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Technischer Bereich
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Schablonendruckverfahren und eine Schablonendruckvorrichtung,
insbesondere ein Schablonendruckverfahren, welches einen neuen Plattentyp
verwendet, welcher eine Anzahl feiner Öffnungen aufweist, die sich als
Antwort auf eine Stimulation durch Wärme und/oder Licht erweitern
oder zusammenziehen, und eine Schablonendruckvorrichtung.
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Hintergrund der Erfindung
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Allgemein vorherrschend als digitales
Vervielfältigungsgerät mit hoher
Druckgeschwindigkeit und geringen Betriebskosten ist eine Druckvorrichtung,
in der eine Vorlage hergestellt wird durch Schmelzperforieren einer
thermoplastischen Harzfilmschicht einer wärmeempfindlichen Druckschablone
unter Verwendung eines Heizmittels, wie eines thermischen Druckkopfes,
welcher Wärme
in einem punktartigen Muster in Übereinstimmung
mit der Zeichen- oder Bildinformation, welche in elektrische Signale überführt wurde,
erzeugt (siehe z. B. das Dokument EP-A-406884), und in der die Druckschablone um
eine Umfangsoberfläche
einer Drucktrommel gewunden ist, so dass eine Tinte von der Drucktrommel durch
die perforierte Druckschablone auf ein Druckblatt überführt wird.
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Das aus dem Stand der Technik bekannte
digitale Vervielfältigungsgerät erfordert
eine Vorrichtung zur Lagerung und Beförderung der wärmeempfindlichen
Druckschablone sowie eine Vorrichtung zum Abwurf der gebrauchten
Schablonen. Wenn Drukken auf der Grundlage einer neuen Vorlage durchgeführt wird,
muss die gebrauchte Schablone verworfen werden. Gewöhnlich wird
die gebrauchte Schablone vorrübergehend
in einer Abwurfbox für gebrauchte
Schablonen gelagert und dann, wenn die Box mit gebrauchten Schablonen
gefüllt
ist, entsorgt. Dies geschieht, da beim konventionellen Schablonendruck
die Druckschablonen, die als Druckplatten verwendet wurden, nicht
regeneriert oder wiederverwendet werden können.
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Kurze Zusammenfassung
der Erfindung
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist, eine neue Schablonendruckplatte zur Verfügung zu stellen, die anstelle
von konventionellen Druckschablonen verwendet werden kann, wobei
ein neues Schablonendruckverfahren und eine Schablonendruckvorrichtung
zur Verfügung
gestellt werden, welche die zuvor erwähnten Probleme der konventionellen
Technologie lösen,
wobei die Lagerung und das Wegwerfen wärmeempfindlicher Druckschablonen eliminiert
werden.
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In Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung wird die obige Aufgabe gelöst durch ein Schablonendruckverfahren,
bei dem ein Film verwendet wird, welcher aus einem polymeren Material gefertigt
ist, das sich als Antwort auf eine Stimulation durch Wärme und/oder
Licht zusammenzieht, wobei der Film eine Anzahl feiner Öffnungen
in seiner Querschnittsrichtung aufweist, der Film derart stimuliert wird,
dass ein gewünschtes
Bild auf dem Film abgebildet wird, wobei die Öffnungen selektiv an den Stellen,
die stimuliert wurden, ausgedehnt werden, und ein ein Bild bildendes
Material die derart erweiterten Öffnungen
passiert, um auf ein Aufnahmemedium überführt zu werden.
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Anders ausgedrückt besteht das erfindungsgemäße Druckverfahren
in der Verwendung einer Schablonendruckplatte, welche einen Film
enthält, der
aus einem polymeren Material gefertigt ist, welches sich als Antwort
auf eine Stimulation durch Wärme
und/oder Licht zusammenzieht, wobei eine Anzahl feiner Öffnungen
bereits in dem Film in seiner Querschnittsrichtung vorliegen, dem
Erhalt einer Vorlage durch Stimulation des Films zur Abbildung eines gewünschten
Bildes darauf, wodurch die Öffnungen selektiv
erweitert werden, und der Überführung eines bildbildenden
Materials auf ein Aufnahmemedium durch Befördern des bildbildenden Materials
durch die erweiterten Öffnungen
der so erhaltenen Vorlage.
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Gemäß eines weiteren Aspekts der
vorliegenden Erfindung wird eine Schablonendruckplatte zur Verfügung gestellt,
welche einen Film enthält,
der aus einem polymeren Material gefertigt ist, welches sich als
Antwort auf eine Stimulation durch Wärme und/oder Licht zusammenzieht,
wobei der Film eine Anzahl feiner Öffnungen in seiner Querschnittsrichtung
aufweist.
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Die erfindungsgemäße Schablonendruckplatte ist
dadurch ge kennzeichnet, dass, wenn der Film mit Wärme oder
Licht stimuliert wird, sich der Film der Platte zusammenzieht. Als
Antwort auf die Stimulation zieht sich somit die Oberfläche des
Films zusammen, während
die Öffnungen
ausgedehnt werden, so dass ein bildbildendes Material leicht die Öffnungen
passieren kann. Die Größe der Öffnungen
ist derart, dass das bildbildende Material sie nicht ohne weiteres
passieren kann, wenn der Film nicht stimuliert wird. Die Größe kann
in Abhängigkeit
der physikalischen Eigenschaften, z. B. der Viskosität usw.,
einer Drucktinte oder eines anderen bildbildenden Materials ausgewählt werden.
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Bevorzugt ist das polymere Material,
aus dem die vorliegende Schablonendruckplatte besteht, außerdem dadurch
gekenn zeichnet, dass es sich als Antwort auf eine andere Stimulation
erweitert. In diesem Fall wird die Oberfläche des Films als Antwort auf
diese Stimulation erweitert, wodurch die Öffnungen verengt werden und
der Durchtritt des bildbildenden Materials verhindert wird. Ein
derartiges polymeres Material ist somit vorteilhaft, da die Passage
von bildbildenden Materialien verhindert werden kann, ungeachtet
der Viskosität
und anderer physikalischer Eigenschaften der bildbildenden Materialien.
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Demgemäss können die Öffnungen der Platte der vorliegenden
Erfindung reversibel von einem Zustand, in dem eine Tinte passieren
kann, in einen Zustand, in dem die Passage der Tinte verhindert wird,
als Antwort auf verschiedene Typen von Stimulationen wechseln. Anders
ausgedrückt,
können
die Öffnungen
der Platte reversibel vom geöffneten
Zustand in den geschlossenen Zustand wechseln. Somit kann die Platte
regeneriert oder für
eine Wiederverwendung beim nächsten
Drucken vorbereitet werden, indem alle Öffnungen geschlossen werden, auch
nachdem bereits eine Vorlage daraus hergestellt wurde, und zum Drucken
verwendet werden. Um die Öffnungen
zu schließen
und die Platte zu regenerieren, muss die Stimulation, die gegeben
wurde, um das polymere Material, welches den Film bildet, zusammenzuziehen,
lediglich entfernt werden, um den zusammengezogenen Zustand zu beenden oder,
alternativ, der Film mit der zuvor erwähnten anderen Stimulation,
durch die sich das polymere Material ausdehnen kann, stimuliert
werden.
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Wie oben beschrieben, kann in der
vorliegenden Erfindung die Platte wiederholt verwendet werden; somit
ist die Verwendung konventioneller wärmeempfindlicher Einweg-Druckschablonen
nicht notwendig. Dadurch können
alle Vorrichtungen, die zur Handhabung der Druckschablonen notwendig sind,
aus den konven tionell verwendeten Rotationsschablonendruckvorrichtungen
eliminiert werden, indem die vorliegende Platte bei einer Drucktrommel einer
Rotationsschablonendruckvorrichtung mit einer geeigneten Funktion
zur Schablonenherstellung verwendet wird.
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Gemäß eines weiteren Aspekts der
vorliegenden Erfindung wird eine Schablonendruckvorrichtung zur
Verfügung
gestellt, enthaltend eine tintendurchlässige zylindrische Drucktrommel,
welche rotierend um ihre zentrale Achse angetrieben wird und eine
Schablonendruckplatte gemäß der vorliegenden Erfindung
auf ihrer äußeren Umfangsoberfläche aufweist,
ein Mittel zur Herstellung einer Vorlage, welches den Film mit Wärme und/oder
Licht stimuliert, so dass die Öffnungen
selektiv in Übereinstimmung mit
einem gewünschten
Bild erweitert werden, ein Quetschmittel, welches angeordnet ist,
um eine innere Umfangsoberfläche
der Drucktrommel derart zu beschreiben, dass ein bildbildendes Material,
welches einer Innenseite der Drucktrommel zugeführt wird, nach außen gedrückt wird,
und ein Druckmittel, welches Druck auf die Drucktrommel und/oder
ein Druckblatt ausübt,
um sie in engen Kontakt miteinander zu bringen, während das
Druckblatt synchron mit der Drehung der Drucktrommel bewegt wird,
so dass das bildbildende Material von der Innenseite der Drucktrommel
durch die erweiterten Öffnungen
der Platte auf das Druckblatt überführt wird.
Um die Regeneration der Platte weiter zu erleichtern, kann die Schablonendruckvorrichtung
außerdem
ein Mittel enthalten, welches die Platte derart stimuliert, dass sich
das polymere Material der Platte ausdehnt, so dass die erweiterten Öffnungen
der Platte verengt werden.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Im Folgenden wird die vorliegende
Erfindung detaillierter mit Bezug auf die angefügten Zeichnungen beschrieben,
wobei:
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1 eine
schematische perspektivische Ansicht der Platte zum Schablonendruck
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist, welche die Öffnungen
in geschlossenem Zustand zeigt,
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2 eine
schematische perspektivische Ansicht der Platte zum Schablonendruck
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist, welche die Öffnungen
in geöffnetem
Zustand zeigt, und
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3 eine
schematische Querschnittsansicht ist, die eine Ausführungsform
einer Schablonendruckvorrichtung zeigt, welche mit einer Drucktrommel
ausgestattet ist, die eine erfindungsgemäße Schablonendruckplatte aufweist.
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Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Die polymeren Materialien, welche
den Film der erfindungsgemäßen Platte
bilden, können
aus den Materialien ausgewählt
werden, die sich bei Absorption von Wärme- oder Lichtenergie reversibel
zusammenziehen; beispielhaft seien Polymere auf Acrylamidbasis,
Polymere auf Vinyletherbasis und Polymere auf Oxidbasis erwähnt. Insbesondere
seien Poly(N-isopropylacrylamid),
Poly(N-cyclopropylacrylamid), Poly(N-ethylacrylamid), Poly(N-methyl-N-ethylacrylamid),
Poly(N-methylisopropylacrylamid),
Poly(N-methyl-N-n-propylacrylamid), Poly(N,N-diethylacrylamid),
Poly(N-vinylisobutylamid), Polyvinylmethylether, Polyoxyethylenvinylether,
Polymethoxyethylenvinylether, Polyethoxyethylenvinylether, Polyethylenoxid,
Polypropylenoxid usw. genannt. Darunter sind polymere Materialien
bevorzugt, welche schnell auf einen gegebenen Wärme- oder Lichtstimulus reagieren
und ebenso einen hohen Ausdehnungskoeffizienten und Schrumpfkoeffizienten
nach Empfangen des Stimulus aufweisen. Wenn die Antwortgeschwindigkeit
nach der Stimulation gering ist, dauert es lange, das Drucken auf
der Grundlage einer Anzahl verschiedener Bildinformationen auszuführen, wodurch
kein effizientes Drucken möglich
ist. Polymere Materialien, die einen niedrigen Ausdehnungskoeffizienten
oder Schrumpfkoeffizienten aufweisen, sind ökonomisch nachteilig, da eine große Menge
an Wärme-
oder Lichtenergie nötig
ist, um die Öffnungen
zu öffnen
oder zu schließen.
Bevorzugte polymere Materialien, die die bevorzugten obigen Eigenschaften
aufweisen, sind beispielsweise Poly(N-isopropylacrylamid) mit einem Übergangspunkt
von 32°C,
Poly(N-cyclopropylacrylamid) mit einem Übergangspunkt von 45°C, Poly(N,N-dimethylacrylamid)
mit einem Übergangspunkt
von 32°C,
Poly(N-methyl-N-ethylacrylamid) mit einem Übergangspunkt von 56°C und Polyvinylmethylether
mit einem Übergangspunkt
von 38°C;
diese polymeren Materialien ziehen sich bei einer Temperatur über ihren
jeweiligen Übergangspunkten
zusammen und dehnen sich bei einer Temperatur unter ihren jeweiligen Übergangspunkten
aus.
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Das polymere Material kann aus einer
einzigen Polymerkomponente bestehen oder eine Mischung von zwei
oder mehreren Komponenten sein. Außerdem kann, um die Antwort
auf die Stimulation zu verstärken
oder den Ausdehnungs- oder Schrumpfkoeffizienten zu verbessern,
das polymere Material ein Copolymer mit anderen polymeren Komponenten
sein. Als polymere Komponenten seien beispielsweise Polyacrylsäure, Poly(methylmethacrylat),
Poly(butylmethacrylat), Polyacrylamid, Poly(triethylaminoacrylat)
und Polystyrolsulfonsäure
erwähnt.
Ebenso verwendbare polymere Komponenten sind polare Polymere, beispielsweise
Polyvinylpyrrolidon, Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer, Polydioxolan,
Polyvinylacetal, Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Polyvinylfluorid,
Polyvinylacetat, Melaminharz, Polyamid, Polyimid, Polyacrylamid,
Polyacrylonitril, Polyethylenimin, Polyester, Polycarbonat, Polyurethan,
Polysulfoxid, Polyphenylensulfid, Polyoxazolin, Polyvinylcarbazol
usw..
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Um die Antwort auf Wärme oder
Licht zu beschleunigen, kann das polymere Material außerdem beispielsweise
eine anorganische Verbindung, eine organische Verbindung, ein metallisches
Pulver, ein Metalloxid, ein Pigment oder einen Farbstoff enthalten.
Darunter sind beispielsweise Ruß (Carbon Black),
Titanoxid, Calciumcarbonat, Siliziumcarbid, Anthraquinonpigmente,
Phthalocyaninpigmente, Azopigmente, Cyaninfarbstoffe und Polyethylenfarbstoffe
bevorzugt.
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Der Film zur Verwendung als Platte
der vorliegenden Erfindung kann erhalten werden, indem aus dem obigen
polymeren Material mittels eines bekannten Verfahrens ein Film hergestellt
wird. Beispielhaft seien ein Verfahren erwähnt, in dem eine filmbildende
Polymerhauptkomponente in einem Lösungsmittel gelöst und die
so erhaltene Lösung
auf einen entfernbaren Träger
aufgetragen und getrocknet wird, ein Verfahren, in dem Monomere
auf einem entfernbaren Träger
polymerisiert werden, oder ein Verfahren, in dem ein Polymerfilm
unter Verwendung einer Dehnungsmaschine gebildet wird. Die Dicke des
Films liegt in einem Bereich von 0,5 bis 1.000 μm, bevorzugt in einem Bereich
von 1 bis 500 μm.
Ein Film mit einer Dicke unter 0,5 μm besitzt nachteilige Handhabungseigenschaften
und Festigkeit, ein Film mit einer Dicke über 1.000 μm erfordert nicht nur eine große Menge
an Wärme-
oder Lichtenergie, um die Öffnungen
zu öffnen
und zu schließen,
sondern kann ebenso Schwierigkeiten bei der Passage des bildbildenden
Materials bereiten.
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Die feinen Öffnungen des erfindungsgemäßen Films
können
unter Verwendung einer Perforationsvorrichtung, beispielsweise einer
Excimer-Laser-Bestrahlungsvorrichtung, einer Elektronenstrahl-Bestrahlungsvorrichtung
usw. in einer Größe gebildet
werden, dass das bildbildende Material zur Verwendung beim Schablonendruck
nicht ohne weiteres passieren kann, und in einem Zustand, dass sie den
Film in einer Querschnittsrichtung durchdringen. Wenn sich der Film
zusammenzieht, d. h., wenn die Öffnungen
geöffnet
sind, liegt der Durchmesser der Öffnungen
im Allgemeinen in einem Bereich von 0,1 bis 500 μm. Wenn die Öffnung einen Durchmesser von
weniger als 0,1 μm
aufweist, kann das bildbildende Material nur schwer passieren. Wenn
die Öffnung einen
Durchmesser von mehr als 500 μm
aufweist, ist die Auflösung
der erhaltenen Drucke auf dem Aufnahmemedium gering, was zu einem
unklaren gedruckten Bild führt.
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Die erfindungsgemäße Platte kann aus dem zuvor
erwähnten
Film allein bestehen; um die mechanische Festigkeit zu erhalten,
kann der Film jedoch auf einen porösen Träger laminiert sein. Als poröser Träger seien
Tissue-Papier, Vliesstoffe und Siebgaze aus einer oder einer Mischung
natürlicher
Fasern, wie Manilafaser, Zellstoff, Chinesisches Papier, Papierbusch
und Japanisches Papier, synthetischer Fasern, wie Polyester, Nylon,
Vinylon und Acetat, metallischer Fasern und/oder Glasfasern erwähnt.
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Aus der erfindungsgemäßen Platte
kann eine Druckvorlage hergestellt werden, indem der Film mit Wärme und/oder
Licht stimuliert wird. Wenn die Platte, aus der bereits eine Vorlage
hergestellt wurde, regeneriert wird, muss der Film lediglich abgekühlt werden,
wenn sich das polymere Material des Films bei Hitze zusammenzieht,
oder der Film kann Wärme
oder einem elektrischen Feld ausgesetzt werden, wenn sich das polymere
Material des Films bei Licht zusammenzieht.
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Um eine Vorlage aus der erfindungsgemäßen Platte
herzustellen, wird der Film mit Wärme und/oder Licht derart stimuliert,
dass ein gewünschtes
Bild auf dem Film durch den Stimulus abgebildet wird. Der Film kann
beispielsweise durch Wärme
stimuliert werden, indem ein thermischer Stift oder ein thermischer
Druckkopf mit einer Anordnung mehrerer punktförmiger wärmeerzeugender Elemente in Kontakt
mit dem Film gebracht wird, oder indem ein photothermisches Konversionsmaterial
auf den Film überführt wird,
indem es auf den Film in Übereinstimmung
mit der Bildinformation ausgestoßen wird, und dann der Film
mit sichtbarer oder infraroter Strahlung bestrahlt wird, um das
photothermische Konversionsmaterial zur Erzeugung von Wärme anzuregen.
Als Lichtstimulus wird gewöhnlich
Bestrahlung mit ultraviolettem Licht, sichtbarem Licht oder infrarotem Licht
verwendet. Bei einem anwendbaren Bestrahlungsverfahren wird beispielsweise
der gesamte Film mit Licht stimuliert, während Nichtbildbereiche vom Licht
abgeschirmt werden; in einem anderen Verfahren wird der Film mittels
einer Laserbestrahlung mit einem fokussierten Licht bestrahlt. Wenn
sich das polymere Material sowohl bei Wärme- als auch bei Lichtstimulation
zusammenzieht, kann aus der Platte unter Verwendung einer Kombination
beider Stimuli gemäß den oben
erwähnten
Verfahren eine Vorlage hergestellt werden.
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In der vorliegenden Erfindung kann
das Drucken in Übereinstimmung
mit einem allgemeinen Schablonendruckverfahren durchgeführt werden, nachdem
die Platte auf die oben beschriebene Weise in eine Vorlage umgebildet
wurde. Beispielsweise wird ein bildbildendes Material, wie Tinte,
auf einer Seite der Vorlage platziert, während ein Aufnahmemedium, wie
ein Druckblatt, auf die andere Seite gelegt wird, und dann ein Druck
mit Hilfe eines Druckmechanismus, wie einer Presse, einer Dekompressionsvorrichtung
oder eines Quetschmittels, derart ausgeübt, dass die Tinte die erweiterten Öffnungen der
Platte passiert und auf das Aufnahmemedium überführt wird.
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Bei dem bildbildenden Material handelt
es sich um eine flüssige
Drucktinte, ein festes Pulver oder einen bildbildenden Vorläufer. Als
flüssige
Tinte seien Öltinte,
wässrige
Tinte, Wasser-in-Öl(W/O)-Emulsionstinte, Öl-in-Wasser(O/W)-Emulsionstinte und
Heißschmelztinte
erwähnt.
Als festes Pulver seien in elektrofotografischen Kopierern verwendete
Toner und magnetische Pulver erwähnt.
Als bildbildende Vorläufer
seien ein reaktiver Farbstoff und ein Chelatfarbbildner erwähnt.
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Bei dem Aufnahmemedium handelt es
sich um Papier, Kunststoffblätter,
Platten aus Holz, Metall oder Ähnlichem
oder einen Gegenstand, welcher eine Verbindung enthält, die
mit dem zuvor erwähnten
bildbildenden Vorläufer
reagiert.
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Beispiel
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Die vorliegende Erfindung wird mit
Hilfe eines spezifischen Beispiels, welches sich auf die Zeichnungen
bezieht, detaillierter beschrieben; die vorliegende Erfindung ist
jedoch selbstverständlich
in keiner Weise darauf beschränkt.
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1 ist
eine schematische perspektivische Ansicht einer Schablonendruckplatte
gemäß der vorliegenden
Erfindung, welche die Öffnungen
in geschlossenem Zustand zeigt. In 1 besteht
eine Platte mit der Bezugsziffer 1 aus einem einzigen Film aus
einem polymeren Material, welches sich als Antwort auf eine Wärme- oder
Lichtstimulation zusammenzieht; eine An zahl feiner Öffnungen 1a sind gleichmäßig in Querschnittsrichtung
ausgebildet. In diesem Zustand besitzen die Öffnungen eine Größe, die
klein genug ist, um die Passage des bildbildenden Materials zu verhindern.
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2 ist
eine schematische perspektivische Ansicht, welche die Platte 1 von 1 nach Stimulation mit Wärme oder
Licht zeigt. In diesem Zustand sind die Öffnungen 1b geöffnet, da
sich die Oberfläche
des Films um die Öffnungen 1b zusammenzieht, und
das bildbildende Material die Öffnungen 1b passieren
kann. Indem ein bildbildendes Material auf einer Seite der Platte 1 platziert
wird, während
ein Aufnahmemedium in Kontakt mit der anderen Seite gebracht und
das bildbildende Material gegen das Aufnahmemedium gedrückt wird,
wird das bildbildende Material durch die Öffnungen 1b auf das
Aufnahmemedium überführt. Aus
dem oben Ausgeführten
wird deutlich, dass durch selektives Öffnen und Schließen der Öffnungen
in Übereinstimmung
mit einem gewünschten
Bild die vorliegende Platte anstelle von Druckschablonen, die konventionell
in verschiedenen Typen von Schablonendruckvorrichtungen verwendet
wurden, verwendet werden kann. Die Platte 1 erstreckt sich
bevorzugt auf einem Rahmen und ist an jeder Seite daran fixiert;
oder sie ist auf einer Drucktrommel einer Rotationsschablonendruckvorrichtung
unter Verwendung eines geeigneten Fixierungsmittels fixiert, so
dass sich die Profilausmaße der
Platte durch Zusammenziehen und Ausdehnen des polymeren Materials
nicht ändern.
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Wenn die Platte 1 mit einem
anderen Stimulus, welcher die Platte 1 von 2 ausdehnt, stimuliert wird, nimmt die
Platte 1 den in 1 dargestellten
Zustand wieder an, und die Platte 1 wird regeneriert, wodurch
die Passage des bildbildenden Materials durch die Öffnungen 1a verhindert
wird. Da die Platte 1 reversibel das Zusammenziehen und
die Wiederherstellung auf die oben erwähnte Weise wiederholen kann,
können
die Öffnungen
reversibel geöffnet
und geschlossen werden. Somit kann die Platte 1 wiederholt
bei der Herstellung einer Vorlage und beim Drucken verwendet werden.
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3 ist
eine schematische Querschnittsansicht, welche eine Ausführungsform
einer Rotationsschablonendruckvorrichtung zeigt, welche das vorliegende
Druckverfahren anwendet. Die Druckvorrichtung von 3 enthält eine zylindrische Drucktrommel 2,
welche rotierend um die zentrale Achse der Trommel angetrieben wird.
Die Drucktrommel 2 enthält
ein tintendurchlässiges
zylindrisches poröses Teil,
wie es in konventionellen Druckvorrichtungen verwendet wird, und
die in den 1 und 2 dargestellte Platte 1,
welche auf einer äußeren Umfangsoberfläche des
zylindrischen porösen
Teils angeordnet ist. Die in der Vorrichtung verwendete Platte 1 ist
aus einem polymeren Material, insbesondere Poly(N-isopropylacrylamid)
gefertigt, welches sich bei Licht zusammenzieht und bei Wärme ausdehnt.
Außerdem ist
eine Quetschwalze 3 im Inneren der Drucktrommel 2 derart
angeordnet, dass sie eine innere Umfangsoberfläche des zylindrischen porösen Teils
beschreibt; sie wird rotierend in der gleichen Richtung wie die
Drucktrommel 2 angetrieben, wenn das Drucken durchgeführt wird.
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Außerdem ist die Vorrichtung
gemäß 3 mit einem Lichtbestrahlungsmittel 6,
insbesondere einem Laserbestrahlungsmittel, ausgestattet, welches
in der Nähe
der Drucktrommel 2 angeordnet ist. Das Lichtbestrahlungsmittel 6 kann
Licht auf eine Oberfläche
der Platte 1 selektiv ausstrahlen, so dass ein Bild auf
der Oberfläche
in Übereinstimmung
mit der Bildinformation, die zuvor in elektrische Signale umgewandelt
wurde, abgebildet wird. Die in 3 dargestellte
Vorrichtung ist außerdem
mit Heiz- und Kühlmitteln 5 ausgestattet,
welche in Kontakt mit der äußeren Umfangsoberfläche der
Drucktrommel 2 angeordnet sind. Die Heiz- und Kühlmittel 5 können das polymere
Material der Platte 1 durch Abkühlen der äußeren Umfangsoberfläche der
Drucktrommel 2 ausdehnen und, wenn notwendig, die Platte 1 vorwärmen, bevor
die Platte 1 der Bestrahlung mit Licht unterworfen wird,
so dass die Platte 1 reibungslos durch die Bestrahlung
in eine Druckvorlage überführt werden
kann.
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Das Drucken kann unter Verwendung
der Vorrichtung gemäß 3 folgendermaßen durchgeführt werden.
Zunächst
wird die Platte 1, während
die Drucktrommel 2 rotiert wird, gleichmäßig auf
eine Temperatur nicht höher
als die Übergangstemperatur unter
Verwendung der Heiz- und Kühlmittel 5 abgekühlt. Dann
wird unter Verwendung des Lichtbestrahlungsmittels 6 Licht 7 auf
die Oberfläche
der Platte 1 selektiv ausgestrahlt, derart, dass ein gewünschtes Bild
auf der Platte 1 abgebildet wird. Dann wird eine Vorlage
hergestellt, da sich Bereiche der Platte 1, auf welche
Licht ausgestrahlt wurde, zusammenziehen, und sich die Öffnungen
in der Nähe
der obigen Bereiche öffnen,
um das Durchdringen der Drucktinte 8, die der Innenseite
der Drucktrommel 2 zugeführt wurde, durch die Öffnungen
zu ermöglichen.
Wenn ein Druckblatt 9 durch eine Druckwalze 4 gegen
die Platte 1 gedrückt
wird, während
sie synchron mit der Drehung der Drucktrommel 2 befördert wird,
wird die Drucktinte 8 durch eine Quetschwalze 3 zu
der Außenseite
der Drucktrommel 2 gedrückt
und gleichzeitig durch die geöffneten Öffnungen
der Platte 1 auf das Druckblatt 9 überführt. Auf
diese Weise wird ein Druckbild 10 auf dem Druckblatt 9 erhalten.
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Wenn ein weiteres Drucken gemäß einer
anderen Bildinformation in der in 3 gezeigten
Vorrichtung durchgeführt
wird, wird die Oberfläche
der Platte 1 gleichmäßig auf
eine Temperatur nicht über der Übergangstemperatur
unter Verwendung der Heiz- und Kühlmittel 5 abgekühlt. Dadurch
dehnt sich die Platte 1 aus, und im Ergebnis werden die Öffnungen
geschlossen, wodurch die Platte 1 regeneriert wird. Dann
werden durch selektives Aussenden von Licht auf die Oberfläche der
Platte 1 in Übereinstimmung
mit der anderen Bildinformation unter Verwendung des Lichtbestrahlungsmittels 6 zur
Abbildung des gewünschten
Bildes auf der Platte die Öffnungen in Übereinstimmung
mit dem anderen Bild geöffnet. Somit
kann, wie bei dem obigen Fall, dieses andere Bild durch Beförderung
eines Druckblattes 9 synchron mit der Drehung der Drucktrommel 2 gedruckt werden,
während
das Blatt 11 gegen die Platte 1 durch die Presswalze 4 gedrückt wird.
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Erfindungsgemäß wird eine regenerierbare Schablonendruckplatte
zur Verfügung
gestellt, welche wiederholt bei der Vorlagenherstellung und dem Drucken
verwendet werden kann. Somit kann die Schablonendruckvorrichtung
die Verwendung von Druckschablonen aufheben und solche Teile, die konventionell
zum Lagern, Befördern
und Verwerfen von Druckschablonen erforderlich sind, eliminieren. Demgemäss ermöglicht die
vorliegende Erfindung eine Druckvorrichtung in kleinem Maßstab und
trägt zur
Müllreduzierung
bei.
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Obwohl die vorliegende Erfindung
anhand einer spezifischen Ausführungsform
beschrieben wurde, ist es möglich,
die Details zu modifizieren und zu verändern, ohne den Bereich der
vorliegenden Erfindung, wie in den angefügten Ansprüchen definiert, zu verlassen.