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Hintergrund der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von Haloformiminverbindungen. Insbesondere betrifft
die vorliegende Erfindung ein verbessertes Verfahren zur Halogenisierung
von Formiminverbindungen. Formiminverbindungen sind eine kommerziell
wichtige organische Verbindungsklasse. Haloformimine sind nützlich als
Zwischenprodukte bei der Synthese einer großen Vielfalt organischer Verbindungen,
zu denen u. a. Mikrobizide, landwirtschaftliche Pestizide und pharmazeutische
Wirkstoffe wie z. B. Antitumor-Wirkstoffe zählen. Bestimmte Haloformimine
sind auch als industrielle Bakterizide bekannt.
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Haloformiminverbindungen werden typischerweise
durch Reaktion einer Carbonylverbindung, wie z. B. Glyoxylsäure, mit
einem Iminisierungsmittel wie z. B. Hydroxylamin, zu einem Formimin
dargestellt. Anschließend
wird eine Base der Reaktionsmischung zugesetzt, bevor das Formimin
mit einem Halogenisierungsmittel umgesetzt wird.
US 4,879,314 (Hsu) offenbart z. B.
Verfahren zur Herstellung von Dihalooformaldoximen, bei denen Natriumbicarbonatglyoxyloximsäure vor
dem Halogenisierungsschritt zugesetzt werden muss. Die Ausbeute
an Dibromoformaldoxim gemäß dieser
Methode beträgt
nur 46%. Das Konstanthalten der Reaktionsmischung bei einem spezifischen
pH-Wert während
des Halogenisierungsschritts wird in dieser Offenbarung nicht diskutiert.
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Rohloffet al., Tetrahedron Letters,
Vol. 33(1992), Nr. 22, Seiten 3113–3116 offenbart, dass die Ausbeute
bei einem Verfahren zur Darstellung von Dibromoformaldoxim aus Glyoxylsäureoxim
durch Puffern der Reaktionsmischung erhöht wird.
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Solche Verfahren zur Darstellung
von Haloformiminen ergeben typischerweise niedrige Ausbeuten und
das Vorhandensein von signifikanten Anteilen an Nebenprodukten.
Ein hoher Kosten- und Arbeitsaufwand muss daher betrieben werden,
um die gebildeten Haloformiminverbindungen zu reinigen.
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Es gibt daher einen andauernden Bedarf
für ein
Verfahren zur Darstellung von Haloformiminverbindungen, das hohe
Ausbeuten ergibt und gleichzeitig sehr geringe Mengen an Nebenprodukten
erzeugt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
die überraschende
Erkenntnis, dass durch Konstanthalten des pH-Wertes zwischen 2,5
und 4,5 während
der Halogenisierung von Formiminen die Ausbeute an Haloformiminen
stark erhöht
wird und die Geschwindigkeit der Nebenproduktbildung stark erniedrigt
wird.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Darstellung von Haloformiminverbindungen der Formel
wobei: X, X
1 =
Halogen; Y = Halogen, CO
2R
1,
CX
1(=NR), C(O)NR
10R
11; R = OR
2, NR
3R
4, N=CR
5R
6; R
2 =
H, C(O)R
7, (C
1-C
18)alkyl, substituiertes (C
1-C
18)Alkyl, (C
7-C
10)Aralkyl, substituiertes (C
7-C
10)Aralkyl, Phenyl, substituiertes Phenyl;
R
3 und R
4 sind unabhängig voneinander
ausgewählt
aus: (C
1-C
18)Alkyl,
substituiertes (C
1-C
18)Alkyl,
(C
7-C
10)Aralkyl,
substituiertes (C
7-C
10)Aralalkyl,
Phenyl, substituiertes Phenyl; R
5 und R
6 sind unabhängig voneinander ausgewählt aus:
H, Halogen, CO
2R
1,
(C
1-C
18)Alkyl, substituiertes
(C
2-C
18)Alkyl, (C
1-C
10)Aralkyl, substituiertes
(C
7-C
10)Aralkyl,
Phenyl, substituiertes Phenyl; R
7 = (C
1-C
18)Alkyl, substituiertes (C
1-C
18)Alkyl, (C
7-C
10)Aralkyl, substituiertes (C
7-C
10)Aralkyl, Phenyl, substituiertes Phenyl,
NR
8R
9; und R
7, R
8, R
9,
R
10 und R
11 sind
unabhängig
voneinander ausgewählt
aus: H, (C
1-C
18)Alkyl,
substituiertes (C
1-C
18)Alkyl, (C
1-C
10)Aralkyl, substituiertes
(C
7-C
10)Aralkyl,
Phenyl, substituiertes Phenyl; worin das Verfahren die folgenden Schritte
umfasst:
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Kombinieren einer Formiminverbindung
mit einem Lösungsmittel
und einer ausreichenden Menge einer ersten Base, um eine Mischung
mit einem pH-Wert im Bereich von 2,5 bis 4,5 bereitzustellen,
und
anschließender
Umsetzung der Formiminmischung mit einem Halogenisierungsmittel,
um eine Haloformirninverbindung zu erzeugen, wobei der pH-Wert der
Mischung durch kontinuierliche oder periodische Zugabe einer zweiten
Base, die die gleiche Base wie die erste Base oder eine andere Base
ist und eine schwache Base mit einem pKB-Wert
von 4 bis 12 ist, in einem Bereich von 2,5 bis 4,5 gehalten wird.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
auch Haloformiminverbindungen, die nach dem oben beschriebenen Verfahren
hergestellt werden.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die folgenden Begriffe, wie sie durchgehend
im Rahmen der Beschreibung benutzt werden, sollen die folgenden
Bedeutungen haben, es sei denn, dass der Inhalt deutlich anderes
anzeigt.
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„Alkyl" bezieht sich auf eine unverzweigte,
verzweigte oder zyklische Kohlenstoffkette oder jede Kombination
davon. Die Begriffe „Halo" und „Halogen" beziehen sich auf
Fluor, Chlor, Brom und Iod. „Substituiertes Phenyl" bedeutet, dass eines
oder mehrere der Wasserstoffatome am aromatischen Ring durch andere
Substituenten ersetzt werden, wie z. B. Cyano, Hydroxy, (C1-C)Alkyl, Nitro, Mercapto, (C1-C4)Alkylthio, Halo, Carbonyl und (C1-C4)Alkoxy-Gruppen. Der Begriff „substituiertes
Alkyl" bedeutet,
dass eines oder mehrere der Wasserstoffatome der Kohlenstoffkette
durch andere Substituenten ersetzt sind, wie z. B. Cyano, Hydroxy, (C1-C4)Alkyl, Nitro,
Mercapto, (C1-C4)Alkylthio,
Halo und (C1-C4)Alkoxy.
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„Substituiertes Aralkyl" bedeutet, dass eines
oder mehrere der Wasserstoffatome am aromatischen Ring oder an der
Alkylkette durch andere Substituenten ersetzt sind, wie Cyano, Hydroxy,
(C1-C4)Alkyl, Nitro, Mercapto,
(C1-C4)Alkylthio,
Halo, Carbonyl, und (C1-C4)Alkoxy.
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Der Begriff „Iminisierungsmittel" bezieht sich auf
jede Verbindung, die mit einem Aldehyd unter Bildung eines Imins
reagiert. „Aldehyd" bezieht sich auf
Aldehyde und Aldehydderivate wie Acetale und Halbacetale. „Halogenisierungsmittel" bezieht sich auf
jedes Material, das mit einem Formimin unter Bildung eines Haloformimins
reagiert.
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Alle Mengenangaben sind Gewichtsprozente
(„Gew-%"), es sei denn, etwas
anderes ist angegeben. Alle Bereichsangaben sind inklusiv. Die folgenden
Abkürzungen,
wie sie in der Beschreibung durchweg verwendet werden, werden angewendet:
g = Gramm; C = Grad Celsius; mL = Milliliter; m. p. = Schmelzpunkt;
und mol = Mol.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann verwendet
werden, um Haloformiminverbindungen der Formel (I) darzustellen.
Es wird bevorzugt, dass zumindest einer der Substituenten X und
Y Brom oder Chlor ist. Mehr bevorzugt wird, dass die Haloformimine
solche sind, bei denen R = OR2 ist. Wenn
von R1, R2, R3, R4, R5,
R6, R7, R8 und R9 einer oder
mehrere ein Alkyl oder substituiertes Alkyl sind, ist es bevorzugt,
dass diese (C1-C8)Alkyl
oder substituiertes (C1-C8)Alkyl
sind. Wenn R N=CR5R6 ist,
ist es bevorzugt, dass mindestens einer der Substituenten R5 und R6 Brom oder
Chlor ist.
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Geeignete Haloformiminverbindungen,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt werden können,
schließen
ohne darauf beschränkt
zu sein, die folgenden Verbindungen: Bromochloroformaldoxim; Dibromoformaldoxim;
Dichloroformaldoxim; 2-chloro-2-hydroxyiminoessigsäure; 2-chloro-2-hydroxyiminomethylacetat;
2-chloro-2-(acetoxyimino)ethylacetat;
2-bromo-2-hydroxyiminoethylacetat; 2-chloro-2-(acetoxyimino)methylacetat; 2-chloro-2-(benzoyloxyimino)methylacetat;
2-chloro-2-(N-methylcarbamoyloxyimino)methylacetat;
2-chloro-2-hydroxyiminobenzylacetat; 2-bromo-2-hydroxyiminobenzylacetat; 2-chloro-2-hydroxyiminophenylacetat;
2-bromo-2-hydroxyiminophenylacetat;
2-chloro-2-hydroxyiminooctylacetat und 2-bromo-2-hydroxyiminooctylacetat.
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Für
die vorliegende Erfindung nützliche
Formiminverbindungen, sind solche, die in der Lage sind, mit einem
Halogenisierungsmittel zu reagieren, um Haloformiminverbindungen
der Formel (I) zu ergeben. Generell sind die Formiminverbindungen,
die für
die vorliegende Erfindung nützlich
sind, solche der Formel (II).
wobei X
3 und
X
4 unabhängig
voneinander ausgewählt
werden aus Halogen und Wasserstoff; Y
2 =
H, CO
2R
1, CX
4(=NR), C(O)NR
10R
11; R, R
1, R
2, R
3, R
4,
R
5, R
6, R
7, R
8, R
9,
R
10 und R
11 wie
oben definiert sind; vorausgesetzt, dass wenigstens einer der Substituenten
X
3 und X
4 Wasserstoff
ist. Bevorzugte Formimine sind solche, bei denen R = OR
2 ist.
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Für
die vorliegende Erfindung nützliche
Formiminverbindungen, können
nach Verfahren hergestellt werden, die im Stand der Technik gut
bekannt sind. Solche Verfahren schließen die Reaktion von Aldehyden oder
anderen Carbonyl-enthaltenden Verbindungen mit einem Iminisierungsmittel
wie z. B. Hydrazin; einem substituierten Hydrazin wie z. B.
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Phenylhydrazin, Dimethylhydrazin
und t-Butylhydrazin; Hydroxylamin; einem substituierten Hydroxylamin,
wie z. B. Methylhydroxylamin und Ethylhydroxylamin; und Hydrazonen,
wie z. B. Phenylhydrazonen, ein. Monohaloformimine können ebenfalls
im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Formiminverbindungen verwendet
werden, um die Haloformimine herzustellen. Solche Monohaloformimine
können
gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung oder anderen bekannten Methoden hergestellt
werden. Kozikowski et al, Journal of Organic Chemistry, vol. 48,
Seiten 366–372
(1983), offenbart z. B. Verfahren zur Herstellung von Monohaloformiminverbindungen.
Diese Publikation wird hiermit ausdrücklich als Referenz insoweit
eingeführt,
als sie die Herstellung solcher Verbindungen lehrt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird eine ausreichende Menge einer ersten Base mit einem Formimin
und einem Lösungsmittel
kombiniert, um eine Mischung mit einem pH-Wert im Bereich 2,5 bis
4,5 und bevorzugt im Bereich 3,0 bis 4,0 zu erhalten. Jede Base,
die nicht mit dem Formimin reagiert oder das Halogenisierungsmittel
deaktiviert, ist als erste Base für die vorliegende Erfindung
geeignet. Geeignete erste Basen schließen, ohne darauf beschränkt zu sein,
ein: Natriumbicarbonat, Kaliumbicarbonat, Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat,
Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriumbisulfat, Natriumacetat,
Kaliumacetat, Ammoniumhydroxid, Natriummethoxid, Kaliummethoxid,
Natriumethoxid, Kaliumethoxid und Mischungen davon. Bevorzugt ist
die erste Base kein Aminbase.
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Das Lösungsmittel, die Formiminverbindung
und die Base können
in beliebiger Reihenfolge miteinander kombiniert werden. Geeignete
Lösungsmittel
schließen
Wasser, Methylendichlorid, Chloroform, Kohlenstofftetrachlorid,
Methylendibromid, Bromoform, Kohlenstofftetrabromid, Ethylendichlorid,
Trichloroethan, Tetrachloroethan, Ethylendibromid, Toluol, Xylol,
Benzotrifluorid und Mischungen davon ein. Bevorzugtes Lösungsmittel
ist Wasser.
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Jedes Halogenisierungsmittel, das
in der Lage ist, mit einer Formiminverbindung zu einer Haloformiminverbindung
zu reagieren, ist für
die vorliegende Erfindung geeignet. Geeignete Halogenisierungsmittel schließen, ohne
darauf beschränkt
zu sein, ein: Chlor, Brom, Jod, Thionylchlorid, Sulfurylchlorid,
hypochlorige Säure,
hypobromige Säure,
Natriumhypochlorit, Kaliumhypochlorit, Kalziumhypochlorit, Natriumhypobromit, Kaliumhypobromit,
Kalziumhypobromit, N-chlorosuccinimid, N-bromosuccinimid, N-jodosuccinimid, t-Butyl-hypochlorit,
t-Butyl-hypobromit und gemischte Halogene wie z. B. Bromochlorid.
Als Halogenisierungsmittel sind Chlor, Brom, Natriumhypochlorit,
Kaliumhypochlorit, Kalziumhypochlorit, Natriumhypobromit, Kaliumhypobromit
oder Kalziumhypobromit bevorzugt.
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Wenn das Halogenisierungsmittel eine
Flüssigkeit
ist, kann es der Reaktion direkt zugegeben werden oder in einem
Lösungsmittel
gelöst
und dann der Reaktion zugegeben werden. Wenn das Halogenisierungsmittel
ein Feststoff ist, wird es vor Zugabe zur Reaktion in einem Lösungsmittel
aufgeschlämmt
oder gelöst. Wenn
das Halogenisierungsmittel ein Gas ist, kann es durch die Reaktionsmischung
geleitet werden oder kann benutzt werden, um zunächst ein Lösungsmittel zu sättigen,
um dann als Flüssigkeit
der Reaktion zugesetzt zu werden. Das Lösungsmittel, das zur Lösung des
Halogenisierungsmittels benutzt wird, kann das gleiche oder ein
anderes Lösungsmittel
sein als dasjenige, das mit der Formiminverbindung und der Base
kombiniert wird. Geeignete Lösungsmittel
für die
Halogenisierungsmittel, schließen, ohne
darauf beschränkt
zu sein, ein: Wasser, organische Lösungsmittel und Mischungen
davon. Geeignete organische Lösungsmittel
umfassen, ohne darauf beschränkt
zu sein: Methylendichlorid, Chloroform, Kohlenstofftetrachlorid,
Methylendibromid, Bromoform, Kohlenstofftetrabromid, Ethylendichlorid,
Trichloroethan, Tetrachloroethan, Ethylendibromid, Toluol, Xylol,
Benzotrifluorid und ähnliche.
Das Lösungsmittel,
das für
das Halogenisierungsmittel verwendet wird, muss nicht mit dem Lösungsmittel,
das mit der Formiminverbindung kombiniert wird, mischbar sein. Bevorzugt ist
das Lösungsmittel
für das
Halogenisierungsmittel Wasser oder Methylendichlorid.
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Das Halogenisierungsmittel wird generell
der Reaktion in einer Geschwindigkeit derart zugesetzt, dass die
Temperatur der Reaktion 25°C
nicht überschreitet.
Bevorzugt wird das Halogenisierungsmittel mit einer Geschwindigkeit
derart zugesetzt, dass die Temperatur der Reaktion 15°C und besonders
bevorzugt 10°C
nicht überschreitet.
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Die Menge des Halogenisierungsmittels,
das für
die vorliegende Erfindung geeignet ist, hängt von der Formiminverbindung
und dem spezifisch benutzten Halogenisierungsmittel ab. Typischerweise
wird die Menge an Halogenisierungsmittel von 0,25 bis 3 Moläquivalente,
bevorzugt von 0,5 bis 2,0 Moläquivalente
betragen, bezogen auf die Formiminverbindung.
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Das erfindungsgemäße Verfahren gewährleistet
eine hohe Reinheit der Haloformiminverbindungen bei hohen Ausbeuten,
wenn der pH-Wert der Reaktion während
der Halogenisierung bei einem pH-Wert in einem Bereich von 2,5 bis
4,5 und bevorzugt von 3,0 bis 4,0 gehalten wird.
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Der pH-Wert der Reaktion wird durch
die Zugabe einer zweiten Base im Laufe der Halogenisierung konstant
gehalten. Die zweite Base kann kontinuierlich oder periodisch zugegeben
werden. Jede Base, die den pH-Wert der Reaktionsmischung in einem
Bereich von 2,5 bis 4,5 konstant hält, das Halogenisierungsmittel
nicht deaktiviert und nicht mit der Formimin- oder der gebildeten
Haloformiminverbindung reagiert, ist zur Verwendung als zweite Base
in der vorliegenden Erfindung geeignet. Die zweite Base der vorliegenden
Erfindung ist eine schwache Base. Schwache Basen sind solche, die
einen pKB-Wert von 4 bis 12, bevorzugt von 5
bis 10 haben.
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Bevorzugt handelt es sich bei der
zweiten Base um Natriumbicarbonat, Kalilumbicarbonat, Natriwnacetat,
Kaliumacetat, Natriumdihydrogenborat, Kaliwndihydrogenborat, hypobromige
Säure,
hypochlorige Säure,
Dinatriumhydrogenphosphat, Dikaliumhydrogenphosphat, Natriiumdihydrogenphosphat,
Kaliumdihydrogenphosphat und Natriumsulfat.
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Die Menge an zweiter Base, die während des
Halogenisierungsschritts zugegeben werden muss, entspricht derjenigen
Menge, die notwendig ist, um den pH-Wert der Reaktionsmischung im
Bereich von 2,5 und 4,5, bevorzugt im Bereich von 3,0 und 4,0 konstant
zu halten.
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Wenn die zweite Base der Reaktionsmischung
kontinuierlich zugesetzt wird, kann sie mit dem Halogenisierungsmittel
vor Zugabe zur Reaktionsmischung kombiniert werden. In diesem Falle
kann die zweite Base auch gleichzeitig mit dem Halogenisierungsmittel,
aber getrennt davon, der Reaktionsmischung zugegeben werden. Wenn
die zweite Base der Reaktionsmischung periodisch zugesetzt wird,
sollte sie zugegeben werden, bevor der pH-Wert der Reaktionsmischung unter 2,5
fällt.
Bevorzugt wird die zweite Base kontinuierlich zugegeben und besonders
bevorzugt werden die zweite Base und das Halogenisierungsmittel
kombiniert, bevor sie der Reaktion zugesetzt werden.
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Ein basisches Halogenisierungsmittel
kann den pH-Wert der Reaktion konstant halten, ohne dass es einer
zweiten Base bedarf. Solche basischen Halogenisierungsmittel sind
generell das Produkt einer Reaktion des Halogenisierungsmittels
mit einer Base. Jedes basische Halogenisierungsmittel, das den pH-Wert
während
der Halogenisierungsreaktion zwischen 2 bis 5 hält, ist geeignet. Geeignete
basische Halogenisierungsmittel schließen, ohne darauf beschränkt zu sein,
ein: Natriumhypochlorit, Kaliumhypochlorit, Kalziumhypochlorit,
Natriumhypobromit, Kaliumhypobromit und Kalziumhypobromit.
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Der Halogenisierungsprozess der vorliegenden
Erfindung kann in einem breiten Temperaturbereich durchgeführt werden.
Generell kann die Halogenisierung bei einer Temperatur in einem
Bereich von –10°C bis 100°C durchgeführt werden.
Bevorzugt wird eine Reaktionstemperatur im Bereich von –5°C bis 65°C und besonders
bevorzugt im Bereich von 0°C
bis 35°C.
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Die Haloformiminverbindungen der
vorliegenden Erfindung können
aus der Reaktionsmischung durch übliche
Vorgehensweisen, wie z. B. Filtration oder Lösungsextraktion isoliert werden.
Jedes Lösungsmittel,
das die Haloformimine löst,
kann benutzt werden, um sie aus der Reaktionsmischung zu extrahieren.
Geeignete Lösungsmittel
schließen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, ein: Methylendichlorid, Ethylendichlorid, Ethylendibromid
und Chloroform.
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Wenn die Haloformiminverbindungen,
die gemäß der erfindungsgemäßen Methode
hergestellt werden, zur Synthese von mikrobiziden Mitteln, landwirtschaftlichen
Pestiziden oder pharmazeutischen Wirkstoffen benutzt werden, können sie
ohne weitere Aufreinigung eingesetzt werden. Wenn die Haloformimine
als industrielle Bakterizide verwendet werden, können sie entweder an jedem
industriellen Ort direkt aufgebracht werden oder zunächst in
einen Träger
aufgenommen werden, um dann an dem industriellen Ort aufgebracht zu
werden. Geeignete Träger
für Haloformimine
schließen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, ein: Wasser, organische Lösungsmittel oder Mischungen
davon. Geeignete organische Lösungsmittel
schließen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, ein: Acetonitril, Ethylacetat, Butylacetat, Toluol, Xylol,
Methanol, Ethanol, Aceton, Methylethylketon, Methylisobutylketon,
Ethylenglycol, Diethylenglycol, Propylenglycol, Dipropylenglycol
und Glycolether. Alternativ können
die Haloformimine mit festen Trägem
kombiniert werden, wie z. B. Kieselgur, Silikaten und ähnlichen
Stoffen, um erst dann dem industriellen Orten zugesetzt werden.
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Haloformiminbakterizide sind zur
Benutzung an einer Vielzahl von industriellen Orten geeignet, ohne darauf
beschränkt
zu sein: Kühltürme, Luftwaschanlagen,
mineralische Schlämme,
Flüssigkeiten
zur Bearbeitung von Faserstoffbreien und -papier, Papierbeschichtungen,
Schwimmbäder,
Spas, Klebstoffe, Dichtungen, Mastix, Dichtungsmaterialien, landwirtschaftliche
Konservierungsstoffe, Konstruktionsprodukte, Kosmetik- und Toilettenartikel,
Shampoos, Desinfektionsmittel und Antiseptika, formulierte industrielle
Produkte und Verbraucherprodukte, Seifen, Spülwässer, Leder und Lederprodukte,
Holz einschließlich
Bauholz, Nutzholz, Hartpappe, Sperrholz und Holzzusammensetzungen,
Plastik, Schmiermittel, hydraulische Flüssigkeiten, medizinische Apparaturen,
Flüssigkeiten
zur Metallverarbeitung, Emulsionen und Dispersionen, Farben einschließlich meerwasser beständige Farben,
Lacke einschließlich
meerwasserbeständige
Lacke, Latex, Flüssigkeiten
zur Geruchskontrolle, Beschichtungen, einschließlich meerwasserbeständige Beschichtungen,
Flüssigkeiten
zur Verarbeitung von Petroleum, Brennstoff, Ölfeldflüssigkeiten, photographische
Chemikalien, Druckflüssigkeiten, Gesundheitsflüssigkeiten,
Detergentien, Textilien wie z. B. Fasern, und Textilprodukte wie
z. B. Kleider und Teppiche.
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Die Menge an Haloformiminverbindungen,
die zur Kontrolle von Bakterien nützlich ist, ist dem Fachmann
bekannt und hängt
von dem jeweiligen Ort, der geschützt werden soll, und der Wirksamkeit
der speziellen Haloformiminverbindung ab. Die Menge an Haloformiminverbindungen,
die zur Inhibierung des Wachstums von Bakterien geeignet ist, liegt
generell zwischen 0,05 und 5,000 ppm, bezogen auf das Gewicht oder das
Volumen des Ortes, der geschützt
werden soll.
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Die folgenden Beispiele werden angeführt, um
die verschiedenen Aspekt der vorliegenden Erfindung darzulegen.
Sie sollen dagegen keine Einschränkung
des Umfangs der Erfindung in irgendeiner Hinsicht darstellen.
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Beispiel 1
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Dieses Beispiel belegt das erfindungsgemäße Verfahren,
wobei eine Lösungsmittelmischung
aus Wasser und Methylendichorid benutzt wird.
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In einen 5 000 ml-ummantelten 3-Hals-Rundkolben,
der mit einem Bodenentnahmeventil, einem Thermoelement, einer mechanischen
Rühreinheit
und einer Kondensationseinheit versehen war, wurde eine 50%ige Lösung aus
Glyoxylsäure
in Wasser (296,16 g, 2,00 mol) und Wasser (740 ml) gegeben. Zu der
gerührten
Lösung
wurde eine Lösung
von Hydroxylaminsulfat (164,14 g, 1,00 mol) in Wasser (350 ml) gegeben. Die
Lösung
wurde bei Raumtemperatur für
eine Stunde gerührt,
um eine Formiminverbindung zu erhalten.
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Natriumbicarbonat (325,4 g, 3,87
mol) wurde über
einen Schneckeneinspeiser zugegeben, um den pH-Wert auf 4,0 einzustellen.
Methylendichlorid (1.500 ml) wurde zugegeben und die Lösung bei
5°C durch externes
Kühlen
mittels der Ummantelung gekühlt.
Zu der zweiphasigen, gut gerührten
Mischung wurde dann bei 5 bis 10°C
eine Bromlösung
(639,28 g, 4,00 mol) in Methylendichlorid (750 ml) mit einer Geschwindigkeit derart
zugegeben, dass die Temperatur der Reaktionsmischung 10°C nicht überstieg
(ca. 2,75 h). Während der
Zugabe von Brom wurde zusätzliches
Bicarbonat (203,9 g, 2,43 mol) zugegeben, um den pH-Wert im Bereich von
3 bis 4 zu halten. Nach Beendigung der Zugabe von Brom wurde die
Lösung
für weitere
drei Stunden gerührt,
während
der sie Raumtemperatur annahm. Dann wurde die organische Schicht
abgetrennt. Die wässrige
Schicht wurde mit Methylendichlorid (2 × 800 ml) extrahiert. Die vereinigten
organischen Extraktionsphasen wurden über MgSO4 getrocknet,
gefiltert und im Rotationsverdampfer abgezogen. Es wurden 348,1
g (85,8% Grobausbeute, 96,4% Reinheit) eines weißen Feststoffes mit einem Schmelzpunkt
von 68 bis 70°C
erhalten. Nach Rekristallisierung aus 260 g Hexan wurde ein weißer kristalliner
Feststoff, nämlich
reines Dibromoformaldoxim („DBFO") erhalten (290,1
g, 71,5% Ausbeute); Schmelzpunkt 70,0 bis 71,6°C. Die Massenspektralanalyse
bestätigte
die erwartete Struktur.
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Diese Daten zeigen, dass das Verfahren
der vorliegenden Erfindung Haloformiminverbindungen bei hohen Ausbeuten
und hoher Reinheit zur Verfügung
stellt, wenn ein Lösungsmittelgemisch
genutzt wird.
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Beispiel 2
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Dieses Beispiel belegt das erfindungsgemäße Verfahren,
wobei Wasser als Lösungsmittel
benutzt wird.
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In einen ummantelten, 5.000 ml, 3-Hals-Rundkolben,
der mit einem Bodenentnahmeventil, einer Thermoeinheit, einer mechanischen
Rühreinheit
und einer Kondensationseinheit ausgerüstet war, wurde eine 50%ige
Lösung
von Glyoxylsäure
in Wasser (296,16 g, 2,00 mol) gegeben. Zu der gerührten Lösung wurde eine
Lösung
von Hydroxylaminsulfat (164,14 g, 1,00 mol) in Wasser (350 ml) gegeben.
Die Lösung
wurde bei Raumtemperatur für
eine Stunde gerührt,
um ein Formimin zu erhalten.
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Die Lösung wurde dann auf pH 3,6
mit 50%igem Natriumhydroxid (300 g, 3,75 mol) eingestellt. Die Lösung wurde
auf 0°C
durch externe Kühlung
mittels der Ummantelung abgekühlt,
wodurch sich eine weiße Schlämme bildete.
Flüssiges
Brom (639,28 g, 4,00 mol) wurde mit einer derartigen Geschwindigkeit
zugegeben, dass die Temperatur der Reaktionsmischung 7°C nicht überstieg
(ca. 2,75 h). Während
der Zugabe von Brom wurde eine 22%ige Lösung von Kaliumbicarbonat in
Wasser (1.323 g, 2,91 mol) zugegeben, um den pH-Wert im Bereich von 3 bis 4 zu halten.
Nach Beendigung der Zugabe von Brom wurde die Lösung für weitere 3 h bei 5°C gerührt. Methylendichlorid
(1000 g) wurde zugegeben, um das Produkt zu lösen und die organische Schicht
wurde abgetrennt. Dann wurde eine zweite Extraktion mit Methylendichlorid
(1000 g) durchgeführt.
Die kombinierten organischen extrahierten Phasen wurden über MgSO4 getrocknet, gefiltert und im Rotationsverdampfer
abgezogen. Es wurden 329,8 g (81,3% Grobausbeute, 98,0% Reinheit)
eines weißen
Feststoffes mit einem Schmelzpunkt von 68 bis 70°C erhalten. Nach Rekristallisierung
aus 250 g Hexan wurde ein weißer
kristalliner Feststoff, reines DBFO, erhalten (280,5 g, 69,1% Ausbeute);
der Schmelzpunkt betrug 70 bis 72°C.
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Diese Daten zeigen, dass das Verfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung Haloformiminverbindungen bei hohen Ausbeuten und hoher
Reinheit zur Verfügung
stellt, wenn ein einzelnes Lösungsmittel
benutzt wird.
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Beispiele 3 bis 7
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Das Beispiel 2 wurde wiederholt,
wobei die zweite Base, ihre Menge oder die Ansatzgröße der Reaktion
geändert
wurde. Die zweite Baselösung
war eine wässrige
Lösung.
Die Daten sind in Tabelle 1 dargestellt.
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Die obigen Daten zeigen, dass das
erfindungsgemäße Verfahren
mit einer Vielzahl von Basen und Ansatzgrößen funktioniert.
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Beispiel 8
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Das Verfahren gemäß Beispiel 2 wurde wiederholt,
wobei die Ansatzgröße 0,8 mol
Glyoxylsäure
betrug. Hydroxylamin wurde als Iminisierungsmittel anstelle von
Hydroxylaminsulfat benutzt und eine 15%ige Kaliumbicarbonatlösung wurde
als zweite Base zugegeben. DBFO wurde mit einer Ausbeute von 77%
und einer Reinheit von 93% erhalten.
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Beispiel 9 (Vergleichsbeispiel)
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Dieses Beispiel belegt die Herstellung
von Dibromoformaldoxim gemäß
US 4,879,314 (Hsu).
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Zu einer mechanisch gerührten Lösung von
Glyoxylsäure
(1,0 mol) in Wasser (600 ml) wurde Hydroxylaminhydrochlorid (69,49
g, 1,0 mol) gegeben. Die Lösung
wurde bei Raumtemperatur für
24 Stunden gerührt.
Natriumbicarbonat (175 g, 2,08 mol) wurde zugegeben. Anschließend wurde
vorsichtig Methylendichlorid (750 ml) zugegeben. Zu der zweiphasigen,
gut gerührten
Mischung wurde bei 5 bis 10°C
eine Lösung
von Brom (240 g, 1,5 mol) in Methylendichlorid (375 ml) bei einer
derartigen Geschwindigkeit zugegeben, dass die Temperatur der Reaktionslösung nicht über 10°C stieg.
Nach Beendigung der Zugabe von Brom wurde die Lösung für drei weitere Stunden gerührt, gekühlt und
die organische Schicht abgetrennt. Die wässrige Schicht wurde mit Methylendichlorid
(2 × 400
ml) extrahiert. Die kombinierten organischen extrahierten Phasen
wurden über
MgSO4 getrocknet, gefiltert und verdampft.
Es wurden 82,2 g DBFO (40,5% Ausbeute) erhalten. Die Rekristallisierung
von Hexan ergab 58,0 g DBFO (28,6% Ausbeute).
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Der Vergleich der Ergebnisse des
Beispiels 9 mit denen der Beispiele 1 bis 8 zeigt, dass die bisher bekannte
Methode zur Herstellung von Haloformiminverbindungen geringe Ausbeuten
mit vergleichsweise hohen Anteilen an Nebenprodukten und Unreinheiten ergibt,
wohingegen das Verfahren der vorliegenden Erfindung zu hohen Ausbeuten
an Haloformiminverbindungen bei hoher Reinheit führt.