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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von α-Ketocarbonsäurederivaten, insbesondere
ein Verfahren zur Herstellung von α-Ketocarbonsäurederivaten, ausgedrückt durch
die nachfolgende Formel 1, welche in breitem Umfang als bedeutendes
Ausgangsmaterial für
die Synthese von Agrochemikalien und pharmazeutischen Arzneimitteln
verwendet wird, durch Umsetzen von α-Hydroxycarbonsäurederivaten
mit hypobromiger Säure
(HOBr),
wobei R
1 ein
Wasserstoffatom, C
1-C
10-Alkyl,
C
1-C
10-Halogenalkyl,
C
1-C
10-Alkoxyalkyl,
C
3-C
6-Cycloalkyl
oder Aryl darstellt, wobei das Aryl Benzol, Naphthalin, Pyridin
oder Thiophen ist, wobei das Aryl mehr als eines aus der Gruppe
aufweist, bestehend aus einem Wasserstoffatom und den funktionellen
Gruppen Hydroxy, Halogenatom, C
1-C
3-Alkyl, – (CH
2)
mL, C
1-C
3-Alkoxy,
Phenoxy und einer Nitro-Gruppe, wobei das L ein Halogenatom, eine
Alkylsulphonyloxy-, Benzolsulfonyloxy- oder Toluolsulfonyloxy-Gruppe ist, und das
m eine ganze Zahl von 1 oder 2 ist; R
2 ein
Wasserstoffatom oder C
1-C
6-Alkyl
darstellt und n 0 oder eine ganze Zahl von 1–10 darstellt.
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Die durch die Formel 1 ausgedrückte α-Ketocarbonsäurederivate
sind weithin bekannt und werden als bedeutendes Ausgangsmaterial
für die
Synthese verschiedener Agrochemikalien und pharmazeutischer Arzneimittel
verwendet [Deutsches Patent 2,624,174; Syn. Commun., 26, 2229 (1996),
Huaxi Yaoue Zazhi, 11, 221 (1996)].
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Weiterhin werden die Herstellungsverfahren
von α-Ketocarbonsäurederivaten,
die durch die Formel 1 dargestellt werden, ausgiebig weiterentwickelt,
und einige repräsentative
Beispiele sind in
EP 412,378 ,
Org. Syn. Coll. Bd. 4, 467 (1963), Tetrahedron Lett., 33(47), 7245
(1992) und Syn. Commun., 26 (11), 2229 (1996) offenbart.
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In den herkömmlichen Herstellungsverfahren
werden die Reaktionen unter Verwendung von NaOCl, KMnO4,
Oxaziridin oder CrO3 als Oxidationsmittel
wie in den folgenden Schemata 1–4
durchgeführt.
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Schema
2 (Org. Syn. Coll. Bd. 4, 467 (1963))
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Schema
3 (Tetrahedron Let, 33 (47), 7245 (1992))
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Schema
4 (Syn. Commun., 26(11), 2229 (1996))
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Die obigen herkömmlichen Herstellungsverfahren
sind jedoch dahingehend unerwünscht,
dass Oxidationsmittel verwendet werden, die für Menschen und die Umwelt schädlich sind,
wie beispielsweise Kaliumpermanganat (KMnO4)
und Chromtrioxid (CRO3) oder teure Reagenzien,
wie Nitroxyradikale und Oxaziridin verwendet werden.
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Demgemäß ist es ein Ziel dieser Erfindung,
ein industriell vorteilhaftes Herstellungsverfahren von α-Ketocarbonsäurederivaten
aus α-Hydroxycarbonsäurederivaten
in Gegenwart von hypobromiger Säure
bereitzustellen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die Erfinder haben ausgiebige Anstrengungen übernommen,
um die Probleme der herkömmlichen Herstellungsverfahren
zu lösen.
Als ein Ergebnis wurde erkannt, dass die Verwendung von hypobromi ger
Säure anstelle
von umweltschädlichen
und gar teuren Oxidationsmitteln sämtliche genannten Probleme
lösen konnte.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung ist durch
ein Herstellungsverfahren von α-Ketocarbonsäurederivaten
gekennzeichnet, ausgedrückt
durch die nachfolgende Formel 1, wobei das Ausgangsmaterial (α-Hydroxycarbonsäurederivat),
ausgedrückt
durch die nachfolgende Formel 2, mit hypobromiger Säure als
Oxidationsmittel umgesetzt wird.
wobei R
1,
R
2 und n wie oben definiert sind.
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Im Folgenden wird die ausführliche
Beschreibung der vorliegenden Erfindung angegeben.
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Die vorliegende Erfindung schließt die Verwendung
von Kaliumpermanganat und Chromtrioxid, wie in Org. Syn. Coll.,
Bd. 4, 467 (1963) und Syn. Comm., 229 (1996) offenbart, die für Menschen
und für
die Umwelt schädlich
sind, aus. Weiterhin schließt
die vorliegende Erfindung die Verwendung teurer Ver bindungen aus, wie
beispielsweise Oxaziridin und Nitroxyradikalen, wie in Tetrahedron
Lett. 7245 (1992) und
EP 412,378 offenbart.
Die vorliegende Erfindung stellt damit ein sicheres Herstellungsverfahren
bereit. Weiterhin wird die Oxidation von α-Hydroxycarbonsäurederivaten
unter milden Reaktionsbedingungen durchgeführt, und es werden wenige Nebenprodukte
erzeugt, so dass das Zielprodukt in guter Ausbeute erhalten wird.
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Die Herstellung von α-Ketocarbonsäurederivaten,
ausgedrückt
durch die Formel 1, gemäß der vorliegenden
Erfindung, kann durch das nachfolgende Schema 5 vereinfacht dargestellt
werden,
wobei R
1,
R
2 und n wie oben definiert sind.
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α-Hydroxycarbonsäurederivate,
ausgedrückt
durch die Formel 2, die als Ausgangsmaterial der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, sind weithin bekannte Verbindungen und können preiswert
bezogen oder auf einfache Weise unter Verwendung bekannter Herstellungsverfahren
hergestellt werden.
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Die Umsetzung von α-Hydroxycarbonsäurederivaten,
ausgedrückt
durch die Formel 2, mit hypobromiger Säure, um α-Ketocarbonsäurederivate, ausgedrückt durch
die Formel 1, zu erhalten, wird in dem Bereich von –10 bis
50°C durchgeführt, vorzugsweise
im Bereich von –5
bis 40°C.
Hypobromige Säure
wird in dem Bereich von 1,0–2,0
molaren Äquivalenten
zu α- Hydroxycarbonsäurederivaten,
ausgedrückt
durch die Formel 2, eingesetzt, und vorzugsweise im Bereich von
1,05–1,3
molaren Äquivalenten
zu α-Hydroxycarbonsäurederivaten,
ausgedrückt
durch die Formel 2. Es ist bevorzugt, halogenierte Kohlenwasserstoffe
als Lösungsmittel einzusetzen,
wie beispielsweise Dichlormethan, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff
und 1,2-Dichlorethan.
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Nach Oxidation kann nicht umgesetzte
hypobromige Säure
leicht durch Behandlung mit Thiosulfat-Salzen zersetzt werden. Falls
nötig,
kann eine hohe Reinheit des gewünschten
Produktes durch herkömmliche
Verfahren erhalten werden.
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Hypobromige Säure ist weithin als oxidierendes
Biozid für
die Wasserbehandlung bekannt und kann leicht aus Natrium-Hypobromit, Kalium-Hypobromit,
Natrium-Hypochlorit und Kalium-Hypochlorit
erzeugt werden. Einige Beispiele für Verbindungen, die zur Erzeugung
von hypobromiger Säure
aus Natrium-Hypobromit und
Kalium-Hypobromit verwendet werden, sind Bicarbonate, wie beispielsweise
Natriumbicarbonat und Kaliumbicarbonat, anorganische Säuren, wie
beispielsweise Chlorwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Salpetersäure,
Borsäure
und Phosphorsäure,
und organische Säuren,
wie beispielsweise Essigsäure
und Propionsäure. Weiterhin
kann hypobromige Säure
leicht durch Umsetzen von Salzen hypochloriger Säure mit HBr erhalten werden
[USP 5,641,520].
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Natrium-Hypobromit und Kalium-Hypobromit
zur Erzeugung hypobromiger Säure
können
leicht durch Umsetzen von zwei Äquivalenten
Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid mit einem Äquivalent Brom in einer wässrigen
Lösung
in dem Bereich von –5
bis 0°C
erhalten werden (Org. Syn. Coll., 5, 8 (1973)).
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Die nachfolgenden Beispiele sind
zur Illustration der vorliegenden Erfindung beabsichtigt.
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Beispiel 1: Herstellung
von Brenztraubensäurebutylester
(Verbindung Nr. 1)
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Nach Einbringen von 700 ml Wasser
und 96 g (2,4 mol) Natriumhydroxid in einen 2 1 Dreihals-Kolben, der
mit einem Kühler,
mit einem mechanischen Rührer
und einem Thermometer ausgestattet ist, wurde das Reaktionsgemisch
auf –5°C abgekühlt. 62
ml (1,2 mol) Brom wurden in einen Tropftrichter gegeben und langsam
für 2 Stunden
zu der Natriumhydroxid-Lösung
getropft, wobei die Innentemperatur bei –5°C gehalten wurde, um Natrium-Hypobromit (NaOBr)
zu erzeugen. 700 ml Dichlormethan und 148,12 ml (1 mol) α-Hydroxypropionsäure-Butylester
wurden langsam zu der wässrigen
Natrium-Hypobromit-Lösung
gegeben, so dass die Temperatur 0°C
nicht überschritt.
26,1 ml (0,3 mol) konzentrierter Wasserstoffsäure wurde tropfenweise für 15 Minuten
zugegeben, wobei die Temperatur des Reaktionsgemisches bei 0°C gehalten
wurde. Nach Entfernen des Kühlers
wurde das Reaktionsgemisch 5 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Nach
Zugabe von Natriumthiosulfat (100 ml Wasser und 124 g Na2S2O3·5H2O) zu dem Reaktionsgemisch wurde das Reaktionsgemisch
15 Minuten gerührt.
Die organische Phase wurde abgetrennt, und die wässrige Phase wurde zwei Mal mit
Dichlormethan extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden über Magnesiumsulfat
getrocknet und filtriert. Das Filtrat wurde verdampft und durch
fraktionierte Destillation unter vermindertem Druck (0,027 Bar (20
mm Hg)), Kochpunkt = 80–86°C) abdestilliert,
um 135,5 g der öligen
Zielverbindung zu erhalten (94% Ausbeute). 1H
NMR(CDCl3) : δ 4,25(t, 2H) , 2,46(s, 3H),
1,72 (m, 2H), 1,43(m, 2H) , 0,95(t, 3H).
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Beispiel 2: Herstellung
von Brenztraubensäurebutylester
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Nach Einbringen von 700 ml Wasser
und 96 g (2,4 mol) Natriumhydroxid in einen 2 1 Dreihals-Kolben, der
mit einem Kühler,
einem mechanischen Rührer
und einem Tropftrichter ausgestattet ist, wurde das Reaktionsgemisch
auf –5°C abgekühlt. 62
ml (1,2 mol) Brom wurden in den Tropftrichter gegeben und langsam
zu der Natriumhydroxid-Lösung über 2 Stunden
getropft, wobei die Innentemperatur bei –5°C gehalten wurde, um Natrium-Hypobromit
(NaOBr) zu erzeugen.
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700 ml Dichlormethan und 148,12 ml
(1 mol) α-Hydroxypropionsäure-Butylester
wurden langsam zu der wässrigen
Natrium-Hypobromit-Lösung
gegeben, so dass die Temperatur 0°C
nicht überschritt.
16,8 g (0,2 mol) Natriumbicarbonat (gelöst in 100 ml Wasser) wurden
langsam tropfenweise zugegeben, wobei die Temperatur des Reaktionsgemisches
bei 0°C
gehalten wurde. Nach Entfernen des Kühlers wurde das Reaktionsgemisch
5 Stunden bei Raumtemperatur gerührt.
Nach Zugabe von Natriumthiosulfat (100 ml Wasser und 124 g Na2S2O3·5H2O) zu dem Reaktionsgemisch wurde das Reaktionsgemisch
15 Minuten gerührt.
Die organische Phase wurde abgetrennt, und die wässrige Phase wurde zwei Mal
mit Dichlormethan extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen
wurden über
Magnesiumsulfat getrocknet und filtriert. Das Filtrat wurde verdampft und
mittels fraktionierter Destillation unter vermindertem Druck (0,027
Bar (20 mm Hg)), Kochpunkt = 80–86°C) abdestilliert,
wobei sich 132,5 g der öligen
Zielverbindung ergaben (92% Ausbeute).
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Beispiel 3: Herstellung
von Benzoyl-Ameisensäure
(Verbindung Nr. 2)
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Nach Einbringen von Natrium-Hypobromit-Lösung (17,5
ml Wasser und 3,54 g (0,03 mol) NaOBr) in einen 50 ml Dreihals-Kolben
wurde die Temperatur auf -5°C
abgesenkt. 17,5 ml Dichlormethan und 3,8 g (0,025 mol) Mandelsäure wurden
langsam zugegeben, wobei die Temperatur des Reaktionsgemisches im
Bereich von –5
bis 0°C
gehalten wurde.
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0,65 ml konzentrierter Chlorwasserstoffsäure wurde
tropfenweise für
5 Minuten zugegeben, wobei die Temperatur des Reaktionsgemisches
bei 0°C
gehalten wurde. Nach Entfernen des Kühlers wurde das Reaktionsgemisch
5 Stunden bei Raumtemperatur gerührt.
Nach Zugabe von Natriumthiosulfat (5 ml Wasser und 1,5 g Na2S2O3·5H2O) zu dem Reaktionsgemisch wurde das Reaktionsgemisch
15 Minuten gerührt.
Die organische Phase wurde abgetrennt, und die wässrige Phase wurde zwei Mal
mit Dichlormethan extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen
wurden über
Magnesiumsulfat getrocknet, und es wurden 3,41 g (91% Ausbeute)
der Zielverbindung (Schmelzpunkt = 64–66°C) durch Verdampfung erhalten.
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Beispiel 4: Herstellung
von Ethyl-2-oxo-4-phenylbutyrat (Verbindung Nr. 3)
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Nach Einbringen einer wässrigen
Natrium-Hypobromit-Lösung
(17,5 ml Wasser und 3,54 g (0,03 mol) NaOBr) in einen 50 ml Dreihals-Kolben
wurde die Temperatur auf –5°C abgesenkt.
17,5 ml Dichlormethan und 5,2 g (0,025 mol) 2-Hydroxy-4-phenylbuttersäureethylester
wurden langsam zugegeben, wobei die Temperatur des Reaktionsgemisches
in dem Bereich von –5
bis 0°C
gehalten wurde. 0,65 ml konzentrierter Chlorwasserstoffsäure wurde
tropfenweise für
5 Minuten zugegeben, wobei die Temperatur des Reaktionsgemisches
bei 0°C
gehalten wurde. Nach Entfernen der Kühleinrichtung wurde das Reaktionsgemisch 5
Stunden bei Raumtemperatur gerührt.
Nach Zugabe von Natriumthiosulfat (5 ml Wasser und 1, 5 g Na2S2O3·5H2O) zu dem Reaktionsgemisch wurde das Reaktionsgemisch
15 Minuten gerührt.
Die organische Phase wurde abgetrennt, und die wässrige Phase wurde zwei Mal
mit Dichlormethan extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden über Magnesiumsulfat
getrocknet, verdampft und mittels Säulenchromatographie gereinigt,
wobei 4,74 g (92% Ausbeute) der Zielverbindung erhalten wurde.
1H NMR(CDCl3) : 7,2(m,
5H) , 4,3(q, 2H), 3,1(t, 2H), 2,9(t, 2H), 1,3(t, 3H).
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Mit dem gleichen Verfahren wie in
den Beispielen 1-4 beschrieben wurden beispielsweise die nachfolgenden
weiteren α-Ketocarbonsäurederivate
aus α-Hydroxycarbonsäurederivaten
hergestellt. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 1
gezeigt.
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Wie oben beschrieben, wird durch
die vorliegende Erfindung ein industriell vorteilhaftes Herstellungsverfahren
von α-Ketocarbonsäurederivaten
aus α-Hydroxycarbonsäurederivaten
in Gegenwart hypobromiger Säure
bereitgestellt.