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Gebiet der
Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Sammeln und Entsorgen menschlicher Abfälle, d. h. von Urin und Fäkalien eines
Individuums wie einem Säugling,
Kleinkind oder einem Erwachsenen, bei dem eine wegwerfbare Urinhandhabungsvorrichtung und
eine wegwerfbare Fäkalienhandhabungsvorrichtung
unabhängig
und gleichzeitig verwendet werden.
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Hintergrund der Erfindung
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Es ist seit vielen Jahren bekannt,
Einwegvorrichtungen zum Entsorgen von menschlichem Abfall, insbesondere
von Säuglingen
und Kleinkindern als typisch häusliche
Verwendung, und von Erwachsenen, sowohl als häusliche als institutionelle
Verwendung, zu verwenden. Derartige bekannte Einwegvorrichtungen
sind meistenteils absorbierende Einwegwindeln, die mit Befestigungsmitteln
zur Sicherung der Windel am Träger
versehen sind, gebrauchsfertige wegwerfbare Kleidungsstücke wie
Trainingshosen und wegwerfbare Adsorptionsbinden, die darauf ausgelegt
sind, dass sie durch wiederverwendbare oder wegwerfbare Höschen und
Schlüpfer
an Ort und Stelle gehalten werden.
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Bei allen diesen bekannten Konfigurationen sind
die Einwegvorrichtungen darauf ausgelegt, sowohl Urin als auch Fäkalien zu
beseitigen, und sind als einteilige Vorrichtungen beschrieben, welche
den gesamten Spaltenbereich des Trägers bedecken, umspannend die
urogenitalen und perinealen Bereiche.
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Einwegwindeln mit speziell ausgelegten
Eigenschaften zur Beseitigung von fäkalem Material entweder im
Innern der Windel oder in Verbindungen mit einem äußeren Rezipienten
sind wohlbekannt; In allen diesen Fällen sind jedoch die Windeln
dazu bestimmt, als alleinige Vorrichtung zum Sammeln/Entsorgen sowohl
von Urin als fäkalem
Material verwendet zu werden und demzufolge bestimmt, den gesamten
Spaltenbereich der Trägers
zu bedecken.
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Es hat sich jedoch herausgestellt,
dass die Verwendung der bekannten wegwerfbaren Absorptionsvorrichtungen
des vorstehend beschriebenen Typs infolge des engen Kontakts eines
relativ großen Stücks Absorptionsmaterials
mit der Haut Auswirkungen auf die Hautreizung hat, und die Tatsche,
dass der vom Träger
ausgeschiedene Urin und/oder die Fäkalien infolge der eng anliegende
Absorptionsvorrichtung gerne in Kontakt mit der Haut des Trägers bleibt.
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Die bekannten Vorrichtungen sind
des Weiteren als einteilige Artikel aufgebaut; Es ist auf dem Fachgebiet
kein Verfahren bekannt, das unabhängig voneinander sowohl für die Urin-
als auch die Fäkalienhandhabung
bei einem Säugling,
Kleinkind oder Erwachsenen sorgt.
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Die getrennte Verwendung von wegwerfbaren
Fäkalienhandhabungsvorrichtungen
und wegwerfbaren Urinhandhabungsvorrichtungen ist bekannt. Wegwerfbare
Urinhandhabungsvorrichtungen sind zum Beispiel in EPA 0 140 470,
WO 85/0328 und US-A 4,804,377 beschrieben. Wegwerfbare Fäkalienhandhabungsvorrichtungen
sind in US-A 3,577,989 und US-A 4,784,656 beschrieben.
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Aus dem vorstehenden Stand ergibt
sich jedoch kein Hinweis auf die gleichzeitige Verwendung von wegwerfbaren
Fäkalienhandhabungsvorrichtungen
mit wegwerfbaren Urinhandhabungsvorrichtungen.
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US-A 2,920,625, US-A 3,532,093 und
US-A 4,200,102 beschreiben wiederverwendbare Vorrichtungen, darauf
ausgelegt, durch Verwendung getrennter Rezipienten, beides, Urin
und Fäkalien,
zu beseitigen. Solche Vorrichtungen sind lästig, nicht wegwerfbar und
bedecken den gesamten Spaltenbereich des Trägers.
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Es wurde nunmehr gefunden, dass die
vorstehenden Auswirkungen durch die gleichzeitige und unabhängige Verwendung
einer wegwerfbaren Fäkalienhandhabungsvorrichtung
und einer wegwerfbaren Urinhandhabungsvorrichtung überwunden
werden können.
Eine solche Verwendungsmethode ermöglicht insofern eine größere Flexibilität, als die Vorrichtungen
unabhängig
voneinander verwendet werden können.
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Kurze Zusammenfassung
der Erfindung
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Die Erfindung besteht aus einem Verfahren zur
Sammlung und Entsorgung von Urin und Fäkalexkrementen eines Individuums.
Das Verfahren besteht in der gleichzeitigen und unabhängigen Verwendung
einer wegwerfbaren Urinhandhabungsvorrichtung und einer wegwerfbaren
Fäkalienhandhabungsvorrichtung,
wobei jede einen flüssigkeitsundurchlässigen Beutel
mit einer Öffnung
beinhaltet, die einen adhäsiv
ausgekleideten Rand aufweist. Die wegwerfbare Urinhandhabungsvorrichtung
ist in lösbarer
Weise am Urogenitalbereich des Individuums unabhängig angebracht, während die
wegwerfbare Fäkalienhandhabungsvorrichtung
in lösbarer
Weise am Perinealbereich des Trägers
unabhängig
angebracht ist.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnuangen
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Obwohl die Spezifikation mit den
Ansprüchen
schließt,
welche die vorliegende Erfindung im Einzelnen erläutern und
beanspruchen, wir angenommen, dass sie durch die folgenden Zeichnung
bei Betrachtung in Verbindung mit der begleitenden Spezifikation,
in der gleiche Komponenten die gleichen Bezugszahlen erhalten haben,
besser verstanden werden wird.
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1 ist
eine ebene Aufsicht auf eine erfindungsgemäße wegwerfbare Urinhandhabungsvorrichtung
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2 ist
eine Seitenansicht der wegwerfbaren Urinhandhabungsvorrichtung von 1
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3 ist
eine Querschnittsansicht entlang der Linie 3-3 von 1.
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4 ist
eine ebene Aufsicht auf eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen wegwerfbaren
Urinhandhabungsvorrichtung.
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5 ist
eine Querschnittsansicht entlang der Linie 5-5 von 4.
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6 ist
eine Querschnittsansicht einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen wegwerfbaren
Urinhandhabungsvorrichtung.
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7 eine
ebene Aufsicht auf eine erfindungsgemäße wegwerfbare Fäkalienhandhabungsvorrichtung
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8 ist
eine Seitenansicht der wegwerfbaren Fäkalienhandhabungsvorrichtung
von 7
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9 ist
eine Querschnittsansicht entlang der Linie 9-9 von 7 Detaillierte Beschreibung der Erfindung
Der Ausdruck "wegwerfbar" beschreibt, wie
hierin verwendet, Vorrichtungen, welche im Allgemeinen nicht gewaschen
oder anderweitig wiederhergestellt oder wiederverwendet werden sollen
(d. h. sie sollen nach einmaliger Verwendung verworfen, und vorzugsweise
kompostiert oder in umweltverträglicher
Weise anderweitig entsorgt werden).
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Bezug nehmend nunmehr auf die 1–3 ist dort
eine wegwerfbare Urinhandhabungsvorrichtung (10) dargestellt.
Die wegewerfbare Urinhandhabungsvorrichtung (10) umfasst
einen Beutel (11) mit einer Öffnung (13) und einem
die Öffnung
umgebenden Flansch (12) zur klebenden Befestigung am Körper eines
Trägers.
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Der Beutel (11) zur Verwendung
hierin ist ein flexibler Rezipient zur Aufnahme des ausgeschiedenen
Urins. Der Beutel (11) kann in beliebiger Gestalt und Größe vorgesehen
werden, je nach dessen vorgesehener Verwendung, d. h. ob die Vorrichtung
für bettlägerige Kranke
oder unter Inkontinenz leidende aktive Kranke vorgesehen ist. Längliche
Beutel, die grundsätzlich
röhrenförmig oder
rechteckig sind, werden zum Beispiel typischerweise von Bettlägerigen und Älteren an
Inkontinenz leidenden verwendet. Für aktivere Träger, ob
Kinder oder Erwachsene, sollte die Urinhandhabungsvorrichtung vorzugsweise
derart anatomisch gestaltet sein, dass sie den Körperumrissen folgt und vom
Träger
unauffällig
unter normaler Kleidung getragen werden kann.
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Besonders bevorzugte Formen sind
konisch geformte Beutel, abgestumpft geformte Beutel und pyramidenförmigen oder
pyramidenstumpfförmig oder
kegelstumpfförmig
geformte Beutel. Darüber
hinaus ist der Beutel (11) vorzugsweise so gestaltet, dass
er sich an den Urogenitalbereich des Trägers anpasst, um einen guten
Kontakt zwischen dem Flansch (12) und der Haut des Trägers sicherzustellen.
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Der Beutel (11) ist vorzugsweise
so ausgelegt, dass er genügend
Volumen für
den Urin unter einer Vielzahl von Tragebedingungen zur Verfügung stellt,
auch wenn er bei freier Bewegung, d. h. von einem nicht bettlägerigen
Träger
getragen wird.
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Der Beutel (11) ist so ausgelegt,
dass er jedes eingeschlossene Material sicher verwahrt. Er wird
typischerweise flüssigkeitsundurchlässig sein, kann
jedoch atmungsaktiv sein. Der Beutel ist auf eine ausreichende Festigkeit
ausgelegt, um dem Zerreißen
bei der Verwendung zu widerstehen.
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Der vorliegenden Erfindung gemäß kann der Beutel
je nach der erforderlichen Gestalt des Beutels (11) aus
einem einheitlichen Stück
Material oder getrennten Materialstücken hergestellt sein, die
gleich oder unterschiedlich sein können und die an ihren jeweiligen
Rändern
versiegelt sind.
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Der vorliegenden Erfindung gemäß kann der Beutel
eine oder mehrere Schichten, vorzugsweise drei Schichten, umfassen.
Die Schicht an der Innenseite des Beutels, die typischerweise zumindest
teilweise mit Urin in Berührung
kommt, wird als Innenschicht bezeichnet. Die äußerste Schicht des Beutels,
welche typischerweise zumindest teilweise mit der Haut des Trägers und
der Kleidung des Trägers in
Berührung
kommt, wird als Außenschicht
bezeichnet.
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Die Schichten des Beutelmaterials
können aus
einem beliebigen Material bereitgestellt werden, so dass der Beutel
flüssigkeitsundurchlässig ist.
Die Schichten können
insbesondere jedes Material umfassen, wie Vliesstoffe oder Folien.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann ein Laminat aus einem Vliesstoff
und einer Folie gebildet werden. Das Laminat kann mittels dem Fachmann
bekannter Mittel gebildet werden.
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Jede Vliesstoffschicht kann Filzgewebe, Klöppelgewebe,
Luftspinngewebe, Nassspinngewebe, Trockenspinngewebe, Schmelzspinngewebe, Stapelfaserkrempelgewebe,
Schmelzspinnverbundstoff, Steppgewebe, Lochgewebe, Kombinationen der
Vorstehenden und dergleichen umfassen Geeignete Folienmaterialien
für jede
der Schichten umfassen vorzugsweise ein thermoplastisches Material. Das
thermoplastische Material kann gewählt sein unter allen Arten
von Heißschmelzklebstoffen,
Polyolefinen, insbesondere Polyethylen, Polypropylen, amorphen Polyolefinen
und dergleichen; Materialien, enthaltend schmelzbare Komponenten,
umfassend Fasern oder polymere Bindemittel, einschießend Naturfasern,
wie Cellulose – Zellstoff,
Baumwolle, Jute, Hanffaser; synthetische Fasern wie Glasfasern,
Rayon, Polyester, Polyolefin, Acryl, Polyamid, Aramid, Polytetrafluorethylen,
Polyimid; Bindemittel wie hochschmelzendes/niedrigschmelzendes Zweikomponentenpolymer,
-copolymer, Polyester, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat/-chlorid-Copolymer,
Polyamid, Materialien, umfassend Abmischungen, worin einige der
Bestandteile nicht schmelzbar sind; luft- und dampfdurchlässige Materialien,
einschießend
mikroporöse
Folien wie jene, die von der EXXON Chemical Co., Ill. USA, unter
der Bezeichnung EXXAIR oder jene, die von der Mitsui Toatsu Co.,
Japan, unter der Bezeichnung ESPOIR NO erhältlich sind; und monolithische
atmungsaktive Materialien wie HytrelTM,
erhältlich
von DuPont und PebaxTM, erhältlich von
ELF Atochem, Frankreich.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist eine Folie, die in jeder Schicht enthalten ist, vorzugsweise
für Gase
wie Luft oder Dampf wie Wasserdampf durchlässig, um das Problem des Einschlusses
und der Kondensation feuchter Dämpfe,
die vom Körper
des Trägers
abgegeben werden und damit die nach kurzer Verwendungsdauer auftretenden
warmen, klammen und unbequemen Verhältnisse zu vermeiden.
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Die Außenschicht des Beutels ist
bevorzugt mit einer Vliesstoffschicht versehen. Solche Materialschichten
bieten der Haut des Trägers
eine unebene Oberfläche
und vermindern dadurch das Okklusionsproblem beträchtlich
und verbessern die Hautverträglichkeit
stark.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst der Beutel zwei Schichten. Die
Außenschicht
umfasst bevorzugt eine Vliesstoff schickt und die Innenschicht umfasst
eine Folie.
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Bei einer noch anderen bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst der Beutel (11) drei
Schichten, vorzugsweise eine Folie und zwei Vliesstoffschichten.
In einer sogar noch weiter bevorzugten Ausführungsform ist die Folie zwischen
den zwei Vliesstoffschichten angeordnet. Diese Folge von Schichten
führt zu
einer geschlossenen Faserstruktur, welche bei der Berührung mit
der Haut des Trägers
ein besonders angenehmes Gefühl
verleiht.
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Die Vliesstoffschicht oder die Vliesstoffschichten,
welche der Beutel (11) umfasst, können hydrophob oder hydrophil
sein. Umfasst der Beutel zum Beispiel eine Folienschicht, können weitere Vliesstoffschichten
hydrophil oder hydrophob sein. sein. Umfasst der Beutel keine Folienschicht,
ist vorzugsweise mindestens eine Vliesstoffschicht hydrophob. Es
kann sogar erwünscht
sein, beide Vliesstoff schichten hydrophob zu machen, um sicherzustellen, dass
der Beutel flüssigkeitsundurchlässig ist.
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Die Vliesstoffschicht wird typischerweise
mit einem Tensidmaterial behandelt, wie einer Fluorchemikalie oder
anderen hydrophoben Appreturen, um die erforderliche Hydrophobie
zu erzeugen. Die Vliesstoffschicht kann jedoch eben so gut mit Beschichtungen
flüssiger
undurchdringlicher Materialien wie Heißschmelzklebstoffen oder Beschichtungen
von Siliconen oder anderen hydrophoben Verbindungen wie Kautschuke
und Pflanzen- und Mineralwachse behandelt werden, oder sie kann
zum Beispiel unter Verwendung von Nanopartikeln oder Plasmabeschichtungstechniken
physikalisch behandelt werden.
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Die Vliesstoffschicht kann auch mit
Mitteln zur Verbesserung der gefühlsmäßig wahrnehmbaren Weichheit
behandelt werden. Die Mittel schließen pflanzliche, tierische
oder synthetische Öle,
Siliconöle
und dergleichen ein, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein. Es ist bekannt,
dass diese Mittel der Vliesstoffschicht ein seidiges oder Flannel-artiges Gefühl verleihen,
ohne diese für
den Tastsinn des Trägers
fettig oder ölig
zu machen. Zusätzlich
können
Tensidmaterialien, einschließend
anionische, nicht-anionische, kationische und nicht-kationische Tenside
zugegeben werden, um die Weichheit und Oberflächenglätte weiter zu erhöhen.
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Darüber hinaus kann die Vliesstoffschicht
mit einer Lotion imprägniert
werden, um erwünschte
therapeutische oder schützende
Vorteile von Beschichtungslotionen zu bieten. Die Lotionsbeschichtung
ist durch die normale Berührung
und normale Bewegung des Trägers
und/oder die Körperwärme auf
die Haut des Trägers übertragbar.
Im Allgemeinen wird Mineralöl
in Form einer Lotion als wirksam angesehen, um der Haut des Trägers eine
lindernde, schützende
Beschichtung zu verleihen. Es ist auch möglich, die Vliesstoffschicht
mit einer festen Ölphase oder
Cremeformulierung zu imprägnieren
oder in die Vliesstoffschicht eine Portion durch Druck, Wärme oder
Wasser zerstörbarer
Kapseln zu inkorporieren, die zum Beispiel Babyöl enthalten.
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Der Beutel (11) ist, wie
in 1 dargestellt, mit
einer Öffnung
(13) versehen, durch die Urin vor der Lagerung innerhalb
des Beutelhohlraums erhalten wird. Die Öffnung (13) ist von
einem Flansch (12) umgeben und kann in jeder Gestalt und
Größe bereitgestellt
werden, wie kreisrund, länglich,
herzförmig, und
kann symmetrisch oder unsymmetrisch sein, wobei die Öffnung vorzugsweise
entwe der in der Längs- oder
Transversalrichtung oder in beiden Richtungen eine längliche
Anordnung aufweist, wobei die Umrisse der Öffnung am meisten bevorzugt
die Gestalt von zwei Ellipsen aufweisen, deren jeweilige Hauptachsen
im Wesentlichen aufeinander senkrecht stehen.
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Der Flansch (12) ist am
Beutel (11) in jeder dem Fachmann bekannten Weise, vorzugsweise
klebend, befestigt, Der Flansch kann in beliebiger Größe bereitgestellt
werden, je nachdem, für
welche Gruppe von Trägern
die Vorrichtung vorgesehen ist. Der Flansch kann in ähnlicher
Weise in jeder Gestalt bereitgestellt werden und weist vorzugsweise
eine symmetrische, leicht längliche
Gestalt auf, die vorzugsweise mehrere Laschen umfasst.
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Der Flansch umfasst eine dem Träger zugewandten
Oberfläche
(22) und eine gegenüberliegende,
der Kleidung zugewandte Oberfläche
(21). Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind dies zwei große, im Wesentlichen
ebene Oberflächen.
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Der Flansch (12) sollte
aus einem weichen, flexiblen und geschmeidigen Material gefertigt
sein, um eine leichte Anbringung des Flansches an den Urogenitalbereich
zu erlauben. Es ist zusätzlich
bevorzugt, dass der Flansch (12) aus einem hydrophoben
Material gefertigt ist, so dass der Urin, wenn er mit dem die Öffnung (13)
umgebenden Umfang (30) in Berührung kommt, abgehalten wird
und nicht bis zum äußeren Rand
(32) des Flansches (12) durchsickert. Es ist auch
erwünscht,
den Flansch (12) aus einem atmungsaktiven Material zu konstruieren,
um das Problem des Einschlusses des vom Körper des Trägers abgegebenen Feuchtigkeitsdampfs
und damit die schon nach kurzer Verwendungsdauer auftretenden warmen,
feuchten und unbequemen Verhältnisse
zu vermeiden.
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Geeignete Materialien für den Flansch
(12) schließen
ohne Beschränkung
darauf Vliesstoffmaterialien und Schäume wie offenzellige thermoplastische
Schäume
ein. Ein offenzelliger Schaum mit einer Dicke innerhalb eines generellen
Bereichs von 0,5 bis 10 Millimetern (vorzugsweise etwa 2 Millimeter)
hat sich als besonders wirksam erwiesen. Andere Schaumstoffmaterialien
oder andere geeignete Kunststoffflächenmaterialien mit den beschriebenen Eigenschaften
solcher Schäume
(d. h. Weichheit, Biegsamkeit, Dehnbarkeit, Rückstellvermögen, Atmungsaktivität und Hydrophobie)
könnten
ebenfalls verwendet werden.
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Der vorliegenden Erfindung gemäß umfasst die
dem Träger
zugewandte Oberfläche
(22) des Flansches (12) einen körperverträglichen
Klebstoff (20). Der Klebstoff (20) ist vorzugsweise
mit einem entfernbaren Mittel (nicht dargestellt) wie siliconisiertem
Papier abgedeckt, um die Klebstoffschicht vor der Verwendung zu
schützen.
Der Klebstoff (20) kann die gesamte, dem Träger zugewandte
Oberfläche des
Flansches abdecken oder weiter bevorzugt, mindestens eine, vorzugsweise
zwei bis sechs nicht-klebende Stellen aufweisen. Diese Stellen können entweder
frei von Klebstoff sein oder inaktivierte oder abgedeckte Klebstoffe
enthalten. Wie aus 1 ersichtlich
ist, ist der Klebstoff (20) in einer bevorzugten Ausführungsform
nicht auf die gesamte, dem Träger zugewandte
Oberfläche
des Flansches (12) aufgebracht, um Laschen (16)
auf jeder Seite des Flansches (12) bereitzustellen, welche
nicht klebend sind, und dadurch die Anbringung und die Entfernung
der Vorrichtung zu erleichtern, während sie gleichzeitig die
Berührung
mit dem Klebstoff vermeiden. Diese Laschen sind jedoch ebenfalls
bevorzugt mit dem entfernbaren Papier abgedeckt. Vor der Anbringung der
Urinhandhabungsvorrichtung (10) an die Haut des Trägers, werden
die Abdeckmittel, sofern vorhanden, entfernt.
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Erfindungsgemäß kann jeder medizinisch zugelassene
wasserbeständige,
druckaktivierbare Klebstoff verwendet werden, um die Vorrichtung
an den Urogenitalbereich des Trägers
anzubringen, wie hydrokolloide Klebstoffe und Hydrogelklebstoffe.
Besonders wirksame Klebstoffe, welche für die gewünschten Klebeeigenschaften
zur Befestigung des Flansches an der Haut des Trägers im empfindlichen Urogenitalbereich
sorgen, während
sie eine relativ schmerzlose Anbringung und Entfernung erlauben, sind
hydrophile Hydrogele, die aus vernetzten Polymeren mit einem Weichmacher
unter Bildung einer 3-dimensionalen Matrix gebildet werden.
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Der Klebstoff (20) kann
auf die dem Träger zugewandte
Oberfläche
(22) des Flansches (12) in jeder auf dem Fachgebiet
bekannten Weise aufgebracht werden, wie Beschichtung mit Schlitzdüse, Spiral-
oder Streuanwendung oder Drucken. Der Klebstoff wird je nach vorgesehener
Endanwendung typischerweise mit einem Basisgewicht von 20 g/m2 bis 2500 g/m2,
noch bevorzugter von 500 g/m2 bis 2000 g/m2, am meisten bevorzugt von 700 g/m2 bis 1500 g/m2 angewendet.
Bei Urinhandhabungsvorrichtungen zur Verwendung für Kinder
kann die Menge Klebstoff beispielsweise geringer sein als für Urinhandhabungsvorrichtungen,
die auf aktive Erwachsene ausgelegt sind, die unter Inkontinenz
leiden.
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Der Beutel (11) enthält ein Absorptionsmaterial
(15). Das Absorptionsmaterial (15) kann irgendein
Absorptionsmaterial umfassen, das Flüssigkeiten, wie Urin, absorbieren
und zurückhalten
kann. Das Absorptionsmaterial kann eine breite Vielfalt flüssigkeitsabsorbierender
Materialien umfassen, wie sie üblicherweise
in Einwegwindeln und anderen Absorptionsartikeln verwendet werden
wie Zellstoff, der im Allgemeinen als Luftfilz bezeichnet wird.
Beispiele anderer geeigneter Absorptionsmaterialien schließen gekräuselte Cellulosewatte;
heiß geschäumte Polymere,
einschließlich
Coform; chemisch versteifte, modifizierte oder vernetzte Cellulosefasern;
Gewebe, einschließlich
Seiden- und Packpapier; Absorptionsschäume; Absorptionsschwämme; Superabsorptionspolymere;
absorbierende Gelmaterialien; oder jedes andere bekannte Absorptionsmaterial
oder Kombinationen von Materialien ein.
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Das Absorptionsmaterial (15)
kann im Beutel (11) in jeder geeigneten Weise angeordnet
werden. Das Absorptionsmaterial (15) kann zum Beispiel
innerhalb des Beutels (11) lose angeordnet werden oder
es kann an der inneren Oberfläche
des Beutels (11) befestigt werden. Es kann jedes bekannte
Verfahren zur Befestigung von Absorptionsmaterial an Vliesstoff
und Foliensubstraten verwendet werden, um das Absorptionsmaterial
(15) an der inneren Oberfläche des Beutels zu befestigen.
Das Absorptionsmaterial kann auch so angeordnet werden, dass es
jede gewünschte
Gestalt oder Konfiguration (z. B. rechteckig, oval, kreisrund, etc.)
aufweist.
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Bei der in den 1–3 dargestellten Ausführungsform
ist die äußere Oberfläche des
Beutels (11) mit Klebstreifen (40) zur Befestigung
des Beutels (11) am Körper
des Trägers
versehen. Die Klebstreifen (40) sind an der äußeren Oberfläche des
Beutels (11) vorzugsweise so angeordnet, dass sie bei der
Verwendung am Unterleib des Trägers
befestigt sind. Es kann eine beliebige Anzahl, Größe und Form
von Klebstreifen (40) verwendet werden, je nach der beabsichtigten
Verwendung der Vorrichtung. Der Klebstoff (40) kann jeder
medizinisch zugelassene wasserbeständige, druckaktivierbare Klebstoff
verwendet werden, wie hydrokolloide Klebstoffe und Hydrogelklebstoffe.
Besonders wirksame Klebstoffe, welche für die gewünschten Klebeeigenschaften
zur Befestigung des Flansches an der Haut des Trägers sorgen, während sie
eine relativ schmerzlose Anbringung und Entfernung erlauben, sind
hydrophile Hydrogele, die aus vernetzten Polymeren mit einem Weichmacher
unter Bildung einer 3-dimensionalen Matrix gebildet werden.
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Bezug nehmend nunmehr auf die 4–5, ist
eine andere Ausführungsform
einer wegwerfbaren Urinhandhabungsvorrichtung (110) dargestellt.
Die wegwerfbare Urinhandhabungsvorrichtung (110) umfasst
einen Beutel (111) mit einer Öffnung (113), einen
die Öffnung
umgebenden Flansch (112) zur klebenden Befestigung am Körper des
Trägers,
und ein Absorptionsmaterial (115), das im Beutel (111)
enthalten ist.
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Der Flansch (112) schließt eine
erhabene gekrümmte
Ausbuchtung (150) ein, die unterhalb der Öffnung 113)
angeordnet ist und sich über
den Flansch (112) in ungefähr der Weite der Öffnung (113)
erstreckt. Die Ausbuchtung (150) ist so gestaltet, dass
sie den Damm eines Kleinkindes überspannt.
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Bezug nehmend nunmehr auf 6, ist eine andere Ausführungsform
einer wegwerfbaren Urinhandhabungsvorrichtung (210) dargestellt.
Die wegwerfbare Urinhandhabungsvorrichtung (210) umfasst einen
Beutel (211) mit einer Öffnung
(213), einen die Öffnung
umgebenden Flansch (212) zur klebenden Befestigung am Körper des
Träger,
und ein Absorptionsmaterial (215), das im Beutel (211)
enthalten ist.
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Die wegwerfbare Urinhandhabungsvorrichtung
(210) umfasst auch eine zusätzliche Erfassungsschicht (270).
Die Erfassungsschicht (270) ist in 6 als an der inneren Oberfläche des
Beutels (211) befestigt dargestellt. Die Erfassungsschicht (270)
kann jedoch auch am Flansch (212) oder an beiden, dem Flansch
(212) und der inneren Oberfläche des Beutels (211),
befestigt sein. Die Erfassungsschicht (270) ist vorzugsweise
so angeordnet, dass sie die Genitalien des Trägers vom direkten Kontakt mit
dem Absorptionsmaterial (215) trennt. Die Erfassungsschicht
(270) ist flüssigkeitsdurchlässig und
ermöglicht
es dem Urin sie leicht zu durchdringen, so dass er im Absorptionsmaterial
(215) absorbiert werden kann.
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Die Erfassungsschicht (270)
kann aus einer breiten Vielfalt von Materialien hergestellt werden, wie
poröse
Schäume;
wabenförmige
Schäume; Kunststofflochfolien;
oder Gewebe oder Vliesstoffe aus natürlichen Fasern (z. B. Holz-
oder Baumwollfasern); synthetische Fasern (z. B. Polyester- oder
Polypropylenfasern) oder einer Kombination aus natürlichen
und synthetischen Fasern. Wenn die Erfassungstrennschicht Fasern
einschließt,
können
die Fasern schmelzgesponnen, gekrempelt, nassgesponnen, schmelzgeblasen,
nassgewoben oder anderweitig bearbeitet werden, wie auf dem Fachgebiet bekannt.
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Die Erfassungsschicht (270)
ist auf eine solche Porengröße ausgelegt,
dass das Absorptionsmaterial (215) nicht hindurch gehen
und mit der Haut des Trägers
in Berührung
kommen kann. Obwohl die Erfassungsschicht (270) darauf
ausgelegt ist, keine zu große
Porenweite aufzuweisen, welche den Durchgang des Absorptionsmaterials
(215) ermöglicht,
besitzt sie vorzugsweise eine Porenweite, welche größer ist,
als die Porenweite des Absorptionsmaterials (215).
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Die Erfassungsschicht (270)
ist vorzugsweise weniger hydrophil als das Absorptionsmaterial (215).
Die Erfassungsschicht (270) kann mit einem Tensid behandelt
werden, um die anfängliche
Benetzbarkeit zu erhöhen.
Die Erfassungsschicht (270) sollte jedoch bei Behandlung
mit einem Tensid noch weniger hydrophil sein als das Absorptionsmaterial (215).
Geeignete Verfahren zur Behandlung der Erfassungsschicht (270)
mit einem Tensid, schließen das
Besprühen
der Erfassungsschicht (270) mit einem Tensid und das Eintauchen
des Materials in das Tensid ein. Alternativ kann ein Tensid in die
Erfassungsschicht (270) eingebaut werden.
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Bezug nehmend nunmehr auf die 7–9 ist dort
eine wegwerfbare Fäkalienhandhabungsvorrichtung
(510) dargestellt. Die wegwerfbare Fäkalienhandhabungsvorrichtung
(510) umfasst einen Beutel (511) mit einer Öffnung (513)
und einem die Öffnung umgebenden
Flansch (512) zur klebenden Befestigung am Körper eines
Trägers.
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Der Beutel (511) zur Verwendung
hierin ist ein flexibler Rezipient zur Aufnahme von fäkalem Exkrement.
Der Beutel (511) kann in beliebiger Gestalt und Größe vorgesehen
werden, je nach dessen vorgesehener Verwendung, d. h. ob die Vorrichtung
für bettlägerige Kranke
oder unter Inkontinenz leidende aktive Kranke vorgesehen ist. Längliche
Beutel, die grundsätzlich
röhrenförmig oder
rechteckig sind, werden zum Beispiel typischerweise von bettlägerigen Kranken
und Alteren, die an Inkontinenz leidenden, verwendet. Für aktivere
Träger,
ob Kinder oder Erwachsene, sollte die Fäkalienhandhabungsvorrichtung
vorzugsweise derart anatomisch gestaltet sein, dass eine solche
Vorrichtung den Körperumrissen folgt
und vom Träger
unauffällig
unter normaler Kleidung getragen werden kann.
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Besonders bevorzugte Formen sind
flache kreisförmige
Typen von Beuteln, rechteckig gestaltete Beutel, konisch geformte
Beutel, abgestumpft geformte Beutel und pyramidenförmigen oder
pyramidenstumpfförmig
oder kegelstumpfförmig
geformte Beutel. Bei der am meisten bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weist der Beutel (511) eine
flache, kreisförmige
Gestalt auf. Der Beutel (511) besitzt einen dem Träger zugewandten Teil
und einen der Kleidung zugewandten Teil, wobei der dem Träger zugewandte
Teil an die Hinterbacken des Trägers
anliegend angeordnet ist.
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Zusätzlich ist der Beutel (511)
vorzugsweise so gestaltet, dass er einen zumindest teilweisen Einschub
und Rückzug
des Beutels zwischen die Hinterbacken des Trägers hinein erlaubt und dadurch
einen guten Kontakt zwischen dem Flansch und der Haut des Trägers sicherstellt.
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Der Beutel (511) ist vorzugsweise
so gestaltet, dass er ein ausreichendes Volumen für Fäkalien unter
einer Vielzahl von Tragebedingungen zur Verfügung stellt, auch wenn er von
einem sich frei bewegenden, d. h. von einem nicht bettlägerigen
Träger getragen
wird. Das Sitzen auf dem Beutel wird zum Beispiel zu einem stark
verminderten Volumen in einigen Teilen des Beutels führen. Der
Beutel ist folglich so gestaltet, das er ein ausreichendes Volumen in
den Teilen zur Verfügung
stellt, die unter Tragebedingungen, wie beim Sitzen, keinem großen Druck ausgesetzt
sind.
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Der Beutel (511) ist so
ausgelegt, dass er jedes eingeschlossene Material sicher verwahrt.
Er wird typischerweise flüssigkeitsundurchlässig sein, kann
jedoch atmungsaktiv sein. Der Beutel ist auf eine ausreichende Festigkeit
ausgelegt, um dem Zerreißen
bei der Verwendung zu widerstehen.
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Der vorliegenden Erfindung gemäß kann der Beutel
je nach der erforderlichen Gestalt des Beutels (511) aus
einem einheitlichen Stück
Material oder getrennten Materialstücken hergestellt sein, die
gleich oder unterschiedliche sein können und die an ihren jeweiligen
Rändern
versiegelt sind.
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Der vorliegenden Erfindung gemäß kann der Beutel
eine oder mehrere Schichten, vorzugsweise drei Schichten, umfassen.
Die Schicht an der Innenseite des Beutels, welche typischerweise
zumindest teilweise mit fäkalem
Material in Berührung
kommt, wird als Innenschicht bezeichnet. Die äußerste Schicht des Beutels,
welche typischerweise zumindest teilweise mit der Haut des Trägers und der
Kleidung des Trägers
in Berührung
kommt, wird als Außenschicht
bezeichnet.
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Die Schichten des Beutelmaterials
können aus
einem beliebigen Material bereitgestellt werden, so dass der Beutel
flüssigkeitsundurchlässig ist.
Die Schichten können
insbesondere jedes Material umfassen, wie Vliesstoffe oder Folien.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann ein Laminat aus einem Vliesstoff
und einer Folie gebildet werden. Das Laminat kann mittels dem Fachmann
bekannter Mittel gebildet werden.
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Jede Vliesstoffschicht kann Filzgewebe, Klöppelgewebe,
Luftspinngewebe, Nassspinngewebe, Trockenspinngewebe, Schmelzspinngewebe, Stapelfaserkrempelgewebe,
Schmelzspinnverbundstoff, Steppgewebe, Lochgewebe, Kombinationen der
Vorstehenden und dergleichen umfassen Geeignete Folienmaterialien
für jede
der Schichten umfassen vorzugsweise ein thermoplastisches Material. Das
thermoplastische Material kann gewählt sein unter allen Arten
von Heißschmelzklebstoffen,
Polyolefinen, insbesondere Polyethylen, Polypropylen, amorphen Polyolefinen
und dergleichen; Materialien, enthaltend schmelzbare Komponenten,
umfassend Fasern oder polymere Bindemittel, einschießend Naturfasern,
wie Cellulose – Zellstoff,
Baumwolle, Jute, Hanffaser; synthetische Fasern wie Glasfasern,
Rayon, Polyester, Polyolefin, Acryl, Polyamid, Aramid, Polytetrafluorethylen,
Polyimid; Bindemittel wie hochschmelzendes/niedrigschmelzendes Zweikomponentenpolymer,
-copolymer, Polyester, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat/-chlorti-Copolymer,
Polyamid, Materialien, umfassend Abmischungen, worin einige der
Bestandteile nicht schmelzbar sind; luft- und dampfdurchlässige Materialien,
einschießend
mikroporöse
Folien wie jene, die von der EXXON Chemical Co., Ill. USA, unter
der Bezeichnung EXXAIR oder jene, die von der Mitsui Toatsu Co.,
Japan, unter der Bezeichnung ESPOIR NO erhältlich sind; und monolithische
atmungsaktive Materialien wie HytrelTM,
erhältlich
von DuPont und PebaxTM, erhältlich von
ELF Atochem, Frankreich.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist eine jede Schicht umfassende Folie vorzugsweise für Gase wie
Luft oder Dampf wie Wasserdampf durchlässig, um das Problem des Einschlusses
und der Kondensation feuchter Dämpfe,
die vom Körper
des Trägers
abgegeben werden und damit die nach kurzer Verwendungs dauer auftretenden
warmen, klammen und unbequemen Verhältnisse zu vermeiden.
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Die Außenschicht des Beutels ist
bevorzugt mit einer Vliesstoffschicht versehen. Solche Materialschichten
bieten der Haut des Trägers
eine unebene Oberfläche
und vermindern dadurch das Okklusionsproblem beträchtlich
und verbessern die Hautverträglichkeit
stark.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst der Beutel zwei Schichten. Die
Außenschicht
umfasst bevorzugt eine Vliesstoffschicht und die Innenschicht umfasst
eine Folie.
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Bei einer noch anderen bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst der Beutel (511) drei
Schichten, vorzugsweise eine Folienschicht und zwei Vliesstoffschichten.
In einer sogar weiter bevorzugten Ausführungsform ist die Folie zwischen
den zwei Vliesstoffschichten angeordnet. Diese Folge von Schichten
führt zu
einer geschlossenen Faserstruktur, welche bei der Berührung mit
der Haut des Trägers
ein besonders angenehmes Gefühl verleiht.
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Die Vliesstoffschicht oder die Vliesstoffschichten,
welche der Beutel (511) umfasst, können hydrophob oder hydrophil
sein. Umfasst der Beutel zum Beispiel eine Folienschicht, können weitere Vliesstoffschichten
hydrophil oder hydrophob sein. sein. Umfasst der Beutel keine Folienschicht,
ist vorzugsweise mindestens eine Vliesstoffschicht hydrophob. Es
kann sogar erwünscht
sein, beide Vliesstoff schichten hydrophob zu machen.
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Die Vliesstoffschicht wird typischerweise
mit einem Tensidmaterial behandelt, wie einer Fluorchemikalie oder
anderen hydrophoben Appreturen, um die erforderliche Hydrophobie
zu erzeugen. Die Vliesstoffschicht kann jedoch eben so gut mit Beschichtungen
flüssiger
undurchdringlicher Materialien wie Heißschmelzklebstoffen oder Beschichtungen
von Siliconen oder anderen hydrophoben Verbindungen wie Kautschuke
und Pflanzen- und Mineralwachse behandelt werden, oder sie kann
zum Beispiel unter Verwendung von Nanopartikeln oder Plasmabeschichtungstechniken
physikalisch behandelt werden.
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Die Vliesstoffschicht kann auch mit
Mitteln zur Verbesserung der gefühlsmäßig wahrnehmbaren Weichheit
behandelt werden. Die Mittel schließen pflanzliche, tierische
oder synthetische Öle,
Siliconöle
und dergleichen ein, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein. Es ist bekannt,
dass das Vorliegen dieser Mittel der Vliesstoffschicht ein seidiges
oder Flannel-artiges Gefühl
verleiht, ohne diese für
den Tastsinn des Trägers
fettig oder ölig
zu machen. Zusätzlich
können
Tensidmaterialien, einschließend
anionische, nicht-anionische, kationische und nicht-kationische Tenside
zugegeben werden, um die Weichheit und Oberflächenglätte weiter zu erhöhen.
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Darüber hinaus kann die Vliesstoffschicht
mit einer Lotion imprägniert
werden, um erwünschte
therapeutische oder schützende
Vorteile von Beschichtungslotionen zu bieten. Die Lotionsbeschichtung
ist durch die normale Berührung
und normale Bewegung des Trägers
und/oder die Körperwärme auf
die Haut des Trägers übertragbar.
Im Allgemeinen wird Mineralöl
in Form einer Lotion als wirksam angesehen, um der Haut des Trägers eine
lindernde, schützende
Beschichtung zu verleihen. Es ist auch möglich, die Vliesstofflage mit
einer festen Ölphase
oder Cremeformulierung zu imprägnieren
oder in die Vliesstoff schicht eine Portion durch Druck, Wärme oder
Wasser zerstörbarer
Kapseln einzubauen, die zum Beispiel Babyöl enthalten.
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Der Beutel (511) ist mit
einer Öffnung
(513) versehen, durch die Fäkalien vor der Lagerung innerhalb
des Beutelhohlraums erhalten werden. Die Öffnung (513) ist von
einem Flansch (512) umgeben und kann in jeder Gestalt und
Größe bereitgestellt
werden, wie kreisrund, länglich,
herzförmig,
und kann symmetrisch oder unsymmetrisch sein, wobei die Öffnung vorzugsweise
entweder in der Längs- oder Transversalrichtung
oder in beiden Richtungen eine längliche
Anordnung aufweist, wobei die Umrisse der Öffnung am meisten bevorzugt
die Gestalt von zwei Ellipsen aufweisen, deren jeweilige Hauptachsen
im Wesentlichen aufeinander senkrecht stehen.
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Der Flansch (512) ist am
Beutel (511) in jeder dem Fachmann bekannten Weise, vorzugsweise
klebend, befestigt.
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Der Flansch kann in beliebiger Größe bereitgestellt
werden, je nachdem für
welche Gruppe von Trägern
die Vorrichtung vorgesehen ist. Der Flansch kann in ähnlicher
Weise in jeder Gestalt bereitgestellt werden und weist vorzugsweise
eine symmetrische, leicht längliche
Gestalt auf, die vorzugsweise mehrere Laschen umfasst.
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Der Flansch umfasst eine dem Träger zugewandten
Oberfläche
(522) und eine gegenüberliegende,
der Kleidung zugewandte Oberfläche
(521). Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind dies zwei große, im Wesentlichen
ebene Oberflächen; Der
Flansch kann jedoch auch Fortsätze
umfassen, die darauf ausgelegt sind, dass sie sich dem perinealen
oder dem coccygealen Bereich des Trägers anpassen. Der Flansch
(512) kann zum Beispiel eine erhabene, gekrümmte Ausbuchtung
(550) einschließen, ähnlich der
in 4 und 5 abgebildeten erhabenen, gekrümmten Ausbuchtung
(150).
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Der Flansch (512) sollte
aus einem weichen, flexiblen und geschmeidigen Material gefertigt
sein, um eine leichte Anbringung des Flansches an den Urogenitalbereich
zu erlauben. Es ist zusätzlich
bevorzugt, dass der Flansch (512) aus einem hydrophoben,
atmungsaktiven Material gefertigt ist, Geeignete Materialien für den Flansch
(512) schließen
ohne Beschränkung
darauf Vliesstoffmaterialien und Schäume wie offenzellige thermoplastische
Schäume
ein. Ein offenzelliger Schaum mit einer Dicke innerhalb eines generellen
Bereichs von 0,5 bis 10 Millimetern (vorzugsweise etwa 2 Millimeter)
hat sich als besonders wirksam erwiesen. Andere Schaumstoffmaterialien
oder andere geeignete Kunsstoffflächenmaterialien mit den beschriebenen
Eigenschaften solcher Schäume
(d. h. Weichheit, Biegsamkeit, Dehnbarkeit, Rückstellvermögen, Atmungsaktivität und Hydrophobie)
könnten
verwendet werden.
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Der vorliegenden Erfindung gemäß umfasst die
dem Träger
zugewandte Oberfläche
(522) des Flansches (512) einen körperverträglichen
Klebstoff (520). Der Klebstoff (520) ist vorzugsweise
mit einem entfernbaren Mittel (nicht dargestellt) wie siliconisiertem
Papier abgedeckt, um die Klebstoffschicht vor der Verwendung zu
schützen.
Der Klebstoff (520) kann die gesamte, dem Träger zugewandte
Oberfläche
des Flansches abdecken oder weiter bevorzugt, mindestens eine, vorzugsweise
zwei bis sechs nicht klebende Stellen aufweisen. Diese Stellen können entweder
frei von Klebstoff sein oder inaktivierte oder abgedeckte Klebstoffe
enthalten. Wie aus 8 ersichtlich
ist, ist der Klebstoff (520) bei einer bevorzugten Ausführungsform
nicht auf die gesamte, dem Träger
zugewandte Oberfläche
des Flansches (512) aufgebracht, um Laschen (516)
auf jeder Seite des Flansches (512) bereitzustellen, welche
nicht klebend sind und dadurch die Anbringung und die Entfernung der
Vorrichtung zu erleichtern, während
sie gleichzeitig die Berührung
mit dem Klebstoff vermeiden. Diese Laschen sind jedoch ebenfalls
bevorzugt mit dem entfernbaren Papier abgedeckt. Vor Anbringung
der Fäkalienhandhabungsvorrichtung
(510) an die Haut des Trägers, werden die Abdeckmittel,
sofern vorhanden, entfernt.
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Erfindungsgemäß kann jeder medizinisch zugelassene
wasserbeständige,
druckaktivierbare Klebstoff verwendet werden, um die Vorrichtung
an den Perinealbereich des Trägers
anzubringen, wie hydrokolloide Κlebstoffe
und Hydrogelklebstoffe. Besonders wirksame Klebstoffe, welche für die gewünschten
Klebeeigenschaften zur Befestigung des Flansches an der Haut des
Trägers
im empfindlichen Perinealbereich sorgen, während sie eine relativ schmerzlose
Anbringung und Entfernung erlauben, sind hydrophile Hydrogele, die
aus vernetzten Polymeren mit einem Weichmacher unter Bildung einer 3-dimensionalen
Matrix gebildet werden.
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Der Klebstoff (520) kann
auf die dem Träger zugewandte
Oberfläche
(522) des Flansches (512) in jeder auf dem Fachgebiet
bekannten Weise aufgebracht werden, wie Beschichtung mit Schlitzdüse, Spiral-
oder Streuanwendung oder Drucken. Der Klebstoff wird je nach vorgesehener
Endanwendung typischerweise mit einem Basisgewicht von 20 g/m2 bis 2500 g/m2,
noch bevorzugter von 500 g/m2 bis 2000 g/m2, am meisten bevorzugt von 700 g/m2 bis 1500 g/m2 angewendet.
Bei Fäkalienhandhabungsvorrichtungen
zur Verwendung für
Kinder kann die Menge Klebstoff beispielsweise geringer sein als
für Fäkalienhandhabungsvorrichtungen,
die auf Erwachsene ausgelegt sind.
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Weil der Raum zwischen dem Urogenitalbereich
und dem Perinealbereich des Trägers,
insbesondere bei Kleinkindern und Kindern, ziemlich gering sein
kann, müssen
die betreffenden Flansche der wegwerfbaren Urinhandhabungsvorrichtung
und der wegwerfbaren Fäkalienhandhabungsvorrichtung so
ausgelegt sein, dass sie miteinander kooperieren. Bei voneinander
unabgängiger
Auslegung können die
betreffenden Flansche zu keiner guten Abdichtung mit der Haut des
Trägers
führen
und zum Lecken von Urin oder fäkalem
Material führen.
Beispiele von solchen unabhängigen
Ausführungen
sind solche, bei denen die jeweiligen Flansche einander so überlappen,
dass einer der Flansche zu keiner vollständigen Abdichtung mit der Haut
des Trägers
führt.
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Andere geeignete Ausführungsformen
für die
wegwerfbare Urinhandhabungsvorrichtung und die wegwerfbare Fäkalienhandhabungsvorrichtung schließen jene
ein, bei denen eine oder beide Vorrichtungen mit Hilfe eines getrennten
Mechanismus an Ort und Stelle gehalten werden. Beispiele solcher getrennter Mechanismen
schließen
ohne Beschränkung
darauf sowohl wegwerfbare als auch wiederverwendbare Höschen und
wegwerfbare Artikel, wie Einwegwindeln, ein. Werden die wegwerfbare
Urinhandhabungsvorrichtung und die wegwerfbare Fäkalienhandhabungsvorrichtung
mittels eines getrennten Mechanismus an Ort und Stelle gehalten,
können
sie auch zusätzliche
Mechanismen einschließen,
um sie an Ort und Stelle zu hallten, wie die vorstehend beschriebenen
Flansche, oder auch nicht.
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Wenn die vorliegende Erfindung auch
unter Verwendung der vorstehenden Ausführungsformen für die wegwerfbare
Urinhandhabungsvorrichtung und die wegwerfbare Fäkalienhandhabungsvorrichtung
erläutert
wurde, ist die vorliegende Erfindung nicht auf solche Ausführungsformen
beschränkt. Folglich
liegen auch andere geeignete Ausführungsformen innerhalb des
Umfangs der vorliegenden Erfindung. Die spezielle Ausführungsform
der betreffenden Vorrichtungen ist zur Anwendung der vorliegenden
Erfindung nicht kritisch, so lange als jede Vorrichtung wegwerfbar
ist, in wieder entfernbarer Weise unabhängig an die betreffenden Bereiche
des Individuums. d. h. den Urogenitalbereich und den Perinealbereich
angebracht werden kann und die ausgeschiedenen Exkremente aufnehmen
und verwahren kann.
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Das Anwendungsprinzip der vorliegenden Erfindung
beruht auf der gleichzeitigen und unabhängigen Verwendung der vorstehend
erwähnten
wegwerfbaren Urinhandhabungsvorrichtrung mit der wegwerfbaren Fäkalienhandhabungsvorrichtung. Die
wegwerfbare Urinhandhabungsvorrichtung ist zur Sammlung von Urin
am Urogenitalbereich des Trägers
befestigt und die wegwerfbare Fäkalienhandhabungsvorrichtung
ist zur Sammlung von Fäkalien
am Perinealbereich des Trägers
befestigt. Das erfindungsgemäße Verfahren
sorgt durch die unabhängig
Sammlung von Urin und Fäkalien
in getrennten Vorrichtungen für
eine verbesserte Wirksamkeit gegenüber einteiligen Vorrichtungen
nach dem Stand der Technik, die sowohl auf die Sammlung von Urin als
auch von Fäkalien
ausgelegt sind. Die einteiligen Vorrichtungen nach dem Stand der
Technik müssen ausgewechselt
werden, sobald die Vorrichtung entweder mit Fäkalien oder Urin befällt worden
ist. Dies ist oft unwirtschaftlich, weil es die einteilige Vorrichtung
nicht zugelassen hat, infolge des Vorliegens des einen und nicht
des anderen ihre volle Kapazität
für die
Aufnahme von sowohl Urin auch Fäkalien
zu erreichen, was zu einen Wechsel angeregt.
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Demgegenüber erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren
die unabhängige
Auswechselung jeder Vorrichtung, so dass jede Vorrichtung bis zu
ihrer vollen Kapazität
verwendet werden kann. Wird zum Beispiel die Urinhandhabungsvorrichtung
mit Urin befüllt
und die Fäkalienhandhabungsvorrichtung
ist leer, braucht nur die Urinhandhabungsvorrichtung gewechselt
werden. Wird umgekehrt die Fäkalienhandhabungsvorrichtung
mit Fäkalien
befüllt
und die Urinhandhabungsvorrichtung ist leer, braucht nur die Fäkalienhandhabungsvorrichtung
gewechselt werden.
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Die Urinhandhabungsvorrichtung und
die Fäkalienhandhabungsvorrichtung
werden vorzugsweise zusammen unter Bildung eines Kits abgepackt,
um die Urin- und Fäkalienexkremente
eines Individuums zu sammeln und zu entsorgen. Es kann eine gleiche
Anzahl von Urinhandhabungsvorrichtungen und Fäkalienhandhabungsvorrichtungen
im gleichen Kit abgepackt werden. Alternativ kann eine unterschiedliche
Anzahl von Urinhandhabungsvorrichtungen und Fäkalienhandhabungsvorrichtungen
im gleichen Kit abgepackt werden. Das Kit wird vorzugsweise mehr
Urinhandhabungsvorrichtungen als Fäkalienhandhabungsvorrichtungen
enthalten.