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Die vorliegende Erfindung betrifft
im Wesentlichen ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Auflage eines
abzustützenden
Elements, insbesondere des Körpers
eines Patienten, mit einem integrierten System zum dynamischen und
automatischen Druckausgleich.
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Es ist bekannt, dass in der medizinischen Praxis
Drücke
an Übergangsstellen
das eigentliche Hauptkriterium für
die Entstehung von Komplikationen aufgrund längerer Unbeweglichkeit, insbesondere
von Schorf, bei Risikopersonen darstellen.
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Ganz allgemein sind Drücke an Übergangsstellen
auch ausschlaggebend für
das jeweilige Komfortempfinden.
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Im Stand der Technik wurden bereits
Auflagevorrichtungen mit einer eigentlichen Einrichtung zur Auflage
eines abzustützenden
Elements, insbesondere des Körpers
eines Patienten, vorgeschlagen, welche Auflageeinrichtung im Allgemeinen
primär
unter der Bezeichnung Matratze bekannt ist. Andere Auflageeinrichtungen
sind natürlich
Fauteuils, Kissen oder Rückenteile
von Sitzen.
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Derartige Auflagevorrichtungen sind
beispielsweise im Dokument
EP-A-0 218 301 =
US-A-4 873
737 oder auch im älteren
Dokument EP-A-O 676 158 der Anmelderin beschrieben. In diesem älteren Dokument
weist die eigentliche Auflageeinrichtung mindestens eine nachgiebige
geschlossene Kammer oder Kammer mit kontrolliertem Ablass auf, die
unter einem Druck aufblasbar ist, der vom maximal zulässigen Einsinken
in der Auflage für
das abzustützende Element
abhängt.
Aus diesem Grund sind Füll-
und Ablassmittel zum Füllen
oder Aufblasen der Kammer bis zu einem Einsinken unterhalb der maximal
zulässigen
Einsinktiefe vorgesehen.
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Im Rahmen des Dokuments
EP-A-0
218 301 wird vorgeschlagen, den Druck zu verändern, wenn die
maximale Einsinktiefe erreicht ist, so dass das Einsinken mit dem
Gewicht der Patienten variiert.
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Im Rahmen des jüngeren Dokuments der Anmelderin,
EP-0
676 158 , wird vorgeschlagen, die Einsinktiefe eines Patienten
in der Auflageeinrichtung, wie einer Matratze, unabhängig vom
Gewicht des Patienten im Wesentlichen konstant zu halten, um das abzustützende Element,
wie den Körper
eines Patienten, zwecks besserer Verteilung des Gewichts auf der
Oberfläche
der Auflage tief in die Auflageeinrichtung eindringen zu lassen,
u. zw. dank einer Lösung,
bei der ein an der Auflageeinrichtung, wie einer Matratze, angeordneter
Aufnehmer verwendet wird, dessen Prinzip auf der Veränderung
des Selbstinduktionskoeffizienten einer Spule, einem ureigenen Element
eines Oszillators, basiert.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt
die Lösung
des neuen technischen Problems, das in der Schaffung einer Lösung liegt,
mit der die Durchführung
einer dynamischen und automatischen oder im Wesentlichen automatischen
Regulierung des Aufblasdrucks mindestens einer Kammer möglich ist,
die in der Auflageeinrichtung vorgesehen ist oder diese bildet,
ohne dass eine elektrische, kapazitive oder induktive Detektionseinrichtung
erforderlich ist. Die Erfindung zielt somit auf eine Lösung ab,
die sich von den früher
empfohlenen Lösungen
vollkommen unterscheidet, wobei damit ein neuer, besonders vorteilhafter
Weg eröffnet
wird.
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Die vorliegende Erfindung hat auch
noch die Lösung
des neuen technischen Problems zum Ziel, das in der Schaffung einer
Lösung
liegt, mit der die Durchführung
einer dynamischen und automatischen oder im Wesentlichen automatischen
Regulierung des Aufblasdrucks mindestens einer Kammer möglich ist,
die in der Auflageeinrichtung vorgesehen ist oder diese bildet,
u. zw. in Abhängigkeit
vom Gewicht der morphologischen Merkmale des abzustützenden Körpers durch
einen Vergleich des in der Kammer bestehenden Drucks mit jenem,
der durch einen entsprechenden Aufnehmer nachgeführt wird, welcher derart mit
der Kammer zusammenwirkt, dass er ein kohärentes Bild der dort wirkenden
Kräfte
und ihrer Veränderung
mit dem Ziel liefert, den abzustützenden
Körper
in eine – vom
Gesichtspunkt der zu einem gegebenen Zeitpunkt an den Übergangsstellen
auf den Körper
wirkenden Kräfte
aus betrachtet – optimale
Gleichgewichtsposition zu bringen.
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Andererseits hat die vorliegende
Erfindung auch zum vorrangigen Ziel, das zuvor genannte neue technische
Problem durch den Einsatz einer einfachen und wirtschaftlich günstigen
Lösung
zu überwinden,
wodurch sowohl Herstellungs- als auch Betriebskosten verringert
werden können.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt
auch noch die Lösung
der oben aufgezeigten neuen technischen Probleme auf eine Weise,
dass eine leistungsstarke Lösung
geschaffen wird, deren technische und physikalische Merkmale, wie
insbesondere die Dicke, derart sind, dass sie in jeder Auflageeinrichtung,
insbesondere in Matratzen, einschließlich Übermatratzen, aber auch Kissen
und Fauteuils, bzw. auf anderen Anwendungsgebieten, beispielsweise
beim Heben und Messen, verwendet werden können.
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Die vorliegende Erfindung hat auch
noch die Lösung
des neuen technischen Problems zum vorrangigen Ziel, das in der
Schaffung einer Lösung liegt,
mit der es vorteilhaft möglich
ist, ein leistungsstarkes Druckreguliersystem in beschränkte Dickenabmessungen
auf zuverlässige,
sichere, leicht durchzuführende,
wirtschaftliche und großtechnisch sowie
medizinisch anwendbare Weise zu integrieren.
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Daher schafft die vorliegende Erfindung
gemäß einem
ersten Aspekt ein Verfahren zum dynamischen und im Wesentlichen
automatischen oder automatischen Regulieren des Aufblasdrucks mindestens
einer ersten nachgiebigen, aufblasbaren Kammer, die in einer Auflageeinrichtung,
insbesondere Matratze, Übermatratze,
Fauteuil, Kissen oder Sitzunterlage, vorgesehen ist oder diese bildet,
umfassend einen Schritt des Erfassens des Aufblasdrucks der Kammer
zu einem gegebenen Zeitpunkt, genannt P1(t),
und einen Schritt des Korrigierens dieses Drucks P1(t)
in Abhängigkeit
von vorbestimmten Auflagemerkmalen, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein physikalischer Druckaufnehmer mit mindestens einer
zweiten aufblasbaren Kammer vorgesehen wird, die auf einen vorbestimmten
Anfangsdruck P2 aufgeblasen wird, dass der
Aufnehmer in Bezug auf die Auflageeinrichtung derart angeordnet wird,
dass eine Veränderung
des Drucks in der ersten Kammer der Auflageeinrichtung den Druck
der zweiten Kammer des Aufnehmers beeinflusst; dass der momentane
Druckwert zu einem gegebenen Zeitpunkt, genannt P2(t),
in der zweiten Kammer des Aufnehmers detektiert wird, dass der in
der ersten Kammer gemessene Druck P1(t)
mit dem in der zweiten Kammer gemessenen Druck P1(t)
verglichen wird und dass gegebenenfalls eine Korrektur des Drucks in
der ersten Kammer vorgenommen wird, wenn die gemessene Druckabweichung
größer als
ein vorbestimmter Solldruckwert oder ein vorbestimmter Solldruckwertbereich
ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung weist der Aufnehmer mindestens eine zweite Kammer mit
einem im Wesentlichen konstanten Volumen auf.
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Gemäß noch einer anderen vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung wird der anfängliche Aufblasdruck
der zweiten Kammer des Aufnehmers auf einen vorbestimmten Wert fix
eingestellt und dieser Druck anschließend abhängig von der Beeinflussung
durch Veränderungen
des Drucks in der ersten Kammer der Auflageeinrichtung frei variieren
gelassen. Vorzugsweise ist der Anfangsdruck der zweiten Kammer des
Aufnehmers gleich oder im Wesentlichen gleich dem Umgebungsdruck.
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Gemäß noch einer vorteilhaften
Ausführungsform
der Erfindung wird der die zweite Kammer aufweisende Aufnehmer unterhalb
der zumindest die erste Kammer aufweisenden Auflageeinrichtung angeordnet.
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Gemäß noch einer anderen vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung wird der Druck P1(t) in der
ersten Kammer korrigiert, wenn dieser Druck P1(t)
von einem vorbestimmten Wert oder Wertbereich des Drucks P2(t) der zweiten Kammer, der als Solldruck
dient, abweicht.
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Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft
die vorliegende Erfindung auch eine Auflagevorrichtung mit dynamischer
und im Wesentlichen automatischer oder automatischer Regulierung
des Aufblasdrucks P1 mindestens einer ersten
nachgiebigen, aufblasbaren Kammer einer Auflageeinrichtung eines
abzustützenden
Elements, insbesondere des Körpers
eines Patienten; Mitteln zur Erfassung des Drucks in der ersten
Kammer; und Mitteln zur Steuerung von Mitteln zur Korrektur des
Drucks in der ersten Kammer in Abhängigkeit von vorbestimmten
Druckmerkmalen, wobei die Korrekturmittel erste Aufblas-/Ablassmittel
der Kammer der Auflageeinrichtung mit einem variablen Druck, einschließlich eines
vorbestimmten Anfangsdrucks, aufweisen, dadurch gekennzeichnet,
dass sie mindestens einen physikalischen Druckaufnehmer mit mindestens
einer zweiten aufblasbaren Kammer, die auf einen vorbestimmten Anfangsdruck
P2 aufgeblasen ist, wobei der Aufnehmer
derart angeordnet ist, dass eine Veränderung des Drucks in der ersten
Kammer den Druck seiner zweiten Kammer beeinflusst; und Mittel zum
Vergleich des Drucks P1 in der ersten Kammer
mit dem Druck P2 in der zweiten Kammer aufweist,
wobei die Steuermittel gegebenenfalls die Mittel zur Korrektur des
Drucks in der ersten Kammer steuern, wenn sich die Druckabweichung
von einem vorbestimmten Solldruckwert oder einem vorbestimmten Solldruckwertbereich
unterscheidet.
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Verschiedene vorteilhafte Ausführungsformen
der Vorrichtung gehen aus den Vorrichtungsunteransprüchen und
auch aus den vorteilhaften Ausführungsformen
des zuvor dargelegten Verfahrens sowie aus der folgenden Beschreibung
hervor, die integrierender Bestandteil der vorliegende Erfindung ist.
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So begreift man, dass durch die Erfindung sämtliche
zuvor aufgezeigten technischen Probleme auf zuverlässige, sichere,
leicht durchzuführende, wirtschaftliche
und großtechnisch
sowie medizinisch anwendbare Weise gelöst werden können. Darüber hinaus schafft die Erfindung
eine Lösung,
mit der es auf vorteilhafte Weise möglich ist, die verschiedenen Mittel
oder Einrichtungen der Erfindung in ein Druckreguliersystem zu integrieren,
das in beschränkten Dickenabmessungen
funktioniert, wobei es so seinerseits eine Reduktion des Gesamtplatzbedarfs
der Auflageeinrichtung gestattet.
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Weitere Ziele, Merkmale und Vorteile
der Erfindung gehen klar aus der folgenden erläuternden Beschreibung unter
Bezugnahme auf eine derzeit bevorzugte Ausführungsform der Erfindung hervor, die
bloß zur
Illustration angegeben ist und den Rahmen der Erfindung somit keinesfalls
einschränken soll.
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Im Rahmen der vorliegende Beschreibung und
der Ansprüche
bedeutet Druck Umgebungsdruck und Temperatur Umgebungstemperatur,
wenn nicht anders angegeben. In den Zeichnungen zeigt:
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- – 1 schematisch eine derzeit bevorzugte
Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Auflagevorrichtung
mit einer Einkammer-Auflageeinrichtung;
- – 2 eine detaillierte Draufsicht auf den
Aufnehmer und das elektronische System mit zugehörigen Druckaufnahme- und -vergleichseinrichtungen
gemäß der Linie
II-II der 1;
- – 3 eine schematische Ansicht der Steuereinrichtungen 30 der
Vorrichtung;
- – 4 den elektronischen Schaltkreis der Vorrichtung
zur dynamischen und im Wesentlichen automatischen oder automatischen
Druckregulierung in der Auflageeinrichtung unter Anwendung der in 3 definierten Funktionen;
- – 5 eine eigene Druckreaktionskurve der
Matratze, die hier die Auflageeinrichtung 12 bildet, mit
P1 auf der Ordinate in der Einheit Inch
Wasser = 2,54 mbar, als Funktion der direkt auf den Mittelpunkt
des Druckaufnehmers 50 aufgebrachten und in Kiloramm ausgedrückten Belastung,
aufgetragen auf der Abszisse, wobei der Aufnehmer 50 körperlich
von der Matratze 12 abgekoppelt ist;
- – 6 eine zu 5 analoge
Kurve des Aufnehmers 50, der eine Anfangshöhe von 30
mm hat und auf einen Anfangsdruck von 1,0 Inch H2O
= 2,54 mbar aufgeblasen ist, als Funktion der Belastung in Kilogramm,
ausgedrückt
auf der Abszisse, die direkt auf den Mittelpunkt des Aufnehmers 50 aufgebracht wird;
- – 7 eine Druckkurve analog zu den 5 und 6, die
aber auf der Ordinate die in 4 erhaltenen Druckwerte
P1 der Matratze 12 als Funktion
der in 5 erhaltenen Druckwerte P2 des Aufnehmers 50 auf der Abszisse
mit der auf den Aufnehmer 50 aufgebrachten Belastung als
Parameter, d. h. P1 = f(P2), darstellt;
- – 8 den Wert des dynamischen Reaktionsdrucks P1oder P2 der Matratze 12 bzw.
des Aufnehmers 50, ausgedrückt in Inch Wasser = 2,54 mbar,
auf der Ordinate als Funktion der auf die die Auflageeinrichtung 12 bildende
Matratze aufgebrachten effektiven Belastung, wie hier eines Patienten
H, der durch sein Körpergewicht
eine Belastung aufbringt, ausgedrückt in Kilogramm, und auf der
Abszisse mit einem ersten Messpunkt bei einem Anfangsdruck von 1,4
Inch H2O = 1,4 × 2,54 mbar; und
- – 9 Reaktionskurven, die im tatsächlichem
Betrieb für
verschiedene Winkel des Rückenhochstellers
eines Gelenkbetts von 0°,
30°, 45° und 60° und für sämtliche
Körpermassen
von 50 bis 100 kg mit Drücken
P1 an den Übergangsstellen in der Kammer 14 der
Matratze erhalten wurden, deren Werte die Regulierwirkung im betreffenden
Bereich zeigen.
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Unter Bezugnahme auf 1 ist eine erfindungsgemäße Auflagevorrichtung
mit dem allgemeinen Bezugszeichen 10 dargestellt. Diese
Auflagevorrichtung gestattet die Auflage eines abzustützenden Elements,
insbesondere, wie dargestellt, des Körpers eines Patienten wie eines
Menschen H.
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Diese Vorrichtung 10 weist
eine eigentliche Auflageeinrichtung 12 mit mindestens einer
nachgiebigen, aufblasbaren geschlossenen Kammer 14 oder einer
Kammer 14 mit kontrolliertem Ablass auf, die beispielsweise
durch eine Mehrzahl von miteinander in Verbindung stehenden aufblasbaren
Wülsten
gebildet sein kann, wobei die Kammer 14 auf einen Aufblasdruck
P1 aufgeblasen werden kann. Zu Funktionsbeginn
ist diese Kammer 14 nicht unbedingt aufgeblasen, es ist
aber praktischer, mit einem Anfangsdruck beispielsweise ähnlich jenem
wie in der nachstehend beschriebenen zweiten Kammer 51 zu
beginnen. Diese Kammer 14 weist eine als Auflage für das abzustützende Element
H dienende Oberfläche 15 und
eine Unterseite 16 auf, die beispielsweise im vorliegenden
Fall auf einem als Basis dienenden Element aufliegen kann, das mit
dem allgemeinen Bezugszeichen 40 versehen ist und seinerseits
direkt oder indirekt auf einem hier nicht dargestellten Träger ruhen
kann. Die Einheit aus Einrichtung 12 und Basiselement 40 kann
in einer Hülle 11 eingeschlossen sein.
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Die Vorrichtung weist weiters Mittel 30 zum Steuern
von Mitteln 20 zur Korrektur bzw. Regelung des Fülldrucks
P1 der Kammer 14 über Pumpmittel 20 auf,
die eigentliche Füllmittel 21,
wie einen Kompressor, zum Füllen
der Kammer 14 mit einem Füllfluid, insbesondere Luft,
und Ablassmittel 22, wie ein Ventil mit kontrolliertem
Entweichen, welche über eine
entsprechende Leitung 23 mit der Kammer 14 verbunden
sind, auf.
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Mittel 31 zur Messung des
Drucks (siehe 3), insbesondere des
Drucks P1 in der ersten Kammer 14,
sind ebenfalls vorgesehen und über
eine entsprechende Leitung 32 mit der ersten Kammer 14 verbunden.
Diese Mittel 31 sind körperlich
in den Mitteln 30 inkorporiert.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung weist
die Vorrichtung 10 auch einen physikalischen Druckaufnehmer 50 mit
mindestens einer zweiten aufblasbaren Kammer 51 auf, die
auf einen vorbestimmten Anfangsdruck P2 aufgeblasen
ist. Dieser Aufnehmer
50 ist über eine Leitung 34 mit
dem Druckmessmittel 31 verbunden, in dem ebenfalls Mittel 38 zum
Druckvergleich zwischen dem in der ersten Kammer 14 der
Auflageeinrichtung 12 herrschenden Druck P1 und
dem in der zweiten Kammer 51 des Aufnehmers 50 herrschenden
Druck P2 integriert sind. Im Rahmen der
Erfindung ist dieser physikalische Druckaufnehmer 50 in
Bezug auf die Auflageeinrichtung 12 derart angeordnet,
dass der in seiner Kammer 51 herrschende Druck P2(t) durch eine Veränderung des in der ersten Kammer 14 der
Auflageeinrichtung 12 herrschenden Drucks P2(t)
beeinflusst wird. Mit anderen Worten, der Aufnehmer 50 liefert vollkommen
unabhängig
einen Druckwert P2(t), der ständig ein
kohärentes
Bild des in der ersten Kammer 14 der Auflageeinrichtung 12 herrschenden
Drucks P2(t) wiedergibt.
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Gemäß einem vorteilhaften Merkmal
der Erfindung weist dieser Aufnehmer 50 eine nachgiebige, geschlossene
und die Kammer 51 definierende Tasche 52 auf,
deren Volumen, sobald die Kammer 51 mit einem inerten Fluid
wie destilliertem und aufbereitetem Wasser, Silikonöl oder jedem
anderen geeigneten Fluid gefüllt
ist, im Wesentlichen konstant ist, so dass der Aufnehmer als echter
mechanischer Druckwandler fungiert.
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Es sei bemerkt, dass die Kammer 14 im
Rahmen der Erfindung über
eigene Füllmittel 21 und
Ablassmittel 22 verfügt.
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Aus den 3 und 4 geht hervor, dass die Druckmessmittel 31,
die vorteilhaft eine Differenzmessung der in der Kammer 14 bzw.
in der Kammer 51 herrschenden Drücke P2(t)
und P2(t) ausführen, integrierender Bestandteil
der Steuermittel 30 sind und den Druckdifferenzwert P1(t) – P2(t) mit Hilfe von geeigneten, in 3 dargestellten Mitteln ständig in
ein elektrisches Signal umwandeln und über Mittel 38, die
ebenfalls eine Transformationsschaltung aufweisen (siehe 4), eine elektrische Spannung an den Steuerkreis 44 liefern,
der die Inbetriebnahme der im tatsächlichen Steuerkreis 46 enthaltenen,
getrennten Steuerlogiken 44a, 44b über eine
Logik 46a, 46b bzw. die Füllmittel 21 und die
Ablassmittel 22 der Kammer 14 über die Leitungen 47, 48 in
Abhängigkeit
von der durch die Kammer 51 des Aufnehmers 50 wiedergegebenen
Druckinformation P2(t) gestattet, wodurch
das dynamische und automatische oder im Wesentlichen automatische
Gleichgewicht der Drücke
entsprechend dem beabsichtigten Ziel hergestellt wird.
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Die Gesamtheit aller Schaltkreise,
die die Steuermittel 30 der Fluid-Füll/Ablassmittel 20 der Kammer 14 bilden,
geht für
den Fachmann klar aus dem elektronischen Steuerkreis der 3 hervor, der hier zur Gänze durch
Bezugnahme in die Beschreibung inkorporiert ist und integrierenden
Bestandteil der Erfindung bildet. Die Mittel 31 zum Messen
des Drucks P2, P2,
zum Vergleichen und Senden eines Ausgangsdruckwerts VS sind
dem Fachmann gut bekannt und im Handel erhältlich.
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So versteht man, dass der Aufnehmer 50 aus der
Tasche 52 besteht, welche die Kammer 51 zur Druckaufnahme
P2(t) eines Elektronikkreises 30 definiert,
der die Druckdifferenz P1(t)-P2(t)
zwischen der Kammer 14 und der Kammer 52 ständig in
ein elektrisches Signal umwandelt, so dass der Druck in der Kammer 14 durch
Steuerung der Fluid-Füllmittel
(21) und Fluid-Ablassmittel
(22) automatisch reguliert wird.
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Selbstverständlich ist es sehr gut möglich, bei
einer anderen Ausführungsform
einen elektronischen Schaltkreis 30 vorzusehen, der die
Drücke
P1 und P2 der ersten
Kammer 14 bzw. zweiten Kammer 51 separat aufnimmt,
diese Drücke
in elektrische Signale umwandelt, dann diese Signale vergleicht
und schließlich
die Fluid-Füll-
und -Ablassmittel 20 der Kammer 14 automatisch steuert.
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In der medizinischen Praxis kann
diese Art von Druckaufnehmer 50, der mit einer Auflageeinrichtung 12 kombiniert
ist und mit einem Alarmsystem zusammenwirkt, auch zur Überwachung
des Patienten eingesetzt werden, um festzustellen, ob der Patient
aufgestanden oder gegebenenfalls heruntergefallen ist.
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Andererseits ist es in der Ruhelage
derzeit bevorzugt, dass die zweite Kammer 51 des physikalischen
Druckaufnehmers 50 mit einem Druck P2 gefüllt ist,
der ähnlich
oder gleich Umgebungsdruck ist, so dass:
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- a) in Anbetracht des konstanten oder im Wesentlichen konstanten
Volumens der Kammer 51 die Linearität der Reaktion des physikalischen
Druckaufnehmers 50 innerhalb des betreffenden Druckmessbereichs
gewährleistet
ist,
- b) der Komfort des Patienten und die Leistungsfähigkeit
der Auflageeinrichtung 12 bei einer im Wesentlichen harten
Oberfläche
durch einen bedeutenden Druck P2 in der
Kammer 51 nicht beeinträchtigt
werden,
- c) ein leicht zu reproduzierender und beherrschender Referenzwert
für das
System erstellt wird, der den Nullwert des Messsystems darstellt,
- d) die Amplitude der Reaktion des Aufnehmers 50 und
damit seine Auflösung
auf das Maximum erhöht werden.
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Natürlich stellt ein Aufnehmer 50,
dessen Anfangsdruck P2 in der Kammer 51 auf
irgendeinen vorbestimmten Druckwert ausgenommen Umgebungsdruck festgesetzt
wird, eine andere Art der Ausführung
dar, die insbesondere auf anderen Anwendungsgebieten perfekt einsetzbar
ist.
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Man wird auch begreifen, dass sich
die erfindungsgemäße Vorrichtung
wie ein logischen System mit drei Zuständen verhält:
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- a) Ruhelage bei einem gegebenen Druck P1 in
der ersten Kammer 14 der Auflageeinrichtung 12,
- b) Aufblasen der Kammer 14 oder
- c) Entleeren der Kammer 14.
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In der Ruhelage ist der Druck P1 in der ersten Kammer 14 gleich
dem Druck P2 in der zweiten Kammer 51 des
Aufnehmers 50.
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Das gilt natürlich für den Fall der vorliegenden
Ausführung.
Bei anderen Ausführungen
kann nämlich
in der Ruhelage eine Differenz zwischen den Drücken P1 und
P2 bestehen.
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Wenn zu einem gegebenen Zeitpunkt
(t) beispielsweise durch Aufliegen eines Körpers eines Menschen H auf
der Oberfläche 15 der
Kammer 14 oder Wegrücken
desselben ein Druck P1(t) in der ersten
Kammer 14 besteht, so wird dieser Druck auf die Tasche 52 übertragen,
welche die zweite Kammer 51 bildet, die mit einem Druck
P2(t) reagiert.
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Der Druck P1(t)
wird mit dem Druck P2(t) verglichen.
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- a) Ist die Druckdifferenz P1(t) – P2(t) kleiner als ein Grenzwert minus Epsilon
wie zuvor bestimmt, werden die Füllmittel 21,
wie ein Kompressor, derart betätigt,
dass durch Aufblasen der Kammer das Druckgleichgewicht innerhalb
der vorgesehenen Grenzen wieder hergestellt wird.
- (b) Ist die Druckdifferenz P1(t) – P2(t) größer als
ein Grenzwert plus Epsilon wie zuvor bestimmt, werden die Ablassmittel 22,
wie ein Entweichventil, derart betätigt, dass durch Entleeren
der Kammer 14 das Druckgleichgewicht innerhalb der vorgesehenen Grenze
wieder hergestellt wird.
- c) Liegt die Druckdifferenz P1(t) – P2(t) zwischen -Epsilon und +Epsilon, der
zuvor bestimmten Grenze, geschieht gar nichts und die Drücke P1 und P2 werden als
nahe beieinander angesehen.
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Die Füllmittel 21 bzw. die
Ablassmittel 22 werden über
eine bestimmte Zeitdauer Δt
in Gang gesetzt, bis das momentane Druckgleichgewicht innerhalb
der vorbestimmten Grenzen wiederhergestellt ist, d. h. bis P1(t + Δt)
zwischen P2(t + Δt)-Epsilon und P2(t
+ Δt) +
Epsilon liegt.
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Die Hysterese des Systems gestattet
die Regulierung zwischen dem unteren und dem oberen Grenzwert des
Sollbereichs und vermeidet ungewollte Schwankungserscheinungen.
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Der mit der elektronischen Messeinrichtung 30 verbundene
Aufnehmer 50 liefert also ein elektrisches Signal, das
proportional zur Druckdifferenz P1(t) – P2(t) zwischen der ersten Kammer 14 der
Auflageeinrichtung 12 und der zweiten Kammer 51 des Aufnehmers 50 ist,
die aufgrund des Einsinkens des Körpers, im vorliegenden Fall
eines Menschen H, in der Kammer 14 zustande kommt.
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Dieses elektrische Signal repräsentiert
den momentanen Einstellpunkt des dynamischen Gleichgewichts des
Systems, um den herum die Druckregulierung in der Kammer 14 erfolgt,
die automatisch in der Echtzeit korrigiert wird, so dass ein Gleichgewicht der
Drücke
zwischen der zweiten Kammer 51 der Tasche 52 des
Aufnehmers 50 und der ersten Kammer 14 der eigentlichen
Auflageeinrichtung 12 gewährleistet ist.
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Jedem Einstellpunkt entspricht ein
gegebener Regulierdruck und somit eine Position des Körpers in
der Kammer 14 als Funktion seines Gewichts und seiner eigenen
morphologischen Eigenschaften.
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Die Druckregulierung erfolgt über die
Fluid-Füll-
und Ablassmittel, insbesondere ganz oder gar nicht, unter Zwischenschaltung
des Kompressors 21 und des Ventils 22 zum kontrollierten
Entweichen.
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Das System reagiert so schnell wie
der Aufnehmer 50 und die an die Fluid-Füll- (21) und -Ablassmittel
(22) gekoppelte elektronische Steuerzentrale 30.
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Zusammenfassend versteht man, dass
ein System zur automatischen Druckregulierung zur Verfügung gestellt
wird, das sich an den auf der Auflageeinrichtung 12 befindlichen
Körper,
insbesondere den Körper
eines Patienten H, anpasst.
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Was die elektronische Steuerzentrale
der 4 betrifft, so ist ihr Schaltkreis
Teil der Erfindung und somit zur Gänze in der Beschreibung integriert und
funktioniert wie folgt:
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a) Stufe der Druckdifferenzmessung
(Bezugszeichen 38, 3 und 4)
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Wie für den Fachmann gut verständlich,
beruht der Schaltkreis hierbei auf dem Einsatz eines Druckdifferenzaufnehmers,
der zu einem Zeitpunkt t einerseits den Druck P1(t)
der Kammer 14 und andererseits den Druck P2(t)
der Kammer 51 empfängt. Das
bei A erscheinende Signal repräsentiert nach der Verstärkung eine
momentane Spannung, die proportional zur Druckdifferenz P1(t)-P2(t) ist.
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b) Stufe der 10-V-Referenzspannung
(Bezugszeichen 62, Fig. 3 und 4)
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Die 10-V-Referenzspannung wird für die Steuer-
und Alarmkomparatoren verwendet. Sie dient auch zur Speisung des
elektrischen Druckaufnehmers 31 mit einem Druck, der mit
U3 bezeichnet ist.
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c) Stufe der Regulierung
der Inbetriebsetzung (Bezugszeichen 64, 3 und 4)
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Eine Anfangsregulierung gestattet
die Verschiebung des Signals von Punkt A, um eventuelle Schwankungen
aufgrund des Aufnehmers 50 oder von elektronischen Bauteilen
auszuschalten. Das am Punkt B erhaltene Signal ist somit
jenes von Punkt A, erhöht
um das Anfangsreguliersignal.
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Das am Punkt B erhaltene elektrische
Signal ist somit jenes von Punkt A, erhöht um das Inbetriebsetzungssignal.
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d) Steuerkomparatoren
(Bezugszeichen 44, 3 und 4)
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Die Komparatoren gestatten die Trennung der
Steuerung des Kompressors 21 von jener des Ablassventils 22.
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Sie realisieren weiters eine Logik
mit drei stabilen Zuständen
mit einer Hysterese von ±1
Inch Wasserdruck, was 1,9 mm Hg, d. h. dem in Millimeter ausgedrückten Quecksilberdruck,
oder einem Äquivalent
von 2,54 mbar entspricht.
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- i) Liegt die Druckdifferenz P1(t) – P2(t) unter -1 Inch H2O,
ist also der Druck in der Kammer 14 sehr gering gegenüber jenem
in der zweiten Kammer 51 des Aufnehmers 50, dann
geht der Punkt D in den hohen Zustand und es wird der Kompressor 21 angesteuert.
- ii) Liegt die Druckdifferenz P1(t) – P2(t) über
+1 Inch H2O, ist also der Druck in der Kammer 14 zu
hoch gegenüber
jenem des Aufnehmers 50, dann geht der Punkt C in
den hohen Zustand und es wird das Ablassventil 22 angesteuert.
- iii) Liegt die Druckdifferenz P1(t) – P2(t) zwischen -1 Inch H2O
und +1 Inch H2O, ist also der Druck in der Kammer 14 relativ ähnlich jenem
des Aufnehmers 50, dann gehen der Punkt C und
der Punkt D in den niedrigen Zustand und es werden weder
Ablassventil 22 noch Kompressor 21 angesteuert.
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e) Logik des Kompressors 21 und
Logik des Ablassventils 22 (Bezugszeichen 46a, 46b, 3 und 4)
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Sie gestatten eine Blockierung der
Steuerungen des Ablassventils 22 und des Kompressors 21 ohne
Schwingung und die Erzielung von wirklich stetigen Steuerbefehlen.
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f) Druckalarm (Bezugszeichen 66, 3 und 4)
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Ein Druckalarm kann ausgelöst werden, wenn
die Druckdifferenz P1(t) – P2(t) sehr weit außerhalb des Regulierbereichs
liegt, ein Alarmwert ist beispielsweise ±2 Inch H2O.
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g) Alarmverzögerung (Bezugszeichen 68, 3 und 4)
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Das in Punkt E anwesende
Alarmsignal wird verzögert,
bevor es den eigentlichen Alarm aktiviert, damit abrupte Druckänderungen
wie beispielsweise solche aufgrund von Bewegungen des Patienten nicht
berücksichtigt
werden.
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Reaktionsdiagramm der
einzelnen Elemente P1 = f(P2)
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Dieses Reaktionsdiagramm der Elemente
ist Gegenstand der grafischen Darstellungen in den 5 bis B.
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Mit der derzeit bevorzugten und in
den 1 bis 4 dargestellten Ausführungsform erhält man die Versuchskurve
der Reaktion der Auflageeinrichtung 12, im vorliegenden
Fall einer Matratze, in Form einer grafischen Darstellung, bei welcher
der Druck P1 in der Matratze Funktion der
zentral auf den Aufnehmer 50 aufgebrachten Belastung in
Kilogramm ist, wobei der Aufnehmer 50 von der Matratze 12 abgekoppelt ist
und der Anfangsdruck aus Gründen
der Einfachheit bei 1,4 Inch H2O festgesetzt
ist.
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Anhand der erhaltenen Kurve lässt sich
feststellen, dass die Druckreaktion der Matratze 12 im betreffenden
Bereich linear ist.
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Desgleichen ist aus 6 ersichtlich,
dass die grafische Kurve der Druckreaktion des Aufnehmers 50,
P2, als Funktion der in Kilogramm ausgedrückten Belastung,
zentral aufgebracht auf den Aufnehmer mit einer Höhe von 30
mm und einem Anfangsdruck von 1,0 Inch H2O,
die Feststellung zulässt,
dass die Funktion im betreffenden Bereich ebenfalls linear ist.
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Unter Bezugnahme auf 7 ist
die grafische Kurve der Drücke
P1 der Matratze 12 als Funktion
des Drucks P2 im Aufnehmer 50 dargestellt,
nämlich
P1 = f(P2), die
aus den Druckwerten unter Bezugnahme auf die 5 und 6 erhalten wird, und man kann feststellen,
dass die Funktionen im betreffenden Bereich im Wesentlichen verschmelzen,
was sich im betreffenden Bereich anhand der Quasilinearität der experimentellen Übertragungsfunktion
P1 = f(P2) leicht
demonstrieren lässt,
die vom Typ P1 = k × P2 ist, worin
k einen Koeffizienten nahe 1 darstellt.
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Dadurch ist erkennbar, dass im Rahmen
der Erfindung sehr wohl ein System für das dynamische Gleichgewicht
der Drücke
P1 und P2 zum Einsatz
gelangt.
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Unter Bezugnahme auf 8 ist
die experimentelle Reaktionskurve des Systems P1 =
f(P2) dargestellt.
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Anhand der im echten Betrieb erhaltenen Kurven
kann der Einfluss der morphologischen Daten bei einer gegebenen
Population, die repräsentativ
für die
morphologischen Merkmale der Risikopopulation ist, sowie der Einfluss
der Neigung der Auflageebene in Bezug auf die Versuchsergebnisse
beobachtet werden.
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Unter Bezugnahme auf 9 ist
festzustellen, dass die Kurven beispielsweise für alle Winkeleinstellungen
des Rückenhochstellteils
eines Gelenkbetts von 0°,
45° und
60° und
für alle
Körpermassen
von 50 bis 100 kg im Wesentlichen dasselbe Erscheinungsbild mit Übergangsflächendrücken P1 in der Kammer 14 der Matratze
haben, deren Werte die Wirkung der Regulierung im betreffenden Bereich zeigen.
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Die Erfindung gestattet also sehr
wohl die Durchführung
des Verfahrens zur dynamischen und automatischen Druckregulierung
auf sichere und zuverlässige,
wirtschaftliche, großtechnisch
und gewerblich anwendbare Weise wie zuvor ausgeführt.
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Selbstverständlich umfasst die Erfindung sämtliche
beschriebene und in den Figuren dargestellte technische Mittel,
wobei diese 1 bis 9 integrierender Bestandteil der vorliegenden
Erfindung sind.