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Diese Erfindung betrifft die Behandlung
von Metallen und betrifft insbesondere, obgleich nicht ausschließlich, die
Passivierung (oder Verhinderung der Korrosion) von Metallen. Bevorzugte
Ausführungsformen betreffen
die Passivierung von Aluminium.
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Aluminium wird in einer großen Zahl
von Industriezweigen verwendet. In der Bauindustrie wird Aluminium
z. B. für
Verkleidungen und Fenster- und Türprofile
verwendet, in der Fahrzeugindustrie für Karosseriewände und
Räder,
in der Raumfahrtindustrie für
Flugzeugteile und in der Industrie allgemein werden Aluminiumdosen
und -behälter
für korrodierende
Waren und Aluminiumbauteile in Duschkabinen, Außenbordmotoren, Ladeninnenausstattungen,
Gartenartikeln usw. verwendet.
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Eine häufig angewendete Passivierungsbehandlung
für Aluminium
verwendet Chrom(VI)-(Chromat)-Verbindungen.
Solche Verbindungen haben viele Vorteile, jedoch die Herstellung,
der Transport, die Lagerung und die Anwendung hochgiftiger Chromate
bergen sowohl ein akutes als auch ein langfristiges Risiko. Problematischer
ist jedoch die sichere und umweltfreundliche Entsorgung von chromhaltigem
Abfall. Infolge des obengenannten haben die Regierungen die Belastungsgrenzen
herabgesetzt und die Kontrollen verschärft, was die Verwendung von
Chromaten teurer und deshalb weniger bevorzugt macht. Folglich wurde schon
viel an chromfreien Vorbehandlungen für Aluminiumoberflächen geforscht.
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Es gibt eine Reihe von Wegen, die
Passivierung von Aluminium zu erreichen: erstens durch Anodisieren
des Aluminiums; zweitens mittels anorganischer Moleküle (insbesondere
Titan- und Zirconiumverbindungen),
die mit einer oxidierten Aluminiumoberfläche unter Bildung von Mischoxiden
reagieren; drittens mittels Metallionen (z. B. Cer-, Mangan- und
Cobaltionen in höheren
Oxidationsstufen), die eine Metalloberfläche während der Nutzungsdauer oxidieren
können – wie Cr(VI) – wenn das
Schichtsystem örtlich
zerstört
wurde und das blanke Metall frei liegt; viertens mittels organischer
Polymere mit einem hohen Komplexbildungsvermögen für Aluminiumoberflächen, um
aktive Oberflächenzentren
zu blockieren und die Oberfläche
mit einer dünnen
organischen Beschichtung abzudecken; und fünftens mittels anorganischer
filmbildender Oxide, wie Molybdaten, Vanadaten und Silikaten, die
die Metalloberfläche
abdecken und auch die Haftung von Anstrichstoffen verbessern.
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Ein anderes Problem, das man beim
Passivieren von Aluminium (oder anderen Metallen) oft angehen muß, besteht
darin, eine Haftoberfläche
bereitzustellen, welche Eigenschaften aufweist, die es ermöglichen, andere
Schichten, z. B. Lacke oder Farben, darauf aufzutragen. Darüber hinaus
ist es erwünscht,
eine Oberfläche
bereitzustellen, die flexibel und kratz-/abriebfest ist.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, den Problemen zu begegnen, die mit der Passivierung von
Metallen, insbesondere Aluminium, und/oder der Bereitstellung von
Metallen mit anderen erwünschten
Eigenschaften verbunden sind.
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Die Erfindung basiert auf der überraschenden
Entdeckung, daß eine
hydrophile Schicht auf einer lithographischen Druckplatte, die nach
der Beschreibung in der PCT Patentveröffentlichung des vorliegenden
Anmelders Nr. WO97/19819 hergestellt und gegebenenfalls nach der
Beschreibung in der PCT Anmeldung des vorliegenden Anmelders Nr.
PCT/GB97/03128 behandelt ist, ein hervorragendes Mittel zur Passivierung
von Aluminium (und anderen Metallen) und zur Bereitstellung anderer
gewünschter
Eigenschaften bereitstellt.
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Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zur Passivierung (oder Verhinderung
der Korrosion) eines nicht-lithographischen Metallteils bereitgestellt,
wobei das Verfahren das in Kontakt bringen des Teils mit einer Flüssigkeit
umfaßt,
die ein Silikat und teilchenförmiges
Material umfaßt,
um eine erste Schicht auf dem Teil zu bilden.
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Der Begriff „nicht-lithographisch" schließt die Passivierung
eines Metallteils, welches ein Träger für eine Flachdruckform ist,
aus.
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Vorzugsweise besteht das nicht-lithographische
Metallteil die nachstehende Prüfung:
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Prüfung A – BSI 7479: 1991 (ISO 9227:
1990), wie nachstehend mit Bezug auf die Beispiele 11 bis 20 beschrieben.
Die Prüfung
kann als bestanden betrachtet werden, wenn das passivierte Teil
nur eine schwache oder vorzugsweise im wesentlichen keine Grübchenkorrosion
aufweist.
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Die erste Schicht des Teils ist vorzugsweise
im wesentlichen kratzfest. Vorteilhafterweise stellt die erste Schicht
des Teils eine gute Haftoberfläche,
z. B. für
organische Materialien, bereit.
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Das Verfahren beinhaltet geeigneterweise
die Bildung einer passivierenden (oder korrosionsverhindernden)
Schicht auf einer Oberfläche
des Teils.
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Die in dem Verfahren angewendete
Flüssigkeit
umfaßt
eine Silikatflüssigkeit,
d. h. eine Silikatlösung, in
welcher das teilchenförmige
Material dispergiert ist. Das Silikat liegt also vorzugsweise nicht
in Form eines Gels oder Kolloids vor.
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Die Silikatflüssigkeit kann ein beliebiges
lösliches
Silikat umfassen, das die oft als Wassergläser bezeichneten Verbindungen,
Metasilikate, Orthosilikate und Sesquisilikate einschließt. Die
Silikatflüssigkeit
kann ein modifiziertes Silikat, z. B. ein Borsilikat oder Phosphorsilikat
umfassen. Vorzugsweise ist das Silikat kein modifiziertes Silikat.
Vorzugsweise ist das Silikat nicht mit organischen funktionellen
Gruppen substituiert.
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Die Silikatflüssigkeit kann ein oder mehrere,
vorzugsweise nur ein, Metall- oder Nichtmetallsilikat umfassen.
Ein Metallsilikat könnte
ein Alkalimetallsilikat sein. Ein Nichtmetallsilikat könnte ein
quartäres
Ammoniumsilikat sein.
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Die Silikatflüssigkeit kann aus einem Silikat
hergestellt werden, bei dem das Verhältnis der Molzahl an Si-Spezies,
z. B. SiO2, zur Molzahl an kationischen,
z. B. Metallspezies, im Bereich von 0,25 bis 10, geeigneterweise
im Bereich von 0,25 bis etwa 6, vorzugsweise im Bereich von 0,5
bis 4, stärker
bevorzugt im Bereich von 2 bis 4, besonders bevorzugt im Bereich
von 3 bis 3,5 liegt.
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Das Silikat ist vorzugsweise ein
Alkalimetallsilikat. In diesem Fall kann das Verhältnis der
Molzahl an SiO2 zur Molzahl an M2O, wobei M für ein Alkalimetall steht, in
dem Silikat mindestens 0,25, geeigneterweise mindestens 0,5, vorzugsweise
mindestens 1, stärker
bevorzugt mindestens 1,5 betragen. Besonders bevorzugt ist der Fall,
in dem das Verhältnis
mindestens 2,5 beträgt.
Das Verhältnis
kann kleiner als 6, vorzugsweise kleiner als 5 und stärker bevorzugt
kleiner als 4 sein.
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Bevorzugte Alkalimetallsilikate schließen Lithium-,
Natrium- und Kaliumsilikat ein. Von diesen ist Kaliumsilikat am
wenigsten bevorzugt, sind Lithium- und/oder Natriumsilikat stärker bevorzugt
und ist Natriumsilikat besonders bevorzugt. Eine Silikatflüssigkeit,
die Natriumsilikat als einziges Silikat. umfaßt, ist am meisten bevorzugt.
Es wurde gefunden, daß eine
solche Flüssigkeit
für die
Verwendung als Bindemittel in der ersten Schicht besonders vorteilhaft
ist.
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Die zum Kontaktieren des Teils verwendete
Flüssigkeit
kann 2 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-%, stärker bevorzugt
8 bis 16 Gew.-% an metallischen oder nichtmetallischen Silikatfeststoffen
(z. B. gelösten
Natriumsilikatfeststoffen) enthalten. Die Flüssigkeit kann mit 10 bis 60
Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 50 Gew.-%, stärker bevorzugt 35 bis 45 Gew.-%
einer Silikatlösung,
welche 30 bis 40 Gew.-% an metallischen oder nichtmetallischen Silikatfeststoffen
(z. B. gelösten
Natriumsilikatfeststoffen) umfaßt,
hergestellt werden.
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Die zum Kontaktieren des Teils verwendete
Flüssigkeit
kann 5 bis 60 Gew.-% teilchenförmiges
Material enthalten. Vorzugsweise enthält die Flüssigkeit 10 bis 50 Gew.-%,
stärker
bevorzugt 15 bis 45 Gew.-%, besonders bevorzugt 20 bis 40 Gew.-%
teilchenförmiges
Material.
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Es zeigt sich, daß das Verhältnis des Gewichts an festem
SiO2 (und/oder das Gewicht an metallischen oder
nichtmetallischen Silikatfeststoffen) zum Gewicht des teilchenförmigen Materials
in der ersten Schicht die Eigenschaften der ersten Schicht wesentlich
beeinflußt.
Wenn z. B. das Gewichtsverhältnis
von festem SiO2 zu teilchenförmigem Material
zu hoch ist, neigt die erste Schicht dazu, von dem Teil abzublättern, wogegen
es der ersten Schicht an Einheit mangelt und sie zur Brüchigkeit
neigt, wenn das Verhältnis
zu klein ist.
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Das Verhältnis des Gewichts an festem
SiO2 zum Gewicht des teilchenförmigen Materials
in der Flüssigkeit
kann im Bereich von 0,18 bis 0,42, geeigneterweise im Bereich von
0,2 bis 0,4, vorzugsweise im Bereich 0,23 bis 0,37, stärker bevorzugt
im Bereich 0,25 bis 0,34 und besonders bevorzugt im Bereich 0,28
bis 0,32 liegen.
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Das Verhältnis des Gewichts an metallischen
oder nichtmetallischen Silikatfeststoffen zum Gewicht des teilchenförmigen Materials
in der Flüssigkeit
kann im Bereich von 0,1 bis 2, geeigneterweise im Bereich 0,1 bis
1, vorzugsweise im Bereich 0,1 bis 0,7, stärker bevorzugt im Bereich 0,2
bis 0,6 und besonders bevorzugt im Bereich 0,3 bis 0,5 liegen.
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Die Flüssigkeit kann mehr als 20 Gew.-%,
vorzugsweise mehr als 30 Gew.-%, stärker bevorzugt mehr als 40
Gew-% und besonders bevorzugt mehr als 45 Gew.-% Wasser (das in
der Silikatflüssigkeit
enthaltene Wasser eingeschlossen) enthalten. Die Flüssigkeit
kann weniger als 80 Gew-%, vorzugsweise weniger als 70 Gew-%, stärker bevorzugt
weniger als 65 Gew-%, besonders bevorzugt weniger als etwa 60 Gew-%
Wasser enthalten.
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Das teilchenförmige Material kann organisch
oder anorganisch sein. Organische teilchenförmige Materialien können durch
Latizes bereitgestellt werden. Anorganische teilchenförmige Materialien
können
aus Aluminiumoxid, Siliciumdioxid, Siliciumcarbid, Zinksulfid, Zirkoniumdioxid,
Bariumsulfat, Talken und Tonen (z. B. Kaolin), Lithopon, Titanoxid
(oder anderen Pigmenten), Glimmer, Quarz, Chlorit und Calciumcarbonat
ausgewählt
werden. Das teilchenförmige
Material ist vorzugsweise anorganisch.
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Das teilchenförmige Material kann ein erstes
Material umfassen, welches auf einer modifizierten Mohsschen Härteskala
(auf einer Skala von 0 bis 15) eine Härte von mehr als 8, vorzugsweise
mehr als 9 und stärker
bevorzugt mehr als 10 aufweist.
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Das erste Material kann im allgemeinen
kugelförmige
Teilchen umfassen. In einer anderen Ausführungsform kann das Material
abgeflachte Teilchen oder Plättchen
umfassen.
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Wenn wir nachstehend von Teilchengrößen sprechen,
sprechen wir, wenn nicht anders angegeben, vom Volumenmittel. Die
mittleren Teilchengrößen, von
denen hier gesprochen wird, beziehen sich entsprechend auf Primärteilchengrößen.
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Das erste Material umfaßt vorzugsweise
ein anorganisches Material. Das erste Material ist vorzugsweise
aus Aluminiumoxid und Chlorit ausgewählt. Das erste Material umfaßt vorzugsweise
Aluminiumoxid, wobei der Begriff Al2O3 und Hydrate davon, z. B. Al2O3·3H2O einschließt. Vorzugsweise ist das Material
Al2O3.
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Das Verhältnis des Gewichts des ersten
teilchenförmigen
Materials zum Gewicht an festem SiO2 kann mindestens
0,4, vorzugsweise mindestens 0,5, stärker bevorzugt mindestens 0,6,
besonders bevorzugt mindestens 0,7 betragen. Das Verhältnis kann
kleiner als 2, vorzugsweise kleiner als 1,8, stärker bevorzugt kleiner als
1,7 und besonders bevorzugt 1,6 oder kleiner sein.
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Das teilchenförmige Material in der Flüssigkeit
kann mindestens 20 Gew-%, vorzugsweise mindestens 30 Gew-% und stärker bevorzugt
mindestens 40 Gew-% des ersten Materials enthalten. Die Flüssigkeit
kann 5 bis 40 Gew-%, vorzugsweise 5 bis 30 Gew-%, stärker bevorzugt
7 bis 25 Gew-% und besonders bevorzugt 10 bis 20 Gew-% des ersten
Materials enthalten.
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Das erste Material reagiert vorzugsweise
chemisch nicht mit einem anderen Bestandteil in der Flüssigkeit.
Das erste Material reagiert beim oder nach dem Kontakt mit dem Teil
vorzugsweise chemisch nicht. Das erste Material ist also unter den
Bedingungen, unter denen es in dem Verfahren verwendet wird, vorzugsweise
chemisch inert.
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Das erste Material ist nicht Siliciumdioxid
und/oder ein Derivat davon.
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Das teilchenförmige Material kann ein zweites
Material umfassen.
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Eines von entweder dem ersten oder
dem zweiten Material, kann eine mittlere Teilchengröße von mindestens
0,1 μm und
vorzugsweise mindestens 0,5 μm,
und geeigneterweise eine mittlere Teilchengröße von weniger als 20 μm und stärker bevorzugt
weniger als 10 μm
aufweisen. Geeigneterweise kann die Teilchengrößenverteilung für 95% der
Teilchen des einen Materials im Bereich von 0,01 bis 150 μm, vorzugsweise
im Bereich von 0,05 bis 75 μm,
stärker
bevorzugt im Bereich von 0,05 bis 30 μm liegen.
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Das andere von entweder dem ersten
oder dem zweiten Material, kann eine mittlere Teilchengröße von mindestens
0,001 μm,
vorzugsweise mindestens 0,01 μm
und geeigneterweise eine mittlere Teilchengröße von weniger als 5 μm und stärker bevorzugt
weniger als 1 μm
aufweisen.
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Das teilchenförmige Material in der Flüssigkeit
kann mindestens 20 Gew-%, vorzugsweise mindestens 30 Gew-% und stärker bevorzugt
mindestens 40 Gew-% des zweiten Materials enthalten. Die Flüssigkeit
kann 5 bis 40 Gew-%, vorzugsweise 5 bis 30 Gew-%, stärker bevorzugt
7 bis 25 Gew-%, besonders bevorzugt 10 bis 20 Gew-% des zweiten
Materials enthalten.
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Das zweite Material umfaßt vorzugsweise
ein anorganisches Material. Das zweite Material kann aus Pigmenten,
z. B. Titandioxid, Carbonaten, z. B. Calciumcarbonat, und Metallsilikaten,
z. B. Aluminiumsilikat, ausgewählt
sein.
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Ist das zweite Material ein Pigment,
kann die Farbe des Pigments in Abhängigkeit von der gewünschten
Farbe der passivierenden Schicht ausgewählt werden.
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Das zweite Material reagiert vorzugsweise
chemisch nicht mit einem anderen Bestandteil in der Flüssigkeit.
Das zweite Material reagiert vorzugsweise chemisch nicht beim oder
nach dem Kontakt mit dem Teil. Das zweite Material ist also unter
den Bedingungen, unter denen es in dem Verfahren verwendet wird,
vorzugsweise chemisch inert.
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Das zweite Material ist vorzugsweise
nicht Siliciumdioxid und/oder ein Derivat davon.
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Das zweite Material weist vorzugsweise
eine andere Morphologie als das erste Material auf. Die mittlere
Teilchengröße des zweiten
Materials unterscheidet sich von der des ersten Materials. Die mittlere
Teilchengröße eines
von dem ersten oder zweiten Material liegt geeigneterweise mindestens
200%, vorzugsweise mindestens 300%, stärker bevorzugt mindestens 400%,
besonders bevorzugt mindestens 500% über der mittleren Teilchengröße des anderen
von dem erstem oder zweiten Material.
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Das erste und das zweite Material
definieren (gegebenenfalls zusammen mit anderen in der Flüssigkeit
bereitgestellten teilchenförmigen
Materialien) vorzugsweise eine multimodale, z. B. eine bimodale
Teilchengrößenverteilung.
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Umfaßt die Flüssigkeit ein Silikat und das
teilchenförmige
Material umfasst ein erstes Material und ein zweites Material, wie
beschrieben, kann das Verhältnis
in Gew-% an metallischem oder nichtmetallischem Silikat (z. B. gelöstem Natriumsilikatfeststoff)
zu den Gew-% an dem ersten Material im Bereich von 0,25 bis 4, vorzugsweise
im Bereich von 0,5 bis 1,5 liegen und beträgt stärker bevorzugt etwa 1. Ähnlich kann
das Verhältnis
in Gew-% an metallischem oder nichtmetallischem Silikat zu den Gew-%
an dem zweiten Material im Bereich von 0,5 bis 4, vorzugsweise im
Bereich von 0,5 bis 1,5 liegen und beträgt stärker bevorzugt etwa 1. Das
Verhältnis
in Gew-% an dem ersten Material zu den Gew-% an dem zweiten Material
kann im Bereich von 0,5 bis 2, vorzugsweise im Bereich von 0,75
bis 1,5 liegen und beträgt
stärker
bevorzugt etwa 1.
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Zusätzlich zu dem ersten und/oder
zweiten Material können
andere teilchenförmige
Materialien bereitgestellt werden. Die anderen teilchenförmigen Materialien
können
die hier beschriebenen physikalischen Eigenschaften aufweisen und
können
in den Mengen bereitgestellt werden, die hier für das erste und/oder zweite teilchenförmige Material
beschriebenen sind. Solche anderen teilchenförmigen Materialien können von
einem beliebigen Typ sein, wie er hier für das teilchenförmige Material
oder das erste oder zweite Material beschrieben ist. Vorzugsweise
enthält
die Flüssigkeit
nicht mehr als 5 Gew-%, vorzugsweise nicht mehr als 2 Gew-%, stärker bevorzugt
nicht mehr als 0,5 Gew-%, besonders bevorzugt kein zusätzliches
teilchenförmiges
Siliciumdioxid. Vorzugsweise reagiert keines der teilchenförmigen Materialien
in der Flüssigkeit
chemisch mit einem anderen Bestandteil in der Flüssigkeit. Vorzugsweise reagiert
keines der teilchenförmigen
Materialien bei oder nach dem Kontakt mit dem Teil chemisch. Alle
teilchenförmigen
Materialien sind also unter den Bedingungen, unter denen sie in
dem Verfahren verwendet werden, vorzugsweise chemisch inert.
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Vorzugsweise enthält das teilchenförmige Material
ein Material mit eckigen oder unregelmäßigen Kanten. Das Material
ist vorzugsweise im wesentlichen amorph. Mindestens 5 Gew-%, geeigneterweise
10 Gew-%, vorzugsweise 20 Gew-%, stärker bevorzugt 30 Gew-%, besonders
bevorzugt 40 Gew-% des gesamten teilchenförmigen Materials können von
diesem Typ sein. Das teilchenförmige
Material kann ein im wesentlichen regelmäßig geformtes, z. B. kugelförmiges Material,
enthalten. Mindestens 5 Gew-%, geeigneterweise 10 Gew-%, vorzugsweise
20 Gew-%, stärker
bevorzugt 30 Gew-%, besonders bevorzugt 40 Gew-% des gesamten teilchenförmigen Materials
können
von diesem Typ sein.
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Der pH-Wert der Flüssigkeit
kann größer als
9,0 sein, ist vorzugsweise größer als
9,5 und stärker
bevorzugt größer als
10,0. Besonders bevorzugt ist der Fall, in dem der pH-Wert größer als
10,5 ist. Der pH-Wert wird geeigneterweise so eingestellt, daß das Silikat
in Lösung
bleibt und kein Gel bildet. Ein Gel wird im allgemeinen gebildet,
wenn der pH-Wert der Silikatlösung
unter 9 fällt.
Der pH-Wert der Flüssigkeit
ist vorzugsweise kleiner als 14, stärker bevorzugt kleiner als
13. Es wird davon ausgegangen, daß der pH-Wert der Flüssigkeit die
Haftung der ersten Schicht auf der Oberfläche des Teils beeinflußt. Es zeigt
sich, daß die
Verwendung einer Flüssigkeit
mit einem pH-Wert, wie er vorstehend beschrieben ist, eine gute
Haftung ergeben kann.
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Die Flüssigkeit kann andere Verbindungen
zur Anpassung ihrer Eigenschaften enthalten. Die Flüssigkeit
kann z. B. ein oder mehrere grenzflächenaktive Mittel enthalten.
Die Flüssigkeit
kann 0 bis 1 Gew-% der grenzflächenaktiven
Mittel enthalten. Eine geeignete Klasse von grenzflächenaktiven
Mitteln umfaßt
anionische Sulfate oder Sulfonate. Die Flüssigkeit kann Mittel zum Aufbauen
von Viskosität
enthalten, um die Viskosität
der Flüssigkeit
anzupassen. Die Flüssigkeit
kann 0 bis 10 Gew-%, vorzugsweise 0 bis 5 Gew-% an Mittel(n) zum
Aufbauen von Viskosität
enthalten. Die Flüssigkeit
kann auch Dispergiermittel enthalten, um das anorganische teilchenförmige Material
in der ganzen Flüssigkeit
zu verteilen. Die Flüssigkeit
kann 0 bis 2 Gew-% an Dispergiermittel(n) enthalten. Ein geeignetes
Dispergiermittel könnte
Natriumhexametaphosphat sein.
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Die Flüssigkeit enthält geeigneterweise
weniger als 10 Gew-%, vorzugsweise weniger als 5 Gew-%, stärker bevorzugt
weniger als 1 Gew-% einer protischen Säure (vorzugsweise irgendeiner
sauren Spezies). Vorzugsweise enthält die Flüssigkeit keine protische Säure (vorzugsweise
keine saure Spezies). Im Rahmen dieser Beschreibung ist eine saure
Spezies eine mit einem pH-Wert von weniger als 5, wenn 1 mol des
Stoffes in Wasser gelöst
oder dispergiert wird.
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Die Flüssigkeit schließt geeigneterweise
weniger als 10 Gew-%, vorzugsweise weniger als 5 Gew-%, stärker bevorzugt
weniger als 1 Gew-%, besonders bevorzugt im wesentlichen keine anderen
gelösten
Feststoffe als die hier beschriebenen metallischen oder nichtmetallischen
Silikatfeststoffe ein.
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Die Flüssigkeit kann eine Viskosität, die bei
20°C und
einer Schergeschwindigkeit von 200 s–1 unter Verwendung
eines Mettler Rheomat 180 Viskosimeters, das eine Doppelspalt-Meßgeometrie
enthält,
gemessen wird, von weniger als 100 mPas (Centipoise) aufweisen.
Vorzugsweise beträgt
die wie zuvor erwähnt
gemessene Viskosität
weniger als 50 mPas (Centipoise), stärker bevorzugt weniger als
30 mPas (Centipoise). Besonders bevorzugt ist der Fall, in dem die
Viskosität
weniger als 20 mPas (Centipoise) beträgt.
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Das Verhältnis von Gesamtmenge an Feststoffmaterial
(z. B. metallischen oder nichtmetallischen Feststoffen und teilchenförmigen Materialien)
zur Menge an Lösungsmittel
(z. B. Wasser) in der Flüssigkeit kann
mindestens 0,25, geeigneterweise mindestens 0,35, vorzugsweise mindestens
0,5, stärker
bevorzugt mindestens 0,6, besonders bevorzugt mindestens 0,7 betragen.
Das Verhältnis
kann kleiner als 1,5, geeigneterweise kleiner als 1,4, vorzugsweise
kleiner als 1,2, stärker
bevorzugt kleiner als 1,1, besonders bevorzugt 1 oder kleiner sein.
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Die Gesamtmenge an Feststoffmaterial
in der Flüssigkeit
kann mindestens 20 Gew-%, geeigneterweise mindestens 30 Gew-%, vorzugsweise
mindestens 35 Gew-%, stärker
bevorzugt mindestens 40 Gew-%, besonders bevorzugt mindestens 42
Gew-% betragen. Die Gesamtmenge an Feststoffmaterial kann weniger
als 65 Gew-%, geeigneterweise weniger als 60 Gew-%, vorzugsweise
weniger als 55 Gew-%, stärker
bevorzugt weniger als 53 Gew-%, besonders bevorzugt weniger als
51 Gew-% betragen.
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Die Flüssigkeit enthält geeigneterweise
weniger als 5 Gew-%, vorzugsweise weniger als 4 Gew-%, stärker bevorzugt
weniger als 2 Gew-%, besonders bevorzugt in wesentlichen keine organischen
Lösungsmittel.
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Die Dicke der ersten Schicht kann
Einfluß auf
ihre Eigenschaften haben, und insbesondere darauf, ob die Schicht
z. B. die vorstehende Prüfung
A bestehen kann. Die Dicke (oder das Schichtgewicht) kann angepaßt werden,
um die Eigenschaften der ersten Schicht zu optimieren.
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Die Flüssigkeit kann auf das Element
aufgebracht werden, um eine erste Schicht zu bilden, die nach dem
Trocknen eine mittlere Dicke von weniger als 50 μm, geeigneterweise weniger als
30 μm, vorzugsweise weniger
als 20 μm
aufweist. In einigen Fällen
kann die Dicke weniger als 10 μm
oder sogar weniger als 8 μm betragen.
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Die Dicke der ersten Schicht kann
größer als
0,1 μm,
geeigneterweise größer als
0,5 μm,
vorzugsweise größer als
1,0 μm,
stärker
bevorzugt größer als
1,5 μm,
besonders bevorzugt größer als
2 μm sein.
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Das Verfahren schließt vorzugsweise
den Schritt des Schaffens geeigneter Bedingungen für die Entfernung
von Wasser aus der Flüssigkeit,
nachdem sie auf das Teil aufgebracht wurde, ein. Geeignete Bedingungen
können
die passive oder aktive Entfernung von Wasser einbeziehen und können das
Erzeugen eines Luftstromes über
dem Teil und/oder das Einstellen der Feuchtigkeit der Luft, die
das Teil umgibt, umfassen. Das Teil kann in eine Umgebung gebracht
werden, z. B. eine erwärmte
Umgebung, in der die Temperatur 230 °C nicht übersteigt, vorzugsweise 200 °C nicht übersteigt
und stärker
bevorzugt 175 °C
nicht übersteigt.
Besonders bevorzugt ist der Fall, in dem die Temperatur des Teils
150 °C nicht übersteigt.
Es zeigt sich, daß es vorteilhaft
ist, das Teil in einer Umgebung aufzustellen, in der die Temperatur,
wie beschrieben, weniger als 230 °C
beträgt,
da bei dieser Temperatur das Teil nicht wesentlich getempert wird
und deshalb die Zugfestigkeit des Teils auf einem annehmbaren Niveau
gehalten wird. In einigen Situationen kann das Teil zur Entfernung des
Wassers vorteilhafterweise einfach den Umgebungsbedingungen ausgesetzt
werden.
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Wird das Teil in eine erwärmte Umgebung
gebracht, kann es für
weniger als 180 s, vorzugsweise weniger als 120 s und stärker bevorzugt
weniger als 100 s dort verbleiben.
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Das Teil kann ein beliebiges Metall
oder eine Legierung umfassen. Es wurde gefunden, daß die erste Schicht
vorteilhafterweise auf Aluminium-, Titan oder Zinkteilen (oder Legierungen
aus beliebigen der vorstehend genannten) oder Teilen aus rostfreiem
Stahl bereitgestellt werden kann. Es wird vielleicht auch möglich sein,
das Verfahren auf Magnesiumteile anzuwenden. Vorzugsweise ist das
Teil jedoch Aluminium oder eine Legierung davon. Vorzugsweise umfaßt das Teil
als Hauptanteil Aluminium, wobei der Hauptanteil im Rahmen dieser
Beschreibung geeigneterweise mindestens 80 Gew-%, vorzugsweise mindestens
90 Gew-%, stärker bevorzugt
mindestens 95 Gew-% und besonders bevorzugt mindestens 99 Gew-%
umfaßt.
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Vorteilhafterweise muß das Aluminiumteil
vor der Passivierung nicht anodisiert werden.
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Bei dem Verfahren kann das Metallteil
vor dem Kontakt mit der Flüssigkeit
durch ein oder mehrere herkömmliche
Verfahren, wie sie bei der Oberflächenbehandlung von Metallen
verwendet werden, z. B. Alkaliätzreinigung,
Säurereinigung,
Aufrauhen mit einer Bürste,
mechanisches Aufrauhen, Aufrauhen mit Aufschlämmung, Sandstrahlen, Schleifreinigung,
elektrolytische Reinigung, Entfetten mit Lösungsmittel, Ultraschallreinigung,
nicht ätzende
Alkalireinigung, Grundieren, Kies-/Kugelstrahlen, elektrolytisches
Aufrauhen, vorbehandelt werden. Einzelheiten zu solchen Verfahren,
wenn sie bei Aluminium angewendet werden, liefern S. Wernick, R.
Pinner und P. G. Sheasby „The
surface treatment and finishing of aluminum and its alloys", veröffentlicht
von Finishing Publication Ltd., 5. Aufl., ASM INTERNATIONAL (1987).
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Wird das Teil vorbehandelt, sind
jene Vorbehandlungen bevorzugt, mit denen der Oberflächencharakter
des Teils angepaßt
wird, z. B. jene, die Reinigen, Aufrauhen und dergleichen einbeziehen.
Wird jedoch eine Oberflächenbeschichtung
auf die Oberfläche
des Teils aufgebracht, wird die Beschichtung vorzugsweise als Flüssigkeit
aufgebracht.
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Vorzugsweise wird das Metallteil
gereinigt und/oder geätzt,
bevor es mit der Flüssigkeit
in Kontakt gebracht wird. Die Reinigung und/oder das Ätzen kann
mit einer alkalischen Flüssigkeit,
z. B. Natriumhydroxid, gegebenenfalls mit Zusatzstoffen, wie Natriumgluconat
und/oder Sorbit, ausgeführt
werden.
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Das Teil kann auch einer belagsentfernenden
Behandlung, geeigneterweise mit Salpetersäure, unterzogen werden. Nach
dieser Behandlung sollte das Teil abgespült und/oder getrocknet werden,
bevor es mit der Flüssigkeit
in Kontakt gebracht wird. Geeigneterweise befindet sich zwischen
dem Metallteil und der ersten Schicht keine Zwischenschicht oder
-schichten, die eine Dicke von mehr als 5 μm, vorzugsweise mehr als 2 μm, stärker bevorzugt
mehr als 1 μm
aufweisen. Vorzugsweise wird das Metallteil direkt mit der Flüssigkeit
in Kontakt gebracht, um dadurch die erste Schicht herzustellen.
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In einigen Fällen, in denen relativ dicke
Passivierungsschichten auf das Teil aufgebracht werden müssen, kann
auf der ersten Schicht eine zweite Schicht bereitgestellt werden,
indem die erste Schicht mit einer Flüssigkeit in Kontakt gebracht
wird, die ein Silikat und teilchenförmiges Material umfaßt. Die
Flüssigkeit,
die zur Herstellung der zweiten Schicht verwendet wird, kann unabhängig von
dem sein, was hier in einer beliebigen Darlegung in Bezug auf die
zur Herstellung der ersten Schicht verwendete Flüssigkeit beschrieben wird. Die
Flüssigkeit
zur Herstellung der zweiten Schicht umfaßt vorzugsweise die gleichen
Bestandteile, vorzugsweise in den gleichen Mengen, wie die Flüssigkeit,
die zur Herstellung der ersten Schicht verwendet wird. Die zweite
Schicht kann jedes beliebige Merkmal der hier beschriebenen ersten
Schicht aufweisen. Vorzugsweise beinhaltet das Verfahren keinerlei
Zwischenbehandlung, z. B. chemische Behandlung, der ersten Schicht
vor dem Kontakt mit der Flüssigkeit
zur Bildung der zweiten Schicht. Alles, was geeigneterweise erforderlich
sein kann, ist, daß die
Oberfläche
der ersten Schicht getrocknet wird, z. B. indem sie 15 min den Umgebungsbedingungen
ausgesetzt wird.
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Die erste und zweite Schicht können zusammen
ein Schichtgewicht von mindestens 10 g/m2,
vorzugsweise 12 g/m2 aufweisen. Das Schichtgewicht
kann weniger als 200 g/m2, geeigneterweise
weniger als 100 g/m2, vorzugsweise weniger
als 90 g/m2, stärker bevorzugt weniger als
80 g/m2, besonders bevorzugt weniger als
70 g/m2 betragen.
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Die erste und zweite Schicht können zusammen
eine mittlere Dicke von weniger als 50 μm, geeigneterweise weniger als
40 μm, vorzugsweise
weniger als 35 μm,
besonders bevorzugt weniger als 30 μm aufweisen. Die Dicke kann
mehr als 0,1 μm,
geeigneterweise mehr als 2 μm,
vorzugsweise mehr als 5 μm,
stärker bevorzugt
mehr als 10 μm,
besonders bevorzugt mehr als 15 μm
betragen.
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Es wurde gefunden, daß das Teil
vorteilhafterweise keinerlei weitere Behandlung braucht, z. B. braucht
es nicht mit einer protischen Säure
und/oder einer beliebigen sauren Spezies behandelt werden, nachdem
die erste Schicht und gegebenenfalls die zweite Schicht bereitgestellt
wurden.
-
In einigen Situationen, in denen
es z. B. gewünscht
ist, den für
das Teil bereitgestellten Schutz zu erhöhen oder die Form des Schutzes
anzupassen, kann das Verfahren jedoch den weiteren Schritt des in
Kontakt bringens der ersten Schicht (oder der zweiten Schicht, wenn
eine bereitgestellt wird) mit einem modifizierenden Mittel, geeigneterweise
zum Anpassen des pH-Wertes der Oberfläche der Schicht, umfassen.
Ein so behandeltes Teil kann die folgenden Prüfungen bestehen:
- Prüfung
1 – Das
passivierte Metallteil wird 2 min dem Dampf eines kochenden Wasserkessels
ausgesetzt, danach mit Baumwollwatte abgerieben und darauf bewertet,
ob es einen Gewichtsverlust als Folge einer Entfernung der ersten
Schicht (und oder der zweiten Schicht, wenn eine bereitgestellt
wird) gibt. Das Teil besteht die Prüfung, wenn weniger als 5 Gew-%,
vorzugsweise weniger als 2 Gew-%, stärker bevorzugt weniger als
1 Gew-%, besonders bevorzugt ungefähr 0,4 Gew-% der ersten Schicht
(und oder der zweiten Schicht, wenn eine bereitgestellt wird) durch
die Behandlung entfernt werden.
- Prüfung
2 – Das
passivierte Metallteil wird 10 min in eine Abziehlösung von
90°C getaucht,
die Kaliumdichromatdihydrat (215 g) und Orthophosphorsäure (280
ml; s. g. 1,84) umfaßt.
Das Teil wird herausgenommen, abgespült und dann mit Baumwollwatte
abgewischt und darauf bewertet, ob es einen Gewichtsverlust als
Folge einer Entfernung der ersten Schicht (und oder der zweiten Schicht,
wenn eine bereitgestellt wird) gibt. Das Teil besteht die Prüfung, wenn
weniger als 5 Gew-%, vorzugsweise weniger als 2 Gew-%, stärker bevorzugt
weniger als 1 Gew-%, besonders bevorzugt ungefähr 0,4 Gew-% der ersten Schicht
(und/oder der zweiten Schicht, wenn eine bereitgestellt wird) durch
die Behandlung entfernt werden.
-
Das modifizierende Mittel wird vorzugsweise
mit Umgebungstemperatur oder einer höheren, stärker bevorzugt einer Temperatur
im Bereich von 20°C
bis 90°C,
besonders bevorzugt 20°C
bis 60°C
angewendet.
-
Vorzugsweise sorgt das modifizierende
Mittel dafür,
daß der
pH-Wert zumindest der äußersten
Oberfläche
der ersten Schicht (oder der zweiten Schicht, wenn eine bereitgestellt
wird) verringert wird, so daß ihr pH-Wert
nach der Anwendung des modifizierenden Mittels kleiner ist als ihr
pH-Wert vor der Anwendung. Vorzugsweise ist der pH-Wert (vor der
Anwendung) der Flüssigkeit,
die ein Silikat und teilchenförmiges
Material umfaßt,
höher als
der pH-Wert (vor der Anwendung) des modifizierenden Mittels. Der
pH-Wert des modifizierenden Mittels kann kleiner als 10,0, vorzugsweise
kleiner als 9,0, stärker
bevorzugt kleiner als 8,0 sein. Besonders bevorzugt ist der Fall,
in dem der pH-Wert etwa 7 oder weniger beträgt. In den am meisten bevorzugten
Ausführungsformen
ist der pH-Wert kleiner als 5,0. Der pH-Wert kann größer als
1, vorzugsweise größer als
2 und stärker
bevorzugt größer als
3 sein.
-
Vorzugsweise enthält das modifizierende Mittel
Wasser als Lösungsmittel.
Vorzugsweise umfaßt
das modifizierende Mittel eine wäßrige Lösung oder
Dispersion. Vorzugsweise enthält
das modifizierende Mittel einen oder mehrere Bestandteile, die aus
Säuren,
Pufferformulierungen, kolloidalen Suspensionen und Salzen ausgewählt sind.
Stärker
bevorzugt enthält
das modifizierende Mittel einen oder mehrere Bestandteile, die aus Pufferformulierungen,
kolloidalen Suspensionen und Salzen ausgewählt sind, wobei Salze besonders
bevorzugt sind.
-
Bevorzugte Säuren sind protische Säuren und
schließen
Phosphorsäure,
Schwefelsäure,
Salzsäure, Salpetersäure, Essigsäure, Citronensäure, Natriumhydrogencarbonat
und Borsäure
ein, wobei Borsäure
besonders bevorzugt ist.
-
Bevorzugte Pufferformulierungen schließen Formulierungen
ein, die Citronensäure
und/oder ein Monohydrogenphosphat und/oder ein Dihydrogenphosphat
und/oder Borsäure
in Kombination mit z. B. einer starken Säure und/oder einer Lauge enthalten.
Besonders bevorzugte Pufferformulierungen enthalten ein Phosphat.
-
Bevorzugte kolloidale, Suspensionen
enthalten unlösliche
Oxide und/oder Hydroxide vorzugsweise von Elementen der III. oder
IV. Gruppe, wobei Siliciumdioxid und Aluminiumhydroxid besonders
bevorzugt sind.
-
Die Kationen der Salze können aus
der I., II. und III. Gruppe, Metallen und Übergangsmetallen, insbesondere Übergangsmetallen
der 1. Reihe ausgewählt
sein. Bevorzugte Salze weisen Kationen auf, die aus Natrium, Kalium,
Magnesium, Calcium, Aluminium, Titan, Mangan, Eisen Kupfer und Zink
ausgewählt
sind.
-
Die Anionen der Salze können aus
Sulfat, Monohydrogenphosphat, Dihydrogenphosphat, Orthophosphat,
Polyvinylphosphonat, Acetat, Citrat, Aluminat, Chlorid, Propionat
und Nitrat ausgewählt
sein.
-
Bevorzugte Salze schließen Aluminiumsulfat,
Natriumhydrogenphosphat, Natriumsulfat, Natriumcitrat, Calciummonohydrogenphosphat,
Aluminiumnitrat, Aluminiumchlorid, Titan(III)-sulfat, Eisen(III)-nitrat, Eisen(III)-sulfat,
Eisen(II)-sulfat, Eisen(III)-phosphat, Kupfer(II)-sulfat, Kupfernitrat,
Zink(II)-sulfat, Zinkphosphat und Manganphosphat ein.
-
Besonders bevorzugte Salze schließen Aluminiumsulfat,
Aluminiumnitrat, Eisen(III)-nitrat, Eisen(III)-sulfat, Eisen(II)-sulfat,
Kupfer(II)-sulfat, Kupfernitrat und Zink(II)-sulfat ein.
-
Das am stärksten bevorzugte Salz ist
Aluminiumsulfat.
-
Umfaßt das modifizierende Mittel
eine Lösung
oder Dispersion, kann die Konzentration des gelösten oder dispergierten Stoffes
mindestens 2 Gew-%, geeigneterweise mindestens 3 Gew-%, vorzugsweise
mindestens 4 Gew-% und stärker
bevorzugt mindestens 5 Gew-% betragen. Die Konzentration des gelösten oder dispergierten
Stoffes kann weniger als 50 Gew-%, vorzugsweise weniger als 40 Gew-%
und stärker
bevorzugt weniger als 30 Gew-% betragen.
-
Von bevorzugten modifizierenden Mitteln
wird angenommen, daß sie
auf der ersten Schicht (oder der zweiten Schicht, wenn eine bereitgestellt
wird) eine Ablagerung oder einen Niederschlag bilden, der als Sperre für den Durchgang
von alkalischem Material aus der Schicht darunter wirken kann. Ein
solcher Niederschlag ist vorzugsweise im wesentlichen unlöslich in
Wasser. In einigen Fällen
kann das aufgebrachte modifizierende Mittel in der Lage sein, mit
der Schicht, die es kontaktiert, chemisch zu reagieren, um einen
unlöslichen
Niederschlag zu erzeugen. Wenn Aluminiumsulfat verwendet wird, kann
z. B. unlösliches
Aluminiumhydroxid gebildet werden. In anderen Fällen kann das modifizierende
Mittel jedoch dadurch wirken, daß es Material aus der Schicht,
die es kontaktiert, auswäscht.
-
Das modifizierende Mittel kann auf
eine beliebige geeignete Weise aufgebracht werden, z. B. durch Tauchen,
Sprühen
oder Auftragen mit einer Walze.
-
Es zeigt sich, daß ein modifizierendes Mittel
gewählt
werden kann, welches das Anfärben
der ersten Schicht (oder der zweiten Schicht, wenn eine bereitgestellt
wird) mit geeigneten Farbstoffen ermöglicht. Dies kann einen Weg
zum Färben
der ersten Schicht (oder der zweiten Schicht, wenn eine bereitgestellt
wird) darstellen. Ein anderer Weg ist, unterschiedlich gefärbte Pigmente
oder Farbstoffe in der Flüssigkeit,
die aufgebracht wird, zu verwenden. Es können auch andere modifizierende
Mittel gewählt
werden, welche das Beschmutzen verringern oder verhindern.
-
Im Falle, daß nach dem Aufbringen der ersten
Schicht oder gegebenenfalls der zweiten Schicht eine weitere Behandlung
stattfindet, umfaßt
eine solche weitere Behandlung vorzugsweise nicht die Behandlung mit
einer Flüssigkeit,
die ein Silikat und dispergiertes teilchenförmiges Material umfaßt, z. B.
einer Flüssigkeit, wie
sie in einer beliebigen Darlegung hier beschrieben ist.
-
Vorteilhafterweise kann die ganze
Passivierung des Teils bei einer Temperatur von weniger als 260°C, geeigneterweise
weniger als 230°C,
vorzugsweise weniger als 200°C,
stärker
bevorzugt weniger als 150°C, besonders
bevorzugt weniger als 100°C
ausgeführt
werden.
-
Der Endverwendungszweck des in dem
Verfahren behandelten Metallteils kann ein beliebiger von denen
sein, bei denen ein passiviertes Metall erforderlich ist. Das Teil
kann z. B. ein Konstruktionselement, wie eine Platte oder ein Profil,
ein Fahrzeugteil, wie eine Karosseriewand, ein Flugzeugteil oder
dergleichen oder ein beliebiges der in der Einführung dieser Beschreibung beschriebenen
Teile sein. Das passivierte Metallteil kann mit einer anderen Materialschicht,
z. B. einem Lack, beschichtet werden.
-
Ein Vorteil der Verwendung einer
ersten Schicht (und gegebenenfalls einer zweiten Schicht), wie sie beschrieben
sind, ist der, daß die
Ausbesserung einer Beschädigung
relativ einfach sein kann. Eine beschädigte Fläche kann (sogar an Ort und
Stelle, z. B. wenn es sich bei dem Teil um eine Autokarosseriewand
handelt) z. B. mit einer Flüssigkeit,
wie sie vorstehend beschrieben ist, in Kontakt gebracht werden und
dann auf geeignete Weise getrocknet werden, z. B. mit einem Heißlufttrockner
(oder dergleichen). Nennenswert wird sein, daß keine gefährlichen Lösungsmittel verwendet werden
müssen,
da die Flüssigkeit
wäßrig ist,
was eindeutig Vorteile hat.
-
Gemäß einem zweiten Aspekt der
Erfindung wird ein nicht-lithographisches Metallteil bereitgestellt, das
durch ein Verfahren gemäß dem ersten
Aspekt herstellbar ist.
-
Der dritte Aspekt der Erfindung ist
die Verwendung einer Flüssigkeit,
die ein Silikat und ein teilchenförmiges Material umfaßt, zur
Herstellung einer passivierenden (oder korrosionsverhindernden)
ersten Schicht auf einer Oberfläche
eines nicht-lithographischen Metallteils.
-
Es wurde gefunden, daß ein, wie
hier beschrieben, hergestelltes Material eine passivierende Schicht einschließt, welche
gut auf dem darunterliegenden Teil haftet. Es wird angenommen, daß dies auf
die Bildung chemischer Bindungen zwischen dem Metallteil, insbesondere
wenn es ein Aluminiumteil ist, und dem Silikat zurückzuführen ist.
Es können
z. B. Alumino-Silikat-Bindungen
gebildet werden.
-
Gemäß einem vierten Aspekt der
Erfindung wird ein passiviertes nicht-lithographisches Metallteil
bereitgestellt, das ein Metall umfaßt, welches mit einer ersten
Schicht bereitgestellt wird, die ein Bindemittelmaterial, das sich
von einer Flüssigkeit
ableitet oder ableitbar ist, die ein Silikat und teilchenförmiges Material
umfaßt.
-
Es wird angenommen, daß das Bindemittelmaterial,
das sich von einer Flüssigkeit
ableitet und ein Silikat umfaßt,
Silikatpolymerionen enthält,
die bei der Entfernung von Wasser zur Kondensation gebracht werden,
wodurch -Si-O-Si- Einheiten gebildet werden. Gemäß einem weiteren Aspekt stellt
die Erfindung ein passiviertes nicht-lithographisches Metallteil
bereit, welches eine erste Schicht enthält, welche ein Bindemittelmaterial
umfaßt,
das eine polymere Struktur umfaßt,
die -Si-O-Si- Einheiten enthält,
in welcher teilchenförmiges Material
angeordnet ist.
-
Vorzugsweise bestehen 30 bis 80 Gew-%,
stärker
bevorzugt 40 bis 70 Gew-% der ersten Schicht aus dem teilchenförmigen Material.
-
Das teilchenförmige Material kann mindestens
20 Gew-%, vorzugsweise mindestens 30 Gew-%, stärker bevorzugt mindestens 40
Gew-% an einem ersten Material, wie es hier beschrieben ist, enthalten.
-
Das teilchenförmige Material auf dem Träger kann
mindestens 20 Gew-%, vorzugsweise mindestens 30 Gew-%, stärker bevorzugt
mindestens 40 Gew-% an einem zweiten Material, wie es hier beschrieben
ist, enthalten.
-
In der ersten Schicht kann das Verhältnis in
Gew-% an erstem Material zu den Gew-% an zweitem Material im Bereich
von 0,5 bis 2, vorzugsweise im Bereich von 0,75 bis 1,5 liegen,
stärker
bevorzugt etwa 1 : 1 betragen.
-
Die erste Schicht weist vorzugsweise
eine mittlere Dicke von weniger als 100 μm, geeigneterweise weniger als
60 μm, vorzugsweise
weniger als 40 μm,
stärker
bevorzugt weniger als 30 μm,
besonders bevorzugt weniger als 20 μm auf.
-
Die erste Schicht kann eine mittlere
Dicke von mehr als 0,1 μm,
geeigneterweise mehr als 0,5 μm,
vorzugsweise mehr als 1,0 μm,
stärker
bevorzugt mehr als 1,5 μm,
besonders bevorzugt mehr als 2 μm
aufweisen.
-
Auf der ersten Schicht kann eine
zweite Schicht bereitgestellt werden, welche ein Bindemittelmaterial und
teilchenförmiges
Material enthält,
wie beschrieben.
-
Die erste Schicht (oder gegebenenfalls
die zweite Schicht, wenn eine bereitgestellt wird) kann einen Ra-Wert,
der unter Verwendung eines Taststift-Meßinstrumentes (eines Hommelmeters
T2000) mit einem LV-50 Meßkopf
gemessen wird, von mindestens 0,1 μm, geeigneterweise mindestens
0,2 μm,
vorzugsweise mindestens 0,3 μm,
stärker
bevorzugt mindestens 0,4 μm
aufweisen. Der Ra-Wert kann 3 μm
oder weniger, geeigneterweise 2 μm
oder weniger, vorzugsweise 1,5 μm
oder weniger betragen.
-
Die erste Schicht (oder die erste
und die zweite Schicht zusammen) kann mindestens 1 g/m2,
geeigneterweise mindestens 3 g/m2, vorzugsweise
mindestens 5 g/m2, stärker bevorzugt mindestens 10
g/m2, besonders bevorzugt mindestens 12
g/m2 an Material umfassen.
-
Die erste Schicht (oder die erste
und die zweite Schicht zusammen) kann weniger als 200 g/m2, geeigneterweise weniger als 100 g/m2, vorzugsweise weniger als 90 g/m2, stärker
bevorzugt weniger als 80 g/m2, besonders
bevorzugt weniger als 70 g/m2 an Material
umfassen.
-
Die Gewichtsverhältnisse von festem SiO2 zu teilchenförmigem Material, von metallischen
oder nichtmetallischen Silikatfeststoffen zu teilchenförmigem Material;
von erstem teilchenförmigen
Material zu festem SiO2; von metallischen
oder nichtmetallischen Silikatfeststoffen zu erstem und/oder zweitem
teilchenförmigen Material;
die Dicken und Schichtgewichte, die gemäß des ersten Aspekts beschrieben
sind, können
gemäß dem vierien
Aspekt auf die Erfindung angewendet werden.
-
Jedes beliebige Merkmal und jeder
beliebige Aspekt einer beliebigen hier beschriebenen Erfindung oder
Ausführungsform.
kann mit einem beliebigen Merkmal und einem beliebigen Aspekt einer
beliebigen anderen hier beschriebenen Erfindung oder Ausführungsform
kombiniert werden.
-
Die Erfindung wird nun anhand von
Beispielen beschrieben.
-
Herstellung von behandeltem
Aluminium
-
Beispiel 1
-
Schritt 1
-
Vorbereitung
des Aluminiums
-
Eine 0,3 mm dicke Platte aus einer
Aluminiumlegierung der Bezeichnung AA1050 wurde auf eine Größe von 210
mm × 300
mm geschnitten. Die Platte wurde dann bei Umgebungstemperatur für 60 s mit
der Vorderseite nach oben in eine Lösung aus Natriumhydroxid, aufgelöst in destilliertem
Wasser (100 g/l), getaucht und gründlich mit Wasser abgespült.
-
Schritt 2
-
Herstellung
der Beschichtungsformulierung
-
Folgende Reagenzien wurden zur Herstellung
verwendet:
- – Natriumsilikatlösung mit
einem SiO2 : Na2O-Verhältnis im
Bereich von 3,17 bis 3,45 (im Mittel etwa 3,3); einer Zusammensetzung
von 27,1 bis 28,1 Gew-% SiO2, 8,4 bis 8,8
Gew-% Na2O, der Rest ist Wasser, und einer
Dichte von etwa 75 Twaddel (°Tw),
was 39,5 Baumé (°Bé)
entspricht, und einer Dichtezahl von 1,375.
- – Entionisiertes
Wasser mit einem spezifischen Widerstand von 5MΩ·cm
- – Al2O3-Pulver, umfassend
Aluminiumoxid (99,6%) in Form hexagonaler Plättchen. Die mittlere Teilchengröße beträgt 3 μm. Das Pulver
weist eine Härte
von 9 Mohs auf (auf einer Härteskala
von 0–10).
- – Rutil-Titandioxid,
bereitgestellt mit einer anorganischen Beschichtung aus Al2O3, ZnO und ZnPO4. Die mittlere Kristallgröße beträgt 0,23 μm.
-
Entionisiertes Wasser (48 g, 24 Gew-%)
und Natriumsilikatlösung
(80 g, 40 Gew-%) wurden in einen 250 ml-Becher gegeben und die Lösung wurde
mit einem mit maximaler Geschwindigkeit betriebenen starkscherenden
Silverson-Mischer gemischt. Dann wurde Titandioxidpulver (36 g,
18 Gew-%) in Portionen von etwa 2 g alle 10 s zugegeben. Nach Beendigung
der Zugabe wurde die Flüssigkeit
noch 2 min gemischt. Dann wurde Aluminiumoxidpulver (36 g, 18 Gew-%)
in Portionen von etwa 2 g alle 10 s zugegeben. Nach Beendigung der
Zugabe wurde die Flüssigkeit
noch 2 min gemischt. Es wurde festgestellt, daß die Viskosität der Flüssigkeit,
wenn sie bei 20°C
und einer Schergeschwindigkeit von 200 s–1 unter
Verwendung eines Mettler Rheomat 180 Viskosimeters, das eine Doppelspalt-Meßgeometrie
enthielt, gemessen wurde, etwa 10 cP betrug.
-
Schritt 3
-
Auftragen der
Beschichtungsformulierung
-
Die in Schritt 2 hergestellte Beschichtungsformulierung
wurde mit einem rotierenden Meyerrakel-Auftraggerät (Bezeichnung
K303) so auf die in Schritt 1 hergestellte Aluminiumplatte aufgetragen,
dass eine Naßfilmdicke
von 6 μm
erhalten wurde.
-
Schritt 4
-
Trocknen der
Formulierung
-
Die in Schritt 3 hergestellte beschichtete
Platte wurde für
80 s bei 130°C
in einen Ofen gegeben. Die Platte wurde dann aus dem Ofen entnommen
und auf Umgebungstemperatur abkühlen
gelassen.
-
Schritt 5
-
Behandlung nach
dem Trocknen
-
Die in Schritt 4 hergestellte getrocknete
Platte wurde für
30 s in Aluminiumsulfat (0,1 M) getaucht. Die Platte wurde dann
etwa 20 s mit Leitungswasser abgespritzt und durch Fächeln getrocknet.
-
Beispiel 2
-
Es wurde im allgemeinen das Verfahren
von Beispiel 1 befolgt, außer
daß in
Schritt 2 eine andere Beschichtungsformulierung verwendet wurde.
Die Formulierung wurde hergestellt, indem die folgenden Bestandteile
in der angegebenen Reihenfolge zu entionisiertem Wasser (40 Gew-%)
zugegeben wurden. Nach jeder Zugabe wurde die Formulierung mit hoher
Scherbeanspruchung gemischt.
-
-
Beispiel 3
-
Es wurde das Verfahren von Beispiel
2 befolgt, außer
daß in
Schritt 2 die folgenden Bestandteile in der nachstehend angegebenen
Reihenfolge gemischt wurden.
-
-
Beispiel 4
-
Es wurde das Verfahren von Beispiel
2 befolgt, wobei in Schritt 2 die folgenden Bestandteile in der nachstehend
angegebenen Reihenfolge gemischt wurden.
-
-
Beispiel 5
-
Es wurde das Verfahren von Beispiel
2 befolgt, wobei in Schritt 2 die folgenden Bestandteile in der nachstehend
angegebenen Reihenfolge gemischt wurden.
-
-
Beispiele 6 bis 8
-
Es wurde das Verfahren von Beispiel
1 befolgt, außer
daß anstelle
der Aluminiumfolie eine Folie aus gehärtetem rostfreiem Stahl AIS
1304 (Beispiel 6), Titan (Reinheit 99,7%) (Beispiel 7) und Zink
(Reinheit 99,9%) (Beispiel 8) verwendet wurde. Die Beschichtungsformulierung
haftete anscheinend gut auf jedem der Metalle.
-
Beispiel 9
-
Prüfung der Beschichtungen
-
Prüfung 1
-
Bei dieser wurden 10 cm × 10 cm
Proben der in den Beispielen hergestellten Platten 2 min dem Dampf eines
kochenden Wasserkessels ausgesetzt, danach mit Baumwollwatte abgewischt
und darauf bewertet, ob es einen Gewichtsverlust als Folge einer
Entfernung der Beschichtungsformulierung gab.
-
Prüfung 2
-
Es wurde eine Abziehlösung hergestellt,
die aus Kaliumdichromatdihydrat (215 g) und Orthophosphorsäure (280
ml; s. g. 1,84) bestand. Dann wurden 10 cm × 10 cm Proben der in den Beispielen
hergestellten Platten für
mindestens 10 min in die siedende (etwa 90°C heiße) Abziehlösung getaucht. Die Proben wurden herausgenommen,
abgespült
und mit Baumwollwatte abgewischt, bevor sie darauf bewertet wurden,
ob es einen Gewichtsverlust als Folge einer Entfernung der Beschichtungsformulierung
gab.
-
Prüfung 3 (Bewertung der Kratzfestigkeit)
-
Eine relativ große Aluminiumplatte wurde auf
die Fläche
eines Labortisches gelegt und mit Klebeband entlang gegenüberliegender
paralleler Seiten an den Labortisch geklebt. Eine kleinere Probe
einer zu prüfenden
Platte wurde mit der beschichteten Seiten nach oben und dadurch
in Kontakt mit dem Aluminium der großen Platte befindlich zwischen
die große
Platte und den Labortisch eingeschoben. Oben auf die große Platte wurde
ein 1 kg-Gewicht gelegt, so daß es über der
Probe angeordnet war. Dann wurde die Probe mit der Hand zwischen
dem Labortisch und der großen
Platte herausgezogen.
-
Die entnommene Probe wurde visuell
auf Zeichen auf ihrer beschichteten Oberfläche bewertet; durch Abwischen
der Oberfläche
mit einem weißen
Papiertaschentuch und Untersuchen des Papiertaschentuches darauf
bewertet, ob etwas von der Beschichtung als feines Pulver entfernt
wurde; und auf irgendwelche Kratzer bewertet, bei denen das darunterliegende
Metall sichtbar war.
-
Prüfung 4 (Mechanische Abriebprüfung)
-
Es wurde ein Mechanical Rub Tester,
hergestellt von der Research Equipment (London) Limited, verwendet.
Das Gerät
hat einen Schleifkopf, welcher so angeordnet ist, daß er sich
mit etwa 40 Zyklen min horizontal auf einer Probe auf und ab bewegt,
wobei die Bewegung durch eine Rad- und Kolbenbewegung erzeugt wird.
-
Eine zu prüfende 80 mm × 160 mm
große
Probe wurde auf das Bett der Maschine gelegt, welche mit einem 6
cm2 großen
Schleifscheuerstopfen aus Polypropylen ausgestattet war. Der Schleifkopf
wurde ausbalanciert und dann ein zusätzliches 200 g-Gewicht aufgebracht.
Auf die beschichtete Oberfläche
der Probe wurden 1 bis 2 ml einer Formulierung aufgetragen, die
ein Farblösungsmittel,
ein grenzflächenaktives
Mittel und feines Siliciumdioxidschleifmittel (0,5 Gew-%) umfaßt, verkauft
unter dem Warenzeichen TONE-UP von Horsell Graphic Industries, und
mit dem Reiben begonnen. Wenn nach 5 min keine Abnutzung beobachtet wird,
dann wird das 200 g-Gewicht durch ein 300 g-Gewicht ersetzt und
das Reiben weitere 5 min fortgesetzt.
-
Bei der Prüfung wird die Platte auf Abnutzung
untersucht, z. B. ob die Metalloberfläche, die unter der Beschichtung
liegt, freigelegt wird.
-
Prüfung 5 (Fähigkeit als Haftoberfläche)
-
Ein lichtempfindliches Material vom
Typ Chinondiazid/Novolakharz wurde aus einem organischen Lösungsmittel
so auf eine 10 cm × 10
cm Probe des in Beispiel 1 hergestellten Materials aufgetragen,
daß ein Trockenschichtgewicht
von 2 g/m2 erhalten wurde. Bis auf einen
abgegrenzten Bereich von 50 mm Breite wurde die gesamte Probe gemäß Verfahren,
die bei der Herstellung von lithographischen Druckplatten Standard sind,
bestrahlt und entwickelt. Dies führte
dazu, daß die
gesamte Beschichtung, außer
der in dem abgegrenzten Bereich, entfernt wurde. Die Probe wurde
auf normale Art und Weise eingefärbt
und alles überschüssige Wasser
von der Probe entfernt, bevor eine Prüfung erfolgte, um zu bewerten,
wie leicht die verbleibende Beschichtung abgerieben werden kann.
Bei der Prüfung
wurden 1 bis 2 ml der TONE-UP Formulierung, wie sie bei der Prüfung 4 beschrieben
ist, auf die Mitte des abgegrenzten eingefärbten Bereiches aufgetragen.
Dann wurde die TONE-UP Formulierung mit einem kleinen Bausch trockener
Baumwollwatte 50 mal kräftig über den abgegrenzten
Bereich gerieben, wobei einmal Reiben als eine Hin- und Rückbewegung über den
Bereich definiert ist, jeder Punkt in dem geprüften Bereich somit 100 mal überstrichen
wird. Die TONE-UP Formulierung wurde dann von der Probe abgewaschen
und ein Schwamm verwendet, um Farbe auf den abgegrenzten Bereich
aufzutragen. Es wurde ein Vergleich gezogen zwischen der Farbannahme
des abgegrenzten Bereiches und einem unmittelbar daran angrenzenden
Bereich.
-
Ergebnisse
-
- Prüfung
1: Die bei Beispiel 1 hergestellte Probe zeigte keinen Gewichtsverlust.
- Prüfung
2: Die bei Beispiel 1 hergestellte Probe zeigte keinen Gewichtsverlust.
- Prüfung
3: Es wurde gefunden, daß die
bei den Beispielen 1 bis 5 hergestellten Proben im wesentlichen kratzfest
waren, das heißt,
nach der Prüfung
nur eine unbedeutende Kratzerbildung sichtbar war.
- Prüfung
4: Es wurde gefunden, daß die
Probe von Beispiel 1 eine Abnutzung zeigt, nachdem sie zwischen 5
und 6 min, wie beschrieben, behandelt worden war.
- Prüfung
5: Bei dem hergestellten Vergleich wurde gefunden, daß der abgegrenzte
Bereich nicht wesentlich entfernt wurde. Zusätzlich wurde bemerkt, daß die Leistung
der Probe im wesentlichen die gleiche war, wie die einer Probe,
die einen elektrochemisch aufgerauhten und anodisierten Aluminiumträger umfaßte, was darauf
schließen
läßt, daß die Fähigkeiten
als Haftoberfläche
der zwei Materialien ähnlich
sind.
-
Beispiel 10
-
Herstellung der Beschichtungsformulierung
-
Zur Herstellung wurden die folgenden
Reagenzien verwendet.
-
Natriumsilikatlösung, wie in Beispiel 1, Schritt
2 beschrieben.
-
Aluminiumoxid CR15 – ein kugelförmiges ausgefälltes Aluminiumoxid
mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 0,45 μm, einer
Härte von
9 Mohs und einer Kristalldichte von 3,98 g/cm3,
bezogen von der Abralap Ltd., England.
-
Plastorit Naintsch Micro – ein mineralisches
Dreikomponentenprodukt, umfassend Glimmer, Quarz und Chlorit (Magnesiumaluminiumsilikathydrat)
mit einer Dichte von 2,75 g/cm3, einer Härte von
3–4 Mohs
und einer mittleren Teilchengröße von 6 μm, bezogen
von der Naintsch Mineralwerke GmbH, Österreich.
-
Durcal 5 – teilchenförmiges Material, umfassend
Calciumcarbonat (≥98
Gew.-%), Magnesiumcarbonat (≤2
Gew-%) und Eisen(III)-oxid (≤0,05
Gew-%), mit einer Dichte von 1,3 g/cm3,
einem mittleren Teilchendurchmesser von 6 μm, wobei 29% der Teilchen einen
Durchmesser von weniger als 2 μm
aufweisen, bezogen von der Omya GmbH, Deutschland.
-
Durcal 2 – entspricht Durcal 5, außer daß die Dichte
1,1 g/cm3 beträgt, der mittlere Teilchendurchmesser
3 μm beträgt und 40%
der Teilchen einen Durchmesser von weniger als 2 μm aufweisen.
-
Kaolin ASP NC2 – wasserhaltiges Aluminiumsilikat
mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 1,3 μm und einer Dichtezahl von 2,58
g/cm3, bezogen von der Engelhard Corporation,
New Jersey, USA.
-
Entionisiertes Wasser (35,50 g, 35,5
Gew-%) und Natriumsilikatlösung
(2,50 g, 2,5 Gew-%) wurden zusammengegeben und mit einem Mischer
mit hoher Scherbeanspruchung gemischt. Die folgenden Bestandteile
wurden nacheinander zugegeben, wobei über einen geeigneten Zeitraum
mit einem Mischer mit hoher Scherbeanspruchung gemischt wurde.
-
-
Beispiele 11 bis 20
-
Aluminiumproben, hergestellt, wie
in Beispiel 1, Schritt 1 beschrieben, wurden zu verschiedenen Schichtgewichten
entweder mit der Formulierung von Beispiel 1, Schritt 2 oder von
Beispiel 10 beschichtet, getrocknet und dann unter Verwendung eines
Tests mit Essigsäuresalz-Spray,
beschrieben in BSI 7479: 1991 (ISO 9227: 1990), geprüft, um die
Leistung der Beschichtung einzuschätzen. Die Bedingungen, unter
denen der Test durchgeführt
wurde, waren 35°C
+ 1°C, 5% ± 0,5%
Salz, pH-Wert 3,1 bis 3,3, Prüfzeit
144 h. Die Proben wurden nach dem Test visuell bewertet. Die Ergebnisse
werden in Tabelle 1 bereitgestellt. Die Schichtgewichte von 6 g/m2 und 15 g/m2 wurden
in Form einer einzigen Schicht unter Verwendung eines Meyer-Rakels aufgetragen;
Schichtgewichte von 12 g/m2, 30 g/m2, 45 g/m2 und 65
g/m2 wurden in Form von zwei Beschichtungen
aufgetragen.
-
-
Vergleichsbeispiele
-
Beispiel C1- Chromatierte
Probe
-
0,076 mm 3003er Aluminiumfolie wurde
unter Verwendung einer Lösung
von Alocrom 1290, geliefert von Henkel Surface Technologies, so
passiviert, daß ein
Chromschichtgewicht von 2,0-1,9
mg/dm2 erhalten wurde. Die Probe wurde,
wie in Bezug auf die Beispiele 11 bis 20 beschrieben, geprüft. Das
Ergebnis stehen in Tabelle 2.
-
Beispiel C2
-
Eine Probe von 1050er Aluminium wurde
entfettet, indem sie 2 min in eine Natriumhydroxidlösung (10 g/l)
von 30°C
eingetaucht und nachfolgend 15 s einer belagsentfernenden Behandlung
in Schwefelsäure
(170 g/l) von 20°C
unterzogen wurde. Die Probe wurde dann 10 min in einer Schwefelsäurelösung (270
g/l) bei 30°C,
650 A·s/m2, 10 V anodisiert, wobei mechanisch gerührt wurde.
Die Probe wurde nachverdichtet, indem sie 10 min in entionisiertes
Wasser von 95–100°C getaucht
wurde, nachfolgend mit Leitungswasser, dann mit entionisiertem Wasser
abgespült
wurde, bevor sie in etwa 50°C
warmer Luft getrocknet wurde. Die Probe wurde, wie in Bezug auf
die Beispiele 11 bis 20 beschrieben, geprüft. Das Ergebnis ist in Tabelle
2 zu finden.
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Bemerkungen
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Die Proben der Beispiele 11 bis 20
gaben dem Aluminium alle einen gewissen Schutz. Bei den Beispielen
12, 13, 19 und 20 ist der Schutz am besten. Selbstverständlich kann
für beide
Formulierungen das Schichtgewicht so angepaßt werden, daß der Schutz
optimiert wird.
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Die Beispiele 12, 13, 19 und 20 ergaben
alle einen besseren Schutz als die Beispiele C1 und C2, welche beide
typisch für
derzeit verwendete Passivierungsverfahren sind.
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Die Aufmerksamkeit des Lesers wird
auf alle Arbeiten und Dokumente gelenkt, die zusammen mit oder vor
dieser Beschreibung in Verbindung mit dieser Anmeldung angemeldet
sind und die der öffentlichen
Prüfung mit
dieser Beschreibung zugänglich
sind, wobei die Inhalte aller derartigen Dokumente hier unter Bezugnahme aufgenommen
sind.
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Alle in dieser Beschreibung (einschließlich der
beiliegenden Ansprüche,
des Abstrakts und der Zeichnungen) offenbarten Merkmale und/oder
alle so offenbarten Schritte jeder beliebigen Methode oder jedes
beliebigen Verfahrens können
in einer beliebigen Kombination kombiniert werden, ausgenommen Kombinationen,
bei denen sich zumindest einige solcher Merkmale und/oder Schritte
gegenseitig ausschließen.
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Die Erfindung ist nicht auf die Einzelheiten
der vorstehenden Ausführungsformen)
beschränkt.