-
ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
-
Schädliche Nematoden, Insekten
und Akariden zerstören
wachsende Kulturpflanzen und Erntegut. In den Vereinigten Staaten
von Amerika müssen
landwirtschaftliche Kulturpflanzen mit tausenden solcher Schädlinge konkurrieren.
Außerdem
verursachen parasitierende Arthropoden und Helminthen jährlich global
wirtschaftliche Schäden
im Nutz- und Haustiersektor in der Höhe von mehreren hundert Milliarden
Dollar. Parasitische Arthropoden stellen außerdem Lästlinge für den Menschen dar und können Krankheitserreger
bei Mensch und Tier übertragen.
-
Trotz der im Handel erhältlichen
Pestizide, Ektoparasitizide, Endektozide und Antihelmintika, die
heute verfügbar
sind, werden Kulturpflanzen, Nutztiere, Haustiere und Menschen weiterhin
geschädigt.
Es wird daher weiter geforscht, um neue, wirksamere Pestizide, Ektoparasitizide,
Endektozide und Antihelminthika zu schaffen.
-
In EP 405976-B1 werden bestimmte
Azolderivate, die sich als Antiulcusmittel eignen, beschrieben.
In diesem Patent wird jedoch keine Verwendung der dort beschriebenen
Azolderivate als Pestizide oder Parasitizide beschrieben oder nahegelegt.
-
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung
besteht daher in der Bereitstellung eines Verfahrens zur Bekämpfung von
schädlichen
oder parasitierenden Helminthen, Nematoden, Insekten oder Akariden.
-
Ein weiteres Ziel der vorliegenden
Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum Schutz von wachsenden Kulturpflanzen
und Erntegütern
gegen Schäden,
die durch Angriff oder Befall durch Nematoden, Insekten und Akariden
verursacht werden.
-
Ein weiteres Ziel der vorliegenden
Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Behandlung, Bekämpfung,
Vorbeugung oder Schützen
von Warmblütern,
Fischen oder dem Menschen gegen Befall und Infektion durch endo-
und ektoparasitische Helminthen, Akariden und Arthropoden bereitzustellen.
-
Dieses Ziel sowie andere Ziele der
vorliegenden Erfindung werden aus der folgenden genauen Beschreibung
deutlicher hervorgehen.
-
DARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Bekämpfung
von schädlichen
oder parasitierenden Helminthen, Nematoden, Insekten oder Akariden
bereit, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man diese Schädlinge oder
Parasiten oder ihre Nahrungsquelle, ihre Umgebung oder Brutstätten mit
einer pestizid oder parasitizid wirksamen Menge einer 2-(subst.
Thio-)-Thiazolo[4,5-b]pyridin-Verbindung
der Strukturformel I
in der
R Halogen, Nitro,
Cyan, C
1-C
4-Alkyl,
C
1-C
9-Halogenalkyl,
C
1-C
4-Alkoxy, C
1-C
4-Halogenalkoxy,
C
1-C
4-Alkylthio, C
1-C
4-Halogenalkylthio
oder CO
2R
1 bedeutet,
n
0, 1, 2 oder 3 bedeutet,
Q C
3-C
6-Alkenyl, C
3-C
6-Halogenalkenyl, C
3-C
6-Cycloalkyl, C
3-C
7-Halogencycloalkyl, C
4-C
7-Cycloalkenyl, C
4-C
7-Halogencycloalkenyl,
C
1-C
6-Alkyl, das gegebenenfalls
durch eine C
3-C
7-Cycloalkyl-,
C
3-C
7-Halogencycloalkyl-
oder CO
2R
2-Gruppe substituiert
ist, oder
C
1-C
6-Halogenalkyl,
das gegebenenfalls durch eine C
3-C
7-Cycloalkyl-, C
3-C
7-Halogencycloalkyl- oder CO
2R
2-Gruppe substituiert ist, bedeutet, und
R
1 und R2 jeweils unabhängig Wasserstoff, C
1-C
6-Alkyl, CH
2(C
1-C
6-Halogenalkyl),
C
3-C
10-Alkenyl,
C
3-C
10-Halogenalkenyl,
ein Kation,
Benzyl,
das gegebenenfalls am Ring durch eine beliebige Kombination aus
einem bis fünf
Halogenatomen, einer oder zwei Cyangruppen, einer oder zwei Nitrogruppen,
einer bis drei C
1-C
4-Alkylgruppen, einer
bis drei C
1-C
4-Halogenalkylgruppen,
einer bis drei C
1-C
9-Alkoxygruppen
oder einer bis drei C
1-C
4-Halogenalkoxygruppen
substituiert ist, oder
Phenyl, das gegebenenfalls durch eine
beliebige Kombination aus einem bis fünf Halogenatomen, einer oder zwei
Cyangruppen, einer oder zwei Nitrogruppen, einer bis drei C
1-C
4-Alkylgruppen,
einer bis drei C
1-C
9-Halogenalkylgruppen,
einer bis drei C
1-C
4-Alkoxygruppen
oder einer bis drei C
1-C
4-Halogenalkoxygruppen
substituiert ist, bedeuten,
sowie deren landwirtschaftlich
und/oder pharmazeutisch unbedenklichen Salzen behandelt.
-
Die vorliegende Erfindung umfaßt auch
pestizide und parasitizide Zusammensetzungen, die diese Verbindungen
enthalten. Vorteilhafterweise wurde gefunden, daß sich die 2-(subst. Thio-)Thiazolo[4,5-b]pyridin-Verbindungen
und sie enthaltende Zusammensetzungen besonders für die Bekämpfung von
schädlichen Nematoden
eignen.
-
GENAUE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Bekämpfung
von schädlichen
oder parasitierenden Helminthen, Nemathoden, Insekten oder Akariden
bereit, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man diese Schädlinge oder
Parasiten oder ihre Nahrungsquelle, ihre Umgebung oder Brutstätten mit
einer pestizid oder parasitizid wirksamen Menge einer 2-(subst.
Thio-)-Thiazolo[4,5-b]pyridin-Verbindung
der Formel I behandelt.
-
Zu den Verbindungen der Formel I,
die sich für
die Bekämpfung
von Nematoden besonders eignen, zählen unter anderem
2-[(4,4,3-Trifluor-3-butenyl)thio]thiazolo[4,5-b]pyridin,
2-[(Bromdifluormethyl)thio]thiazolo[4,5-b]pyridin
und
2-[(Difluormethyl)thio]thiazolo[4,5-b]pyridin.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
auch ein Verfahren zum Schutz wachsender Pflanzen gegen Angriff oder
Befall durch schädliche
Nematoden, Insekten oder Akariden bereit, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man
eine 2-(subst. Thio-)Thiazolo[4,5-b]pyridin-Verbindung der Formel
I auf das Blattwerk der Pflanzen oder auf den Boden oder das Wasser,
in dem sie wachsen, ausbringt.
-
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel
I eignen sich für
die Bekämpfung
von pflanzenparasitischen Nematoden sowie frei im Boden lebenden
Nematoden. Zu den pflanzenparasitischen Nematoden zählen Ektoparasiten
wie Xiphinema spp., Longidorus spp. und Trichodorus spp.; Halbschmarotzer
wie Tylenchulus spp.; Wander-Endoparasiten wie Pratylenchus spp.,
Radopholus spp. und Scutellonema spp.; ortsgebundene Parasiten wie
Heterodera spp., Globodera spp. und Meloidogyne spp. sowie Stengel-
und Blattendoparasiten wie Ditylenchus spp., Aphelenchoides spp.
und Hirschmaniella spp., was jedoch keine Einschränkung darstellen
soll.
-
Die 2-(subst. Thio-)Thiazolo[4,5-b]pyridin-Verbindungen
der Formel I eignen sich auch zur Bekämpfung von schädlichen
Insekten und/oder Akariden. Zu den Insekten, die durch die erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel I bekämpft
werden, zählen
Lepidoptera wie die Amerikanische Tabakknospeneule, Trichoplusia
ni, der Baumwollkapselwurm, die Zuckerrübeneule, der Baumwollwurm und
die Kohlmotte; Homoptera wie Blattläuse, Zikaden, Stirnhöckerzirpen
und die Weiße
Fliege; Thysanoptera wie Thrips; Coleoptera wie der Baumwollkapselkäfer, der
Kartoffelkäfer,
Diabrotica undecimpunctata howardi und Diabrotica longicornis sowie
der Meerrettichblattkäfer;
sowie Orthoptera wie Laubheuschrecken, Grillen, Feldheuschrecken
und Schaben, was jedoch keine Einschränkung darstellen soll. Zu den
Akarine, die von den erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel
I bekämpft
werden, zählen
Milben wie die Rote Spinne, die Karminspinnmilbe, Oligonychus pratensis,
die Erdbeerspinnmilbe, die Kreuselmilbe sowie Brevipalpus phoenicis,
was jedoch keine Einschränkung
darstellen soll.
-
Um die Pflanzen gegen Angriff oder
Befall durch Nematoden, Insekten oder Akariden zu schützen, sind
in der Praxis allgemein 0,1 ppm bis ungefähr 10000 ppm, vorzugsweise
ungefähr
1 ppm bis ungefähr
5000 ppm, einer in Wasser oder einem anderen flüssigen Träger dispergierten Verbindung
der Formel I wirksam, wenn sie auf Pflanzen oder den Boden oder
das Wasser, in dem die Pflanzen wachsen oder wachsen sollen, ausgebracht
werden.
-
Die 2-(subst. Thio-)Thiazolo[4,5-b]pyridin-Verbindungen
sind auch bei der Bekämpfung
von schädlichen
Nematoden, Insekten und/oder Akariden wirksam, wenn sie in einer
Menge, die ausreicht, um eine Aufwandmenge von ungefähr 0,1 kg/ha
bis 4,0 kg/ha Wirkstoff bereitzustellen, auf das Blattwerk von Pflanzen und/oder
den Boden oder das Wasser, in dem diese Pflanzen wachsen oder wachsen
sollen, ausgebracht werden.
-
Obwohl die erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel I wirksam schädliche
Nematoden, Insekten und/oder Akariden an wachsenden Kulturpflanzen
und Erntegütern
bekämpfen,
wenn sie allein verwendet werden, können sie auch in Kombination
mit anderen in der Landwirtschaft verwendeten biologischen Mitteln
verwendet werden, darunter andere Nematiziden, Insektiziden und/oder
Akariden, was jedoch keine Einschränkung darstellen soll. Zum
Beispiel können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel I wirksam zusammen oder in Kombination mit Pyrethroiden,
Phosphorsäureestern,
Carbaminsäureestern,
Cyclodienen; Bacillus thuringiensis (Bt)-Endotoxin, Formamidinen,
Phenol-Zinn-Verbindungen,
chlorierten Kohlenwasserstoffen, Benzoylphenylharnstoffen, Pyrrolen
und dergleichen verwendet werden.
-
Die erfindungsgemäßen Verbindungen lassen sich
als emulgierbare Konzentrate, „Flowables" oder Spritzpulver
formulieren, welche mit Wasser oder einem anderen geeigneten polaren
Lösungsmittel
im allgemeinen vor Ort verdünnt
und dann als verdünnte
Spritzbrühe
ausgebracht werden. Die Verbindungen lassen sich auch als trocken
kompaktiertes Granulat, Granulatformulierungen, Stäube, Staubkonzentrate,
Suspensionskonzentrate, Mikroemulsionen und dergleichen formulieren,
die alle für
die Ausbringung auf Saatgut, auf den Boden, auf das Wasser bzw.
auf das Laubwerk geeignet sind, um den erforderlichen Pflanzenschutz
zu gewährleisten.
Zu diesen erfindungsgemäßen Formulierungen
oder Zusammensetzungen zählt
auch eine erfindungsgemäße Verbindung
der Formel I (oder deren Kombinationen) in Abmischung mit einem
oder mehreren agronomisch unbedenklichen inerten festen oder flüssigen Trägern. Diese
Zusammensetzungen enthalten eine pestizid wirksame Menge dieser
Verbindung bzw. Verbindungen, wobei diese Menge je nach der Verbindung,
dem zu bekämpfenden
Schädling
und dem Anwendungsverfahren unterschiedlich sein können. Eine pestizid
wirksame Menge läßt sich
vom Fachmann leicht ohne ungebührliche
Versuchstätigkeit
bestimmen.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
auch ein Verfahren für
die Behandlung, die Bekämpfung,
die Vorbeugung oder den Schutz von Warmblütern, darunter auch dem Menschen,
oder von Fischen gegen Befall oder Infektion durch endo- oder ektoparasitische
Helminthen, Akariden oder Arthropoden bereit, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man
diesen Tieren eine antihelminthisch, akarizid oder endo- oder ektoparasitizid
wirksame Menge einer 2-(subst.
Thio-)Thiazolo[4,5-b]pyridin-Verbindung der Formel I oral, topisch
oder parenteral verabreicht.
-
Das genannte Verfahren eignet sich
insbesondere zur Bekämpfung
und Vorbeugung von Befall oder Infektion durch endo- oder ektoparasitische
Helminthen, Akariden und Arthropoden bei Warmblütern wie Rindern, Schafen,
Schweinen, Kamelen, Hirschen und Rehen, Pferden, Geflügel, Fischen,
Kaninchen, Ziegen, Hunden und Katzen sowie dem Menschen.
-
Helminthias ist eine bei vielen Nutztieren
und Haustieren weit verbreitete Krankheit, die für beträchtliche wirtschaftliche Verluste
weltweit verantworlich ist. Zu den Helminthen, die beträchtliche
Schäden
verursachen, zählen
Vertreter der Klasse der Trematoden, die allgemein als Leberegel
bekannt sind, insbesondere Vertreter der Gattungen Fasciola, Fascioloides,
Paramphistomum, Dicrocoelium, Eurytrema, Ophisthorchis, Fasciolopsis,
Echinostoma und Paragonimus. Helminthiasis wird auch von einer Gruppe
von als Nematoden bezeichneten Würmern
verursacht. Nematoden können
an den Wänden
und Geweben der Organe, in denen sie leben, darunter dem Verdauungstrakt,
dem Herzen, der Lunge und den Blutgefäßen, beträchtliche Schäden verursachen;
auch Blutarmut wird in erster Linie von Nematoden verursacht. Fehlende
Behandlung kann zum Tod der infizierten Tiere führen. Zu den Nematoden, die
am häufigsten
Warmblüter
infizieren, zählen
Vertreter der Gattungen Haemonchus, Ostertagia, Cooperia, Oesphagastomum,
Nematodirus, Dictyocaulus, Trickuris, Dirofilaria, Ancyclostoma,
Ascaris und dergleichen. Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I
eignen sich vorteilhafterweise gegen Erreger von Helminthiasis-Krankheiten.
-
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel
I bekämpfen
nicht nur Helminthen sondern auch den Befall durch endoparasitische
Arthropoden wie Dasselfliegen und Magenbremsen. Weiterhin läßt sich
mit den erfindungsgemäßen 2-(subst.
Thio-)Thiazolo[4,5-b]pyridin-Verbindungen Befall durch ektoparasitische Akariden
und Arthropoden bei Warmblütern
und Fisch, darunter durch Läuse,
Milben, Zecken, Nasen-Dasselfliegen,
Lausfliegen, beißende
Fliegen, Muscoidea-Fliegen und andere Fliegen, Myiasis verursachende
Fliegenlarven, Laufmilbenlarven, Gnitzen, Moskitos und Flöhe mit den
erfindungsgemäßen 2-(subst.
Thio-)Thiazolo[4,5-b]pyridin-Verbindungen bekämpft oder ausgeschaltet werden
bzw. diesen vorgebeugt werden. Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel
I können
auch zur Bekämpfung
von Milben verwendet werden, die an warmblütigen Säugetieren und Geflügel parasitieren,
darunter Milben der Ordnungen Acariformes und Parasitiformes. Zu
den ektoparasitischen Arthropoden, die mit den erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel I bekämpft
werden können,
zählen
beißende
Läuse,
saugende Läuse,
Dasselfliegen, beißende
Fliegen, Gnitzen, Moskitos und Flöhe. Zu den beißenden Läusen zählen Vertreter
der Mallophaga wie Bovicola bovis, Trichodectes canis und Damilina
ovis. Zu den saugenden Läusen
zählen
Vertreter der Anoplura wie Hematopinus eurysternus, Haematopinus
suis, Linognathus vituli und Solenopotes capillatus. Zu den beißenden Fliegen
zählen
Vertreter der Haematobia.
-
Für
die orale Verabreichung an Warmblüter können die Verbindungen der Formel
I in Form von Tierfutter, Tierfutter-Vormischungen, Tierfutterkonzentraten,
Pillen, Lösungen,
Pasten, Suspensionen, Tränken, Gelen,
Tabletten, Boli und Kapseln formuliert werden. Weiterhin können die
Verbindungen der Formel I den Tieren in ihrem Trinkwasser verabreicht
werden. Zur oralen Verabreichung sollte die gewählte Darreichungsform dem Tier
ungefähr
0,01 mg bis 100 mg Verbindung der Formel I pro kg Körpergewicht
pro Tag bereitstellen.
-
Die Verbindungen der Formel I können Tieren
jedoch auch parenteral verabreicht werden, z. B. mittels intraruminaler,
intramuskulärer,
intravenöser
oder subkutaner Injektion. Die Verbindungen der Formel I für die subkutane
Injektion können
die Verbindungen der Formel I in einem physiologisch unbedenklichen
Träger
dispergiert oder gelöst
werden. Die Verbindungen der Formel I können jedoch auch als Subkutanimplantat
formuliert werden. Außerdem
können
die Verbindungen der Formel I Tieren transdermal verabreicht werden.
Für die parenterale
Verabreichung sollte die gewählte
Darreichungsform dem Tier ungefähr
0,01 mg bis 100 mg der Verbindung der Formel I pro kg Körpergewicht
pro Tag bereitstellen.
-
Die Verbindungen der Formel I können den
Tieren auch topisch in Form von Bädern, Stäubemitteln, Pulvern, Halsbändern, Anhängern, Sprays
und Aufgußmitteln
verabreicht werden. Für
die topische Verabreichung enthalten Bäder und Sprays üblicherweise
ungefähr
0,5 ppm bis 5000 ppm, vorzugsweise ungefähr 1 ppm bis 3000 ppm, der
Verbindung der Formel I. Außerdem
können
die Verbindungen der Formel I in Form von Ohrmarken für Tiere,
insbesondere Vierbeiner wie Rinder und Schafe, formuliert werden.
-
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel
I können
auch in Kombination oder zusammen mit einer oder mehreren anderen
parasitiziden Verbindungen, darunter auch Antihelminthika wie Benzimidazolen, Piperazin,
Levamisol, Pyrantel, Praziquantel und dergleichen, Endektoziden
wie Avermectinen, Milbemycinen und dergleichen, Ektoparasitiziden
wie Arylpyrrolen, phosphororganischen Verbindungen, Carbaminsäureestern,
gamma-Buttersäurehemmern,
darunter Fipronil, Pyrethroiden, Spinosad-Verbindungen, Imidacloprid und
dergleichen, Insektenwachstumsregulatoren wie Pyriproxyfen, Cyromazin
und dergleichen sowie Chitinsynthasehemmern wie Benzoylharnstoffen,
darunter Flufeoxuron, verwendet werden, was jedoch keine Einschränkung darstellen
soll.
-
Die Verbindungen der Formel I können auch
in Kombination oder zusammen mit einem oder mehreren traditionellen
Synergisten wie Piperonylbutylat, N-Octylbicycloheptendicarboximid,
Pyridin-2,5-dicarbonsäuredipropylester
und 1,5a,6,9,9a,9b-Hexahydro-4a(4H)dibenzofurancarboxaldehyd, um
die Wirksamkeit zu steigern, das Spektrum zu erweitern und ein bequemes
Verfahren zur Bekämpfung
von Parasiten bereitzustellen.
-
Zu den parasitiziden Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung zählen
eine erfindungsgemäße Verbindung
der Formel I (oder Kombinationen davon) in Abmischung mit einem
oder mehreren pharmazeutisch und/oder landwirtschaftlich unbedenklichen
inerten festen oder flüssigen
Trägern.
Diese Zusammensetzungen enthalten eine parasitizid wirksame Menge
dieser Verbindung(en). Was eine parasitizid wirksame Menge ist,
kann vom Fachmann leicht ohne ungebührliche Versuchstätigkeit
bestimmt werden.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
auch neue 2-(subst. Thio-)Thiazolo[4,5-b]pyridin-Verbindungen der Strukturformel
Ia
in der
R Halogen, Nitro,
Cyan, C
1-C
4-Alkyl,
C
1-C
4-Halogenalkyl,
C
1-C
4-Alkoxy, C
1-C
4-Halogenalkoxy,
C
1-C
9-Alkylthio, C
1-C
4-Halogenalkylthio
oder CO
2R
1 bedeutet,
n
0, 1, 2 oder 3 bedeutet,
Q C
3-C
6-Halogenalkenyl, C
3-C
7-Cycloalkyl, C
3-C
7-Halogencycloalkyl,
C
4-C
7-Cycloalkenyl,
C
4-C
7-Halogencycloalkenyl,
C
1-C
6-Alkyl, das gegebenenfalls
durch eine C
3-C
7-Cycloalkyl-
oder C
3-C
7-Halogencycloalkylgruppe
substituiert ist, oder
C
1-C
6-Halogenalkyl, das gegebenenfalls durch
eine C
3-C
7-Cycloalkyl-
oder C
3-C
7-Halogencycloalkylgruppe substituiert
ist, bedeutet,
mit der Maßgabe,
daß Q
nicht CF
2H bedeutet, und
R
1 Wasserstoff,
C
1-C
6-Alkyl, CH
2 (C
1-C
6-Halogenalkyl)
, C
3-C
10-Alkenyl,
C
3-C
10-Halogenalkenyl,
ein
Kation,
Benzyl, das gegebenenfalls am Ring durch eine beliebige
Kombination aus einem bis fünf
Halogenatomen, einer oder zwei Cyangruppen, einer oder zwei Nitrogruppen,
einer bis drei C
1-C
9-Alkylgruppen, einer
bis drei C
1-C
4-Halogenalkylgruppen,
einer bis drei C
1-C
4-Alkoxygruppen
oder einer bis drei C
1-C
4-Halogenalkoxygruppen
substituiert ist, oder
Phenyl, das gegebenenfalls durch eine
beliebige Kombination aus einem bis fünf Halogenatomen, einer oder zwei
Cyangruppen, einer oder zwei Nitrogruppen, einer bis drei C
1-C
9-Alkylgruppen,
einer bis drei C
1-C
4-Halogenalkylgruppen,
einer bis drei C
1-C
9-Alkoxygruppen
oder einer bis drei C
1-C
9-Halogenalkoxygruppen
substituiert ist, bedeutet,
sowie deren landwirtschaftlich
und/oder pharmazeutisch unbedenklichen Salze bereit.
-
Weiterhin stellt die vorliegende
Erfindung 2-[(Difluormethyl)thio]thiazolo[4,5-b]pyridin bereit.
-
Halogen bedeutet oben z. B. Fluor,
Chlor, Brom und Iod. Die Begriffe „C1-C4-Halogenalkyl", „C1-C6-Halogenalkyl", „C1-C4-Halogenalkoxy", „C1-C4-Halogenalkylthio", „C3-C6-Halogencycloalkyl", „C3-C6-Halogenalkenyl", „C3-C10-Halogenalkenyl" und „C4-C7-Halogencycloalkenyl" sind als C1-C9-Alkylgruppe,
C1-C6-Alkylgruppe, C1-C4-Alkoxygruppe,
C1-C4-Alkylthiogruppe,
C3-C7-Cycloalkylgruppe,
C3-C6-Alkenylgruppe,
C3-C10-Alkenylgruppe
und C4-C7-Cycloalkenylgruppe,
die jeweils durch ein oder mehrere Halogenatome substituiert sind. „Kation" bedeutet oben in
Formel I und Ia Alkalimetalle, Erdalkalimetalle, Mangan, Kupfer,
Eisen, Zink, Kobalt, Blei, Silber, Nickel, Ammonium oder organisches
Ammonium. Zu den Alkalimetallen zählen Natrium, Kalium und Lithium.
Zu den Erdalkalimetallen zählen
Calcium und Magnesium. Zu den organischen Ammoniumkationen zählen Monoalkylammonium,
Dialkylammonium, Trialkylammonium, Tetraalkylammonium, Monoalkenylammonium,
Dialkenylammonium, Trialkenylammonium, Monoalkinylammonium, Dialkinylammonium,
Monoalkanolammonium, Dialkanolammonium, C5-C6-Cycloalkylammonium, Piperidinium, Morpholinium,
Pyrrolidinium, Benzylammonium und dergleichen, was jedoch keine
Einschränkung
darstellen soll.
-
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel
I lassen sich dadurch herstellen, daß man wie in Flußdiagramm
I unten dargestellt eine 2-Thiolthiazolo[4,5-b]pyridin-Verbindung der Strukturformel
II mit einer elektrophilen Verbindung der Strukturformel III und
einer Base in Gegenwart eines Lösungsmittels
umsetzt.
-
-
Weiterhin können bestimmte Verbindungen
der Formel I nach traditionellen, fachbekannten Verfahren in andere
Verbindungen der Formel I umgewandelt werden.
-
Ausgangsverbindungen der Formel II
sind dem Fachmann bekannt und lassen sich nach den von K. Smith
et al. in Sulfur Letters, 18(2), Seiten 79–95 (1995) beschriebenen Vorgehensweisen
hergestellt werden.
-
Die folgenden Beispiele dienen der
Erläuterung
von genaueren Einzelheiten der Erfindung, um deren Verständnis weiter
zu erleichtern. Der Erfindungsumfang wird durch die Beispiele nicht
eingeschränkt,
er umfaßt
alles, was in den Ansprüchen
definiert ist.
-
BEISPIEL
1–6
Herstellung
von 2-[(4,4,3-Trifluor-3-butenyl)thio]thiazolo[4,5-b]pyridin
-
Eine Lösung von Thiazolo[4,5-b]pyridin-2-thiol
(6,2 g, 0,037 mol) in N,N-Dimethylformamid wird unter Stickstoff
mit 1,1,2-Trifluor-4-brombuten (8,3 g, 0,046 mol) und Kaliumcarbonat
(1,5 g) behandelt, auf 60°C
erhitzt, 24 Stunden lang bei dieser Temperatur gerührt, und
dann abgekühlt
und auf Wasser gegossen. Die erhaltene wäßrige Mischung wird mit Diethylether
extrahiert. Der organische Extrakt wird über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet und im Vakuum eingeengt, wodurch man einen Rückstand
erhält.
Durch Säulenchromatographie
des Rückstands
an Silicagel mit einer 9 : 1-Lösung
von Hexanen und Essigester erhält
man die Titelverbindung als farbloses Öl (8,9 g, Ausbeute 64%).
C10H7F3N2S2
Berechnet:
C, 43,47; H, 2,55; N, 10,14.
Gefunden: C, 43, 46; H, 2, 58;
N, 10, 14%.
-
Die folgenden Verbindungen erhält man im
wesentlichen nach der in Beispiel 1 beschriebenen Vorgehensweise:
-
-
BEISPIEL
7
Herstellung von 2-[(Bromdifluormethyl)thio]thiazolo[4,5-b]pyridin
-
Eine Mischung von Natriumhydrid (0,96
g, 0,024 mol) in N,N-Dimethylformamid wird im Verlauf von 30 Minuten
tropfenweise mit einer Lösung
von Thiazolo[4,5-b]pyridin-2-thiol
(2,0 g, 12 mol) in N,N-Dimethylformamid versetzt. Der erhaltene
Ansatz wird mit einer Lösung
von Dibromdifluormethan (2,52 g) in N,N-Dimethylformamid behandelt,
24 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt und auf eine Eis-Wasser-Mischung
gegossen. Die erhaltene wäßrige Mischung
wird mit Essigester extrahiert. Der organische Extrakt wird mit
Kochsalzlösung
gewaschen, über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingeengt, wodurch
man einen Rückstand
erhält.
Durch Chromatographie des Rückstands
an Silicagel mit Dichlormethan und anschließendes Auskreisen des N,N-Dimethylformamid
(Toluol) erhält
man ein Öl.
Das Öl
wird durch Säulenchromatographie
an Silicagel mit einer 20 : 1 Essigester/Hexane-Lösung weiter
gereinigt, wodurch man die Titelverbindung als hellgelbe Flüssigkeit
erhält
(0,61 g, Ausbeute 17%).
-
BEISPIEL
8
Herstellung von 2-[(Difluormethyl)thio]thiazolo[4,5-b]pyridin
-
Eine Lösung von Thiazolo[4,5-b]pyridin-2-thiol
(2,0 g, 12 mmol) in Dioxan wird mit einer Lösung von Natriumhydroxid (4,8
g, 120 mmol) in Wasser behandelt, auf 70°C erhitzt, 75 Minuten lang mit
einem gleichmäßigen Chlordifluormethanstrom
behandelt und auf Eis gegossen. Der erhaltene wäßrige Ansatz wird mit konzentrierter
Salzsäure
angesäuert
und mit Dichlormethan extrahiert. Der organische Extrakt wird über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingeengt, wodurch man einen
Rückstand
erhält.
Durch Säulenchromatographie
des Rückstands
an Silicagel mit mehreren Essigester/Hexane-Lösungen
erhält
man die Titelverbindung als hellgelben Feststoff (0,86 g, Ausbeute
33%, Fp. 41–43°C).
C7H4F2N2S2
Berechnet:
C, 38,52; H, 1,85; N, 12,84%.
Gefunden: C, 38,58; H, 1,73;
N, 12,72.
-
BEISPIEL
9
Herstellung von 2-[(2,2,2-Trifluormethyl)thio]thiazolo[4,5-b]pyridin
-
Eine Mischung von Natriumhydrid (60%ige
Suspension in Öl,
0,72 g, 0,03 mol) in N,N-Dimethylformamid wird auf 0°C gekühlt, tropfenweise
mit einer Lösung
von Thiazolo[4,5-b]pyridin-2-thiol (5,0 g, 30 mmol) in N,N-Dimethylformamid
versetzt, 30 Minuten lang rühren
gelassen, mit einer Lösung
von p-Toluolsulfonsäure-2,2,2-trifluorethylester
(3,81 g, 15 mmol) in N,N-Dimethylformamid behandelt, auf 110°C erhitzt,
bei dieser Temperatur 6 Stunden lang rühren gelassen und auf eine
Eis/Wasser-Mischung gegossen. Der erhaltene wäßrige Ansatz wird mit Diethylether
extrahiert. Der organische Extrakt wird mit Wasser gewaschen, über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingeengt, wodurch man einen
Rückstand
erhält.
Durch Säulenchromatographie
des Rückstands
mit einer Essigester/Hexane-Lösung
erhält
man die Titelverbindung als hellgelbe Flüssigkeit (2,91 g, Ausbeute
39%).
C8H5F3N2S2
Berechnet:
C, 38,39; H, 2,01; N, 11,19%.
Gefunden: C, 38,58; H, 2,08;
N, 10,94%.
-
BEISPIEL 10
-
Bodennematizidtest
an dem Wurzelgallälchen
Meloidogyne incognita an getopften Tomatenpflanzen
-
Die Testverbindung wird mit Aceton
vorgelöst
und mit Wasser auf die gewünschte
Testkonzentration verdünnt.
Sandiger Lehmboden in einem 3-Zoll-Topf, in den eine 3-Wochen alte
Tomatenpflanze gesetzt wurde, wird mit der Testlösung getränkt. Vier Tausend J2-Larven
des Wurzelgallälchens
Meloidogyne incognita werden in einer wäßrigen Suspension auf dem Boden
verteilt. Die Töpfe
werden im Gewächshaus
aufbewahrt, und 4 Wochen nach dem Besiedeln der Töpfe wird
der Boden von den Pflanzenwurzeln abgewaschen und die Wurzeln werden
nach dem unten angegebenen Wurzelgallenbildungs-Index bonitiert.
-
Als technischer Standard wird Ethoprophos
in dem Test mitgeprüft.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengefaßt
-
Wurzelgallenbildungs-Index
Gallenbildung | Am
Gesamtwurzelsystem (in Prozent) |
0 | 0 |
1 | 10 |
2 | 20 |
3 | 30 |
4 | 40 |
5 | 50 |
6 | 60 |
7 | 70 |
8 | 80 |
9 | 90 |
10 | 100 |
-
TABELLE
I
Bodennematizid-Auswertungen
-
BEISPIEL 11
-
Auswertung von Testverbindungen
gegen C. elegans
-
Kulturen von C. elegans (Bristol-Stamm,
von J. Lewis) werden auf E. coli-Rasen auf NG-Agarplatten bei 20°C erhalten.
Jede Woche werden neue Kulturen angelegt. Die Nematoden, die für die Prüfung verwendet werden,
werden von den Kulturen mit Natriumpuffer abgespült. Die Verbindungen werden
in 80% Aceton gelöst.
Die Testsubstanz (25 μl)
wird mit einer Mikropipette in ein einziges Näpfchen einer sterilen 96-Well-Gewebekulturplatte
pipettiert und das Lösungsmittel
wird abdampfen gelassen. Ein frisch hergestelltes Volumen (50 μl) von C.
elegans in Natriumpuffer wird mit einer Mikropipette in jedes behandelte
Näpfchen
und pro Platte in mehrere Kontrollnäpfchen pipettiert. Die Platten
werden bei 20°C
inkubiert. Die Wirksamkeit wird unter einem Stereomikroskop 4 bzw.
24 Stunden nach der Behandlung beobachtet. Unmittelbar vor dem Auswerten der
Platte wird diese leicht geklopft, um die Würmer zum Bewegen zu stimulieren.
Die Aktivität
wird subjektiv, jedoch halbquantitativ, aufgrund der Auswirkung
der Chemikalien auf die Beweglichkeit der Adulten und der Larven
beurteilt. Die Kriterien lauten: 9 = vollständige Abtötung in 4 Stunden, 8 = vollständige Abtötung in
24 Stunden, 7 = stark reduzierte Beweglichkeit bei ungefähr 95% der
Würmer
in 24 Stunden, und 0 = normale Beweglichkeit wie bei den Kontrollen.
-
Die Ergebnisse sind in Tabelle II
zusammengefaßt.
-
TABELLE
II
Auswertung von Titelverbindungen gegen C. elegans
Beispiel | C.
elegans (300 ppm) |
1 | 7 |
2 | 0 |
3 | 9 |
4 | 9 |
5 | 9 |
6 | 9 |
-
BEISPIEL 12
-
Auswirkung
der Titelverbindungen auf insektizide und akarazide Wirkung
-
Die Testlösungen werden dadurch hergestellt,
daß man
die Testverbindung in einer 35%igen Aceton/Wasser-Mischung so löst, daß man eine
Konzentration von 10000 ppm erhält.
Folgeverdünnungen
werden je nach Bedarf mit Wasser durchgeführt.
-
Spodoptera eridania, 2.
Larvenstadium (SE)
-
Ein Sieva-Limabohnenblatt mit einer
Länge von
7–8 cm
wird unter Bewegen 3 Sekunden lang in die Testlösung eingetaucht und im Abzug
trocknen gelassen. Das Blatt wird dann in eine Petrischale mit einer
Größe von 100
x 10 mm, auf dessen Boden ein feuchtes Papierfilter liegt und in
dem sich 10 Raupen des 2. Stadiums befinden, gegeben. Nach 5 Tagen
wird auf Mortalität,
Fraßverminderung
oder jegliche Störung
des normalen Häutungsvorgangs
beobachtet.
-
Diabrotica virgifera virgifera
Leconte, 2. Larvenstadium (DW)
-
In ein 30 ml fassendes Weithalsschraubglas
wird 1 cm3 feiner Talk gegeben. Auf den
Talk wird ein ml der jeweiligen Aceton-Testlösung so pipettiert, daß jedes
Glas 1,25 mg Wirkstoff enthält.
Die Gläser
werden in einen leichten Luftstrom gestellt, bis das Aceton verdunstet
ist. Der getrocknete Talk wird aufgelockert, 1 cm3 Hirsekörner werden
als Insektenfutter zugegeben, und jedes Glas wird mit 25 ml feuchter
Erde versetzt. Das Glas wird verschlossen und der Inhalt wird mechanisch
innig vermischt. Anschließend
werden zehn Diabrotica virgifera virgifera im 2. Larvenstadium in
jedes Glas gegeben, und die Gläser
werden locker verschlossen, so daß ein Luftaustausch für die Larven
stattfinden kann. Auf diese Weise wird 5 Tage lang behandelt und
dann die Mortalität
bestimmt. Fehlende Larven werden als tot betrachtet, da sie rasch
abgebaut werden und nicht auffindbar sind. Die bei diesem Test verwendeten
Wirkstoffkonzentrationen entsprechen ungefähr 50 kg/ha.
-
Tetranychus urticae (OP-resistenter
Stamm), Bohnenspinnmilbe (TU)
-
Sieva-Limabohnenpflanzen, deren Primärblätter sich
auf eine Größe von 7–8 cm entfaltet
haben, werden ausgewählt
und bis auf eine Pflanze pro Topf zurückgeschnitten. Von einem besiedelten
Blatt, das von der Hauptkolonie stammt, wird ein kleines Stück abgeschnitten
und auf jedes Blatt der Prüfpflanzen
gelegt. Dies wird ungefähr
2 Stunden vor der Behandlung durchgeführt, damit die Spinnmilben
auf die Prüfpflanzen
wandern und dort Eier ablegen können.
Die Größe des abgeschnittenen
besiedelten Blatts wird so verändert,
daß man
100 Spinnmilben pro Blatt erhält.
Zum Zeitpunkt der Prüfbehandlung
wird das zur Übertragung
der Spinnmilben verwendete Blattstück entfernt und verworfen.
Die neubesiedelten Pflanzen werden 3 Sekunden unter Bewegen in die
Prüflösung getaucht
und zum Trocknen in den Abzug gestellt. Nach 2 Tagen wird ein Blatt
entfernt und die Mortalität
wird bestimmt.
-
Aphis gossypii, Grüne Baumwollblattlaus
(AG)
-
Baumwollpflanzen im Keimblattstadium
werden ausgewählt
und bis auf eine Pflanze pro Topf zurückgeschnitten. Ein stark besiedeltes
Blatt, das von der Hauptkolonie stammt, wird abgeschnitten und auf
jedes Keimblatt gelegt. Die Blattläuse werden über Nacht auf die Wirtspflanze
wandern gelassen. Zum Zeitpunkt der Prüfbehandlung wird das zur Übertragung
der Blattläuse
verwendete Blatt entfernt und verworfen. Die Keimblätter werden
in die Prüflösung getaucht
und trocknen gelassen. Nach 5 Tagen wird die Mortalität bestimmt.
-
Spodoptera eridania, Eier,
und diabrotica undecimpunctata howardi, Eier (SE-Eier) und (DUH-Eier)
-
Näpfchen,
in denen sich Kunstnahrung befindet, werden mit den Prüflösungen behandelt
und trocknen gelassen. Dann werden die entsprechenden Insekteneier
in die Näpfchen
gegeben. Die Näpfchen
werden mit luftdurchlässigen
selbstklebenden klaren Plastikhüllen
zugedeckt. Nach 7 Tagen wird die Mortalität bestimmt.
-
Die Tests werden gemäß der folgenden
Liste bewertet und die Ergebnisse sind in Tabelle III dargestellt.
-
TABELLE
III
Auswertung der insektiziden und akariziden Wirksamkeit
-
BEISPIEL 13
-
Auswertung der Testverbindungen
bei Lucilia serricata auf ektoparasitizide Wirkung
-
Die Prüfverbindung wird in Aceton
so gelöst,
daß man
zu einer Konzentration von 100 ppm gelangt. 200 μl werden auf drei 12-mm-Papierrundfilter
in 128Wel-Platten gegeben und trocknen gelassen. Die Rundfilter
werden mit ungefähr
20 Schmeißfliegenlarven
im ersten Larvenstadium und 200 μl
Rinderserum gegeben. Die Näpfchen
werden mit Plastikdeckeln zugedeckt und bei ungefähr 27°C inkubiert.
Nach 24 bzw. 48 Stunden wird die Mortalität bestimmt. Die Ergebisse sind
in Tabelle IV zusammengefaßt.
-
TABELLE
IV
Auswertung von Testverbindungen gegen Lucilia serricata