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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung des Aminoamids von Methionin. Sie
betrifft außerdem
die Herstellung von Methionin ohne gleichzeitige Darstellung von
Salzen, ausgehend von einer wässrigen
Lösung,
die in der Hauptsache das Aminonitril von Methionin (oder 2-Amino-4-methylthiobutyronitril,
bezeichnet AMTBN) enthält,
durch die Darstellung des Aminoamids im Laufe einer ersten Stufe,
gefolgt von zwei ergänzenden Stufen.
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Das Verfahren zur Herstellung des
Aminoamids von Methionin (oder 2-Amino-4-methylthio-butyramid, bezeichnet
AMTBM), besteht aus dem Hydratisieren des Aminonitrils von Methionin
in Gegenwart eines Katalysators vom Keton-Typ und eines basischen
Harzes vom OH-Typ. Diese Hydratisierung erlaubt es, eine Lösung zu
erhalten, die das Aminoamid von Methionin enthält und die vollkommen frei von
Mineralsalzen ist.
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Das Verfahren zur Herstellung von
Methionin besteht aus einem Verfahren in drei Stufen, von denen
die erste Stufe vorhergehend beschrieben wurde:
- – das Aminonitril
wird in Gegenwart eines Katalysators vom Keton-Typ und eines basischen
Harzes vom OH-Typ zum Aminoamid von Methionin hydratisiert,
- – das
Aminoamid von Methionin wird auf verschiedenen möglichen Wegen zum Ammoniummethionat
hydratisiert:
- – auf
chemischem Weg mit homogener Katalyse wie zum Beispiel der Hydrolyse
durch Ammoniak,
- – auf
chemischem Weg mit heterogener Katalyse wie zum Beispiel einer durch
Oxide katalysierten Hydrolyse,
- – auf
enzymatischem Weg,
- – schließlich wird
das Methionin, ausgehend vom Ammoniummethionat, nach Abziehen des
Ammoniaks durch Stripping gewonnen.
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Es ist bekannt, zum Bespiel gemäß den Patenten
EP 84470 oder
EP 168282 , dass die Hydratation eines
Aminonitrils an einem mit Gruppen vom Keton-Typ (-(C=O)-) bestückten Polymerharz,
in Gegenwart von Hydroxidionen durchgeführt werden kann. Die Umsetzung
eines solchen Verfahrens, bei dem ein starkes Alkali (Soda, Pottasche,
...) zur Bereitstellung der für
die Katalyse notwendigen Hydroxidionen verwendet wird, führt zum
Erhalt eines Aminoamids, das durch die jeweiligen Alkalien verunreinigt
ist.
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Des weiteren ist es bekannt, zum
Bespiel gemäß dem Patent
EP 228938 , Methionin ausgehend vom
Aminoamid von Methionin herzustellen, wobei eine starke Base (zum
Beispil Soda oder eine andere Alkalibase) zur Durchführung der
alkalischen Hydrolyse des Amids verwendet werden. Die Umsetzung eines
solchen Verfahrens führt
aufgrund des Ansäuerns
des erhaltenen Alkalimethionats mit einer starken Mineralsäure (Schwefelsäure oder
Salzsäure), zur
gleichzeitigen Darstellung eines Mineralsalzes: des Sulfats oder
Chlorids des jeweiligen Alkalimetalls.
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In den beiden oben genannten Verfahren führt die
Verwendung einer starken Alkalibase, als Katalysator der Aminonitril-Hydratation und/oder
als Reagenz in der Amidhydrolyse zur gleichzeitigen Darstellung
eines Mineralsalzes: dem Sulfat oder Chlorid des jeweiligen Alkalimetalls,
das danach, häufig
mit vielen Problemen, von dem Methionin, gemäß teuren sukzessiven Kristallations-,
Filtrations-, Konzentrationsverfahren von Mutterlaugen, abgetrennt
werden muss.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung ermöglicht es,
die Verwendung einer Alkalibase und folglich die Koexistenz von
Methionin und einem Mineralsalz in dem gleichen Fluss zu vermeiden,
das danach wie oben beschrieben abgetrennt werden muss.
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Infolge dessen ermöglicht das
Verfahren gemäß der Erfindung
es, einen mineralsalzfreien Methioninfluss zu produzieren.
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Das Aminionitril von Methionin (oder
2-Amino-4-methylthiobutyronitril) kann durch Reaktion von Ammoniak
mit dem jeweiligen Cyanhydrin oder mit allen anderen Mitteln, die
kein Salz in das Milieu eintragen, erhalten werden.
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Schließlich ermöglicht es das Verfahren zur Herstellung
des Amids an einem Hydroxid-Harz gemäß der Erfindung, infolge des
Kontakts mit diesem Harz, die restlichen Cyanide/Nitrile zu entfernen,
die am Ende der Aminonitrilsynthese existieren können, und die im Fall einer
enzymatischen Hydrolyse des Aminoamids zum Ammoniummethionat verhängnisvoll
sind und deren Vorhandensein des Weiteren im Endprodukt zu vermeiden
ist.
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Zur katalytischen Hydratation des
Aminonitrils zum Aminoamid sind die Harze insbesondere unter den
basischen Hydroxid-Harzen ausgewählt,
wie zum Beispiel die Harze, die kommerziell unter den Marken ROHM & HASS Ambersep
900 OH oder FLUKA verkauft werden.
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Nach anhaltendem Gebrauch wird das
Harz gegebenenfalls durch Behandlung mit einem Sodamedium regeneriert.
Diese Regeneration erfolgt bevorzugt mit einer Sodalösung mit
einer Gewichtskonzentration von zumindest 4% NaOH und einer Menge von
80 bis 150g NaOH/Liter Harz.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ebenfalls ein industrielles Verfahren zur Herstellung von Methionin.
Gemäß dieses
Verfahrens wird Methylthioproprionaldehyd mit Cyanwasserstoff, in
Gegenwart eines basischen Katalysators oder eines Puffers, der es
erlaubt, den ph der Lösung
zwischen 5,5 und 7,5 zu halten, umgesetzt, unter diesen Katalysatoren
sind zu nennen: tertiäre
Amine, insbesondere Triethylamin oder Pyridin oder auch Citratpuffer.
Der verwendete Cyanwasserstoff ist entweder rein oder in einer Mischung
mit den Gasen, die bei seiner Synthese gebildet werden, wie Stickstoff,
Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Wasser und Methan, insbesondere nach Entfernung
des Ammoniaks. Die Reaktion wird vorzugsweise bei Raumtemperatur,
in der Gegenwart von äquimolaren
Mengen jedes Reagenzes oder mit einem leichten stöchometrischen Überschuss
an Cyanwasserstoff, wie zum Beispiel mit einem stöchometrischen Überschuss
im Bereich von 5% durchgeführt.
Die Reaktion kann in einem gerührten
Reaktor oder in einem Rohrreaktor stattfinden, sie kann ebenfalls
in einem Gas-/Flüssigkeits-Kontaktor
stattfinden, um eine reaktive Absorption zu ermöglichen, die bevorzugt ist,
wenn gasförmiger
Cyanwasserstoff verwendet wird.
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Am Ende dieser Cyanisierungsstufe
wird eine wässrige
Lösung
von 2-Hydroxy-4-methylthio-butyronitril, bezeichnet HMTBN (
101)
erhalten. Diese Lösung
wird mit Ammoniak (
102) oder einer Ammoniak/Wasser-Mischung
in Kontakt gebracht. Die molare Menge des eingesetzten Ammoniaks,
bezüglich
HMTBN liegt vorteilhafterweise zwischen 4 und 7. Die oben dargelegten
Mengen sind in dem Patent
DE
2645544 beschrieben. Das Ammoniak wird rein oder als wässrige Lösung eingesetzt.
Die wässrige
Ammoniaklösung
wird vorzugsweise mit einer Konzentration größer 25 Gewichtsprozent und vorzugsweise
mit einer Konzentration größer 60 Gewichtspro zent
eingesetzt. Ganz besonders wird bevorzugt, reines Ammoniak einzusetzen.
Die Reaktionstemperatur befindet sich vorzugsweise zwischen 40 und
80°C und
ganz besonders zwischen 55 und 70°C.
Insbesondere wird die Reaktion in einem gerührten Reaktor (A) oder einem
Röhrenreaktor
mit einer Strömung,
insbesondere vom Pfropfen-Typ, durchgeführt. Am Ende der Reaktion wird
eine wässrige
Lösung
von 2-Amino-4-methylthio-butyronitril (
106) erhalten.
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Am Ende der Reaktion wird ein Teil
des überschüssigen Ammoniaks
durch einfache Druckminderung vom Typ Flash oder durch Verschleppen
mit einem inerten Gas, wie zum Beispiel Stickstoff oder Wasserdampf,
in einer Kolonne (B) entfernt oder abgetrennt. Die Temperatur des
Mediums während
der Abtrennstufe ist kleiner als 60°C und liegt vorzugsweise zwischen
15 und 50°C.
Das gewonnene Ammoniak (109) im Kopf der Kolonne (B) wird
danach in einen Absorber (C) absorbiert. Die erhaltene Ammoniaklösung (415/422)
wird danach destilliert (D). Das im Kopf der Kolonne (423)
erhaltene gasförmige
Ammoniak wird kondensiert (E) und nach möglicher Zugabe von Ammoniak
(426) vorzugsweise in Form eines Flusses (427)
wieder in den Reaktor zur Aminonitrilsynthese eingeführt. Der
Fluss des zurückgeführten Ammoniaks
(427), der dem Reaktor zur Aminonitrilsynthese zugeführt wird,
enthält
vorzugsweise weniger als 5 Gewichtsprozent Aceton.
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Der Fuß (424) der Destillationskolonne
(B), der Wasser, Aceton und Ammoniak enthält, wird in zwei Ströme (205)
und (410) aufgeteilt. Der minderheitliche Fluss (205)
wird der Aminoamidsynthese wieder zugeführt und der mehrheitliche Fluss
(410) wird dem Absorber (C) zugeführt.
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Das Aminonitril, das in dem am Fuß der Kolonne
(B) enthaltenen Fluss (110) enthalten ist, und das insbesondere
noch 0,1 bis 1,5 Mol Restammoniak/mol Aminonitril enthält, wird
in Gegenwart eines Ketons (202 und 205) durch
Kontakt mit einem Ionentauscherharz vom Hydroxid-Typ im Reaktor
(F) hydratisiert.
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Unter den Ketonen wird vorzugsweise
Aceton eingesetzt. Die Hydratation des Aminonitrils wird in Gegenwart
von 0,1 bis 1,0 vorzugsweise 0,2 bis 0,6, äquivalenten Aceton/mol AMPBN
durchgeführt. Die
Hydratation wird insbesondere in Gegenwart einer Menge eines basischen
Harzes durchgeführt, dessen
Hydroxidäquivalenzzahl
insbesondere zwischen 0,1 und 1 und vorzugsweise zwischen 0,15 und
0,5 äquivalent/mol
AMPBN liegt. Die Reaktionstemperatur wird vorzugsweise zwischen
10 und 40°C und
besser zwischen 15 und 25°C
festgelegt. Die Reaktion kann kontinuierlich, diskontinuierlich
oder semikontinuierlich, in einem System vom Typ gerührter Reaktor
oder Rohrreaktor oder auch in einer das basische Harz enthaltenen
Kolonne durchgeführt
werden.
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Am Ende der Reaktion wird eine wässrige Lösung (208)
erhalten, die das Aminoamid von Methionin, Ammoniak, Aceton, Wasser
und verschiedene organische Verbindungen enthält, unter denen in beschreibender
aber nicht einschränkender
Weise Methionin oder Imidazolidon zu nennen sind.
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Die erhaltene Mischung (208)
wird insbesondere in der Kolonne (G) destilliert. Der Kopf der Kolonne
(211) wird im Kondensierer (H) kondensiert, so dass das
Aceton wiedergewonnen wird, das ein wenig Ammoniak (212)
enthält.
Dieser Fluss wird zu der Synthese des Aminoamids zurückgeführt. Der
nicht kondensierbare Fluss (213), der hauptsächlich Ammoniak
enthält,
wird an den Absorber (C) abgeführt.
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Die wässrige Mischung (214),
die sich nach Entfernung des Acetons im Fuß der Destillationskolonne
befindet, und die hauptsächlich
das Aminoamid von Methionin und verschiene organische Verbindungen
enthält,
wird dann verdünnt
(303) und danach zum Hydrolyseabschnitt des Aminoamids
(I) geleitet.
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Diese Hydrolyse kann auf einem der
3 folgenden Wege durchgeführt
werden:
- – auf
chemischem Weg mit homogener Katalyse: Hydrolyse durch Ammoniak.
Für eine
bessere Durchführung
der Erfindung, setzt man vorzugsweise ein Molverhältnis NH3/AMTBM ein, das zwischen 2 und 25 mol/mol
liegt. Es wird ebenfalls eine Konzentration des Substrats AMTBM
eingesetzt, die vorzugsweise zwischen 0,05 und 1 mol/kg liegt. Was
die Bedingungen zur Umsetzung der Erfindung betrifft, wird vorzugsweise
eine Temperatur verwendet, die zwischen 100 und 180°C liegt.
- – auf
chemischem Weg mit heterogener Katalyse. Diese Hydrolyse wird im
Besonderen durch eines der folgenden Oxide katalysiert: TiO2, TiO2/Al2O3, Nb2O5, Nb2O5-Al2O3, ZnO, ZrO2 und Heteropolysäuren. Die Reaktion wird vorzugsweise
unter Sieden des Reaktionsmediums (im Bereich von 100°C), unter
Atmosphärendruck
und unter kontinuierlicher Spülung
mit Stickstoff durchgeführt,
um gebildetes Ammoniak zu entfernen. Die Konzentration des Substrats
AMTBM im Reaktionsmedium liegt gemäß einer besseren Ausführungsform
der Erfindung zwischen 0,1 und 2 mol/kg und das Massenverhältnis Katalysator/Substrat
zwischen 0,5 und 1,5.
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Dieser letztere weg ist besonders
vorteilhaft im Vergleich mit den Verfahren, die in den Patenten
JP 03093753 , JP 03093754,
JP 03093755 und JP 03093756 beschrieben sind, denn:
- – er ermöglicht die
Durchführung
der Reaktion bei einer niedrigeren Temperatur und einem niedrigeren Druck,
was es ermöglicht,
die thermische Zersetzung der Reagenzien und Produkte zu vermeiden,
- – ermöglicht es,
die freie Methioninsäure
direkt (im Warmen) zu gewinnen, ohne andere Formen des Ansäuerns und
daher ohne Verbrauch von Mineralsäure. Die Trennung des festen
Katalysators von dem im Warmen löslichen
Methionin ist vereinfacht.
- – auf
enzymatischem Weg mit Hilfe einer Amidase. Diese Amidase wird unter
den Amidasen von Rhodococcus IBN 20 oder von Brevibacterium R312
ausgesucht. Die genetische Information, die für diese Amidase kodiert, kann
verwendet und in einem Wirts-Mikroorganismus
exprimiert werden. Der Wirts-Mikroorganismus wird insbesondere unter
Escherichia coli oder einem Mitglied der Gattung Corynebacterium ausgewählt. Das
biologische Material, das Amidaseaktivität exprimiert, ist vorzugsweise
immobilisiert.
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Der aus der Hydrolyse des Amids (305) stammende
Strom wird dann in einer Kolonne (J) durch Verschleppen mit einem
inerten Gas (306), das zum Beispiel unter Stickstoff oder
Wasserdampf ausgewählt
wird, in einer Kolonne behandelt, in der die Temperatur durch die
eintretenden Ströme
verschiedener Gase reguliert wird. Der Druck in dieser Kolonne wird
vorzugsweise zwischen 105 und 2 × 105 Pascal gehalten. Im Kopf der Kolonne (J)
wird das Ammoniak und ein Teil des Wassers (308) zurückgewonnen,
die zum Absorber (C) abgeführt
werden.
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Der Fuß der Kolonne (J), der eine
wässrige ammoniakfreie
Lösung
von Methionin (311) enthält, wird konzentriert (K) bis
ein sehr konzentrierter Brei erhalten wird, der gerade bis zur Filtration
oder allen anderen Systemen zur Auftrennung (L) transportierbar
ist, wo dieser vollkommen bis zu einem pulvrigen Zustand getrocknet
werden kann.
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Die folgenden Beispiele erläutern die
Umsetzung des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Beispiel 1: Reaktionskette
HMTBN → AMTBN → AMTBM mit
Hydratation von AMTBN an dem basischen Harz Ambersep 900H von Rohm
und Haas und Entgasen bei 67°C
(Versuch AYP 031)
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Beisp. 1.1 Herstellung des
Aminonitrils von Methionin
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72 g einer kommerziell erhältlichen
Ammoniaklösung
Rectapur (30 Gewichtsprozent), entspricht 1270 mmol NH3, werden in einen doppelmanteligen, Inox
Autoclaven Reaktor geladen, der Schikanen und einen Magnetrührer aufweist.
Nach Schließen
des Reaktors wird die Lösung
mithilfe des Doppelmantels auf 67° erhitzt.
Der Druck stabilisiert sich bei 4 bar absolut.
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In einen metallischen Tropftrichter
werden 42 g einer HMTBN-Lösung mit
einer Konzentration von 78,5 Gewichtsprozent in Wasser, entspricht
251 mmol HMTBN, geladen.
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Der Inhalt der metallischen Ampulle
wird schnell in den unter Druck stehenden Autoclaven eingebracht,
dank eines Gegendrucks von 6 bar Stickstoff.
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Die Mischung wird danach für 15 Minuten
bei 67°C
und 6 bar gerührt.
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Das Medium wird danach unverzüglich bei 67°C entgast.
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Nach Öffnung des Reaktors wird das
Medium mit einem Endgewicht von 98,6 g unverzüglich in einen Erlenmeyer-Kolben
verbracht, der vorhergehend auf 10°C gekühlt wurde.
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Das Experiment wird ein zweites Mal
wiederholt, wobei die gleichen Mengen eingesetzt werden. Ein zweites
Reaktionsmedium mit einem Gewicht von 100,4 g wird so erhalten.
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Die zwei Reaktionsmedien werden danach gemischt
und bei 10°C
gerührt,
was zu einer Emulsion führt.
Die Emulsion wird danach in einen Scheidetrichter verbracht.
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Eine obere wässrige Phase (hellgelb) mit
einem Gewicht von 165,7 g und eine untere organische Phase (dunkelgelb)
mit einem Gewicht von 31,7 g werden so erhalten.
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Die Analyse der zwei Phasen durch
Chromatographie ermöglicht
es, zu quantifizieren:
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- – 177
mmol, 2-Amino-4-methylthio-butyronitril (AMTBN) in der organischen
Phase,
- – 295
mmol AMTBM in der wässrigen
Phase,
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Die Gesamtausbeute des gewonnenen AMTBN
beträgt
94% bezogen auf das eingesetzte HMTBN.
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Beisp. 1.2. Herstellung
des Aminoamids von Methionin
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In einen gerührten 1 l Glasreaktor, der
mit einer Rushton-Turbine
und Schikanen ausgestattet ist, werden 60 g eines basischen Harzes
Ambersep 900H von Rohm und Haas mit 1,5 milliäquivalent OH pro g (entspricht
90 mmol OH-Äquivälent und
daher 0,19 mol Base/mol AMTBN) und 65 g Wasser geladen.
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Die Suspension wird gerührt und
bei 12°C gehalten.
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Die Gesamtheit der zwei in Beispiel
1.1 erhaltenen Phasen (entspricht 472 mmol AMTBN) sowie 13,9 g Aceton
(entspricht 239,6 mmol und daher 0,51 mol Aceton/mol AMTBN) werden
diese Suspension wird unter Rühren
mit 500 Umdrehungen pro Min. zugesetzt. Die Temperatur der Mischung
wird erhöht
und bei 20°C
gehalten.
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Nach 2 Stunden Rühren zeigt eine chromatographische
Analyse, dass die Gesamtheit des AMTBN reagiert hat.
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Das Milieu wird für insgesamt 5 Stunden gerührt und
dann filtriert. Das Filtrat wird, unter Vakuum, bei 45°C verdampft.
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Die erhaltene gelbe, viskose Flüssigkeit
verfestigt sich bei Raumtemperatur innerhalb von 30 Min. Ein Gesamtgewicht
von 61,9 g dieses Feststoffs wird so erhalten.
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Eine NMR-Analyse des erhaltenen Feststoffs
zeigt einen molaren Reinheitsgrad von 96% Aminoamid, 2% Imidazolidon,
0,5% Methionin und 1,5% verschiedene organische Verbindungen.
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Eine Wasseranalyse nach der Karl-Fisher-Methode
ergibt einen Wasser-Gewichtsanteil von 1,4% in dem erhaltenen Feststoff.
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Eine chromatographische Analyse desselben
Feststoffs ergibt Gewichtsanteile von 93% Aminoamid, 3% Imidazolidon
und 0,5% Methionin und verschiedene organische Verbindungen.
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Die Ausbeuten der folgenden Produkte,
bezogen auf das in der zweiten Stufe eingesetzte AMTBN sind 82,3%
Aminoamid, 2,1% Imidazolidon und 0,4% Methionin.
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Beispiel 2: Reaktionskette
HMTBM → AMTBN → AMTBM mit
Hydratation des AMTBN an dem basischen Harz Ambersep 900H von Rohm
und Haas und Entgasung bei 33°C
(Versuch AYP 035)
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Beisp. 2.1 Herstellung des
Aminonitrils von Methionin
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58,6 g einer HMTBN-Lösung, in
einer Konzentration von 78,8 Gewichtsprozent in Wasser, entspricht
353 mmol HMTBN, werden in einen doppelmanteligen Inox Autoclaven
Reaktor geladen, der Schikanen und einen Magnetrührer aufweist. Nach Schließen des Reaktors
wird die Lösung
mit Hilfe des Doppelmantels und eines Thermostatbades auf 51,5°C erhitzt.
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In einen metallischen Tropftrichter,
der in Trockeneis gehalten wird und vorher evakuiert wurde, werden
30,8 g gasförmiges
Ammoniak (entspricht 1812 mmol NH3), das
aus einer Flasche kommt, verbracht.
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Der Inhalt der metallischen Ampulle
wird schnell in den unter Druck stehenden Autoclaven eingebracht,
dank eines Gegendrucks von 10 bar Stickstoff.
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Die Temperatur der gerührten Mischung
stabilisiert sich und wird durch das Thermostatbad bei 67°C gehalten.
Die Mischung wird für
10 Minuten unter einem Druck von 12 bar. absolut gerührt.
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Der geschlossene Reaktor wird danach
innerhalb von 30 Minuten auf 33°C
abgekühlt,
wobei der Druck auf 7 bar absolut zurückgeht und danach entgast.
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Nach Öffnen des Reaktors wird das
Milieu mit einem Gewicht von 74,3 g unverzüglich auf 10°C abgekühlt und
in einen Scheidetrichter verbracht.
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Eine obere wässrige Phase (hellgelb) mit
einem Gewicht von 19,79 g und eine untere organische Phase (dunkelgelb)
mit einem Gewicht von 52,09 g werden so erhalten.
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Die chromatographische Analyse der
beiden Phasen ermöglicht
es zu quantifizieren:
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- – 319,5
mmol AMTBN in der organischen Phase,
- – 32,6
mmol AMTBN in der wässrigen
Phase.
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Die Gesamtausbeute an AMTBN, bezogen auf
das eingesetzte HMTBN ist 100%.
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Beisp. 2.2. Herstellung
des Aminoamids von Methionin
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In einem gerührten 1 l Glasreaktor, der
mit einer Rushton-Turbine
und Schikanen ausgestattet ist, werden 41,9 g des basischen Harzes
Ambersep 900H von Rohm und Haas mit 1,5 Milliäquivalent OH/g (entspricht
62,9 mmol OH Äquivalent)
und 88,2 g Wasser geladen.
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Die Suspension wird gerührt und
bei 15°C gehalten.
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62,5 g der Mischung der 2 in Beispiel
2.1 erhaltenen Phasen (entspricht 306 mmol AMTBN) sowie 9,2 g Aceton
(entspricht 158,6 mmol) werden dieser Suspension unter Rühren bei
360 Umdrehungen/Min. zugesetzt. Die Temperatur der Mischung wird
erhöht
und für
3 Stunden bei 20°C
gehalten.
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Das Medium wird danach filtriert.
Das Filtrat wird unter Vakuum (1 mm Quecksilber) bei 30°C verdampft.
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Die erhaltene gelbe, viskose Flüssigkeit
verfestigt sich bei Raumtemperatur. Ein Gesamtgewicht von 43,8 g
dieses Feststoffs wird so erhalten.
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Eine chromatographische Analyse dieses Feststoffs
ergibt Gewichtsanteile von 78% Aminoamid, 11% Imidazolidon und 3%
Methionin und verschiedene organische Substanzen.
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Die Ausbeuten der folgenden Produkte,
bezogen auf das in der zweiten Stufe eingesetzte AMTBN, sind 75,3%
Aminoamid, 10,6% Imidazolidon und 2,9% Methionin.
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Beispiel 3: Hydrolyse von
AMTBN mit Ammoniak (Versuch AYP 036)
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52 g einer kommerziell erhältlichen
Ammoniaklösung
Rectapur (30 Gewichtsprozent), entspricht 918 mmol NH3 werden
in einem doppelmanteligen Inox Autoclaven Reaktor, der Schikanen
und einen Magnetrührer
aufweist, geladen. Nach Schließen
des Reaktors wird die Lösung
unter Rühren,
mithilfe des Doppelmantels auf 134°C erhitzt.
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In einen metallischen Tropftrichter
werden 72,2 g einer AMTBM-Lösung mit
einer Konzentration von 1,4 mol/kg geladen, die durch Mischen von
7,3 g des in Beispiel 2.2 hergestellten Aminoamids (entspricht 38,4
mmol AMTBM) und 19,9 g Wasser hergestellt wurde.
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Der Inhalt der metallischen Ampulle
wird schnell in den unter Druck stehenden Autoclaven eingebracht,
dank eines Gegendrucks von 20 bar Stickstoff. Die so entstandene
Mischung hat eine Konzentration von 0,49 mol/kg AMTBM. Sie wird
danach bei 150°C
unter Druck gerührt.
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Nach einer Reaktion von 1 Stunde
30 Min. wird eine Methioninausbeute von 53% (berechnet bezogen auf
das anfängliche
AMTBM und Imidazolidon) erhalten.
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Nach einer Reaktion von 7 Stunden
wird eine Methioninausbeute von 81% erhalten.
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Beispiel 4: Hydrolyse des
AMTBM mit Ammoniak (Versuch AYP 038)
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In diesem Beispiel wird das gleiche
Arbeitsverfahren wie im vorhergehenden Beispiel 3 befolgt, wobei
verwendet wird:
- – 88,8
g einer Mischung, bestehend aus 22,8 g einer kommerziell erhältlichen
Ammoniaklösung
Rectapur (30 Gewichtsprozent), entspricht 402 mmol NH3 und 66,0
g Wasser,
- – 23,7
g einer AMTBM-Lösung
mit einer Konzentration von 0,7 mol/kg, hergestellt durch Mischen
von 3,2 g des im Beispiel 2.2 hergestellten Aminoamids (entspricht
16,8 mmol AMTBM) und 20,5 g Wasser.
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Die erhaltene Mischung hat eine Konzentration
von 0,15 mol/kg AMTBM.
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Nach einer Reaktion von 1 Stunde
30 Min. bei 150°C
wird eine Methioninausbeute von 72% (berechnet bezogen auf das anfängliche
AMTBM und Imidazolidon) erhalten.
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Nach einer Reaktion von 7 Stunden
wird eine quantitative Ausbeute an Methionin erhalten.
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Beispiel 5: Hydrolyse von
AMTBM an einem TiO2-Katalysator (Versuch ASE 065)
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In einen doppelmanteligen Glasreaktor
werden 62,2 g Wasser und 7,98 g vorher gemahlener TiO2 Katalysator
geladen. Der einzige Auslass des Reaktors ist mit einer Serie von
Waschflaschen verbunden, die verdünnte Schwefelsäure (2 Gewichtsprozent)
enthalten.
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Die in dem Reaktor enthaltene Suspension wird
gerührt
und unter Stickstoffzirkulation auf 94°C erhitzt.
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Eine wässrige AMTBM-Lösung mit
einer Konzentration von 1,35 mol/kg, die durch Mischen von 10 g
des rohen Aminoamids aus Beispiel 2.2 (entspricht 52,6 mmol AMTBM)
und 29,02 g Wasser erhalten wurde, wird mithilfe einer Pumpe in
den Reaktor eingebracht.
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Die so im Reaktor erhaltene Lösung hat
eine Konzentration von 0,5 mol/kg AMTBM.
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Nach einer Reaktion von 30 Minuten
ist die Umwandlung des Aminoamids vollständig. Die erhaltene Methioninausbeute
ist 85%.
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Beispiel 6: Hydrolyse von
AMTBM an TiO2/Al2O3 Katalysator (Versuch ASE 064)
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In diesem Beispiel wurde das gleiche
Arbeitsverfahren wie in dem vorhergehenden Beispiel 5 befolgt, wobei
verwendet wurden:
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- – 8,0
g TiO2/Al2O3 Katalysator mit 3 Gewichtsprozent Ti,
- – 10,94
g rohes Amid aus Beispiel 2.2 (entspricht 57,6 mmol AMTMB) und eine
Gesamtmenge von 92,7 g Wasser.
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Die so in dem Reaktor erhaltene Lösung hat eine
Konzentration von 0,56 mol/kg AMTBM.
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Nach einer Reaktion von 7 Stunden
ist die Umwandlung des Aminoamids bei etwa 52%. Die erhaltene Methioninausbeute
ist im Bereich von 30%.
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Beispiel 7: Enzymatische
Hypolyse von AMTBM durch Corynebacterium Glutamicum pYG822 (Versuche
GF571 und 590).
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Der in dem Patent FR Nr. 9014853 (28.11.90)
beschriebene Stamm Corynebacterium Glutamicum pYG822 exprimiert
die Amidase von Rhodococcus IBN 20. Das Corynebacterium wird für 24 Stunden
bei 30°C
in 1 Liter Medium kultiviert, das 10 g Trypton, 5 g Hefeextrakt,
5 g NaCl und 20 mg Kanamycin enthält. Der Zellrückstand
wird durch Zentrifugation gewonnen. In einen Reaktor werden der
Zellrückstand,
0,1 Liter Phosphatpuffer, 100 mmol pH 7,0 und 2,2 g AMTBM, das aus
Beispiel 2.2 kommt, geladen. Nach einer Reaktion von 6 Stunden bei
35°C ist
die Umwandlung des Aminoamids 100%. Die Methioninausbeute ist 100%.
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Beispiel 8: Enzymatische
Hydrolyse von AMTBM durch Escherichia coli pXL1751 (Versuch GF 584).
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Der in dem Patent EP Nr. 433 117(91-179908B)
beschriebene Stamm Escherichia coli pXL1751 exprimiert die Amidase
von Brevibacte rium R312. Das E. coli wurde für 24 Stunden bei 37°C in 1 Liter
M9 (DIFCO) Medium kultiviert, das 4 g Kasaminosäuren, 5 g Hefeextrakt und 100
mg Ampicillin enthält.
Der Zellrückstand
wird durch Zentrifugation gewonnen. In einen Reaktor werden der
Zellrückstand,
0,1 Liter Phosphatpuffer, 100 mmol pH 7,0 und 2,2g AMTBM, das aus
Beispiel 2.2. stammt, geladen. Nach einer Reaktion von 6 Stunden
bei 35°C
ist die Umwandlung des Aminoamids 100%. Die Methioninausbeute ist
100%.
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Gegenbeispiel 1: Hydrolyse
von AMTBM an Al2O3 (Versuch ASE 063)
-
In diesem Beispiel wird das gleiche
Arbeitsverfahren wie im vorangegangenen Beispiel 5 befolgt, wobei
verwendet werden:
- – 8,4
g eines Al2O3-Katalysators
in Kugeln,
- – 10,95
g des rohen Amids aus Beispiel 2.2 (entspricht 57,6 mmol AMTBM)
und eine Gesamtmenge von 108 g Wasser.
-
Die so in dem Reaktor erhaltene Lösung hat eine
Konzentration von 0,48 mol/kg AMTBM.
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Nach einer Reaktion von 7 Stunden
ist die Umwandlung des Aminoamids und die Methioninausbeute praktisch
gleich null.