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Diese Erfindung betrifft Mittel für die Behandlung
von Hauterkrankungen und im besondereren diejenigen Erkrankungen,
welche eine Stimulation der Proliferation von Melanozyten erfordern.
Die Erfindung ist von einer besonderen Anwendung für die Behandlung
von Vitiligo.
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Vitiligo ist eine häufige Erkrankung
der Hautpigmentierung, charakterisiert durch die Entwicklung von ungleichmäßigen depigmentierten
Läsionen.
Die gegenwärtigen
Behandlungen, welche die Verwendung von Photosensibilisierern (z.
B. Psoralene) mit UVA-Bestrahlung (PUVA), Cortikosteroiden oder
Hauttransplantaten einschließen,
haben niedrige Erfolgsraten und werden im allgemeinen durch unerfreuliche
Nebenwirkungen begleitet. Vitiligo hat einen in hohem Maße nachteiligen
Einfluß auf
das emotionale Wohlbefinden des daran Leidenden, wobei die entstellenden
Wirkungen der Erkrankung durch das Fehlen einer geeigneten Behandlung
verschlimmert werden. Obwohl man nicht glaubt, daß die Flecken
bei Vitiligo Melanozyten enthalten (Pigment erzeugende Zellen),
existiert ein Reservoir in den Haarfolikeln in der Haut mit Vitiligo.
Daher ist die Aktivierung der Melanozyten der Haarfolikel ein wesentliches
Verfahren bei der Wiederpigmentierung der Haut mit Vitiligo.
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Bestimmte Pflanzenheilmittel, gewöhnlich verabreicht
als Mischungen von Kräutern
oder Extrakten, insbesondere diejenigen, welche in der traditionellen
chinesischen Medizin und indischen ajurvedischen Medizin verwendet
wurden, wurden für
die Behandlung von Vitilgo während
einer langen Zeit verwendet und in vielen Fällen haben sie positive Ergebnisse
in Studien in kleinem Umfang ergeben. Kräuter wie Psoralea cyrylifolia
L. und Vernonia anthelmitica Will. (=Centratherum anthelminticum
Kuntze) sind für
ihre Verwendung bei dieser Erkrankung wohlbekannt. Psoralene, welche
in der modernen PUVA- und Khellin in der KUVA-Therapie verwendet
werden, stammen ursprünglich
aus pflanzlichen Quellen (Psoralea corylifolia L. bzw. Ammi visnaga),
welche in traditionellen Heilmitteln für Vitiligo verwendet werden.
Diese Therapien hängen
jedoch für ihre
Effizienz von der Verwendung einer UV-Bestrahlung ab, welche mit
der Ätiologie
für Hautkrebs
verbunden ist.
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Die Frucht des schwarzen Pfeffers
(Piper nigrum L.) und des langen Pfeffers (Piper longum L.) sind beide
wichtige medizinische Kräuter
in den ajurvedischen und Unani- (traditionellen Indischen) Medizinsystemen,
in welchen Heilmittel im allgemeinen aus Mischungen aus Kräutern bestehen.
Ein weiter Bereich der medizinischen Verwendungen von schwarzem
Pfeffer wurde durch Kirtikar und Basu (Indian Medicinal Plants,
2. Ausg. Bnd. 3, (1935), S. 2128–2135) dokumentiert, einschließlich seiner
Verwendung bei Leukoderma. Schwarzer Pfeffer wurde ebenfalls als
ein mögliches
Zusatzmittel zu Vernonia anthelmintica bei der Behandlung von Leucoderma
in Verbindung gebracht (Indian Medicinal Journal Bnd. 1 3. Ausg.
(1982) 1267– 1270). Diese
zwei Kräuter
werden verwendet als ein Bestandteil in vielen traditionellen Kräuterpräparationen
für eine Vielfalt
von Verwendungen einschließlich
von gastrointestinalen und Hautkrankheiten. Zusammensetzungen, welche
schwarzen Pfeffer, Ingwer und Pipali (Pipali) umfassen, wurden bei
der Behandung von Vitiligo verwendet (Ancient Science of Life, Bnd
IX, Nr. 4 (1990) 202–206);
die spezifische therapeutische Wirkung von schwarzem Pfeffer in
dieser oral verabreichten Zusammensetzung wurde jedoch nicht nachgewiesen.
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Es gibt daher einen Bedarf an weiteren
Verbindungen und Zusammensetzungen, welche in der Lage sind, die
Proliferation von Melanozyten zu stimulieren. Bevorzugtermaßen sind
die Verbindungen und Zusammensetzungen der Erfindung in der Lage,
die Proliferation von Melanozyten zu stimulieren ohne signifikante Nebenwirkungen.
Die vorliegende Erfindung wendet sich diesem Bedarf zu.
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Die Erfinder der vorlegenden Anmeldung
haben 30 Extrakte von Kräutern überprüft, welche
traditionell bei der Behandlung von Vitiligo verwendet wurden, unter
Verwendung eines Zellkultursystems, um zu evaluieren, ob sie in
der Lage sind, in einer direkten Weise die Proliferation von Melanozyten
zu stimulieren. Man hat überraschenderweise
gefunden, daß die
Bestandteile der Frucht von Piper nigrum L. eine proliferative Aktivität für Melanozyten
besitzt. Insbesondere hat man gefunden, daß der Bestandteil Piperin in
der Lage ist, in einer signifikanten Weise die Produktion von Melanozyten
zu stimulieren.
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Es wurde ebenfalls berichtet, daß Piperin
ebenfalls in anderen Piper-Spezies auftritt, d. h. P. acutisleginum,
album, argyrophylum, attenuatum, aurantiacum, betle, callosum, chaba,
cubeba, guineense, hancei, khasiana, longum, macropodum, nepalense,
novae hollandiae, peepuloides retrofractum, sylvaticum. Pharmazeutische
Zusammensetzungen, welche Piperin enthalten, wurden bei der Behandlung
von Tuberkulose und Lepra verwendet (
EP
0 650 728 ). Es wurde ebenfalls vorgeschlagen, daß Piperin
in der Lage sei, die Bioverfügbarkeit
der anderen Bestandteile einer pharmazeutischen Zusammensetzung
zu erhöhen
(WO 96/25 939).
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Ein erster Aspekt der Erfindung sieht
die Verwendung bei der Herstellung eines Medikaments zum Stimulieren
der Proliferation von Melanozyten einer Verbindung der Formel (I)
vor:
worin:
- (a)
n 0, 1 oder 2 ist, m 2 ist, die zwei R1 zusammen
für eine
3', 4'-Methylendioxygruppe
stehen, R2 und R3 zusammen
mit den Kohlenstoffatomen, an welche sie gebunden sind, eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung
bilden und, wenn n 1 oder 2 ist, R4 und
R5 zusammen mit den Kohlenstoffatomen, an
welche sie gebunden sind, eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung bilden und
R6 Piperidino ist, oder
- (b) n 1 ist und (i) m 3 ist, wobei zwei R1 zusammen
für 3',4'-Methylendioxy stehen
und das andere für
6'-Methoxy steht;
oder (ii) m 2 ist, wobei die R1 3'-Hydroxy-4'-methoxy sind; oder
(iii) m 1 ist und R' 4'-Hydroxy ist; und
R2 bis R6 wie im
oben stehenden Fall (a) definiert sind; oder
- (c) n 1 ist, R6 Pyrrolidino, Isobutylamino
oder Methoxy ist und alle anderen Symbole wie im oben stehenden Fall
(a) definiert sind, oder
- (d) n 1 ist, R4 und R5 für Wasserstoffatome
stehen und jedes von R2 und R3 ebenfalls
oder R2 und R3 zusammen
mit den Kohlenstoffatomen, an welche sie gebunden sind, eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung
bilden; und m, R1 und R6 wie
im oben stehenden Fall (a) definiert sind;
und im
Fall (a), wenn n 1 ist, das Molekül sich in der geometrischen
E, E-, Z, Z-, Z, E- oder E, Z-Konfiguration befindet,
aber ansonsten das Molekül
sich in der geometrischen E, E- oder in der Ganz-E-Konfiguration
befindet. Die Verbindung der Formel (I) kann in isolierter Form
verwendet werden, wird jedoch in geeigneterer Weise in Kombination
mit einem Träger
oder Excipient und wahlweise einem oder mehreren weiteren aktiven
Bestandteilen verwendet. Sofern geeignet, kann die Verbindung ebenfalls
in Form eines Pflanzenextraktes, der z. B. von Piper nigrum ableitbar
ist, verwendet werden.
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Es ist ersichtlich, daß die Stimulation
der Proliferation der Melanozyten in großem Maß die Wiederpigmentierung der
depigmentierten Haut erleichtert. Die Depigmentierung der Haut kann
zum Beispiel von Narbengewebe, welches als das Ergebnis eines Traumas
der Haut wie einer Verbrennung oder einer Läsion gebildet wurde, stammen,
oder kann von Zuständen
der Haut wie Vitiligo stammen. Zusammensetzungen, welche Piperin
oder ein aktives Analogon oder ein Derivat davon umfassen, können daher
verwendet werden, um die posttraumatisiert depigmentierte Haut wieder
zu pigmentieren, sowie Zustände
wie Vitiligo.
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Das Medikaments kann in der Form
eines festen Pulvers, einer Paste, einer Salbe oder Creme, einer Tablette
oder Kapsel oder einer Lösung
sein. Das Piperin oder das aktive Derivat oder Analogon davon kann verabreicht
werden über
orale, lokale, intravenöse
oder subkutane (intramuskuläre)
Wege. Es wird bevorzugt, daß das
Medikament lokal an dem depigmentierten Bereich der Haut angewendet
wird. Pharmazeutische Zusammensetzungen, welche als Medikamente
verwendet werden, sind ebenfalls in dem Umfang der Erfindung eingeschlossen.
Solche pharmazeutische Zusammensetzungen umfassen eine Verbindung
der Formeln (Ia) und einen pharmazeutisch akzeptablen Träger. Verbindungen
der Formel (Ia) sind dieselben, wie diejenigen der Formel (I), aber
Piperin und seine Z, Z-, Z, E-, und E, Z- Stereoisomere sind ausgeschlossen.
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In einer ersten Ausführungsform
der Erfindung wird die Verwendung einer Verbindung der Formel (I) bei
der Herstellung eines Medikamentes zur Wiederpigmentierung von nach
einem Träume
depigmentierter Haut bereit gestellt. Unter dem Begriff „posttraumatisiert
depigmentierte Haut" muß man verstehen,
daß er
die Haut meint, welche während
des Heilungsprozesses gebildet wird, welcher nach einem Trauma der
Haut wie einer Verbrennung oder Läsion auftritt.
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In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform
wird die Verwendung einer Verbindung der Formel (I) bei der Herstellung
eines Medikamentes zur Behandlung von Vitiligo bereit gestellt.
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Obwohl die Zusammensetzungen oral
verabreicht werden können,
wird eine lokale Verabreichung bevorzugt.
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Die Stimulation der Proliferation
von Melanozyten kann ebenfalls verwendet werden, um die natürliche Färbung der
Haut zu erhöhen
oder zu fördern
und Zusammensetzungen, welche eine Verbindung der Formel (I) enthalten,
können
als Bräunungsmittel
verwendet werden. Diese Stärkung
der natürlichen
Farbe der Haut kann verwendet werden für prophylaktische oder kosmetische
Zwecke.
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Zusätzlich sorgt ein weiterer Aspekt
der Erfindung für
ein Verfahren zur Verstärkung
oder zur Förderung
der Färbung
der Haut in einer kosmetischen Weise, umfassend die Verabreichung
an eine Person, welche eine solche Wirkung wünscht von einer kosmetisch
wirksamen Menge einer Verbindung der Formel (I). Die Verabreichung
kann über
orale oder lokale Wege erfolgen.
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Es ist ersichtlich, daß die Verbindungen
der Formel (Ia) zuvor nicht hierzu verwendet wurden für therapeutische
Zwecke und ein weiterer Aspekt der Erfindung stellt eine Verbindung
der Formel (Ia) bereit zur Verwendung bei der Stimulation der Proliferation
von Melanozyten. Die Erfindung stellt ebenfalls eine Verbindung der
Formel (Ia) zur Verwendung bei der Therapie bereit. Die therapeutischen
Verwendungen schließen
die Wiederpigmentierung von depigmentierter Haut, sowie die Verstärkung oder
Förderung
der Hautfärbung
ein.
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Man hat gefunden, daß Piperin
die Proliferation von Melanomzellen inhibiert. Die Verbindung der
Formel (I) kann ebenfalls bei der Behandlung von Hautkrebs verwendet
werden. Ein noch weiterer Aspekt der Erfindung stellt die Verwendung
einer Verbindung der Formel (I) bei der Herstellung eines Medikamentes
zur Behandlung oder zur Prävention
von Hautkrebs in einem Menschen oder einem nicht-menschlichen Patienten bereit.
Die Behandlung kann durch die Verabreichung einer therapeutisch
wirksamen Menge an den Patienten einer Verbindung der Formel (I)
bewirkt werden.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
sorgt für
die Verwendung einer Verbindung der Formel (I) bei der Herstellung
eines Medikamentes bei der Behandlung von Hautkrebs.
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Die Verbindung der Formel (I) kann über orale
oder lokale Wege verabreicht werden. Geeignete Dosierungsformen
können
jedwede der hierin vorausstehend diskutierten sein.
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Die Struktur der Verbindungen, welche
innerhalb der Definition der Verbindung der Formel (I) fallen ist nachstehend
gegeben.
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Die Verbindungen 15 und 16 fallen
nicht in den Umfang der Formel (I).
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Die natürlicherweise auftretenden Verbindungen
(einschließlich
von Piperin) können
aus geeigneten Pflanzenquellen extrahiert oder unter Verwendung
von Verfahren, welche einem Fachmann bekannt sind, synthetisiert
werden (siehe zum Beispiel Chapman und Hall, Combined Chemical Dictionary
auf CD-ROM, erschienen 1 : 1 (1997) und The Merck Index (1983),
10. Ausg. Verl. Merck and Co, Rahway, USA. S. 1077–1078 (außer den
Verbindungen 2 und 3)). Alle Verbindungen außer 6, 11, 13, 15 und 16 treten
in P. nigrum oder anderen Piper-Spezies (10 und 12) auf.
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Die Verbindungen 2 und 3 werden durch
die Isolation aus P. nigrum durch Verfahren, welche einem Fachmann
bekannt sind, hergestellt (siehe zum Beispiel Cleyn R De und Verzele
M (1975). Constituents of Peppers. Teil VII Spectroscopic Structure
Elucidation of Piperin and its Isomers. Bulletin de la Societé Chimique
Belgique, 84, 435–438).
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Die Verbindung 6 wird hergestellt
durch die Hydrierung von Piperin über einem Adams-Katalysator unter
Verwendung bekannter Verfahren (siehe zum Beispiel Banerji A., Bandyopadhyay
D., Sarkar M., et al., (1985). Structural and synthetic studies
on the retrofractamides – amide
constituents of Piper retrofractum, Phytochemistry 24, 279–284).
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Die Verbindung 11 wird hergestellt
durch die Methanolyse von Piperin unter Verwendung von Natriummethoxid.
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Die Verbindungen 13 und 15 werden
hergestellt aus 3-Hydroxy-4-methoxybenzaldehyd bzw. Benzaldehyd
als den Ausgangsmaterialien unter Verwendung von Verfahren, welche
analog zu denjenigen sind, welche zur Herstellung von Piperin verwendet
werden.
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Die Verbindung 16 wird hergestellt
aus der Reaktion zwischen Piperidin und E,E-Hexadienoylchlorid.
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Die aktiven Verbindungen können formuliert
werden für
eine lokale Verwendung in der Form von Cremes, Weichparaffin oder
Lotionen. Wäßrige Crem
BP oder Gelbe Weichparaffin BP (Yellow Soft Paraffin BP) können geeigneterweise
das aktive Mittel mit 0,03 bis 3,0 mg % Gew.- /Gew. oder eine äquivalente Menge von Pflanzenextrakt
enthalten. Eine geeignete Lotion wird typischerweise hergestellt
aus 20% Glycerol und 80% Ethanol in gereinigtem Wasser und enthält 0,03
bis 3,0 mg %Gew./Gew. des aktiven Materials. Diese lokalen Formulierungen
können
ebenfalls Penetrationsverstärker
wie Oleinsäure,
Propylenglycol, Ethanol, Harnstoff, Laurindiethanolamid oder -azon,
Dimethylsulfoxid, Decylmethylsulfoxid oder Pyrrolidonderivate enthalten.
Liposomale Zuführsysteme
können
ebenfalls verwendet werden.
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Zusammensetzungen für orale
Formulierungen schließen
Tabletten oder Kapseln ein, welche 1,5 –150 mg des wirksamen Stoffes
oder eine äquivalente
Menge eines Pflanzenextraktes enthalten.
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Figuren und
Beipiele
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Die Erfindung wird nun unter Bezug
auf die folgenden nicht beschränkenden
Beispiele beschrieben werden unter Bezug auf die begleitenden Tabellen
und Zeichnungen in welchen:
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1:
Wachstumskurven von Melan-a unter verschiedenen Mediumzusammensetzungen.
Jeder Punkt repräsentiert
den Mittelwert und die Standardabweichung von 6 Wells bzw. Vertiefungen.
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2:
Wachstumskurven von Melan-a verschiedener Ausgangsplattierungsdichten,
nachgewiesen mit dem SRB-Assay. Das Medium war supplementiert mit
20 nM TPA. Am Tag 4 wurde das Medium in den verbleibenden Platten
ersetzt. Jeder Punkt repräsentiert
den Mittelwert und die Standardabweichung von 6 Replikaten.
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3:
Die Wirkung von Extrakt von P. nigrum auf das Wachstum von Melan-a-Zellen.
Die Kultur wurde während
8 Tagen aufrechterhalten. Das Medium und der Extrakt wurden mit
frischen an Tag 4 ersetzt. Jeder Punkt zeigt den Mittelwert und
die Standardabweichung von 6 Wells außer 12 Replikaten für Zellen
allein.
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4:
Die Wirkungen von Extrakt von P. nigrum auf die Proliferation einer
Melan-a-Zelllinie. Jeder Punkt repräsentiert den Mittelwert und
die Standardabweichung von 6 Replikaten außer 12 Wells, welche für Zellen
allein verwendet wurden.
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5:
Die Wirkung von Piperin und TPA auf das Wachstum von Melan-a-Zellen
in Gegenwart von RO-31-8220. n = 6 für Piperin und mit TPA behandelte
Wells, wohingegen n = 12 für
RO-31-8220 allein.
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6:
Die Wirkungen von Piperin und TPA auf das Wachstum von humanen Melanoblasten
in Gegenwart von ET3. *P < 0,05,
wenn mit der Vehikelkontrolle verglichen (Ein-Weg-Anova, gefolgt von
t-Test nach Dunnett).
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7:
Die Wirkungen von Piperin auf das Wachstum von humanen Melanozyten
in der Gegenwart von ET1. *P < 0,05,
wenn mit einer Behandlung mit 1 nM ET1 verglichen (Ein-Weg-Anova, gefolgt
von t-Test nach Dunnett).
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Variationen von diesen Beispielen
werden einem Fachmann ersichtlich sein.
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Beispiele
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Pflanzenproben und Herstellung
der Extrakte
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Die Frucht von Piper nigrum L. (schwarzer
Pfeffer, Piperaceae), ursprünglich
aus Indien, wurde von dem Food Center, 70 Turnpike Lane, London,
N8, GB erworben. Der Rest der Kräuter
wurde entweder durch East-West Herbs, Kingham, Oxon, GB oder durch
Cipla Ltd, Mumbai, Indien geliefert.
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Für
das vorläufige Überprüfungs-Programm
wurde das pulverisierte trockene Kraut (10 g) bis zum Kochen in
destilliertem Wasser (100 ml) erwärmt und 10 min kochen gelassen,
unter Verwendung einer heißen Platte
als Hitzequelle. Das Pflanzenmaterial wurde unter Vakuum durch ein
Filterpapier (Whatman) abfiltriert, und das Filtrat wurde gefriergetrocknet.
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Zellkulturexperimente
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Mikroplattenkultur und
Sulforhodamin B (SRB) Assay
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Zellen einer Maus-Melan-a-Zelllinie
(Passagennummer 18–24)
eine zuerst bekannte Linie von keinen Tumor erzeugenden pigmentierten
Melanozyten der Maus wurden in einer Flasche gehalten (Costar, Cambridge,
MA, USA) unter Verwendung von RPMI 1640 (ICN, Costa, Mesa, CA, USA)
als einem Basismedium. Für
die Mikroplatten-Proliferationsassays wurde subkonfluente Melan-a-Kulturen
trypsinisiert (0,25% Trypsin bei 37°C während 5–10 min) und mit einem Wiederholungspipettus
(repeater-pipettor) (Finn pipette, Lab Systems, Finnland) in 96-Well-Mikrotiterplatten
inokuliert. Die Platten wurden bei 37°C in einer 10% CO2,
90% Luftfeuchtigkeit enthaltenden Atmosphäre während der Dauer der angegebenen
Zeit inkubiert. Am Ende der Inkubation wurde ein SRB-Assay durchführt. Kurz
gesagt, wurden die am Boden der Platte anhaftenden Zellen durch
die Zugabe von kalter Trichloressigsäure (TCA, 4°C, Aldrich, Dorset, GB) auf
das Wachstumsmedium (End-TCA 20% Gew./Vol) fixiert Die Platte wurde
bei 4°C
eine Stunde lang plaziert, bevor sie sanft 5 Mal mit Leitungswasser
gewaschen wurde. Sie wurde in der Luft trocknen gelassen oder mit
einem Haartrockner unterstützt,
um den Trocknungsprozeß zu
beschleunigen, dann wurden 50 μl
von 4%-igem Gew./Vol SRB, gelöst in
1%-iger Essigsäure
zu einem jeden Well 30 min lang hinzu gegeben. Am Ende der Färbeperiode
wurde ungebundenes SRB durch viermaliges Waschen mit 1%-iger Essigsäure entfernt.
Die Platte wurde wiederum luftgetrocknet und 150 μl von 10
mM wäßriger Tris-Base
(Sigma-Aldrich, Co., Ltd, Irvine , GB) wurden zu jeden Well hinzu
gegeben, um den zellgebundenen Farbstoff zu solubilisieren. Die
Platte wurde 15 min lang auf einem Taumelschüttler geschüttelt, gefolgt vom Lesen der
optischen Dichte (OD) bei 550 nm in einem Spektrophotometer für Mikroplatten
(Anthos Labtec HT3, Version 1.06).
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Beipiel 1
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Optimierung
der Inkubationsbedingungen – FKS-Konzentrationen
und der Zellaussaatdichte
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Vor dem Testen der Kräuterextrakte
wurden optimale Kulturbedingungen etabliert. Die variablen Faktoren
betreffen die Inkubationsbedingungen, schließen die Konzentration von fötalem Käl- berserum (FKS bzw. FBS),
Die Ausgangszellaussaatdichte und die Inkubationsperiode ein. Um
die optimale Konzentration von FKS zu bestimmen, wurden 1, 2 und
5% FKS verwendet, um die Melan-a-Zelllinie zu kultivieren, wobei
das Wachstumsmuster mit jeder Konzentration von FKS durch einen
SRB-Assay überwacht
wurde. Zur Bestimmung der optimalen Zellaussaatdichte wurde eine
Serie Ausgangsaussaatdichten von 0,15 bis 1,2 × 104 Zellen/Well
von Melan-a-Zellen
in 96-Well-Platten plattiert mit 5% FKS und 20 nM Tetradecanoylphorbolacetat
(TPA) supplementiertem Wachstumsmedium. Das Wachstumsmuster wurde
mit einem SRB-Assay in täglichen
Intervallen überwacht.
Die Kultur wurde auf 8 Tage ausgedehnt, wobei an Tag 4 das Medium
in den verbleibenden Platten ersetzt wurde.
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Ergebnisse
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Die Wirkung der Konzentrationen
von FKS auf das Wachstum von Melan-a
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Die optimale Bedingung für die experimentelle
Negativkontrolle ist, daß die
Zellen weder zu schnell wachsen, noch daß sie in einer dramatischen
Weise abnehmen. Schnelles Wachstum kann jedwede subtile stimulierende
Wirkung maskieren, welche durch die Kräuterextrakte hervorgebracht
wird, während
ein dramatisches Abnehmen der Zellzahlen ungünstige Kulturbedingungen für das Überleben
der Zellen anzeigt, was zu Zellschädigungen führen kann. Die 1 zeigt die Wachstumskurven einer Melan-a-Zelllinie
bei 3 unterschiedlichen Konzentrationen von FKS. Weder mit 1% noch
2% FKS supplementiertes Medium war in der Lage das Überleben
der Zellen aufrecht zu erhalten, die Zellzahlen nahmen in einer
signifikanten Weise in vier Tagen der Kultur ab. 5% FKS war jedoch
in der Lage eine Melan-a Zelllinie am Leben zu erhalten, mit nur
einem geringen Anstieg bei den Zellzahlen, beobachtet über vier
Tage. TPA (20 nM) war in der Lage eine weitere Proliferation in
Gegenwart von 5% FKS zu verursachen, was anzeigte, daß die Zellen
in der Lage waren, auf mitogene Stimuli bei 5% FKS zu antworten.
Die morphologischen Beobachtungen unter einem Mikroskop enthüllten, daß mit 1%
und 2% supplementiertem Medium die Zellkörper rund waren, in leichtem
Maße pigmentiert
mit wenigen dendritischen Fortsätzen,
und die Kultur zeigte ein alterndes Wachstumsmuster. In 5% FKS besaßen die
Zellen jedoch mehr Melanosomen und einige kurze Dendriten ohne ein
alterndes Aussehen. Daher wurde 5% FKS in den Experimenten zum Überprüfen der
Kräuter
die ganze Zeit hindurch verwendet.
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Wachstumskurven von einer
Melan-a-Zelllinie mit unterschiedlichen Aussaatdichten.
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In der 2 wurden
Wachstumskurven über
8 Tage mit unterschiedlichen Ausgangszellzahlen geplottet, um das
Wachstumsmuster der Melan-a-Zelllinie in 96-Well-Platten in Gegenwart
von 5% FKS und 20 nM TPA zu erhellen. Die optimale Ausgangsplattierungsdichte
zusammen mit einer geeigneten Erntezeit wurde bestimmt. Alle von
den Ausgangsplattierungszahlen von Zellen zeigten ein Nettowachstum
in Gegenwart von dem mit TPA und 5% FKS supplementierten Medium,
obwohl die höhere
Plattierungsdichte von 1,2 × 104 Zellen/Well das Wachstumsmedium an Tag
3 der Kultur depletierte und die Zellen aufhörten zu wachsen, bis das Medium
ersetzt wurde. Mit den niedrigeren Plattierungsdichten (2–4 × 103 Zellen/Well) bleiben die gelesenen OD des
SRB-Assays relativ niedrig nach einer Kultur von 8 Tagen. Die Ausgangsplattierungsdichte
von 6 × 103 Zellen pro Well wies ein exponentielles
Wachstum auf und nach 4 Tagen der Kultur stieg die Lesung der OD auf
einen Wert von etwa 0,4 an. Da die höheren Werte der OD mit einer
größeren Präzision und
Genauigkeit assoziiert sind, wurde bestimmt, daß die Ausgangsinokulation von
6 × 103 Zellen/Well die optimale Dichte für das Experiment
des Kräutertests
war. Für
die Einfachheit des Experimentes war die Erntezeit der Tag 4, da
die Zellen in diesem Stadium nicht konfluent waren und nach 4 Tagen
das Wachstumsmedium die Tendenz aufwies, erschöpft zu sein, und ein Ersetzen
für das
weitere Wachstum notwendig war.
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Beispiel 2
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Vorläufige Experimente
zur Überprüfung der
Kräuter
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Die Melan-a-Zellen wurden mit einer
Dichte von 6 × 103 Zellen/100 μl/well in Standardmedium, supplementiert
mit 0 nM TPA und 5% FKS ausgesät.
Nach einer Inkubation von 4 Stunden wurden die Kräuterextrakte,
welche in dem Wachstumsmedium rekonstituiert worden waren und durch
Filtration (Porengröße 0,2 μm) sterilisiert
worden waren, mit verschiedenen Konzentrationen zu jedem Well hinzu
gegeben. Die Endkonzentrationen der Pflanzenextrakte waren 0 (Negativkontrolle),
10, 100 und 1000 μg
Trockenextrakt/ml. Replikate von 6 Wells wurden für jede getestete
Konzentration verwendet. Die Negativkontrolle (12 Wells), die Positivkontrolle
(20 nM TPA 6 Wells) und die Test-Wells waren alle in derselben 96-Well-Platte.
Die Kultur wurde nach 4 Tagen beendet und ein SRB-Assay wurde gemäß den vorausstehend
gegebenen Methoden durchgeführt.
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Ergebnisse
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Die Wirkung von 30 Kräuterextrakten
auf die Proliferation einer Melan-a-Zelllinie
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Die Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse
der vorläufigen Überprüfung von
30 wäßrigen Kräuterextrakten
auf die Proliferation einer Melan-a-Zelllinie. Rohextrakte von Astragalus
membranceous (Fisch.) Bunge, unreife Citrus reticulata Blanco, Dictamnus
dasycarpus Turcz., Ophiopogon japonicus (Thunb.) Kergawe, Piper
nigrum L., Poria cocos (Schw.) Wolf und Tribulus terestris L. wurden
beobachtet, um die Proliferation der Melanozyten zu stimulieren,
manchmal selbst im niedrigsten Dosisniveau von 10 μg/ml. Andere
Extrakte hatten entweder keine signifikante Wirkung oder waren cytotoxisch.
Unter diesen positiven Antworten war diejenige des Extraktes von
Piper nigrum L. bei 0,01 und 0,1 mg/ml der deutlichste. Der Extrakt
von Piper nigrum bei diesen beiden Konzentrationen verstärkte nicht
nur erstaunlicherweise das Zellwachstum, sondern dieser Extrakt
veränderte
ebenfalls die Zellmorphologie. In der Gegenwart von Extrakt von
Piper nigrum waren die Zellkörper kleiner,
mit mehr und längeren
bipolaren oder polydendritischen – Fortsätzen, eine Wirkung, ähnlich zu
dem mit TPA beobachteten.
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Beipiel 3
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Wiederholungen
der Tests mit Extrakten von Piper nigrum an den Melan a-Zellen
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Ein neu hergestellter Extrakt der
Frucht von Piper nigrum wurde an einer neuen Charge einer Melan-a-Zelllinie
getestet, wobei die Kultur in Mikroplatten auf 8 Tage ausgedehnt
wurde. Die Wirkungen des Extraktes auf das Wachstum der Melan-a-Zellinie
wurden durch einen SRB-Assay
evaluiert.
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Ergebnisse
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Wiederholungen der Tests
mit Extrakten von Piper nigrum an den Melan a-Zellen
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Im Licht der positiven Ergebnisse
von dem vorläufigen
Experiment wurden weitere Untersuchungen an dem Extrakt von Piper
nigrum durchgeführt.
Die 3 zeigt, daß das Ergebnis
des signifikanten proliferativen Effektes, welcher durch den Extrakt
von Piper nigrum hervorgerufen wurde noch deutlicher ausgeprägt war bei
der Ausdehnung der Inkubationsperiode auf 8 Kulturtage, wobei das
Wachstum 27% der Kontrolle (Zellen allein) war. Mikroskopisch war
die Morphologoie der Zellen verändert
wie bei denjenigen, die in den vorläufigen Experimenten gesehen
wurden.
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Beispiel 4
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Bestätigung des
proliferative Effektes von Piper nigrum durch das Zählen im
Haemocytometer
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Melan-a-Zellen wurden in Petrischalen
(Ø 35
mm, Nunclon, Dänemark)
mit einer Plattierungsdichte von 2 × 104/ml
plattiert und Extrakt von Piper nigrum mit Konzentrationen von 0,01
und 0,1 mg/ml. Eine Negativkontrolle (Zellen in Medium allein) und
eine positive TPA-Kontrolle (20 nM) wurden ebenfalls angesetzt. Nach
4 Tagen wurden die Zellen in jeder Schale geerntet und mit einem
Haemocytometer gezählt.
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Ergebnisse
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Bestätigung des proliferative Effektes
von Piper nigrum durch das Zählen
im Haemocytometer
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Der SRB-Assay schätzt in einer indirekten Weise
die Zellzahl durch das Färben
von Protein und eine spektrophotometrische Messung ab. Um zu bestätigen, daß Extrakt
von Piper nigrum die Proliferation von Melan-a-Zellen stimuliert,
wurde ein direktes Zellzählen
durch das Verfahren des Zellzählens
mit dem Haemocytometer verwendet. Die Tabelle 2 zeigt die Zellzahlen
in Gegenwart von Extrakt von Piper nigrum und 20 nM TPA. Die Zellzahl
unter dem Einfluß von
Extrakt von Piper nigrum bei 0,01 und 0,1 mg/ml waren in einer signifikanten
Weise im Vergleich zu der Kontrolle erhöht, aber weniger als mit 20
nM TPA. Dieses Ergebnis ist konsistent mit dem Befund in dem 96-Well-Mikroplatten-SRB-Assay.
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Beispiel 5
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Wirkung von Piperin auf
das Wachstum von Melan-a-Zelllinie
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Piperin (Sigma-Aldrich, Co, Ltd,
Irvine, GB) wurde in MeOH gelöst,
sterilisiert durch eine Filtration über eine Membran (Porengröße 0,2 μm) und mit
Standardwachstumsmedium verdünnt.
Die Endkonzentrationen in der Kultur waren 0,1 und 1 μM. Ein getrenntes
Experiment (Daten nicht gezeigt) zeigte, daß die Konzentration des MeOH,
welche in diesen Experimenten vorhanden war, nicht toxisch oder
proliferativ für
die Zelle war.
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Ergebnisse
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Wirkung von Piperin auf
das Wachstum von Melan-a-Zelllinie
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Die Wirkung dieser Verbindung auf
die Melan-a-Zelllinie ist in der 4 gezeigt.
Das Piperin stimulierte in den zwei getesteten Konzentrationen in
einer signifikanten Weise die Proliferation von Melan-a. Diese Verbindung
brachte morphologische Veränderungen
bei Melan-a-Zellen hervor mit kleineren Zellkörpern, mehr und längeren zellulären Dendriten,
welche diesen Veränderungen,
welche durch Extrakt von Piper nigrum und TPA induziert wurden, ähnelten.
Dies zeigt an, daß Piperin
ein aktiver Wirkstoff ist, welches für den beobachteten Effekt von
Piper nigrum verantwortlich ist.
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Beispiel 6
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Test von Piperin an verschiedenen
Zelltypen, um seine Spezifität
zu bestimmen.
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Um die Spezifität von Piperin zu bestimmen,
wurde ein Panel bzw. eine Reihe verschiedener Zelltypen verwendet,
um diese Untersuchung zu erleichtern. Dies schloß Melan-a, Melan-c, SVK14,
CSM, XB2, SC1, B16F10, IM9, CACO2, Swiss 3T3 Zelllinien und normale
humane Lymphozyten ein. TPA (20 nM ) wurde ebenfalls an diesen Zellen
getestet. Die Tabelle 3 zeigt den biologischen Ursprung der Zellen
und einen Überblick über die
Zellkulturprotokolle.
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Ergebnisse
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Die Wirkungen von Piperin
und TPA auf das Wachstum von einem Panel von Zelltypen
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Aus der Tabelle 4 ist ersichtlich,
daß Piperin
eine in hohem Maße
selektive Wirkung auf das Wachstum eines Panels von Zelltypen hat,
da es nur die Mausmelanozyen (Melan-a, Melan-c), humane Melanoblasten (FM21E),
humane fötale
Melanozyten (FM 21E) und die Mäusefibroblasten
SC1 -Zelllinien bei den getesteten Konzentrationen stimuliert. Die
Zelllinie SC1 kann eine besondere Sensibilität gegenüber von TPA aufgrund der Weise
haben, auf die sie abgeleitet wurde, d. h. sie wurde in Gegenwart
von TPA kultiviert. Piperin hatte jedoch entweder keine Wirkung
oder eine cytotoxische Wirkung auf andere Zellen. Dieses Ergebnis
impliziert, daß Piperin
einen wünschenswerten
Spezifitätsindex
für die
Proliferation von Melanozyten in Kultur haben kann und kein allgemeines
Mitogen ist. In unserem experimentellen System hatte TPA, ein wohlbekannter
Aktivator von PKC und ein Tumor förderndes Mittel, ähnliche
Wirkungen wie Piperin auf alle getesteten Zelltypen, außer daß TPA die
Proliferation von humanen Lyphozyten und 3T3-Fibroblasten auffallend
stimulierte, während
Piperin offensichtlich eine solche Aktivität fehlte. Piperin scheint ein
weniger potentes Stimulationsmittel zu sein als TPA.
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Beispiel 7
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Wirkungsweise: Wirkung
von RO-31-8220 auf das Wachstum von Melan-a-Zellen mit Piperin und
TPA
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Die Melan-a-Zelllinie, die mit Piperin
1 μM und
TPA 20 nM getrennt kultiviert wurde, wurde in einer 96-Well-Platte
angesetzt, 1 μl
unterschiedlicher Konzentrationen von RO 31-8220 (Calbiochem-Novabiochem) in
DMSO wurde mit einer Mikrospritze in die Wells eingeführt, um
die Endkonzentrationen von RO-31-8220 von 0 (Kontrolle), 0,1, 1,
5, 10, 100 nM zu erstellen, mit Endkonzentrationen von DMSO geringer
als 0,01% Vol/Vol, bei welchen das DMSO weder einen cytotoxischen
noch einen proliferativen Effekt auf die Zellen in einem getrennten
Experiment zeigte (Daten nicht gezeigt). Replikate von 6 Wells wurden
für jede
Konzentration verwendet. Die Kultur wurde 4 Tage lang inkubiert,
bevor sie beendet und mit dem SRB-Assay prozessiert wurde, um das
Wachstum der Melan-a-Zellen zu bewerten.
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Ergebnisse
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Wirkungsweise: Wirkung
von RO-31-8220 auf das Wachstum von Melan-a-Zellen mit Piperin und
TPA
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Die 5 zeigt
die Wirkung von RO-31-8220 auf das Überleben und das Wachstum der
Me-lan-a-Zelllinie
in Gegenwart und Abwesenheit von Piperin und TPA. RO-31-8220 alleine
hatte keinen signifikanten cytotoxischen Effekt auf die Zellen bei
den Konzentrationen bis zu 100 nM. Die proliferativen Wirkungen
von Piperin und TPA, wie angezeigt durch die Werte auf der y-Achse, auf die Melan-a-Zellen
wurden in einer wirksamen Weise durch die Gegenwart von RO-31-8220 bei den Konzentrationen
von 0,1 bis 100 nM gehemmt. Es scheint daher, daß Piperin und TPA ihre proliferativen
Wirkungen über
die Aktivierung des PKC-Zellsignalübertragungsweges ausüben.
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Die Selektivität von Piperin auf das Wachstum
eines Panels von Zelltypen wurde ebenfalls getestet. Man fand, daß Piperin
eine ziemlich hohe Spezifität
und Selektivität
gegenüber
Melanozyten besaß,
da es in einer signifikanten Weise das Wachstum von Melan-a, Melan-c
und FM21E Melanoblasten und FM21E Melanozyten in Kultur stimulierte,
wohingegen es alle anderen Zellen, abgesehen von einer TPA-sensitiven
Fibroblastenzelllinie nicht stimulierte. Man beobachtete, daß Piperin
hemmende Wirkungen auf eine B16-Maus-Melanomzelllinie hat, welche
syngen mit Melan-a-Zellen ist. Auf diese Weise kann Piperin ein
spezifisches Stimulationsmittel für die Proliferation von Melanozyten
in der Haut mit Vitiligo sein, ohne das Risiko, Melanomzellen zu
stimulieren.
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Beispiel 9
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Experimente
an humanen Melanoblasten in Kultur
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Die humanen Melanoblasten in Kultur
in diesem Experiment wurden aus fötaler humaner Haut etabliert.
Subkonfluente Melanoblasten, die in MCDB 153 Medium, supplementiert
mit 10% FKS, 10 ng/ml Stammzellfaktor (SCF) und 1 nM Endothelin
3 gehalten wurden, wurden subkultiviert und in 96-Well-Mikroplatten
mit 6 × 103 Zellen/100 μl/Well inokuliert. Nach einer
Inkubation in der befeuchteten Atmosphäre mit 10% CO2,
bei 37°C
während
3 bis 4 Stunden, um das Anhaften der Zellen an die Platten zu gestatten,
wurde Piperin gelöst in
MeOH und Wasser zu den Wells hinzu gegeben. Die Endkonzentrationen
von Piperin waren 1, 5, 10, 100 μM,
mit TPA (20 nM) als einer Positivkontrolle. 6 Replikate wurden in
jeder Behandlungsgruppe verwendet, mit 12 Wells, die für die Vehikelkontrolle
verwendet wurden. Die Inkubation wurde 5 Tage lang durchgeführt, bevor die
Zellen durch Fixieren mit kalter Trichloressigsäure (TCA bei 4°C, Endkonzentration
20% Vol/Vol) geerntet wurden, und auf die Zellzahl hin evaluiert
unter Verwendung eines SRB-Assays. Enweg ANOVA und T-Test nach Dunnett
wurden verwendet, um die Signifikanz jedweder Unterschiede zwischen
der Behandlungsgruppe und der Vehikelkontrolle zu testen. Das Wachstum
in Gegenwart von Piperin und TPA wurde ausgedrückt als % der Kontrollinkubationen,
welche kein Piperin oder TPA enthielten. Die Experimente wurden
wiederholt unter Verwendung von Melanoblasten von drei verschiedenen
Spendern.
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Ergebnisse
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Die 6 zeigt
die Wirkung von Piperin auf das Wachstum von humanen Melanoblasten
in vitro. Man fand, daß Piperin
bei den Konzentrationen von 1, 10, 100 μM eine signifikante Stimulation
bei humanen Melanoblasten in der Weise einer Dosis-Antwort verursachte,
mit einem Ertrag von 34% mehr Zellen im Vergleich zur Vehikelkontrolle,
wenn die Kultur 100 μM
Piperin in Kultur während
5 Tagen ausgesetzt worden war. TPA, ein wohlbekanntes, das Wachstum
von Melanozyten stimulierendes Mittel, war ebenfalls in der Lage,
ein signifikantes Zellwachstum bei den getesteten Konzentrationen
zu verursachen, wobei ein über
50% höherer
Zellertrag beobachtet wurde, wenn die Kultur 20 nM während 5
Tagen ausgesetzt war. In den anderen wiederholten Experimenten beobachtete
man in einer übereinstimmenden
Weise, daß Piperin
ein signifikantes Zellwachstum bei den Konzentrationen in dem Bereich
von 5–100 μM induzierte;
diese stimulatorischen Wirkungen waren im allgemeinen geringer als
die von TPA. Morphologisch erschienen in der Gegenwart von Piperin die
Melanoblasten dendritischer zu sein, und die Zellkörper waren
flacher und kleiner.
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Beispiel 10
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Experimente
an humanen Melanozyten in Kultur
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Die in diesem Experiment verwendeten
Melanozyten stammten von der induzierten Differenzierung von humanen
fötalen
Melanoblasten. Die Schlüsseleigenschaft
humaner Melanozyten, welche von ihren Vorläufermelanoblasten verschieden
ist, ist ihre Fähigkeit,
Melanin zu synthetisieren. Melanin ist ein valider Marker für Melanozyten.
Das Zellpellet humaner Melanozyten weist eine charakteristische
braune bis schwarze Farbe auf, wohingegen humane Melanoblasten kein
Melanin produzieren und ihnen daher die braune oder schwarze Farbe
im Zellpellet fehlt.
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Zwei Protokolle wurden für die Experimente
an humanen Melanozyten in Kultur verwendet. Das erste verwendete
24-Well-Platten und bewertete die Zellanzahl mit einem SRB-Assay.
Das zweite verwendete Petrischalen und die Zellzahl wurde mit einer
Haemocytometerkammer gezählt.
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Für
das erste Protokoll wurden subkonfluente humane Melanozyten, die
in einer Petrischale Ø 100
mm gehalten wurden, in zwei 24-Well-Platten (Falcon) unter Verwendung
von Basiskulturmedium RPMI 1640, supplementiert mit FKS (10%), bFGF
(100 pM) CT (100 nM), und Endothelin 1 (1 nM) subkultiviert. Die
Ausgangsplattierungsdichte war 20 000 Zellen/cm2 (38200
Zellen/Well), wobei jedes Well 1000 μl Medium enthielt. Nach einer
Inkubation in einer befeuchteten Atmosphäre mit 10% CO2,
bei 37°C
während
2 bis 3 Stunden, um das Anhaften der Zellen zu gestatten, wurde
Piperin in 500 μl
Medium zu den Wells hinzu gegeben, um Endkonzentrationen von 0,
1, 5, 10 und 100 μM
zu ergeben. Zellen in dem Medium allein mit dem vorausstehenden Supplement,
welchem Endothelin 1 fehlte, wurden ebenfalls als eine Negativkontrolle
angesetzt. 6 Replikate wurden in jeder Behandlungsgruppe verwendet,
und die Kultur wurde 5 Tage lang inkubiert, bevor die Zellen durch
Fixieren mit kalter TCA (Endkonzentration 20%) geerntet wurden und
mit einem SRB-Assay prozessiert wurden. Die solubilisierte SRB-Färbelösung wurde in eine 96-Well-Platte
zum Lesen der optischen Dichte transferiert.
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Für
das zweite Protokoll wurden subkonfluente humane Melanozyten in
Petrischalen mit einem Durchmesser von 60 mm (28 cm2,
Falkon) mit RPMI 1640 Basismedium subkultiviert, supplementiert
mit FKS (10%), CT (1 nM), bFGF (100 pM) und Endothelin 1 (1 nM).
Die Ausgangsplatierungsdichte war 10 000 Zellen/cm2 mit 5
ml Medium pro Schale. Die Zellen wurden 2 bis 3 Stunden lang in
befeuchteter Atmosphäre
mit 10% CO2 bei 37°C inkubiert, gefolgt von der
Zugabe von Piperinlösung
in die Schalen, was die Endkonzentrationen von 0, 1, 5, 10 und 100 μM herstellte.
Die Zellen in dem vorausstehenden supplementierten Medium, welchem
Endothelin 1 fehlte, wurden ebenfalls als eine Negativkontrolle
angesetzt. 3 Schalen wurden für
jede Behandlung verwendet und die Kultur wurde 5 Tage gehalten,
bevor die Zellen mit Trypsinisierung geerntet und mit einer Haemocytometerkammer
gezählt
wurden. Für
das Melanin-Produktionsexperiment wurden die geernteten Zellen zentrifugiert
und pelletiert. Nach dem sorgfältigen
Entfernen des Mediums wurde NaOH (1 M) verwendet, um die Zellpellets
zu solubilisieren und die optische Dichte wurde bei 475 nm in einem
Perkin-Elmer UV Spektrophotometer (Modell UV/VIS Lambda 2) gelesen.
Der Melaningehalt wurde berechnet durch das Verwenden einer Regressionsgleichung
y = 0,005 + 0,005x, was der Kalibrierungskurve für synthetisches Melanin entsprach.
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Ergebnisse
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Die 7 beschreibt
die Wirkungen von Piperin auf das Wachstum von humanen Melanozyten,
kultiviert in einer 24-Well-Platte. Piperin stimuliert bei den Konzentrationen
von 5 und 10 μM
in einer merklichen Weise das Wachstum dieser pigmentierten Zellen,
wobei 36% mehr Zellen erhalten wurden, wenn die Kultur unter dem
Einfluß von
10 μM Piperin
während
5 Tagen stand. Bei 100 μM übt Piperin
jedoch einen Hemmenden Einfluß auf
das Wachstum dieser Zellen aus. Zusätzlich war TPA bei 20 nM in
Gegenwart von 1 nM Endothelin 1 nicht in der Lage, das Wachstum
in unserem Kultursystem zu stimulieren, ein Ergebnis, welches einen
großen
Unterschied zu dem mit humanen Melanoblasten beobachteten zeigt.
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Die Tabelle 5 zeigt die Wirkungen
von Piperin auf das Wachstum von humanen Melanozyten, kultiviert in
Petrischalen. Es ist unübersehbar,
daß in
Gegenwart von ET1 (1 nM) Piperin bei den Konzentrationen von 5 und
10 μM in
einer signifikanten Weise das Wachstum von humanen Melanozyten stimulierte,
mit einer Zellzahl, die mehr als zweimal so hoch war wie diejenige
der Kontrolle mit ET1 (1 nM), wenn dieser Melanozytenzelltyp 5 μM Piperin
während
5 Tagen ausgesetzt war. Dieses Ergebnis stimmte mit demjenigen überein,
welches aus den Ergebnissen mit der 24-Well-Platte erhalten worden
war und es diente dazu, zu bestätigen,
daß die
stimulierenden Wirkungen, die in dem SRB-Assay beobachtet wurden,
in der Tat von der erhöhten
Zellzahl herstammten anstatt von einer Erhöhung allein der Proteinproduktion.
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Tabellen
Tabelle
1
Vorläufige Überprüfung von
30 wäßrigen Kräuterextrakten
auf die Proliferation einer Melan-a-Zelllinie, nachgewiesen mit einem SRB-Assay
nach 4 Tagen Kultur
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Tabelle
2 Wirkungen von Extrakt von Piper nigrum auf die Proliferation von
Melan-a-Zellen, gezählt
mit einem Haemocytometer.
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Tabelle
3: Biologischer Ursprung und die Kulturbedingungen eines Panels
von verschiedenen Zellarten, welche in dem Selektivitäts-Experiment
verwendet wurden
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Tabelle
4: Wirkungen von Piperin und TPA auf das Wachstum eines Panels von
Zelltypen. (Siehe Tabelle 3 wegen Details der Zellen)
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Tabelle
5: Wirkungen von Piperin auf die Proliferation und die Melaninproduktion
von humanen Melanozyten, kultiviert in Petrischalen