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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung zum Tragen und Steuern eines Vorhangs.
Genauer bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung der Art
umfassend:
- – ein Führungselement,
- – eine
Vielzahl von entlang des Führungselementes
verschiebbaren Tragelementen, mit denen die Oberkante eines Vorhangs
verbunden werden soll,
- – ein
flexibles Endlossteuerelement, das mit wenigstens einem der Tragelemente
zusammenwirkt,
- – einen
Elektromotor, der zum Treiben des flexiblen Endlossteuerelementes
angeordnet ist, um die Verschiebung einer Seitenkante des Vorhangs in
Richtung des Führungselementes
hervorzubringen, und
- – manuell
bedienbare Steuermittel zur Betätigung des
Motors.
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Vorhänge, die mit Trag- und Steuervorrichtungen
der oben angeführten
Art ausgestattet sind, werden entweder durch Betätigen einer Drucktaste oder
einer drahtlosen Steuervorrichtung geöffnet und geschlossen. Motorisierte
Steuervorrichtungen für Vorhänge würden vor
allem in Hotels geschätzt,
insbesondere in Luxushotels, die versuchen, ihren Gästen jeden
möglichen
Komfort und große
Sorgfalt in Details zu bieten. Ein Haupthindernis bei der Verbreitung
von Vorhängen
mit Motorantrieb in Hotels stellt die Tatsache dar, dass die Gäste oft
nicht wissen, dass die Vorhänge
motorbetrieben sind und sehr oft versuchen, die Vorhänge durch
gewaltsames Ziehen an einer Seitenkante des Vorhangs zu öffnen oder
zu schließen,
selbst wenn entsprechende Vermerke in den Zimmern angebracht sind,
um die Kunden darüber
zu informieren, dass die Vorhänge
motorbetrieben sind. Während
bei handgeführten
Vorhängen selbst
ein gewaltsames Ziehen an der freien Kante des Vorhangs keine wesentlichen
Schäden
hervorruft, weil der Vorhang frei auf dem Führungselement gleiten kann,
kann der Vorhang bei motorbetriebenen Vorhängen nicht frei auf dem Führungselement
gleiten und ein Zerren an seiner freien Kante könnte entweder den Vorhang von
den Tragelementen trennen oder andere Arten von Beschädigungen
bewirken.
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Es sind Trag- und Steuervorrichtungen
für motorbetriebene
Vorhänge
vorgeschlagen worden, bei denen ein gewaltsames Zerren an der freien
Kante des Vorhangs den Vorhang von dem motorisierten Zugsystem trennt.
Vorrichtungen dieser Art lösen
das Problem jedoch nicht vollständig,
weil die Trennung des Vorhangs von dem motorisierten Zugsystem einerseits
zwar Schäden
an der Steuervorrichtung verhindert, andererseits das motorisierte
Zugsystem nach dieser Trennung aber unbrauchbar wird und den Eingriff
eines Menschen zur Wiederherstellung der normalen Betriebsbedingungen
der Steuervorrichtung nötig
macht.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist die Bereitstellung einer einfachen und zuverlässigen Vorrichtung,
die die obigen Nachteile überwindet.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird diese Aufgabe gelöst
durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen, die den Gegenstand des
Hauptanspruchs bilden.
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Merkmale und Vorteile der Vorrichtung
gemäß der vorliegenden
Erfindung werden im Verlauf der folgenden detaillierten Beschreibung
deutlich werden, die rein als nicht beschränkendes Beispiel mit Bezug
auf die beigefügten
Zeichnungen gegeben wird, wobei:
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1 ein
schematischer Aufriss einer Trag- und Steuervorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung ist;
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2 eine
schematische Ansicht ist, die den Betrieb der Vorrichtung gemäß 1 zeigt;
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3 eine
Ansicht in größerem Maßstab des in 1 mit dem Pfeil III bezeichneten
Teils ist; und
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4 eine
Seitenansicht entlang des Pfeils IV in 3 ist.
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Mit Bezug auf die Figuren ist bei 10 eine Trag-
und Steuervorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
angedeutet. Die Vorrichtung 10 umfasst ein Führungselement 12,
das zur Befestigung in einer horizontalen Stellung entweder über einem
Fenster oder einer Tür
gedacht ist. An dem Führungselement 12 sind
auf bekannte Art ein Zugelement 14 und eine Vielzahl von
Tragelementen 16 montiert. Die Oberkante 18 des
Vorhangs 20 ist auf bekannte Art mit dem Zugelement 14 und
den Tragelementen 16 verbunden.
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Die Vorrichtung 10 umfasst
ferner ein flexibles Endlossteuerelement 22, das z. B.
durch einen Zahnriemen gebildet ist, der mit einem Paar Seilscheiben 24, 26 zusammenwirkt,
die um jeweils feststehende Achsen umlaufen können. Die Seilscheibe 24 ist
frei, während
die Seilscheibe 26 an der Ausgangswelle einer Anordnung 28 befestigt
ist, die einen Motor und ein Zahnradvorgelege einschließt, das
an dem Führungselement 12 mittels
eines Paars Haken 30 befestigt ist, von denen in 1 und 2 nur einer sichtbar ist. Das Zugelement 14 ist
an einem Ausläufer
des flexiblen Endlossteuerelementes 22 befestigt, so dass
die Bewegung des durch die Motor-Zahnradvorgelege-Anordnung 28 gesteuerten
flexiblen Endlossteuerelementes 22 die Verschiebung der
Seitenkante 32 des Vorhangs 20 in die in 1 mit dem Doppelpfeil 34 angedeutete
Richtung erzeugt. Die Motor-Zahnradvorgelege-Anordnung 28 kann mit einem
Funkempfänger 36 versehen
sein, der die Motor- Zahnradvorgelege-Anordnung 28 nach Empfang
eines von einer Funksteuerungsvorrichtung 38 kommenden
Funkbefehls entweder in Öffnungs- oder
in Schließrichtung
des Vorhangs 20 antreibt. Als Alternative könnte die
Motor-Zahnradvorgelege-Anordnung 28 durch ein Paar Drucktasten
(nicht gezeigt) gesteuert sein, die mittels elektrischer Leitungsdrähte an die
Anordnung 28 angeschlossen sind.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
kann die Motor-Zahnradvorgelege-Anordnung 28 auch durch eine
Hilfssteuervorrichtung 40 betätigt werden, die geeignet ist,
die Verschiebung der Seitenkante 32 des Vorhangs 20 aus
einer Ruhestellung zu erfassen. In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Hilfssteuervorrichtung 40 zur
Erfassung der Bewegung eines hin- und herschwingenden und frei hängenden
Elementes 42 aus einer Ruhestellung vorgesehen, das sich
parallel zur Seitenkante 32 des Vorhangs 20 erstreckt.
Das frei hängende
Element 42 kann entweder starr oder biegsam sein und ist
so angeordnet, dass es nach einer Bewegung der Seitenkante 32 des
Vorhangs 20 aus der Ruhestellung hin- und herschwingt oder
seine eigene Position verändert.
In der in den Figuren gezeigten Ausführungsform ist das frei hängende Element 42 durch
eine Schnur gebildet, die an ihrem oberen Ende von der Hilfssteuervorrichtung 40 abgehängt ist und
an ihrem unteren Ende ein Gewicht 44 trägt. Das Gewicht 44 hat
den Zweck, die Schnur 42 in ihrer Ruheanordnung in einer
senkrechten Stellung zu halten. Die Schnur 42 ist mit dem
Vorhang 20 vorzugsweise mittels Führungsringen 46 verbunden,
die eine vertikale Bewegung der Schnur 42 gestatten und jede
Verschiebung der Seitenkante 32 aus der Ruhestellung heraus
an die Schnur übertragen.
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Mit Bezug auf 3 und 4 ist
die Hilfssteuervorrichtung 40 an dem Zugelement 14 befestigt
und mit beliebigen Erfassungsmitteln versehen, die geeignet sind,
die Bewegung des Elementes 42 aus seiner senkrechten Ruhestellung
zu erfassen. In dem in den Figuren gezeigten, nicht beschränkenden
Beispiel umfassen solche Erfassungsmittel ein Pendelelement 48,
mit dem das obere Ende der Schnur 42 verbunden ist. Das
Pendelelement 48 ist über
eine Achse 50 an das Gehäuse der Vorrichtung 40 angelenkt
und aus leitendem Material geformt. Der obere Teil des Pendelelementes 48 wirkt
mit einem ersten Paar elektrischer Kontakte 52 zusammen.
Ein zweites Paar elektrischer Kontakte 54', 54'' ist
dem unteren Teil des Pendelelementes gegenüberliegend zugewandt und von
dem Element 48 leicht beabstandet, wenn dieses in der Ruhestellung
ist. Wie in 3 strichliert
gezeigt, erzeugt eine Bewegung der Schnur 42 aus ihrer
Ruhestellung eine Hin- und Herbewegung des Pendelelementes 48.
Nach einer solchen Hin- und Herbewegung baut das Element 48 entweder
mit dem Kontakt 54' oder
dem Kontakt 54'' einen elektrischen
Kontakt auf. Ein bei 56 schematisch angedeuteter Stromkreis erfasst
sowohl die Hin- und Herbewegung des Elementes 48 als auch die
Richtung der Schwingbewegung und erzeugt als Folge davon einen Befehl
zur Aktivierung der Motor-Zahnradvorgelege-Anordnung 28.
Wenn die Schwingung des Pendelelementes 48 durch eine Bewegung
der Schnur 42 in die Richtung entsprechend dem Öffnen des
Vorhangs 20 hervorgerufen wird, wie in 2 schematisch gezeigt, erzeugt die Hilfssteuervorrichtung 40 einen
Befehl zum Öffnen
des Vorhangs. Wenn die Schnur 42 dagegen im Hinblick auf ihre
Ruhestellung in die Richtung entsprechend dem Schließen des
Vorhangs 20 bewegt wird, erzeugt die Hilfssteuervorrichtung 40 einen
Schließbefehl.
Der Öffnungs-
oder Schließbefehl
wird über
Funk oder mittels elektrischer Leitungsdrähte an die Motor-Zahnradvorgelege-Anordnung 28 übertragen. 3 und 4 zeigen die Ausführungsform, bei der die Hilfssteuervorrichtung 40 zur Übertragung
eines Öffnungs-Schließbefehls über Funk
angeordnet ist. In diesem Fall ist die Hilfssteuervorrichtung 40 mit
einem Funksender 58 versehen, der im Wesentlichen mit dem
in einer Funksteuerungsvorrichtung 38 der bekannten Art
enthaltenen identisch ist. Die Hilfssteuervorrichtung 40 ist
ferner mit einem Mikroprozessor 60 und einer Batterie 62 versehen.
Als Alternative könnte
die Hilfssteuervorrichtung 40 nur einen Schalter zum Schließen eines
Stromkreises enthalten und mit einer außerhalb des Gehäuses platzierten
Funkvorrichtung verbunden sein.
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Wenn die Hilfssteuervorrichtung 40 zur Übertragung
des Befehls zur Aktivierung der Motor-Zahnradvorgelege-Anordnung 28 mittels
elektrischer Leitungsdrähte
angeordnet ist, könnte
die Vorrichtung 40 nur mit einem Schalter zum Schließen des
Stromkreises versehen sein und geeignete Anschlüsse und elektrische Verbindungen
zur direkten Steuerung des Motors als herkömmlicher Schalter aufweisen.
Diese Lösung
eliminiert die elektronischen Komponenten zur Übertragung und Entwicklung
des Funksignals. In diesem Fall müssen die elektrischen Leitungsdrähte, die
die Hilfssteuervorrichtung 40 mit dem Elektromotor verbinden,
auf geeignete Weise hängend
angeordnet sein, um sich während
der Gleitbewegungen des Vorhangs zusammen mit diesem zu verschieben.
Als Alternative könnte
die Hilfssteuervorrichtung 40 mit Bürsten versehen sein, die mit
auf dem Führungselement 12 geformten
stromleitenden Schienen zusammenzuwirken.
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Das Pendelelement 48 der
Hilfssteuervorrichtung 40 kann aus einem beliebigen, auch
nichtleitenden Material hergestellt sein und könnte das Schließen eines
Stromkreises mittels bekannter Schalter bestimmen, z. B. Instanzmikroschalter,
Annäherungsschalter,
Fotozellschalter, Magnetschalter, Hall-Kapazitätsschalter, Membranschalter
etc. Der Hilfssteuervorrichtung 40 könnte das Pendelelement 48 auch
fehlen, wobei das Schließen
des Stromkreises durch das starre oder biegsame Element 42 hervorgerufen
werden könnte,
das dann direkt mit einem geeigneten Schalter, z. B. einem Fotozellschalter,
zusammenwirkt.
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Nach Empfang eines Motorbetätigungsbefehls
von der Hilfssteuervorrichtung 40 kann sich der Vorhang
im wesentlichen auf dreierlei Arten bewegen:
- – der Vorhang
stoppt sofort, sobald das Ziehen am Vorhang 20 aufhört,
- – der
Motor stoppt mit einer vorbestimmten Verzögerung, nachdem das Ziehen
am Vorhang 20 aufgehört
hat,
- – der
Motor läuft
in der ursprünglich
festgelegten Richtung weiter, bis der Vorhang ein Ende einer Ziehlängenposition
erreicht, ebenfalls nachdem das Ziehen am Vorhang aufgehört hat.
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Aus der vorstehenden Beschreibung
wird verständlich
sein, dass ein Ziehen am Vorhang durch eine Person, die sich dessen
nicht bewusst ist, dass der Vorhang motorgetrieben ist, den Motor
automatisch entweder in die Öffnungs-
oder Schließrichtung des
Vorhangs in die Richtung der manuellen Bewegung am Vorhang betätigt. Die
automatische Bewegung des Vorhangs begleitet die manuelle Verschiebung
und verhindert Beschädigungen
des Vorhangs und der Steuervorrichtung. Das automatische Eingreifen
des Motors nach der Verschiebung der freien Kante des Vorhangs macht
den Benutzer darauf aufmerksam, dass der Vorhang mit einer motorisierten Steuervorrichtung
versehen ist. Nach Erhalt dieser Warnung kann der Benutzer dann
frei wählen,
ob er den Vorhang mittels der Hauptsteuervorrichtung (Fernsteuerungsvorrichtung
oder Drucktaste) oder mittels der Hilfssteuervorrichtung 40 bewegt.
Tatsächlich
kann das Öffnen
und Schließen
des Vorhangs auch durch einfaches Bewegen der Kante 32 des
Vorhangs in die gewünschte
Richtung gesteuert werden, bis das Öffnungs- oder Schließmanöver abgeschlossen
oder der Vorhang in die gewünschte Teil-Öffnungs-
oder -Schließposition
gebracht ist.