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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf neue Verbindungen, die insbesondere photochrome Eigenschaften
aufweisen. Die Erfindung bezieht sich außerdem beispielsweise auf Linsen,
welche diese Naphthopyrane enthalten. Die Erfindung betrifft ferner
die Herstellung dieser neuen Naphthopyrane.
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Photochrome Verbindungen werden auf
verschiedenen Gebieten eingesetzt, beispielsweise zur Herstellung
von ophthalmischen Linsen, Kontaktlinsen, Sonnenschutzbrillen, Filtern,
Kameraoptiken oder Fotoapparat-Optiken oder anderen optischen Einrichtungen
und Beobachtungseinrichtungen, Verglasungen, dekorativen Objekten,
Banknoten-Elementen oder sogar für
die Bildspeicherung durch optische Aufzeichnung (Codierung).
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Auf dem Gebiet der ophthalmischen
Optiken und insbesondere im Brillenhandel muss eine photochrome
Linse, die eine oder mehr photochrome Verbindungen umfasst, aufweisen:
- – eine
hohe Durchlässigkeit
(Transmission) in Abwesenheit von ultravioletten Strahlen,
- – eine
geringe Durchlässigkeit
(hohe Einfärbbarkeit)
bei Sonnenbestrahlung,
- – geeignete
Einfärbe-
und Entfärbungskinetiken,
- – einen
Farbton, der für
den Verbraucher akzeptabel ist (vorzugsweise Grau oder Braun), der
vorzugsweise die gewählte
Farbtönung
während
der Einfärbung
und Entfärbung
der Linse beibehält,
- – eine
Aufrechterhaltung des Leistungsvermögens, der Eigenschaften innerhalb
eines Temperaturbereiches von 0 bis 40°C,
- – eine
signifikante Haltbarkeit, da diese gefragten Gegenstände komplizierte
Korrekturlinsen und deshalb teuer sind.
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Diese Linseneigenschaften werden
nämlich
durch die aktiven photochromen Verbindungen, die sie enthalten,
bestimmt, Verbindungen, die außerdem
mit dem organischen oder anorganischen Träger, der den Linse darstellt,
vollkommen kompatibel (verträglich)
sein müssen.
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Darüber hinaus kann es zur Erzielung
einer grauen oder braunen Farbtönung
erforderlich sein, mindestens zwei photochrome Verbindungen mir
unterschiedlichen Farben zu verwenden, d.h. solche mit verschiedenen
maximalen Absorptionswellenlängen
im sichtbaren Bereich. Diese Kombination stellt ferner weitere Anforderungen
an die photochromen Verbindungen. Insbesondere müssen die Einfärbungs-
und Entfärbungs-Kinetiken
der (zwei oder mehr) kombinierten aktiven photochromen Verbindungen
im Wesentlichen identisch sein. Das gleiche gilt für ihre Zeitstabilität und auch
für ihre
Kompatibilität
(Verträglichkeit)
mit einem Kunststoff- oder anorganischen Träger.
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Unter den zahlreichen photochromen
Verbindungen, die in dem Stand der Technik beschrieben sind, können Benzopyrane
oder Naphthopyrane genannt werden, die in den folgenden Patenten
oder Patentanmeldungen beschrieben sind: US-A-3 567 605, US-A-3
627 690, US-A-4 826 977, US-A-5 200 116, US-A-5 238 981, US-A-5
411 679, US-A-5 429 744, US-A-5 451 344, US-A-5 458 814, US-A-5
651 923, US-A-5 645 767, US-A-5 698 141, WO-A-95/05 382, FR-A-2
718 447, WO-A-96/14 596, WO-A-97/21 698 allgemeine Formel haben:
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In US-A-5 645 767 und US-A-5 651
923 werden insbesondere Naphthopyrane beschrieben, die jeweils ersten
Indenogruppen und zweitens Benzo- oder Naphthofuranogruppen auf
der Seite f des Naphthopyrans (hier die nachstehend angegebenen
allgemeinen Strukturen) aufweisen:
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Es scheint, dass einige der darin
beschriebenen Naphthopyrane anellierte Carbocyclen vom Inden-Typ,
die mit den Kohlenstoffatomen 9 und 10 der Naphthopyran-Einheit
kondensiert sind, oder anellierte Hydrocyclen vom Benzo- oder Naphthofuran-Typ
umfassen, die mit den Kohlenstoffatomen 5 und 6 der Naphthopyran-Einheit
kondensiert sind.
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Die photochromen Verbindungen nach
US-A-5 645 767 werden aus substituierten oder unsubstituierten Benzophenonen
erhalten, die man mit einem Bernsteinsäureester, beispielsweise dem
Dimethylester, in Gegenwart von Toluol und Kalium-tert-butoxid reagieren
lässt.
Auf diese Weise wird ein Halbester hergestellt, der nacheinander
in Acetoxynaphthalin und Carboxynaphthol umgewandelt wird, die cyclisiert
werden unter Bildung eines mit einem Indenon-Rest kondensierten
Naphthols. Die Reaktion dieser zuletzt genannten Verbindung mit
einem Propargyl-Alkohol in Gegenwart von DBSA führt zu einem mit einem Indenon-Ring
kondensierten Naphthopyran. Das Inden-Homologe dieses Naphthopyrans
kann erhalten werden, indem man von dem Vorläufer ausgeht, der eine reduzierte
Ketonfunktion aufweist. Dieses Kohlenstoffatom des Indens kann auf
verschiedene Weise substituiert werden.
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Was die Naphthopyrane angeht, die
nach US-A-5 651 923 mit Benzo- oder Naphthofuran-Resten kondensiert
sind, so werden diese hergestellt durch Umsetzung eines mit einem
Indenon- oder Naphthofuran-kondensierten Naphthols einerseits mit
einem Propargylalkohol andererseits. Das mit einem Indenonring kondensierte
Naphthol wird beispielsweise erhalten, wie in US-A-5 645 767 beschrieben,
während
das mit einem Naphthofuranring kodensierte Naphthol aus der Reaktion
zwischen einem Naphthochinon und einem 1,3-Dihydroxynaphthalin mit
oder ohne anschließende
Methylierung mindestens einer Hydroxygruppe resultiert.
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In WO-A-98/28289 sind ebenfalls Naphthopyrane
beschrieben, die auf der Seite f des Naphthopyrans Benzofurano-Gruppen
aufweisen, d.h. solche der Formel:
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Von diesen Verbindungen des Standes
der Technik wird behauptet, dass sie die oben angegebenen Spezifikationen
erfüllen.
In Wahrheit weist keine der bisher beschriebenen Verbindungen die
vollständige
Kombination von erwünschten
Eigenschaften auf, die für
die Herstellung von zufriedenstellenden Gegenständen bzw. Artikeln erforderlich
sind, auch wenn diese Verbindungen tatsächlich eine oder mehr der erwünschten Grundeigenschaften,
wie z.B. eine hohe Durchlässigkeit
(Transmission) in Abwesenheit von ultravioletten Strahlen und eine
hohe Einfärbbarkeit
unter Sonnenbestrahlung, aufweisen. Insbesondere ist keine dieser
Verbindungen an sich grau oder braun und es besteht die Notwendigkeit,
zur Erzielung einer dieser beiden Farbtönungen eine zusätzliche
photochrome Verbindung zu verwenden.
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In diesem Zusammenhang ist es das
Verdienst der Erfinder, sich für
Naphthopyran dieses Typs als Basis für die Entwicklung neuer photochromer
Verbindungen interessiert zu haben und eine neue Familie von Molekülen vorgeschlagen
zu haben, die besonders vorteilhafte photochrome Eigenschaften aufweisen.
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Gemäß einem ersten ihrer Aspekte
betrifft die vorliegende Erfindung daher Naphthopyran-Verbindungen
worin bedeuten:
- – L eine
direkte Bindung oder einen divalenten Rest: O, S, NR6 (worin
R6 für
eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
steht), CR7R8, (CR7R8)2,
R7C=CR8 (worin R6 und R8, die gleich
oder verschieden sind, unabhängig
voneinander stehen für
H, OH, eine lineare oder verzweigte Alkyl- oder Alkoxygruppe mit
1 bis 6 Kohlenstoffatomen) oder einen Carbocyclus, ausgewählt aus
den folgenden:
- – R1 und R2 unabhängig voneinander:
- – Wasserstoff,
- – eine
lineare oder verzweigte Alkylgruppe, mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen,
- – eine
Cycloalkylgruppe mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen,
- – eine
Aryl- oder Heteroarylgruppe, die in ihrer Grundstruktur 6 bis 24
Kohlenstoffatome bzw. 4 bis 24 Kohlenstoffatome und mindestens ein
Heteroatom, ausgewählt
aus Schwefel, Sauerstoff und Stickstoff, umfasst, wobei diese Grundstruktur
gegebenenfalls substituiert ist durch mindestens einen Substituenten,
ausgewählt
aus:
- – einem
Halogenatom, insbesondere einem Fluor-, Chlor- und Bromatom,
- – einer
Hydroxygruppe,
- – einer
linearen oder verzweigten Alkylgruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen,
- – einer
linearen oder verzweigten Alkoxygruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen,
- – einer
Halogenalkyl- oder Halogenalkoxygruppe, die den oben jeweils angegebenen
(C1-C12)-Alkyl-
oder -Alkoxygruppen entspricht, die substituiert sind durch mindestens
ein Halogenatom und insbesondere eine Fluoroalkylgruppe dieses Typs,
- – einer
linearen oder verzweigten Alkenylgruppe mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen
und insbesondere einer Vinylgruppe oder einer Allylgruppe,
- – einer
-NH2-Gruppe,
- – einer
-NHR-Gruppe, worin R für
eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
steht,
- – einer
Gruppe der Formel
worin R' und R'', die
gleich oder verschieden sind, unabhängig voneinander stehen für eine lineare
oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder gemeinsam
zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen
5- oder 7-gliedrigen Ring darstellen, der mindestens ein weiteres
Heteroatom, ausgewählt
aus Sauerstoff, Schwefel und Stickstoff, aufweisen kann, wobei dieser
Stickstoff gegebenenfalls substituiert ist durch eine R'''-Gruppe,
bei der es sich um eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit
1 bis 6 Kohlenstoffatomen handelt,
- – einer
Methacryloylgruppe oder einer Acryloylgruppe,
- – eine
Aralkyl- oder Heteroaralkylgruppe, wobei die Alkylgruppe, die linear
oder verzweigt ist, 1 bis 4 Kohlenstoffatome umfasst und die Aryl-
und Heteroarylgruppen die oben angegebenen Definitionen haben, oder
wobei
die beiden Substituenten R1 und R2 gemeinsam eine Adamantyl-, Norbornyl-,
Fluorenyliden-, Di(C1-C6)alkylanthracenyliden-
oder Spiro(C5-C6)-cycloalkylanthracenyliden-Gruppe
bilden, die gegebenenfalls substituiert ist durch mindestens einen
der oben für
R1, R2 = eine Aryl-
oder Heteroarylgruppe aufgezählten Substituenten;
- – R3 und R4, die gleich
oder verschieden sind, unabhängig
voneinander:
- – Wasserstoff,
- – ein
Halogenatom, insbesondere Fluor, ein Chlor- oder Bromatom,
- – eine
lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen
(zweckmäßig mit
1 bis 6 Kohlenstoffatomen),
- – eine
Cycloalkylgruppe mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen,
- – eine
lineare oder verzweigte Alkoxygruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen
(zweckmäßig mit
1 bis 6 Kohlenstoffatomen),
- – eine
Halogenalkyl-, Halogencycloalkyl- oder Halogenalkoxygruppe, die
den jeweiligen oben genannten Alkyl-, Cycloalkyl-, Alkoxygruppen
entspricht, die substituiert sind durch mindestens ein Halogenatom,
insbesondere aus der Gruppe Fluor, Chlor und Brom,
- – eine
Aryl- oder Heteroarylgruppe, welche die gleiche Definition hat wie
sie oben für
R1, R2 angegeben
ist,
- – eine
Aralkyl- oder Heteroaralkylgruppe, wobei die Alkylgruppe, die linear
oder verzweigt ist, 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthält und die
Aryl- und Heteroarylgruppen die gleichen Definitionen haben wie
sie oben für
R1, R2 angegeben
worden sind,
- – eine
Amin- oder Amidgruppe: -NH2, -NHR, -CONH2, -CONHR,
worin R, R', R'' jeweils
die gleichen Definitionen haben wie sie oben für die Amin-Substituenten der
Reste R1, R2 = Aryl
oder Heteroaryl angegeben worden sind,
- – eine
-OCOR5- oder -COOR5-Gruppe,
worin E5 für eine gerade oder verzweigte
Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder eine Cycloalkylgruppe
mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen oder eine Phenylgruppe steht, die gegebenenfalls
substituiert ist durch mindestens einen der oben für die Bedeutungen
von R1, R2 = Aryl
oder Heteroaryl aufgezählten
Substituenten;
- – m
und n unabhängig
voneinander ganze Zahlen von 0 bis 4 bzw. von 0 bis 3;
- – R5:
- – Wasserstoff,
- – eine
lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen
(zweckmäßig mit
1 bis 6 Kohlenstoffatomen),
- – eine
Cycloalkylgruppe mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen,
- – eine
lineare oder verzweigte Alkenylgruppe mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen
und insbesondere eine Vinylgruppe oder eine Allylgruppe,
- – eine
Phenyl- oder Benzylgruppe, die gegebenenfalls substituiert ist durch
mindestens einen der oben für
die Bedeutungen von R1, R2 =
Aryl oder Heteroaryl aufgezählten
Substituenten,
- – eine
-COR7-, -COOR7-
oder CONHR7-Gruppe, worin R7 steht
für eine
lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
oder eine Cycloalkylgruppe mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen oder eine
Phenyl- oder Benzylgruppe, die gegebenenfalls substituiert ist durch
mindestens einen der oben bei der Definition der Reste R1, R2 in der Formel
(I) aufgezählten
Substituenten für
den Fall, dass diese Reste unabhängig
voneinander einer Aryl- oder Heteroarylgruppe entsprechen.
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Die erfindungsgemäßen Verbirdungen – Naphthopyrane
der Formel (I) – weisen
besonders vorteilhafte photochrome Eigenschaften auf. Insbesondere
weisen diese neuen Verbindungen eine gute Einfärbbarkeit (selbst bei 40°C), eine
hohe Empfindlichkeit für
UV-Strahlung mit höherem λmax als
die bekannten Naphthopyrane mit analoger Struktur auf.
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Unter den Verbindungen der oben genannten
Formel (I) sind diejenigen der nachstehend angegebenen Formel (I1)
bevorzugt:
worin bedeuten:
- – L eine
direkte Bindung, ein Sauerstoffatom, einen Rest -CH2-
oder oder den nachstehend angegebenen
Carbocyclus:
- – R1 und/oder R2 unabhängig voneinander
gegebenenfalls substituierte Aryl- oder Heteroarylgruppen, deren Grundstruktur
ausgewählt
ist aus solchen der Phenyl-, Naphthyl-, Biphenyl-, Pyridyl-, Furyl-,
Benzofuryl-, Dibenzofuryl-, N-(C1-C6)Alkylcarbazol-, Thienyl-, Benzothienyl-,
Dibenzothienyl-, Julolidinylgruppen;
wobei R1 und/oder
R2 zweckmäßig eine p-substituierte Phenylgruppe
darstellen oder R1 und R2 gemeinsam eine
Adamantyl- oder Norbornylgruppe bilden;
- – R5 Wasserstoff eine lineare oder verzweigte
Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, eine gegebenenfalls substituierte
Phenyl- oder Benzylgruppe, eine -COR7-,
-COOR7- oder -CONHR7-Gruppe,
worin R7 für eine lineare oder verzweigte
Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder eine gegebenenfalls
substituierte Phenyl- oder Benzylgruppe steht.
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Unter den oben genannten Verbindungen
der Formel (I) und (I1) sind besonders bevorzugt diejenigen, die
von denen verschieden sind, die L aufweisen, das einer direkten
Bindung entspricht, und in denen R5 für COOR7 oder CONHR7 steht
(Subfamilie I' oder I1') und allgemeiner diejenigen der Formeln
(I) und (I1), in denen L (das keiner direkten Bindung entspricht)
entspricht einem divalenten Rest: O, S, NR6,
CR7R8, (CR7R8)2, R7C = R8 oder einem
Carbocyclus (Subfamilie I" oder I1").
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Die Erfinder haben außerdem das
Verdienst, dass sie auf diesem Gebiet der photochromen Verbindungen
einen neuen Syntheseweg für
anellierte Naphthopyrane vorgeschlagen haben, der Zugang verschafft zu
neuen Verbindungen, die mindestens einen Carbocyclus oder Heterocyclus
aufweisen, der mit den Kohlenstoffatomen 6 und 7 der Naphthopyran-Einheit
kondensiert ist, wobei dieser Syntheseweg Gebrauch macht von einem
Vorläufer
vom Naphthol-Typ, der aus mindestens einem Keton hergestellt worden
ist:
- – das
mindestens einen Carbocyclus oder Heterocyclus umfasst;
- – und
das mit mindestens einem Alkylcyanoacetat reagieren gelassen wird;
wobei das erhaltene Produkt dann einer Cyclisierung unterworfen
wird.
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Gemäß einem zweiten ihrer Aspekte
betrifft die Erfindung außerdem
ein Herstellungsverfahren, insbesondere ein Verfahren zur Herstellung
der Verbindungen der oben definierten Formel (I).
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Dieses Verfahren besteht im Wesentlichen
darin, dass man eine Kondensation durchführt:
- – mindestens
einer Verbindung der nachstehend angegebenen Formel (Π):
worin R3,
R4, R5, L, m und
n wie oben in bezog auf die Formel (I) definiert sind;
- – mit
mindestens einem Propargylalkohol-Derivat der nachstehend angegebenen
Formel (III):
worin R1 und
R2 wie oben in bezog auf die Formel (I)
angegeben definiert sind;
wobei die Kondensation (II)/(III)
zweckmäßig in Gegenwart
eines Katalysators durchgeführt
wird, der vorzugsweise ausgewählt
wird aus der Gruppe, die umfasst: p-Toluolsulfonsäure, Dodecylsulfonsäure und
Bromessigsäure;
oder
- – mit
einem Aldehyd-Derivat der nachstehend angegebenen Formel (III'):
worin R1 und
R2 wie oben in bezog auf die Formel (I)
angegeben definiert sind;
wobei die Kondensation (II)/(III')
zweckmäßig in Gegenwart
eines Metallkomplexes, vorzugsweise eines Titan-Komplexes, besonders
bevorzugt in Gegenwart von Titan(IV)ethoxid, durchgeführt wird.
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In der Praxis kann die Kondensationsreaktion
zwischen den Verbindungen (II) und (III) in Lösungsmitteln wie Toluol, Xylol
oder Tetrahydrofuran ablaufen, denen gegebenenfalls geeignete Katalysatoren
zugesetzt werden.
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Bezüglich näherer Details über die
Kondensation der Verbindungen (II'), (III') kann Bezug genommen werden
auf die Patentanmeldung EP-A-0 562 915.
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Die Verbindungen der Formel (III)
sind dem Fachmann auf diesem Gebiet bekannt und werden aus dem entsprechenden
Keton nach einem Verfahren hergestellt, wie es insbesondere in der
Patentanmeldung WO-A-96/14596
beschrieben ist. Das Keton selbst ist im Handel erhältlich oder
wird nach bekannten Verfahren hergestellt, beispielsweise dem Friedel
Crafts-Verfahren (vgl. WO-A-96/14596) und die darin genannten Literaturstellen).
Aldehyde, die von (III) abgeleitet sind werden erhalten durch Umlagerung
in einem sauren Medium (vgl. "J. Org. Chem.", 1977, 42, 3403).
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Die Verbindungen der Formel (II)
und werden erhalten nach einem Syntheseschema, dessen verschiedene
Stufen Adaptationen von bekannten Verfahren sind. Das bevorzugte
generelle Syntheseschema ist nachstehend angegeben:
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Dieser Syntheseweg ist inspiriert
von der Arbeit von Sepiol et al. ("Synthesis" 1979, 290).
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Daraus ergibt, sich, dass die Erfindung
außerdem
ein Verfahren zur Herstellung der Naphthole der Formel (II) betrifft,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass es die folgenden wesentlichen
Stufen umfasst: 1
Umsetzung eines Vorläufers
(Ip
1) der Formel:
mit mindestens einem Alkylcyanoacetat der Formel
NC-CH
2-COOR
a, worin
R
a = Alkyl, vorzugsweise Ethyl, wobei man
das Zwischenprodukt (Ip
2) erhält;
2
thermische Cyclisierung von (Ip
2), die zu
dem Zwischenprodukt (Ip
3) führt:
3
Hochtemperatur-Decyanierung von (Ip
3) zur
Herstellung des Zwischenprodukts (II):
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Die Einzelheiten über dieses gesamte Verfahren
sind in den folgenden Beispielen angegeben. Es ist tatsächlich ein
neuer Syntheseweg auf dem Gebiet der photochromen Verbindungen und
dieser Syntheseweg bietet unleugbare Vorteile in bezog auf die leichte
Durchführbarkeit
und unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten.
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Gemäß einem dritten ihrer Aspekte
betrifft die Erfindung ein (Co)Polymer und/oder ein Vernetzungsprodukt,
das hergestellt worden ist durch Polymerisieren und/oder Vernetzen
mindestens eines Monomers, das ein Naphthopyran, wie vorstehend
definiert, umfasst. Die erfindungsgemäßen Naphthopyrane können somit
selbst (Co)-Monomere sein und/oder in (co)polymerisierbaren und/oder
vernetzbaren (Co)-Monomeren enthalten sein. Die so erhaltenen (Co)-Polymeren
und/oder Vernetzungsprodukte können
photochrome Matrices darstellen.
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Gemäß einem vierten ihrer Aspekte
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel (I) als photochrome Agentien. Gegenstand der Erfindung
sind daher:
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- – erstens
neue photochrome Verbindungen, die durch die Naphthopyran-Derivate
dargestellt werden, z.B. solche, wie sie vorstehend definiert sind,
allein oder im Gemisch untereinander und/oder mit mindestens einer anderen
(weiteren) photochromen Verbindung eines anderen Typs und/oder mit
mindestens einem nicht-photochromen Färbemittel;
- – zweitens
neue photochrome Zusammensetzungen, die umfassen mindestens ein
Naphthopyran-Derivat (I) und eines seiner oben genannten Derivate
und/oder mindestens ein lineares oder vernetztes (Co)-Polymer, das
mindestens eine erfindungsgemäße Verbindung
(I) in seiner Struktur enthält.
Diese photochromen Zusammensetzungen können mindestens eine andere
(weitere) photochrome Verbindung eines anderen Typs und/oder mindestens
ein nicht-photochromes Färbemittel
und/oder mindestens ein Stabilisierungsmittel enthalten. Die photochromen
Ver bindungen eines anderen Typs, die nicht-photochromen Färbemittel
und die Stabilisierungsmittel sind Produkte des Standes der Technik,
die dem Fachmann auf diesem Gebiet bekannt sind.
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Innerhalb des Rahmens der vorliegenden
Erfindung werden Kombinationen von erfindungsgemäßen photochromen Verbindungen
und/oder Kombinationen von erfindungsgemäßen photochromen Verbindungen mit
photochromen Verbindungen eines anderen Typs gemäß dem Stand der Technik besonders
empfohlen; diese Kombinationen sind vorteilhaft (interessant) insofern,
als sie geeignet sind für
die Erzeugung von grauen oder braunen Farbtönungen, die vom Konsumenten
für Anwendungen,
wie z.B. ophthalmische Brillen oder Sonnenschutzbrillen, gewünscht werden.
Diese zusätzlichen
photochromen Verbindungen können
solche sein, wie sie dem Fachmann auf diesem Gebiet allgemein bekannt
sind, und sie sind in der Literatur beschrieben, wie z.B. Chromene
(US-A-3 567 605, 5 238 981, WO-A-94/22 850, EP-A-0 562 915), Spiropyrane
oder Naphthospiropyrane (US-A-5 238 981) und Spiroxazine (Crano
et al., "Applied Photochromic Polymer Systems", Ed. Blackie & Son Ltd, 1992,
Kapitel 2).
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Diese erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
außerdem
umfassen:
- – nicht-photochrome
Färbemittel,
die eine Einstellung der Farbtönung
ermöglichen,
- – und/oder
ein oder mehr Stabilisierungsmittel, beispielsweise ein Antioxidationsmittel,
- – und/oder
ein oder mehr Anti-UV-Mittel,
- – und/oder
ein oder mehr Antiradikalbildner,
- – und/oder
einen oder mehr Desaktivatoren im photochemisch angeregten Zustand.
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Diese Zusätze können insbesondere die Haltbarkeit
der Zusammensetzungen verbessern.
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Die erfindungsgemäßen Verbindung, die innerhalb
ihrer photochromen Anwendungen in Betracht kommen, können in
Lösung
verwendet werden. So kann eine photochrome Lösung erhalten werden durch
Auflösen
mindestens einer dieser Verbindungen in einem organischen Lösungsmittel,
z.B. in Toluol, Dichloromethan, Tetrahydrofuran oder Ethanol. Die
erhaltenen Lösungen
sind im allgemeinen farblos und transparent. Wenn sie Sonnenlicht
ausgesetzt werden, entwickeln sie eine starke Färbung und werden wieder farblos, wenn
sie an einem Ort mit einer geringeren Bestrahlung als mit Sonnenstrahlen
gebracht werden oder, mit anderen Worten, wenn sie nicht mehr UV-Strahlung
ausgesetzt sind. Im allgemeinen reicht eine sehr niedrige Konzentration
des Produkts (in der Größenordnung
von 0,01 bis 5 Gew.%) aus, um eine intensive Färbung zu erzielen.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind ferner
mit Träger-Matrices
aus einem organischen Polymer oder einem anorganischen Material
kompatibel in einer Form, in der sie in diesen Matrices eingeschlossen sind,
sowie in Form eines Überzugs
auf diesen Matrices.
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Ebenfalls innerhalb des Rahmens des
vierten Aspekts der Erfindung in bezug auf photochrome Anwendungen
betrifft die Erfindung eine Matrix, die umfasst:
- – mindestens
eine wie oben definierte Verbindung (I);
- – und/oder
mindestens ein wie oben definiertes (Co)-Polymer und/oder Vernetzungsprodukt;
- – und/oder
mindestens eine Zusammensetzung, wie sie oben angegeben ist.
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Die interessantesten bzw. vorteilhaftesten
Anwendungen der erfindungsgemäßen Verbindungen
sind nämlich
solche, in denen die photochrome Verbindung innerhalb der Matrix
oder auf der Oberfläche
einer Matrix gleichförmig
dispergiert ist, die durch ein Polymer, ein Copolymer und/oder eine
Mischung von (Co)-Polymeren gebildet wird.
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Entsprechend ihrem Verhalten in Lösung oder
in einer Polymermatrix sind die erfindungsgemäßen Verbindungen farblos oder
schwach gefärbt
im Ausgangszustand und sie entwickeln schnell eine intensive Färbung unter
UV-Licht (365 nm) oder unter einer Lichtquelle vom Solar-Typ. Schließlich kehren
sie wieder in ihren anfänglichen
Färbungsrustand
zurück,
wenn die Strahlung aufhört.
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Die Durchführungsverfahren, die zur Herstellung
einer solchen Matrix in Betracht gezogen werden können, sind
sehr vielfältig.
Unter denjenigen, die dem Fachmann auf diesem Gebiet bekannt sind,
können beispielsweise
genannt werden die Diffusion in das (Co)-Polymer aus einer Suspension
oder Lösung
der photochromen Verbindung in einem Siliconöl, in einem aliphatischen oder
aromatischen Kohlenwasserstoff oder in einem Glycol oder aus einer
anderen Polymermatrix. Die Diffusion wird im allgemeinen bei einer
Temperatur von 50 bis 200°C
für eine
Zeitspanne von 15 min bis zu mehreren Stunden je nach Art der Polymermatrix, durchgeführt. Eine
andere Ausführungsmethode
besteht darin, die photochrome Verbindung in eine Formulierung von
polymerisierbaren Matrices einzumischen, diese Mischung auf einer
Oberfläche
oder in einer Form abzulagern und dann die Copolymerisation durchzuführen. Diese
Durchführungsmethoden
und andere sind in dem Artikel von Crano et al. "Spiroxazines and
their use in photochromic lenses" publiziert in "Applied Photochromic
Polymer Systems", Ed. Blackie and Son Ltd. – 1992, beschrieben.
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Die folgenden Produkte können beispielsweise
als Beispiele für
bevorzugte Polymermaterialen für
die Herstellung von Matrices genannt werden, die geeignet sind für optische
Anwendungen der erfindungsgemäßen photochromen
Verbindungen:
- – solche,
die hergestellt sind aus Alkyl-, Cycloalkyl-(poly oder oligo)ethylenglycol-,
Aryl- oder Arylalkyl- mono-, -di-,
-tri- oder -tetraacrylat oder -mono-, -di-, -tri- oder -tetramethacrylat,
die gegebenenfalls halogeniert sind oder umfassen mindestens eine
Ether- und/oder Ester- und/oder Carbonat- und/oder Carbamat- und/oder Thiocarbamat-
und/oder Harnstoff- und/oder Amidgruppe,
- – Polystyrol,
Polyester, Polyester, Polycarbonat (z.B. Bisphenol-A-polycarbonat,
Diallyldiethylenglycolpolycarbonat), Polycarbamat, Polyepoxy, Polyharnstoff,
Polyurethan, Polythiourethan, Polysiloxan, Po lyacrylnitril, Polyamid,
aliphatischer oder aromatischer Polyester, Vinylpolymere, Celluloseacetat,
Cellulosetriacetat, Celluloseacetatpropionat oder Polyvinylbutyral,
- – solche,
die hergestellt sind aus difunktionellen Monomeren mit der nachstehend
angegebenen Formel: worin bedeuten:
Δ R10, R'10, R11 und R'11, die
gleich oder verschieden sind, unabhängig voneinander Wasserstoff
oder eine Methylgruppe;
Δ m1 und n1 unabhängig voneinander
ganze Zahlen zwischen 0 und 4 (einschließlich) und zweckmäßig unabhängig voneinander
die Zahl 1 oder 2;
Δ X
und X'1 die gleich oder verschieden sind,
ein Halogen und vorzugsweise Chlor und/oder Brom;
Δ p1 und q1 unabhängig voneinander
ganze Zahlen zwischen 0 und 4 (einschließlich);
- – Copolymere
von mindestens zwei Typen von copolymerisierbaren Monomeren, ausgewählt aus
den Vorläufer-Monomeren
der oben aufgezählten
Polymeren und vorzugsweise solche, die zu der Gruppe gehören, die umfasst:
(Meth)Acrylmonomere, Vinylmonomere, Allylmonomere und Mischungen
davon.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform
werden die erfindungsgemäßen photochromen Verbindungen
zusammen mit Harzen verwendet, die eine nanobiphasische Struktur
haben und die hergestellt werden durch Copolymerisieren von mindestens
zwei verschiedenen, spezifischen difunktionellen Monomeren. Solche
Harze sind beschrieben in der französischen Patentanmeldung FR-A-2
762 845.
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Die Menge der photochromen Verbindung,
die in der (Co)Polymermatrix verwendet wird, hängt von dem gewünschten
Grad der Einfärbung
(Eindunkelung) ab. In der Regel wird sie in einer Menge zwischen 0,001
und 20 Gew.-% verwendet.
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Gemäß dem vierten ihrer Aspekte
in Bezug auf die Verwendung der Naphthopyrane (I) als photochrome
Verbindungen betrifft die Erfindung außerdem ophthalmische Gegenstände bzw.
Artikel, beispielsweise ophthalmische oder Sonnenbrillen-Gegenstände Bzw.
-Artikel, die umfassen:
- – mindestens eine erfindungsgemäße Verbindung
und/oder mindestens ein (Co)Polymer und/oder Vernetzungsprodukt,
das mindestens zum Teil aus eine oder mehreren erfindungsgemäßen Verbindungen
hergestellt ist,
- – und/oder
mindestens eine photochrome Zusammensetzung, wie sie oben definiert
ist,
- – und/oder
mindestens eine Matrix, wie vorstehend definiert, aus einem organischen
Polymermaterial oder aus einem anorganischen Material oder auch
aus einem anorganischen-organischen Hybridmaterial, wobei diese Matrix
am Anfang gegebenenfalls mindestens eine erfindungsgemäße Verbindung
umfasst.
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In der Praxis handelt es sich bei
den Gegenständen
bzw. Artikeln, die insbesondere unter die vorliegende Erfindung
fallen, um ophthalmische Linsen oder photochrome Solarlinsen, Verglasungen
(Fenster für Gebäude, für Lokomotiv-Motoren,
für Automobil-Fahrzeuge),
optische Einrichtungen, dekorative Artikel, Sonnenschutzartikel,
die Speicherung von Informationen...
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Die Erfindung wird durch die folgenden
Beispiele für
die Synthese und die photochrome Bewertung der erfindungsgemäßen Naphthopyrane
erläutert.
Darin werden die erfindungsgemäßen Verbindungen
mit einer Verbindung C1 gemäß Stand
der Technik verglichen.
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Beispiel 1: Synthese der
Verbindung (1)
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Stufe 1
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Die folgende Mischung: 10 g 9-Acetylfluoren
(Brown et al., "Tetrahedron Asymmetry" 1996, 7, 2029), 5,47 g Ethylcyanoacetat,
4 g Ammoniumacetat, 2 g Essigsäure
in 60 ml Toluol, wird 4 h unter Rückfluss in einem konischen
100 ml-Kolben erhitzt, der mit einem Dean-Stark-Sammler ausgestattet
ist. Die Reaktionsmischung wird mit 50 ml Toluol verdünnt und
dann mit 200 ml Wasser und danach mit 100 g einer gesättigten Natriumbicarbonat-Lösung gewaschen. Die Lösung wird über Magnesiumsulfate
getrocknet und dann zur Trockne eingedampft. Man erhält 15 g
eines gelblichen Öls.
Nach dem Protonen-NMR beträgt
die geschätzte Ausbeute
80%.
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Stufe 2
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Die folgende Mischung: 14 g des Produkts
der vorhergehenden Stufe in 15 g Acetamid wird 3 h lang auf 200°C erhitzt.
Dann wird die Mischung, während
sie noch heiß ist,
unter Rühren
in 300 ml Wasser gegossen. Es werden zwei Extraktionen mit Dichloromethan
(200 + 100 ml) durchgeführt.
Dann wird die organische Phase mit 2 × 100 ml Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und dann zur Trockne eingedampft. Man erhält ein braunes Öl. Das Produkt
wird durch Chromatographie an Siliciumdioxid gereinigt, wobei mit
Toluol und danach mit Toluol/Chloroform (1/1) eluiert wird. Die
reinsten Produkt-enthaltenden Fraktionen werden gesammelt und zur
Trockne eingedampft. Es werden 1,1 g (10%) eines gelben Pulvers
isoliert.
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Stufe 3
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Die folgende Mischung: 1,0 g des
Produkts der vorhergehenden Stufe, 2 g Natriumhydroxid in 10 ml Ethanol,
wird in einem 125 ml-Reaktionskolben 6 h lang auf etwa 200 bis 220°C erhitzt
(der entwickelte Druck beträgt
etwa 30 bar). Nach dem Abkühlen
wird die Mischung in einen Kolben überführt und dann zur Trockne eingedampft.
Die Paste wird dann in 50 ml Wasser gelöst und danach durch langsame
und allmähliche
Zugabe von konzentrierter Chlorwasserstoffsäure neutralisiert. Der Niederschlag
wird durch Filtration abgetrennt, mit 2 × 20 ml Wasser gewaschen und
danach unter Vakuum bei 40°C über Nacht
getrocknet. Die Ausbeute beträgt 0,9
g (99%).
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Stufe 4
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Die folgende Mischung: 0,6 g des
Produkts der vorhergehenden Stufe (2,58 mmol), 0,98 g 1,1-Bis(p-methoxyphenyl)propin-1-ol
(3,66 mmol) wird in Gegenwart einer katalytischen Menge von Bromessigsäure in 10
ml Xylol 3 h lang unter Rückfluss
in einem 100 ml-Reaktionsgefäß erhitzt.
Dann wird die Mischung mit 3 × 30
ml 3N Kaliumhydroxid und danach mit 50 ml Wasser, das 2 g NaCl enthält, gewaschen.
Das Produkt wird dann durch Chromatographie an Siliciumdioxid gereinigt,
wobei mit Toluol eluiert wird. Die reinsten Fraktionen werden miteinander
vereinigt und zur Trockne eingedampft. Nach einer Umkristallisation
aus einer Toluol/Diisopropylether-Mischung werden 140 mg der Verbindung
(1) in Form eines klaren gelben Feststoffes abgetrennt. Seine Struktur
wird durch NMR-Spektroskopie bestätigt.
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Beispiel 2: Synthese der
Verbindung (2)
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Stufen 1 bis 3
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Das Naphthol-Derivat wird auf die
gleiche Weise wie für
die Verbindung des Beispiels 1 beschrieben aus Methyl 9-xanthenylketon
synthetisiert (Rochlin et al., "J. Amer. Chem. Soc.", 1992, 114,
230).
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Stufe 4
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Die folgende Mischung: 1,0 g Stufe
der vorhergehdnen Stufe (4 mmol), 1,3 g 1,1-Bis(p-methoxyphenyl)propin-1-ol
(4,8 mmol) wird in Gegenwart einer katalytischen Menge Bromessigsäure in 15
ml Xylol 2,5 h lang unter Rückfluss
erhitzt. Dann wird die Mischung mit 2 × 25 ml 3N Kaliumhydroxid und
danach mit 25 ml Wasser gewaschen. Das photochrome Produkt wird
dann nach zwei aufeinanderfolgenden Reinigungen durch Chromatographie
an einer Siliciumdioxid-Kolonne (Eluierungsmittel Heptan/Toluol
(70/30) und danach Ethylacetat/Heptan (20/80)) isoliert, anschließend wird
aus THF/Ethanol umkristallisiert. Man erhält 150 mg eines klaren gelben
Produkts. Die Ausbeute beträgt
7,5%. Seine Struktur wird durch Protonen-NMR bestätigt.
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Beispiel 3: Synthese der
Verbindung (3)
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Die folgende Mischung: 0,95 g des
Naphthols aus der Stufe 3 der vorhergehenden Synthese (3,8 mmol),
1,25 g 1-p-Dimethylamino-phenyl-1-phenyl-propin-1-ol (5,0 mmol)
wird in Gegenwart einer katalytischen Menge Bromessigsäure in 15
ml Toluol 1,5 h lang unter Rückfluss
erhitzt. Dann wird die Mischung mit 15 ml THF verdünnt und
danach mit 1 g Natriumbicarbonat neutralisiert. Anschließend wird
die Lösung
filtriert und dann zur Trockne eingedampft. Das Produkt wird einer
Reinigung durch Chromatographie an einer Siliciumdioxid-Kolonne
unterzogen, wobei mit einer Toluol/Heptan (70/30)-Mischung eluiert
wird. Die photochromen Fraktionen werden abgetrennt, zur Trockne
eingedampft und dann in einer Mischung von 5 ml THF und 20 ml Heptan
erhitzt. Nach 2- stündigem Rühren bei
Umgebungstemperatur wird das grün
gefärbte
kristallisierte Produkt durch Filtration abgetrennt. Die Ausbeute
beträgt
400 mg (32%). Seine Struktur wird durch Protonen-NMR bestätigt.
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Beispiel 4: Synthese der
Verbindung (41
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Stufe 1
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9,9-Spirocyclopentyl-10-acetyl-9,10-dihydroanthracen
wird nach der folgenden Reaktionsfolge hergestellt:
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Reduktion des Spirocyclopentylanthrons (WO 96130357) mit Natriumborohydrid
in Trifluoressigsäure
(W. Gribble et al., "Synthesis", 172, 1977); (2) Kondensation des
Organolithium-Reagens, das durch Einwirkung von t-BuLi auf Acetaldehyd
hergestellt worden ist (W. Adam et al., "Chem. Ber." (126), 2697,
1993), unter Bildung eines Alkohols; (3) Oxidation der Hydroxylfunktion
zu einer Carbonyl-Funktion mit Hilfe von Pyridiniumchlorochromat
(E. J. Corey et al., "Tetrahedron Lett.", 2647, 1975).
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Stufe 2
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Die folgende Mischung: 5,05 g 9,9-Spirocyclopentyl-10-acetyl-9,10-dihydroanthracen,
2,22 g Ethylcyanoacetat, 1,1 ml Essigsäure, 6 g Ammoniumacetat (alle
vier Stunden werden 1,5 g zugegeben) in 50 ml Toluol wird 12 h lang
unter Rückfluss
erhitzt in einem konischen 100 ml-Kolben, der mit einem Dean-Stark-Sammler ausgestattet
ist.
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Dann werden 5 g Acetamid zu dem Medium
zugegeben und die Kontroll-Temperatur wird auf 250°C erhöht. Nach
dem Abdestillieren des gesamten Lösungsmittels wird das Sieden
von Acetamid unter Rückfluss bis
zu 5 h lang aufrechterhalten. Dann wird die Mischung, während sie
noch heiß ist,
unter Rühren
in 100 ml Wasser gegossen. Es werden zwei Extraktionen mit Toluol/THF
(1/1) (2 × 50
ml) durchgeführt.
Danach wird die organische Phase mit 30 ml Wasser und dann mit 30
ml einer gesättigten
Natriumchlorid-Lösung
gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet und dann zur Trockne eingedampft. Man
erhält
ein braunes 61. Das Produkt wird durch Chromatographie an Siliciumdioxid
gereinigt, wobei mit einer Toluol/Diisopropylether-Mischung (1/1)
eluiert wird. Die reinsten Produkt-enthaltenden Fraktionen werden
abgetrennt, zur Trockne eingedampft, bevor das gewünschte Produkt
aus Toluol umkristallisiert wird. Es werden 2,4 g (40%) eines gelben Pulvers
isoliert.
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Stufe 3
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Die folgende Mischung: 2,3 g des
Produkts der vorhergehenden Stufe, 2,6 g Natriumhydroxid in 30 ml Ethanol
wird 5 h lang auf etwa 200 bis 220°C erhitzt in einem 125 ml-Reaktionsgefäß (der entwickelte
Druck beträgt
etwa 30 bar). Nach dem Abkühlen
wird die Mischung in einen Kolben überführt und dann zur Trockne eingedampft.
Danach wird die Paste in 100 ml Wasser gelöst und dann durch langsame
und allmähliche
Zugabe von konzentrierter Chlorwasserstoffsäure neutralisiert. Der Niederschlag
wird durch Filtrieren abgetrennt, mit 2 × 20 ml Wasser gewaschen und
danach unter Vakuum bei 40°C über Nacht
getrocknet. Ein brauner Feststoff wird in quantitativer Ausbeute
gesammelt.
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Stufe 4
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Die folgende Mischung: 750 mg des
Produkts der vorhergehenden Stufe, 670 mg 1,1-Bis(p-methoxyphenyl)propin-1-ol
wird in Gegenwart einer katalytischen Menge Bromessigsäure in 20
ml Xylol 4 h lang unter Rückfluss
in einem 50 ml-Reaktionsgefäß erhitzt.
Nach dem Verdampfen des Lösungsmittels
wird das Produkt direkt gereinigt, zuerst durch Chromatographie
an Silicagel, wobei mit Toluol eluiert wird, und dann durch eine Filtration über Aluminiumoxidgel.
Die reinsten Fraktionen werden miteinander vereinigt und zur Trockne eingedampft.
79 mg der Verbindung (4) werden in Form eines violetten Öls abgetrennt.
Ihre Struktur wird durch NMR-Spektroskopie bestätigt.
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Beispiel 5: Verbindung C1
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Verwendet wurde die Verbindung C1
des Standes der Technik mit der Formel:
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Diese Verbindung ist im Handel erhältlich.
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Beispiel 6
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Die photochromen Eigenschaften der
Verbindungen (1) bis (4) und (C1) wurden bewertet.
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Diese Verbindungen werden in einer
Rate von 5 mg in 50 ml THF gelöst.
Die Absorptionen im UV-sichtbaren
Spektrum (optische Weglänge
1 cm) werden dann vor und nach dem Einwirkenlassen einer UV-Quelle
(365 nm) gemessen. Die Bestimmung der Farbtönungen und der entwickelten
Intensitäten
erfolgt durch Anordnen der Lösungen
in der Sonne oder vor einem Sonnensimulator. Die Eigenschaften dieser
Verbindungen sind in der nachstehenden Tabelle angegeben.
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Durch diese Messungen wird gezeigt,
dass die erfindungsgemäßen Naphthopyrane
höhere λ1-Werte als
die analoge Verbindung ohne den in der 6,7-Position des Naphthopyranringes
anellierten Ring aufweisen und dadurch wie die Empfindlichkeit gegen
Sonnenstrahlung verbessert. Die λ2-Werte
der Verbindungen sind ebenfalls höher (bathochrome Verschiebung)
und die in Gegenwart von UV-Strahlen oder Sonnenstrahlen entwickelten
Intensitäten
sind viel höher
als bei der analogen Verbindung.