DE69910575T2 - Mehrpoliger niederspannungsleistungschalter mit hoher elektrodynamischer festigkeit, deren polschaft in dem aufnahmeraum der pole angeordnet ist - Google Patents

Mehrpoliger niederspannungsleistungschalter mit hoher elektrodynamischer festigkeit, deren polschaft in dem aufnahmeraum der pole angeordnet ist Download PDF

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Description

  • Die Erfindung betrifft einen mehrpoligen Niederspanungs-Leistungsschalter mit hohem Nennstrom und hoher elektrodynamischer Festigkeit. In der Vergangenheit wurden Leistungsschalter mit hohen Nennströmen (beispielsweise zwischen 630 und 6300 A) für den Einsatz als Standardschalter in Einspeisungen und Abgängen großer Installationen aus zusammengebauten, auf einem Metallchassis montierten Teilen gebildet, woher sich auch ihre Bezeichnung "offene" Leistungsschalter ableitet. Im Laufe der Zeit wurden jedoch in den Schaltern dieser Leistungsklasse zunehmend Technologien eingesetzt, wie sie aus Leistungsschaltern kleinerer Leistung, den sogenannten Kompaktschaltern bekannt waren, die sich dadurch kennzeichnen, daß sie ein Schutzgehäuse aus einem Isolierformstoff im allgemeinen einem verstärkten Polyester, aufweisen, in dem die Pole mit ihren Löschkammern sowie ein Schaltmechanismus und Auslöser angeordnet sind. Der Einschluß des Abschaltvorgangs in das Schutzgehäuse und die damit verbundene Begrenzung seiner äußeren Wirkungen in Verbindung mit einer vollständigen Schottung der einzelnen Pole und einer besseren Trennung von Leistungskreis und Hilfsstromkreisen ermöglichten eine erhebliche Reduzierung der Schaltgeräteabmessungen.
  • In der Druckschrift EP-A-0 322 321 wird ein Leistungsschalter dieses Typs beschrieben, bei dem das Gehäuse durch Zusammenbau eines Zwischenteils, des die Vorderseite des Leistungsschalters bildenden Deckels und eines hinteren Sockelteils gebildet wird. Die Vorderseite des Zwischenteils unterteilt das Gehäuse in ein, durch diese Vorderseite und den Deckel begrenztes vorderes Abteil sowie ein, vom vorderen Abteil elektrisch isoliertes hinteres Abteil zur Aufnahme der Pole. Das vordere Abteil umschließt einen Schaltmechanismus, der auf eine querliegende gemeinsame Schaltwelle aller Pole, die sogenannte Polwelle wirkt. Diese Welle stützt sich in Lagern ab, die an der Vorderseite des Zwischenteils angeordnet sind. Das hintere Abteil ist durch Isolierstofftrennwände weiter in Einzelabteile zur Aufnahme der Pole unterteilt. In der Vorderwand des Gehäusezwischenteils ist darüber hinaus pro Pol eine Öffnung für den Zugang zum entsprechenden Einzelabteil ausgebildet. Jeder Pol umfaßt zwei trennbare Kontakte, von denen einer als feststehender und der andere als beweglicher Kontakt ausgeführt ist, sowie eine Lichtbogenlöschkammer. Jeder bewegliche Kontakt ist mechanisch mit der querliegenden Welle über eine Stange verbunden, die die Vorderwand des Zwischenteils durch die zugeordnete Zugangsöffnung durchquert.
  • Jede Stange, die einen der beweglichen Kontakte mit der querliegenden Welle verbindet, ist so angeordnet, daß in der Einschaltstellung der Kontakte und in einer geraden, senkrecht zur Schwenkachse der Polwelle liegenden Ebene der Abstand zwischen einer durch die Drehachse der Stange verlaufenden Geraden und der Schwenkachse der Welle klein ist. Anders ausgedrückt ist der Hebelarm der Resultierenden aus den von den Kontakten auf die Polwelle ausgeübten Kräfte kurz, wodurch gewährleistet wird, daß die Stange bei der Übertragung hoher elektrodynamischer Kräfte nur ein kleines Drehmoment an der Welle entwickelt. Im statischen Gleichgewicht übt der Schaltmechanismus in der Einschaltstellung der Kontakte auf die Welle ein Drehmoment aus, das den von den Stangen übertragenen elektrodynamischen Kräften entgegengerichtet ist. Dieses Drehmoment hat lediglich geringe Kräfte im Bereich des Schaltmechanismus' zur Folge. Außerdem ist die Resultierende der Gegenkräfte an den Führungslagern der Welle groß und den von der Stange sowie vom Schaltmechanismus übertragenen Kräften entgegengerichtet.
  • Ein solcher Aufbau ist typisch für Leistungsschalter mit hoher elektrodynamischer Festigkeit. Diese Leistungsschalter müssen ja zur Gewährleistung der zeitlichen Selektivität in der betreffenden elektrischen Installation per Definition in der Lage sein, hohe Fehlerströme zu verkraften, die ihrerseits große elektrodynamische Kräfte erzeugen, welche darauf gerichtet sind, die Kontakte voneinander zu trennen. Die Polwelle, die Kopplungsstangen zur Verbindung mit den beweglichen Kontakten und der Hebel zur Verbindung mit dem Schaltmechanismus müssen so zueinander angeordnet sein, daß diese Kräfte nicht zu einer Kontakttrennung oder Öffnung des Schaltmechanismus' führen. Im vorliegenden Fall erlaubt die gewählte Anordnung eine Übertragung der Kräfte über die Wellenlager auf das Gehäuse, derart daß auf den Schaltmechanismus keine unzulässigen Kräfte oder Drehmomente wirken.
  • Die Führung der Polwelle und die Ubertragung der Kräfte auf das Gehäuse des Leistungsschalters sind jedoch nicht vollkommen zufriedenstellend. Die querliegende Welle muß nämlich so dimensioniert, angeordnet und gelagert werden, daß sie nur eine begrenzte Verformung erfährt, die ihre Funktionsweise nicht beeinträchtigt. Darüber hinaus müssen die Lager der Polwellen fest am Gehäuse verankert sein, da die auf sie wirkenden großen Kräfte darauf gerichtet sind, sie aus der Vorderseite des Zwischenteils, an der sie befestigt sind, herauszureißen. Zur Versteifung der Anordnung müssen Befestigungsteile sowie teure und große Lager verwendet und zusätzliche Anpassungen am Gehäuse vorgenommen werden. Für den Zusammenbau des Leistungsschalters ist eine große Anzahl von Teilen erforderlich, so daß sich ein hoher Herstellungspreis und eine aufwendige Montage ergeben. Darüber hinaus steht ein solcher Aufbau einer Miniaturisierung des Leistungsschalters entgegen.
  • Des weiteren wird die Dichtigkeit der Löschkammern durch die zahlreichen Öffnungen zur Durchführung der zwischen Polwelle und jedem einzelnen Pol montierten Kopplungsstangen beeinträchtigt. Der Lichtbogen und die von ihm in bestimmten Bereichen der Löschkammerwände erzeugten endothermen Verdampfungsprodukte haben einen Überdruck sowie einen Gasstrom zur Folge, der in Richtung von, mit geeigneten Filtern ausgerüsteten Auslaßöffnungen gelenkt werden muß. Um den Eintritt des Lichtbogens in die Löschkammer nicht zu behindern, ist es sinnvoll, diese Auslaßöffnungen im Boden der Löschkammer anzuordnen. Das Vorhandensein der unmittelbar über den Kontakten am Eingang der Löschkammern angeordneten Durchführungsöffnungen für die Stangen beeinträchtigt also die Gasströmung in Richtung der Auslaßöffnungen erheblich. Die Anordnung ermöglicht einen unkontrollierten Gasstrom durch das vordere Abteil und die Öffnungen in der Vorderseite hindurch direkt nach außen, ohne Passieren eines Filters.
  • Die Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, die mit dem bisherigen Stand der Technik verbundenen Nachteile zu beheben und die Steifigkeit des Schaltmechanismus' eines Leistungsschalters mit hoher elektrodynamischer Festigkeit bei geringen Kosten zu erhöhen.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch Schaffung eines Niederspannungs-Leistungsschalters mit hoher elektrodynamischer Festigkeit und Isolierstoffgehäuse gelöst, der einen Schaltmechanismus, welcher mit einer, in fest mit dem Gehäuse verbundenen Lagern gelagerten Polwelle verbunden ist, sowie mehrere Pole umfaßt, wobei jeder der Pole mindestens zwei trennbare Kontaktstücke umfaßt, von denen mindestens ein, als bewegliches Kontaktstück bezeichnetes Kontaktstück mechanisch mit der Polwelle verbunden ist, die Polwelle, der Schaltmechanismus und das bewegliche Kontaktstück zwischen einer Ausschaltstellung entsprechend der Trennung der Kontaktstücke jedes Kontaktpaars und einer Einschaltstellung entsprechend der Kontaktgabe der Kontaktstücke jedes Kontaktpaars verschwenkt werden können, und das Gehäuse des Leistungsschalters ein vorderes Abteil zur Aufnahme des Schaltmechanismus' sowie ein, vom vorderen Abteil durch eine Zwischenwand getrenntes und durch Trennwände in mehrere Einzelabteile unterteiltes hinteres Abteil umfaßt, wobei in jedem Einzelabteil einer der Pole des Leistungsschalters gelagert ist, und die Drehachse der Polwelle des Leistungsschalters im hinteren Abteil liegt.
  • Bei Anordnungen nach dem bisherigen Stand der Technik mit Anordnung der Polwelle im vorderen Abteil war es erforderlich, zwischen der Polwelle und den beweglichen Kontaktstücken in der Ausschaltstellung einen Mindestabstand vorzusehen. Die Verbindung zwischen den beweglichen Kontaktstücken und der Polwelle durchquerte nämlich die zwischen dem vorderen und den hinteren Abteil angeordnete Zwischenwand. Der erfindungsgemäße Aufbau erlaubt es, diesen Abstand erheblich zu reduzieren oder gänzlich aufzuheben, da kein Bauteil mehr zwischen der Polwelle und den Kontaktstücken vorhanden ist. Die Abmessungen der Anordnung können dadurch verringert werden.
  • Durch einen solchen Aufbau läßt sich darüber hinaus erreichen, daß die auf die Kontakte wirkenden elektrodynamischen Kräfte vom Gehäuse aufgenommen werden, ohne eine wesentliche Verformung der Zwischenteile zu bewirken. Es ist nämlich bei diesem Aufbau möglich, die Stützlager in das hintere Abteil zu verlegen. Wenn man vorsieht, diese Lager zumindest teilweise an der Zwischenwand zu befestigen, läßt sich leicht erreichen, daß die Befestigungsteile bei Einwirkung der elektrodynamischen Kräfte auf die beweglichen Kontaktstücke durch die Gegenkräfte auf Druck beansprucht werden anstatt auf Abriß.
  • Darüber hinaus können bei einer solchen Anordnung die Durchführungsöffnungen für die zwischen Polwelle und jedem der beweglichen Kontaktstücke montierten Kopplungsstangen entfallen. Die Verschmutzung des vorderen Abteils wird dadurch verringert, und die Strömung der Löschgase in Richtung der Auslaßöffnungen im Boden der Löschkammer wird verbessert.
  • Die Montage ist einfacher, da die Verbindung zwischen Polwelle und jeder Kopplungsstange nicht mehr durch Öffnungen in der Zwischenwand geführt werden muß.
  • Vorzugsweise ist in jeder der Trennwände eines der genannten Lager ausgebildet, und die Polwelle durchquert jede Wand im Bereich eines der genannten Lager. Diese Anordnung erlaubt es, die Anzahl der Lager zu erhöhen und diese gleichmäßig längs der Polwelle zu verteilen, ohne die Abmessungen der Gesamtanordnung zu vergrößern. Alternativ kann auch eine Anordnung gewählt werden, bei der die Lager zwischen den Löschkammertrennwänden auf eigenen Stützen montiert sind. Vorteilhaft umfaßt jede der Trennwände ein an die Zwischenwand angeformtes Trennwandelement, wobei an einem Absatz dieses Elements ein halbzylindrischer Abschnitt ausgebildet ist, der einen Teil des betreffenden Lagers bildet. Auf diese Weise erhält man ein multifunktionales Teil, das die Montage erleichtert und die Kosten verringert.
  • In der Zwischenwand ist vorteilhaft ein Ausschnitt zur Durchführung eines Verbindungselements zur mechanischen Kopplung der Polwelle mit dem Schaltmechanismus ausgebildet.
  • Die Oberfläche der Polwelle besteht vorzugsweise aus einem Isolierstoff, insbesondere aus einem warmaushärtenden Polyester. Eine solche Ausführung erlaubt eine elektrische Isolierung sowohl zwischen den Polen als auch gegenüber dem Schaltmechanismus. Die Verwendung des warmaushärtenden Kunststoffs bietet den Vorteil einer hohen dielektrischen Festigkeit nach einer Abschaltung. In der Praxis kann die Welle als Massivteil aus einem warmaushärtenden Kunststoff gefertigt werden. Alternativ kann die Welle auch mit einen Metallkern und einer Isolierstoffummantelung ausgebildet sein.
  • Der Leistungsschalter umfaßt vorteilhaft mindestens eine, zwischen der Polwelle und jedem beweglichen Kontaktstück montierte Kopplungsstange, die über einen Drehzapfen mit der Polwelle verbunden ist, derart daß die Stange in einer bestimmten, als Montagestellung bezeichneten Relativlage der Polwelle und der Stange parallel zur Achse des Drehzapfens frei verschoben werden kann und daß nach dem Zusammenbau und dem Verschieben der Stange aus der Montagestellung heraus eine sichere Verbindung entsteht, die eine geradlinige Verschiebung der Stange parallel zur Achse des Drehzapfens verhindert, wobei die Montagestellung so angelegt ist, daß sie während des Betriebs von der Polwelle und der Stange zu keinem Zeitpunkt eingenommen wird.
  • Zum besseren Verständnis ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in den beigefügten Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung unter Angabe weiterer Vorteile und Merkmale näher erläutert. Dabei zeigen
  • 1 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Leistungsschalters mit einer Schnittebene längs eines Pols;
  • 2 eine explodierte Ansicht einer Polwelle sowie eines Teils eines Gehäuses des erfindungsgemäßen Leistungsschalters;
  • 3 eine Schnittansicht des Leistungsschalters aus 1 in der Einschaltstellung;
  • 4 eine Schnittansicht des Leistungsschalters aus 1 in der Ausschaltstellung;
  • 5 eine perspektivische Ansicht der Polwelle und einer Kopplungsstange zur Verbindung mit einem Pol vor der Montage der Teile;
  • 6 eine perspektivische Ansicht der Polwelle und einer Kopplungsstange zur Verbindung mit einem Pol in einer als Montagestellung bezeichneten Stellung;
  • 7 eine perspektivische Ansicht der Polwelle und der daran angelenkten Kopplungsstange mit Darstellung der beiden Teile in ihrer Relativlage entsprechend der Ausschaltstellung des Leistungsschalters;
  • 8 eine perspektivische Ansicht der Polwelle und der daran angelenkten Kopplungsstange mit Darstellung der beiden Teile in ihrer Relativlage entsprechend der Einschaltstellung des Leistungsschalters.
  • Die 1 bis 3 zeigen einen nicht-strombegrenzenden Niederspannungs-Leistungsschalter 10 mit hoher elektrodynamischer Festigkeit in einem Isolierstoffgehäuse mit einem vorderen Abteil 12 und einem hinteren Abteil 14. Das vordere Abteil 12 wird durch eine Vorderseite 16, einstückig mit der Vorderseite ausgeführte Seitenwände 18 sowie eine Zwischenwand 20 begrenzt, die dieses vordere Abteil vom hinteren Abteil trennt. Es umfaßt Öffnungen an der Vorderseite, die zur Durchführung eines Schwenkhebels 22 zur Rückstellung eines Schaltmechanismus' des Leistungsschalters 24, eines Aus-Tasters und eines Ein-Tasters dienen. Der Schaltmechanismus 24 ist im vorderen Abteil 12 angeordnet.
  • Das hintere Abteil 14 wird durch die Zwischenwand 20, einen eine Rückwand bildenden Sockel 26 sowie durch Seitenwände 28 begrenzt, die teilweise einstückig mit dem Sockel ausgeführt und teilweise an die Zwischenwand angeformt sind. Der Sockel 26 trägt Anschlußfahnen 30 zur elektrischen Verbindung des Leistungsschalters 10 mit einem äußeren Stromkreis. Der Sockel 26 und die Zwischenwand 20 sind mit Hilfe von Befestigungsschrauben 32 miteinander verbunden, die so dimensioniert sind, daß sie hohen Reißkräften standhalten. In der Zwischenwand 20 ist ein insbesondere in 2 sichtbarer Ausschnitt 34 ausgebildet, der eine Verbindungsöffnung zwischen dem vorderen Abteil 12 und dem hinteren Abteil 14 darstellt. Das hintere Abteil 14 ist durch Trennwände 38 in Einzelabteile 36 unterteilt. Jede Trennwand 38 umfaßt zwei Seitenteile, von denen jeweils eins auf jeder Seite eines Mittelteils angeordnet ist. Jedes Seitenteil umfaßt ein an den Sockel angeformtes Trennwandelement 40 sowie ein an die Zwischenwand angeformtes Trennwandelement 42, wobei die Elemente 40, 42 nach dem Zusammenbau des Schalters aufeinanderliegen. Das Mittelteil umfaßt ein an den Sockel angeformtes Trennwandelement 44, welches höher ist als die angrenzenden Seitenteilelemente 40. Dieses Trennwandelement 44 ist mit Rippen 46 versehen, die beim Zusammenbau mit in den seitlichen Trennwandelementen 42 der Zwischenwand 20 ausgebildeten, zugeordneten Nuten 48 zusammenwirken. Im mittleren Trennwandelement 44 des Sockels ist eine glatte, halbzylindrische Fläche 50 ausgebildet. In der Zwischenwand 20 ist ein zugeordnetes mittleres Trennwandelement 52 geringerer Höhe ausgebildet, das ebenfalls einen glatten, halbzylinderförmigen Abschnitt 54 aufweist, der dem entsprechenden Abschnitt des Sockelelements gegenüberliegt.
  • In jedem Einzelabteil 36 ist ein Pol 56 des Leistungsschalters gelagert. Jeder Pol 56 umfaßt eine Lichtbogenlöschkammer 58 sowie ein trennbares Kontaktsystem. Dieses Kontaktsystem umfaßt ein feststehendes Kontaktstück 60, das elektrisch mit einer, den Sockel 26 durchragenden Anschlußfahne 30 des Leistungsschalters verbunden ist, sowie ein bewegliches Kontaktstück 61. Das bewegliche Kontaktstück weist mehrere Kontaktfinger 62 auf, die parallel zueinander angeordnet und schwenkbar auf einer ersten querliegenden Welle 64 montiert sind, welche in einem Trägerkäfig 66 gelagert ist. Das Fußende jedes Kontaktfingers ist über einen als Metallband ausgeführten flexiblen Leiter 68 mit einer zweiten Anschlußfahne 30 des Leistungsschalters verbunden. Jeder Kontaktfinger trägt ein Kontaktplättchen 70, das in der Einschaltstellung gemäß der Darstellung in 3 mit einem Kontaktplättchen 72 des feststehenden Kontaktstücks 60 zusammenwirkt. Der Trägerkäfig 66 ist U-förmig ausgebildet (siehe 5). Sein in der Nähe der zweiten Anschlußfahne angeordnetes Ende trägt eine Achse 74, die sich in einem am Isolierstoffgehäuse befestigten Lager abstützt, derart daß der Käfig 66 zwischen einer in 3 gezeigten Einschaltstellung des Pols 56 und einer in 4 dargestellten Ausschaltstellung verschwenkt werden kann. In einer Ausnehmung des Käfigs 66 ist ein Kontaktdruckfedersystem 76 gelagert, das die Kontaktfinger 62 im Gegenuhrzeigersinn auf Drehung um die erste Welle 64 beaufschlagt.
  • Die Lichtbogenlöschkammer 58 umfaßt ein Blechpaket zur Entionisierung des bei Kontakttrennung gezogenen Lichtbogens sowie Austrittsöffnungen für die Schaltgase. Die Druckschrift FR-A-2 650 434 enthält weitere Einzelheiten zum Aufbau der Pole 56, wobei der entsprechende Beschreibungsteil nachstehend wiedergegeben ist.
  • Eine Polwelle 78 wird zwischen die halbzylindrischen Abschnitte 50, 54 eingeführt, die nach der Montage gasdichte Lager der um die Drehachse 79 rotierenden Welle 78 bilden. Die Welle 78 ist als Formstoffteil aus einem warmaushärtenden Polyester gefertigt. Jeder der Käfige 66 ist mit der Polwelle 78 über zwei parallele Kopplungsstangen 80 verbunden, die um eine geometrische Achse verschwenken, welche der Achse der Welle 64 entspricht. Jede Stange 80 ist über einen Drehzapfen 81 mit der Polwelle 78 verbunden.
  • Der Schaltmechanismus 24 umfaßt eine Einschaltvorrichtung mit Kraftspeicherantrieb sowie eine Ausschaltvorrichtung. Ein solcher Schaltmechanismus ist grundsätzlich bekannt, und weitere Einzelheiten können der Druckschrift FR-A-2 589 626 entnommen werden, deren entsprechender Beschreibungsteil nachstehend wiedergegeben ist. Es sei hier lediglich der Hinweis erneuert, daß die Ausschaltvorrichtung einen Kniehebelmechanismus mit zwei Gelenkhebeln 82, 84 umfaßt, die über einen Gelenkzapfen 86 miteinander verbunden sind, wobei der untere Gelenkhebel 82 mit der Polwelle 78 mechanisch über einen Gelenkzapfen 88 verbunden ist, der mit einem Absatz zusammenwirkt, welcher in einem fest mit Welle 78 verbundenen Wellenhebel 90 ausgebildet ist. Zwischen den Gelenkzapfen 88 und einen ortsfesten Haltezapfen ist eine Ausschaltfeder 92 eingesetzt. Aus 3 geht hervor, daß der in die Zwischenwand 20 eingebrachte Ausschnitt 34 zur Durchführung des unteren Übertragungshebels 82 und der Ausschaltfeder 92 dient. In der Einschaltstellung ist der auf die Polwelle 78 wirkende Hebelarm der Stangen 80 wesentlich kürzer als der Arm des Gelenkhebels 82. Anders ausgedrückt ist der Abstand zwischen der Achse 79 der Polwelle 78 und der Ebene, in der die Achsen der Drehzapfen 64, 81 der Stangen 80 liegen, kleiner als der Abstand zwischen der Achse 79 der Polwelle 78 und der Ebene, in der die Achsen der Drehzapfen 86, 88 des unteren Gelenkhebels 82 verlaufen. In der Praxis ist das Verhältnis der beiden Abstände kleiner als 0,3
  • Aus 4 geht hervor, daß in der Einschaltstellung die Kontaktplättchen 70 der Kontaktfinger 62 jedes Pols 56 auf dem Kontaktplättchen 72 des feststehenden Kontaktstücks 60 aufliegen. Der Kontaktdruck wird durch das Federsystem 76 gewährleistet, das die Kompensation eines gegebenenfalls vorhandenen Spiels des Schaltmechanismus' aufgrund des Verschleißes der Kontaktplättchen 70, 72 erlaubt. Die auf die Kontaktfinger 62 wirkenden elektrodynamischen Kräfte werden im Bereich des Käfigs 66 durch die Stützflächen der Federn 76 und die Welle 64 aufgenommen und bewirken ein Drehmoment um die Schwenkachse 74 des Käfigs 66, das darauf gerichtet ist, den Käfig 66 in Richtung der Trennstellung der Kontakte zu verschwenken. Dieses Drehmoment wird durch ein Gegenmoment kompensiert, das von den Stangen 80 auf den Käfig 66 an deren gemeinsamem Gelenkzapfen 64 ausgeübt wird. Im dynamischen Gleichgewicht wirkt also am Drehzapfen 64 des Verbindungsgelenks mit dem Käfig 66 eine Kraft auf die Stangen 80, die auf den Drehzapfen 81 des Verbindungsgelenks mit der Polwelle 78 gerichtet ist. Diese auf den Drehzapfen 81 wirkende Kraft hat ein um die Achse 79 der Polwelle 78 gerichtetes Drehmoment zur Folge. Diese Wirkung tritt an allen Polen auf. Dieser Summe der von allen Stangen 80 sowie der Ausschaltfeder 92 auf die Welle 78 ausgeübten Kräfte ist ein Kraftmoment entgegengerichtet, das vom unteren Gelenkhebel 82 des Kniehebelmechanismus' der Ausschaltvorrichtung erzeugt wird. Aufgrund der relativen Lage der Stangen 80, des Gelenkhebels 82 und der Polwelle 78 zueinander, d. h. aufgrund der Kürze des Hebelarms der Stangen 80 im Verhältnis zum Hebelarm des Gelenkhebels 82 ergibt sich im Bereich des Gelenkhebels 82 eine verhältnismäßig kleine Resultierende. So werden die typischen Merkmale eines Leistungsschalters mit hoher elektrodynamischer Festigkeit erreicht, da die auf die Kontaktstücke wirkenden elektrodynamischen Kräfte nur eine begrenzte Beanspruchung des Schaltmechanismus' zur Folge haben, so daß dieser in der Lage ist, diesen Kräften zu widerstehen. Im Gleichgewicht erzeugt die Polwelle 78 im Bereich der Stützlager Druckkräfte, deren Resultierende eine Gegenkraft zu der Summe der von den Stangen 80 und dem Gelenkhebel 82 erzeugten Kräfte darstellt. Diese verhältnismäßig hohen Druckkräfte wirken hauptsächlich auf den in der Zwischenwand 20 ausgebildeten halbzylindrischen Abschnitt 54.
  • Beim Ausschaltvorgang des Leistungsschalters wirkt der Gelenkhebel 82 einer Drehung der Polwelle im Gegenuhrzeigersinn nicht mehr entgegen. Diese Drehung, die zusammen durch die Ausschaltfeder 92 und die Resultierende der auf die Drehzapfen 81 des Verbindungsgelenks zwischen den Stangen 80 und der Polwelle 78 wirkenden elektrodynamischen Kräfte verursacht wird, bewirkt ein Verschwenken aller Käfige 66 in Richtung der in 4 dargestellten Ausschaltstellung. In dieser Stellung ragt der Wellenhebel 90 der Polwelle 78 geringfügig in den Ausschnitt 34.
  • Die 5 bis 8 veranschaulichen die Montage der Drehgelenkverbindung zwischen der Polwelle 78 und den Kopplungsstangen 80 zur Verbindung mit den einzelnen Käfigen 66. Die Polwelle 78 umfaßt pro Pol einen Arm 94, an dem zwei koaxiale, in bezug zur Schwenkachse 79 der Polwelle 78 exzentrisch angeordnete Drehzapfen 81 ausgebildet sind. Diese Drehzapfen 81 sind jeweils an einem Absatz 98 der Seitenfläche 100 des Arms angeordnet. Durch einen parallel zum Absatz 98 ausgebildeten überhängenden Vorsprung 102 wird eine Nut 104 gebildet.
  • Jede Stange 80 umfaßt auf der zum Zusammenwirken mit der Welle 78 bestimmten Seite eine zylindrische Bohrung 108, die dazu dient, ein Lager für einen der Drehzapfen 81 zu bilden, sowie eine Abflachung 110. Bei der Montage wird die Stange 80 entsprechend der in 6 gezeigten Montagestellung so positioniert, daß die Abflachung 110 parallel zum unteren Rand des Vorsprungs 102 verläuft. Anschließend können die Drehzapfen 81 in die Bohrungen 108 eingesetzt werden. Nach dem Zusammenbau wird die Anordnung aus den Stangen 80 und der Polwelle 78 in das Gehäuse eingesetzt, wo sie zwischen zwei Endstellungen hin- und herbewegt werden kann, und zwar zwischen einer der Ausschaltstellung der Kontakte entsprechenden, in 7 gezeigten Stellung und einer der Einschaltstellung der Kontakte entsprechenden Stellung gemäß 8. In diesen beiden Stellungen sowie in sämtlichen Zwischenstellungen wirken die Stangen 80 mit den in der Polwelle 78 ausgebildeten zugehörigen Nuten 104 zusammen, wobei diese eine Führung bilden, die jede Verschiebung der Stangen 80 parallel zum Drehzapfen 81 verhindert. Auf diese Weise wurde eine einfache und sichere Verbindung geschaffen, die es ermöglicht, auf zusätzliche Zwischenteile jeder Art zu verzichten.

Claims (6)

  1. Niederspannungs-Leistungsschalter (10) mit hoher elektrodynamischer Festigkeit und Isolierstoffgehäuse, der einen Schaltmechanismus (24), welcher mit einer, in fest mit dem Gehäuse verbundenen Lagern gelagerten Polwelle (79) verbunden ist, sowie mehrere Pole (56) umfaßt, wobei jeder der Pole (56) mindestens zwei trennbare Kontaktstücke (60, 61) umfaßt, von denen mindestens ein, als bewegliches Kontaktstück (61) bezeichnetes Kontaktstück mechanisch mit der Polwelle (78) verbunden ist, die Polwelle (78), der Schaltmechanismus (24) und das bewegliche Kontaktstück (61) zwischen einer Ausschaltstellung entsprechend der Trennung der Kontaktstücke (60, 61) jedes Kontaktpaars und einer Einschaltstellung entsprechend der Kontaktgabe der Kontaktstücke (60, 61) jedes Kontaktpaars verschwenkt werden können, und das Gehäuse des Leistungsschalters ein vorderes Abteil (12) zur Aufnahme des Schaltmechanismus' (24) sowie ein, vom vorderen Abteil (12) durch eine Zwischenwand (20) getrenntes und durch Trennwände (38) in mehrere Einzelabteile (36) unterteiltes hinteres Abteil (14) umfaßt, wobei in jedem Einzelabteil (36) einer der Pole (56) des Leistungsschalters (10) gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (79) der Polwelle (78) im hinteren Abteil (14) liegt.
  2. Leistungsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder der genannten Trennwände (38) eines der genannten Lager ausgebildet ist und die Polwelle (78) jede Wand (38) im Bereich eines der genannten Lager durchquert.
  3. Leistungsschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede der genannten Trennwände (38) ein an die Zwischenwand (20) angeformtes Trennwandelement (52) umfaßt, wobei an einem Absatz dieses Elements ein halbzylindrischer Abschnitt (54) ausgebildet ist, der einen Teil des betreffenden Lagers bildet.
  4. Leistungsschalter nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zwischenwand (20) ein Ausschnitt (34) zur Durchführung eines Verbindungselements (82) zur mechanischen Kopplung der Polwelle (78) mit dem Schaltmechanismus (24) ausgebildet ist.
  5. Leistungsschalter nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der Polwelle (78) aus einem Isolierstoff, insbesondere aus einem warmaushärtenden Polyester besteht.
  6. Leistungsschalter nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er mindestens eine, zwischen der Polwelle (78) und jedem beweglichen Kontaktstück (61) montierte Kopplungsstange (80) umfaßt, welche Stange (80) über einen Drehzapfen (81) mit der Polwelle (78) verbunden ist, derart daß die Stange (80) in einer bestimmten, als Montagestellung bezeichneten Relativlage der Polwelle (78) und der Stange (80) parallel zur Achse des Drehzapfens (81) frei verschoben werden kann und daß nach dem Zusammenbau und Verschieben der Stange (80) aus der Montagestellung heraus eine sichere Verbindung entsteht, die eine geradlinige Verschiebung der Stange (80) parallel zur Achse des Drehzapfens (81) verhindert, wobei die Montagestellung so angelegt ist, daß sie während des Betriebs von der Polwelle (78) und der Stange (80) zu keinem Zeitpunkt eingenommen wird.
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