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Die
Erfindung betrifft eine Anzündvorrichtung für eine pyrotechnische
Baueinheit, insbesondere für eine
Airbageinheit eines Kraftfahrzeugs, mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1.
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Anzündvorrichtungen
oder Anzündstücke für pyrotechnische
Baueinheiten sind in vielfältigen
Ausführungsformen
bekannt. Das Grundprinzip besteht darin, eine Anzündmischung,
welche in einem Gehäuse
vorgesehen ist, steuerbar zu aktivieren, wobei nach dem Aktivieren
der Anzündmischung
ein Heißgas/Partikelgemisch
erzeugt wird, welches aus dem Gehäuse austritt und eine weitere
pyrotechnische Mischung aktiviert bzw. anzündet, welche in der betreffenden
pyrotechnischen Baueinheit vorgesehen ist. Das Gehäuse einer
derartigen Anzündvorrichtung
ist meist mit einer Sollbruchstelle versehen, so dass das Gehäuse an der
Sollbruchstelle nach dem Aktivieren der im Gehäuse angeordneten Anzündmischung
aufbricht, das Heißgas/Partikelgemisch
austritt und mit dem pyrotechnischen Material der Baueinheit in
Berührung
kommt, wodurch dieses aktiviert wird.
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Das
Anzünden
der Anzündmischung
in der Anzündvorrichtung
erfolgt meist auf elektrische Weise. Hierzu sind in das Gehäuse wenigstens
zwei Aktivierungs-Anschlusskontakte
geführt,
wobei im Gehäuse
eine mit den Anschlusskontakten elektrisch verbundene Anzündstruktur
vorgesehen ist. Bei dieser Anzündstruktur
kann es sich im einfachsten Fall um einen Glühdraht handeln, der durch eine
elektrische Aktivierungsenergie, die über die Aktivierungs-Anschlusskontakte
zugeführt
wird, erhitzbar ist und die mit dem Glühdraht in Berührung stehende Anzündmischung
aktiviert.
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Bekannte
Anzündvorrichtungen
oder Anzündstücke weisen üblicherweise
eine Glas- oder Keramikfassung
auf, in welcher die Aktivierungs-Anschlusskontakte gehalten sind.
Die Glasfassung ist in einem Kunststoff-Sockelteil des Gehäuses der
Anzündvorrichtung
angeordnet. Die im einfachsten Fall aus einem Glühdraht bestehende Anzündstruktur kann
zunächst
in eine flüssige
Primär-Anzündmischung
getaucht sein, welche nach dem Trocknen erhärtet oder bei der die darin
enthaltenen Stoffe zusammenbacken. Diese Primär-Anzündmischung ist relativ leicht
aktivierbar und dient dazu, eine im Gehäuse vorgesehene, träger reagierende
Anzündmischung
zu aktivieren. Das Vorsehen einer Primär-Anzündmischung ist jedoch nicht
zwingend erforderlich.
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Bei
der Herstellung derartiger Anzündvorrichtungen
wird (ggf. nach dem Trocknen der mit dem Tauchverfahren aufgebrachten
Primär-Anzündmischung)
die Anzündmischung
pulverförmig
in Schritten eingebracht, wobei nach jedem Schritt ein Pressen der
Mischung erfolgen kann. Alternativ kann die Anzündmischung wieder mittels Tauchvorgängen aufgebracht
bzw. eingebracht werden. Nach dem Einbringen der Anzündmischung
wird das Gehäuse verschlossen.
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Hierbei
besteht das Problem, dass in der Fertigungslinie für das Herstellen
einer derartigen Anzündvorrichtung
mit losem Pulver gearbeitet werden muss, das sich in Spuren in Maschinen
oder anderswo ablagern kann. Es besteht somit das Risiko der unerwünschten
Aktivierung bzw. Zündung
von abgelagerten Pulverrückständen. Dabei
kann es zu Gefährdung
von Personen und gravierenden Sachschäden kommen. Zudem steht die
gesamte Produktionslinie in einem derartigen Fall still, d.h. es
kommt zu einem Produktionsausfall.
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Des
Weiteren muss in der Endfertigungslinie die Pulvermenge exakt dosiert
werden. Sollen mit der selben Fertigungslinie andere Typen von Anzündvorrichtungen
mit anderen Pulvermengen hergestellt werden, so muss die Dosiereinrichtung
entsprechend anders eingestellt werden. Dies führt zu unerwünschten
Umrüstzeiten.
In vielen Fällen
kommt ein Umrüsten
der Anlage aus Kostengründen
und/oder aus Sicherheitsaspekten überhaupt nicht in Frage, so
dass das Herstellen unterschiedlicher Typen von Anzündvorrichtungen
mittels einer einzigen Anlage nicht möglich ist.
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Die
Fertigung der bisher bekannten Anzündvorrichtungen ist daher mit
einer Vielzahl einzelner Fertigungsschritte verbunden, wobei zusätzlich bei bestimmten
Fertigungsschritten das Risiko eines unabsichtlichen Aktivierens
der primären
oder folgenden Anzündmischung
besteht.
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Zudem
besteht die Notwendigkeit, die Anzündvorrichtung jeweils speziell
für den
beabsichtigten Verwendungszweck auszulegen und hierzu eine ganze
Reihe von Parametern an den betreffenden Verwendungszweck anzupassen:
Beispielsweise muss die Art und Menge der Anzündmischung spezifiziert werden,
sowie Parameter der Zündstruktur
im Hinblick auf die gewünschte
Reaktionszeit und den gewünschten
zeitlichen Verlauf des Massenstroms des Heißgas/Partikelgemischs angepasst
werden.
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Die
Zündstruktur
kann hierzu hinsichtlich mehrerer Parameter variiert werden, beispielsweise die
Geschwindigkeit des Aufheizens der Zündstruktur und die maximal
erreichbare Temperatur. Diese Parameter hängen nicht nur von der elektrischen
Energie ab, mit welcher die Zündstruktur
beaufschlagt wird, sondern auch von Material- und Geometrieparametern
der Zündstruktur.
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Für jeden
speziellen Typ bzw. jede andere Dimensionierung der herzustellenden
Anzündvorrichtung
muss die betreffende Fertigungslinie umgerüstet werden.
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Aus
der
DE 39 39 258 A1 ist
eine Anzündeinrichtung
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patenanspruchs 1 bekannt,
bei der das Sekundärzündmittel
in Form von Ringen oder Scheiben vorliegt, die in einer Verdämmungshülse angeordnet
sind. Die Verdämmungshülse und
der Sockel der Anzündeinrichtung
bilden dabei das Gehäuse.
Das Sekundärzündmittel
wird mittels eines in einer zylindrischen Hülse vorgesehenen Primär-Anzündmittels
gezündet.
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Die
DE 37 16 076 A1 beschreibt
eine patronierte Munition mit Geschoß und verbrennbarer Hülse. Dieser
Druckschrift lassen sich keine weiteren Merkmale nach Art einer
pyrotechnischen Baueinheit entnehmen.
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Aus
der
DE 199 50 854
A1 ist ein Zünder
mit einem Ultraviolett ausgehärteten
Zündtröpfchen bekannt.
Der Kontakt zwischen der pyrotechnischen Hauptladung und den Zündtröpfchen ist
dabei nicht optimal.
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Aus
der
DE 41 41 908 A1 ist
ein Initiator für eine
Airbagaufblasvorrichtung bekannt, bei dem das Gas erzeugende Material
in Form eines Paketes vorliegt. Diese Anordnung ist zu kompliziert
und zu kostspielig.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Anzündvorrichtung
für eine
pyrotechnische Baueinheit, insbesondere für eine Airbageinheit eines
Kraftfahrzeugs, zu schaffen, die einfach und kostengünstig herstellbar
ist und die auf einfache Weise für
den jeweiligen Verwendungszweck flexibel angepasst werden kann.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Die
Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass durch die Verwendung
einer im Gehäuse
vorgesehenen, vorzugsweise pyrotechnischen Anzündmischung in Form eines festen
Elements der Vorteil erreicht wird, dass die in einer Gehäusekappe
gehaltene Anzündmischung
losgelöst
von den übrigen
Komponenten, insbesondere vom Gehäusebasisteil, vorgefertigt
werden kann und die Anzündvorrichtung aus
den vorgefertigten Komponenten im Rahmen der (End-) Montage einfach
und kostengünstig
zusammengesetzt werden kann.
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Ein
derartiges festes Brennelement kann in einem separaten Herstellungsprozess
vorgefertigt werden. Das schrittweise Einfüllen von pulverförmigem Material
in das Gehäuse
und das Pressen des Materials nach jedem Einfüllvorgang in der (End-) Montagelinie
kann somit weitgehend entfallen. Da bei der Endmontage der Anzündvorrichtung
nicht mehr mit pulverförmigem
pyrotechnischen Material gearbeitet werden muss, sind hierdurch
verursachte Risiken ausgeschlossen.
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Im
Rahmen der gesamten Erläuterungen
soll mit dem Begriff „festes
Element" auch ein
Element verstanden werden, das ausreichend dickflüssig, gelee-
oder gallertartig ist um zumindest in der Gehäusekappe gehalten werden zu
können.
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Nach
dem Herstellen des festen Brennelements kann dieses beispielsweise
in die Gehäusekappe
eingesetzt werden. Selbstverständlich
kann das feste Element auch unmittelbar in der Gehäusekappe
hergestellt werden. Zur Herstellung unterschiedlicher Anzündvorrichtungen
können
unterschiedliche Gehäusekappen
mit unterschiedlichen Brennelementen verwendet werden.
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Nach
der Erfindung ist auf eine Anzündstruktur
des Anzündmittels
eine Primär-Anzündmischung aufgebracht.
Während
bei bekannten Anzündvorrichtungen
das Aufbringen einer Primär-Anzündmischung
mittels Tauchverfahren oder Aufpressen erfolgt, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
die Primär-Anzündmischung
durch das Aufspritzen einer während
des Aufbringens teigartigen Primär-Anzündmischung
herzustellen. Als für
einen derartigen Prozess geeignete Anzündmischung eignet sich insbesondere
Borkaliumnitrat (BKNO3). Dieses Material wird
bisher nicht als Primär-Anzündmischung
eingesetzt, da es nur mit einer relativ hohen Energie aktivierbar
ist. Durch die Verwendung einer entsprechend ausgebildeten Zündstruktur
kann jedoch auch mit diesem Material eine kurze Reaktionszeit realisiert
werden. Insbesondere eignet sich hierzu eine Zündstruktur, die mittels elektrischer
Energie einen Plasma-Lichtbogen bzw. eine Plasma-Glimmentladung erzeugt. Dieses Material
weist des Weiteren den Vorteil auf, dass es unempfindlich gegen
elektrostatische Einflüsse
und kaum hygroskopisch ist. Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass
das Gehäuse
nicht hermetisch dicht ausgebildet werden muss.
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Das
erfindungsgemäße Verwenden
einer während
des Aufbringens teigartigen Primäranzündmischung
führt zu
einem weiter vereinfachten Herstellungsprozess. Die nicht zwingend
hermetische Abdichtung des Gehäuses
vereinfacht dieses weiter und wirkt sich ebenfalls vorteilhaft auf
die Herstellungskosten aus.
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Die
Verwendung einer derartigen Anzündmischung,
auch in Verbindung mit einem nicht hermetisch dichten Gehäuse kann
selbstverständlich
auch unabhängig
von der Ausbildung der pyrotechnischen Mischung als festes Element
erfolgen.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung weist das feste Brennelement wenigstens einen Kanal
zur Führung
des beim Aktivieren des pyrotechnischen Materials erzeugten Heißgas/Partikel-Gemischs
auf. Das feste Brennelement und/oder der wenigstens eine Kanal sind
in der Formgebung und Dimensionierung vorzugsweise so ausgebildet, dass
ein bestimmtes Abbrandverhalten und/oder ein vorbestimmter Massenstrom
des erzeugten Heißgas/Partikel-Gemischs erreicht
wird.
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Das
feste Brennelement bzw. das Gehäuse sind
vorzugsweise so ausgebildet, dass der wenigstens eine Kanal mit
seiner Ausströmöffnung im
Bereich einer im Gehäuse
ausgebildeten Sollbruchstelle endet. Hierdurch wird eine definierte
Zerstörung der
Sollbruchstelle erreicht. Das Vorsehen des wenigstens einen Kanals
ermöglicht
des Weiteren eine vollständige
Verbrennung des pyrotechnischen Materials der Anzündmischung.
Des Weiteren wird hierdurch das Ausstoßen von noch nicht vollständig verbrannter/umgesetzter
Anzündmischung
zuverlässig verhindert,
wie das bei bekannten Anzündvorrichtungen
noch weitgehend der Fall ist. Es wird ein wesentlich gleichmäßigeres
Abbrennen bzw. gleichmäßigere Gaserzeugung
bei Anzündvorrichtungen
des gleichen Typs erreicht (geringe Losstreuung).
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
sind elektrische Aktivierungs-Anschlusskontakten
vorgesehen, welche von außerhalb
des Gehäuses
mit einer elektrischen Aktivierungsenergie beaufschlagbar sind,
wobei eine elektrische Anzündstruktur
vorgesehen ist, welche bei einer Beaufschlagung der Aktivierungs-Anschlusskontakte
mittels der Aktivierungsenergie von dieser erhitzt wird. Hierdurch
wird die pyrotechnische Anzündmischung
aktiviert. Die Anzündstruktur
ist auf einem separaten, im Gehäuse
angeordneten und in diesem gehaltenen Trägerelement vorgesehen. Das
Trägerelement
weist mit der Anzündstruktur
verbundene elektrische Kontakte aufweist, die mit den in das Gehäuse geführten Aktivierungs-Anschlusskontakten
verbunden sind.
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Mit
dieser Ausführungsform
wird eine weitere Verbesserung der Modularität erreicht. Das Trägerteil
kann zusammen mit der Zündstruktur
losgelöst
von den übrigen
Komponenten, insbesondere vom Gehäuse, vorgefertigt werden. Die
Anzündvorrichtung
kann aus den vorgefertigten Komponenten im Rahmen der (End-) Montage
einfach und kostengünstig
zusammengesetzt werden.
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Darüber hinaus
bietet das Verwenden eines Trägerelements
mit einer darin bzw. darauf vorgesehenen Anzündstruktur den Vorteil, dass
praktisch das identische Gehäuse
in Verbindung mit unterschiedlich ausgestalteten Trägerelementen,
insbesondere unterschiedlichen Anzündstrukturen verwendet werden
kann. Somit kann aus vorgefertigten Komponenten, beispielsweise
einem Gehäusebasisteil,
einem damit verbindbaren Trägerelement
mit Zündstruktur und
einer Gehäusekappe
mit der darin vorgesehenen Anzündmischung
eine Anzündvorrichtung
für einen
ganz speziellen Verwendungszweck zusammengesetzt werden. Ein Umrüsten der
Fertigungslinie ist praktisch nicht erforderlich. Es müssen lediglich
die betreffenden Module in einer anderen Kombination zugeführt werden.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung besteht das Trägerelement
aus einem elektrisch isolierenden Material und die Anzündstruktur
ist auf der Oberfläche
des Trägerelements
vorgesehen oder zumindest von der Oberfläche des Trägerelements her zugänglich,
so dass ein Aktivieren der Anzündmischung
bzw. der Primär-Anzündmischung
ermöglicht wird.
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Beispielsweise
kann das Trägerelement
aus einem mit einem elektrischen Leiter beschichteten Kunststoff
bestehen, wobei der elektrische Leiter vorzugsweise so ausgestaltet
ist, dass dieser die Funktion der sich bei Beaufschlagung mit der
elektrischen Aktivierungsenergie erhitzbaren Anzündstruktur und gleichzeitig
die Funktion von damit verbundenen elektrischen Kontakten übernimmt.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann das Trägerelement
zumindest zum Teil aus einem halbleitenden Material, beispielsweise Silizium,
bestehen, wobei die Anzündstruktur
und vorzugsweise auch die damit verbundenen Kontakte in dem halbleitenden
Material ausgebildet sind.
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Die
Anzündstruktur
bzw. die Kontakte können
mittels Dotierung des halbleitenden Materials derart gebildet sein,
dass die elektrische Aktivierungsenergie die durch Dotierung oder
fehlende oder gegenüber
den Kontakten andere Dotierung gebildete Anzündstruktur in vorbestimmter
Weise erhitzt.
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An
dieser Stelle sei erwähnt,
dass das Erhitzen der Anzündstruktur,
abhängig
von deren geometrischer Ausbildung oder deren Material, selbstverständlich auch
soweit gehen kann, dass die Anzündstruktur
verbrennt und hierdurch ein Plasma-Lichtbogen oder eine Plasma-Glimmentladung
erzeugt wird.
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Anstelle
oder zusätzlich
zu einer Dotierung des halbleitenden Materials können die Anzündstruktur
und gegebenenfalls auch die Kontakte durch eine geeignete dreidimensionale
Ausformung des halbleitenden Materials derart gebildet sein, dass
die elektrische Aktivierungsenergie die Anzündstruktur in vorbestimmter
Weise erhitzt.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung kann das Trägerelement
in einer Ausnehmung in der Innenwandung des Gehäuses, vorzugsweise des Gehäusebodens,
gehalten sein. Die Befestigung bzw. Halterung des Trägerelements
kann durch Einpressen, Einkleben oder Verschweißen mit dem Gehäuse erfolgen.
Hierdurch ergibt sich eine einfache und sichere Montage des Trägerelements
im Gehäuse.
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Anstelle
einer Kontaktierung der in das Gehäuseinnere ragenden Bereiche
der Anschlusskontakte mit den auf dem Trägerelement vorgesehenen Kontakten,
die mit der Anzündstruktur
verbunden sind, mittels eines nachträglich zu montierenden elektrischen
Leiters (beispielsweise durch Bonden) kann das Kontaktieren der
auf dem Trägerelement vorgesehenen
Anzündstruktur
auch dadurch erfolgen, dass das Trägerelement zwischen die in
das Gehäuseinnere
ragenden Bereiche der Anschlusskontakte eingesetzt wird. Der Abstand
der Anschlusskontakte entspricht dabei dem Abstand der betreffenden
Kontaktflächen
der mit der Anzündstruktur
verbundenen Kontakte (bzw. im Wesentlichen der Breite des Trägerteils),
so dass die Kontaktflächen
unmittelbar mit den betreffenden Bereichen der Anschlusskontakte
in Berührung
stehen.
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Beispielsweise
können
die seitlichen Stirnflächen
des Trägerelements
mit einem elektrischen Leiter beschichtet sein und die Funktion
der Kontakte übernehmen.
Entspricht der Abstand der in das Gehäuseinnere ragenden Bereiche
der Anschlusskontakte der betreffenden geometrischen Abmessung des
Trägerelements,
so kann durch das Einsetzen des Trägerelements zwischen die Anschlusskontakte eine
unmittelbare Kontaktierung erfolgen. Selbstverständlich können die geometrischen Dimensionen
so gewählt
sein, dass nach dem Einsetzen des Trägerelements zwischen die Anschlusskontakte
diese mit einer ausreichenden Vorspannung gegen die seitlichen Kontaktflächen des
Trägerelements
drücken.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung können
die betreffenden Bereiche der Anschlusskontakte mit einer Schneidstruktur
zur schneidenden Kontaktierung der Kontakte des Trägerelements
versehen sein.
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Durch
das Vorsehen einer derartigen unmittelbaren Kontaktierung zwischen
den Anschlusskontakten und den Kontakten des Trägerelements ergibt sich der
Vorteil einer äußerst schnellen
und einfachen Endmontage. Ein separater Fertigungsschritt zur Herstellung
der Kontaktierung zwischen den betreffenden Kontakten kann entfallen.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann auf dem Trägerteil
wenigstens ein elektrisches oder elektronisches Bauelement zur Auslösung des
Zuführens
der Aktivierungsenergie zur Anzündstruktur
oder zur Steuerung wenigstens eines Parameters des Erhitzungsvorgangs
der Anzündstruktur
vorgesehen sein. Beispielsweise kann ein Schaltelement, beispielsweise
in Form eines Transistors, auf dem Trägerelement vorgesehen sein,
wobei im Fall einer an den Aktivierungs-Anschlusskontakten anliegenden
Spannung ein Strom durch die Zündstruktur
erst dann freigeben bzw. durchgeschaltet werden kann, wenn das Schaltelement
entsprechend angesteuert wird. Hierzu kann ein weiterer Anschlusskontakt
in das Gehäuse
geführt
sein, welcher mit dem wenigstens einen elektrischen oder elektronischen
Bauteil verbunden ist. Erst bei Beaufschlagung des Steueranschlusskontakts mit
einem entsprechenden Ansteuersignal wird die elektrische Aktivierungsenergie
der Zündstruktur
zugeführt.
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Dabei
ist ein zusätzlicher
Steueranschlusskontakt nicht zwingend erforderlich: Beispielsweise kann
ein magnetischer Sensor auf dem Trägerelement vorgesehen sein,
welcher auf das Anliegen eines äußeren magnetischen
Feldes reagiert und bei Detektieren bzw. Einwirken eines ausreichend
starken magnetischen Feldes das Schaltelement so ansteuert, dass
der Zündvorgang
ausgelöst
wird.
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Die
Triggerung des Zündvorgangs
kann auch mittels eines optischen Sensors erfolgen, der auf von
außen
eingestrahltes Licht (beispielsweise Laserstrahlung) reagiert. Wie
im Fall eines magnetischen Sensors kann der optische Sensor ein
Schaltelement ansteuern und bei einem Einfall bzw. einem Detektieren
einer ausreichend hohen Lichtleistung das Schaltelement zur Auslösung des
Zündvorgangs veranlassen.
Die Sensoren können,
ebenso wie das Schaltelement diskret ausgebildet oder in dem Substrat
integriert ausgebildet sein, auf welchem auch die Anzündstruktur
vorgesehen ist.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung, insbesondere im Zusammenhang mit der vorstehend erwähnten Verwendung
eines nicht oder kaum hygroskopischen Materials für die Primär-Anzündmischung,
kann das Gehäuse,
vorzugsweise die Kappe des Gehäuses,
wenigstens in Teilbereichen aus einem für Wasserdampf semipermeablem Material
bestehen. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass bei einem nicht
hermetisch dichten Gehäuse
für den
Fall, dass tatsächlich
Feuchtigkeit eindringen sollte, Wasserdampf aus dem Gehäuseinneren
nach außen
transportiert wird. Als Material hierfür eignet sich beispielsweise
ein „Goretex"-Gewebe ausreichender
Festigkeit oder ein vergleichbares Material.
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Weitere
Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele näher erläutert. In
der Zeichnung zeigen
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1 einen
Schnitt durch eine erste Ausführungsform
einer Anzündvorrichtung
nach der Erfindung;
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2 eine
perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer Anzündvorrichtung nach
der Erfindung mit demontierter Gehäusekappe;
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3 eine
perspektivische Darstellung einer alternativen Ausführungsform
für ein
Trägerelement mit
Zündstruktur
zur Verwendung mit den Ausführungsformen
nach den 1 oder 2 und
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4 eine
perspektivische Darstellung einer weiteren alternativen Ausführungsform
für ein
Trägerelement
mit Zündstruktur
zur Verwendung mit den Ausführungsformen
nach den 1 oder 2.
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Die
in 1 dargestellte Ausführungsform einer Anzündvorrichtung 1 für eine nicht
dargestellte pyrotechnische Baueinheit umfasst ein Gehäuse 3, welches
zweiteilig ausgebildet ist und aus einem Gehäusebasisteil 5 und
einer Gehäusekappe 7 besteht. Das
Gehäusebasisteil
und die Gehäusekappe 7 können aus
einem Kunststoff oder einem anderen jeweils geeigneten Material
bestehen. Im Gehäusebasisteil
sind zwei Aktivierungs-Anschlusskontakte 9 gehalten. Besteht
das Gehäusebasisteil 5 aus
Kunststoff, so kann die Herstellung einschließlich der Aktivierungs-Anschlusskontakte 9 beispielsweise
durch einen Kunststoffspritzvorgang erfolgen.
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Im
Bereich der Aktivierungs-Anschlusskontakte 9, welcher vom
Material des Gehäusebasisteils 5 umgeben
ist, ist jeweils ein ringförmiger
Ferritkern 40 vorgesehen, welcher als Hochfrequenzschutz
für den
inneren Bereich der Aktivierungs-Anschlusskontakte 9 und
der damit verbundenen Bauteile und Elemente dient.
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In
der oberen Stirnseite des Gehäusebasisteils 5 ist
eine Ausnehmung 11 vorgesehen, in welcher ein Trägerteil 13 eingesetzt
und darin gehalten ist. Das Halten bzw. Fixieren des Trägerteils 13 in
der Ausnehmung 11 kann durch ein Einpressen des Trägerteils
oder durch ein Verkleben oder Verschweißen des Trägerteils mit dem Gehäusebasisteil 5 erfolgen. Das
Trägerteil 13 umfasst
eine Anzündstruktur 15, die
mittels einer elektrischen Aktivierungsenergie, die über die
Aktivierungs-Anschlusskontakte 9 zuführbar ist, erhitzbar ist. Das
Erhitzen kann dabei so weit gehen, dass die Anzündstruktur ganz oder teilweise verbrennt
und hierbei einen Plasma-Lichtbogen bzw. eine Plasma-Glimmentladung erzeugt.
Für das
Zuführen
der elektrischen Aktivierungsenergie sind die gehäuseinnenseitigen
Enden der Aktivierungs-Anschlusskontakte 9 elektrisch leitend
mit der Anzündstruktur
mittels mit der Anzündstruktur
verbundenen elektrischen Kontakten verbunden, welche ebenfalls auf
dem Trägerteil 13 vorgesehen
sind. Das elektrische Kontaktieren kann, wie in 1 dargestellt,
mittels elektrischer Leitungen 17 erfolgen, die beispielsweise
als Bonddrähte
ausgebildet sein können.
Das Verbinden der auf dem Trägerteil
vorgesehenen Kontakte mit den gehäuseinnenseitigen Enden der
Aktivierungs-Anschlusskontakte 9 erfolgt vorzugsweise nach
dem Einsetzen des Trägerteils 13 und
dessen Fixieren in der Ausnehmung 11.
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Das
Trägerteil 13,
welches die Zündstruktur und
damit verbundene Kontakte umfasst, wird vorzugsweise vorgefertigt
und erst bei der Endmontage der gesamten Anzündvorrichtung 1 in
die Ausnehmung 11 des Gehäusebasisteils 5 eingesetzt.
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Selbstverständlich kann
das Trägerteil 13 auch
ohne das Vorsehen einer Ausnehmung direkt auf dem Gehäusebasisteil 5 aufliegen.
Hierzu kann das Trägerteil
auf das Basisteil aufgeklebt werden.
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Die
Verwendung eines vom Gehäusebasisteil 5 separat
hergestellten Trägerteils 13 mit
darauf vorgesehener Anzündstruktur 15 bringt
den Vorteil mit sich, dass das Gehäusebasisteil 5 mit
unterschiedlichen Trägerteilen 13 bestückt werden
kann. Auf diese Weise ist es möglich,
verschiedenartige Anzündvorrichtungen
aus standardisiert vorgefertigten Elementen herzustellen. Je nach
Verwendungszweck der Anzündvorrichtung 1 wird
ein Trägerteil 13 mit
einer für
den speziellen Verwendungszweck passenden Anzündstruk tur 15 kombiniert.
Auf dem Trägerteil 13 und,
wie in 1 gezeigt, gegebenenfalls dem dieses umgebenden
Bereichs an der oberen Stirnseite des Gehäusebasisteils 5 ist
eine vorbestimmte Menge einer Primär-Anzündmischung 19 aufgebracht.
Hierzu wird vorzugsweise ein Tropfen einer im Verarbeitungszustand
hochviskosen Anzündmischung
aufgespritzt. Dies kann beispielsweise mittels einer automatischen
Vorrichtung erfolgen, wobei die viskose Anzündmischung mit entsprechendem
Druck aus einer Düse
ausgepresst wird.
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Nach
dem Erhärten
der Primär-Anzündmischung 19 kann
diese gleichzeitig zur Stabilisierung und zum Schutz der elektrischen
Leitungen 17 dienen, die, wie vorstehend erwähnt, als
sehr dünne Bonddrähte ausgebildet
sein können.
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Selbstverständlich kann
auch ein herkömmliches
Verfahren (z.B. Tauchen oder Aufpressen) für das Aufbringen der Primär-Anzündmischung
verwendet werden.
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Als
Primär-Anzündmischung 19 kann
Borkaliumnitrat BKNO3 verwendet werden,
wobei dieser Stoff in Verbindung mit verschiedenen Stabilisatoren im
technischen Sprachgebrauch auch als AZM7 bezeichnet wird. Eine derartige
Primär-Anzündmischung
kann im Verarbeitungszustand teigartig bzw. hochviskos hergestellt
werden, so dass ein Aufspritzen möglich ist.
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Die
AZM7-Anzündmischung
ist unempfindlich gegen elektrostatische Einflüsse und nicht bzw. kaum hygroskopisch.
Hierdurch wird das Risiko einer Fehlaktivierung reduziert und gleichzeitig
bietet dieses Material den Vorteil, dass das Gehäuse 3 nicht notwendigerweise
hermetisch dicht ausgebildet sein muss.
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Die
AZM7-Anzündmischung
ist jedoch etwas schwerer anzündbar
als pyrotechnische Materialien, die bisher im Stand der Technik
als Primär-Anzündmischungen
verwendet wurden. Diese bekannten Primär-Anzündmischungen sind zwar leicht
anzündbar,
aber empfindlich gegen elektrostatische Einflüsse und in der Regel hygroskopisch,
so dass sich die damit verbundenen Nachteile ergeben.
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Die
schwerere Anzündbarkeit
der AZM7-Anzündmischung
kann jedoch dadurch kompensiert werden, dass eine größere elektrische
Aktivierungsenergie zugeführt
wird oder die Anzündstruktur
so ausgebildet ist, dass sich bereits beim Zuführen einer relativ geringen
elektrischen Aktivierungsenergie ein Plasma-Lichtbogen oder eine
Plasma-Glimmentladung
ausbildet, die zum sicheren und schnellen Aktivieren der AZM7-Anzündmischung
ausreicht. Somit lässt
sich auch mit diesem Material für
die Primär-Anzündmischung
eine schnell und sicher reagierende Anzündvorrichtung herstellen, die
zudem äußerst unempfindlich
gegen elektrostatische Einflüsse
ist und infolge des nicht zwingend notwendig hermetisch dichten
Gehäuses
einfach und kostengünstig
herstellbar ist.
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Im
oberen Bereich des Außenumfangs
des Gehäusebasisteils 5 ist
ein Absatz bzw. eine Schulter 21 vorgesehen, auf der die
untere Stirnseite der topfförmigen
Gehäusekappe 7 aufliegt.
Der oberhalb der Schulter 21 liegende Bereich des Gehäusebasisteils 5 weist
einen in Richtung des oberen Rands zunehmenden Durchmesser auf,
wobei die durch diese Wandung 23 und die Schulter 21 definierte
Struktur mit einer komplementär
ausgebildeten Struktur des unteren Bereichs der Gehäusekappe 7 in
Form einer Rast zusammenwirkt. Die Dimensionierung der Geometrie
der Wandung 23 und der Schulter 21 bzw. des damit
zusammenwirkenden Bereichs der Gehäusekappe 7 erfolgt
derart, dass die Kappe 7 nach dem Aufschnappen auf den
oberen Bereich des Gehäusebasisteils 5 sicher
mit diesem verbunden ist. Die obere, in 1 horizontal
verlaufende Wandung der Gehäuskappe 7 ist
hinsichtlich ihrer Dicke und ihrer Festigkeit so dimensioniert,
dass diese beim Aktivieren der Primär-Anzündmischung und einer durch
die Primär-Anzündmischung 19 aktivierten
Anzündmischung 25 zerstört wird.
Das erzeugte Heißgas/Partikelgemisch
kann dann aus dem zerstörten
Deckel der Gehäusekappe 7 austreten.
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Gegenüber bekannten
Anzündvorrichtungen ist
die Anzündmischung 25 in
Form eines festen Elements ausgebildet, das, wie in 1 dargestellt,
beispielsweise die Form eines Rings mit einem zentralen Kanal 27 aufweisen
kann. Das feste Element 25 ist mittels eines in der Innenwandung
der Gehäusekappe 7 ausgebildeten
Absatzes 29 in der Gehäusekappe
fixiert. Hierzu kann der Deckel 31 der Gehäusekappe 7 nach
innen konvex ausgebildet sein, so dass das feste Element 25 mit
einer entsprechenden Vorspannung gegen den Absatz 29 gedrückt und
auf diese Weise sicher in der Gehäusekappe 7 fixiert wird.
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Das
feste Element 25 wird vorzugsweise durch Pressen einer
pulverförmigen
Anzündmischung
hergestellt. Dies kann losgelöst
vom Fertigungsprozess, insbesondere der Endmontage der gesamten
Anzündvorrichtung 1 erfolgen.
Beispielsweise kann das feste Element 25 von einem Zulieferbetrieb
separat hergestellt werden. Selbstverständlich ist es ebenfalls möglich, dass
entsprechende Gehäusekappen 7 mit
bereits darin eingesetzten festen Elementen einer entsprechend dimensionierten
Anzündmischung
separat hergestellt und/oder zugeliefert werden.
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In
gleicher Weise kann in die Gehäusekappe eine
geeignet viskos eingestellte Anzündmischung eingebracht,
z.B. eingespritzt, werden.
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Hierdurch
ergibt sich der Vorteil, dass insbesondere in der Endmontage der
Anzündvorrichtung 1 nicht
mit einer pulverförmigen
Anzündmischung
gearbeitet werden muss. Denn hierbei kann kaum verhindert werden,
dass sich Pulverreste an Fertigungsmaschinen oder in entsprechenden
Formen oder Halterungen ansammeln und unabsichtlich aktiviert werden.
Dies führt
bei der Herstellung bekannter Anzündvorrichtungen regelmäßig zu einem
Stilllegen der betreffenden Fertigungslinien. Erst nach einer Säuberung
und gegebenenfalls einer Reparatur kann die Fertigungslinie wieder
in Betrieb genommen werden. Des Weiteren besteht selbstverständlich die
Gefahr der Schädigung
von Personen bei einem unerwünschten
Aktivieren der Anzündmischung.
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Darüber hinaus
weist die Verwendung eines aus einer Anzündmischung bestehenden festen
Elements mit wenigstens einem Kanal 27 den Vorteil auf, dass
hierdurch ein definiertes und vollständiges Abbrennen der Anzündmischung
gewährleistet
ist. Weiterhin kann der Kanal als Führung für das entstehende Heißgas/Partikelgemisch
dienen, welches nach dem Zerstören
des Deckels 31 der Gehäusekappe 7 aus
dieser austritt. Schließlich
ergibt sich durch die Verwendung wenigstens eines Kanals 27 den
Vorteil, dass der Deckel 31, der gegebenenfalls in der
Umgebung der Austrittsöffnung
des Kanals 27 eine Sollbruchstelle aufweisen kann, eine
definierte Zerstörung
des Deckels 31.
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Insgesamt
ermöglicht
die modulare Ausbildung der Anzündvorrichtung 1 mittels
der Komponenten Gehäusebasisteil,
Trägerteil 13 mit
Anzündstruktur 15 und
Gehäusekappe 7 mit
darin gehaltenem festen Element 25 aus einer Anzündmischung den
Vorteil, dass aus verschiedenen Grundkomponenten, insbesondere verschiedenen
Trägerteilen 13 und
verschiedenen Gehäusekappen 7 bzw.
verschiedenen darin gehaltenen festen oder geeignet viskosen (dickflüssigen)
Elementen 25 eine Vielzahl von unterschiedlichen Anzündvorrichtungen 1 mit
unterschiedlichen Funktionen und unterschiedlichem Aktivierungsverhalten
realisierbar sind.
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Bei
der Endmontage einer Anzündvorrichtung 1 gemäß 1 muss
lediglich ein geeignetes Trägerteil 13 mit
einer darauf ausgebildeten Anzündstruktur 15 in
die Ausnehmung 11 des Gehäusebasisteils 5 eingesetzt
und darin fixiert werden. Anschließend erfolgt das elektrische
Verbinden der innenseitigen Enden der Aktivierungs-Anschlusskontakte 9 mit
den Kontakten, die auf dem Trägerteil 13 ausgebildet
sind und welche mit der Anzündstruktur 15 in
Verbindung stehen. In einem nächsten
Schritt wird die Primär-Anzündmischung 19 in
der beschriebenen Weise aufgespritzt. Vor dem vollständigen Aushärten der
Primär-Anzündmischung 19 wird
die betreffende Gehäusekappe 7 mit
dem bereits darin fixierten festen Element 25 auf die Raststruktur 21, 23 des
Gehäusebasisteils 5 aufgeschnappt.
Das feste Element 25 ist so dimensioniert bzw. so in der
Gehäusekappe 7 gehalten,
dass sich der untere Bereich des festen Elements 25 in
die Primär-Anzündmischung 19 eindrückt und
so in sicheren Kontakt mit dieser gelangt. Nach dem Aktivieren der
Primär-Anzündmischung 19 durch
das Zuführen
einer elektrischen Aktivierungsenergie über die Aktivierungs-Anschlusskontakte 9 ist
somit ein sicheres Anzünden der
Anzündmischung
des festen Elements 25 gewährleistet.
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Die
in 2 dargestellte weitere Ausführungsform einer Anzündvorrichtung 1 umfasst
wiederum ein Gehäusebasisteil 5 in
welchem zwei Aktivierungs-Anschlusskontakte 9 gehalten
sind. Ebenso ist in der oberen Stirnseite des Gehäusebasisteils 5 wiederum
eine Ausnehmung 11 vorgesehen, welche zur Aufnahme eines
Trägerteils 13 dient,
auf welchem eine Anzündstruktur 15 vorgesehen
ist. Auf dem Trägerteil 13 sind
weiterhin Kontakte 33 ausgebildet, die jeweils mit der
Anzündstruktur 15 in
Verbindung stehen. Die Anzündstruktur 15 besteht
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
lediglich aus einer Leiterbrücke,
welche zwischen den Kontakten 33 vorgesehen ist. Die Anzündstruktur 15 und
die Kontakte 33 können
durch eine auf dem Trägerteil 13 vorgesehene
Beschichtung hergestellt sein, die nachträglich in der gewünschten
Weise geätzt
wird.
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Bei
dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Kontaktierung
der Kontakte 33 durch die gehäuseinnenseitigen Enden der
Aktivierungs-Anschlusskontakte 9 anders gelöst, als
dies im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 erläutert wurde.
Die Kontakte 33 erstrecken sich mit entsprechenden Kontaktflächen auch entlang
der seitlichen Stirnseiten des Trägerteils 13. Die innenseitigen
Enden der Aktivierungs-Anschlusskontakte 9 sind so im Gehäusebasisteil 5 gehalten, dass
die Außenwandungen
der Anschlusskontakte 9 von den Seitenwandungen der Ausnehmung 11 her zugänglich sind.
Die Ausnehmung 11 und das Trägerteil 13 bzw. die
an den Stirnseiten des Trägerteils 13 vorgesehenen
Kontakte 33 sind so ausgebildet, dass sich nach dem Einsetzen
des Trägerteils 13 in die
Ausnehmung 11 selbsttätig
ein Kontakt zwischen den innenseitigen Enden der Aktivierungs-Anschlusskontakte 9 und
den Kontakten 33 ergibt. Bei dieser Ausführungsform
kann somit der separate Herstellungsschritt des Kontaktierens der
Anschlusskontakte 9 und der Kontakte 33 entfallen.
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Die
gehäuseinnenseitigen
Enden der Aktivierungs-Anschlusskontakte 9 und/oder die
stirnseitigen Flächen
der Kontakte 33 können
mit einer Struktur versehen sein, beispielsweise geriffelt oder
mit einer Schneidstruktur versehen sein, welche nach dem Einsetzen
des Trägerteils 13 in
die Ausnehmung 11 einen sicheren Kontakt zwischen den Kontakten 33 und
den Anschlusskontakten 9 ermöglicht. Die Struktur kann auch
im Sinne einer Schneidverbindung ausgebildet sein.
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Vorzugsweise
wird dabei das Trägerteil 13 in seinen
Abmessungen geringfügig
größer dimensioniert
als die Ausnehmung 11, so dass das Trägerteil 13 mit entsprechender
Kraft in die Ausnehmung eingepresst werden muss. Hierdurch ergibt
sich gleichzeitig eine sichere Fixierung des Trägerteils 13 und ein
sicheres Kontaktieren der Kontakte 33 und der Anschlusskontakte 9.
Die Kontaktflächen
der gehäuseinnenseitigen
Enden der Aktivierungs-Anschlusskontakte 9 können auch
geringfügig über die
Seitenwandungen der Ausnehmung 11 hinausragen, wobei der
Stand der Kontaktflächen
der Anschlusskontakte 9 etwas geringer dimensioniert ist
als der Abstand der Kontaktflächen
der Kontakte 33 an den seitlichen Stirnseiten des Trägerteils 13.
Hierdurch ergibt sich eine entsprechende Anpresskraft der Kontakte
aneinander, wenn das Trägerteil 13 in
die Ausnehmung 11 eingepresst wird. Dabei kann die Ausnehmung auch
einen sich in Richtung nach innen erweiternden Querschnitt aufweisen,
so dass die Seitenwandungen der Ausnehmung zusammen mit einem entsprechend
ausgebildeten Trägerteil
eine Rastverbindung realisieren.
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Das
Trägerteil 13 kann,
wie in 2 dargestellt, an einer Seitenwandung eine Nase 35 aufweisen,
welche in eine komplementär
ausgebildete Ausnehmung in der Seitenwandung der Ausnehmung 11 eingreift.
Hierdurch wird sichergestellt, dass das Trägerteil 13 in der
richtigen Stellung in die Ausnehmung 11 eingesetzt wird.
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Bei
der Ausführungsform
nach 2 ist zusätzlich
zu den Aktivierungs-Anschlusskontakten 9 ein
weiterer Steueranschlusskontakt 37 im Gehäusebasisteil 5 gehalten.
Das innenseitige Ende des Steueranschlusskontakts 37 kann
mit einem auf dem Trägerteil 13 vorgesehenen
elektrischen oder elektronischen Bauteil oder einer entsprechenden
Baugruppe (nicht dargestellt) verbunden werden. Das Verbinden kann
in einem separaten Herstellungsprozess erfolgen. Dies wäre bei der
in 2 dargestellten Ausführungsform erforderlich, da
das innenseitige Ende des Steueranschlusskontakts 37 nicht,
wie die Aktivierungs-Anschlusskontakte 9, von der Innenwandung der
Ausnehmung 11 her zugänglich
ist.
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Selbstverständlich könnte der
Steueranschlusskontakt 35, ebenso wie die Aktivierungs-Anschlusskontakte 9,
so im Gehäusebasisteil 5 enthalten
sein, dass beim Einsetzen des Trägerteils 13 in die
Ausnehmung 11 gleichzeitig ein Kontakt zwischen einem entsprechenden,
nicht dargestellten Kontakt auf dem Trägerteil 13 und der
Kontaktfläche des
Steueranschlusskontakts 37 entsteht.
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Durch
die Verwendung eines zusätzlichen Steueranschlusskontakts 37 kann
beispielsweise an die beiden Aktivierungs-Anschlusskontakte 9 andauernd
eine relativ hohe Spannung angelegt werden, so dass diese nicht
erst nach dem Auslösen
eines entsprechenden Ansteuersignals aufgebaut werden muss. Das
Auslösen
eines Aktivierungsstroms infolge der bereits anliegenden hohen Aktivierungsspannung
kann dann durch das Zuführen
eines Auslösesignals über den
Steueranschlusskontakt 37 erfolgen. Selbstverständlich kann
mittels auf dem Trägerteil 13 vorgesehener
weiterer elektronischer Bauteile oder Baugruppen auch ein intelligentes
Verhalten der Anzündvorrichtung
realisiert werden. Beispielsweise lassen sich Erschütterungssensoren,
Schwellwertschalter und dergleichen in der Anzündvorrichtung 1 integrieren.
Die Bauteile oder Baugruppen können auch
integriert mit dem Trägerelement
ausgebildet sein (z.B. wenn dieses als Halbleitersubstrat ausgebildet
ist).
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Die
Endmontage der Anzündvorrichtung 1 nach 2 erfolgt,
bis auf den fehlenden zusätzlichen
Kontaktierungsprozess in gleicher Weise, wie zuvor in Verbindung
mit der Ausführungsform
nach 1 erläutert.
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3 zeigt
ein Trägerteil 13,
welches, anders als die in den 1 und 2 dargestellten Trägerteile
nicht aus einem elektrisch isolierenden Material mit einer darauf
vorgesehenen metallischen Anzündstruktur
besteht, sondern aus einem halbleitenden Material, beispielsweise
Silizium. Die Anzündstruktur 15 ist
bei dem in 3 dargestellten Trägerteil 13 durch
eine dreidimensionale Formung realisiert. Die Anzündstruktur 15 ist
als schmaler Steg zwischen den Endbereichen 13a, 13b des
Trägerteils 13 ausgebildet.
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Dabei
kann die dreidimensionale Struktur bestehend aus den Endbereichen 13a, 13b und
der Anzündstruktur 15,
wie in 3 dargestellt, auf einem gemeinsamen Sockel 39 sitzen
oder gänzlich ohne
Sockel ausgebildet sein. Der gemeinsame Sockel 39 kann,
wie in 3 angedeutet, aus einem isolierenden Material
oder ebenfalls aus demselben halbleitenden Material, beispielsweise
Silizium, bestehen.
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Das
Kontaktieren der Anzündstruktur 15 kann
in gleicher Weise erfolgen, wie dies vorstehend im Zusammenhang
mit den Ausführungsformen
in 1 bzw. 2 erläutert wurde. Die Funktion der Kontakte 33 (2)
kann hier durch die Oberfläche bzw.
die seitlichen Stirnseiten der Endbereiche 13a, 13b realisiert
werden.
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Die
Anzündstruktur 15 kann
selbstverständlich
jede geeignete dreidimensionale Form aufweisen, beispielsweise auch
mäanderförmig oder
dergleichen ausgebildet sein. Dies gilt selbstverständlich auch
für die
Ausbildung der Anzündstruktur 15 in
den 1 und 2.
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4 zeigt
eine weitere Ausführungsform für ein Trägerteil 13,
das, wie das Trägerteil
nach 3 ganz aus einem Halbleiter besteht oder einen Sockel 39 aus
einem isolierenden Material aufweist. Die Anzündstruktur 15 und
die Kontaktbereiche, die durch die Endbereiche 13a, 13b realisiert
sind, werden bei der in 4 dargestellten Ausführungsform durch
eine entsprechende Dotierung oder Nicht-Dotierung bzw. durch eine
unterschiedliche Dotierung der jeweiligen Bereiche erzeugt. Die
jeweiligen Bereiche sind in 4 strichliert
voneinander abgegrenzt dargestellt. Beispielsweise können die Endbereiche 13a, 13b so
dotiert sein, dass eine relativ gute elektrische Leitfähigkeit
erreicht wird, und die dazwischen liegenden, neben der Anzündstruktur 15 liegenden Bereiche
so, dass eine relativ schlechte Leitfähigkeit vorliegt. Die Anzündstruktur 15 kann
z.B. frei von jeder Dotierung sein, so dass in dieser, die beiden
Endbereiche 13a, 13b verbindenden Strecke eine
mäßige Leitfähigkeit
gegeben ist, die bei einer ausreichenden Stromstärke entsprechend erhitzt wird,
ggf. sogar verdampft wird und zur Erzeugung eines Plasmalichtbogens
oder einer Plasmaglimmentladung beiträgt.