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Verfahren
und Beschichtungsmittel zur stromfreien Korrosionsschutzbeschichtung
verschiedener Metallsubstrate sind bekannt. Sie bieten im Vergleich
zur anodischen oder kathodischen Tauchlackierung (ATL beziehungsweise
KTL), bei welchen das Anlegen elektrischer Spannungen notwendig
ist, insbesondere den Vorteil des einfacheren und preiswerteren
Prozesses sowie der kürzeren
Prozeßzeit.
Insbesondere lassen sich mit den stromfreien Verfahren Hohlräume in beziehungsweise
Kanten an den zu beschichtenden Substraten besser beschichten als
mit Verfahren, bei denen das Anlegen elektrischer Spannungen notwendig
ist.
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Bei
der stromfreien Korrosionsschutzbeschichtung, auch ACC-Verfahren (Autophoretic
Chemical Coating) genannt, werden in der Regel Polymerisate, beispielsweise
Emulsionspolymerisate enthaltend Acrylate oder Styrol/Butadien,
eingesetzt, die anionisch stabilisiert sind. Gegenüber den
vorgenannten ATL- und KTL-Verfahren weisen die ACC-Verfahren jedoch
den Nachteil auf, daß die
abgeschiedenen Schichten Fehlstellen aufweisen, die das Substrat
deutlich korrosionsanfälliger
machen. Daher werden solche mittels ACC-Verfahren abgeschiedenen
Schichten in der Regel durch Nachspülen mit chromhaltigen wäßrigen Beschichtungsmitteln
bearbeitet, um den Korrosionsschutz an den Fehlstellen zu verbessern.
In jüngerer
Zeit hat es sich jedoch herausgestellt, daß chromhaltige Beschichtungsmittel
große
Probleme bei der Umweltverträglichkeit
aufweisen sowie als hochgradig gesundheitsgefährdend einzustufen sind. Daher
ist man bestrebt, Chrom in Korrosionsschutzbeschichtungen vollständig zu
ersetzen. In der Folge der Entwicklung chromfreier Beschichtungsmittel
wurde weiterhin festgestellt, daß ACC-Beschichtungsmittel enthaltend
Salze der Lanthanid- sowie der d-Elemente sowie eine organische
filmbildende Komponente ebenfalls einen sehr guten, den chromhaltigen
Beschichtungsmitteln vergleichbaren Korrosionsschutz gewährleisten.
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In
WO-A-01/86016 wird
ein Korrosionsschutzmittel beschrieben, das eine Vanadium-Komponente
und eine weitere Komponente enthält,
die mindestens ein Metall ausgewählt
aus der Gruppe Zirkon, Titan, Molybdän, Wolfram, Mangan und Cer
enthält.
Nachteilig bei Korrosionsschutzmitteln gemäß
WO-A-01/86016 ist die Tendenz
der aus dem Substrat gebildeten Metallionen durch die abgeschiedene
Korrosionsschutzschicht zu wandern, da die Polymerisate zu einer
mangelhaften Filmbildung führen.
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In
WO-A-99/29927 wird
ein chromfreies wäßriges Korrosionsschutzmittel
beschrieben, das als Komponenten Hexafluoro-Anionen von Titan(IV)
und/oder Zirkonium(IV), Vanadiumionen, Übergangsmetallionen sowie Phosphor-
und/oder Phosphonsäure
enthält.
Nachteilig bei Korrosionsschutzmitteln gemäß
WO-A-99/29927 ist die Tendenz
der aus dem Substrat gebildeten Metallionen durch die abgeschiedene
Korrosionsschutzschicht zu wandern, da die Polymerisate zu einer
mangelhaften Filmbildung führen,
sowie die Verwendung von ökologisch
kritischen Substanzen, wie insbesondere Flusssäure oder Fluoride.
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WO-A-96/10461 beschreibt
ein wäßriges Korrosionsschutzmittel,
das als Komponenten Anionen mit einem Zentralatom, ausgewählt aus
der Gruppe Titan, Zirkonium, Hafnium, Silizium und mindestens 4
Fluoratomen als Liganden und eine organische Polymerdispersion enthält. Von
Nachteil bei der Erfindung gemäß
WO-A-96/10461 ist,
daß bei
der Abscheidung des Korrosionsschutzmittels auf der Substratoberfläche die
Polymerdispersionspartikel ausflocken und eine geringe Kontaktfläche zur
Oberfläche
ausbilden. Weiterhin haben die Latexpartikel den Nachteil, bei der
Diffusion in Hohlräume
oder an Kanten von dreidimensional ausgeprägten Substraten im Vergleich
zu molekulardispers verteilten Polymerisaten eine geringere Wanderungsgeschwindigkeit
zu haben. Zudem werden Schichten einer Dicke zwischen 1 Mikrometer
und 1 mm ausgebildet, was einen entsprechenden Materialbedarf pro
Flächenein heit
des zu beschichtenden Substrats bedingt. Schichten mit solchen Dicken
haben beim Trocknen, insbesondere bei hohen Temperaturen, eine ausgeprägte Neigung
zur Rissbildung. Weiterhin nachteilig ist die Tendenz der aus dem
Substrat gebildeten Metallionen durch die abgeschiedene Korrosionsschutzschicht
zu wandern sowie die Verwendung von ökologisch kritischen Substanzen,
wie insbesondere Flusssäure
oder Fluoride.
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DE-A-37 27 382 umfaßt chromfreie
wäßrige Dispersionen
von Addukten von Carbonsäuren
und Isocyanaten an Epoxide, welche zur autophoretischen Beschichtung
metallischer Oberflächen
geeignet sind. Solche Dispersionen weisen in dispergierter Form
einem Teilchendurchmesser von weniger als 300, bevorzugt zwischen
100 und 250 nm auf und können
nach Abscheidung auf der Metalloberfläche bei Temperaturen zwischen
60 und 200 °C
vernetzt werden. Auch solche Latexpartikel haben den Nachteil, bei
der Diffusion in Hohlräume
oder an Kanten von dreidimensional ausgeprägten Substraten im Vergleich
zu molekulardispers verteilten Polymerisaten eine geringere Wanderungsgeschwindigkeit
zu haben. Zudem werden Schichten einer Dicke zwischen 1 Mikrometer
und 1 mm ausgebildet, was einen entsprechenden Materialbedarf pro
Flächeneinheit
des zu beschichtenden Substrats bedingt. Schichten mit solchen Dicken
haben beim Trocknen, insbesondere bei hohen Temperaturen, eine ausgeprägte Neigung
zur Rissbildung. Weiterhin nachteilig ist die Tendenz der aus dem
Substrat gebildeten Metallionen durch die abgeschiedene Korrosionsschutzschicht
zu wandern sowie die Verwendung von ökologisch kritischen Substanzen,
wie insbesondere Flußsäure oder
Fluoriden.
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In
DE-A-103 30 413 werden
Beschichtungsmittel beschrieben, welche zur Beschichtung metallischer Oberflächen geeignet
sind und Caprolactam-modifizierte Polyisocyanate auf der Basis von
Polyethyleniminen enthalten können.
Die Beschichtungsmittel können
mittels Tauchlackie rung aufgebracht werden und weisen nach der Trocknung
Dicken zwischen 1 und 300 Mikrometer auf. Solchermaßen hergestellt
Schichten weisen ebenfalls einen hohen Materialbedarf auf und haben
beim Trocknen, insbesondere bei hohen Temperaturen, eine ausgeprägte Neigung
zur Rissbildung.
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Aufgabe und Lösung
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Im
Lichte des vorgenannten Standes der Technik, war es die Aufgabe
der Erfindung, ein ökologisch weitgehend
unbedenkliches Korrosionsschutzmittel zu finden, welches mittels
eines technisch einfach durchführbaren
Prozesses auf das zu schützende
Substrat aufgebracht werden kann. Weiterhin sollte das Korrosionsschutzmittel
die Wanderung der aus dem Substrat gebildeten Metallionen weitgehend
unterbinden sowie gut an Kanten und in Hohlräume des Substrats abgeschiedenen
werden. Desweiteren sollte der Einfluß von Fremdmetallionen möglichst
gering gehalten werden und mit vergleichsweise geringem Materialeinsatz
ein wirksamer Korrosionsschutz erzielt werden. Weiterhin sollte
das Konversionsschutzmittel für
möglichst
viele unterschiedliche Metallsubstrate einen wirksamen Schutz entwickeln
und weitgehend unabhängig
vom Redoxpotential des zu beschichtenden Substrats sein. Insbesondere
sollte die Neigung zur Rissbildung in der Korrosionsschutzschicht
beim Trocknen und beim Einbrennschritt unterdrückt werden, da die Korrosionsschutzwirkung
durch die sich bei der Rissbildung ergebenden Kanäle durch
die Lackschicht signifikant beeinträchtigt wird.
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Im
Lichte der vorgenannten Aufgaben wurde ein wässriges Beschichtungsmittel
gefunden, welches ein wasserdispergierbares und/oder wasserlösliches
Polymerisat P sowie eine an der Oberfläche des zu beschichtenden Substrats
oberflächenaktive
Substanz OS enthält,
wobei das Polymerisat P statistisch verteilt kovalent gebundenene
Liganden A aufweist, welche mit den bei der Korrosion des Substrats
freigesetzten Metallionen und/oder mit der Substratoberfläche Chelate
bilden, sowie statistisch verteilt vernetzenden funktionellen Gruppen
B aufweist, welche mit sich selbst, mit weiteren funktionellen Gruppen
B' des Polymerisats
P und/oder mit weiteren funktionellen Gruppen B und/oder B' an Vernetzern V
kovalente Bindungen ausbilden können.
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Weiterhin
wurde ein Verfahren zur autophoretischen Applikation eines wässrigen
Beschichtungsmittels für
metallische Substrate mit einem guten Korrosionsschutz gefunden,
welches das vorgenannte wasserdispergierbare und/oder wasserlösliche Polymerisat
P sowie eine an der Oberfläche
des zu beschichtenden Substrats oberflächenaktive Substanz OS enthält, wobei
die Dicke der Beschichtung nach der autophoretischen Applikation
zwischen 5 und 900 nm beträgt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das Substrat vor Abscheidung des erfindungsgemäßen Korrosionsschutzmittels
in einem weiteren vorgeschalteten Verfahrensschritt mit einem Korrosionsschutzmittel
K vorbehandelt.
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Beschreibung der Erfindung
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Das erfindungsgemäße Beschichtungsmittel
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Die
wasserdispergierbaren und/oder wasserlöslichen Polymerisate P des
erfindungsgemäßen Beschichtungsmittels
tragen Liganden A, welche mit den bei der Korrosion des Substrats
freigesetzten Metallionen Chelate bilden, und vernetzende funktionelle
Gruppen B, die mit sich selbst und/oder mit weiteren funktionellen
Gruppen C an Vernetzern V kovalente Bindungen ausbilden können.
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Im
Sinne der Erfindung wasserdispergierbar oder wasserlöslich bedeutet,
daß die
Polymerisate P in der wäßrigen Phase
Aggregate mit einem mittleren Teilchendurchmesser von < 50, bevorzugt < 35 nm und besonders
bevorzugt < 20
Nanometer ausbilden beziehungsweise molekulardispers gelöst sind.
Damit unterscheiden sich solche Aggregate in ihrem mittleren Teilchendurchmesser
maßgeblich
von Dispersionsteilchen, wie sie beispielsweise in
DE-A-37 27 382 oder
WO-A-96/10461 beschrieben
werden. Molekulardispers gelöste Polymerisate
P weisen in der Regel Molekulargewichte von < 100.000, bevorzugt < 50.000, besonders
bevorzugt < 10.000
Dalton auf.
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Die
Größe der Aggregate
bestehend aus Polymerisat P wird in an sich bekannter Weise durch
Einführung
von hydrophilen Gruppen HG am Polymerisat P bewerkstelligt. Die
Zahl der hydrophilen Gruppen HG am Polymerisat P hängt vom
Solvatationsvermögen
und der sterischen Zugänglichkeit
der Gruppen HG ab und kann vom Fachmann ebenfalls in an sich bekannter
Weise eingestellt werden. Bevorzugte hydrophile Gruppen HG am Polymerisat
P sind ionische Gruppen, wie insbesondere Sulfat-, Sulfonat-, Phosphat-,
Phosphonat-, Ammonium- und/oder Carboxylatgruppen, sowie nicht-ionische
Gruppen, wie inbesondere Hydroxyl-, primäre, sekundäre und/oder tertiäre Amin-
und/oder Amidgruppen, und/oder oligo- oder polyalkoxy-Substituenten,
wie vorzugsweise ethoxylierte oder propoxylierte Substituenten,
welche mit weiteren Gruppen verethert sein können. Die hydrophilen Gruppen
HG können
mit den nachstehend beschriebenen Liganden A und/oder vernetzenden
Gruppen B bzw. B' identisch
sein.
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Als
Polymerrückgrat
der Polymerisate P können
an sich beliebige Polymerisate eingesetzt werden, vorzugsweise solche
mit Molekulargewichten von 500 bis 50.000 Dalton, besonders bevorzugt
mit Molekulargewichten von 700 bis 20.000 Dalton. Als Polymerrückgrat werden
bevorzugt Polyolefine oder Poly(meth)acylate, Polyurethane, Polyalkylenimine,
Polyvinylamine, Polyalkylenimine, Polyether, Polyester und Polyalkohole,
welche insbesondere teilacetalisiert und/oder teilverestert sind,
eingesetzt. Die Polymerisate P können
linear, verzweigt und/oder dendritisch aufgebaut sein. Ganz besonders
bevorzugte Polymerrückgrate sind
Polyalkylenimine, Polyvinylamine, Polyalkohole, Poly(meth)acrylate
sowie hyperverzweigte Polymerisate, wie sie beispielsweise in
WO-A-01/46296 beschrieben
sind.
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Die
Polymerisate P sind vorzugsweise im sauren pH-Bereich hydrolysestabil,
insbesondere bei pH-Werten < 5,
besonders bevorzugt bei pH-Werten < 3.
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Als
Liganden A sind alle Gruppen oder Verbindungen geeignet, welche
mit den bei der Korrosion des Substrats freigesetzten Metallionen
Chelate bilden können.
Bevorzugt sind ein- und/oder mehrzähnige potentiell anionische
Liganden. Besonders bevorzugte Liganden sind
- – gegebenenfalls
funktionalisierte Harnstoffe und/oder Thioharnstoffe, insbesondere
Acylthioharnstoffe wie beispielsweise Benzoylthioharnstoff,
- – gegebenenfalls
funktionalisierte Amine und/oder Polyamine, wie insbesondere EDTA,
- – gegebenenfalls
funktionalisierte Amide, insbesondere Carbonsäureamide
- – Imine
und Imide,
- – Oxime,
bevorzugt 1,2-Dioxime wie funktionalisiertes Diacetyldioxim,
- – Organoschwefelverbindungen,
wie insbesondere gegebenenfalls funktionalisierte Thiole wie Thioethanol, Thiocarbonsäuren, Thioaldehyde,
Thioketone, Dithiocarbamate, Sulfonamide, Thioamide und besonders bevorzugt
Sulfonate,
- – Organophosphorverbindungen,
wie insbesondere Phosphate, besonders bevorzugt Phosphorsäureester von
(Meth)acrylaten, sowie Phosphonate, besonders bevorzugt Vinylphosphonsäure und
hydroxy-, amino- und amidofunktionalisierte Phosphonate,
- – gegebenenfalls
funktionalisierte Organoborverbindungen, wie insbesondere Borsäureester,
- – gegebenenfalls
funktionalisierte Polyalkohole, wie insbesondere Kohlenhydrate und
deren Derivate sowie Chitosane,
- – gegebenenfalls
funktionalisierte Säuren,
wie insbesondere Di- und/oder
oligofunktionelle Säuren,
oder gegebenenfalls funktionalisierte (Poly)carbonsäuren, wie
insbesondere Carbonsäuren,
die ionisch und/oder koordinativ an Metallzentren gebunden werden
können,
bevorzugt (Poly)methacrylate mit Säuregruppen oder di- oder oligofunktionelle
Säuren,
- – gegebenenfalls
funktionalisierte Carbene,
- – Acetylacetonate,
- – Gegebenenfalls
funktionalisierte Heterocyclen, wie Chinoline, Pyridine, wie insbesondere
iminfunktionalisierte Pyridine, Pyrimidine Pyrrole, Furane, Thiophene,
Imidazole, Benzimidazole, bevorzugt Mercaptobenzimidazole, Benzthiazole,
Oxazole, Thiazol, Pyrazole oder auch Indole
- – gegebenenfalls
funktionalisierte Acetylene, sowie
- – Phytinsäure und
deren Derivate.
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Als
vernetzende funktionelle Gruppen B am Polymerisat P sind solche
geeignet, die mit sich selbst und/oder mit komplementären funktionellen
Gruppen B' kovalente
Bindungen ausbilden können.
Bevorzugt werden die kovalenten Bindungen thermisch und/oder durch
Einwirkung von Strahlung ausgebildet. Besonders bevorzugt werden
die kovalenten Bindungen thermisch ausgebildet. Die vernetzenden
funktionellen Gruppen B und B' bewirken
die Ausbildung eines intermolekularen Netzwerks zwischen den Molekülen des Polymerisats
P.
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Unter
Einwirkung von Strahlung vernetzende funktionelle Gruppen B bzw.
B' weisen aktivierbare
Bindungen auf, wie beispielsweise Kohlenstoff-Wasserstoff-, Kohlenstoff-Kohlenstoff-,
Kohlenstoff-Sauerstoff-, Kohlenstoff-Stickstoff-, Kohlenstoff-Phosphor-
oder Kohlenstoff-Silizium- Einfach-
oder Doppelbindungen. Hierbei sind besonders Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen
vorteilhaft. Besonders gut geeignete Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen
als Gruppen B sind
- – besonders bevorzugt (Meth)acrylatgruppen
- – Ethylacrylatgruppen
- – Vinylether-
und Vinylestergruppen
- – Crotonat-
und Cinnamatgruppen
- – Allylgruppen
- – Dicyclopentadienylgruppen
- – Norbornyl-
und Isoprenylgruppen
- – Isopropenyl-
oder Butenylgruppen.
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Thermisch
vernetzende funktionelle Gruppen B können mit sich selbst oder vorzugsweise
mit komplementären
vernetzenden funktionellen Gruppen B' unter Einwirkung von thermischer Energie
kovalente Bindungen ausbilden.
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Besonders
gut geeignete thermisch vernetzende funktionelle Gruppen B und B' sind
- – besonders
bevorzugt Hydroxylgruppen
- – Mercapto-
und Aminogruppen,
- – Aldehydgruppen,
- – Azidgruppen,
- – Säuregruppen,
insbesondere Carbonsäuregruppen,
- – Säureanhydridgruppen,
insbesondere Carbonsäureanhydridgruppen,
- – Säureestergruppen,
insbesondere Carbonsäureestergruppen,
- – Ethergruppen,
- – besonders
bevorzugt Carbamatgruppen,
- – Harnstoffgruppen,
- – Epoxidgruppen,
- – besonders
bevorzugt Isocyanatgruppen, welche ganz besonders bevorzugt mit
Blockierungsmitteln umgesetzt sind, welche bei den Einbrenntemperaturen
der erfindungsgemäßen Beschichtungsmitteln
deblockieren und/oder ohne Deblockierung in das sich bildende Netzwerk
eingebaut werden.
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Besonders
bevorzugte Kombinationen aus thermisch vernetzenden Gruppen B und
komplementären Gruppen
B' sind:
- – Hydroxylgruppen
mit Isocyanat- und/oder Carbamatgruppen,
- – Aminogruppen
mit Isocyanat- und/oder Carbamatgruppen,
- – Carbonsäuregruppen
mit Epoxidgruppen.
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Als
Vernetzer V mit thermisch und/oder durch Einwirkung von Strahlung
vernetzenden Gruppen B und/oder B' sind prinzipiell alle dem Fachmann
bekannten Vernetzer geeignet. Bevorzugt sind niedermolekulare oder
oligomere Vernetzer V mit einem Molekulargewicht von < 20.000 Dalton,
besonders bevorzugt < 10.000
Dalton. Das die vernetzenden Gruppen B und/oder B' tragende Rückgrat der
Vernetzer V kann linear, verzweigt und/oder hyperverzweigt aufgebaut
sein. Bevorzugt sind verzweigte und/oder hyperverzweigte Strukturen,
beispielsweise solche, wie sie in
WO-A-01/46296 beschrieben sind.
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Die
Vernetzer V sind vorzugsweise im sauren pH-Bereich hydrolysestabil,
insbesondere bei pH-Werten < 5,
besonders bevorzugt bei pH-Werten < 3.
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Besonders
bevorzugte Vernetzer V tragen die vorstehend beschriebenen vernetzenden
Gruppen B und/oder B',
welche mit den vernetzenden Gruppen des Polymerisats P unter der
Ausbildung kovalenter Bindungen reagieren. Ganz besonders bevorzugt
sind Vernetzer V mit thermisch und gegebenenfalls zusätzlich durch
Einwirkung von Strahlung vernetzenden Gruppen B und/oder B'.
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In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung tragen
die Vernetzer V zusätzlich
zu den vernetzenden Gruppen B und/oder B' Liganden L, die identisch mit und/oder
unterschiedlich von den Liganden L des Polymerisats P sein können.
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Besonders
gut geeignete vernetzende funktionelle Gruppen B und B' für die Vernetzer
V sind:
- – insbesondere
Hydroxylgruppen,
- – insbesondere
Aldehydgruppen,
- – Azidgruppen,
- – Säureanhydridgruppen,
insbesondere Carbonsäureanhydridgruppen,
- – Carbamatgruppen,
- – Harnstoffgruppen,
- – insbesondere
Isocyanatgruppen, welche ganz besonders bevorzugt mit Biockierungsmitteln
umgesetzt sind, welche bei den Einbrenntemperaturen der erfindungsgemäßen Beschichtungsmitteln
deblockieren und/oder ohne Deblockierung in das sich bildende Netzwerk
eingebaut werden,
- – (Meth)acrylatgruppen,
- – Vinylgruppen
oder
Kombinationen hiervon.
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Ganz
besonders bevorzugt als Vernetzer V sind verzweigte und/oder hyperverzweigte
Polyisocyanate, die zumindest teilweise blockiert sind und die zusätzlich Liganden
L tragen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung tragen die Vernetzer V Gruppen B und/oder B', welche in der Lage
sind, mit den Liganden L des Polymerisats P kovalente Bindungen
auszubilden.
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Die
an der Oberfläche
des zu beschichtenden Substrats oberflächenaktive Substanz OS enthält mindestens
eine Komponente KOS, welche die Oberflächenspannung des erfindungsgemäßen Beschichtungsmittels
bei der autophoretischen Abscheidung auf der unbeschichteten Substratoberfläche und/oder
beim nachfolgenden Trocknungsschritt reduziert.
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Die
Komponente KOS kann aus der Gruppe der anionischen, kationischen
und nichtionischen oberflächenaktiven
Substanzen gewählt
werden. Bevorzugt werden amphiphile Substanzen, welche niedermolekular,
oligomer und/oder polymer sein können,
eingesetzt. Unter „amphiphil" ist zu verstehen,
dass die Substanzen eine hydrophile und eine hydrohobe Strukturkomponente
aufweisen. Unter „niedermolekular" ist zu verstehen,
dass die mittleren Molekulargewichte der oberflächenaktiven Komponente KOS
bis zu 2000 Dalton, besonders bevorzugt bis zu 1000 Dalton betragen,
unter „oligomer", dass die oberflächenaktive
Komponente KOS etwa 2 bis 30, bevorzugt 3 bis 15, vorzugsweise sich
wiederholende Bausteine aufweist und ein mittleres Molekulargewicht
zwischen etwa 200 und 4000 Dalton, bevorzugt zwischen etwa 500 und
3000 Dalton, aufweist sowie unter „polymer", dass die oberflächenaktive Komponente KOS mehr
als 10 vorzugsweise sich wiederholende Bausteine und ein mittleres
Molekulargewicht von mehr als 500 Dalton, bevorzugt von mehr als 1000
Dalton, aufweist. Die oberflächenaktive
Komponenten KOS sind vom erfindungsgemäßen Polymerisat P verschieden.
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Für die oberflächenaktive
Komponenten KOS werden bevorzugt als niedermolekulare Substanzen
Alkylcarbonsäure
und deren Salze, alpha,omega-Dicarbonsäuren und deren Salze, alpha,omega-Dialkohole,
alpha,omega-Diamine und -amide sowie deren Salze, Alkylsulfonsäuren und
deren Salze sowie Alkylphosphorsäuren
und Alkylphosphonsäuren
sowie deren Salze eingesetzt. Als oligomere und/oder polymere obenflächenaktive
Substanzen werden bevorzugt Polyalkylengykole, Polyvinyllactame,
wie beispielsweise Polyvinylpyrolidon und Polyvinyl caprolactam,
Polyvinylimidazole, Polyvinylalkohole sowie Polyvinylacetat verwendet. Ganz
besonders bevorzugt als oberflächenaktive
Komponente KOS sind als niedermolekulare Substanzen Adipinsäure und/oder
1,6-Hexandiol sowie als oligo- und/oder polymere Substanzen Poly(oligo)ethylenglykole und/oder
Poly(oligo)propylenglykole. Der Anteil der oberflächenaktiven
Substanz OS am erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel
beträgt
vorzugsweise zwischen 10–4 und 5 Gew.-%, bevorzugt
zwischen 10–2 und
2 Gew.-%, bezogen auf das Beschichtungsmittel, wobei die Komponente
KOS in der oberflächenaktiven
Substanz OS vorzugsweise in Anteilen von 1 bis 100 Gew.-%, bezogen
auf OS, besonders bevorzugt in Anteilen von 2 bis 100 Gew.-%, enthalten
ist.
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Als
kontinuierliche Phase wird für
das erfindungsgemäße Beschichtungsmittel
Wasser verwendet, bevorzugt entionisiertes und/oder destilliertes
Wasser. Weiterhin können
in der kontinuierlichen Phase weitgehend wassermischbare Lösemittel
in Anteilen von bis zu 30 Gew.-%, bevorzugt bis zu 25 Gew.-%, bezogen auf
die kontinuierliche Phase, enthalten sein. Bevorzugte wassermischbare
Lösemittel
sind Ethanol, Propanol, Methylethylketon, N-Ethylpyrrolidon.
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Insbesondere
bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel bei
der Reparatur von Lackschäden
an schon lackierten Substraten werden die wassermischbaren Lösemittel
in Anteilen von 1 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die kontinuierliche
Phase, bevorzugt in Anteilen von 2 bis 25 Gew.-% eingesetzt.
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Als
weitere bevorzugte Komponente wird mindestens eine zur Oxidation
befähigte
Säure solchermaßen eingesetzt,
daß der
pH-Wert des erfindungsgemäßen Beschichtungsmittels
vorzugsweise zwischen 1 und 5, bevorzugt zwischen 2 und 4 liegt.
Besonders bevorzugte Säuren
sind ausgewählt
aus der Gruppe der oxidierenden Mineralsäuren, wie insbesondere Salpetersäure, salpetrige
Säure,
Schwefelsäure
und/oder schweflige Säure.
Zur Einstellung des pH-Werts kann, sofern nötig, ein Puffermedium eingesetzt
werden, wie beispielsweise Salze starker Basen und schwacher Säuren, wie
insbesondere Ammoniumacetat. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthält
das erfindungsgemäße Beschichtungsmittel
zusätzlich
ein Salz, welches als kationischen Bestandteil Lanthanidmetallkationen
und/oder d-Metallkationen
aufweist.
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Bevorzugte
Lantanidmetallkationen sind Lanthan-, Cer-, Praseodym-, Neodym-,
Promethium-, Samarium-, Europium- und/oder Dysprosiumkationen. Ganz
besonders bevorzugt sind Lanthan-, Cer- und Praseodymkationen. Die
Lanthanidmetallkationen können
in ein-, zwei- und/oder dreiwertiger Oxidationsstufe vorliegen,
wobei die dreiwertige Oxidationstufe bevorzugt ist.
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Bevorzugte
d-Metallkationen sind Titan-, Vanadium-, Mangan-, Yttrium-, Zirkonium-,
Niob-, Molybdän-, Wolfram-,
Kobalt-, Ruthenium-, Rhodium-, Palladium-, Osmium- und/oder Iridiumkationen.
Als d-Elementkation ausgenommen ist das Chromkation in allen Oxidationsstufen.
Ganz besonders bevorzugt sind Vanadium-, Mangan-, Wolfram-, Molybdän- und/oder Yttriumkationen.
Die d-Elementkationen können
in ein- bis sechswertiger Oxidationsstufe vorliegen, wobei eine
drei- bis sechswertige Oxidationsstufe bevorzugt ist.
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Das Verfahren zur Applikation
des erfindungsgemäßen Beschichtungsmittels
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Vor
der Applikation des erfindungsgemäßen Beschichtungsmittels wird
das Substrat in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung gereinigt,
insbesondere von öligen
und fettigen Rückständen, wobei bevorzugt
Detergenzien und/oder alkalische Reinigungsmittel zur Anwendung
kommen. In einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung wird nach
der Reinigung mit Detergenzien und/oder alkalischen Reinigungsmitteln
vor der Applikation des erfindungsgemäßen Beschich tungsmittels nochmals
mit Wasser nachgespült.
Zur Entfernung von Ablagerungen und/oder chemisch modifizierter,
insbesondere oxidierter, Schichten an der Oberfläche des Substrats wird in einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung vor dem Nachspülschritt
noch eine mechanische Reinigung der Oberfläche, beispielsweise mit Schleifmedien, und/oder
eine chemische Entfernung der Oberflächenschichten, beispielsweise
mit deoxidierenden Reinigungsmitteln, erfolgen.
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Das
solchermaßen
vorbehandelte Substrat wird mit dem erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel
in Kontakt gebracht. Dies erfolgt vorzugsweise durch Eintauchen
oder Durchziehen des Substrats in beziehungsweise durch ein Bad,
enthaltend das erfindungsgemäße Beschichtungsmittel.
Die Verweilzeiten des Substrats im erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel betragen
vorzugsweise 1 Sekunde bis 15 Minuten, bevorzugt 10 Sekunden bis
10 Minuten und besonders bevorzugt 30 Sekunden bis 8 Minuten. Die
Temperatur des Bads enthaltend das erfindungsgemäße Beschichtungsmittel liegt
vorzugsweise zwischen 20 und 90 °C,
bevorzugt zwischen 25 und 80 °C,
besonders bevorzugt zwischen 30 und 70 °C.
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Die
Dicke der mit dem erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel
erzeugten Schicht beträgt
nach der autophoretischen Applikation vorzugsweise zwischen 5 und
900 nm, besonders bevorzugt zwischen 10 und 800 nm, was bezogen
auf den Korrosionsschutzeffekt eine signifikante Einsparung an eingesetztem
Material ermöglicht.
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Nach
der Behandlung des Substrats mit dem erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel
wird vorzugsweise eine Trocknung des Verbunds aus Substrat und Beschichtungsmittel
bei Temperaturen zwischen ca. 30 und 200 °C, insbesondere zwischen 100
und 180 °C
durchgeführt,
wobei die Trocknungsapparatur für
die vorteilhafte Wirkung des erfin dungsgemäßen Beschichtungsmittels als
weitgehend unkritisch angesehen werden kann. Sind die vernetzenden
Gruppen B und/oder B' zumindest
teilweise strahlenhärtend,
wird, gegebenenfalls zusätzlich
zur thermischen Behandlung, eine Bestrahlung der Schicht aus dem
erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel,
vorzugsweise in dem Fachmann bekannter Weise mit aktinischer Strahlung
und/oder mit Elektronenstrahlung, durchgeführt.
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Das
erfindungsgemäße Beschichtungsmittel
kann überraschenderweise
auf einem großen
Spektrum von Substraten zur Anwendung kommen und ist weitgehend
vom Redoxpotential des Substrats unabhängig. Bevorzugte Substratmaterialien
sind Zink, Eisen, Magnesium und Aluminium, sowie deren Legierungen,
wobei die vorgenannten Metalle bevorzugt zu mindestens 20 Gew.-%
in den Legierungen vorhanden sind. Vorzugsweise sind die Substrate
als Bleche ausgeformt, wie sie beispielsweise in der Automobilindustrie,
der Bauindustrie sowie der Maschinenbauindustrie zum Einsatz kommen.
Die mit dem erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel
beschichteten Bleche kommen insbesondere bei Formblechen sowie bei
der Bandbeschichtung (Coil-Coating) von Blechen zum Einsatz.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung werden die erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel zur
Versiegelung von Schnittkanten der oben beschriebenen Bleche eingesetzt,
insbesondere zur Versiegelung der Schnittkanten von schon beschichteten
Blechen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung werden die zuvor beschriebenen Substrate vor der Abscheidung
des erfindungsgemäßen Beschichtungsmittels
mit einem weiteren ebenfalls stromlos abscheidbaren Korrosionsschutzmittel
beschichtet. Bevorzugt werden Korrosionsschutzmittel mit anorganischen
Bestandteilen, die sowohl eine gute Haftung zu der Schicht aus dem
erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel
als auch zum unbeschichteten Substrat aufweisen. Solche anorgani schen
Korrosionsschutzmittel sind beispielsweise in
EP-A-1 217 094 ,
EP-A-0 534 120 ,
US-A-5,221,371 und
WO-A-0/86016 beschrieben.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird vor dem Auftrag des erfindungsgemäßen Beschichtungsmittels
in einem separaten Schritt ein wäßriges Korrosionsschutzmittel
K mit einem pH-Wert
zwischen 1 und 5 aufgetragen, welches mindestens eine Verbindung
AA mit einem Lanthanid-Metall als Kation und/oder einem d-Element-Metall mit
Ausnahme von Chrom als Kation und/oder einem d-Element-Metallat mit Ausnahme von chromhaltigen
Metallaten als Anion sowie BB mindestens zur Oxidation befähigten Säure mit
Ausnahme von phosphorhaltigen und/oder chromhaltigen Säuren enthält.
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Das
die Komponente AA bildende Salz weist als kationischen Bestandteil
Lanthanidmetallkationen und/oder d-Metallkationen auf.
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Bevorzugte
Lantanidmetallkationen sind Lanthan-, Cer-, Praseodym-, Neodym-,
Promethium-, Samarium-, Europium- und/oder Dysprosiumkationen. Ganz
besonders bevorzugt sind Lanthan-, Cer- und Praseodymkationen. Die
Lanthanidmetallkationen können
in ein-, zwei- und/oder dreiwertiger Oxidationsstufe vorliegen,
wobei die dreiwertige Oxidationstufe bevorzugt ist.
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Bevorzugte
d-Metallkationen sind Titan-, Vanadium-, Mangan-, Yttrium-, Zirkon-,
Niob-, Molybdän-, Wolfram-,
Kobalt-, Ruthenium-, Rhodium-, Palladium-, Osmium- und/oder Iridiumkationen.
Als d-Elementkation ausgenommen ist das Chromkation in allen Oxidationsstufen.
Ganz besonders bevorzugt sind Vanadium-, Mangan-, Wolfram-, Molybdän- und/oder Yttriumkationen.
Die d-Elementkationen können
in ein- bis sechswertiger Oxidationsstufe vorliegen, wobei eine
drei- bis sechswertige Oxidationsstufe bevorzugt ist.
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Die
Salze der vorgenannten Kationen der Komponente AA sind vorzugsweise
in Wasser sehr gut löslich.
Besonders bevorzugt sind Salze [Kation]n[Anion]m (mit n, m >= 1) mit einem Löslichkeitsprodukt
LP = [Kation]n·[Anion]m > 10–8·mol(n+m )/l(n+m ), ganz besonders bevorzugt Salze mit einem
Löslichkeitsprodukt
LP > 10–6· mol(n+m)/l(n+m). In
einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt
beträgt
die Konzentration des oder der Salze (A) im Korrosionsschutzmittel
10–1 bis
10–4 mol/l,
insbesondere 5·10–1 bis
10–3 mol/l.
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Die
mit den d-Elementkationen die Salze AA bildenden Anionen werden
bevorzugt solchermaßen
ausgewählt,
daß die
vorgenannten Bedingungen für
das Löslichkeitsprodukt
P gegeben sind. Bevorzugt werden Anionen oxidierender Säuren der
Elemente der VI., VII. und VIII. Nebengruppe des Periodensystems
der Elemente sowie Anionen oxidierender Säuren der Elemente der V. und
VI. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente mit Ausnahme von
Anionen oxidierender Säure
von Phosphor und Chrom eingesetzt, wie insbesondere Nitrate, Nitrite,
Sulfite und/oder Sulfate. Weiterhin bevorzugt als Anionen sind Halogenide,
wie insbesondere Chloride und Bromide.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung können
die d-Elementkationen auch als Komplexe mit ein- und/oder mehrzähnigen potentiell
anionischen Liganden vorliegen. Bevorzugte Liganden sind gegebenenfalls
funktionalisierte Terpyridine und/oder Pyridine, wie insbesondere
iminfunktionalisierte Pyridine, gegbenenfalls funktionalisierte
Pyrimidine, gegbenenfalls funktionalisierte Benzimidazole, gegbenenfalls
funktionalisierte Chinoline, gegbenenfalls funktionalisierte Imidazole,
gegbenenfalls funktionalisierte Thiazole, gegbenenfalls funktionalisierte
Oxazole, gegbenenfalls funktionalisierte Pyrazole, gegebenenfalls
funktionalisierte Harnstoffe und/oder gegebenenfalls substituierte
Thioharnstoffe, gegebenenfalls funktionalisierte Amine und/oder
Polyamine, wie insbesondere EDTA, Imine, wie insbesondere iminfunktionalisierte
Pyridine, Organoschwefelverbindungen, wie insbesondere gegebenenfalls
funktionalisierte Thiole, Thiocarbonsäuren, Thioaldehyde, Thioketone,
Dithiocarbamate, Sulfonamide, Thioamide und besonders bevorzugt
Sulfonate, gegebenenfalls funktionalisierte Organoborverbin dungen,
wie insbesondere Borsäureester,
gegebenenfalls funktionalisierte Polyalkohole, wie insbesondere
Kohlenhydrate und deren Derivate sowie Chitosane, gegebenenfalls
funktionalisierte Säuren,
wie insbesondere Di- und/oder oligofunktionelle Säuren, gegebenenfalls
funktionalisierte Carbene, Acetylacetonate, funktionalisierte Heterocyclen,
wie Chinoline, Pyridine, wie insbesondere iminfunktionalisierte
Pyridine, Pyrimidine Pyrrole, Furane, Thiophene, Imidazole, Benzimidazole,
bevorzugt Mercaptobenzimidazole, Benzthiazole, Oxazole, Thiazol,
Pyrazole oder auch Indole, gegebenenfalls funktionalisierte Acetylene,
gegebenenfalls funktionalisierte Carbonsäuren, wie insbesondere Carbonsäuren, die
ionisch und/oder koodinativ an Metallzentren gebunden werden können, sowie
Phytinsäure
und deren Derivate. Ganz besonders bevorzugt sind als Liganden Phytinsäure, deren
Derivate und Sulfonate, die gegebenenfalls funktionalisiert sind.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung enthalten die Salze AA d-Element-Metallate als Anionen,
die gemeinsam mit den d-Element-Kationen
oder auch für
sich allein das Salz AA bilden können.
Bevorzugte d-Elemente für
die Metallate sind Vanadium, Mangan, Zirkon, Niob, Molybdän und/oder
Wolfram. Ganz besonders bevorzugt sind Vanadium, Mangan, Wolfram
und/oder Molybdän.
Als d-Element-Metallat ausgenommen sind Chromate in allen Oxidationsstufen.
Besonders bevorzugte d-Element-Metallate sind Oxoanionen, wie insbesondere
Wolframate, Permanganate, Vanadate und/oder Molybdate.
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Bilden
die d-Element-Metallate für
sich allein, das heißt
ohne Lanthanidmetallkationen und/oder d-Metallkationen das Salz
AA, so gilt für
das bevorzugte Löslichkeitsprodukte
LP solcher Salze das Vorgesagte. Bevorzugte Kationen solcher Salze
sind gegebenenfalls mit organischen Resten substituierte Ammoniumionen, Phosphoniumionen
und/oder Sulfoniumionen, Alkalimetallkationen, wie insbesondere
Lithium, Natrium und/oder Kalium, Erdalkalimetallkationen, wie insbesondere
Magnesium und/oder Kalzium. Besonders bevorzugt sind die gegebenenfalls
mit or ganischen Resten substituierten Ammoniumionen und die Alkalimetallkationen,
die ein besonders hohes Löslichkeitsprodukt
LP des Salzes AA gewährleisten.
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Als
Komponente BB des Korrosionsschutzmittels K wird mindestens eine
zur Oxidation befähigte
Säure solchermaßen eingesetzt,
daß der
pH-Wert des Korrosionsschutzmittel
zwischen 1 und 5, bevorzugt zwischen 2 und 4 liegt. Bevorzugte Säuren BB
sind ausgewählt
aus der Gruppe der oxidierenden Mineralsäuren, wie insbesondere Salpetersäure, salpetrige
Säure,
Schwefelsäure
und/oder schweflige Säure.
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Zur
Einstellung des pH-Wert kann, sofern nötig, ein Puffermedium eingesetzt
werden, wie beispielsweise Salze starker Basen und schwacher Säuren, wie
insbesondere Ammoniumacetat.
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Als
kontinuierliche Phase wird für
das erfindungsgemäße Beschichtungsmittel
Wasser verwendet, bevorzugt entionisiertes und/oder destilliertes
Wasser.
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Vor
der Applikation des Korrosionschutzmittels K wird das Substrat in
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung gereinigt, insbesondere von öligen und fettigen Rückständen, wobei
bevorzugt Detergenzien und/oder alkalische Reinigungsmittel zur
Anwendung kommen. In einer weiteren bevorzugten Ausführung der
Erfindung wird nach der Reinigung mit Detergenzien und/oder alkalischen
Reinigungsmitteln vor der Applikation des Korrosionschutzmittels
K nochmals mit Wasser nachgespült.
Zur Entfernung von Ablagerungen und/oder chemisch modifizierter,
insbesondere oxidierter, Schichten an der Oberfläche des Substrats wird in einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung vor dem Nachspülschritt
noch eine mechanische Reinigung der Oberfläche, beispielsweise mit Schleifmedien,
und/oder eine chemische Entfernung der Oberflächenschichten, beispielsweise
mit deoxidierenden Reinigungsmitteln, erfolgen.
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Das
solchermaßen
vorbehandelte Substrat wird mit dem Korrosionschutzmittel K in Kontakt
gebracht. Dies erfolgt vorzugsweise durch Eintauchen oder Durchziehen
des Substrats in beziehungsweise durch ein Bad, enthaltend das Korrosionschutzmittel
K. Die Verweilzeiten des Substrats im Korrosionschutzmittel K betragen
vorzugsweise 1 Sekunde bis 10 Minuten, bevorzugt 10 Sekunden bis
8 Minuten und besonders bevorzugt 30 Sekunden bis 6 Minuten. Die
Temperatur des Bads enthaltend das Korrosionschutzmittel K liegt
vorzugsweise zwischen 25 und 90 °C,
bevorzugt zwischen 30 und 80 °C,
besonders bevorzugt zwischen 35 und 70 °C.
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Nach
der Behandlung des Substrats mit dem erfindungsgemäßen Korrosionsschutzmittel
wird vorzugsweise eine Trocknung des Verbunds aus Substrat und Korrosionsschutzmittel
durch Trockenblasen oder durch Trocknung bei Temperaturen zwischen
ca. 30 und 200 °C
durchgeführt,
wobei die Trocknungstemperatur sowie die Trocknungsart bzw. -apparatur
für die
vorteilhafte Wirkung des Korrosionschutzmittels K als weitgehend
unkritisch angesehen werden kann.
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Im
zweiten Schritt des bevorzugten Verfahrens werden die mit dem Korrosionschutzmittels
K beschichteten Substrate mit dem erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel beschichtet.
Dies erfolgt vorzugsweise durch Eintauchen oder Durchziehen des
beschichteten Substrats in beziehungsweise durch ein Bad, enthaltend
das erfindungsgemäße Beschichtungsmittel.
Die Verweilzeiten des Substrats im erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel betragen
vorzugsweise 1 Sekunde bis 15 Minuten, bevorzugt 10 Sekunden bis
10 Minuten und besonders bevorzugt 30 Sekunden bis 8 Minuten. Die
Temperatur des Bads enthaltend das erfindungsgemäße Beschichtungsmittel liegt
vorzugsweise zwischen 20 und 90 °C,
bevorzugt zwischen 25 und 80 °C,
besonders bevorzugt zwischen 30 und 70 °C.
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Die
Dicke der mit dem erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel
erzeugten Schicht beträgt
nach der autophoretischen Applikation vorzugsweise zwischen 5 und
900 nm, besonders bevorzugt zwischen 10 und 800 nm, was bezogen
auf den Korrosionsschutzeffekt eine signifikante Einsparung an eingesetztem
Material ermöglicht.
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Nach
der Behandlung des Substrats mit dem erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel
wird vorzugsweise eine Trocknung des Verbunds aus Substrat und den
Schichten aus den Korrosionsschutzmittel K sowie dem erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel
bei Temperaturen zwischen ca. 30 und 200 °C, insbesondere zwischen 100
und 180 °C
durchgeführt,
wobei die Trocknungsapparatur für
die vorteilhafte Wirkung des erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel als
weitgehend unkritisch angesehen werden kann. Sind die vernetzenden
Gruppen B und/oder B' zumindest
teilweise strahlenhärtend,
wird, gegebenenfalls zusätzlich
zur thermischen Behandlung, eine Bestrahlung der Schicht aus dem
erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel,
vorzugsweise in dem Fachmann bekannter Weise mit aktinischer Strahlung
und/oder mit Elektronenstrahlung, durchgeführt.
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Die
im folgenden angeführten
Beispiele sollen die Erfindung weiter veranschaulichen.
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Beispiele
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Beispiel 1a: Herstellung des ersten Beckens
mit dem Korrosionsschutzmittel K1
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In
einem Liter Wasser werden 1,77g (0,01 mol) Ammoniummolybdat-Tetrahydrat gelöst sowie
0,1g Disperbyk 184 als oberflächenaktive
Substanz OS. Die Lösung
wird mittels Ammoniak auf einen pH = 2,5 eingestellt. Gegebenfalls
wird zur Einstellung des vorgenannten pH-Werts mit Salpetersäure-Lösung gegengepuffert.
Im Vergleichsbeispiel 1a' wurde
die obengenannte Rezeptur ohne die oberflächenaktive Substanz Disperbyk
184 eingesetzt.
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Beispiel 1b: Herstellung des ersten Beckens
mit dem Korrosionsschutzmittel K2
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In
einem Liter Wasser werden 5,5g (0,01 mol) Ammoniumcernitrat, 3,8g
(0,001 mol) Yttriumnitrat-Hexahydrat und 3,3 Phytinsäure (40%ig
in Wasser) gelöst;
anschließend
werden 1,77g (0,01 mol) Ammoniummolybdat-Tetrahydrat in derselben
Lösung
gelöst
sowie 0,1g Disperbyk 184 als oberflächenaktive Substanz OS. Die
Lösung
wird mittels Ammoniak auf einen pH = 2,5 eingestellt. Gegebenfalls
wird zur Einstellung des vorgenannten pH-Werts mit Salpetersäure-Lösung gegengepuffert.
Im Vergleichsbeispiel 1b' wurde
die obengenannte Rezeptur ohne die oberflächenaktive Substanz Disperbyk
184 eingesetzt.
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Beispiel 2a: Synthese der Polymerkomponente
P1 für
das erfindungsgemäße Beschichtungsmittel
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Es
werden 5g (6,25·10–3 mol)
eines Polyethylenimins mit einem mittleren Molekulargewicht Mw = 800g/mol
(Lupasol FG der Fa. BASF AG, Verhältnis von primären:sekundären:tertiären Aminogruppen (p-s-t):1:0,9:0,5)
in 100g Ethanol unter Stickstoffatmosphäre vorgelegt und bei 75 °C innerhalb
von 45 Minuten mit 10,7g (0,066 mol) Benzoylisothiocy anat gelöst in 86g
Ethanol versetzt. Man läßt noch
4h bei dieser Temperatur rühren
und setzt das Produkt ohne weitere Reinigung ein.
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Beispiel 2b: Synthese der Polymerkomponente
P2 für
das erfindungsgemäße Beschichtungsmittel
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Es
werden 5g (6,25·10–3 mol)
eines Polyethylenimins mit einem mittleren Molekulargewicht Mw = 2000g/mol
(Lupasol PR 8515 der Fa. BASF AG, Verhältnis von primären:sekundären:tertiären Aminogruppen (p-s-t):1:0,9:0,6)
in 100g Ethanol unter Stickstoffatmosphäre vorgelegt und bei 75 °C innerhalb
von 45 Minuten mit 10,3g (0,066 mol) Benzoylisothiocyanat gelöst in 86g
Ethanol versetzt. Man läßt noch
4h bei dieser Temperatur rühren
und setzt das Produkt ohne weitere Reinigung ein.
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Beispiel 2c: Synthese des Vernetzers V1
für das
erfindungsgemäße Beschichtungsmittel
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12g
(0,07 mol) Diethyl-(hydroxymethyl)-phosphonat werden zusammen mit
50g (5,81% NCO-Gehalt) einer 81%igen Butylacetat-Lösung eines
verzweigten und zu 50% mit Dimethylpyrazol blockierten Polyisocyanats
(Bayhydur VP LS 2319 der Fa.Bayer AG) für vier Stunden bei 80 °C zur Reaktion
gebracht. Nach Entfernung des Lösungsmittels
wird der Rückstand
bei 30 °C
mit 150 ml einer 10M NaOH versetzt und für vier Stunden bei dieser Temperatur
behandelt. Es wird ein weißer
Feststoff erhalten, der ohne weitere Reinigung eingesetzt wird.
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Beispiel 2d: Synthese des Vernetzers V2
für das
erfindungsgemäße Beschichtungmittel
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Es
werden 3,1g (0,008 mol) Cer(III)chlorid Heptahydrat in 50 ml Wasser
vorgelegt. Es wird eine Lösung
aus 4,1g (0,025 mol) 4-Hydroxyzimtsäure und 1g (0,025 mol) Natronlauge
in 50 ml Wasser hergestellt und mit Salzsäure auf pH=7,9 gebracht. Diese
Lösung
wird langsam zur Cer-Lösung gegeben,
so daß der pH-Wert
der Cer-Lösung
nicht über
6 steigt. Der Niederschlag wird mit Ethanol und Wasser gewaschen.
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1,7g
(0,003 mol) dieses Cer-Komplexes wird zusammen mit 9,1g (2,5% NCO-Gehalt)
eines verzweigten und zu 75% mit Dimethylpyrazol blockierten Polyisocyanats
(Bayhydur VP LS 2319 der Fa.Bayer AG) in 80,1g Ethylacetat und 0,7g
einer OH-funktionellen Dipropylentriamins (Jeffcat-ZR 50 der Fa.
Huntsmann) für fünf Stunden
bei 40 °C
zur Reaktion gebracht. Das Produkt wird ohne weitere Reinigung eingesetzt.
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Beispiel 3a: Herstellung des zweiten Beckens
mit dem erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel
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In
einem Liter Wasser werden jeweils 3g der Polymerkomponenten P1 und
P2 gemäß den Beispielen 2a
und 2b sowie 3g Albritect CP30 (Copolymer aus Acrylsäure und
Vinylphosphonsäure
mit etwa 30% Phosphonsäureanteil,
Fa. Rhodia) und 6g des Vernetzers V1 gemäß Beispiel 2c sowie 0,1g Disperbyk
184 (Fa. Byk-Chemie) als oberflächenaktive
Substanz OS gelöst.
Die Lösung
wird mittels Salpetersäure
auf einen pH = 2,5 eingestellt. Gegebenfalls wird zur Einstellung
des vorgenannten pH-Werts mit wäßrigen Ammoniak-Lösung gegengepuffert.
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Beispiel 3b: Herstellung des zweiten Beckens
mit dem erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel
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In
einem Liter Wasser werden jeweils 3g der Polymerkomponente P1 gemäß den Beispiel
2a und 2g des Vernetzers V2 gemäß Beispiel
2d sowie 0,1g Disperbyk 184 (Fa. Byk-Chemie) als oberflächenaktive
Substanz OS gelöst.
Die Lösung
wird mittels Salpetersäure
auf einen pH = 2,5 eingestellt. Gegebenfalls wird zur Einstellung
des vorgenannten pH-Werts
mit wäßrigen Ammoniak-Lösung gegengepuffert.
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Vergleichsbeispiele 3a' und 3b':
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Herstellung
des zweiten Beckens mit einem Beschichtungsmittel gemäß den Beispielen
3a und 3b ohne oberflächenaktive
Substanz OS.
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Beispiel 4a: Beschichtung des Substrats
mit dem Korrosionsschutzmittel K und dem erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel
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Das
Substrat (Blech aus verzinktem Stahl) wird 5 Minuten bei 55 °C in einer
Reinigungslösung
(Ridoline C72 der Fa. Henkel) gereinigt und danach mit destilliertem
Wasser abgespült.
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Anschließend wird
das mit destilliertem Wasser abgespülte Blech sofort bei 45 °C für 4 Minuten
in das erste Becken des Korrosionsschutzmittels K1 gemäß Beispiel
1a eingetaucht. Danach wird das beschichtete Blech mit destilliertem
Wasser abgespült
und mit Stickstoff trockengeblasen. Direkt anschließend werden
die Bleche für
5 Minuten bei 35 °C
in das zweite Becken des erfindungsgemäßen Korrosionsschutzsmittels
gemäß Beispiel
3b eingetaucht. Es bildet sich eine nicht sichtbare bis opalezierende
Schicht im λ/4-Bereich
des sichtbaren Lichts aus. Danach wird das beschichtete Blech mit
destilliertem Wasser abgespült
und mit Stickstoff trockengeblasen.
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Das
Blech wird danach für
20 Minuten bei 80 °C
getrocknet.
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Beispiel 4b: Beschichtung des Substrats
mit dem Korrosionsschutzmittel K und dem erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel
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Das
Substrat (Blech aus verzinktem Stahl) wird 5 Minuten bei 55 °C in einer
Reinigungslösung
(Ridoline C72 der Fa. Henkel) gereinigt und danach mit destilliertem
Wasser abgespült.
-
Anschließend wird
das mit destilliertem Wasser abgespülte Blech sofort bei 45 °C für 4 Minuten
in das erste Becken des Korrosionsschutzmittels K2 gemäß Beispiel
1b eingetaucht. Danach wird das beschichtete Blech mit destilliertem
Wasser abgespült
und mit Stickstoff trockengeblasen. Direkt anschließend werden
die Bleche für
5 Minuten bei 35 °C
in das zweite Becken des erfindungsgemäßen Korrosionsschutzsmittels
gemäß Beispiel
3a eingetaucht. Es bildet sich eine nicht sichtbare bis opalezierende
Schicht im λ/4-Bereich
des sichtbaren Lichts aus. Danach wird das beschichtete Blech mit
destilliertem Wasser abgespült
und mit Stickstoff trockengeblasen.
-
Das
Blech wird danach für
20 Minuten bei 80 °C
getrocknet.
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Vergleichsbeispiel 4a': Beschichtung des Substrats mit dem
Korrosionsschutzmittel K und dem Beschichtungsmittel (ohne oberflächenaktive
Substanz OS)
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Das
Substrat (Blech aus verzinktem Stahl) wird 5 Minuten bei 55 °C in einer
Reinigungslösung
(Ridoline C72 der Fa. Henkel) gereinigt und danach mit destilliertem
Wasser abgespült.
-
Anschließend wird
das mit destilliertem Wasser abgespülte Blech sofort bei 45 °C für 4 Minuten
in das erste Becken des Korrosionsschutzmittels K1 gemäß Beispiel
1a' (ohne oberflächenaktive
Substanz OS) eingetaucht. Danach wird das beschichtete Blech mit
destilliertem Wasser abgespült
und mit Stickstoff trockengeblasen.
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Direkt
anschließend
werden die Bleche für
5 Minuten bei 35 °C
in das zweite Becken des erfindungsgemäßen Korrosionsschutzsmittels
gemäß Beispiel
3b' (ohne oberflächenaktive
Substanz OS) eingetaucht. Es bildet sich eine nicht sichtbare bis
opalezierende Schicht im λ/4-Bereich
des sichtbaren Lichts aus. Danach wird das beschichtete Blech mit
destilliertem Wasser abgespült
und mit Stickstoff trockengeblasen. Das Blech wird danach für 20 Minuten
bei 80 °C
getrocknet.
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Vergleichsbeispiel 4b': Beschichtung des Substrats mit dem
Korrosionsschutzmittel K und dem Beschichtungsmittel (ohne oberflächenaktive
Substanz OS)
-
Das
Substrat (Blech aus verzinktem Stahl) wird 5 Minuten bei 55 °C in einer
Reinigungslösung
(Ridoline C72 der Fa. Henkel) gereinigt und danach mit destilliertem
Wasser abgespült.
-
Anschließend wird
das mit destilliertem Wasser abgespülte Blech sofort bei 45 °C für 4 Minuten
in das erste Becken des Korrosionsschutzmittels K2 gemäß Beispiel
1b' (ohne oberflächenaktive
Substanz OS) eingetaucht. Danach wird das beschichtete Blech mit
destilliertem Wasser abgespült
und mit Stickstoff trockengeblasen.
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Direkt
anschließend
werden die Bleche für
5 Minuten bei 35 °C
in das zweite Becken des erfindungsgemäßen Korrosionsschutzsmittels
gemäß Beispiel
3a' (ohne oberflächenaktive
Substanz OS) eingetaucht. Es bildet sich eine nicht sichtbare bis
opalezierende Schicht im λ/4-Bereich
des sichtbaren Lichts aus. Danach wird das beschichtete Blech mit
destilliertem Wasser abgespült
und mit Stickstoff trockengeblasen. Das Blech wird danach für 20 Minuten
bei 80 °C
getrocknet.
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Beispiel 5: Schnellkorrosionstest mit
Harrison-Lösung
an den gemäß Beispiel
4 beschichteten Substraten
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Es
wird eine Harrison Lösung
(5g NaCL + 35g (NH4)2SO4) in 1000ml vollentsalztem Wasser eingesetzt. Als
Substrate können
hier Stahl, verzinkter Stahl oder Zinklegierungen genutzt werden.
Auf die mit der oben erläuterten
Schicht beschichteten Proben (6·6 cm) wird ein Plastikzylinder
mit einem Durchmesser von 48 mm und einer Höhe von 6 cm mit einem Kleber:
Scrintec 600 Silikonkleber transparent, RTV 1k Oximsystem (Firma Ralicks,
46459 Rees) auf die Oberfläche
geklebt. In diesem Zylinder werden 70 ml Harrison Lösung gegeben. Mit
diesen Proben wird eine elektrochemische Impedanzmessung (EIS) in
einer 2-Elektrodenanordnung
von 1 MHz bis 100mHz mit einer Amplitude von 1 mV und offenem Potential
durchgeführt
mit einem Platinnetz als Gegenelektrode.
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Die
so präparierten
Proben werden für
insgesamt 20 Zyklen in einem Temperaturintervall von 25 °C bis 73 °C so bewittert,
daß jeweils
die maximale und die minimale Temperatur innerhalb von einer Stunde durchlaufen
wird. Nach diesem wird der nun trockene Zylinder erneut mit 30 ml
Harrison Lösung
gefüllt,
nach 10 Minuten Verweildauer wird diese Lösung zur Bestimmung der eventuell
während
der Bewitterung gelösten Ionen
mittels ICP-OES (Inductively coupled Plasma-Optical Emission Spectrometry)
verwendet. Anschließend wird
wiederum 70 ml Harrison Lösung
in den Zylinder gegeben und eine erneute EIS Messung durchgeführt. Nach
der EIS Messung wird eine erneute Bewitterung durch den Schnelltest
durchgeführt
und anschließend wiederum
eine ICP-OES Probe genommen sowie eine weitere EIS-Messung vorgenommen.
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Die
Messung wird durch eine Doppelbestimmung verifiziert.
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Auswertung des Korrosionstests:
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a) ICP-OES Daten der Immersionslösung
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Die
ICP-OES Daten werden auf die Fläche
der Proben normiert. Diese Daten ergeben einen linearen Verlauf.
Aufgrund der Linearität
der Korrosionskinetik, können
die unterschiedlichen Beschichtungen durch die Steigungen des Graphen
verglichen werden. Die ICP-OES Daten geben die Auflösung des
Substrates pro Fläche
und Zeit wieder und sind somit ein direktes Maß für die Korrosionsrate die bei
einer jeweiligen Beschichtung möglich
ist.
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b) EIS Messungen
-
Die
EIS Messungen werden hinsichtlich der Bildung von Poren bzw. weiteren
Zeitkonstanten im Spektrum interpretiert. Hierbei kann neben der
Betrachtung der Schicht auch der Lack in seinen Eigenschaften näher charakterisiert
werden
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Auswertung des Korrosionstests:
-
Tabelle
1: Ergebnisse des Korrosionstests
Substrat | ICP-OES-Daten
(10–4·mol/l·h·cm2) |
Verzinktes
Stahlblech Granodine 958 54 (Phosphatierung von Henkel) | 17,7 |
Verzinktes
Stahlblech beschichtet gemäß Beispiel
4a' ohne OS | 2,1 |
Verzinktes
Stahlblech beschichtet gemäß Beispiel
4a mit OS | 1,6 |
Verzinktes
Stahlblech beschichtet gemäß Beispiel
4b' ohne OS | 1,1 |
Verzinktes
Stahlblech beschichtet gemäß Beispiel
4b mit OS | 0,8 |
-
Die
Ergebnisse der Korrosionstests zeigen deutlich die Verbesserung
des Korrosionsschutzes durch das erfindungsgemäße Beschichtungsmittels gegenüber einem
handelsüblichen
Korrosionsschutzmittel (Granodine) sowie gegenüber einem erfindungsgemäßen Korrosionsschutzmittel
ohne oberflächenaktive
Substanz OS.