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Das Gebiet der vorliegenden Erfindung
betrifft Verfahren zum Einsatz von pyrotechnischen Substanzen zur
Herstellung eines pyrotechnischen Bauteiles.
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Verschiedene Verfahren zur Herstellung
der pyrotechnischen Bauteile sind bekannt.
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Ein derartiges Bauteil umfasst im
Allgemeinen eine gegen Stoß oder
Erwärmung
empfindliche pyrotechnische Substanz (Primärsprengstoff), die dafür vorgesehen
ist, ein pyrotechnisches Verstärker-Gemisch
(mit Flamme für
einen Brückenzünder oder
auch mit Stoß für einen
Detonator) zu zünden.
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Dieser Primärsprengstoff kann mit dem Verstärker-Gemisch
vermischt sein (wie in den Patenten EP600791 und FR2720493) oder
zu diesem benachbart angeordnet sein (wie in dem Patent GB960186).
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Die empfindliche Substanz umfasst
am häufigsten
einen Primärsprengstoff,
wie Blei-Trinitroresorzinat, Bleiazid oder Silbernitrid.
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Die pyrotechnischen Bauteile mit
elektrischer Zündung
verwenden ein resistives Element, wie ein Hitzdraht oder auch eine
Halbleiterplatte.
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Die Patente EP600791 und FR2720493
offenbaren derartige elektrische Zünder, die insbesondere vorgesehen
sind, um für
das Auslösen
von Sicherheitssystemen von Kraftfahrzeugen (aufblasbare Sicherheitskissen,
gewöhnlich „airbags"
genannt) zu verwenden.
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Die bekannten Zünder weisen Nachteile auf.
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So erzeugt der Einsatz von Primärsprengstoffen
große
Risiken für
die Sicherheit von Personal.
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Tatsächlich erfordern die bestehenden
Bauteile den Kontakt der sehr empfindlichen Primärsprengstoff-Substanzen mit
dem resistiven Element. Dieser Kontakt, der so eng wie möglich gewünscht wird,
erfordert den Einsatz von explosiven Werkstoffen mit geringer Körnung und
somit schlechter Vergießbarkeit.
Das macht die Beschickung schwierig und erhöht das Risiko einer zufälligen Zündung, welches
durch die exzessive Verunreinigung der industriellen Beschickungsmittel
durch die Primärsubstanz noch
weiter ansteigt.
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Außerdem impliziert die Beschickung
eines fein pulverisierten Werkstoffes eine Mindestbefüllung des
Bodens der Bauteilzelle, um das resistive Element vollständig zu
bedecken. Daraus resultiert ein überflüssiger Einsatz
der Primärsubstanz,
was sich zugleich bei den Herstellungskosten und der Sicherheit
rächt.
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Schließlich muss das fein pulverisierte
Material verdichtet werden. Das resistive Element kann bei dieser
Verdichtung beträchtlichen
Belastungen unterliegen, die zu seinem Bruch führen können.
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Eine weitere, bekannte Einsatzform
sieht vor, eine Suspension der empfindlichen, pyrotechnischen Substanz
in einem flüssigen
Lösungsmittel
zu erzeugen, in welchem ein Bindemittel (aktiv oder nicht-aktiv)
gelöst
ist. Die gewöhnlichen
Lösungsmittel
sind Wasser, Alkohol oder Azeton. Das Lösungsmittel wird nach Einbringen
des Gemisches durch Erwärmen
oder Trocknung entfernt.
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Ein derartiges Verfahren weist Nachteile
auf.
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Wenn das verwendete Lösungsmittel
Wasser ist, ist es schwer zu entfernen, was zu langen Trocknungsschritten
führt und
die Leistungen der Gemische herabsetzen kann.
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Wenn das Lösungsmittel flüchtig ist,
erzeugt sein Entfernen für
das Personal gefährliche
Dämpfe, die
giftig und/oder explosiv (Alkohol, Azeton...) sind.
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Die modernen pyrotechnischen Bauteile,
insbesondere diejenigen, welche auf dem Gebiet der Sicherheitstechnik
von Kraftfahrzeugen eingesetzt werden, bringen noch weitere Belastungen
mit sich.
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Das resistive Element wird jetzt
in der Form einer Halbleiterbrücke
ausgeführt,
die Abmessungen der resistiven Brücke sind somit sehr reduziert
(in der Größenordnung
von 50 Mikrometer × 150
Mikrometer) und es wird somit unerlässlich, eine empfindliche, pyrotechnische
Substanz zu verwenden, die eine sehr feine Körnung besitzt, kleiner als
die Abmessungen der Brücke
(Körnung
kleiner als 50 Mikrometer).
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Eine solche Wahl vergrößert die
Schwierigkeiten des Einbringens der Primärsubstanz, deren Empfindlichkeit
durch die Feinheit der Körnung
angewachsen ist.
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Schließlich wird nun versucht, die
auf dem Gebiet der Kraftfahrzeuge verwendeten Bauteile sauber und
ungiftig zu machen, was den Einsatz von Primärsprengstoffen auf Bleibasis
ausschließt.
Aber die bekannten energetischen und ungiftigen pyrotechnischen
Gemische (wie das Zirkonium/Kaliumperchlorat oder das Bor/Kaliumnitrat)
können
nicht in ihrer gängigen
industriellen Form mit einer Halbleiterbrücke direkt gezündet werden.
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Tatsächlich haben die gängigen und
kostengünstigen
Formen dieser Gemische eine starke Körnung und sind ummantelt. Die
Zuflucht in eine sehr feine Körnung
für diese
pyrotechnischen Gemische ist industriell nicht zufriedenstellend
(zu hohe Kosten) und erhöht
die Risiken (Anstieg der Empfindlichkeit und Verunreinigung der
Werkzeuge durch den Aktivstaub).
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Die Patentanmeldung EP-0 864 843,
die nicht vorveröffentlicht
ist aber Nutzen aus einem früheren
Anmeldungsdatum zieht, offenbart ein Verfahren zum Einsatz einer
pyrotechnischen Substanz.
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Das Patent EP-A-0 340 761 offenbart
ein Verfahren zur Herstellung einer Treibladung für Munition
umfassend das Aufschlämmen
des Sprengstoffes in einem inerten, aushärtbaren Bindemittel und Einbringen
des erhaltenen, breiartigen Materials in die Hülse. Dieses Patent betrifft
kein Gemisch zur Zündung.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, derartige Nachteile
zu beheben.
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Beispielsweise schlägt die Erfindung
ein Verfahren zum Einsatz einer pyrotechnischen Substanz vor, welches
zugleich die Risiken für
das mit dessen Herstellung beschäftigte
Personal vermindert und die Realisierungskosten für pyrotechnische
Bauteile, wie Zünder,
senkt. Das Verfahren gemäß der Erfindung ermöglicht ebenfalls,
ein pyrotechnisches Bauteil für Sicherheitssysteme
in Kraftfahrzeugen zu definieren, dessen Zuverlässigkeit verbessert ist und
dessen Ungiftigkeit gewährleistet
wird.
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So ist der Gegenstand der Erfindung
ein Verfahren zum Einsatz von wenigstens einer pyrotechnischen Substanz,
um ein pyrotechnisches Bauteil bereitzustellen, insbesondere einen
resistiven Brückenzünder, gemäß welchem
als erstes die fein pulverisierte, pyrotechnische Substanz in Suspension
in einem inerten, flüssigen
oder breiartigen Bindemittel, welches geeignet ist, durch Polymerisation
auszuhärten,
aufgeschlämmt
wird, dann das so gebildete pyrotechnische Material im flüssigen oder
breiartigen Zustand in das Bauteil eingebracht wird, dadurch gekennzeichnet,
dass das Material wenigstens teilweise durch Strahlung oder Beschuß an Ort
und Stelle polymerisiert wird, um das die pyrotechnische oder die
pyrotechnischen Substanzen tragende Bindemittel aushärten zu
lassen, wobei die Polymerisation durch eine Erwärmung des Gemisches vervollständigt wird.
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Vorzugsweise wird das Bindemittel
so ausgewählt,
dass es wenigstens teilweise durch ultraviolette Strahlung polymerisiert
wird.
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Es kann eine ultraviolette Quelle
ausgewählt werden,
die ebenfalls im Infrarotbereich ausstrahlt, wobei die Quelle so
die Erwärmung
des Gemisches gewährleistet.
Alternativ kann die Erwärmung
des Gemisches durch einen Ofen sichergestellt werden.
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Das Bindemittel kann durch ein strahlungsempfindliches
Harz auf der Basis von Natur- oder Kunstharz gebildet werden, wobei
das Grundharz dann aus den folgenden Harzen ausgewählt werden kann:
Acrylharz, Polyurethanharz.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform kann
die pyrotechnische Substanz wenigstens einen Primärsprengstoff
umfassen.
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Vorzugsweise umfasst die pyrotechnische Substanz
als Primärsprengstoff
ein Salz von Dinitrobenzo-furoxan.
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Das pyrotechnische Material kann
40 bis 60 Massen-% von pyrotechnischer Substanz in Suspension in
60 bis 40 Massen-% von Harz umfassen.
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Gemäß einem anderen Merkmal des
Verfahrens gemäß der Erfindung,
wird auf ein resistives Element eines pyrotechnischen Zünders ein
Teil des flüssigen
oder breiartigen pyrotechnischen Materials abgelegt, dann wird weiter
mit dem Aushärten
des Bindemittels verfahren, indem dieses Material einer mit einer
Erwärmung
verbundenen ultravioletten Strahlung unterzogen wird.
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Die Temperatur zur Erwärmung wird
kleiner als 140°C
gewählt
und liegt vorzugsweise zwischen 80°C und 100°C.
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Gegenstand der Erfindung ist auch
ein pyrotechnischer Zünder
mit resistivem Element, welcher wenigstens eine so eingesetzte pyrotechnische
Substanz verwendet, wobei der Zünder
dadurch gekennzeichnet ist, dass das resistive Element vollkommen durch
ein pyrotechnisches Zündermaterial,
das durch die in einem inerten, durch Polymerisation durch eine mit
einer Erwärmung
verbundenen ultravioletten Strahlung ausgehärteten Bindemittel eingebundenen pyrotechnische
oder pyrotechnischen Substanzen gebildet wird, bedeckt wird.
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Dieser pyrotechnische Zünder kann
ein pyrotechnisches Gemisch umfassen, das in Kontakt mit dem pyrotechnischen
Zündermaterial
angeordnet ist und auf diesem zusammengedrückt wird.
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Vorteilhafterweise kann das resistive
Element eine Halbleiterbrücke
sein.
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Die mittlere Körnung der pyrotechnischen Substanz
ist dann kleiner als oder gleich 50 Mikrometer.
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Die in das Bindemittel eingebundene
pyrotechnische Substanz ist vorzugsweise ein Salz von Dinitrobenzo-furoxan,
zum Beispiel das Dinitrobenzo-furoxanat von Kalium.
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Das pyrotechnische Gemisch kann aus
den folgenden Gemischen ausgewählt
sein: Zirkonium/Kaliumperchlorat, Bor/Kaliumnitrat.
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Die Erfindung wird bei der Lektüre der folgenden
Beschreibung von besonderen Ausführungsformen
besser verständlich,
wobei sich die Beschreibung auf die beigefügte Zeichnung bezieht, welche ein
Beispiel eines mit dem Verfahren gemäß der Erfindung erzielten pyrotechnischen
Bauteiles darstellt.
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Mit Bezug auf diese Figur umfasst
ein pyrotechnischer Zünder 1 gemäß der Erfindung
ein Metallgehäuse 2 (zum
Beispiel aus nichtrostendem Stahl), auf dem ein Abformen von einem
Guss-Stück aus
Kunststoff 3 von der Sorte Polyamid oder Polycarbonat ausgeführt wird.
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Das Gehäuse 2 wird durch einen
Deckel 4, ebenfalls aus Kunststoff, geschlossen.
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Das Gehäuse 2 umfasst eine
zylindrische Wand 5, die an einen Boden 6 geschweißt ist,
welcher vollständig
durch eine Elektrode 7a und teilweise durch eine Elektrode 7b durchbrochen
wird.
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Die Elektrode 7b steht in
elektrischem Kontakt mit dem Boden 6 und die Elektrode 7a ist
vom Boden durch eine isolierende Hülse 8 (zum Beispiel aus
Glas) isoliert.
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Ein Halbleiter-Plättchen 14 wird aus
einem isolierenden Grundmaterial 9 auf der Basis von nichtdotiertem
Silizium gebildet, das auf den Boden 6 geklebt ist. Dieses
Plättchen
enthält
eine Halbleiterbrücke 10 (zum
Beispiel aus dotiertem Silizium), die teilweise durch zwei leitfähige Klötzchen 11a, 11b,
zum Beispiel aus Aluminium, bedeckt wird.
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Der Abstand zwischen den Klötzchen liegt zwischen
60 und 100 Mikrometer und vorzugsweise in der Größenordnung von 80 Mikrometer.
Das Klötzchen 11b ist
mit der Elektrode 7a durch einen Verbindungsdraht 12 verbunden,
der durch Löten
befestigt ist. Das Stück 11a ist
mit der Elektrode 7b über
den metallischen Boden 6 mit Hilfe einer Halbleitersonde 13 (dotiertes
Silizium) verbunden, welche durch das isolierende Grundmaterial 9 hindurch
dringt.
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Eine derartige Struktur wird im Einzelnen durch
das Patent FR2720493 offenbart.
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Entsprechend der Erfindung wird ein
pyrotechnisches Zündermaterial 15 (das
somit empfindlich gegenüber
Erwärmung
ist) auf dem Plättchen 14 aufgebracht
und bedeckt auch den Draht 12 und die Lötstellen. Dieses pyrotechnische
Material wird aus wenigstens einer fein pulverisierten pyrotechnischen Substanz
gebildet, die mit einem inerten, ausgehärteten Bindemittel vermischt
ist.
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Die mittlere Körnung der pyrotechnischen Substanz
wird in der selben Größenordnung
gewählt, wie
die Abmessungen der Halbleiterbrücke.
Eine solche Anordnung ermöglicht
es, Wärmeübertragung beim
Anstieg der Temperatur der Halbleiterbrücke durch Konvektion und/oder
durch Strahlung zu gewährleisten.
Es wird so eine zuverlässige
Zündung der
pyrotechnischen Substanz durch die resistive Brücke gewährleistet.
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Die Brücke weist im Allgemeinen Abmessungen
in der Größenordnung
von 50 Mikrometer × 150 Mikrometer
auf. Es wird somit für
das Gemisch eine Körnung
kleiner als oder gleich 50 Mikrometer gewählt.
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Das gewählte inerte Bindemittel ist
bei Umgebungstemperatur eine Flüssigkeit
oder eine Paste und ist dafür
geeignet, durch Polymerisation an Ort und Stelle auszuhärten.
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Einmal ausgehärtet, bedeckt und schützt das Material 15,
das aus dem die pyrotechnische Substanz tragenden Bindemittel gebildet
wird, mechanisch und chemisch zugleich das Plättchen 14 sowie den
Draht 12 und seine Lötstellen.
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Ein pyrotechnisches Verstärker-Gemisch 16 füllt die
Gesamtheit des Gehäuses 2 aus.
Es befindet sich somit in Kontakt mit dem pyrotechnischen Zündermaterial 15 und
kann durch dieses Letztere gezündet
werden.
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Das pyrotechnische Gemisch kann in
dem Gehäuse,
insbesondere mit Hilfe des Deckels 4 zusammengepresst sein.
Das Material 15 schützt
die resistive Brücke
sowie das Plättchen,
den Draht und die Lötstellen,
die somit nicht beschädigt
werden können.
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Die Zuverlässigkeit des Zünders gemäß der Erfindung
wird somit erhöht.
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Als Variante und um die Mengen des
eingesetzten Materials zu minimieren, ist es selbstverständlich möglich, das
Zündermaterial 15 nur über dem
Plättchen 14 vorzusehen.
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Das Verfahren zur Anwendung der pyrotechnischen
Substanz gemäß der Erfindung
ermöglicht es,
das pyrotechnische Zündermaterial 15 zu
erhalten.
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Dieses Verfahren sieht wie folgt
aus:
Im Verlauf eines ersten Schrittes wird das fein pulverisierte
pyrotechnische oder werden die fein pulverisierten pyrotechnischen
Substanzen mit dem inerten Bindemittel vermischt.
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In dem zuvor beschriebenen Beispiel
wird als Substanz ein Primärsprengstoff
ausgewählt,
zum Beispiel Blei-Trinitroresorzinat,
Bleiazid, Silbernitrid oder ein Salz aus Dinitrobenzo-furoxan, wie
das Kalium-dinitrobenzo-furoxanat (oder KDNBF).
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Die Salze von Dinitrobenzo-furoxan
werden auf Grund ihrer Ungiftigkeit (Fehlen von Blei oder von Schwermetallen)
bevorzugt.
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Das polymerisierbare Bindemittel
wird chemisch verträglich
mit dem oder den verwendeten Primärsprengstoffen ausgewählt (die
zu keiner Reaktion mit ihm im Verlauf der Alterungsphasen führen). Vorzugsweise
wird das Bindemittel aus den strahlungsempfindlichen Harzen ausgewählt (die
auf bekannte Weise einen Photosensibilisator einschließen), und die
von Kunstharzen hergestellt werden. Diese Harze sind somit (gemäß der erfolgten
Wahl) durch Strahlung (Ultraviolett, Röntgen, Mikrowellen) oder durch Beschuß (Elektronik)
polymerisierbar.
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Die strahlungsempfindlichen Harze
sind bekannt und im Handel verfügbar
und es kann insbesondere ein strahlungsempfindliches Harz ausgewählt werden,
dessen Grundharz aus den folgenden Harzen ausgewählt wird: Acrylharz, Epoxydharz,
Polyurethanharz, Silikonharz, Polyesterharz, anaerobes Harz (Harz,
das nur unter Ausschluss von Luft polymerisiert).
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Es werden die strahlungsempfindlichen Acryl-
und Polyurethanharze bevorzugt.
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Wenn man einen Tropfen eines solchen strahlungsempfindlichen
Harzes mit ultravioletten Strahlung belichtet, bewirkt die Strahlung
eine Polymerisation der Oberfläche,
die den Rest des Harzes isoliert. Die Polymerisation im Kern wird
(entsprechend dem gewählten
Harz) durch Erwärmung
oder chemische Reaktion erzielt (insbesondere die anaeroben, strahlungsempfindlichen
Harze können
sich nach der Belichtung mit der ultravioletten Strahlung vollständig polymerisieren,
da sie durch die Haut, die sich durch die UV-Polymerisation der
Oberfläche
des Tropfens ergibt, von der Luft isoliert werden).
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Die Viskosität des Bindemittels wird in
Abhängigkeit
von den Eigenschaften des Systems der Materialablagerung in dem
Bauteil ausgewählt.
Es werden eher flüssige
Harze bevorzugt, um die Verteilung des Materials zu erleichtern.
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Die zugehörigen Verhältnisse Bindemittel/pyrotechnische
Primärsubstanz
wird vom Fachmann in Abhängigkeit
von der gesuchten Empfindlichkeit für das Endmaterial und von derjenigen
des verwendeten Primärsprengstoffes
ausgewählt.
Es können
Verhältnisse
akzeptiert werden, die zwischen 40 Massen-% und 60 Massen-% für die pyrotechnische
Substanz und zwischen 60 Massen-% und 40 Massen-% für das Bindemittel
liegen. Ein gleiches Verhältnis
von 50/50 kann akzeptiert werden.
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Ein erster Vorteil des vorliegenden
ersten Schrittes zur Anwendung ist, dass der Primärsprengstoff,
dessen Körnung
extrem fein ist, von einem Bindemittel ummantelt wird, welches ihn
unempfindlich macht. Die Aufbewahrung des Materials kann so geschützt vor
Licht (um das Aushärten
zu verhindern) und in völliger
Sicherheit gewährleistet
werden.
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Ein zweiter Vorteil der vorliegenden
Anwendung ist, dass die flüssige
oder breiartige Mischung (entsprechend der Viskosität des verwendeten
Harzes) in dem Gehäuse
des zu erstellenden pyrotechnischen Bauteiles mechanisch leicht
verteilt werden kann, zum Beispiel mit Hilfe einer Spritze oder
eines Trichters mit Endlosschraube (zweiter Schritt des Verfahrens).
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Ein dritter Vorteil ist, dass es
mit dem Verfahren gemäß der Erfindung
möglich
ist, die Menge einer pyrotechnischen Primärsubstanz mit reduzierter Körnung, die
in jedem Bauteil vorgesehen wird, zu minimieren, wobei die genannte
Menge noch genau dosiert wird.
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So ist es nicht mehr notwendig, den
Boden des Gehäuses
mit einem empfindlichen Gemisch zu füllen, um das Abdecken der resistiven
Brücke
zu gewährleisten.
Als Beispiel stellt ein einfacher Tropfen von ungefähr 1 Milligramm
das Abdecken dieser Brücke
und die korrekte Funktion des Bauteiles sicher, wohingegen es mit
den früheren
Verfahren notwendig war, an die 30 Milligramm eines fein pulverisierten Gemisches
vorzusehen.
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Nach dem Einbringen des pyrotechnischen Materials
in das Bauteil, lässt
man Dieses durch Polymerisation aushärten (3. Schritt). Es wird
zum Beispiel dafür
eine ultraviolette Strahlungsquelle aus dem Handel verwendet (Wellenlänge 365
Nanometer), die in einem Abstand zum Material von 20 bis 35 mm angeordnet
wird.
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Es kann eine Standardquelle ausgewählt werden,
die die Infrarotstrahlung nicht filtert. Zum Beispiel eine von der
Firma Fisnar hergestellte Lampe vom Modell Pk102. Diese Lampe hat
eine Leistung von 400 W, sie strahlt im Ultraviolettbereich zwischen
320 Nanometer und 390 Nanometer und gewährleistet ebenfalls eine Temperatur
zur Erwärmung
von 100° bei
einem Abstand von 40 mm.
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Die Belichtungszeiten werden leicht
in Abhängigkeit
von den Eigenschaften des ausgewählten Harzes
und der zu polymerisierenden Gesamtmasse bestimmt. Diese Belichtungsdauer
ist zum Beispiel für
eine Materialmasse von etwa 1,1 mg (Stärke des vorgesehenen Tropfens
ungefähr
1 mm) kleiner als 10 Minuten.
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Die Auswahl einer UV-Quelle, die
keine Infrarotstrahlung filtert, ermöglicht es, die Polymerisation, die
durch die UV-Strahlung
eingeleitet wurde, zu vervollständigen.
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Die Infrarotstrahlung gewährleistet
so eine Erwärmung
des Gemisches (oder Nachaushärtung), welche
die vollständige
Polymerisation des Gemisches mit sich bringt.
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Diese Erwärmung kann alternativ durch
ein klassisches Mittel, wie ein Schmelzofen, gewährleistet werden.
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Eine derartige Anordnung ermöglicht es,
den industriellen Einsatz zu vereinfachen, da ja die Dauer der Belichtung
mit UV-Strahlung
stark reduziert werden kann, wobei die Erwärmung durch den Ofen sichergestellt
wird. Die Belichtung mit UV-Strahlung verbraucht also Energie und
macht Vorsichtsmaßnahmen
in Hinsicht auf die Ausführung
durch das Personal erforderlich (Schutzbekleidungen).
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Die Polymerisation kann zum Beispiel
durch eine Belichtung mit UV-Strahlung von 2 Sekunden ausgelöst werden.
Die Polymerisation wird durch eine Aushärtung im Ofen bei einer Temperatur
von 80°C
bis 100°C
während
ungefähr
10 Minuten vervollständigt.
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In allen Fällen wird das Mittel zum Erwärmen in
der Weise ausgewählt,
dass das pyrotechnische Bauteil nicht übermäßig erwärmt wird, um es nicht auszulösen (im
Allgemeinen muss der Anstiegsgrad der Temperatur kleiner als 0,5°C/Sekunde
sein), dabei darf die Temperatur des Ofens oder jene, die durch
die nicht gefilterte UV-Quelle gewährleistet wird, 140°C nicht überschreiten.
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Wenn die Aushärtung erfolgt ist, wird die
Befüllung
des pyrotechnischen Gemisches 16 auf eine klassische Weise
vorgenommen (Einbringen im granulatförmigen Zustand per Trichter,
Verschließen
des Bauteiles, Verdichten an Ort und Stelle, Verschweißen des
Deckels 4 an dem Guss-Stück 3 aus Kunststoff).
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Als Beispiel wird so ein pyrotechnisches
Material hergestellt, welches 53 Massen-% (das sind 0,45 mg) eines
Polyurethanharzes mit eine Viskosität von 110 Zentipoise mit 47
Massen-% von KDNBF (das sind 0,48 mg) verknüpft. Das Harz stellt ein von UVEXS
Incorporated (580 North Pastoria Avenue Sunnyvale California) hergestelltes
Harz der Serie 602 dar.
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Die Polymerisation unter UV-Strahlung
unter den zuvor beschriebenen Arbeitsbedingungen (Quellen mit ungefilterter
UV-Strahlung) hat
zu einer Verfestigung des pyrotechnischen Materials auf der resistiven
Halbleiterbrücke
geführt.
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Die hergestellten Zünder sind
dann mit 120 mg eines pyrotechnischen Gemisches 16, das
Zirkonium und Kaliumperchlorat im klassischen Verhältnis von
60 Massen-% von Zirkonium zu 40 Massen-% von Perchlorat verknüpft.
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Die durchgeführten Zündversuche haben es ermöglicht,
eine Zündverzögerung Tf
von weniger als 500 Mikrosekunden und einen Ausgangsdruck des Bauteiles
von mehr als 5 MPa zu messen (in einer manometrischen Bombe von
3 cm3 mit einer Zünderstromstärke von 1,5 Ampères durchgeführte Versuche).
Bei 50 getesteten Bauteilen wurde kein Versager festgestellt.
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Dieses Bauteil verwendet lediglich
1,1 Milligramm eines pyrotechnischem Zündermaterial. Die erzielten
Leistungen sind dennoch analog zu denen eines klassischen Bauteiles,
in dem an die 30 Milligramm eines fein pulverisierten Zündergemisches aus
Bleistyphnat verwendet werden und mit 50 mg eines Verstärkergemisch
aus Bor/Kaliumnitrat verknüpft
sind.
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Es wird ebenfalls ein pyrotechnisches
Material hergestellt, das 40 Massen-% (das sind 2,4 mg) eines Acrylharzes
mit einer Viskosität
von 110 Zentipoise mit 60 Massen-% von KDNBF (das sind 3,6 mg) verknüpft. Das
Harz ist ein von der Firma Loxeal srl (via Gioberti 20031 Cesano
Maderno (Italien)) unter dem Kennzeichen 30–23 hergestelltes Harz.
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Die Polymerisation ist auch als Versuch
mit der ungefilterten, zuvor beschriebenen UV-Quelle ausgeführt worden,
um eine Polymerisation im Kern zu gewährleisten (Belichtung von 10
Minuten).
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Sie hat zu einer Verfestigung des
pyrotechnischen Materials auf der resistiven Halbleiterbrücke geführt.
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Die hergestellten Zünder sind
dann mit 120 mg eines pyrotechnischen Gemisches 16 aufgefüllt worden,
das Zirkonium und Kaliumperchlorat im klassischen Verhältnis von
60 Massen-% von Zirkonium zu 40 Massen-% von Perchlorat verknüpft.
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Die durchgeführten Zündversuche haben es weiter
ermöglicht,
eine Zündverzögerung Tf
von weniger als 500 Mikrosekunden und einen Ausgangsdruck des Bauteiles
von mehr als 5 MPa zu messen (in einer manometrischen Bombe von
3 cm3 mit einer Zünderstromstärke von 1,5 Ampères durchgeführte Versuche).
Bei 50 getesteten Bauteilen wurde kein Versager festgestellt.
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Dieses Bauteil setzt nur 6 Milligramm
eines pyrotechnischen Zündermaterials
ein. Die erzielten Leistungen sind dennoch analog zu denen eines klassischen
Bauteiles, in dem an die 30 Milligramm eines fein pulverisierten
Zündergemisches
aus Bleistyphnat verwendet werden und mit 50 mg eines Verstärkergemisches
aus Bor/Kaliumnitrat verknüpft sind.
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Bei diesem letzten Beispiel ist die
Masse des verwendeten Gemisches größer (6 mg gegenüber 1,1
mg bei dem ersten Beispiel). Das Volumen des Tropfens ist ebenfalls
größer und
verbessert den Schutz des resistiven Elementes (insbesondere des Verbindungsdrahtes
und der Lötstellen).
Es wird so die Zuverlässigkeit
erhöht.
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Um einen für die Anwendungen in Kraftfahrzeugen
vorgesehenen Zünder
herzustellen, wird bevorzugt, ein pyrotechnisches Material, das
ein Salz von Dinitrobenzo-furoxan (Primärsprengstoff ohne Blei) einbindet,
mit einem energetischen, pyrotechnischen Gemisch ohne Blei (wie
Zirkonium (60%)/ Kaliumperchlorat (40%) oder Bor (25%)/Kaliumnitrat (75%))
zu verknüpfen.
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Die Salze von Dinitrobenzo-furoxan
sind interessant auf Grund ihrer Ungiftigkeit, aber sie haben die
Nachteile, dass sie teuer und gering energetisch sind. Dank der
Erfindung ist es möglich,
die notwendige Menge dieses Sprengstoffes in der Form einer Suspension
in einem Tropfen eines verfestigbaren Bindemittels zu minimieren
(weniger als 1 mg eines Primärsprengstoffs),
der in direktem Kontakt mit der resistiven Brücke steht. Sein zuverlässiges Energieniveau
ist trotzdem ausreichend, um die Zündung des Gemisches Zr/KClO4oder B/KNO3 zu ermöglichen,
welches in seiner industriellen Form (starke Körnung und Ummantelung) nicht
direkt durch die Halbleiterbrücke
gezündet
werden kann.
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Die Struktur des Zünders (Form
des Gehäuses,
des Deckels, Vorhandensein oder auch nicht Vorhandensein eines Abformens
eines Guss-Stückes)
kann selbstverständlich
anders sein.
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Als Variante ist es auch möglich, das
so beschriebene Verfahren mit anderen Arten von Zündern zu
verwenden, zum Beispiel mit Hitzdraht oder Schlagzünder.
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In allen Fällen ermöglicht es das Verfahren gemäß der Erfindung,
die Herstellung der pyrotechnischen Komponenten zu vereinfachen
und sicherer zu machen, wobei das resistive Element noch vor den insbesondere
bei der Verdichtung des pyrotechnischen Gemisches unterworfenen
mechanischen Beanspruchungen geschützt wird.
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Es ist auch möglich, das Verfahren gemäß der Erfindung
mit anderen pyrotechnischen Substanzen einzusetzen, zum Beispiel
Mischungen, welche wenigstens ein Oxidationsmittel mit wenigstens
einem Reduktionsmittel und mit oder ohne Primärsprengstoff verknüpfen.