Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft wegwerfbare Managementvorrichtungen für
menschliche Ausscheidungen, wie Urin-Managementvorrichtungen und eine
Stuhlgang-Managementvorrichtung mit einer Haut-Anbringungseinrichtung, welche zum
Zwecke eines erhöhten Komforts und einer erhöhten Zufriedenstellung für den
Träger ein weicheres taktiles Gefühl verleiht und atmungsfähig ist.
Hintergrund der Erfindung
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Urin- und Stuhlgang-Managementvorrichtungen sind bekannte Herstellungsartikel,
die so ausgebildet sind, daß sie grundsätzlich von an Inkontinenz Leidenden und
insbesondere von bettlägerigen Patienten getragen werden. Solche Stuhlgang-
Managementvorrichtungen sind an der natürlichen Analregion oder an einem
künstlichen Anus des Trägers und/oder an der urogenitalen Region angebracht oder
sind dazu gedacht. Stuhlmaterial und andere Körperausscheidungen einzufangen
und unmittelbar aufzunehmen. Als Folge sind diese Vorrichtungen funktional dahin
gehend wirksam, das Problem eines Schmierens auf der Haut des Trägers zu
beseitigen; eine epidermale Irritation zu verringern; eine Verunreinigung von Artikeln,
wie Bekleidung und Bettzeug zu verhindern und sogar die Beschmutzung der
Pfleger selbst zu verhindern.
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Solche Vorrichtungen, wie sie heute meistens bekannt sind, sind so ausgebildet, daß
sie von bettlägerigen Patienten getragen werden. Da solche Vorrichtungen aus einer
relativ langen und schmalen Röhre gebildet werden, an einem Ende derselben eine
Öffnung vorhanden ist, die durch einen Flansch umgeben ist, aufweichen ein
Haftmittel aufgebracht sein kann, um die Vorrichtung an dem Träger anzubringen.
Die Flansche sind typischerweise zusammengesetzt aus einem flexiblen Material,
welches gestreckt und zusammen gezogen werden kann, so daß die Öffnungsgröße
z. B.
bei der Defäkation vergrößert werden kann. Die typischerweise verwendeten
Materialien sind Schäume mit geschlossenen Zellen.
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Solche Flansche sind z. B. offenbart in US 3,577,989, welche im Detail einen
wegwerfbaren Eliminierung/Einfang-Beutel für an Inkontinenz Leidende beschreibt, der
ein Behälterelement mit einem offenen Oberbereich und einem expandierbaren
Flansch, der an dem Behälterelement mit den offenen Oberbereich herum befestigt
ist, umfaßt. Der Flansch kann eine Haftmittelschicht auf seiner Oberfläche als ein
Anbringungsmittel des Beutels an dem Träger umfassen oder offenbart alternativ
die Verwendung von elastischen Streifen, um den Beutel an dem Träger
anzubringen. Die US 4,784,656 beschreibt auch ein Aufnahmebehältnis zum Sammeln von
Stuhlgangmaterial von an Inkontinenz Leidenden. Der Stuhlgangsammler umfaßt
eine Dichtung, ein Kanalmittel bzw. einen Zylinder und ein Aufnahmebehältnis; die
Dichtung ist hergestellt aus einem weichen nachgiebigen, streckbaren Material, wie
einem Schaum mit geschlossenen Zellen, und die Seitenoberfläche der Dichtung ist
mit einer Schicht eines Haftmittels überzogen. Die GB2 152 387 lehrt einen
Stuhlgangsammler für an Inkontinenz Leidende mit einem Sammelbeutel und einem
Ring, welcher mit einem Haftmittel versehen ist. Der Ring kann sich dehnen und
zusammen ziehen und ist ein thermoplastischer Schaum mit geschlossenen Zellen.
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Die Patentanmeldungen EP 753290 und GB 2116849 offenbaren auch einen
Stuhlgang-Managementbeutel mit einem Flecken zur Anbringung an der Haut, der mit
einem Haftmittel versehen ist.
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Aufgrund ihrer typischen gelängten Form und Abmessungen, können sich solche
Vorrichtungen, insbesondere dann, wenn sie von aktiven Trägem getragen werden,
wie Kindern oder nicht bettlägerigen inkontinenten Erwachsenen, leicht um die
Oberschenkel der Träger herum drehen und/oder die Bildung von Falten und
Kniffen in den Vorrichtungen selbst bewirken. Unter solchen Umständen nimmt der
Druck und die Spannung, die auf den Beutel und insbesondere auf den Flansch
ausgeübt wird, natürlich aufgrund der Bewegung des Trägers und des Druckes des
Körpers des Trägers auf den Beutel zu. Folglich besteht die Wahrscheinlichkeit, daß
das ausgeschiedene Material, sobald es in den Beutel ausgeschieden und
aufgenommen worden ist, dazu veranlaßt wird, einen Druck auf das Anbringungsmittel
der Vorrichtung auszuüben, so daß dieser zunimmt und als Ergebnis davon nicht
nur die Speicherkapazität der Vorrichtung zerstörerisch beeinflußt, sondern auch
noch wichtiger zu einer unbeabsichtigten Lösung der Vorrichtung von dem Träger
während der Benutzung führen kann. Ein solches Auftreten ist nicht akzeptabel und
verursacht stressige Folgen sowohl für den Träger als auch für den Pfleger.
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Somit ist es kritisch, daß die Managementvorrichtungen für menschliche
Ausscheidungen derart ausgebildet sind, daß sie sicher an der Haut des Trägers angebracht
werden und nicht unbeabsichtigt während allen Umständen der Benutzung gelöst
werden.
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Um den gewünschten Grad einer Haftung der Vorrichtung am Träger zu schaffen,
offenbart der Stand der Technik typischerweise die Verwendung bestimmter
Haftmittel mit sehr hohen kohäsiven Festigkeiten, wie auf Gummi basierende
Haftmittel, Acryle und Hydrokollidhaftmittel, wie z. B. beschrieben in EP 245 064. Diese
Haftmittel werden dann dicke Schichten über die gesamte Oberfläche des Flansches
der Vorrichtung aufgebracht, um die Haftkraft zu maximieren, durch welche die
Vorrichtung an der Haut des Trägers festgelegt wird. Tatsächlich ist offensichtlich,
daß diese Vorrichtungen und insbesondere die Haftmittel zur Verwendung an
Stuhlgang-Managementvorrichtungen ausgelegt sind, die von bettlägerigen
Patienten verwendet werden, insbesondere solchen mit einem künstlichen Anus, bei denen
eine maximale Adhäsion Priorität hat über irgendwelche anderen Kriterien, wie
einer Hautkompatibilität und einem Patientenkomfort.
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Insbesondere lassen diese Haut-Anbringungseinrichtungen eine Anzahl von
Problemen in Bezug auf den Komfort des Trägers solcher Vorrichtungen entstehen.
Obwohl die Haut-Anbringungsmittel hinsichtlich der Adhäsion an der Haut des
Trägers zufriedenstellend sind, erlauben sie andererseits nicht die einfache
Entfer
nung der Einrichtung von dem Träger, ohne dem Träger unakzeptierbare Schmerzen
beizufügen. Das Bereitstellen eines schmerzfreien Haftmittels ist jedoch wesentlich,
um die Anbringung solcher Einrichtungen auf empfindliche Haut und bei
Trägergruppen, wie Kindern, zu erlauben und ist besonders wichtig unter Umständen, in
welchen die Einrichtung falsch angelegt wird und die Entfernung und neue
Anlegung der Einrichtung einmal oder sogar mehrmals erforderlich ist. Ein weiteres
Problem in Bezug auf die Verwendung solcher Haftmittel ist, daß die Verwendung
als solches zu einer Rötung, zu Hautreizungen führen kann und vielleicht sogar zu
einer ernsteren Hautirritation führen kann. Darüber hinaus ist ein weiteres Problem
in Bezug auf die Verwendung von Haftmitteln, daß die Haut vollständig über die
Fläche der Anlegung abgeschlossen ist, was heiße und klamme Zustände und eine
Hautstickigkeit bei Verwendung verursacht. Solche Probleme, welche sogar weiter
gesteigert werden, wenn die Einrichtung in Kombination mit einer Windel
verwendet wird, können eine solche Unbequemlichkeit verursachen, daß die Einrichtung
schließlich unberücksichtigt bleibt. Deshalb kann ein reales Verbraucherbedürfhis
nach einer Managementvorrichtung für menschliche Ausscheidungen mit
hautkompatiblen Vorteilen erkannt werden.
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Jedoch keiner des vorher genannten Standes der Technik auf dem Gebiet der
Stuhlgang-Managementbeutel erkennt oder geht das Problem an, diese Einrichtungen mit
Haut-Anbringungsmitteln zu versehen, welche diese Kriterien erfüllen.
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Da es nach wie vor ein Bedürfnis gibt, eine Managementvorrichtung für
menschliche Ausscheidungen mit Haut-Anbringungsmitteln zu schaffen, welche nachgiebig
und flexibel sind und gleichzeitig die sichere Anbringung und schmerzfreie
Entfernung der Vorrichtung von der Haut an dem Gesäß des Trägers sicher zu stellen, um
so zur Verwendung mit der empfindlichen Haut eines Kindes geeignet zu sein. Es
somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine solche Vorrichtung zu
schaffen.
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Es hat sich nun herausgestellt, daß die obigen Nachteile im wesentlichen beseitigt
werden, indem das Haut-Anbringungsmittel zur Verwendung in
Managementvorrichtungen für menschliche Ausscheidungen mit einem Flansch, der mit einem
geeigneten Haftmittel versehen ist, wobei das Anbringungsmittel atmungsfähig ist, das
heißt, flüssigkeitsundurchlässig und wasserdampfdurchlässig ist. Auf diese Weise
ist die Haut in der Lage, normal zu funktionieren, obwohl sie in Kontakt mit dem
Anbringungsmittel ist, und sie kann z. B. normal bei erhöhten Temperaturen, wie sie
in der abgeschlossenen Umgebung zwischen der Haut und der Vorrichtung
vorliegen, normal transpirieren und dadurch sicher stellen, daß die Haut gekühlt wird.
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In einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann die Stuhlgang-
Managementvorrichtung mit ihrer atmungsfähigen Haut-Anbringungseinrichtung
vorteilhaft mit einer Einwegwindel verwendet werden.
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Die US 4,699 146 offenbart wasserunlösliche, hydrophile druckempfindliche
Haftmittel, welche komfortabel, weich und elastomerisch sind. Die Haftmittel sind aus
vernetzten organischen Polymeren aus Polyvinylpyrolidin mit Weichmachern
gebildet und finden Anwendung in einer Anzahl von Artikeln, wie Bandagen und
Wundverbänden sowie ostomischen Einrichtungen. Gemäß diesem Dokument kann
das Haftmittel Wasserdampf absorbiert haben. Während jedoch dieses Dokument
die Bedeutung des Bereitstellens eines komfortablen Haftmittels erkennt, welches
mehrere Vorteile liefert, sind die Haut-Anbringungsmittel, welche in der Lage sind,
Wasserdampf zu transportieren, nicht offenbart.
Zusammenfassung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Managementvorrichtungen für
menschliche Ausscheidungen, wie Urin-Managementvorrichtungen und eine Stuhlgang-
Managementvorrichtung (10) mit einem Beutel (11), wobei der Beutel (11) eine
Öffnung und ein Haut-Anbringungsmittel hat, welches die Öffnung (21) umgibt.
Das Haut-Anbringungsmittel umfaßt einen Flansch (12) mit einer trägerseitigen
Oberfläche (23) und einer wäscheseitigen Oberfläche (22), wobei die trägerseitige
Oberfläche (23) des Flansches (12) ein Haftmittel (20) umfaßt, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß das Haut-Anbringungsmittel durchlässig für flüssigen
Wasserdampf ist und eine Wasserdampf-Transportgeschwindigkeit von wenigstens 250 g/(m²24h)
hat.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Es wird angenommen, daß die Erfindung aus der vorstehenden Beschreibung in
Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen besser verstanden wird, in welchen:
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Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Stuhlgang-Managementvorrichtung
gemäß der vorliegenden Erfindung ist;
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Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Stuhlgang-Managementvorrichtung der
vorliegenden Erfindung in Verbindung mit einer Einwegwindel zeigt; und
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Fig. 3 eine teilweise weg geschnittene perspektivische Ansicht einer
Einwegwindel ist, welche die vorliegende Erfindung verkörpert.
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Fig. 4 eine Draufsicht einer wegwerfbaren Urin-Managementvorrichtung der
vorliegenden Erfindung ist.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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Typische Managementvorrichtungen für menschliche Ausscheidungen, wie
Stuhlgang-Managementvorrichtungen umfassen einen Beutel (11), wobei der Beutel (11)
eine Öffnung (21) und ein Haut-Anbringungsmittel, welches die Öffnung (21)
umgibt, aufweist. Das Haut-Anbringungsmittel umfaßt einen Flansch (12) mit einer
trägerseitigen Oberfläche (23) und einer wäscheseitigen Oberfläche (22), wobei die
trägerseitige Oberfläche (23) des Flansches (12) ein Haftmittel zur Anbringung der
Vorrichtung an dem perianalen Gebiet und/oder dem urogenitalen Gebiet eines
Trägers umfaßt.
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Um das Problem des Einfangens und Kondensierens des Wasserdampfes zu
vermeiden, der vom Körper des Trägers abgegeben wird, und somit die heißen,
klammen und unkomfortablen Bedingungen nach einer kurzen Benutzungsdauer, sind
die Haut-Anbringungsmittel der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung
atmungsfähig, das heißt, durchlässig für Wasserdampf.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung hat das Haut-Anbringungsmittel der
Managementvorrichtung für menschliche Ausscheidungen somit eine Dampfdurchlässigkeit
von größer als 250 g/(m²24h), bevorzugter größer als 300 g/m²/24h, noch bevorzugt
größer als 500 g/m²/24h, äußerst bevorzugt größer als 600 g/m²/24h. In einer
bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung hat die Wand des Beutels
auch eine Luftdurchlässigkeit von größer als 50 l/m²/s, bevorzugter größer als 60 l/m²/s,
äußerst bevorzugt größer als 70 l/m²/s.
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Wie in Fig. 1 gezeigt ist, ist der Beutel (11) mit einer Öffnung (21) versehen,
durch welche das Stuhlgangmaterial von dem Körper vor der Speicherung in dem
Beutelhohlraum aufgenommen wird. Die Öffnungen (21) ist von einem Haut-
Anbringungsmittel umgeben. Das Haut-Anbringungsmittel umfaßt einen Flansch
(12), welcher in irgendeiner Form oder Größe, wie beispielsweise kreisförmig,
länglich, herzförmig, vorgesehen sein kann und symmetrisch oder asymmetrisch
sein kann, wobei die Öffnung vorzugsweise eine längliche Konfiguration hat,
entweder in der Längs- oder in der Querrichtung, äußerst bevorzugt sind die Konturen
der Öffnung in Form von zwei Ellipsen, deren jeweilige Hauptachsen im
wesentlichen rechtwinklig zueinander stehen.
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Der Flansch (12) ist an dem Beutel (11) gemäß irgendeinem Mittel, das der
Fachmann im Stand der Technik kennt, angebracht, welches eine dauerhafte oder lösbare
Anbringung liefert. Vorzugsweise jedoch ist der Flansch an dem Beutel durch ein
Haftmittel angebracht. Typischerweise ist der Beutel an dem Flansch in Richtung
des äußeren Umfangs des Flansches angebracht, um so keine Störung mit dem
eintretenden Material zu bewirken.
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Der Flansch kann in irgendeiner Größe vorgesehen sein, abhängig von der
Trägergruppe, für welche die Vorrichtung gedacht ist. Ebenso kann der Flansch in
irgendeiner Form vorgesehen sein und hat vorzugsweise eine symmetrische Form, die
vorzugsweise eine Mehrzahl von Auswölbungen (13) umfaßt.
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Der Flansch umfaßt eine wäscheseitige Oberfläche (22) und eine trägerseitige
Oberfläche (23). In einer bevorzugten Ausführungsform sind dies zwei große, im
wesentlichen flache Oberflächen, jedoch kann der Flansch auch Vorsprünge (28, 29)
umfassen, die so ausgebildet sind, daß sie an dem perinealen oder coccygealen
Bereich des Trägers sitzen.
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Der Flansch (12) sollte aus einem weichen, flexiblen und streckbaren Material
hergestellt sein, um eine leichte Anordnung des Flansches an dem perianalen Bereich
zu erlauben. Irgendwelche Materialien, welche die Erfordernisse der
Wasserdampfdurchlässigkeit erfüllen, können hier nützlicherweise verwendet werden. Typische
Materialien umfassen Vliesstoffmaterialien, Gewebe, offenzellige thermoplastische
Schäume, Verbundstoffe aus offenzelligen Schäumen und Stretchvliesstoffen und
Filme und irgendeine Kombination davon. Vorzugsweise haben solche Schäume
eine Dicke innerhalb des allgemeinen Bereichs von 0,1 bis 5 Millimeter und ein
Basisgewicht von 5 bis 250 g/m², mehr bevorzugt 50 g/m². Andere thermoplastische
Schaummaterialien oder andere geeignete Kunststoff-Flächenmaterialien mit den
beschriebenen Verhältnissen solcher Schäume (das heißt.
Wasserdampfdurchlässigkeit, Weichheit, Nachgiebigkeit, Streckfähigkeit und Zusammenziehbarkeit)
könnten auch verwendet werden, wie monolithische Filme, mikroporöse und
makroporöse Filme und offen geformte Filme. Vorzugsweise umfaßt der Flansch einen
offenzelligen Schaum, ein Vliesstoff oder eine Kombination davon. Vorzugsweise kann
sich das Material der wäscheseitigen Oberfläche des Flansches in den begrenzten
Öffnungsbereich hinein erstrecken, um so eine Schürze oder Klappe des Materials
zu bilden, welche/welches eine unbeabsichtigte Anhaftung der Oberflächenränder
des Flansches, welche die Öffnung begrenzen, während der Benutzung aneinander
verhindern.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung umfaßt das Haut-Anbringungsmittel ferner ein
Haftmittel, das auf der trägerseitigen Oberfläche (23) des Flansches (12)
aufgebracht ist, um die Vorrichtung an dem Träger festzulegen. Das Haftmittel (20) ist
vorzugsweise mit einem Abziehmittel (nicht gezeigt) abgedeckt, um die
Haftmittelschicht zu schützen, wie beispielsweise silikonisiertes Papier. Das Haftmittel (20)
kann die gesamte trägerseitige Oberfläche des Flansches abdecken oder hat mehr
bevorzugt wenigstens einen, vorzugsweise zwei bis sechs nicht haftende Bereiche.
Diese Bereiche können haftmittelfrei sein oder können inaktivierte oder abgedeckte
Haftmittel enthalten. Es ist aus Fig. 1 klar, daß das Haftmittel in einer bevorzugten
Ausführungsform nicht auf den gesamten trägerseitigen Oberflächenbereich des
Flansches (12) aufgebracht ist, um so Ausbuchtungen (13) auf beiden Seiten des
Flansches (12) zu schaffen, welche nicht haftend sind und dadurch dazu dienen
können, die Anlage und die Entfernung der Vorrichtung zu erleichtern, indem ein
Kontakt mit dem Haftmittel vermieden wird. Diese Ausbuchtungen sind jedoch
vorzugsweise auch durch das Abziehpapier abgedeckt. Vor Anlegung der
Managementvorrichtung für menschliche Ausscheidungen (10) an der Haut des Trägers
wird das Abziehmittel, falls vorhanden, entfernt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung können alle medizinische geprüften,
wasserresistenten, wasserdampfdurchlässigen, druckempfindlichen Haftmittel mit einem
Polymer, welches eine dreidimensionale Matrix bildet und weniger als 10%,
vorzugsweise weniger als 5 Gew.-% des Haftmittels von Hydrokolloiden umfassen,
verwendet werden, um die Vorrichtung an dem perianalen und/oder urogenitalen Bereich
des Trägers anzubringen.
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Der Ausdruck "hydrokolloid", wie hier verwendet, bezieht sich auf kolloidale
absorbierende Materialien und Mischungen von kolloidalen absorbierenden
Materialien, ausgewählt aus Stärke, modifizierten Stärken, wie Dextrin, Zelluloseester, wie
Carboxymethylzellulose, natürlichen Gummis, wie Pektinkaraya, Gelatine,
Guargummit, Gummi Arabicum, Johannisbrotbaumgummi und Carboxypolymethylen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung umfaßt die hier auch als ein Gel bezeichnete
dreidimensionale Matrix als eine wesentliche Komponente ein Polymer, welches
physikalisch oder chemisch vernetzt sein kann. Das Polymer kann natürlich oder
synthetisch hergeleitet sein. Das unvernetzte Polymer umfaßt wiederholende
Einheiten, hergeleitet von Vinylalkoholen, Vinylethern und ihren Copolymeren,
Carboxybinylmonomer, Vinylestermonomere, Ester von Carboxyvinylmonomeren,
Vinylamidmonomeren, Hydroxivinylmonomeren, kationischen Vinylmonomeren
enthaltend Amine oder quartäre Gruppen, N-Vinyllacatmonomer, Polyethylenoxide,
Polyvinylpyrrolidon (PVP), Acryle, wie Hydroxyethylmethacrylat,
Methoxydiethoxyethylmethacrylat und Hydroxydiethoxyethylmethacrylat und sulfonisierte
Polymere, wie mit Acrylamid sulfonisierte Polymere und Mischungen davon.
Alternativ kann das unvernetzte Polymer ein Homopolymer oder ein Copolymer aus
einem Polyvinylether oder ein Copolymer, das aus einem Halbester des
Maleinesters hergeleitet ist, sein. Ebenso können irgendwelche anderen kompatiblen
Polymer/Monomer-Einheiten als Copolymere verwendet werden, wie beispielsweise
Polyvinslyalkohol und Polyacrylsäure oder Ethylen und Vinylacetat.
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Besonders bevorzugte Polymere sind Acryle, sulfonisierte Polymere, wie mit
Acrylamid sulfonisierte Polymere, Vinylalkohole, Vinylpyrrolindin,
Polyethylenoxyd und Mischungen davon.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung umfaßt die dreidimensionale Haftmittelmatrix
auch im wesentlichen einen Weichmacher, welcher vorzugsweise bei
Raumtemperatur flüssig ist. Dieses Material wird ausgewählt, derart, daß das Polymer innerhalb
des Weichmachers gelöst oder dispergiert sein kann. Für Ausführungsformen, in
welchen eine Strahlungsvernetzung ausgeführt werden soll, muß der Weichmacher
auch für eine Strahlungsvernetzung kompatibel sein, derart, daß dieser den
Strahlungsvernetzungsprozeß des Polymers nicht stört. Der Weichmacher kann hydrophil
oder hydrophob sein.
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Geeignete Weichmacher umfassen Wasser, Alkohole, mehrwertige Alkohole, wie
Glycerol und Sorbitol, und Glycole, und Etherglycole, wie Mono- oder Diether aus
Polyalkylenglycol, Mono- oder Diester, Polyalkylenglycole, Polyethylenglycole
(typischerweise bis zu einem Molekulargewicht von etwa 600), Glycolate, Glyceril,
Sorbitanester, Ester aus Zitronen- und Tartarinsäure, von Imidazolin hergeleitete
amphoterische grenzflächenaktive Stoffe, Lactame, Amide, Polyamide, quartäre
Ammoniumverbindungen, Kondensationsprodukte von Polyethylenimin und
Epichlorhydrin, flüssige Polybutene, Ester, wie Phthalate, Adipate, Stearate,
Palmitate, Sibacate, oder Myristate und Kombinationen davon. Besonders bevorzugt
sind mehrwertige Alkohole, Polyethylenglycol (mit einem Molekulargewicht bis zu
etwa 600), Glycerol, Sorbitol, Wasser und Mischungen davon.
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Typischerweise umfaßt das Haftmittel ein Verhältnis von Polymer zu Weichmacher
in Gewichtsanteilen von 1 : 100 bis 100 : 1, noch bevorzugter von 50 : 1 bis 1 : 50. Die
exakten Mengen und Verhältnisse des Polymers und des Weichmachers hängen
jedoch in einem großen Maße von der genauen Natur des Polymers und der
verwendeten Weichmacher ab und können ohne weiteres ausgewählt werden von dem
Fachmann des Standes der Technik. Zum Beispiel wird ein polymeres Material mit
höherem Molekulargewicht eine größere Menge Weichmacher erfordern als ein
Polymer mit geringem Molekulargewicht.
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Zusätzlich zu den Polymer- und Weichmacherkomponenten des Haftmittels kann
das Haftmittel eine Anzahl von optionalen zusätzlichen Komponenten umfassen,
z. B. kann die Zusammensetzung umfassen von 0 Gew.% bis 50 Gew.% der
Zusammensetzung eines klebrigen Harzes. Solche klebrigen Harze sind besonders
nützlich in Kombination mit ABA-Blockcopolymer-Haftmittelzusammensetzungen.
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Geeignete klebrige Harze umfassen z. B. Kiefernharzderivate, Terpen und Terpen-
Phenol-Harze, Kohlenwasserstoffharze, wie C&sub5; und C&sub5;/C&sub9;-Harze, aromatische
Harze und hydrierte Harze.
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Weitere geeignete optionale Inhaltsstoffe umfassen von 0 Gew.% bis 10 Gew.%
und noch bevorzugter von 0 Gew.% bis 5 Gew.% Substanzen zum weiteren
Erleichtem und Stabilisieren der dreidimensionalen Matrix und des die Matrix
bildenden Prozesses. Zum Beispiel kann die für hydrophobe
Haftmittelzusammensetzungen Fettsäuren von C&sub8; bis C&sub2;&sub2;, ihre metallischen Salze und Polyoxoderivate;
Lanolinderivate; Silica; Betonit, Montmorillonit und seine Derivate; Wachse und
Mischungen davon sein.
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Weitere allgemein im Stand der Technik bekannte Additive, wie
Konservierungsmittel, Antioxidantien, Anti-UV-Mittel, Pigmente, mineralische Füllstoffe und
Mischungen davon können auch in der Haftmittelzusammensetzung in Mengen von bis
zu 10% jeweils vorhanden sein.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung kann die Polymerkomponente des Haftmittels
physikalisch oder chemisch vernetzt sein, um die dreidimensionale Matrix zu
bilden. Ein physikalische Vernetzung bezieht sich auf Polymere mit Vernetzungen,
welche keine chemischen kovalenten Bindungen sind, aber von physikalischer
Natur sind, derart, daß es Flächen in der dreidimensionalen Matrix mit hoher
Kristallinität oder Flächen mit einer hohen Einfriertemperatur gibt. Eine chemische
Vernetzung bezieht sich auf Polymere, welche durch chemische Bindungen verbunden
sind. Vorzugsweise ist das Polymer chemisch vernetzt durch Strahlungstechniken,
wie thermische. Elektronenstrahl-, UV-, Gamma- oder Mikrowellenstrahlung.
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Zudem kann, wenn chemische Vernetzungen in dem System gebildet werden, ein
polyfunktionaler Vernetzer und/oder ein Freies-Radiakal-Initiator in dem
Vorgemisch vorhanden sein, um die Vernetzung bei Strahlung zu initiieren. Ein solcher
Initiator kann vorzugsweise in Mengen von bis zu 5 Gew.% vorhanden sein.
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Die resultierenden Haftmittelzusammensetzungen, die hier zur Verwendung
geeignet sind, können in zwei Familientypen unterteilt werden; hydrophile und
hydrophile/hydrophobe Mischphasenzusammensetzungen, abhängig von der Natur der
Komponenten des Haftmittels.
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Hydrophile Haftmittel sind Zusammensetzungen, in welchen typischerweise der
Weichmacher Wasser oder Glycerol oder Glycol und/oder Mischungen davon, und
die polymere Phase aus synthetischen Stoffen ist (z. B. Polyacrylen). Optionale
können solche Zusammensetzungen bis zu 10 Gew.% von kolloidalen natürlichen
Gummis aufweisen.
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Hydrophobe Haftmittel sind Zusammensetzungen, in welchen der Weichmacher
typischerweise ein Öl oder ein Gemisch aus Ölen von pflanzlichem oder
mineralischem Ursprung ist und das Polymer gewöhnlich ein synthetisches Polymer,
vorzugsweise ein Elastomer, ist, welches in solchen Ölen löslich oder dispersibel ist.
Solche Mischphasen-Haftmittel sind Zusammensetzungen, in welchen sowohl
hydrophobe als auch hydrophile Komponenten, möglicherweise sowohl in
Weichmachern als auch in Polymeren zwei oder mehr separate Phasen bilden. In solchen
Fällen ist ein Emulgator/grenzflächenaktiver Stoff vorzugsweise in einem
geeigneten Anteil vorhanden, um stabile Emulsionen zwischen den inkompatiblen Phasen
zu bilden.
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Die bevorzugten Haftmittelzusammensetzungen zur Verwendung in der
vorliegenden Erfindung sind hydrophil.
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Geeignete Haftmittel zur Verwendung hier umfassen Promeon, erhältlich von der
Promeon Division der Medtronic Inc., Minneapolis Minnesota, USA und ein
Hydrogelhaftmittel, erhältlich von 3M.
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Das Haftmittel (20) kann auf der trägerseitigen Oberfläche des Flansches (12) durch
irgendein Mittel, das im Stand der Technik bekannt ist, aufgebracht werden, wie
durch Schlitzbeschichten, Spiral- oder Tropfenaufbringung oder durch Drucken.
Typischerweise wird das Haftmittel mit einem Basisgewicht von 20 g/m² bis 2500 g/m²,
vorzugsweise von 500 g/m² bis 2000 g/m², ganz bevorzugt von 700 g/m² bis
1500 g/m² in Abhängigkeit von der in Betracht gezogenen Endnutzung aufgebracht.
Zum Beispiel kann für Stuhlgang-Managementvorrichtungen, die für Babys zu
verwenden sind, die Menge des Haftmittels geringer sein als für Stuhlgang-
Managementvorrichtungen, die für aktive, an Inkontinenz leidende Erwachsene
ausgelegt sind.
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Der Beutel (11), wie hier verwendet, ist ein flexibles Aufnahmebehältnis zum
Aufnehmen des ausgeschiedenen Materials. Der Beutel (11) kann in irgendeiner Form
oder Größe vorgesehen sein, abhängig von der gedachten Verwendung desselben,
das heißt, ob die Vorrichtung für bettlägerigen Patienten oder aktive Patienten
gedacht ist, die an Inkontinenz leiden oder einen künstlichen Darmausgang benötigen
oder für Kinder. Zum Beispiel werden längliche Beutel, welche im Grunde
rohrförmig oder rechtwinklig sind, typischerweise für bettlägerige Patienten oder ältere,
an Inkontinenz leidende Personen verwendet. Für aktivere Träger, seien es Kinder
oder Erwachsene, sollte die Stuhlgang-Managementvorrichtung vorzugsweise
anatomisch derart geformt sein, daß die Vorrichtung den Konturen des Körpers folgt
und unmerklich vom Träger unter normaler Wäsche getragen werden kann.
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Vorzugsweise sind die bevorzugten Formen flache kreisförmige Beutel,
konusförmige Beutel, kegelstumpfförmige Beutel und pyramidale oder kegelstumpfförmig
pyramidale oder konusförmige Beutel. In einer äußerst bevorzugten
Ausführungsform der Stuhlgang-Managevorrichtung der vorliegenden Erfindung hat der Beutel
(11) eine im wesentlichen kegelstumpfförmige Konusform. Eine bevorzugte Form
für Urinbeutel ist in Fig. 4 gezeigt. Typischerweise haben die Beutel einen
trägerseitigen Bereich (16) und einen wäscheseitigen Bereich (17). Der trägerseitige
Bereich (16) der Stuhlgang-Managementvorrichtung (10) ist angrenzend an die
Ge
säßhälften des Trägers angeordnet. So überdeckt der trägerseitige Bereich (16) die
Gesäßhälften des Trägers reichlich und hängt nicht zwischen den Oberschenkeln
des Trägers.
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Zudem ist der Beutel (11) vorzugsweise so geformt, unfeine wenigstens teilweise
Einführung und Retention des Beutels zwischen den Gesäßhälften des Trägers zu
erlauben und dadurch einen guten Kontakt zwischen dem Flansch und der Haut des
Trägers sicher zu stellen. Zum Beispiel kann der Stuhlgang-Managementbeutel mit
einem Einziehbereich oder Kanal versehen sein.
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Der Beutel (11) ist vorzugsweise so ausgebildet, daß dieser ein ausreichendes
Volumen für ein ausgeschiedenes Material unter einer Vielfalt von Tragebedingungen
liefert, auch dann, wenn er von einem sich frei bewegenden, das heißt, nicht
bettlägerigen, Träger getragen wird. Ein Sitzen auf dem Beutel z. B. wird zu einem stark
verringerten Volumen in einigen Bereichen des Beutels führen. So ist der Beutel
vorzugsweise so geformt, daß dieser ein ausreichendes Volumen in Bereichen
liefert, welche nicht einem zu großen Druck unter Tragebedingungen, wie
beispielsweise beim Sitzen, ausgesetzt sind.
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Der Beutel (11) ist so ausgebildet, daß dieser eingefangenes Material sicher
aufnimmt, typischerweise wird der flüssigkeitsundurchlässig sein, und er kann
atmungsfähig sein. Der Beutel ist mit ausreichender Festigkeit ausgebildet, um einem
Reißen bei Benutzung zu widerstehen, auch dann, wenn ein Druck auf den Beutel
unter typischen Tragebedingungen ausgeübt wird, wie beim Sitzen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung kann der Beutel (11) in Abhängigkeit von der
erforderlichen Form des Beutels (11) aus einem einheitlichen Materialstück oder
aus einer Anzahl von separatem Materialstücken, welche identisch oder
unterschiedlich sein können und welche an ihren jeweiligen Umfängen abgedichtet sind,
geschaffen sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform hat der Beutel hier einen trägerseitigen
Bereich (16) und einen wäscheseitigen Bereich (17), welche separate Materialstücke
umfassen. Der trägerseitige Bereich (16) und der wäscheseitige Bereich (17) sind an
dem Umfang des Beutels (11) dicht miteinander verbunden, so daß ein
Beutelumfangsrand (18) erzeugt wird. Wie aus Fig. 1 zu sehen ist, kann der trägerseitige
Bereich (16) des Beutels (11) zwei weitere Abschnitts (19) umfassen, welche durch
Mittel, die dem Fachmann des Standes der Technik bekannt sind, wie Haftmittel,
thermische Bindung oder Druckbindung, aneinander festgelegt sind, um die
gewünschte Beutelkonfiguration zu schaffen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung kann der Beutel (11) ein oder mehrere
Schichten umfassen, vorzugsweise zwei oder drei Schichten. Die Schicht auf der
Innenseite des Beutels, welche typischerweise wenigstens teilweise in Kontakt mit
ausgeschiedenem Material kommt, wird als die innere Schicht bezeichnet. Die äußerste
Schicht des Beutels, welche typischerweise wenigstens teilweise in Kontakt mit der
Haut des Trägers und der Wäsche des Trägers kommt, wird als die äußere Schicht
bezeichnet.
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Die Schichten des Beutelmaterials können aus irgendeinem Material geschaffen
sein, vorzugsweise so, daß der Beutel flüssigkeitsundurchlässig ist. Die Schichten
können insbesondere irgendein Material umfassen, wie Vliesstoffe oder Filme. In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann ein Laminat aus einer
Vliesstoffschicht und einem Film gebildet sein. Das Laminat kann durch Mittel
gebildet werden, die dem Fachmann des Standes der Technik bekannt sind.
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Eine Vliesstoffschicht kann Filzstoffe, spunlaced Stoffe, mit Fluidjet verhedderte
Stoffe, luftgelegte Stoffe, naß gelegte Stoffe, trocken gelegte Stoffe,
schmelzgeblasene Stoffe, kardierte Stoffe mit Stapelfasern, spunbonded Stoffe, genähte Stoffe,
geöffnete Stoffe, Kombinationen der obigen oder dergleichen umfassen.
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Geeignete Filmmaterialien für eine der Schichten umfassen vorzugsweise ein
thermoplastisches Material. Das thermoplastische Material kann ausgewählt sein aus
allen Typen von heiß schmelzenden Haftmitteln, Polyolefinen, insbesondere
Polyethylen, Polypropylen, amorphen Polyolefinen und dergleichen; Material
enthaltend schmelzfähige Komponenten mit Fasern aus polymeren Bindern, einschließlich
natürlichen Fasern, wie Zellulose - Holzzellstoff, Baumwolle, Jute, Hanf;
synthetische Fasern, wie Faserglas, Rayon, Polyester, Polyolefin, Acryl, Polyamid, Aramid,
Polytetrafluorethylenmetall, Polyimid; Binder, wie leicht schmelzende/schwach
schmelzende Bikomponent-Polymere, Copolymerpolyester, Polyvinylchlorid,
Polyvinylacetat/Chloridcopolymer, Copolymerpolyamid, Materialien aus Mischungen,
wobei einige der Bestandteilsmaterialien nicht schmelzfähig sind; luft- und
dampfdurchlässige Materialien, einschließlich mikroporöse Filme, wie solche, die
geliefert werden von EXXON Chemical Co., III, US unter der Bezeichnung EXXAIRE
oder solche, die geliefert werden von Mitsui Toatsu Co., Japan unter der
Bezeichnung ESPOIR NO; und monolithische atmungsfähige Materialien, wie HytrelTM,
erhältlich von DuPont, und PebaxTM, erhältlich von ELF Atochem, Frankreich.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Film, welcher in einer Schicht
enthalten ist, vorzugsweise durchlässig für Gase, wie Luft und Dampf, wie
Wasserdampf, um das Problem des Einschlusses und der Kondensation von Wasserdampf,
der vom Körper des Trägers abgegeben wird, und somit die heißen, klammen und
unbequemen Bedingungen nach einer kurzen Benutzungsdauer zu vermeiden.
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Die äußere Schicht des Beutels ist vorzugsweise mit einer Vliesstoffschicht
versehen. Solche Materialien präsentieren der Haut des Trägers eine ungleichmäßige
Oberfläche und reduzieren somit signifikant das Problem des Einschlusses und
verbessern die Hautgesundheit erheblich.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfaßt der
Beutel zwei Schichten. Vorzugsweise umfaßt die äußere Schicht eine
Vliesstoffschicht, und die innere Schicht umfaßt einen Film.
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In einer noch weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
umfaßt der Beutel (11) drei Schichten, vorzugsweise einen Film und zwei
Vliesstoffschichten. In noch einer bevorzugteren Ausführungsform ist der Film zwischen
den zwei Vliesstoffschichten angeordnet. Diese Folge von Schichten führt zu einer
geschlossenen Faserstruktur, welche eine besonders angenehme Anfühlung bei
Kontakt mit der Haut des Trägers hat. In noch einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform umfaßt die innere Schicht einen Film und umfaßt die zwei weiteren
Schichten Vliesstoffe.
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Die Vliesstoffschicht bzw. die Vliesstoffschichten, die in dem Beutel (11)
vorhanden sind, können hydrophob oder hydrophil sein. Falls der Beutel (11) keine
Filmschicht umfaßt, ist wenigstens eine Vliesstoffschicht vorzugsweise hydrophob. Als
Folge wird eine Fluiddurchdringung durch den trägerseitigen Bereich (16) und den
wäscheseitigen Bereich (17) der Managementvorrichtung (10) für menschliche
Ausscheidungen verhindert. Falls der Beutel einen Film oder eine hydrophobe
Vliesstoffschicht umfaßt, können weitere Vliesstoffschichten hydrophil sein.
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Typischerweise ist die Vliesstoffschicht mit einem oberflächenaktiven Material
behandelt, wie einer Fluorchemikalie oder mit anderen hydrophoben
Endbearbeitungen, um die erforderliche Hydrophobizität zu erhalten. Die Vliesstoffschicht kann
jedoch ebenso mit Beschichtungen aus flüssigkeitsundurchlässigen Materialien
behandelt werden, wie mit heiß schmelzenden Haftmitteln oder Überzügen aus Silicon
oder anderen hydrophoben Verbindungen, wie Gummis und pflanzlichen und
mineralischen Wachsen, oder sie kann physikalisch behandelt werden unter Verwendung
von Nanoteilchen- oder Plasma-Beschichtungstechniken, zum Beispiel.
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Die Vliesstoffschicht kann auch mit Mitteln behandelt werden, um die taktil
wahrnehmbare Weichheit des trägerseitigen Bereichs (16) und des wäscheseitigen
Bereichs (17) zu verbessern. Die Mittel umfassen, sind aber nicht beschränkt darauf,
pflanzliche, tierische oder synthetische Öle, Siliconöle und dergleichen. Das
Vor
handensein dieser Mittel ist dahin bekannt, ein seidiges oder flanellartiges Gefühl
der Vliesstoffschicht zu verleihen, ohne diese für das taktile Empfinden des Trägers
schmierig oder ölig zu machen. Zudem kann ein grenzflächenaktives Material,
einschließlich anionischer, nicht ionisierender, kationischer und amphoterischer
grenzflächenaktiver Stoffe hinzu gefügt sein, um die Weichheit und die Oberflächenglätte
zu verbessern.
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Ferner kann die Vliesstoffschicht mit einer Lotion imprägniert sein, um gewünschte
therapeutische oder schützende Lotionsbeschichtungen zu schaffen. Die
Lotionsbeschichtung auf dem trägerseitigen Bereich (16) und dem wäscheseitigen Bereich
(17) ist auf die Haut des Trägers durch normalen Kontakt und bei Bewegung des
Trägers und/oder Körperwärme übertragbar. Ganz allgemein ist ein mineralisches
Öl in Form einer Lotion als wirksam erkannt, einen glatten, schützenden Überzug
auf die Haut des Trägers zu bringen. Es ist auch möglich, die Vliesstoffschicht mit
einer festen Ölphase einer Cremeformel zu imprägnieren oder in die
Vliestoffschicht einer Anordnung von durch Druck oder Wärme oder Wasser auf brechbaren
Kapseln einzubauen, die z. B. Babyöl enthalten.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann der Beutel ein
absorbierendes Material enthalten. Das absorbierende Material kann irgendein
absorbierendes Material umfassen, welches in der Lage ist, Flüssigkeiten zu absorbieren und
zurück zu halten. Das absorbierende Material kann eine breite Vielfalt von
flüssigkeitsabsorbierenden Materialien umfassen, die allgemein in Einwegwindeln und
anderen absorbierenden Artikeln verwendet werden, wie zermahlender
Holzzellstoff, welcher allgemein als Luftfilz bezeichnet wird. Beispiele anderer geeigneter
absorbierender Materialien umfassen gekreppte Zellulosewatte; schmelzgeblasene
Polymere, einschließlich Coform; chemisch versteifte, modifizierte oder vernetzte
Zellulosefaser; Tissue, einschließlich Tissuehüllen und Tissuelaminate;
absorbierende Schäume; absorbierende Schwämme; superabsorbierende Polymere;
absorbierende Geliermaterialien; oder irgendein anderes bekanntes absorbierendes
Material oder Kombinationen von Materialien.
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Das absorbierende Material kann in dem Beutel (11) in irgendeiner geeigneten Art
und Weise positioniert sein. Zum Beispiel kann das absorbierende Material
innerhalb des Beutels lose angeordnet sein oder kann der inneren Schicht des Beutels
(11) festgelegt sein. Bekannte Techniken zum Festlegen eines absorbierenden
Materials an Vliesstoff- und Filmsubstraten können verwendet werden, um das
absorbierende Material an der inneren Schicht des Beutels festzulegen. Das absorbierende
Material kann auch so angeordnet sein, daß dieses irgendeine gewünschte Form
oder Konfiguration hat (z. B. rechtwinklig, oval, kreisförmig etc.).
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In der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform ist die äußere Oberfläche des Beutels
(11) mit Flecken eines Haftmittels (40) versehen, um den Beutel (11) an dem
Körper des Trägers festzulegen. Vorzugsweise sind die Flecken des Haftmittels (40) auf
der äußeren Oberfläche des Beutels (11) derart positioniert, daß diese bei
Benutzung an dem Abdomen des Trägers festgelegt sind. Jede Anzahl, Größe und Form
von Haftmittelflecken (40) kann verwendet werden in Abhängigkeit von der
gedachten Verwendung der Vorrichtung.
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Die Managementvorrichtung für menschliche Ausscheidungen, insbesondere die
Urin-Managementvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung, umfaßt
vorzugsweise auch eine zusätzliche Annahmeschicht. Die Annahmeschicht ist
typischerweise an der inneren Oberfläche des Beutels festgelegt. Die Annahmeschicht kann
jedoch auch an dem Flansch oder sowohl an dem Flansch als auch an der innere
Oberfläche des Beutels festgelegt sein. Die Annahmeschicht ist vorzugsweise derart
positioniert, daß diese die Genitalien des Trägers gegenüber einem direkten Kontakt
mit dem absorbierenden Material separiert. Die Annahmeschicht ist fluiddurchlässig
und erlaubt Urin, ohne weiteres durch sie hindurch zu dringen, so daß dieses von
dem absorbierenden Material absorbiert werden kann.
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Die Annahmeschicht kann aus einem breiten Bereich von Materialien hergestellt
sein, wie aus porösen Schäumen; retikulierten Schäumen; geöffneten
Kunststofffil
men; oder Gewebe- oder Vliesstoffbahnen aus natürlichen Fasern (z. B. Holz- oder
Baumwollfasern), synthetischen Fasern (z. B. Polyester- oder Polypropylenfasern)
oder einer Kombination aus natürlichen und synthetischen Fasern. Falls die
Annahme-Barrierenschicht Fasern umfaßt, können die Fasern spunbonded, kardiert,
naß gelegt, schmelzgeblasen, hydroverheddert oder in anderer Weise verarbeitet
sein, wie dies im Stand der Technik bekannt ist.
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Die Annahmeschicht ist so ausgebildet, daß diese eine Porengröße hat, derart, daß
das absorbierende Material nicht durch diese hindurch dringen kann und die Haut
des Trägers berühren kann. Obwohl sie so ausgebildet ist, daß sie keine zu große
Porengröße hat, welche den Durchgang von absorbierendem Material erlaubt, hat
die Annahmeschicht vorzugsweise eine Porengröße, welche größer ist als die
Porengröße des absorbierenden Materials.
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Vorzugsweise ist die Annahmeschicht weniger hydrophil als das absorbierende
Material. Die Annahmeschicht kann mit einem grenzflächenaktiven Stoff behandelt
sein, um seine anfängliche Benäßbarkeit zu erhöhen. Wenn sie mit einem
grenzflächenaktiven Stoff behandelt ist, sollte die Annahmeschicht jedoch noch weniger
hydrophil sein als das absorbierende Material. Geeignete Verfahren zum Behandeln
der Annahmeschicht mit einem grenzflächenaktiven Stoff umfassen ein Besprühen
der Annahmeschicht mit dem grenzflächenaktiven Stoff und ein Eintauchen des
Materials in den grenzflächenaktiven Stoff. Alternativ kann ein grenzflächenaktiver
Stoff in die Annahmeschicht eingebaut sein.
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Die Managementvorrichtung (10) für menschliche Ausscheidungen der
vorliegenden Erfindung hat sich als besonders nützlich und günstig herausgestellt, wenn sie
in Verbindung mit einer Wäsche oder Windel (50), vorzugsweise mit einer
Einwegwindel, verwendet wird - siehe Fig. 2. Die Vorrichtung (10) wird
vorzugsweise zuerst in dem perianalen Gebiet des Trägers positioniert, bevor die Einwegwindel
(50) angelegt wird. Insbesondere wird die Windel (50) über der
Mangagementvorrichtung (10) für menschliche Ausscheidungen positioniert und in einer
herkömmli
chen Weise um den Körper des Trägers herum festgelegt. Es hat sich herausgestellt,
daß zusätzlich zu dem Bereitstellen einer ausgezeichneten Separation zwischen
Urin- und Stuhlgangmaterial, das System aus der Kombination aus Stuhlgang-
Managementvorrichtung (10) und Windel (50) tatsächlich eine Hautirritation
reduziert, welche manchmal auftreten kann, insbesondere da die Gruppe typischer
Träger, wie sehr alten, sehr jungen und die ungesunden Träger umfaßt. Tatsächlich
erlaubt das Vorhandensein der Stuhlgang-Managementvorrichtung (10) für
menschliche Ausscheidungen die Bildung einer Separationsschicht zwischen der Haut des
Trägers und der Windel (50), das heißt, einem Teil des absorbierenden Kerns (58)
der Windel (10). Die Windel (50) kann von dem herkömmlichen Typ sein (eine
Ausführungsform derselben ist unten beschrieben, obwohl dies in keiner Weise ein
beschränkendes Beispiel ist) oder kann so angepaßt sein, daß diese in einer
effektiven und bequemen Weise die Managementvorrichtung (10) für menschliche
Ausscheidungen gemäß den Lehren der vorliegenden Erfindung aufnimmt.
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Wie hier verwendet, bezieht sich der Ausdruck "Einwegwindeln" auf Artikel,
welche Körperausscheidungen absorbieren und aufnehmen; und bezieht sich
insbesondere auf Artikel, welche an oder in der Nähe des Körpers des Trägers angeordnet
werden, um die verschiedenen Ausscheidungen, die vom Körper abgegeben
werden, zu absorbieren und aufzunehmen, und welche dazu gedacht sind, nach einer
einmaligen Benutzung weggeworfen zu werden (das heißt, sie sind nicht dazu
gedacht, gewaschen oder in anderer Weise wieder hergestellt oder wieder verwendet
zu werden) und vorzugsweise wieder aufbereitet, kompostiert oder in anderer Weise
in einer umweltverträglichen Art deponiert zu werden. Wie hier verwendet, bezieht
sich der Ausdruck "Windel" auf eine Wäsche, die im allgemeinen von Kindern oder
an Inkontinenz leidenden Personen getragen wird, das heißt, zwischen den Beinen
hoch gezogen wird und um die Taille des Trägers herum befestigt wird.
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Fig. 3 ist eine teilweise weg geschnittene perspektivische Ansicht einer Windel
(50), welche die vorliegende Erfindung verkörpert, bevor sie an dem Träger über
der Stuhlgang-Managementvorrichtung (10) angebracht ist. Wie aus Fig. 3 zu
se
hen ist, umfaßt eine bevorzugte Windel (50) einen Körperbereich (52) und eine
wiederholt festlegbare mechanische Befestigungseinrichtung (54). Ein bevorzugter
Körperbereich (52) umfaßt eine flüssigkeitsdurchlässige Oberschicht (56) und einen
absorbierenden Kern (58), eine flüssigkeitsundurchlässige Unterschicht (60) und
elastisch zusammenziehbare Beinaufschläge (62); jeder Beinaufschlag (62) umfaßt
vorzugsweise eine Seitenklappe (64) und ein oder mehrere elastische Elemente (66).
Aus Zwecken der Einfachheit ist nur ein elastisches Element (66) in der
Seitenklappe (64) gezeigt. Obwohl die Oberschicht (56), der absorbierende Kern (58), die
Unterschicht (60), die Seitenklappen (64) und die elastischen Elemente (66) in einer
Vielfalt von allgemein bekannten Konfigurationen zusammen gebaut sein können,
ist eine bevorzugte Konfiguration einer Einwegwindel dargestellt und allgemein
beschrieben in der US 3,860,003, und eine noch bevorzugtere Konfiguration einer
Einwegwindel ist gezeigt und allgemein beschrieben in der WO 93/16669. In dieser
bevorzugten Windelkonfiguration ist die Unterschicht (60) mit der Oberschicht (56)
verbunden; der absorbierende Kern (58) ist zwischen der Oberschicht (56) und der
Unterschicht (60) positioniert; die Seitenklappen (64) erstrecken sich von jedem
Seitenrand des absorbierenden Kerns (58) nach außen und entlang derselben; und
das elastische Element (66) ist mit jeder Seitenklappe (64) operativ verbunden.
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Fig. 3 zeigt den Körperbereich (52), in welchem die Oberschicht (56) und die
Unterschicht (60) gleich erstreckend sind und eine Längen- und Breitenabmessung
haben, die im allgemeinen größer ist als diejenige des absorbierenden Kerns (58). Die
Oberschicht (56) ist auf der Unterschicht (60) angeordnet und bildet dadurch den
Umfang (68) des Körperbereichs (52).
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Der Körperbereich (52) hat eine innenseitige Oberfläche (74) und eine außenseitige
Oberfläche (76). Wenn eine Unterschicht (60) verwendet wird, bildet diese
typischerweise die äußere Oberfläche (76) des Körperbereichs (52). Die innenseitige
Oberfläche (74) ist die Oberfläche der Windel (50) entgegen gesetzt der
außenseitigen Oberfläche (76) und ist in der gezeigten Ausführungsform typischerweise durch
die Oberschicht (56) gebildet. Ganz allgemein ist die innenseitige Oberfläche (74)
der Windel (50) die Oberfläche, die mit der außenseitigen Oberfläche (76) gleich
erstreckend ist, und welche zum größeren Teil in Kontakt mit dem Träger kommt,
wenn die Windel (50) getragen wird.
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Der absorbierenden Kern (58) des Körperbereichs (52) kann irgendein
absorbierendes Mittel sein, welches allgemeinkomprimierbar, verformbar, nicht störend für die
Haut des Trägers und in der Lage ist, Flüssigkeiten, wie Urin und andere bestimmte
Körperausscheidungen, zu absorbieren und zurück zu halten. Der absorbierende
Kern (58) kann hergestellt werden in einer Vielfalt von Größen und Formen (z. B.
rechtwinklig, sanduhrförmig, "T"-förmig, asymmetrisch etc.) und aus einer breiten
Vielfalt von flüssigkeitsabsorbierenden Materialien, die allgemein in
Einwegwindeln und anderen absorbierenden Artikeln verwendet werden, wie zermahlener
Holzzellstoff, welcher allgemein als Luftfilz bezeichnet wird. Beispiele anderer
geeigneter absorbierender Materialien umfassen gekreppte Zellulosewatte,
schmelzgeblasene Polymere, einschließlich Coform, vernetzte Zellulosefasern, Tissue,
einschließlich Tissuehüllen, absorbierende Schäume, absorbierende Schwämme,
superabsorbierende Polymere, absorbierende Geliermaterialien oder irgendwelche
äquivalenten Materialien oder Kombinationen von Materialien. Die Konfiguration
und die Konstruktion des absorbierenden Kern (58) kann auch variiert werden (z. B.
kann der absorbierende Kern (58) variierende Dickezonen haben, hydrophile
Gradienten, superabsorbierende Gradienten oder Annahmezonen mit geringerer
mittlerer Dichte und geringerem mittlerem Basisgewicht; oder kann ein oder mehrere
Schichten oder Strukturen umfassen). Ferner kann die Größe und die
Absorptionskapazität des absorbierenden Kerns (28) variiert werden, um Träger im Bereich von
Kindern bis Erwachsenen aufzunehmen.
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Die Unterschicht (60) ist undurchlässig für Flüssigkeiten (z. B. Urin) und ist
vorzugsweise hergestellt aus einem dünnen Kunststoffilm, vorzugsweise aus einem
thermoplastischen Film, obwohl andere flexible flüssigkeitsundurchlässige
Materialien auch verwendet werden können. Wie hier verwendet, bezieht sich der
Ausdruck "flexibel" auf Materialien, welche nachgiebig sind und welche sich ohne
weiteres an die allgemein Form und Kontur des menschlichen Körpers anpassen.
Die Unterschicht 60) verhindert, daß Ausscheidungen, die in den absorbierenden
Kern (58) absorbiert und aufgenommen sind, Artikel beschmutzen, welche in
Kontakt mit der Windel (50) kommen, wie beispielsweise Unterwäsche und Bettzeug.
Die Unterschicht (60) kann somit polymere Filme umfassen, wie thermoplastische
Filme aus Polyethylen oder Polypropylen, oder zusammen gesetzte Materialien, wie
ein filmbeschichtetes Vliesstoffmaterial. Beispielhafte Filme werden hergestellt
durch Tredegar Industries, Inc. aus Terre Haute, Ind., USA oder BP-Chemical
PlasTec, Rotbuchenstraße 1, D-8000 München, Deutschland.
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Die Unterschicht (60) ist vorzugsweise texturiert, um ein mehr kleidungsähnliches
Erscheinungsbild zu schaffen. Ferner kann die Unterschicht (60) auch erlauben, daß
Dämpfe aus dem absorbierenden Kern (58) entweichen, und noch verhindern, daß
Ausscheidungen durch die Unterschicht (60) hindurch gelangen, indem sie z. B. mit
Mikroöffnungen versehen ist. Die Größe der Unterschicht (60) wird diktiert durch
die Größe des absorbierenden Kerns (58) und die gewählte exakte
Windelauslegung.
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Die Oberschicht (56) der Windel ist nachgiebig, weichfühlig und nicht störend für
die Haut des Trägers. Ferner ist die Oberschicht (56) flüssigkeitsdurchlässig und
erlaubt Flüssigkeiten (z. B. Urin) ohne weiteres durch ihre Dicke hindurch zu
dringen. Eine geeignete Oberschicht (56) kann hergestellt sein aus einem breiten
Bereich von Materialien, wie porösen Schäumen, retikulierten Schäumen, geöffneten
Filmen; oder Gewebe- oder Vliesstoffbahnen aus natürlichen Fasern (z. B. Holz-
oder Baumwollfasern) oder aus einer Kombination aus natürlichen und
synthetischen Fasern. Vorzugsweise ist sie aus einem Material hergestellt, daß die Haut des
Trägers gegenüber den in dem absorbierenden Kern (58) zurück gehaltenen
Flüssigkeiten isoliert.
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Es gibt eine Anzahl von Herstellungstechniken, die verwendet werden können, um
die Oberschicht (56) herzustellen. Zum Beispiel kann die Oberschicht (56) eine
Vliesstoffbahn aus Fasern sein. Eine beispielhafte Oberschicht (56) ist kardiert und
durch Mittel, die dem Fachmann in der Textiltechnik bekannt sind, thermisch
gebunden. Eine geeignete Oberschicht (56) wird hergestellt z. B. durch Veratec Inc.
einer Division der International Paper Company aus Walpole, Mass., USA. Eine
Oberschicht (56), die besonders für Inkontinenzwäsche bevorzugt wird, umfaßt
einen geformten thermoplastischen Film.
Testverfahren
Luft- und Dampfdurchlässigkeitstest
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Der Dampfdurchlässigkeitstest wird verwendet, um die
Dampftransmissionseigenschaften des Haut-Anbringungsmittels der Stuhlgang-Managementvorrichtungen zu
quantifizieren.
Grundprinzip der Verfahren
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Das Grundprinzip des Tests ist, das Maß der Wasserdampftransmission durch das
Haut-Anbringungsmittel der Stuhlgang-Managementvorrichtung zu quantifizieren.
Das Testverfahren, das verwendet wird, basiert auf einem Testverfahren, das in der
Textilindustrie standardisiert ist und allgemein als das "cup test method" bezeichnet
wird. Der Test wird durchgeführt in einem Labor mit stabiler
Temperatur/Feuchtigkeit, das auf einer Temperatur von 23ºC bei 50% relativer Feuchtigkeit
für eine Zeitdauer von 24 Stunden gehalten wird.
Vorrichtung
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1) Probenschale mit Abmessungen, die einen Öffnungsbereich haben von =
0,003 m²
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2) Spritze, um das destillierte Wasser in die fertige Probenschale einzubringen.
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3) Wachs, um die Schale abzudichten, wenn die Probe angeordnet worden ist.
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4) Eine kreisförmige Stanze, um die Präparierung kreisförmiger Proben mit
einem Durchmesser = 30 mm zu erleichtern.
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5) Labor mit stabilen klimatischen Bedingungen (23ºC ± 0,5ºC/50% RH ± 1%
RH)
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6) Laborwaage, die auf vier Dezimalstellen genau ist.
Probenpräparierung/Messungen
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Der Test wird an dem Haut-Anbringungsmittel der Vorrichtung durchgeführt. Eine
repräsentative Vorrichtung wird ausgewählt und eine Probe wird unter Verwendung
der Stanze auf Größe geschnitten. Der Probenschnitt ist ausreichend groß, daß der
Probenhalter adäquat überlappt wird und gewährleistet wird, das Material, welches
aufgrund des Schneidevorgangs beschädigt wurde oder unerwünscht gestreckt
wurde, außerhalb des Meßzentrums liegt, wenn die Messung durchgeführt wird. Die
Probe wird so auf der Probenschale angeordnet, daß die Schale vollständig
überlappt ist. Die Probe wird so orientiert, daß gewährleistet ist, daß die der
Laborumgebung ausgesetzte Oberfläche die gleiche ist, welche beim Tragen des Artikels zu
finden wäre.
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Der Verschlußring der Probenschale wird dann auf die Probe gesetzt und nach
unten geschoben. Dies stellt sicher, daß das Überschußmaterial fest an Ort und Stelle
gehalten wird und die Messung nicht stört. Ein Wachs wird dann auf die gesamte
Oberfläche des Verschlußringes aufgebracht, um sicher zu stellen, daß der gesamte
obere Teil der Vorrichtung gegenüber der Umgebung abgeschlossen ist. Es wird
destilliertes Wasser (5 ± 0,25 ml) mit der Spritze in die abgedichtete Probenschale
über die Minutenperforation eingegeben. Schließlich wird diese Perforation mit
Siliconschmiere abgedichtet.
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Die gesamte Schale (mit der Probe und dem Wasser) wird gewogen, und das
Gewicht wird auf 4 Dezimalstellen genau aufgezeichnet. Die Schale wird dann in
einen Belüftungsstrom gestellt, der durch einen Ventilator erzeugt wird. Der Luft-
Strom über der Oberseite der Probenschale beträgt 3 ± 0,3 m/sec und wird über
einen Windgeschwindigkeitsmesser bestätigt ("Anemo", vertrieben durch Deuta
SpA., Italien). Die Probenschale bleibt in dem ventilierten Testfeld für eine
Zeitspanne von 24 Stunden und wird dann rückgewogen. Während dieser Zeitspanne
ist, falls die Testprobe ausreichend atmungsfähig ist, die Flüssigkeit in dem
Probenhalter in der Lage, aus dem Probenhalter und in die Laborumgebung zu
diffundieren. Dies führt zu einer Reduktion des Wassergewichts in dem Probenhalter, das
beim Rückwiegen der vollständigen Probenschale nach der Zeitspanne von 24
Stunden quantifiziert werden kann.
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Der Dampfdurchlässigkeitswert wird als der Gewichtsverlust, geteilt durch den
Öffnungsbereich des Probenhalters bestimmt und pro Tag aufgezeichnet.
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Das heißt. Dampfdurchlässigkeit = Gewichtsverlust (g)/(0,003 m²/24h)
Luftdurchlässigkeitstest
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Der Luftdurchlässigkeitstest wird verwendet, um die Fähigkeit des Haut-
Anbringungsmittels der Stuhlgang-Managementvorrichtungen hinsichtlich
Zirkulation/Austausch von Luft zu prüfen.
Grundprinzip der Verfahren
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Das Grundprinzip des Tests ist, den Widerstand des Haut-Anbringungsmittels
gegenüber einem Durchgang von Luft zu bewerten. In diesem Test wird das Volumen
(oder die Menge) von Luft gemessen, die durch einen Artikel von gegebenen
Abmessungen unter Standardbedingungen hindurch strömt (bei 23ºC/50% RH). Das
verwendete Instrument für den Test ist: Luftpermeabilimeter FX 3300, hergestellt
durch TexTest AG Schweiz.
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Die Proben sollten in der Testumgebung für wenigstens 4 Stunden vor dem Beginn
der Messung ins Gleichgewicht kommen können. Der Artikel (mit Abmessungen,
welche die Abmessungen des Meßkopfes mit 5 cm² übersteigen) wird auf der
Vorrichtung angebracht, wie dies von dem Hersteller angegeben ist. Eine Ansaugpumpe
wird so eingestellt, daß sie einen Druck von 1210 kPa erzeugt, der Luft durch die
Probenschicht oder die Struktur hindurch ansaugt. Die Vorrichtung mißt das
Volumen des Luftstromes und den Druckverlust über den Öffnungen, den die Probe und
der Meßkopf enthält. Schließlich generiert die Vorrichtung einen Wert der
Luftdurchlässigkeit in Einheiten von "I/M²s¹".