht und unter einem Druck von 4 Bar und einer Temperatur von
40°C hydriert.
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Das Gemisch wurde gefiltert und bei
40°C und
20 mBar eingedampft, so dass man ein Öl (31 g) erhielt, welches bei
108–109°C abdestilliert
wurde und dessen Analyse – GC,
MS, NMR (1H, 13C,
DEPT) – Übereinstimmung
mit dem gewünschten
Produkt zeigte.
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5. Synthese von 5-[(E)1-Propenyl]-1,3-benzodioxol
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In einen 100-ml-Mehrhalskolben wurden
5 g 5-(α-Hydroxyethyl)benzo[1,3]dioxol
(27 mMol), gelöst
in 50 ml Toluol, und ein Kristall der p-Toluensulfonsäure gegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde zum Rückfluss gebracht,
und das durch die Reaktion gebildete Wasser wurde durch Azeotropierung
gesammelt. Nach 2 Stunden wurden 10 ml 2-molarer NaOH zur abgekühlten Mischung
gegeben, und die Mischung wurde unter Rühren 15 Minuten belassen. Sobald
sich die Phasen getrennt haben, wurde die organische Phase unter
vermindertem Druck angereichert, wobei ein gelbes Öl erhalten
wurde, welches durch Destillation (90°C, 1 mm Hg) gereinigt wurde.
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4,1 g eines klaren gelblichen Öls wurden
erhalten, dessen Analyse – GC,
MS, NMR (1H, 13C,
DEPT) – Übereinstimmung
mit dem gewünschten
Produkt zeigte.